für gerechte Klima- und Entwicklungspolitik
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- Holger Fischer
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1 Eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und des Instituts Ein Global für Gesellschaftspolitik Deal München im Auftrag von Misereor und der Münchener Rück Stiftung für gerechte Klima- und Entwicklungspolitik London, 15th January 2010 Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher, München Münster, 22. November 2010
2 Das Risiko gefährlichen Klimawandels Hohe Verwundbarkeit armer Menschen und Länder Lebenssituation (Ernährung, Gesundheit) schlechter Regionen mit heißem oder trockenem Klima Regionen mit vielen extremen Wetterereignissen Lebensunterhalt beruht auf klimasensitiven Ressourcen Wirtschaftsstruktur abhängig von Landwirtschaft Schlechterer Zugang zu Informationen (Wetterwarnungen) Weniger Vermögen zur Anpassung an den Klimawandel
3 Wasserarmut heute und Verfügbarkeit morgen Anteil der Bevölkerung ohne sichere Wasserversorgung Änderung des Niederschlags bis 2050 in einem trockenen Szenario <1% 1-10% 10-20% 20-50% >50%
4 Landwirtschaftliche Produktion Prozentuale Änderung der landwirtschaftlichen Produktion (alle Kulturen) durch klimabedingte Ertragsveränderungen zwischen 1990 und 2050 Quelle: Müller et al. 2010
5 Mündungsgebiete von Flüssen Bevölkerung in den Mündungsgebieten großer Flüsse, die bei einer Fortsetzung des heutigen Trends des Meeresspiegels bis 2050 von Umsiedlung betroffen wäre. Extreme: mehr als 1 Million; high: mehr als ; medium: mehr als Quelle: IPCC 2007
6 Das Risiko gefährlichen Klimawandels Kippschalter des Erdsystems
7 Das Risiko gefährlicher Emissionsminderung Der Kapitalismus geht erst dann zu Ende, wenn die letzte Tonne Erz mit der letzten Tonne Kohle verhüttet sein wird (Max Weber) Ohne fossile Energieträger kein Wohlstand? Folie 7
8 Globale Verteilung des Vermögens Bestand an Produktionskapital pro Person US-$ im Jahr 2000, gemäß Devisenkurs Quelle: Füssel (2007)
9 Globale Verteilung der Emissionen CO 2 -Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger ( ) Quelle: Füssel (2007)
10 Korrelation zwischen Kohlenstoffschuld und Vermögen P: Fossile CO 2 -Emissionen (kg C pro Person und Jahr) Ethiopia Kohlenstoffschuld und Vermögen India Bangladesh China Egypt Brazil Russia South Africa Mexico United States Germany France Fitting-Gerade: ln P=0.987 ln K+c Japan K: Kapitalbestand (US$2000 pro Person)
11 Ein Global Deal für gerechte Klima- und Entwicklungspolitik Eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und des Instituts für Gesellschaftspolitik München im Auftrag von Misereor und der Münchener Rück Stiftung Integrierte Gesamtlösung, mit der Klimaschutz und Armutsbekämpfung wirksam, effizient und gerecht miteinander verbunden werden können
12 Klimawandel als Menschenrechtsverletzung Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren Artikel 3: Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
13 Gerechtigkeitsdreieck Von den Menschenrechten zur Gerechtigkeit Quelle: IGP 2010
14 Forderungen der Gerechtigkeit Drei grundlegende Forderungen der Gerechtigkeit (intra- und inter-generationell): Klimawandel so begrenzen, dass zukünftige Folgen noch bewältigbar sind (Emissionsminderung) Alle Menschen befähigen, sich an die unvermeidbaren Klimafolgen anpassen zu können (Anpassung) Maßnahmen, die Arme in eigenständiger Entwicklung unterstützen und die helfen, strukturelle globale Ungerechtigkeiten abzubauen (Entwicklungspolitik)
15 Maßstab der Lastenverteilung Streitpunkt: Historische Schuld und Kompensationsforderung Kollektive Haftung für Handlungen früherer Generationen Intendiertes Fehlverhalten früherer Generationen (Wissen)? Vorteile aus früheren Emissionen: Problem eindeutiger Zuordenbarkeit Kapazität als Maßstab der Lastenverteilung besondere Verantwortung von Ländern mit höheren ökonomischen und technologischen Fähigkeiten und politischem Einfluss Zumutbarkeit von Lasten von Emissionsminderung
16 Der Global Deal Global Deal Effectiveness, für Klima und Efficiency, Entwicklung Equity Begrenzung und Handel von CO2 Nachhaltige Waldnutzung Klimafreundliche Technologien Anpassung Entwicklungspolitik Wechselseitige Verpflichtungen als Grundlage von Partnerschaft
17 Unbegrenzte Ressourcen Begrenzte Deponie 2000 Gas Öl Kohle Biomasse + CCS Bestand an Kohlenstoff (GtC) im Boden in der Atmosphäre Konventionelle Reserven Konventionelle Reserven Konventionelle Ressourcen Unkonventionelle Ressourcen Kumulierter historischer Verbrauch Projizierter Verbrauch (400ppm) Kohle mit CCS (400ppm) Biomasse mit CCS (400ppm) Zusätzlicher Verbrauch (BAU)
18 CO2 Exporte & Importe
19 Emissionshandel als wichtiges Instrument Quelle:
20 Regionale Kohlenstoffmärkte US ETS Max 7.000Mt CO 2 eq Start:? WCI ETS 800+Mt CO 2 eq Start: 2012 Midwestern GHG Accord? Mt CO 2 eq Start:? Mexico ETS Max 640 Mt CO 2 eq Start: 2012? Canada ETS Max 740 Mt CO 2 eq Start: 2010? RGGI ETS 170 Mt CO 2 Started: 2009 EU ETS 2.000Mt CO 2 Started: 2005 Swiss ETS 3Mt CO 2 Started: 2008 South Korea Max 590Mt CO 2 eq Start: 2013? Australia ETS Max 560Mt CO 2 eq Start: 2011? Japan ETS Max 1.400Mt CO 2 eq Start:? Tokyo ETS Max 55Mt CO 2 Start: 2010 NZ ETS 98 Mt CO 2 eq Start:? Flachsland (2009)
21 Der Global Deal Global Deal Effectiveness, für Klima und Efficiency, Entwicklung Equity Begrenzung und Handel von CO2 Nachhaltige Waldnutzung Klimafreundliche Technologien Anpassung Entwicklungspolitik Wechselseitige Verpflichtungen als Grundlage von Partnerschaft
22 Globale Entwaldung Verlust an Biomasse (Kohlenstoff) aufgrund von Landnutzungswandel (v.a. Abholzung), Durchschnittswert von in g C/m2 und Jahr Quelle: Vohland et al. 2008
23 Problemfeld: Abholzung Schutz der Wälder wirkt sich positiv auf CO 2 - Gehalt in der Atmosphäre aus Tropische Wälder als Gut der Menschheit Schutz der Wälder in einem globalen Emissionshandel? Darüber hinaus haben diese Wälder viele weiter Funktionen (Biodiversität, Lebensraum usw.)
24 Der Global Deal Global Deal Effectiveness, für Klima und Efficiency, Entwicklung Equity Begrenzung und Handel von CO2 Nachhaltige Waldnutzung Klimafreundliche Technologien Anpassung Entwicklungspolitik Wechselseitige Verpflichtungen als Grundlage von Partnerschaft
25 Neue Speichertechnologien erhöhen die Verlässlichkeit und die Integration von Erneuerbaren Andasol I, Spain Andasol I, Spain
26 Der Global Deal Global Deal Effectiveness, für Klima und Efficiency, Entwicklung Equity Begrenzung und Handel von CO2 Nachhaltige Waldnutzung Klimafreundliche Technologien Anpassung Entwicklungspolitik Wechselseitige Verpflichtungen als Grundlage von Partnerschaft
27 Klimawirkungen ohne Küstenschutz Bevölkerungsanteil, der ohne verstärkten Küstenschutz durch den Meeresspiegelanstieg zusätzlich jährlich von Überflutung betroffen wäre Quelle: Füssel 2010
28 Der Global Deal Global Deal Effectiveness, für Klima und Efficiency, Entwicklung Equity Begrenzung und Handel von CO2 Nachhaltige Waldnutzung Klimafreundliche Technologien Anpassung Entwicklungspolitik Wechselseitige Verpflichtungen als Grundlage von Partnerschaft
29 Verteilungen von Emissionsrechten USA Japan Europa Russland Mittlerer Osten Lateinamerika Asien (Andere) China Indien Sub-Sahara Afrika Rest der Welt Welt Pro Kopf Pro BIP C&C: Contraction & Convergence C&C mit histor. Verantwortung CDC: Gemeinsame, aber differenzierte Verantwortung Wohlfahrtsverluste [%] Knopf et al. 2010
30 Der Global Deal Global Deal Effectiveness, für Klima und Efficiency, Entwicklung Equity Begrenzung und Handel von CO2 Nachhaltige Waldnutzung Klimafreundliche Technologien Anpassung Entwicklungspolitik Wechselseitige Verpflichtungen als Grundlage von Partnerschaft
31 Eine Revolution globaler Kooperation Vielfältige Schritte hin zum Global Deal Faire, transparente und verbindliche multilaterale Vereinbarungen Die Koalition williger Staaten, Regionen und Kommunen Multistakeholder-Initiativen
32 Nur Institutionen oder auch der Einzelne? Politische, rechtliche und ökonomische Institutionen auf nationaler und globaler Ebene zur Entwicklung einer gemeinsamen Lösung für die verschiedenen Folgen des Klimawandels Menschen mit ihren jeweiligen kulturellen Traditionen und Lebensweisen prägen gesellschaftliche Leitbilder wie politisches Bewusstsein und damit auch politsche Strukturen
33 Menschen für das Thema gewinnen
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