Berufsabschluss schafft Zukunft Potenziale entdecken und gewinnen

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1 Betriebliche Ausbildung oder Umschulung in Teilzeit Berufsabschluss schafft Zukunft Potenziale entdecken und gewinnen VOLLES ENGAGEMENT IN TEILZEIT

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3 Ausbildung in Teilzeit: Eine qualifizierte Berufsausbildung ist eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben. Nicht immer ist eine Vollzeitausbildung mit den familiären Pflichten vereinbar. Unternehmen können durch Teilzeitangebote Potenziale nutzen und motivierte, qualifizierte Fachkräfte halten bzw. gewinnen. Eine Ausbildung in Teilzeit ist deshalb eine gute Alternative für Betrieb und Auszubildenden. Argumente für eine Ausbildung in Teilzeit: Fachkräfte werden für den eigenen Betrieb ausgebildet Qualifizierte Berufstätigkeit durch beruflichen Abschluss Hohe Motivation, Zuverlässigkeit und Organisationsfähigkeit Starke Betriebsbindung Vereinbarkeit von Familie und Beruf Ausbildungschancen für Kleinbetriebe Soziales Engagement für junge Menschen mit Familienpflichten Unterbrochene Ausbildungsverhältnisse können fortgesetzt werden; bereits erfolgte Investitionen gehen nicht verloren Größere finanzielle Unabhängigkeit von staatlichen Leistungen Gleicher Abschluss wie bei einer Vollzeitausbildung 3

4 Ausbildung in Teilzeit bietet sichanfür: Personen, die noch keine Ausbildung begonnen oder eine Ausbildung abgebrochen haben und wegen Elternschaft oder Pflegetätigkeit keine Vollzeitausbildung absolvieren können Personen, die bereits eine Ausbildung begonnen haben und diese wegen Elternschaft oder Pflegetätigkeit unterbrechen mussten Personen, die einen neuen Beruf erlernen wollen und dies mit Kinderbetreuung oder Pflegeaufgaben vereinbaren müssen Personen mit Behinderung, die keine Vollzeitausbildung absolvieren können Rechtliche Grundlagen: Teilzeitausbildung ist möglich nach 8 Abs. 1 BBiG und 27b Abs. 1 S. 2 Handwerksordnung (HwO) ( in allen anerkannten Berufen des dualen Ausbildungssystems ( in jedem ausbildungsberechtigten Betrieb. Auf gemeinsamen Antrag der bzw. des Auszubildenden und des Ausbildungsbetriebs kann die zuständige Kammer beiberechtigteminteresse (z. B. Betreuung eines eigenen Kindes, eines pflegebedürftigen Angehörigen oder vergleichbare schwerwiegende Gründe wie Behinderung) einer Ausbildung in Teilzeit zustimmen. Möglicher Ablauf: Variante 1 Teilzeitausbildungohne Verlängerung der Ausbildungszeit: Die Arbeitszeit einschließlich des Berufsschulunterrichts beträgt mindestens 25 Wochenstunden. Variante 2 Teilzeitausbildungmit Verlängerung der Ausbildungszeit: Die Arbeitszeit einschließlich des Berufsschulunterrichts umfasst mindestens 20 Wochenstunden. In beiden Varianten ist die wöchentliche oder tägliche Arbeitszeit reduziert. Vorteil von Variante 1 ist, dass der Berufsschulunterricht gut im Teilzeitausbildungsplan verankert werden kann. 4

5 Wichtige Schritte: Die Vertragspartner stimmen ab, welchearbeitszeit geleistet und wie diese verteilt wird (Vormittag, Nachmittag, Abend, Wochenzeitkonto, etc.). Hier müssen die zeitlichen Möglichkeiten der bzw. des Auszubildenden, aber auch die Bedürfnisse des Betriebes sowie die Berufsschultage berücksichtigt werden. Zu klären ist auch, ob es bezüglich Mehrarbeit sowie Sonn- und Feiertagsdienste Ausnahmen geben soll. DemAusbildungsvertrag wird ein Zusatz beigefügt, in dem die Teilzeit- Vereinbarung schriftlich fixiert wird. Der Vertrag ist der zuständigen Stelle/Kammer zur Genehmigung und zum Eintrag vorzulegen. Der Berufsschulunterricht findet während der regulären Unterrichtszeit statt und zählt zur vereinbarten Arbeitszeit. Die für den Ausbildungsberuf zuständige Berufsschule (siehe Broschüre "Schule - und was kommt dann? Ausbildungen in deiner Region" soll über das gewählte Modell informiert werden. Die Kinderbetreuung bzw. Pflege von Angehörigen ist sicherzustellen, auch in den Ferien, bei Krankheit und in Notfällen. DerUrlaubsanspruch richtet sich nach den gesetzlichen bzw. tariflichen Bestimmungen. Je nach Lage und Verteilung der Arbeitszeit kann sich evtl. eine anteilige Kürzung der Tage ergeben. DerAusbildungsplan muss der Teilzeitausbildung angepasst werden. Da es sich immer um individuelle Regelungen handelt, sind diese mit der zuständigen Kammer abzustimmen. 5

6 Rubrik Finanzielle Unterstützung: Soll eine erstmalige bzw. erneute Berufsausbildung in Teilzeit finanziell durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter unterstützt werden, wird zwischen einererstausbildung und einerumschulung (berufliche Weiterbildung gem. 81 ff. Drittes Buch Sozialgesetzbuch - SGB III) unterschieden. EineErstausbildung in Teilzeit liegt vor, wenn junge Menschen bisher noch keine Berufsausbildung abgeschlossen haben und auch noch nicht längere Zeit beruflich tätig waren. Während einer betrieblichen Ausbildung in Teilzeit besteht Anspruch auf eineangemessene Ausbildungsvergütung ( 17 Berufsbildungsgesetz - BBiG). Betriebe können die volle Ausbildungsvergütung zahlen oder eine entsprechend der jeweiligen Stundenzahl reduzierte. Ob die Ausbildung im Rahmen derberuflichen Weiterbildung(Umschulung) gefördert werden kann, muss vorher mit der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter geklärt werden. Nähere Informationen enthält das Merkblatt 6 "Förderung der beruflichen Weiterbildung". Für eine Umschulung in Teilzeit in einem Betrieb gelten ähnliche Voraussetzungen wie für die Erstausbildung (S. 4 ff). Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen für die Förderung einer betrieblichen Umschulung in Teilzeit vorliegen, können durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter finanzielle Leistungen gewährt werden (z. B. Pauschale für Kinderbetreuungskosten, Erstattung von Fahrkosten, Kosten für Lernmittel, Prüfungs-/Lehrgangsgebühren). Ob während der Weiterbildung Anspruch auf Arbeitslosengeld I oder Arbeitslosengeld II besteht, ist ebenfalls zu klären. Zusätzliche finanzielle Leistungen z. B. Berufsausbildungsbeihilfe, Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Kindergeld, Wohngeld bzw.befreiungundreduzierung von Gebühren können ggf. gewährt werden. Dies ist rechtzeitig mit den jeweiligen Einrichtungen abzustimmen. Informationen dazu gibt es z. B. in der Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Ausbildung in Teilzeit - Finanzierungsmöglichkeiten des Lebensunterhaltes im Überblick. Die Checkliste für Auszubildende in dieser Broschüre bietet dabei eine gute Unterstützung Ausbildung_in_Teilzeit.pdf. Bei allen finanziellen Leistungen ist eine frühzeitigeberatung sinnvoll und eine rechtzeitigeantragstellung (in der Regel vor Vertragsabschluss) erforderlich. 6

7 Rubrik Finanzielle Unterstützung für Beschäftigte: Das Programm "Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen" (WeGebAU) unterstützt die Weiterbildung von Beschäftigten im Unternehmen. Mit diesem Programm kann u. a. auch eine Ausbildung in Teilzeit gefördert werden, die im Rahmen des bestehenden Arbeitsverhältnisses unter Fortzahlung des Arbeitsentgeltes durchgeführt wird und eine Weiterbildung i. S. d. 81 ff SGB III ist. Der Arbeitnehmerin bzw. dem Arbeitnehmer werden die Weiterbildungskosten (s. S. 4) erstattet. Dem Unternehmen kann ein Zuschuss zum Arbeitsentgelt und eine Pauschale zu den Sozialversicherungsbeiträgen gewährt werden. Nähere Informationen unter der Telefon-Nr

8 Unterstützungsangebote für Betrieb und Auszubildende: Zur Sicherung des Ausbildungserfolges gibt es Unterstützungsangebote für Betrieb und Auszubildende. Nähere Informationen erteilt die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter. Ausbildungsbegleitende Hilfen (abh): Auszubildende in einer erstmaligen betrieblichen Berufsausbildung werden individuell gefördert durch: Nachhilfe in Fachtheorie und Fachpraxis Vorbereitung auf Prüfungen Abbau von Sprachdefiziten Sozialpädagogische Begleitung mit allen Beteiligten Assistierte Ausbildung(AsA): Bei der "Assistierten Ausbildung" werden förderungsbedürftige junge Menschen und deren Ausbildungsbetriebe während einer betrieblichen Berufsausbildung unterstützt mit dem Ziel eines erfolgreichen Abschlusses. Angebote für Auszubildende: Abbau von Sprach-/Bildungsdefiziten Förderung fachtheoretischer Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses Angebote für Betriebe: Hilfestellungen bei der Verwaltung, Organisation und Durchführung der Ausbildung Begleitung im Betriebsalltag zur Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses Die Unterstützung wirdindividuell auf die Bedürfnisse des Betriebes und der bzw. des Auszubildenden ausgerichtet. Regelmäßige Gespräche mit allen an der Ausbildung Beteiligten helfen, frühzeitig mögliche Schwierigkeiten zu erkennen und daraus Handlungsbedarfe abzuleiten. Eine AsA kann grds. zu jedem Zeitpunkt während einer Ausbildung beginnen (freie Maßnahmeplätze vorausgesetzt). 8

9 Nähere Informationen: Agentur für Arbeit Traunstein Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Chiemseestr Traunstein Elke Schader/Elisabeth Bartsch Tel.: 0861/ /-597 Internet: Jobcenter Altötting Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Gabriel-Mayer-Straße 8a Altötting Karoline Geck Tel.: 08671/ Internet: Jobcenter Berchtesgadener Land Beauftragter für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Bahnhofstr Bad Reichenhall Ralph Eibenstein Tel.: 08651/ Internet: Jobcenter Mühldorf Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Am Kellerberg Mühldorf am Inn N. N. Tel.: 08631/ Internet: Jobcenter Traunstein Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Chiemseestr Traunstein Alexandra Obermaier Tel.: 0861/ Internet: 9

10 Ausbildungsberater und Ausbildungsberaterinnen der zuständigen Kammern: Bayerische Architektenkammer Körperschaft des Öffentlichen Rechts Waisenhausstr München Tel.: 089/ info@byak.de Internet: Bayerische Landesärztekammer Abteilung Medizinische Assistenzberufe Mühlbaurstr München Tel.: 089/ medass@blaek.de Internet: Bayerische Landesapothekerkammer Maria-Theresia-Straße München Apotheker Dr. René Wörner Tel.: 089/ rene.woerner@blak.aponet.de Internet: Handwerkskammer für München und Oberbayern Max-Joseph-Straße München Hubert Bachmeier Tel.: 089/ hubert.bachmeier@hwk-muenchen.de Internet: IHK München und Oberbayern Hechtseestraße Rosenheim Susanne Reiser Tel.: 08031/ Susanne.Reiser@muenchen.ihk.de IHK München und Oberbayern Töginger Straße 18d Mühldorf a. Inn Michael Rumpff Tel.: 08631/ michael.rumpff@muenchen.ihk.de 10

11 Rechtsanwaltskammer München Tal München Tel.: 089/ Internet: Steuerberaterkammer München Ausbildungsabteilung Nederlinger Str München Tel.: 089/ info@stbk-muc.de Internet: Zahnärztlicher Bezirksverband Oberbayern Elly-Staegmeyr-Str München Tel.: 089/ cmehrtens@zbvobb.de Internet: 11

12 Berufsschulen in der Region: Berufliche Schulen Altötting Neuöttinger Str. 64c Altötting Tel.: 08671/ Internet: Staatliche Berufsschule Berchtesgadener Land Kerschensteinerstr Freilassing Tel.: 08654/660-0 info@bsbgl.de Internet: Staatliche Berufsschule I Mühldorf am Inn Pilichdorfstr Mühldorf am Inn Tel.: 08631/373-0 verwaltung@bs1-mue.de Internet: BSZ Berufliches Schulzentrum Mühldorf am Inn Innstraße Mühldorf am Inn Tel.: 08631/385-0 info@bsz-mue.de Internet: Staatliche Berufsschule I Traunstein Wasserburger Str Traunstein Tel.: 0861/ info@bs1traunstein.de Internet: Staatliche Berufsschule II Traunstein Prandtnerstraße Traunstein Tel.: 0861/ info@bs2-ts.bayern.de Internet: Staatliche Berufsschule III Traunstein Schnepfenluckstr Traunstein Tel.: 0861/ info@bs3-ts.bayern.de Internet: Berufliche Schulen der Jugendsiedlung Traunreut e. V. Frühlinger Spitz Traunreut Tel.: 08669/

13 Betreuungsmöglichkeiten: Die jeweilige Stadt oder Gemeinde gibt Auskunft zur Betreuung inkinderkrippe, Kindergarten und Hort. Bei Fragen zur Tagespflege, zu weiteren Bedarfen und zur Übernahme der Elternbeiträge wenden Sie sich bitte an: Landratsamt Altötting Amt für Kinder, Jugend und Familie Bahnhofstr Altötting Internet: Fachstelle Kindertagespflege: Katrin Krumbachner Tel.: 08671/ Übernahme der Elternbeiträge: Daniel Jahreiß Tel.: 08671/ Landratsamt Berchtesgadener Land Amt für Kinder, Jugend und Familie Salzburgerstrasse Bad Reichenhall Internet: Tel.: 08651/ Landratsamt Mühldorf Amt für Kinder, Jugend und Familie Töginger Str Mühldorf am Inn Internet: Tagespflege: Holle Nadler Tel.: 08631/ und Klaudia Reip Tel.: 08631/ Übernahme der Elternbeiträge: Lena Spirkl Tel.: 08631/ Landratsamt Traunstein Amt für Kinder, Jugend und Familie Papst-Benedikt-XVI.-Platz Traunstein Internet: Tel.: 0861/

14 Für Ihre Notizen: 14

15 Für Ihre Notizen: 15

16 Herausgeber Agentur für Arbeit Traunstein Traunstein Beauftragte für Chancengleichheit September