drei Hauptkomponenten der lautsprachlichen Kommunikation: Sprache und Laute

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1 Sprache und Laute 1: Phonetik Sprache und Laute drei Hauptkomponenten der lautsprachlichen Kommunikation: Die Lautproduktion (Phonation, Organogenese); beteiligt sind außer Lunge, Gehirn, die Artikulationsorgane, d.h. Stimmlippe, Larynx, Mund- und Nasenraum, Zunge, Mund(öffnung) und Lippen. Das Hören (Audition); außer dem Gehirn und dem Außenohr sind beteiligt das Trommelfell, das Mittelohr und das Innenohr. Der akustische Kanal, d.h. Luftschwingungen oder die vermittelnden anderen Kanäle (Telefon usw.). 54

2 Phonetik: Definition Die PHONETIK befasst sich mit den konkreten, wahrnehmbaren und messbaren physikalischen und physiologischen Eigenschaften von sprachlichen Äußerungen Artikulatorische Phonetik Akustische Phonetik Auditive Phonetik Sprecher Schallsignal Hörer Produktion Transmission Perzeption Anatomie der Sprechorgane Physik des Sprachschalls Sprachschallwahrnehmung 55 Laute 56

3 Schrift und Laut Lautschrift Wegen Diskrepanz zwischen Lautung und Schreibung ist Darstellung der Artikulation von Konsonanten und Vokalen nicht mit Hilfe der für einzelne Sprachen entwickelten Orthografien möglich. Nutzung eines phonetischen Transkriptionssystems (= Lautschrift) allgemein anerkanntes und universelles Transkriptionssystem IPA (International Phonetic Alphabet) unter Verwendung von lateinischen und griechischen Buchstaben sowie bestimmten Neubildungen enthält Beziehungsmöglichkeiten für alle möglichen Sprachlaute 57 Klassifikation der Vokale: Monophthonge 58

4 Klassifikation der Vokale: Diphthonge unterschiedliche Konventionen: [ai] = [ai] = [ae] [au] = [au] = [ao] [çy]/[çy] = [çi] = [ço] 59 Vokale: Lauteigenschaften Hebungsrichtung: vorn / vorn zentralisiert / zentral / hinten zentralisiert / hinten Hebungsgrad: hoch / halbhoch / obermittelhoch / mittel / untermittelhoch / halbtief / tief Labialität: gerundet, ungerundet Quantität: kurz / lang 60

5 Beschreibung der deutschen Vokale 61 Klassifikation der Konsonanten: vereinfacht 62

6 Klassifikation der Konsonanten: detailliert Artikulationsort Artikulationsart mediopalatal Verschlusslaute/ Plosive Engelaute/ Frikative fortis lenis fortis, stimmlos lenis, stimmhaft bilabial alveolar labiodental präpalatal velar [ph] [p] [th] [t] [kh] [k] [kh] [k] [b] [b ] [d] [d ] [g] [g ] [g] [g ] [f] [s] [S] [C] [x] [v] [z] [Z] [j] [ ] Nasale [m] [n] [N] Affrikaten [pìf] [tìs] 63 Artikulationsorte deutscher Konsonanten [1] Fachwörter: labial (lat. labium Lippe ) dental (lat. dentes Zähne ) alveolar (lat. alveolus kleine Mulde ; Alveolen = Zahndamm, Zahntaschen) palatal (lat. palatum vorderer, harter Gaumen ) velar (lat. velum (Gaumen-)Segel ) uvular (Gaumenzäpfchen; lat. uvula kleine Traube ) glottal (griech. glottis Stimmritze ) apikal (Zungenspitze; lat. apex Spitze ) dorsal (lat. dorsum (Zungen-)Rücken ) radikal (lat. radix (Zungen-)Wurzel ) koronal (lat. corona (Zungen-)Kranz ) 64

7 Artikulationsorte deutscher Konsonanten [2] Artikulationsort Beteiligte Artikulatoren IPA-Zeichen & Beispiel bilabial Ober- und Unterlippe [b] Ball, [p] Pult, [m] Mann labiodental Unterlippe, Zähne [v] Wal, [f] Frosch alveolar palato-alveolar palatal velar uvular glottal/laryngal Korona (Zungenkranz) und Alveolen (Zahndamm, Zahntaschen) Korona zwischen Alveolen und Vordergaumen (Palatum) Palatum (harter, vorderer Gaumen) und Dorsum (Zungenrücken) Radix (Zungenwurzel) und Velum (weicher Gaumen/hinterer Gaumen) Radix (Zungenwurzel) und Uvula (Gaumenzäpfchen) Glottis (Stimmritze) im Larynx (Kehlkopf) [z] Sinn, [s] Muße [d] Dampf, [t] Tier [n] Nase, [r] Rand, [l] List [S] Schnee, [Z] Genie [C] China [j] Jacke [k] Kamm, [g] Gans [x] Buch, [ŋ] Ring [{] Rand, [ ] Rand [h] Haus [/] [b /a tm n] 65 Artikulationsarten deutscher Konsonanten [1] Nach Art der Behinderung unterscheidet man u.a. folgende Artikulationsarten: 1. Geräuschlaute/Obstruenten lat. obstruere behindern; Gruppe der Plosive und Frikative 2. Schalllaute/Sonoranten Vokale, Nasalkonsonanten und Vibranten Plosive (auch: Explosive, Verschlusslaute): [b, p; d, t; g, k; /] Der Luftstrom wird unterbrochen, dann wird der Verschluss plötzlich geöffnet. Bsp. [p] passen, [t] Tassen, [k] Katze Frikative (auch: Spiranten, Reibe-/Engelaute): [f, v; s, z; S, Z; C, j; x, ; h] Der Luftstrom wird durch eine Verengung zwischen zwei Artikulatoren gepresst, so dass ein Reibegeräusch entsteht. Bps. [f] Fass, [S] Schal, [x] Buch 66

8 Artikulationsarten deutscher Konsonanten [2] Nasale: [m, n, ŋ] Mundraum (Mundhöhle) durch Senkung des Velums geschlossen, Luftstrom tritt durch die Nase aus. Bsp. [m] Mutter, [n] Nase, [ŋ] lang Vibranten (auch: Schwinglaute, Schwirrlaute): Luftstrom setzt ein bewegliches Organ (Artikulator z.b. Zungenspitze bzw. Zäpfchen) in Bewegung, so dass es unter Geräuschentwicklung gegen die anderes unbewegliches Organ schlägt. a) apikaler Vibrant [r] (Zungenspitzen-R): Die Zungenspitze (Apex) schlägt gegen den Zahndamm (auch Schlaglaut ). b) uvularer Vibrant [{] (Zäpfchen-R): Das Zäpfchen (Uvula) schlägt gegen den hinteren Gaumen. Laterale (auch: Seitenlaute): [l] Der Zungenkranz (Korona) berührt den Zahndamm (die Alveolen), deshalb kann der Luftstrom nur durch die Seiten der Mundhöhle entweichen. 67 Andere Termini Approximanten: lat. approximare - annähern Annäherungslaut, Halbvokal; Luft fließt durch eine weite Enge (friktionslose Enge), keine Turbulenzen entstehen, z.b. [j] ja, [l] laufen. fortis (stark) vs. lenis (schwach) unterschiedliche artikulatorische und laryngale Spannung: fortis: zeitlich lange Artikulation, erhöhte artikulatorische Spannung, stimmlos, häufig aspiriert lenis: kurze Artikulation, niedrigere artikulatorische Spannung, stimmhaft oder entstimmt, nicht aspiriert Affrikaten, lat. affricare anreiben Verbindung aus homorganem Plosiv und Frikativ nativ: [tìs] Zahl [tìsa l] [pìf] Apfel [apìf l] Fremdwörter: [tìs] Tscheche [dìz] Gin 68

9 Deutsche Konsonanten [1] Plosive fortis: [p] bilabial, stimmlos [t] alveolar, apikal bis laminal, stimmlos [k] velar, dorsal, stimmlos Frikative fortis: [f] labiodental, stimmlos [s] alveolar, apikal bis laminal, stimmlos [S] postalveolar, apikal bis laminal, stimmlos [ç] palatal, dorsal, stimmlos [x] velar, dorsal, stimmlos [X] postvelar/uvular, dorsal, stimmlos lenis: [b] bilabial, stimmhaft [d] alveolar, apikal bis laminal, stimmhaft [g] velar, dorsal, stimmhaft lenis: [v] labiodental, stimmhaft [z] alveolar, apikal bis laminal, stimmhaft [Z] postalveolar, apikal bis laminal, stimmhaft [ ] postvelar/uvular, dorsal, stimmhaft [h] glottal, stimmlos 69 Deutsche Konsonanten [2] Approximanten [j] palatal, dorsal, stimmhaft Nasale [m] bilabial, stimmhaft [n] alveolar, apikal bis laminal, stimmhaft [ŋ] velar, dorsal, stimmhaft Vibranten [{] uvular, dorsal, stimmhaft (mehrschlägig) [r] alveolar, apikal, stimmhaft (mehrschlägig) [R] alveolar, apikal, stimmhaft (einschlägig) - regional, individuell Laterale [l] alveolar, apikal bis laminal, stimmhaft 70

10 Aussprachewörterbücher Theodor Sieb (1898) Deutsche Bühnenaussprache nach 1922: Deutsche Bühnenaussprache Hochsprache (bis Auflagen!) 1969: Siebs. Deutsche Aussprache. Reine und gemäßigte Hochlautung mit Aussprachewörterbuch (Hrsg. von Helmut de Boor u. a.) (Das hallesche) Wörterbuch der deutschen Aussprache (WDA, Krech et al. 1964) Großes Wörterbuch der deutschen Aussprache (GWDA, Krech et al. 1982) die aktuelle Auflage: Deutsches Aussprachewörterbuch (Krech et al. 2009)- ca Stichwörter Duden Das Aussprachewörterbuch (Duden-Aussprachewörterbuch) 71 Duden-Aussprachewörterbuch: Lautschrift und Beispiel 72

11 Bereiche in der Phonetik Segmentalia: Phon = Laut(-individuum) - konkret gegebener Einzellaut = Laut(klasse) - Lautmuster; in der Transkription [ ] Allophon = Realisierungsvarianten (eines Phonems) Bsp. fakultative/freie Allophone: Aussprache <r> - [{] [ ] [r] Suprasegmentalia Phonetische Eigenschaften, die über die Einzellautebene hinausreichen. Suprasegmentalia sind an größere Einheiten - wie Silbe, Wort, Phrase, Satz - gebunden. Sie drücken prosodische Eigenschaften einer Sprache aus [Prosodie, Prosodik (griech. prosodia Dazugesungenes )]: - Tonhöhe (in Tonsprachen) - Lautstärke und -dauer - Intonation - Akzent - Rhythmus, Sprechpausen 73 Tonmuster im Standarddeutschen [1] 1. fallend (terminaler Verlauf) signalisiert syntaktische Abgeschlossenheit Lösungstiefe muss erreicht werden Breite des Falls: eng: neutrale Aussage breit: emphatische Aussage 74

12 Tonmuster im Standarddeutschen [2] 2. steigend (interrogativer Verlauf) signalisiert Fragen bei Wortfolge einer Aussage kommunikativ-pragmatisch: Höflichkeit, Freundlichkeit, Aufforderung, Kontakt Breite des Anstiegs: eng: Frage mit neutraler Implikation breit: Frage mit negativer Implikation 75 Tonmuster im Standarddeutschen [3] 3. gleichbleibend (progredienter Verlauf) syntaktische Nicht-Abgeschlossenheit, weiterweisend kommunikativ-pragmatisch: Zögern, Niedergeschlagenheit, Unentschlossenheit, Langeweile Höhe: hoch: Bedingung stark tief: Bedingung neutral 76

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