Naturschutzkonzept für den Forstbetrieb Nürnberg

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1 Naturschutzkonzept für den Forstbetrieb Nürnberg Abb. 1: Mittelspecht Stand: August 2007, aktualisiert April 2013

2 Verantwortlich für die Erstellung: Bayerische Staatsforsten Bayerische Staatsforsten Forstbetrieb Nürnberg Zentrale- Bereich Waldbau, Moritzbergstraße 50/52 Naturschutz, Jagd und Fischerei Nürnberg Naturschutzspezialist Nord Axel Reichert Gartenstr Schollbrunn Hinweis Alle Inhalte dieses Naturschutzkonzeptes, insbesondere Texte, Tabellen und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt (Copyright). Das Urheberrecht liegt, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, bei den Bayerischen Staatsforsten. Nachdruck, Vervielfältigung, Veröffentlichung und jede andere Nutzung bedürfen der vorherigen Zustimmung des Urhebers. Wer das Urheberrecht verletzt, unterliegt der zivilrechtlichen Haftung gem. 97 ff. Urheberrechtsgesetz und kann sich gem. 106 ff. Urheberrechtsgesetz strafbar machen. Regensburg, den Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 2 von 73

3 Inhaltsverzeichnis Seite 1 Zusammenfassung Allgemeines zum Forstbetrieb Nürnberg Kurzcharakteristik für den Naturraum Ziele der Waldbewirtschaftung Naturschutzfachlicher Teil Einteilung der Wälder nach ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung Alte naturnahe und seltene Waldbestände (Klasse 1) Ältere naturnahe Waldbestände (Klasse 2) Jüngere naturnahe Waldbestände (Klasse 3) Übrige Waldbestände (Klasse 4) Management von Totholz und Biotopbäumen Biotopbäume Totholz Naturschutz bei der Waldnutzung Ziele Praktische Umsetzung Schutz der Feuchtstandorte, Gewässer und Quellen Au-, Sumpf- und Bruchwälder Fließgewässer Moore Seen und Waldtümpel Quellen Schutz der Trockenstandorte Ausgewiesene Schutzgebiete und geschützte Einzelobjekte Naturwaldreservate (NWR) Naturschutzgebiete (NSG) Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH) Vogelschutzgebiete (SPA) Naturdenkmäler Management von Offenlandflächen und Artenschutzmaßnahmen an Gebäuden Management von Offenlandflächen Artenschutz an Gebäuden Spezielles Waldartenschutzmanagement Flechten Pflanzen...51 Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 3 von 73

4 3.8.3 Insekten Amphibien und Reptilien Fledermäuse Vögel Biber Wildkatze Kooperationen Interne Umsetzung Glossar Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 4 von 73

5 1 Zusammenfassung Die Flächen des Forstbetriebs Nürnberg liegen in der gleichnamigen Metropolregion. Neben der überragenden Erholungsfunktion für über 1 Mio. Menschen sind die Flächen des ältesten Kunstforstes der Welt inzwischen durch eine flächige naturnahe Bewirtschaftung verbunden mit hohen Investitionen in den Umbau zu Mischwäldern auch naturschutzfachlich besonders wertvoll geworden. So ist nahezu die gesamte Betriebsfläche als Vogelschutzgebiet nach der europäischen Vogelschutz-Richtlinie ausgewiesen. Ein wesentlicher Grund dafür war das für Bayern bedeutende Vorkommen des Mittelspechtes. Als wichtigstes Naturschutzziel wird daher die Fortführung der naturnahen Waldbewirtschaftung auf ganzer Fläche, verbunden mit einem stammzahlreichen Überhalt von Kiefern festgeschrieben. Dabei werden in jedem Falle zehn Alt-Kiefern je Hektar als Biotopbäume in den Verjüngungsbeständen belassen, unabhängig, ob es sich um Horstoder Höhlenbäume handelt. Alle Eichen und Buchen ab einem Brusthöhendurchmesser (BHD) von 70 cm, sofern sie einzeln bis gruppenweise in den Nadelholzbeständen beigemischt sind, werden nicht mehr genutzt. Ebenso werden die Relikte historischer Nutzungsformen wie Hutewälder oder Mittelwälder erhalten. 341 ha Weißmoos-Kiefernwälder (geschütztes Biotop nach 30 BNatSchG) werden mit dem Ziel gepflegt, ihren speziellen Charakter zu erhalten. Hier ergibt sich eine große Übereinstimmung mit den Lebensräumen des Ziegenmelkers. In diesen Wäldern werden keine aktiven Verjüngungsmaßnahmen zu Laub-Mischwäldern vorgenommen. Die feuchten Varianten der 30-Standorte (188 ha Au- und Sumpfwälder sowie 30 ha Bruchwälder) werden so bewirtschaftet, dass der Charakter dieser Wälder erhalten bleibt und die Standorte nicht nachhaltig beeinträchtigt werden. Dort kommen überdurchschnittlich viele Höhlenbäume und Tothölzer vor. Diese Bestände sind somit wichtige Vernetzungslinien in dem großen geschlossenen Waldgebiet und ein bedeutender Lebensraum u.a. für den Mittelspecht. Nicht standortgerechte Bestände (Hybrid-Pappeln, Nadelholz) entlang von Bachläufen und feuchten Mulden werden schrittweise in standortgemäße Bestockungen umgebaut. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 5 von 73

6 Bei den laufenden und zukünftigen Managementplanungen zu den Natura-2000-Gebieten wird mit der Forst- und Naturschutzverwaltung vertrauensvoll und konstruktiv zusammengearbeitet. Soweit dem Forstbetrieb Zwischenergebnisse aus den Kartierungen zu Lebensraumtypen und Arten vorliegen, wurden diese bereits in der Forsteinrichtung und im Naturschutzkonzept berücksichtigt. Aus dem großen Spektrum der Tierarten für die der Forstbetrieb Nürnberg eine besondere Verantwortung trägt, seien beispielhaft der Eremit und der Ziegenmelker genannt. Bei beiden Arten steht der Schutz der Lebensraumstrukturen (alte Eichen bzw. lichte Kiefernwälder) im Vordergrund. Mit den regionalen Gruppen der Naturschutzverbände und den Landschaftspflegeverbänden wird die projektbezogene Zusammenarbeit fortgesetzt (z.b. Sandachse). Für einen Teil der ca. 609 ha Offenlandbiotope (z.b. Leitungstrassen) liegen objektbezogene Planungen vor. Zusammen mit Partnern und Vertragsnehmern (z. B. Energieversorgungsunternehmen) werden diese umgesetzt. Teilweise untersagt jedoch der originäre Grund für die Entstehung dieser Trassen eine weitere Verfolgung von Naturschutzzielen. Der Forstbetrieb Nürnberg verfolgt und koordiniert einen sachgerechten Ausgleich zwischen den Interessengruppen. Die unteren Naturschutzbehörden sind wichtige Partner bei der Umsetzung von Pflegemaßnahmen in Naturschutzgebieten und Offenlandflächen. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 6 von 73

7 2 Allgemeines zum Forstbetrieb Nürnberg Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) haben in Form eines 10-Punkte-Programms ein unternehmensweites Naturschutzkonzept entwickelt. Darin ist vorgesehen, dass die einzelnen Forstbetriebe entsprechend ihrer naturräumlichen und betrieblichen Gegebenheiten ein Regionales Naturschutzkonzept erstellen. Das vorliegende Regionale Naturschutzkonzept orientiert sich an dem Naturschutzkonzept der BaySF (10-Punkte-Programm) und arbeitet die Schwerpunkte der künftigen Naturschutzarbeit im Forstbetrieb Nürnberg heraus. Darüber hinaus wurden externe Untersuchungen und Planungen ausgewertet. Das Regionale Naturschutzkonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb und dem Teilbereich Naturschutz der Zentrale formuliert. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 7 von 73

8 2.1 Kurzcharakteristik für den Naturraum Der Forstbetrieb Nürnberg bewirtschaftet rund ha Staatswald in der östlichen Hälfte um die Großstadt Nürnberg. Es handelt dabei sich um den ältesten Kunstforst der Welt, den Sebalder und Lorenzer Reichswald. Geologie und Standort Die Aufeinanderfolge von weichen Ton-Mergellagen und härteren Sandsteinschichten weisen das Gebiet als einen typischen Teilausschnitt des fränkischen Schichtstufenlandes aus. Sande entstehen überwiegend aus Burg- und Blasensandsteinverwitterung oder bestehen aus Dünensanden. Als Bodentypen bilden sich podsolierte Braunerden bis Podsole heraus. Tone und Tonlehme stammen v.a. aus Basisletten der Sandsteinformationen, sowie Feuerletten und Amaltheenton (Lias). Braunerden, Pelosole und Pseudogleye sind hier die vorherrschenden Bodentypen. Die Flächen gehören zu den forstlichen Wuchsbezirken Südliche Keuperabdachung (TWB Rezat-Rednitzsenke) und Südliches Albvorland. Als natürliche Waldgesellschaften würden kolline Buchenwälder und Eichenmischwälder dominieren. Nutzungsbedingt überwiegen jedoch immer noch Kiefernforste. Flechten-Kiefernwälder würden vermutlich natürlicherweise nur kleinflächig auf sehr trockenen, stark sauren, nährstoffarmen Quarzsanden (z.b. Sanddünen) wachsen. In Mulden mit hoch anstehendem Grundwasser kommen verschiedene Feuchtwälder wie zum Beispiel Erlenbruchwälder vor. Abb. 2: Standorteinheiten Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 8 von 73

9 Nach der naturräumlichen Gliederung gehört das Gebiet zum Mittelfränkischen Becken. Die Jahrhunderte andauernden Verluste an Waldfläche stellten bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts ein großes Problem für die Sicherung der Waldfunktionen in der Region dar. Neben den eigentlichen Flächenverlusten führen vor allem die Zerschneidungen von Lebensräumen durch Straßen und andere Infrastruktureinrichtungen zu negativen Auswirkungen. Seit dem Erlass der Bannwaldverordnungen nach dem Waldgesetz für Bayern hat sich die Situation deutlich verbessert. Die Erhaltung der Waldflächensubstanz ist eine wesentliche Voraussetzung für den Schutz und die Entwicklung der Waldlebensräume. Natürliche Waldgesellschaften Nach WALENTOWSKI et al. 1 dominieren im Bereich des Forstbetriebs Nürnberg kolline Buchenwälder und Eichenmischwälder als natürliche Waldgesellschaften. Nach der Karte der regionalen, natürlichen Waldzusammensetzung von FOERST/KREUTZER 2 kommen neben Eichenmischwäldern großflächig Kiefern-Eichenwälder vor. Die in der aktuellen Vegetation weit verbreiteten Kiefernwälder sind vielfach nutzungsbedingt und als Ersatzgesellschaften von Eichen-Birkenwäldern (Waldreitgras-Traubeneichenwald, Hainsimsen- Traubeneichenwald) oder von Hainsimsen-Buchenwäldern einzustufen. Auf stark sauren, sehr nährstoffarmen Quarzsanden und -kiesen, sowie auf Felskuppen mit extremem Wasserhaushalt befinden sich autochthone Standortkerne von artenarmen Sauerhumus- Kiefernwäldern (Leucobryo-Pinetum). Diese kommen vor allem im Bereich des NSG Flechten-Kiefernwälder südlich Leinburg vor. Auf wechselfeuchten Tonböden können der Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald und der Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald die natürliche Waldgesellschaft bilden. Mulden mit hoch anstehendem Grundwasser werden von Schwarzerlen-Eschen-Sumpfwald, von Fichten-Erlen-Sumpfwald und von Erlenbruchwäldern bedeckt. 1 WALENTOWSKI, EWALD, FISCHER, KÖLLING, TÜRK (2004): Handbuch der natürlichen Waldgesellschaften Bayerns. 2 FOERST, KREUZER (1978): Karte der regionalen natürlichen Waldzusammensetzung und Forstliche Wuchsgebietsgliederung Bayerns. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 9 von 73

10 2.2 Ziele der Waldbewirtschaftung Bei der forstlichen Nutzung der Wälder ist es einerseits ein Gebot des Umweltschutzes, den nachwachsenden Rohstoff Holz der einheimischen Wirtschaft im nachhaltig möglichen Umfang zur Verfügung zu stellen, vom hochwertigen Furnierholz bis hin zum Brennholz (z. B. als Rechtholz), anderseits ist die Artenvielfalt in verschiedensten Waldgesellschaften zu sichern. Der scheinbare Interessenskonflikt zwischen Holzproduktion und Bewahrung des Naturerbes lässt sich mit konsequenter naturnaher Waldbewirtschaftung sehr gut lösen. Der Forstbetrieb verfolgt die Naturschutzziele durch die Anwendung von integrativen Konzepten, ergänzt um segregative Aspekte. Der derzeitige Buchenanteil von ca. 2 % soll langfristig zu Lasten der Nadelbaumarten auf etwa 13 % erhöht und der potentiell natürlichen Vegetation weiter angenähert werden. Der Eichenanteil von ca. 4 % soll aus ökonomischen und ökologischen Gründen auf etwa 13 % erhöht werden. Im Zuge des Reichswald-Unterbau-Programmes wurden bereits große Anstrengungen unternommen, um die kieferndominierten Bestände in laubbaumreiche Mischbestände umzuwandeln. Im Unterstand dominieren bereits zukünftige Generation aus Eichen und Buchen. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 10 von 73

11 3 Naturschutzfachlicher Teil 3.1 Einteilung der Wälder nach ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung Das Ergebnis der Erhebung der Klasse-1- bis 3-Bestände im Rahmen der Forsteinrichtung im Forstbetrieb Nürnberg zeigt die folgende Tabelle 1. Tab. 1: Einteilung der Waldbestände in naturschutzfachliche Klassen Waldklasse Beschreibung Fläche (ha) Anteil an der Holzbodenfläche (%) Alte naturnahe Waldbestände 1,5 1 Seltene Waldbestände 1 < 1 Naturwaldreservate 152,1 2 Ältere naturnahe Waldbestände 127,9 < 1 Jüngere naturnahe 3 Waldbestände (> 100j.) Jüngere naturnahe 143,1 < 1 Waldbestände (< 100j.) 1.769,7 8 4 Nadelbaumdominierte Wälder Summe Holzboden Der geringe Anteil, vor allem an Klasse-1- und Klasse-2-Beständen, ist durch die Nutzungsgeschichte, zum Beispiel im Bereich des ältesten künstlich angelegten Forstes der Welt, dem Nürnberger Reichswald, begründet Alte naturnahe und seltene Waldbestände (Klasse 1) Im Forstbetrieb Nürnberg kommen nur sehr wenige Klasse-1-Waldbestände auf 154,6 ha vor. Neben diesen Altbeständen sind zahlreiche naturschutzfachlich wertvolle Altbäume über die ganze Forstbetriebsfläche verteilt. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 11 von 73

12 Erfassung Zu den Waldbeständen der Klasse 1 gehören naturnahe alte Bestände, aber auch seltene naturferne oder in der Vergangenheit besonders bewirtschaftete Bestände. Dabei handelt es sich um einen 1,5 ha großen, alten, naturnahen Eichen-Hainbuchen-Bestand, einem 1 ha großen, seltenen Hutewald sowie 152,1 ha Naturwaldreservate. Zusammen nehmen die Klasse-1-Bestände rund 0,7 % der Holzbodenfläche ein. Ziele und Maßnahmen Ziel ist die Erhaltung der Klasse-1-Bestände. Deshalb werden in ihnen keine regulären forstlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen durchgeführt. Es findet keine Holznutzung statt. Auch sonstige forstliche Maßnahmen unterbleiben, d.h. es finden keine aktiven Verjüngungsmaßnahmen, keine Entnahme von tief beasteten Bäumen zur Förderung der Verjüngung und keine Entnahme von Stämmen zur Dimensionierung von Zukunftsbäumen statt. Eine Ausnahme stellen zwingend notwendige Maßnahmen der Verkehrssicherung und des Waldschutzes dar (siehe Kapitel Naturschutz bei der Waldnutzung Praktische Umsetzung). In den alten Beständen erfolgt kein Einsatz von Kleinselbstwerbern, um wertvolles Totholz anzureichern. Die wenigen Reste der alten Waldbestände sollen sich damit weitgehend natürlich entwickeln und ihre Funktion zur Sicherung der Biodiversität möglichst optimal entfalten Ältere naturnahe Waldbestände (Klasse 2) Erfassung Die Bestände der Klasse 2 nehmen im Forstbetrieb Nürnberg mit einer Fläche von 127,9 ha einen Anteil von etwa 0,6 % an der Waldfläche ein (Tabelle 1). Diese Waldbestände sind auf Grund ihrer Seltenheit für den Waldnaturschutz im Forstbetrieb von besonders großer Bedeutung. Es handelt sich fast ausschließlich um über 140-jährige Buchen- und Eichenbestände (führendes Laubholz). Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 12 von 73

13 Ziele und Maßnahmen In den Beständen der Klasse 2 werden durchschnittlich 40 m 3 Totholz 3 und zehn Biotopbäume je Hektar angestrebt. Durch das Belassen wertvoller Biotopbäume in allen Klasse-2-Beständen sollen sich die natürlicherweise entstehenden Strukturen von Altersund Zerfallsphasen entwickeln können. Nähere Erläuterungen zum Biotopbaumkonzept folgen im Kapitel 3.2. Um die Schwelle von 40 m 3 /ha Totholz erreichen zu können, werden die Bestände vor allem durch Belassen von Kronenmaterial, das im Zuge der Holzernte anfällt, mit liegendem Totholz angereichert. Einzelwürfe (ZE) werden grundsätzlich belassen (vor allem starkes Totholz der Laubbaumarten). Kleinselbstwerber werden bevorzugt in Durchforstungen eingesetzt. Die Totholzanreicherung findet flächig, mit Ausnahme in verkehrsreichen Lagen, statt. Bei der Anreicherung von stehendem Totholz müssen immer Verkehrssicherung und Arbeitssicherheit beachtet werden. Diesen berechtigten Ansprüchen muss je nach Einzelfall der Vorrang eingeräumt werden Jüngere naturnahe Waldbestände (Klasse 3) Erfassung Die jüngeren führenden Laubholzbestände (Klasse 3) kommen im Forstbetrieb auf einer Fläche von 1912,8 ha vor, was 8 % der aktuellen Waldbestockung entspricht (Tab. 1). Ziele und Maßnahmen Auch in den Beständen der Klasse 3 findet das Biotopbaumkonzept Anwendung. Bereits in den jüngeren Beständen werden gezielt Biotopbäume mit Strukturmerkmalen wie Brüchen oder Faulstellen erhalten. Die modernen waldbaulichen Pflegekonzepte unterstützen diese Entwicklung, da nicht mehr wie früher vom schlechten Ende her genutzt wird, sondern ab der 3 Der Vorrat von 40 m 3 /ha bezieht sich auf liegendes und stehendes Totholz ab Kluppschwelle 7 cm, einschließlich einer Pauschale von 5 m 3 /ha für Stockholz. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 13 von 73

14 Jugendphase eine positive Auslese stattfindet und somit i.d.r. immer genügend Biotopbäume in den Zwischenfeldern erhalten bleiben. Bestände mit führendem Laubholz und einem Alter zwischen 100 und 139 Jahren summieren sich auf 143,1 ha. Auf den Flächen der über 100-jährigen Laubholzbestände wird ein Totholzvorrat von 20 m 3 /ha 4 angestrebt. Die Totholzziele werden v.a. durch das Belassen von Hiebsresten realisiert. Für den Einsatz von Kleinselbstwerbern gelten die gleichen Vorgaben wie in der Klasse 2. Totholz und Biotopbäume aus der Verjüngungsnutzung werden in die nachfolgenden Jungbestände übernommen Übrige Waldbestände (Klasse 4) Erfassung Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, stocken Bestände mit führendem Nadelholz auf ha. Dies entspricht einem Anteil von 90 % der Holzbodenfläche. Ziele und Maßnahmen Auch in diesen Beständen sollen die Aspekte des Naturschutzes weitestgehend berücksichtigt werden. Allerdings sind dem Anreichern von Totholz und dem Belassen von Biotopbäumen oftmals Grenzen durch die Waldschutzsituation und Verkehrssicherungspflicht gesetzt. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist das Arteninventar in den naturfernen Nadelholzbeständen nicht annähernd so umfangreich wie die Fauna und Flora der naturnahen Laubholzbestockungen. Auch in den Beständen der Klasse 4 werden wertvolle Biotopbäume wie Höhlen- oder Horstbäume besonders geschützt und erhalten. Außerdem finden auch die Aspekte des Kapitels 3.3 Naturschutz bei der Waldnutzung in diesen Beständen Anwendung. 4 Der Vorrat von 20 m 3 /ha bezieht sich auf liegendes und stehendes Totholz ab Kluppschwelle 7 cm, einschließlich einer Pauschale von 5 m 3 /ha für Stockholz. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 14 von 73

15 3.2 Management von Totholz und Biotopbäumen Biotopbäume (s. Abb. 3) und Totholz sind eine wichtige Grundlage für die Artenvielfalt in den Wäldern. Sie bieten Nahrungs- und Nistmöglichkeiten für Waldvogelarten, Insekten und Wirbeltiere. Pilze, Flechten und andere Pflanzenarten besiedeln oder zersetzen totes Holz und sind gleichzeitig wiederum Nahrungsgrundlage für andere Arten. Durch die naturnahe Waldbewirtschaftung der vergangenen Jahrzehnte wurde im Nürnberger Reichswald flächig ein bedeutendes Potential an Höhlenbäumen aufgebaut. Davon profitieren in erster Linie die Spechte und ihre Folgenutzer. Fast die gesamte Fläche des Forstbetriebs Nürnberg ist daher zum Vogelschutzgebiet erklärt worden Biotopbäume Entscheidend für die Eigenschaft eines Biotopbaumes ist das Auftreten bestimmter Strukturmerkmale, die eine besondere Bedeutung für die biologische Vielfalt haben. Zu den wichtigsten Typen von Biotopbäumen gehören vor allem: - Bäume mit Spechthöhlen oder Faulhöhlen - Horstbäume - Hohle Bäume und Mulmhöhlen-Bäume - teilweise abgestorbene Bäume - lebende Baumstümpfe - Bäume mit abgebrochenen Kronen oder Zwieseln - Bäume mit Pilzbefall Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 15 von 73

16 Abb. 3: Biotopbaum mit Starkast-Abbruch Weiterhin werden besonders starke Bäume als sog. Methusaleme erhalten. Dies sind Bäume mit einem Brusthöhendurchmesser von > 80 cm bei Buche, Tanne, Kiefer und > 100 cm bei Eiche. Ziel ist es daher, eine ausreichende Zahl an Höhlenbäumen zu erhalten. In der Forsteinrichtung wurde daher vereinbart: Rund zehn Kiefernaltbäume pro Hektar, die sich aus ehemaligen Überhältern rekrutieren, sollen als Biotopbäume in den Verjüngungsnutzungsbeständen belassen werden. Alteichen und Altbuchen ab BHD 70 cm werden grundsätzlich belassen, sofern sie einzeln bis gruppenweise den Nadelholzbeständen beigemischt sind. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 16 von 73

17 Biotopverbundprojekt Alt-, Höhlen- und Biotopbäume Im ehemaligen Forstamt Nürnberg wurde im Jahr 2003 ein spezielles Biotopverbundprojekt (BayernNetz Natur) initiiert. In den Beständen verstreut vorkommende starke Einzelbäume, vor allem Kiefern und Eichen, wurden erfasst und auf Karten eingezeichnet. Durch den Forstbetrieb wurden die Arbeiten als Projekt im Rahmen der Besonderen Gemeinwohlleistungen fortgesetzt. Seit Gründung der BaySF wurden die Bäume durch geprüfte Forstfachkräfte mit GPS aufgenommen und eingemessen. Für die weitere Behandlung der Bäume wurden erforderliche Maßnahmen (z.b. Freistellung) geplant. Tab. 2 : Kartierte Alt-, Höhlen- und Horstbäume nach Distrikten und Baumarten (Stand: 2012) Distrikt Name ha Altbäume Höhlenbäume Horstbäume 1 Bruckerlache Uttenreutherstrasse Eisenstrasse Dürerquelle Erlenlach Waidach Kalk Neunhofer Forst Tennenloher Forst Saugarten Kreuzeiche Steinberg Buchberg Finkenlache Hirschenlecke Weissensee Haidberg Nessenau Heide Soos Wimmerslohe Lindenlohe Wolfsgrube Moosbach Ameisenlach Büchsleinsberg Brunerberg Hühnerbrunn Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 17 von 73

18 35 Haimendorfer Forst Schüsselstein Forsthof Altenfurt Maiach Valznerweiher Drei Linden Anzahl gesamt Höhlenbäume Bunt- Grau- Schwarzspecht Gesamt Horstbäume Altbäume Buche Fichte Kiefer Eiche Sonstige Aus den bisher kartierten gut ha wurden somit durchschnittlich 30 starke Altbäume pro 100 ha aufgenommen. Die Zahl der Höhlenbäume liegt in der gleichen Größenordnung. Die tatsächliche Höhlenbaumdichte liegt jedoch wesentlich höher, da die Spechte auch in schwächeren und mittelstarken Bäumen Höhlen anlegen. Die einzeln kartierten starken Altbäume sind jedoch aus mehreren Gründen (Artenschutz, Landschaftsbild) von besonderer Bedeutung für den Nürnberger Reichswald. Der Forstbetrieb strebt in den nächsten Jahren den Abschluss des Biotopverbundprojektes an, sofern die Finanzierung gesichert werden kann. Weitere Einmessungen von besonderen Einzelbäumen erfolgten im FFH-Gebiet Tiergarten Nürnberg mit Schmausenbuck durch das FFH-Kartierteam Mittelfranken im Rahmen der Erstellung des Managementplans. Ziele und Maßnahmen In möglichst allen naturnahen Beständen werden durchschnittlich zehn Biotopbäume je ha angestrebt. Hierdurch sollen wertvolle Requisiten für Käfer, Pilze, Vögel, Fledermäuse, Flechten, etc. geschützt und erhalten werden. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, die Art-Traditionen an den nachfolgenden Bestand weiter zu geben. Die Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 18 von 73

19 wichtigsten innerbetrieblichen Umsetzungshinweise zum Biotopbaum- und Totholzkonzept werden nachfolgend aufgeführt: Einzelstammweises Vorgehen: Bei der Hiebsvorbereitung ist bei jedem Baum zwischen waldbaulicher Wirkung auf Nachbarbäume und Verjüngung, ökologischem Wert und Holzwert abzuwägen. Biotopbäume und stehendes Totholz bleiben grundsätzlich bis zum natürlichen Zerfall erhalten. Zu erhaltende Biotopbäume (v.a. Höhlen- und Horstbäume) werden im Rahmen der Hiebsvorbereitung im Forstbetrieb einheitlich mit einer Wellenlinie markiert. Der Arbeitssicherheit gebührt der Vorrang. Der Umgang mit Totholz ist im Hinblick auf die Arbeitssicherheit in einer Arbeitsanweisung für die Waldarbeiter geregelt. Wenn es notwendig ist, besitzt die Verkehrssicherung Vorrang vor dem Erhalt eines Biotopbaumes. Das bedeutet, dass im Bereich öffentlicher Straßen, Wanderwegen, Erholungseinrichtungen o. Ä. Biotopbäume, von denen eine Gefahr ausgeht, gefällt werden und nach Möglichkeit liegen bleiben. Hierbei werden eventuelle naturschutzrechtliche Prüf- und Erlaubnispflichten beachtet und eingehalten. Minderheitenschutz für seltene Begleitbaumarten in der Pflege Horstbäume werden besonders geschützt : o Kennzeichnung und Kartierung o Keine Eingriffe in unmittelbarer Umgebung o Bei seltenen und störungsempfindlichen Arten wie Schwarzstorch, Rotmilan oder Wespenbussard finden während der Balz-, Brut- und Aufzuchtzeiten im näheren Horstumfeld keine forstlichen und jagdlichen Maßnahmen statt (Arbeitsanweisung zur Erfassung und Bewertung von Waldvogelarten in N2000-Vogelschutzgebieten Beispiele: Schwarzstorch: 300m; Wespenbussard: 200m; Rotmilan: 100m) Sollten trotz aller Bemühungen Biotopbäume, die besonders wertvolle Strukturmerkmale aufweisen, als solche nicht erkannt und versehentlich gefällt werden (z. B. weil vom Boden aus die entsprechenden Strukturmerkmale nicht ersichtlich sind), werden die vom Strukturmerkmal betroffenen Stammteile als liegendes Totholz im Bestand belassen. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 19 von 73

20 3.2.2 Totholz Bei der Inventur im Rahmen der Forsteinrichtung wurde sowohl liegendes als auch stehendes Totholz (BHD 20 cm, über 1,30 m lang bzw. hoch) getrennt nach den Baumartengruppen Nadelholz, Eiche und übriges Laubholz erfasst. Nicht eindeutig anzusprechendes Totholz wurde dem Nadelholz zugerechnet. Abb. 4: Totholzvorrat nach Stärkeklassen (ohne Stöcke) in m 3 /ha * Durchmesserklasse 5-19 cm hochgerechnet Der gemessene Totholzvorrat beläuft sich auf 5,0 m 3 /ha. Es liegt im bayernweiten Vergleich ein unterdurchschnittlicher Vorrat an Totholz vor, der seine Ursache v. a. in den Waldschutzproblematiken des vergangenen Jahrhunderts findet. Bezieht man das Stockholz mit etwa 5 m 3 /ha HB (lt. BWI II) mit ein und rechnet den aufgenommenen Totholzvorrat auf die Kluppschwelle 7 cm hoch (Umrechnungsfaktor 1,35 nach CHRISTENSEN ET AL. 2005), beläuft sich der gesamte Totholzvorrat auf 11,8 m 3 /ha HB. Die Verteilung der gemessenen Totholzmengen nach Stärkeklassen ist in Abbildung 3 dargestellt. Das Totholz besteht weit überwiegend aus Nadelholz (86 %) und entspricht somit annähernd auch dem Nadelholzanteil an der Bestockung. Es überwiegt schwaches Totholz (Durchmesser bis 35 cm). Das für viele Totholzbewohner besonders wertvolle stärkere Totholz (ab 48 cm) macht 11 % des gemessenen Totholzes aus. Die weit überwiegende Menge des aufgenommenen Totholzes ist bereits leicht bis deutlich zersetzt (rd. 75 %). Bereits vermodert sind 10 %. Frisches Totholz hat einen Anteil von 14 %. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 20 von 73

21 Die natürliche Bestockung besteht im Nürnberger Raum überwiegend aus Buchen- und Eichenwaldgesellschaften. Es wird daher versucht, insbesondere das Totholz von Laubbäumen zu erhöhen, soweit Belange der Verkehrssicherung und der Waldästhetik nicht entgegenstehen (Erholungsverkehr). Dies kann insbesondere durch das Belassen von stärkeren Hiebsresten in Laubholzbeständen (v.a. LB-Bestände) erfolgen. Einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung des Anteils von Laubtotholz liefern einzeln stehende Alt-Eichen (ehemalige Huteeichen), die Totholzstrukturen am lebenden Baum ausbilden. Diese sind unbedingt zu erhalten. Die Kiefer spielt in den natürlichen Waldgesellschaften als Pionierbaumart vor allem auf sandigen Böden eine Rolle. Eine bemessene Zahl an Kiefernaltbäumen (ca. 10 Stück pro ha) wird langfristig bis zum natürlichen Zerfall als Biotopbaum oder Höhlenbaum stehen bleiben. Fichten werden aufgrund der Borkenkäfergefahr nicht bewusst zur Totholzanreicherung genutzt, außer es handelt sich um sichtbare Höhlenbäume. Borkenkäfer-Fichten, aus denen der Käfer bereits wieder ausgeflogen ist, werden i.d.r. als Totholz belassen. Abb. 5: Totholz ist ein wichtiger Bestandteil der naturnahen Waldwirtschaft Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 21 von 73

22 In diesem Zusammenhang wird auf die Ergebnisse des Evaluierungsprojekts zum Rothenbucher Biotopbaum- und Totholzkonzept verwiesen, bei dem die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft die positiven Auswirkungen auf die Biodiversität wissenschaftlich bestätigte. Bei allen untersuchten Indikatorgruppen (Vögel, Mollusken, xylobionte Käfer und Pilze) wurden in den nach dem Biotopbaumkonzept behandelten Flächen sowohl nach der Häufigkeit einer Art (Abundanz) als auch nach Artenreichtum deutlich höhere Werte als in den Vergleichsflächen festgestellt. Besonders erwähnenswert sind die signifikant positiven Auswirkungen des Totholzes auf Nährstoffgehalt, C/N-Verhältnis und ph-wert der Böden. Das vermehrte Vorkommen von Gehäuseschnecken als Weiserarten spiegelt dieses Ergebnis wieder. Die positiven Wirkungen des Totholzes auf die Wuchskraft der Standorte (Nährstoffe, Wasserspeicherfähigkeit) und die Wasserrückhaltekraft der Bestände sind derzeit zwar noch schwer quantifizierbar, jedoch durchaus gegeben. 3.3 Naturschutz bei der Waldnutzung Die Holznutzung, aber auch andere Maßnahmen im Zuge der Forstwirtschaft, beeinflussen den Naturschutz und die Artenvielfalt im Wald. Bei überlegtem Vorgehen und guter Planung lassen sich ohne übermäßigen Aufwand Nutzung und Schutz verbinden. Die Rücksichtnahme auf die Belange des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Wasserwirtschaft ist gesetzlicher Auftrag bei der Staatswaldbewirtschaftung. Das Konzept der naturnahen Forstwirtschaft bildet die Grundlage für die Waldbewirtschaftung im Forstbetrieb Nürnberg Ziele Erhaltung der Artenvielfalt bei Maßnahmen der Waldbewirtschaftung Keine ästhetische Störung durch Müll der Zivilisationsgesellschaft oder Abfall der im Wald arbeitenden Menschen Möglichst pestizidfreier Wald Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 22 von 73

23 3.3.2 Praktische Umsetzung Planung - Vernetzung von waldökologisch hochwertigen Waldbeständen - Auf Brut- und Aufzuchtzeiten seltener und besonders sensibler Arten (z.b. Ziegenmelker) wird Rücksicht genommen. Waldpflege und Holzernte - Beim Auszeichnen der Hiebe werden vertikale und horizontale Strukturen angestrebt. - Es erfolgen grundsätzlich keine Kahlschläge oder Räumungshiebe; Ausnahme ist das streifenweise Vorgehen in Fichtenbeständen auf labilsten Standorten. Dort ist aufgrund der fehlenden individuellen Stabilität der Fichten eine Schirmstellung oder das Belassen von Nachhiebsresten nicht möglich. - Reizvolle Einzelbäume und Baumgruppen werden belassen. - Weichlaubhölzer (z. B. Weide, Vogelbeere, Erle) und Sträucher, die auf dem jeweiligen Standort angemessen sind, werden bei der Jungwuchspflege belassen, es sei denn, das Pflegeziel wird gefährdet. Sie sind bei der Holzernte zu belassen; aus technischen Gründen zwangsweise zu fällendes Weichlaubholz verbleibt als liegendes Totholz im Bestand. - Seltene Baumarten werden im Rahmen der Pflege gefördert. - In Nadelholzbeständen werden Samenbäume von Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft gefördert. Waldverjüngung - Nadelreinbestände werden in Mischbestände umgebaut. - Fremdländische Baumarten (z. B. Douglasie) und Arten, die nicht zur natürlichen Waldgesellschaft gehören (z. B. Europäische Lärche), werden grundsätzlich nur gruppenweise beigemischt. Ein bemessener Anteil Douglasie, für die über 100 Jahre Anbauerfahrungen vorliegen, ist im Rahmen der Vorsorge hinsichtlich des Klimawandels gerechtfertigt. Die Douglasie wird auf geeigneten Standorten gruppenweise in Mischung mit Buche und anderen Baumarten beteiligt. Naturschutzfachlich besonders wertvolle Standorte ( 30) werden nicht mit fremdländischen Baumarten bepflanzt. - Gentechnisch verändertes Saat- und Pflanzgut wird nicht verwendet Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 23 von 73

24 Waldschutz - Der Einsatz von Pestiziden wird auf das absolut notwendige Maß beschränkt und erfolgt nur in zwingenden Ausnahmefällen. Bau von Waldwegen (incl. Rückewege) - Neue Forststraßen und Rückewege sind nur in geringem Umfang (Resterschließung) geplant. - Grabenfräsen werden nicht eingesetzt, der Einsatz des Grabenräumgerätes erfolgt in sensiblen Bereichen nicht während der Entwicklungsphase von wassergebundenen Tierarten. - Im Zuge von Wege-Instandhaltung oder -Neubau werden weitere Feuchtbiotope geschaffen. Sonstige Arbeiten/Jagd - An Waldsäumen wird die Saumstruktur gefördert. - Die Jagd wird vorbildlich unter Berücksichtigung des Grundsatzes Wald vor Wild ausgeübt. - Vogeljagd, insbesondere auf Wasservögel, wird im Forstbetrieb Nürnberg in bemessenem Umfang und angepasst an die örtlichen Erfordernisse ausgeübt. - Verbot des Abschusses von wildfarbenen Katzen sowohl bei Einzel- als auch Gesellschaftsjagden - Keine Baujagd während der Aufzuchtzeit von Wildkatzen - Kein Einsatz von Totschlagfallen aufgrund des Vorkommens der Wildkatze - Auf Abschuss von Eichelhähern und Waldschnepfen wird grundsätzlich verzichtet. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 24 von 73

25 3.4 Schutz der Feuchtstandorte, Gewässer und Quellen Im Forstbetrieb Nürnberg sind über die Hälfte der Standorte wasserbeeinflusst. Insgesamt gehören 19 % zu den nassen und 13 % zu den wechselfeuchten Standorten. Hiermit ist ein erhebliches naturschutzfachliches Potenzial vorhanden Au-, Sumpf- und Bruchwälder Vorkommen Flächenmäßig am bedeutendsten sind verschiedene Ausprägungen von Feuchtwäldern mit Schwarzerle und Mischbaumarten (s. Tab. 3). Im Rahmen des Begangs der Forsteinrichtung wurden die gesetzlich geschützten Waldbiotope auf Feuchtstandorten nach 30 BNatSchG und Art. 23 BayNatSchG kartiert. Tab. 3: Im Rahmen der Forsteinrichtung erfasste 30-Biotope feuchter Ausprägung Au- und Sumpfwälder Schwarzerlen-Eschen-Bachauenwald Bachrinnen-Quellwälder aus Eschen und Erlen Schwarzerlen-Eschen-Sumpfwald Fichten-Schwarzerlensumpfwald 50,2 ha 25,4 ha 94,7 ha 13,9 ha Bruchwald Schwarzerlenbrücher Summe 29,5 ha 213,7 ha Ziele und Maßnahmen Diese Bestände auf feuchten 30-Standorten nehmen mit 214 ha ca. 1 % der Betriebsfläche ein. Sie stellen aufgrund ihrer linearen Ausprägung eines der wesentlichen Vernetzungselemente innerhalb der gesamten Waldfläche dar. Soweit die Bestände bereits naturnah aufgebaut sind, wird dieser Zustand erhalten. Hier liegt auch ein Schwerpunkt der Totholzanreicherung. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 25 von 73

26 Die beiden Naturwaldreservate (NWR) Brucker Lache und Böhmlach repräsentieren diese naturschutzfachlich wichtigen Biotoptypen (NWR von landesweiter Bedeutung). Nicht standortangepasste Bestände (keine 30-Flächen im Sinne des BNatSchG) werden sukzessive in standortgerechte, naturnahe Mischbestände umgebaut. Bei der Bewirtschaftung wird auf bodenschonende Verfahren größter Wert gelegt. Ein ausgedehnter Auwald begleitet den stark mäandrierenden Bachverlauf der Simmelsberger Gründlach nördlich von Nürnberg. Typische Baumarten dieser periodisch überschwemmten Feuchtflächen sind Schwarzerle, Esche und Stieleiche. Abb. 6: Feuchtheide und Auwald in der Schnepfentränk / Schießturmlach Naturfreunde und Spezialisten kennen dieses seltene Biotop schon seit Langem, was auf das Vorkommen von seltenen Pflanzenarten wie Sonnentau (s. Abb. 7) und Wasserschlauch, beide fleischfressende Pflanzen, zurückzuführen ist. Auch Erdkröte, Ringelnatter und Bitterling, um nur einige Vertreter des Tierreiches zu nennen, lassen sich hier entdecken. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 26 von 73

27 Abb. 7: Der Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze Ohne menschliche Hilfe jedoch würden diese Arten auf der Fläche aussterben. Schnell wachsende Bäume und Sträucher setzen gerade den seltenen Pflanzen und Tieren in den Tümpeln, im Moorbereich und in der Feuchtheide zu, und verdrängen diese. Deshalb wurde von der Unteren Naturschutzbehörde Erlangen-Höchstadt ein Konzept erstellt, nach welchem das Biotop vom Forstbetrieb Nürnberg mit Unterstützung des Naherholungsvereines Sebalder Reichswald e.v. seit 1985 renaturiert wurde Fließgewässer Der Rückbau von kleineren Bächen zu einem naturnäheren Zustand wird in Kooperation mit Dr. G. Brunner - dem Vegetationskenner im Reichswald - im Rahmen eines Projektes umgesetzt (Brandgraben und Katzenbach) Moore Für das Feuchtgebiet Simmelberger Gründlach liegt ein Behandlungskonzept der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Erlangen-Höchstadt vor, das umgesetzt wird. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 27 von 73

28 3.4.3 Seen und Waldtümpel Vorkommen Der Forstbetrieb Nürnberg besitzt einige größere Seen, die aus dem Sandabbau stammen. Dies sind der Jägersee bei Feucht, der Zapfsee und die Birkenseen. Diese Seen erfüllen gleichzeitig Naturschutz- und Erholungsfunktionen. Im Rahmen der Forsteinrichtung wurden 70 Standgewässer mit einer Fläche von 47,9 ha erfasst. Ziele und Maßnahmen Am kleinen Birkensee (geschützter Landschaftsbestandteil) werden in Abstimmung mit dem Landratsamt die entsprechenden Pflegemaßnahmen und Besucherlenkung vorgenommen. Die Weiher in der ehemaligen Strafanstalt im Revier Zerzabelshof sind Brut- und Rastplatz seltener Wasservögel. Ihre besondere Bedeutung resultiert aus der räumlichen Lage zum Nürnberger Tiergarten. Wasservogeljagd erfolgt dort nur in Ausnahmefällen. Die Verpachtung einzelner, kleinerer Weiherflächen für fischereiwirtschaftliche Zwecke wurde aus Naturschutzgründen zurückgenommen. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 28 von 73

29 Abb. 8: Anlage von Tümpeln am Föhrenbuck Die zahlreich vorhandenen Tümpel (besonders ausgeprägt im Revier Heroldsberg) werden periodisch gepflegt. Im Geschäftsjahr 2006 wurden zwei neue Feuchtbiotope in den Revieren Neunhof und Beringersdorf angelegt. Soweit erforderlich werden weitere solche Trittsteine im Rahmen eines Verbundsystems geschaffen Quellen (ein Beitrag unter Mitarbeit des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.v. (LBV)) Der Reichswald ist reich an Quellen. Viele davon sind gefasst und in der Bevölkerung bekannt. Diese Fassungen werden erhalten oder in einen optisch guten Zustand versetzt. Für nicht erhaltenswerte Fassungen wird der Rückbau in einen naturnahen Zustand geprüft. Unverbaute Quellen werden in einem naturnahen Zustand belassen oder dahin entwickelt. Bei der Bewirtschaftung wird größtmögliche Rücksicht auf Quellen und Bachläufe genommen. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 29 von 73

30 Ökologische Bedeutung Quellen haben eine hohe ökologische Wertigkeit. Die Wassertemperatur schwankt im Tagesund Jahresverlauf nur wenig. Somit bleibt die Quelle auch bei extremen Kältebedingungen frostfrei. Quellwasser weist eine geringe Sauerstoffsättigung auf, der Wasserchemismus ist sehr ausgeglichen. Es sind vergleichsweise relativ artenarme Lebensgemeinschaften ausgebildet. Die abiotischen Bedingungen der Quellen erlauben die Ansiedlung von hoch spezialisierten Arten, die der Konkurrenz in anderen Gewässerlebensräumen unterlegen sind. Dazu gehören eiszeitliche Reliktarten, für die Quellbiotope letzte Rückzugsmöglichkeiten bilden. Ein Ausweichen auf andere Gewässerabschnitte ist meist nicht möglich. Die enge Bindung an den Lebensraum erschwert zudem den Kontakt zwischen Populationen benachbarter Quellen. Bereits geringe Veränderungen können daher zu einem nicht mehr ausgleichbaren Artenverlust führen. Bislang wurden in Europa rund 450 Tierarten als reine Quellbewohner eingestuft. Die Zahl speziell angepasster Pflanzen ist deutlich geringer. Quellen sind durch das Bundesnaturschutzgesetz ( 30) geschützt. Nach dem Austrittsverhalten werden Quellen in vier Grundtypen unterschieden, die dann nach den Substratverhältnissen weiter differenziert werden können: Sickerquellen: Quellsümpfe mit großflächig austretendem Wasser, meist vollständig bewachsen, v.a. für feuchtigkeitsliebende Pflanzenarten sehr wichtige Lebensräume Tümpelquellen: becken- oder weiherartige Quelltöpfe mit z. T. ausgeprägter Unterwasservegetation, die sich von unten her mit Wasser füllen. Der Überlauf bildet den Abfluss Fließquellen: deutlich lokalisierbarer Quellaustritt mit klarer Abgrenzung zum Umfeld. Ganzjährig schüttende Fließquellen bilden den Hauptlebensraum der Quellfauna, aber auch vieler submerser Moose Linearquellen: nicht genau lokalisierbarer Quellaustritt mit kontinuierlicher, sickernder Wasseransammlung entlang einer Tiefenlinie. Der Quellaustritt kann im Gelände nach oben oder unten wandern Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 30 von 73

31 Bestand Der Forstbetrieb Nürnberg liegt hauptsächlich im hydrogeologischen Teilraum Keuper- Bergland, in geringem Anteil auch im Teilraum Albvorland. Der Keuper zeichnet sich durch einen ausgeprägten Wechsel von grundwasserleitenden und gering leitenden Schichten aus. Der Sandsteinkeuper des mittleren Keupers bildet den Hauptgrundwasserleiter, ein mäßig bis gut durchlässiger Kluft-Poren-Grundwasserleiterkomplex. Im Ostteil, und damit die Flächen des Forstbetriebs betreffend, sind grundwasserschützende Deckschichten aus Feuerletten ausgebildet. Im Albvorland bildet der Dogger das Hauptgrundwasserstockwerk. Es ist als Kluft-Poren- Grundwasserleiter ausgebildet. Die Fließgewässerlandschaft wird meist durch grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbächen geprägt. Feinmaterial-geprägte Tümpelquellen treten im ausstreichenden Gipskeuper vorwiegend in den Talauen auf. Sie liegen meist in großen Quellsümpfen oder Feuchtwiesen. Feinmaterial-geprägte Fließquellen sind sowohl im Keuper-Bergland als auch im Albvorland vorhanden. Im Keuper-Bergland können auch mehrere Fließquellen nebeneinander an Schichtgrenzen austreten. Feinmaterial-geprägte Sickerquellen kommen ebenfalls in den beiden Teilräumen Keuper- Bergland und Albvorland vor. Die Auswertung der topografischen Karten im Maßstab 1:25000 durch den LBV ergab für den Forstbetrieb Nürnberg eine Zahl von 426 Quellstandorten, wobei die Gesamtzahl noch etwas höher geschätzt wird. Die Quellen sind relativ gleichmäßig über die gesamte Betriebsfläche verteilt. Informationen zum Zustand der Quellen liegen für den Betrieb nicht vor. Ökologischer Zustand und Gefährdungsursachen In den Wäldern ist ein vergleichsweise hoher Anteil der Quellen in relativ natürlichen Zustand. Gestörte und gefasste Quellen sind häufig an den Waldrändern in Siedlungsnähe zu finden. Allgemein sollen nachfolgende Gefährdungsursachen wo immer möglich ausgeschlossen werden: Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 31 von 73

32 Weiträumige Grundwasserabsenkung durch Entwässerung oder Trinkwassergewinnung und Trockenfallen benachbarter Quellen Schädigung der Quelllebensgemeinschaften durch verringerten Lichteinfall und Versauerung des Oberbodens bei nicht standortgerechter Nadelholzbestockung im direkten Quellumfeld Teilweise oder komplette Zerstörung durch Fassungen und Verrohrungen Schädigungen durch Maßnahmen, die der touristischen Erlebbarkeit von Quellen dienen Umgestaltung oder Zerstörung durch Anlage von Fischteichen und Weihern Absterben der Quellvegetation und Veränderung des Quellsubstrats durch Überdeckung mit Schlagabraum von Nadelgehölzen Isolierung von Bachabschnitten und Quellen sowie Beeinträchtigung der Durchwanderbarkeit von Fließgewässern durch forstlichen Wegebau und substratfreie Durchlässe Zerstörung oder Beeinträchtigung durch die forstliche Nutzung (z.b. bei Befahren mit schweren Forstmaschinen) Ziele und Maßnahmen Quellen zählen zu den nicht ersetzbaren Lebensräumen. Daher besitzt die Bestandssicherung naturnaher Quellen oberste Priorität. Wo möglich sollte die Regeneration bereits beeinträchtigter Standorte betrieben werden. Auf folgende Ziele und Maßnahmen ist im Bereich des Forstbetriebs Nürnberg hinzuwirken: Erhalt der naturnahen Quellen: Der Bestand der als naturnah eingestuften Quellen soll in ihrem derzeitigen Zustand erhalten werden. Jegliche Veränderungen im Quellbereich (Fassung, Drainierung, Fischweiher) sowie im Quellumfeld (Fichtenanbau, Schuttablagerung) sind zu unterlassen (siehe auch BNatSchG 30). Insbesondere sollte auf das Ausputzen, Ausgraben und das Anlegen von Waldweihern direkt in Quellen bzw. im Quellbach verzichtet werden (siehe unten). Rückbau von Quellfassungen: Ein Teil der Quellen ist durch Brunnenanlagen gefasst. An Standorten, die für den Tourismus bzw. kulturhistorisch keine Bedeutung haben, sollte verstärkt auf den Rückbau der Fassungen gedrängt werden. Durch solche Maßnahmen lassen sich die Lebensraumfunktionen entscheidend verbessern. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 32 von 73

33 Waldumbau: Vor allem Quellbereiche und Bachtäler sind vielfach mit Fichten bestockt. Aufgrund der negativen Einflüsse auf Flora, Fauna und Strukturreichtum der Quellen ist eine Umwandlung der Nadelholzbestände in standortgerechte Waldgesellschaften anzustreben. Das bei Durchforstungs- und Holzerntemaßnahmen anfallende Kronenmaterial ist komplett aus Quellen, Quellbächen und dem näheren Quellumfeld zu entfernen. Waldweiher: Bei der Anlage neuer Feuchtbiotope ist darauf zu achten, dass diese nicht direkt in Quellen bzw. Quellbächen entstehen, sondern räumlich getrennt. Die Wasserversorgung kann über einen vom Quellbach abzweigenden Zulauf gesichert werden. Dieser Zulauf sollte so gestaltet werden, dass auch in trockenen Perioden der überwiegende Teil des Quellwassers durch den Quellbach abfließt. An bestehenden Anlagen sollte die Anlage eines Umgehungsgerinnes angestrebt werden. Ökologische Durchgängigkeit: Beim Neubau oder bei der Ausbesserung von Forstwegen sollte die Verbesserung bzw. Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer beachtet werden. Geeignete bauliche Mittel sind dabei Rahmenbrücken oder Durchlässe mit natürlichem Grundsubstrat. Quelloptimierungsmaßnahmen sollten mit oben genannten Mitteln ergänzt werden, wodurch sich die Erfolgsaussichten steigern lassen. Waldbewirtschaftung: Bei der Bewirtschaftung der quellnahen Bereiche muss besonders sensibel vorgegangen werden. Das Befahren von Quellstandorten mit schweren Forstmaschinen ist zu vermeiden. Bei der Planung von Rückegassen sind die Quellbereiche entsprechend zu berücksichtigen. Tourismus: Die touristische Erschließung von Quellen sollte auf wenige Standorte konzentriert werden. Auf eine entsprechende Besucherlenkung ist zu achten. Verschiedene Einrichtungen lassen sich miteinander kombinieren (Wanderrastplatz, Kneipp-Anlage, Infotafeln, etc.). Weitere in unmittelbarer Nähe liegende Quellen müssen durch entsprechende Puffereinrichtung gesichert werden. Bei der Sanierung touristisch bedeutsamer Brunnen sollte eine ökologisch ausgerichtete Variante bevorzugt werden. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 33 von 73

34 3.5 Schutz der Trockenstandorte Vorkommen Der Nürnberger Reichswald war als die Streusandbüchse des heiligen römischen Reiches deutscher Nation bekannt. Insgesamt gehören 12 % im Forstbetrieb zur Standorteinheitengruppe der trockenen bis mäßig trockenen, nährstoffarmen Sande (s. Abb. 9). Diese Standorte stehen besonders im Fokus des Naturschutzes. Abb. 9: Stark podsolierter Sandstandort bei Leinburg Im Rahmen des Forsteinrichtungsbegangs wurden Flächen kartiert, die trockene 30- Biotope beinhalten. Die Abgrenzungskriterien wurden mit der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und Herrn Dr. Brunner, einem Biologen mit hervorragender Kenntnis des Reichswaldes, diskutiert und abgestimmt. Sehr trockene Hangrücken und im Gelände klar erkennbare Dünenzüge wurden generell als 30-Biotop kartiert. Ansonsten waren die Dominanzverhältnisse in der Bodenvegetation ausschlaggebend: Wenn Erdflechten, Preiselbeer- und Heidevegetation gegenüber Heidelbeere und Rasenschmiele größere Deckungsgrade aufwiesen, wurde die Fläche als 30-Biotop kartiert. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 34 von 73

35 Die Kartierung erbrachte eine Fläche von 341 ha Weißmoos-Kiefernwald. Dies entspricht 1,5% der Forstbetriebsfläche. Die Bestände konzentrieren sich im Osten und Süden des Forstbetriebes. Im Zuge der FE wurden auch trockene Offenlandbereiche (31,5 ha) kartiert. Auf einer Fläche von 30,0 ha finden sich waldfreie Trockenflächen, die nach 30 BNatSchG/ Art. 23 BayNatSchG geschützt sind. Ziele und Maßnahmen Ziel ist es, die bestehenden Biotope zu erhalten. Dazu hat die Forsteinrichtung die schwachwüchsigen Kiefernbestände auf 30-Standorten zum überwiegenden Teil in die Altdurchforstung gestellt. Die pauschalen Entnahmemengen wurden zumeist auf fm/ha reduziert. Partienweise wurde auch Hiebsruhe festgesetzt. Auf diesen meist sehr trockenen bis mäßig trockenen, podsolierten Sanden wurde generell keine aktive Einbringung von Laubhölzern geplant. Diese Standorte sollen sich natürlich auf Kiefer verjüngen. Vom Eichelhäher eingeschleppte Eichen und selbst anfliegende sonstige Laubbäume werden aber akzeptiert. Ein aktives Gegensteuern gegen die natürliche Sukzession erfolgt nur in Ausnahmefällen. Als waldbauliches Vorgehen ist eine femelartige Auflichtung vorgesehen. Diese trockenen 30-Biotope sind auf Teilflächen die Kernlebensräume des Ziegenmelkers. Die geplanten Nutzungen fördern den Erhalt des Lebensraums des Ziegenmelkers. Brutzeiten werden bei der Bewirtschaftung berücksichtigt. Die NSG Flechten-Kiefernwälder südlich Leinburg und Tennenloher Forst repräsentieren bayernweit diese Lebensräume. Durch die Aufgabe der Streunutzung und die vermehrter Stickstoffeinträge sind die Flechten- Kiefernwälder, die trockenste Subassoziation des Weißmoos-Kiefernwaldes (BRUNNER ), in den letzten Jahren stark in Bedrängnis gekommen und entwickeln sich häufig zu Weißmoos- oder Heidelbeer-Kiefernwäldern. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, 5 BRUNNER, G. (2005): Die Aktuelle Vegetation des Nürnberger Reichswaldes. Untersuchungen zur Pflanzensoziologie und Phytodiversität als Grundlage für den Naturschutz. Diss. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 35 von 73

36 wurde im Jahr 2012 zusammen mit dem Landratsamt Nürnberger Land ein Versuch gestartet, die Flechten-Kiefernwälder auf einer Pilotfläche südlich Leinburg zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Dabei wurde der oberflächige Humus abgeschoben bzw. streugerecht. Teilflächen wurden anschließend mit verschiedenen Cladonia-Arten geimpft. In den nächsten Jahren wird die Entwicklung dieser Versuchsflächen intensiv beobachtet, um Rückschlüsse über den Erfolg des Versuches ziehen zu können. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 36 von 73

37 3.6 Ausgewiesene Schutzgebiete und geschützte Einzelobjekte Im öffentlichen Wald und insbesondere im Staatswald werden bevorzugt Schutzgebiete ausgewiesen. Dies ist fachlich durch den höheren Anteil wertvoller Flächen und politisch durch Gesetze und Entscheidung des Parlaments begründet. Die BaySF bekennen sich zu dieser gesellschaftlichen Zielsetzung und werden die Schutzziele vorbildlich umsetzen. Tabelle 4 gibt einen Überblick über die Schutzgebiete im Forstbetriebsbereich. Tab. 4: Schutzgebiete im Bereich des Forstbetriebs Nürnberg Art des Schutzgebiets Bezeichnung Gesamt Größe (ha) Fläche Forstbetrieb Amtliche Nummer Naturwaldreservat Grenzweg Böhmlach Brucker Lache 112,1 9,1 28,9 112,1 9,1 28, Naturschutzgebiet Brucker Lache Tennenloher Forst Flechten-Kiefernwälder südlich Leinburg Sandgruben am Föhrenbuck N 2000 Gebiete FFH- Gebiet Sandheiden im mittelfränkischen Becken Irrhain Tiergarten Nürnberg mit Schmausenbuck Rodungsinseln im Reichswald Kornberge bei Worzeldorf N 2000 Gebiete SPA- Gebiet Nürnberger Reichswald Naturwaldreservate (NWR) Im Bereich des Forstbetriebs Nürnberg gibt es drei Naturwaldreservate. Diese haben zusammen eine Fläche von 150,1 ha. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 37 von 73

38 Naturwaldreservat Grenzweg NWR Grenzweg Abb. 10: Lage des NWR Grenzweg Das im Jahr 1993 ausgewiesene Naturwaldreservat Grenzweg umfasst die gleichnamige Abteilung 27-2 im Distrikt Wolfsgrube mit einer Fläche von 112,1 ha. Bei der Bestockung handelt es sich um einen artenarmen Kiefernwald mit Flechten im südlichen Albvorland. Die Flächenausscheidung wurde im Vergleich zur letzten Forsteinrichtung unverändert übernommen. Das Naturwaldreservat ist Teil des Naturschutzgebietes Flechten- Kiefernwälder südlich von Leinburg. 37 Inventurpunkte fielen ins Gebiet des Naturwaldreservats. Im Folgenden eine Auswertung der wichtigsten Zahlen: Die Bestockung im Naturwaldreservat besteht fast ausschließlich aus Kiefern und befindet sich überwiegend in der Altersklasse VI-VII ( Jahre). Das durchschnittliche Inventuralter beträgt 109 Jahre. Die ältesten Kiefern sind rund 130 Jahre alt. Tab. 5: Naturwaldreservatskennzahlen NWR Grenzweg BA Alter Fläche (ha) Vorrat Efm/ha BHD (cm) Höhe (m) Grundfl. (m²/ha) Totholz m 3 /ha VVJ bis 5 m (ha) Kiefer ,1 148,6 23,1 15,4 26,0 0,7 23,2 Kiefer ,5 107,9 21,1 13,6 21,2 k.a. k.a. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 38 von 73

39 Die Inventurergebnisse 2006 erbrachten einen Durchschnittsvorrat im Naturwaldreservat von 148 Efm/ha. Im Jahr 1990 wurde an denselben Inventurpunkten ein Durchschnittsvorrat von rd. 108 Efm/ha gemessen. Der Zuwachs in den vergangenen 16 Inventurperioden beträgt demnach rd. 2,5 Efm/ha. Aufgrund der sandigen und nährstoffarmen Standorte überwiegen die schwachen Durchmesserklassen von 0-23 cm und cm BHD (s. Abb. 7) fm Elbh slbh Ei Bu Dgl Lä Ta Kie Fi > 60 BHD (cm) Abb. 8: Vorratsverteilung nach Stärkeklassen im Naturwaldreservat Grenzweg Auf rund 20 % der Fläche (23,2 ha) sind junge Bäume mit einer Höhe von bis zu 5 m vorhanden. 86 % der Verjüngungspflanzen sind aber noch unter 1,30 m Höhe. Auch in der Verjüngung wurden ausschließlich Kiefern erfasst. Das Kiefernreservat Grenzweg ist sehr arm an Totholz. Durch die Inventur wurden nur an 5 der 37 Inventurpunkte tote Stämme erfasst. Insgesamt beträgt der Totholzvorrat ab 20 cm Durchmesser umgerechnet rd. 0,7 m 3 /ha, wobei nur relativ schwaches Totholz aufgenommen wurde (< 36 cm Durchmesser). Auf Grund der schlechten Wasser- und Nährstoffversorgung und der damit verbundenen geringen Wuchsleistung kann der Standort keinen Totholzvorrat aufweisen, wie er für massenreiche Durchschnittsbestände in Bayern üblich ist. Aufgrund des Vorkommens der Heidelerche im Reservat, wurden im Rahmen der Managementplanung für das SPA-Gebiet Nürnberger Reichswald am Rande außerhalb des Naturwaldreservats Pflegemaßnahmen zur Optimierung des Heideleche-Habitats geplant. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 39 von 73

40 Naturwaldreservat Böhmlach NWR Böhmlach Abb. 11: Lage des NWR Böhmlach Das Naturwaldreservat Böhmlach umfasst den Bestand Böhmlach im Distrikt Tennenloher Forst mit einer Fläche von 9,1 ha. Bei der Bestockung handelt es sich um einen Walzenseggen-Schwarzerlen-Bruchwald in der Rezat-Rednitzsenke. Die Flächenausscheidung der Kernzone wurde im Vergleich zur letzten Forsteinrichtung unverändert übernommen. Die in der alten Forstbetriebskarte vorhandene Schutzzone wurde aufgelöst. Das Naturwaldreservat ist Teil des Naturschutzgebietes Tennenloher Forst. Ins Gebiet des Naturwaldreservats fielen lediglich 8 Inventurpunkte. Aufgrund des geringen Stichprobenumfangs sind nur grobe Aussagen über die Bestockung möglich. Die Bestockung im Naturwaldreservat besteht zu rund 75 % aus Schwarzerle mit einem durchschnittlichen Inventuralter von 126 Jahren. Hinzu kommen rd. 17 % Eschen, die etwa in derselben Altersklasse liegen. Daneben kommen einzelne Fichten und Eichen vor. Die Schwarzerlen sind aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters sehr massereich. Sie weisen einen mittleren BHD von 51 cm und eine Mittelhöhe von 27,9 m auf. Der Durchschnittsvorrat beträgt erstaunlich hohe 490 Efm/ha (davon 79 % Schwarzerle). Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 40 von 73

41 Eine Auswertung der Vorausverjüngung und des Totholzes unterbleibt aufgrund des geringen Stichprobenumfangs. Naturwaldreservat Brucker Lache NWR Brucker Lache Abb. 12: Lage des NWR Brucker Lache Das Naturwaldreservat Brucker Lache umfasst die Bestände 1-23 Breitenschlag und 1-34 Zigeunersteg im Distrikt Brucker Lache mit einer Fläche von 28,9 ha. Bei der Bestockung handelt es sich um einen Schwarzerlen-Eschen-Sumpf- und Bruchwald in der Rezat- Rednitzsenke. Der Begang dieses Distriktes erfolgte bereits im Jahr Die Bestandsausscheidung wurde unverändert übernommen. Das Naturwaldreservat ist Teil des Naturschutzgebietes Brucker Lache Naturschutzgebiete (NSG) Im Forstbetriebsbereich liegen vier Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von ha. NSG Brucker Lache Das im Revier Buckenhof liegende Naturschutzgebiet hat den Erhalt der Erlen- und Erlen- Eschenwälder im Einzugsbereich des Bachgrabens und der Übergänge bis zum trockenen Kiefernwald zum Ziel. Es besteht ein Rodungsverbot. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 41 von 73

42 NSG Tennenloher Forst Das NSG Tennenloher Forst liegt in den Revieren Buckenhof und Neunhof. Ziel ist die Bewahrung des zentralen Bereichs des ehemaligen Truppenübungsplatzes und des Naturwaldreservates als Lebensraum einer von bedrohten und seltenen Arten geprägten Tier- und Pflanzenwelt. Verboten sind die Erstaufforstung nicht mit Wald bestockter Flächen, das Anlegen von Wildäckern sowie die Lagerung von Sachen. Eine ordnungsgemäße naturnahe Forstwirtschaft auf den bisher forstwirtschaftlich genutzten Flächen unter Berücksichtigung der Standortverhältnisse der Extrem- und Sonderstandorte ist erlaubt. NSG Flechten-Kiefernwälder südlich Leinburg Im Revier Altdorf liegt das NSG Flechten-Kiefernwälder südlich Leinburg. Ziel ist der Schutz der landesweit bedeutsamen Kiefernwälder auf Sanddünen und Terrassensanden (Flechten- Kiefernwälder) in ihrer charakteristischen floristischen Artenzusammensetzung. Es besteht ein Rodungsverbot sowie das Verbot, Kahlhiebe oder Hiebsmaßnahmen, die in ihrer Wirkung einem Kahlhieb gleichkommen, durchzuführen. Weiterhin dürfen Horst- und Höhlenbäume nicht gefällt werden. Das Anlegen von Wildfütterungen bzw. Wildäckern ist ebenso wie die Düngung verboten. Das Einbringen von anderen Baumarten als Waldkiefer in die Flechten-Kiefernwälder ist untersagt. Die ordnungsgemäße naturnahe Forstwirtschaft in Form von einzelstammweiser bis truppweiser Entnahme auf bisher forstwirtschaftlich genutzten Flächen ist erlaubt. Unterhaltungsmaßnahmen an bestehenden Wegen sind erlaubt, benötigen aber das Benehmen mit der unteren Naturschutzbehörde. Sandgruben am Föhrenbuck Das NSG Sandgruben am Föhrenbuck liegt im Revier Altenfurt und dient dem Schutz der aufgelassenen Sandabbaustellen als ungestörter Lebensraum einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Die Verbote gleichen denen im NSG Flechten-Kiefernwälder südlich Leinburg. Ferner ist die Errichtung von jagdlichen Einrichtungen verboten, die regelmäßige Ausübung der Jagd ist jedoch erlaubt. Die ordnungsgemäße forstwirtschaftliche Bodennutzung auf den in der Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 42 von 73

43 Schutzgebietskarte gesondert ausgewiesenen Flächen ist erlaubt, soweit sie dem Zweck dient, das Waldstück einer Bestockung mit standortheimischen Baumarten zuzuführen. Unterhaltungsmaßnahmen an bestehenden Wegen sind mit Zustimmung der unteren Naturschutzbehörde erlaubt Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH) Der Forstbetrieb Nürnberg hat Anteil an fünf FFH-Gebieten mit einer Fläche von insgesamt rund ha und beteiligt sich aktiv an den Diskussionsrunden ( Runde Tische ) zur Erstellung der Managementpläne. Deren Umsetzung erfolgt planerisch im Rahmen der periodischen Betriebsplanung (Forsteinrichtung). Einige Erhaltungsziele in den Lebensraumtypen (z. B. Totholz oder Biotopbäume) wurden bereits in der Forsteinrichtungsplanung berücksichtigt und sind mit dem Regionalen Naturschutzkonzept abgedeckt. Die gebietsbezogenen konkretisierten Erhaltungsziele für FFH- und SPA-Gebiete können beim LfU unter eingesehen werden. Irrhain Das im Revier Neunhof gelegene FFH-Gebiet Irrhain enthält wichtige Eremiten-Habitate am Nordrand des Nürnberger Reichswalds. Inzwischen wurde der Eremit, der eine prioritäre Art nach FFH-Richtlinie darstellt, auch an einzeln stehenden Eichen zwischen der FFH- Fläche und dem Ortsteil Buchenbühl bestätigt. Aus dem Raum Fürth liegt ebenfalls ein Einzelnachweis vor. Vermutlich sichern die FFH-Gebiete in Verbindung mit den einzeln stehenden Starkeichen einen Lebensraum für die Eremitenpopulation. Als Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie kommen der Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald und der Erlen-Eschen-Auwald vor. Als notwendige Erhaltungsmaßnahmen für den LRT Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald wird das Einbringen bzw. die Förderung charakteristischer Baumarten, insbesondere der Stieleiche, gefordert. Wünschenswert ist der Erhalt des Totholz- und Biotopbaumreichtums. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 43 von 73

44 Abb. 13: Eremit - Schutzgut in den FFH-Gebieten Irrhain und Tiergarten Nürnberg mit Schmausenbuck Wünschenswerte Maßnahme für den Eremit (s. Abb. 13) ist die Schaffung von geköpften Linden, um das Biotopbaumangebot mittelfristig zu erhöhen sowie die Ausweisung von Altholzinseln im Norden der Parkfläche Irrhain. Tiergarten Nürnberg mit Schmausenbuck Das FFH-Gebiet im Revier Zerzabelshof stellt das wichtigste Eremiten-Vorkommen im Zentrum des Nürnberger Reichswalds dar. Neben Hainsimsen-Buchenwäldern, sekundären Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwäldern und Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwäldern kommt als prioritärer Lebensraumtyp der Winkelseggen-Erlen-Eschen-Quellrinnenwald auf 2,1 ha vor. Arten des Anhangs II sind der Eremit und die Bechsteinfledermaus. Als notwendige Erhaltungsmaßnahmen für den LRT Hainsimsen-Buchenwald ist die Förderung gesellschaftstypischer Baumarten (Buche, Hainbuche, Winterlinde, Tanne) genannt. Ferner sollen die heimischen, jedoch gesellschaftsfremden Baumarten (Spitzahorn, Fichte) reduziert werden. Für den Eremiten und die Bechsteinfledermaus stehen vor allem der Erhalt der Habitatbäume sowie die Erhöhung des Totholz- und Biotopbaumanteils im Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 44 von 73

45 Vordergrund. Aufgrund der unzureichend vorhandenen natürlichen Quartiere für die Bechsteinfledermaus sollen künstliche Nisthilfen erhalten bleiben. Kornberge bei Worzeldorf Das im Revier Wendelstein gelegene Gebiet ist das größte und stabilste Vorkommen der Gelbbauchunke (s. Abb. 14) im Nürnberger Reichswald. Abb. 14: Gelbbauchunke - Schutzgut im FFH-Gebiet Kornberge bei Worzeldorf So konnten 2006 ca. 110 bis 120 Unken im Steinbruch Worzeldorf nachgewiesen werden. Um die Gelbbauchunke zu erhalten ist es notwendig, die Laichgewässer vegetationsfrei zu halten bzw. neue Laichgewässer anzulegen. Für die weiteren FFH-Gebiete (Rodungsinseln im Nürnberger Reichswald, Sandheiden im mittelfränkischen Becken) liegen noch keine fertigen Managementpläne vor Vogelschutzgebiete (SPA) Rd. 93 % der Forstbetriebsfläche liegen im Vogelschutzgebiet Nürnberger Reichswald. Ausschlaggebend für die großflächige Ausweisung als Vogelschutzgebiet sind die landesweit Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 45 von 73

46 bedeutsamen Vorkommen von Spechten und Höhlennutzern, Laubholzbewohnern und Arten des Anhang I der Vogelschutzrichtlinie (Ziegenmelker, Heidelerche, etc.). Als artengruppenübergreifende Maßnahmen wurden im Managementplan formuliert: Erhalt der Flächenanteile von Altholzbeständen: Vor allem die Spechte (Mittelspecht, Grauspecht, Schwarzspecht) nutzen diese als Brutraum und Nahrungshabitat. Erhaltung und Anreicherung von Totholz- und Biotopbaumanteilen: Die Anteile dieser wichtigen Strukturen sollten in der Fläche erhalten bleiben und in größeren Bereichen, mit wenig Totholz und Biotopbäumen, erhöht werden (z.b. durch das Belassen absterbender, waldschutzfachlich unproblematischer Bäume). Erhalt lichter Wälder: Besonders auf mageren, trockenen Sandböden (Sanddünen, Sandsteinkuppen) sollen wertvolle Kiefernwald-Lebensräume auch langfristig erhalten bleiben, um Arten wie Ziegenmelker, Heidelerche und Baumpieper einen Lebensraum zu bieten. Pflege von Auwaldbereichen: Gezielte Einbringung von lebensraumtypischen Baumarten (z.b. Flatterulmen, Weiden, Erlen, Moorbirken und Eschen). Wildtiermanagement: Vor allem im Hinblick auf bodenbrütende Arten wie Heidelerche und Ziegenmelker sollte ein geeignetes Wildtiermanagement stattfinden. Umsetzung von Maßnahmen zum Ameisenschutz: Im Rahmen forstlicher Arbeiten sollten die Vorkommen und die Ansiedlung von Ameisen gefördert werden. Bezüglich der Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen für Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutzrichtlinie wird auf den Managementplan in Verbindung mit den Karten zum SPA-Gebiet verwiesen. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 46 von 73

47 3.6.5 Naturdenkmäler Es befinden sich auch einige Naturdenkmäler auf vom Forstbetrieb Nürnberg bewirtschafteten Flächen. Diese sind in den Karten der Forsteinrichtung integriert. Eine Auswertung der Grünen Liste des Bayerischen Landesamtes für Umwelt erbrachte mit der Verschneidung des Forstbetriebs-Shapes folgende Daten für Naturdenkmäler: Tab. 6: Naturdenkmäler im Bereich des Forstbetriebs Nürnberg Naturdenkmäler Flächige Naturdenkmäler: ND Nr. 2: Hohlsteiner Steinbruch ND Nr. 86: Oberer Egelsee ND Nr. 87: Röthenbachklamm ND Nr. 88: Eichengruppe Punktuelle Naturdenkmäler: ND Nr. 111/95: Die Alteiche ND Nr. 38/95: Grenzbuche ND Nr. 39/95: Ludwigseiche ND Nr. 4/99: Die 4 Rückersdorfer Alteichen Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 47 von 73

48 3.7 Management von Offenlandflächen und Artenschutzmaßnahmen an Gebäuden Management von Offenlandflächen Nach dem Flächenstand der Forsteinrichtung nehmen Nichtholzböden (NHB) 966 ha und Sonstige Flächen 670 ha an der Gesamtfläche des Forstbetriebs von ha ein. Der Anteil von NHB beträgt somit 4 %, die Sonstigen Flächen nehmen ca. 3 % an der Gesamtfläche ein. Zu dieser Flächenkulisse gehören auch naturschutzfachlich bedeutende Biotope. Gehölzfreie Moore, Feuchtbiotope, Trockenbiotope und Leitungstrassen, die nicht anderweitig genutzt werden, wurden als Waldfreie Flächen durch die Forsteinrichtung ausgewiesen. Die Flächen weisen keine oder nur eine spärliche Bestockung auf und haben zumeist eine hohe Bedeutung für den Naturschutz. Dabei handelt es sich zum einen um Flächen, die aufgrund der standörtlichen Extremverhältnisse nicht oder nur bedingt vom Wald besiedelt werden können, andererseits um vom Menschen künstlich waldfrei gehaltene Flächen, wie Leitungstrassen, Steinbrüche und extensiv landwirtschaftlich genutzte Grundstücke. Diese Flächen wurden folgenden Kategorien zugeordnet (Tab. 7): Tab. 7: Offenlandflächen im Forstbetrieb Nürnberg ha Leitungstrassen, Schneisen 418,0 Geringstland, Unland (aufgelassene Steinbrüche, Kiesgruben, Brachflächen etc.) 76,0 Extensivgrünland 0,8 Wildwiesen 27,3 Für die waldfreien Flächen werden keine flächenscharfen Planungen, weder in der Forsteinrichtung noch im vorliegenden Naturschutzkonzept, vorgenommen. Zahlreiche Flächen sind mit Verpflichtungen belegt, die andere Nutzungszwecke festlegen und daher nicht oder nicht vorrangig für den Naturschutz verwendet werden können. Auf einem Teil der Flächen besteht ein naturschutzfachliches Aufwertungspotential, das im Rahmen von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen realisiert werden kann. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 48 von 73

49 Mit Naturschutzbehörden und verbänden bestehen für Einzelprojekte Kooperationen, die fortgesetzt werden sollen (z.b. Naturschutzprojekt SandAchse Franken) Artenschutz an Gebäuden Die betriebseigenen Gebäude liegen überwiegend in Wohngebieten. Spezielle Artenschutzmaßnahmen sind nicht veranlasst. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 49 von 73

50 3.8 Spezielles Waldartenschutzmanagement Der naturnahe Waldbau trägt dazu bei, die Vielfalt an Lebensgemeinschaften, Arten und genetischen Ressourcen in unseren Wäldern zu sichern. So sind für Arten wie die Spechte, Eulen, Ameisen, Fledermäuse oder den Schwarzstorch großflächige, geschlossene Wälder notwendig. Für bestimmte Arten ist dies nicht immer ausreichend, da sie sehr spezifische Habitatansprüche haben. Über den naturnahen Waldbau hinaus kann deshalb ergänzend ein spezielles Artenschutzmanagement notwendig oder sinnvoll sein. Exemplarisch soll hier auf einzelne Arten eingegangen werden, für die am Forstbetrieb besondere Maßnahmen und Projekte durchgeführt wurden oder werden Flechten Vorkommen Die Strauchflechten (s. Abb. 15) sind namensgebende Bestandteile der im Forstbetrieb vorkommenden nach 30 BNatschG geschützten Flechten-Kiefernwälder. Waldbestände auf trockenen, nährstoffarmen Dünen- und Schwemmsanden dienen als natürliches Habitat der Strauchflechten. Abb. 15: Cladonia-Flechte mit Fruchtkörpern (rote Apothecien) Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 50 von 73

51 Durch den anthropogenen Stickstoffeintrag aus der Luft gehen die für Flechten geeigneten Standorte am Boden immer weiter zurück. Die Anreicherung an Nährstoffen führt zur Ausbreitung der konkurrenzstärkeren Preiselbeeren, Heidelbeeren und Gräsern. Des Weiteren verbessern natürlich aufkommende Laubholzverjüngungen die Nährstoffsituation der Standorte und die Wuchsbedingungen der Flechten verschlechtern sich gleichzeitig. Ziele und Maßnahmen Ziel ist der weitere Erhalt der noch vorhandenen Flechtenvorkommen, insbesondere der geschützten Biotope nach 30 BNatSchG. Zum Erhalt der Flechten-Kiefernwälder auf trockenen Sanden werden keine aktiven Verjüngungsmaßnahmen mit Laubholz geplant. Ein Versuch in den Flechten-Kiefernwäldern südlich Leinburg soll Aufschluss darüber geben, wie die noch vorhandenen Flechten-Kiefernwälder erhalten bzw. wieder hergestellt werden können. Ein aktives Gegensteuern gegen die natürliche Sukzession erfolgt nur in Ausnahmefällen Pflanzen Vorkommen Auf der gesamten Forstbetriebsfläche kommt eine Vielzahl von Pflanzenarten vor. Beispielhaft seien hier Gefäßpflanzen der Moorvegetation wie Sumpf-Veilchen (s. Abb. 16), Sumpffarn, Märzenbecher oder Sumpfreitgras sowie Gefäßpflanzen trockener Bereiche wie Sandthymian, Ästige Mondraute und Gewöhnliches Silbergras genannt. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 51 von 73

52 Abb. 16: Sumpf-Veilchen (Viola palustris) Die Ästige Mondraute ist europaweit stark gefährdet. Als konkurrenzschwache Pflanze ist sie auf offene Bodenstellen mit lockerer Grasvegetation angewiesen. Solche Lebensräume sind in der heutigen Zeit sehr selten. Im Revier Altenfurt besteht eines der wenigen Vorkommen in Bayern. Ziele und Maßnahmen Die Sicherung einer artenreichen Flora ist eines der Ziele des Waldnaturschutzes. Durch den Erhalt und die weitere Schaffung von naturnahen laubholzreicheren Waldbeständen können auch die Lebensbedingungen vieler Blütenpflanzen und Gräser verbessert werden. Bekannte Vorkommen seltener und bedrohter Arten müssen bei der Planung und Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 52 von 73

53 Durchführung forstlicher Maßnahmen so berücksichtigt werden, dass keine Beeinträchtigung erfolgt. Soweit erforderlich können im Einzelfall auch spezielle Pflegemaßnahmen durchgeführt werden. Die Offenlandarten profitieren von der Pflege der SPE-Flächen und Offenlandbiotope, die durch Pflegemaßnahmen langfristig frei von Waldbestockung gehalten werden sollen. Ein Beispiel für eine spezielle Pflegemaßnahme ist die Bekämpfung der spätblühenden Traubenkirsche im Bereich eines Vorkommens der Ästigen Mondraute im Revier Altenfurt Insekten Vorkommen Ähnlich der zahlreich vorkommenden Pflanzenarten gibt es durch die vielen Altbäume sowie Offenlandflächen eine große Zahl im Nürnberger Reichswald lebender Insekten. Als Leitarten sind hier der Eremit, der Hirschkäfer (s. Abb. 17) oder auch verschiedene Heuschreckenarten wie die blauflügelige Ödlandschrecke zu nennen. Abb. 17: Hirschkäfer (Lucanus cervus) Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 53 von 73

54 Der Eremit ist eng an das Vorhandensein von größeren Mulmhöhlen gebunden, die wiederum nur in stärkeren, alten Bäumen vorkommen. Meist ist er in starken Eichen zu finden, er kommt jedoch u.a. auch in Linden, Weiden, Rotbuchen oder Obstbäumen vor. Seine Larven vollziehen eine mehrjährige Entwicklung in den Höhlen, in denen sie sich vom zersetzten Holz und Pilzmycel im Mulmkörper ernähren. Ziele und Maßnahmen Das Ziel der Erhaltung der vorhandenen Artenvielfalt gilt auch für die Fauna der Insekten. Daneben gilt es aber auch den heutigen Kenntnisstand zu erweitern und die Forschung in diesem Bereich zu unterstützen. Den Erhalt der am Holz lebenden Insekten nach Artenvielfalt und Abundanz unterstützt der Forstbetrieb Nürnberg hauptsächlich durch den Schutz der alten Waldbestände, die Totholzanreicherung und das Biotopbaum-Management. Durch dieses Maßnahmenpaket werden die Ansprüche der Arten bezüglich Habitatqualität und Requisitenumfang bestmöglich erfüllt. Daneben werden Naturschutzprojekte im Forstbetriebsbereich realisiert, die verschiedenen Arten helfen. Hier ist zum Beispiel das Sandband -Projekt zu nennen, ein Gemeinschaftsprojekt des Landschaftspflegeverbandes Nürnberg e.v., dem Bezirk Mittelfranken und dem Forstbetrieb Nürnberg, welches verschiedenen Heuschreckenarten und seltenen Pflanzen hilft. Es soll die beiden ökologisch bedeutsamen Offenland-Lebensräume Naturschutzgebiet Sandgruben am Föhrenbuck und Rangierbahnhof miteinander vernetzen. Sandspezialisten aus dem Tier- und Pflanzenreich, wie z.b. das Silbergras, zahlreiche Heuschreckenarten sowie viele andere Offenlandbewohner profitieren von diesem Band. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 54 von 73

55 Abb. 18: Tümpelanlage im Zuge des Sandbandprojektes Auch das BayernNetz Natur-Projekt Biotopverbund im Nürnberger Reichswald unterstützt den langfristigen Erhalt alter Eichen und Kiefern und schafft somit ein wertvolles Netz aus Brut- und Höhlenbäumen, durch das neben Vögeln, und Fledermäusen auch zahlreiche Insekten profitieren Amphibien und Reptilien Vorkommen In den Wäldern und auf den Offenlandflächen des Forstbetriebs sind verschiedene Amphibien- und Reptilienarten bekannt. Bei den Amphibien sind u. a. Kreuzkröte, Erdkröte, Gelbbauchunke, Teichfrosch, Grasfrosch, Feuersalamander (s. Abb. 19), Teichmolch und Bergmolch mit Schwerpunktvorkommen in Feuchtgebieten verbreitet. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 55 von 73

56 Abb. 19: Feuersalamander (Salamandra salamandra) Bei den Reptilien sind Zauneidechse, Bergeidechse, Blindschleiche, Schlingnatter, Ringelnatter und Kreuzotter im Gebiet kartiert. Ziele und Maßnahmen Die im Forstbetrieb vorkommende Amphibien- und Reptilienfauna soll möglichst erhalten und gefördert werden. Die Vorkommen der Amphibien werden dabei vor allem durch die Pflege und Anlage von Feuchtbiotopen geschützt und gefördert. Bei der Neuanlage von Feuchtbiotopen wird besonders darauf geachtet, dass unterschiedliche Wassertiefen (ausgedehnte Flachwasserzonen und frostfreie Tiefwasserzonen) und möglichst lange, geschwungene Uferzonen geschaffen werden. Strukturelemente wie Steinhaufen oder Totholz, die als Versteck-, Besonnungs- oder Überwinterungsplätze für Amphibien und Reptilien dienen, werden im Umfeld der Feuchtbiotope neu angelegt oder erhalten. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 56 von 73

57 Dem Freihalten der Kleinstgewässer von beschattender Vegetation und der periodischen Rücknahme von Sukzessionsgehölzen kommt für den Erhalt der Laichhabitate eine besondere Bedeutung zu. Die Kreuzotter kann v.a. durch nachfolgend aufgeführte Maßnahmen gefördert werden: Offenhalten von Sonnenplätzen und Schaffung von gut besonnten Waldinnenrändern als Wanderkorridore und Jahreslebensraum (ideal sind buchtige Ränder) Erhalt der feuchten Moorbereiche Erhalt oder Schaffung von Reisighaufen/Steinhaufen als Tagesverstecke Schaffung von größeren Totholzhaufen als mögliche Winterquartiere Belassen von aufgestellten Wurzeltellern als Kleinstruktur (exponierter Sonnenplatz) Verzicht auf Auspflanzung von kleinen Bestandeslücken Auflichten des Waldes an Sonderstandorten wie Feuchtflächen oder Felsbereichen Entbuschung der Forststraßen an südexponierten Straßenböschungen Periodische Freistellung von Feuchtbiotopen durch Beseitigung des Baum- und Strauchbewuches, um vermehrt Licht und Wärme an die Wasser- und Uferflächen zu bringen Fledermäuse Vorkommen Nach den Daten der Koordinationsstelle für Fledermausschutz Nordbayern kommen zehn Fledermausarten im Forstbetrieb vor: Zwergfledermaus Großes Mausohr Kleine Bartfledermaus Große Bartfledermaus Rauhhautfledermaus Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 57 von 73

58 Abendsegler Bechsteinfledermaus Braunes Langohr Wasserfledermaus Mückenfledermaus Mit der Bechsteinfledermaus (s. Abb. 20) und dem Großem Mausohr wurden zwei Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie nachgewiesen. Bechsteinfledermaus Die Bechsteinfledermaus ist von allen heimischen Fledermausarten die am stärksten an Wald gebundene Art. Sie nutzt besonders die strukturreichen, älteren Laub- und Mischwälder als Sommerlebensräume und Jagdhabitate. Die Sommerquartiere und Wochenstuben befinden sich in Baumhöhlen, Vogelnist- und Fledermauskästen. Deshalb ist eine ausreichende Ausstattung mit Höhlen (Naturhöhlen, Nistkästen) wichtig. Der Erhalt einer ausreichend hohen Anzahl an Quartieren ist ebenso aufgrund von Parasiten- und Prädatorendruck besonders wichtig. Die Winterquartiere sind häufig unbekannt. Wahrscheinlich spielen neben unterirdischen Quartieren auch Baumhöhlen eine Rolle. Abb. 20: Bechsteinfledermaus Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 58 von 73

59 Die Managementplanungen zu FFH-Gebieten mit Bechsteinfledermaus-Vorkommen (z. B. Tiergarten Nürnberg mit Schmausenbuck) geben darüber hinaus weitere Hinweise zur Art sowie Maßnahmen, diese zu fördern. Ziele und Maßnahmen Ziel ist der Erhalt lebensfähiger Populationen möglichst vieler Wald-Fledermausarten. Hierzu werden die wesentlichen Requisiten und Habitatstrukturen vorrangig durch den Schutz der alten Waldbestände und die Erhaltung der Biotopbäume sichergestellt. Potentielle Quartiere und Höhlenbäume werden markiert und erhalten. Wichtig ist der Erhalt von zahlreichen Quartieren in engem räumlichem Verbund, dies gilt v.a. auch für die Bechsteinfledermaus. Durch nur mäßige Eingriffe und langfristige Verjüngungsverfahren werden die strukturreichen Laub- und Mischbestände erhalten und nicht zu stark und abrupt verändert. Folgende Maßnahmen zum Schutz der Fledermäuse werden weiterhin durchgeführt: Vermeidung von Pestizideinsatz Die hohe Population von Fledermäusen wird durch Biotopbäume gefördert. Schaffung frostfreier Überwinterungsmöglichkeiten Vögel Vorkommen Sehr große Teile des Forstbetriebs Nürnberg liegen im SPA-Gebiet Nürnberger Reichswald. Ausschlaggebend für die großflächige Ausweisung als Vogelschutzgebiet sind die landesweit bedeutsamen Vorkommen von Spechten und Höhlennutzern, Laubholzbewohnern und weiteren Rote-Liste-Arten. An besonders seltenen Waldarten in der Region kommen das Haselhuhn, die Heidelerche sowie der Ziegenmelker vor. Anders als sein bekannterer Verwandter, der Weißstorch, lebt der Schwarzstorch meistens verborgen in alten, aber nicht zu dichten, reich strukturierten Wäldern. Laubwälder und Laubmischwälder mit Lichtungen, Fließgewässern, Tümpeln und Teichen sind sein idealer Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 59 von 73

60 Lebensraum. Ebenso gehören feuchte, extensiv genutzte Wiesen in Waldnähe zu einem optimalen Schwarzstorchhabitat. Schwarzstorchreviere liegen fast immer in geschlossenen, meistens über 100 Hektar großen Waldgebieten. Ein Brutnachweis des sehr empfindlichen Baumbrüters im Forstbetrieb ist jedoch bisher nicht bekannt, zahlreiche Sichtnachweise geben jedoch Hinweise auf ein oder mehrere Brutpaare. Das Auerhuhn mit seinen spezifischen Ansprüchen an Balz- und Aufzuchtgebiete konnte in einem Einzelfall (Totfund) und bei mehreren Sichtungen in den vergangenen Jahren nachgewiesen werden. Ein aktueller Brutnachweis ist für diese Art momentan nicht vorhanden. Fachleute gehen davon aus, dass für das Auerhuhn eine Mindestpopulation von 500 Tieren notwendig ist, damit langfristig eine lebensfähige und auch genetisch stabile Population erhalten werden kann. Der natürliche Verbreitungsschwerpunkt des Auerhuhns liegt in den borealen Nadelwäldern. Durch die Umwandlung der ursprünglich vorhandenen Laubwälder in streugenutzte Nadelreinbestände in den vergangenen Jahrhunderten wurde es künstlich gefördert. Die heutige naturnahe Waldbewirtschaftung mit dem Ziel von Laub- und Mischwäldern entspricht den Ansprüchen des Auerhuhns weniger. Als weiterer Vertreter der Raufußhühner gibt es auch unregelmäßige Nachweise für das Haselhuhn im Reichswald. Ein weiterer Hinweis für die z. T. hohe Strukturqualität der Wälder sind die Vorkommen von Höhlenbrütern. Darunter zählen die Arten: Schwarzspecht Hohltaube Grauspecht Mittelspecht Buntspecht Wendehals Sperlingskauz Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 60 von 73

61 Abb. 21: Durch die hohe Anzahl an Biotopbäumen und die z.t. hohe Strukturqualität kommen im Forstbetrieb zahlreiche Höhlenbrüter und ihre Folgenutzer vor Der Eisvogel, Flussregenpfeifer sowie die Uferschwalbe sind an den Gewässern als Brutvögel vorhanden. Vogelarten wie der Ziegenmelker, Heidelerche, Baumpieper, Wendehals und Wiedehopf haben ein Schwerpunktvorkommen in den sandig-trockeneren Bereichen. Ziegenmelker Der Ziegenmelker (s. Abb. 22) bewohnt trockene, wärmebegünstigte, offene Landschaften mit einem ausreichenden Angebot an Nachtfluginsekten. Er bevorzugt sandige Kiefernwälder mit Freiflächen. Der Nürnberger Reichswald stellt in Bayern das wichtigste Brutgebiet dieser Art dar, die ansonsten noch wenige zerstreute Vorkommen in der Oberpfalz hat. Der bayerische Bestand des Ziegenmelkers hat in den letzten Jahren starke Rückgänge und Arealverluste zu verzeichnen. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 61 von 73

62 Abb. 22: Der Ziegenmelker bevorzugt sandige Kiefernbestände mit Freiflächen Untersuchungen zu Bruthabitaten zeigen, dass die Mindestgröße bei 1,5 ha Kerngebiet liegt. Ab 3 ha treten unter Umständen zwei revieranzeigende Männchen nebeneinander auf. Ein Störfaktor stellt Lärmbelastung (Autobahn) dar. Sofern die grundlegenden Anforderungen, die die Art an den Brutstandort stellt, erfüllt sind, meidet der Ziegenmelker die Nähe des Menschen nicht. Randgebiete kleiner Siedlungen scheinen sogar eine besondere Attraktivität zu besitzen, da dort wahrscheinlich vermehrt Insekten durch die Tierhaltung und Lichtquellen vorkommen. Im Forstbetrieb Nürnberg wurden konkrete Maßnahmen ergriffen, die ein weiteres Ausbreiten des Ziegenmelkers, zumindest aber die Stabilisierung der Population fördern sollen. Heidelerche Die Heidelerche bewohnt - ähnlich dem Ziegenmelker - lichte Wälder und Waldrandbereiche auf trocken-sandigen Standorten. Als Bodenbrüter in halboffenen Landschaften bilden einzeln stehende Büsche und Bäume als Sing- und Beobachtungswarten dabei sehr wichtige Strukturelemente. Neben Habitatverlusten ist die Heidelerche als Bewohner armer Pionierstandorte in Bayern derzeit wohl auch bedingt durch klimatische Veränderungen stark im Rückgang. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 62 von 73

63 Die Rücksichtnahme bei forstlichen Betriebsarbeiten zur Balz- und Brutzeit (März - Juli) sind ebenso wie die Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung des Ziegenmelkers auch für die Heidelerche günstig. Ziele und Maßnahmen Durch das Biotopbaum- und Totholzkonzept sowie den Schutz der alten Waldbestände wird langfristig das Vorkommen von strukturreichen, alten und totholzreichen Wäldern gesichert. Ziel ist dabei, dass hier unter anderem für die vorgenannten Waldarten (v. a. Höhlenbrüter) optimale Brut- und Nahrungshabitate erhalten werden. An bekannten Horsten von seltenen und störungsempfindlichen Arten wie z.b. Rotmilan oder Wespenbussard finden während der Balz-, Brut- und Aufzuchtzeiten im näheren Horstumfeld keine forstlichen und jagdlichen Maßnahmen statt. Im Rahmen eines Projektes wurden besondere Maßnahmen zum Schutz des Ziegenmelkers erarbeitet. Von Mai bis September wird weitgehend auf eine Holzernte in den Bereichen mit bekannten Vorkommen verzichtet. Zusätzliche Einzelmaßnahmen sind die Erweiterung von Rückegassen zur Verbesserung des Flugkorridorsystems und die Brutplatzgestaltung in Kiefern-Altbeständen. Für das Auerhuhn werden aus o. g. Gründen keine eigenen Maßnahmen durchgeführt. Die zu Gunsten von Ziegenmelker und Heidelerche ergriffenen Maßnahmen kommen auch dem Auerhuhn entgegen. Derzeit werden am Geiersberg Maßnahmen für die Heidelerche durchgeführt. Ebenso fanden im NSG Föhrenbuck Ausgleichsmaßnahmen zugunsten der Heidelerche statt. Das Haselhuhn bevorzugt insbesondere großflächige Laub- und Mischwälder mit horizontal und vertikal reich strukturierten bodennahen Schichten (Kraut-, Hochstauden- und Zwergstrauchschicht) als Lebensraum. Das Belassen von Sukzessionsflächen z. B. auf Windwurfflächen oder unter Leitungstrassen, mit Pionierholzarten und Dickichtstrukturen aus Laubholz sowie einem reichen Angebot an Weichhölzern und beerentragenden Sträuchern kommt den Ansprüchen des Haselhuhns an sein Nahrungshabitat sehr entgegen. Die an Wasser oder Feuchtstandorte gebundenen Arten, wie z. B. Eisvogel oder Schwarzstorch, werden durch den Schutz der Feuchtstandorte, Anlage von Nahrungsbiotopen oder den unter Punkt 3.2 genannten speziellen Management von Totholz und Biotopbäumen besonders gefördert und bewahrt. Auf den Abschuss von Eichelhäher und Waldschnepfe wird grundsätzlich verzichtet. Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 63 von 73

64 Zu den bisherigen Maßnahmen des Forstbetriebs zum Vogelschutz kommt künftig der umfangreiche Maßnahmenkatalog der Natura2000-Maßnahmenplanung für das Vogelschutzgebiet Nürnberger Reichswald Biber Vorkommen Der Biber kommt innerhalb des Forstbetriebs zum Beispiel im Bereich der Gründlach, des Röthenbachs, des Scheiderbachs und am kleinen Birkensee vor. Er gestaltet sich die Talräume durch zahlreiche Anstauungen und Burgen. Die umliegenden Laubholzbestände werden bis in m Entfernung zum Gewässer intensiv als Nahrungshabitat genutzt (s. Abb. 23). Abb. 23: Biberfraß an Weichlaubholz Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 64 von 73

65 Ziele und Maßnahmen Ziel ist der Erhalt des Bibervorkommens in geeigneten Waldlebensräumen. Durch die Bautätigkeit des Bibers werden zahlreiche Kleinlebensräume und Strukturen geschaffen, welche zahlreichen Artengruppen wie z. B. Wasservögeln, Fischen, Libellen, Pflanzen der Feucht- und Nassstandorte, Amphibien, Reptilien und auch Totholznutzern bzw. Totholzbewohnern günstige Lebensräume bieten Wildkatze Vorkommen Einen sicheren genetischen Nachweis gibt es bisher erstmalig im Rahmen des bayerischen Wildkatzenmonitorings in Jahr An baldriangetränkten Lockstöcken konnten eindeutig Wildkatzenhaare im Revier Röthenbach nachgewiesen werden. Abb. 24: Wildkatze Naturschutzkonzept Forstbetrieb Nürnberg 65 von 73

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