Stieffamilien. Anja Steinbach Einleitung

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1 Stieffamilien Anja Steinbach 19 Abstract Auf Grund der Zunahme an Trennungen und Scheidungen in modernen Industriegesellschaften rücken Folgepartnerschaften immer mehr in den Fokus der familiensoziologischen Forschung. Sind in einer aufgelösten Partnerschaft Kinder vorhanden gewesen, ist mit dem Eingehen einer neuen Partnerschaft auch die Bildung einer Stieffamilie verbunden. Stieffamilien sind historisch natürlich kein neues Phänomen. Während aber Stieffamilien bis noch vor etwa 60 Jahren fast ausschließlich nach dem Tod eines Elternteils entstanden, werden Stieffamilien heute überwiegend nach einer Trennung bzw. Scheidung der leiblichen Eltern gegründet. Die familialen Strukturen weisen entsprechend einige Besonderheiten wie die mehrfache Besetzung von elterlichen Rollen auf, die die Beziehungsgestaltung stark beeinflussen und zumeist eine große Herausforderung für alle beteiligten Akteure darstellen. Dieser Beitrag beginnt mit einer kurzen Einleitung, in der Stieffamilien zunächst definiert werden, um dann näher auf ihre Verbreitung und einige soziodemographische Merkmale einzugehen. Anschließend werden zum einen die Beziehungsentwicklung und zum anderen die Beziehungsgestaltung in Stieffamilien näher betrachtet, um darauf aufbauend die Folgen des Lebens in Trennungs- und Stieffamilien für die Entwicklung der Kinder aufzuzeigen. Abschließend wird ein Fazit gezogen und ein Ausblick auf den zukünftigen Forschungsbedarf gegeben Einleitung Während in der populärwissenschaftlichen Literatur und auch in den Medien inzwischen der Begriff Patchworkfamilie gern verwendet wird (z. B. Bliersbach 2010, Niejahr und Thiede 2012, Scheer und Dunitz-Scheer 2008), greifen Wissenschaftler und Wissen- P. B. Hill, J. Kopp (Hrsg.), Handbuch Familiensoziologie, DOI / _19, Springer Fachmedien Wiesbaden 2015

2 564 Anja Steinbach schaftlerinnen immer noch auf den traditionellen Begriff der Stieffamilie zurück (z. B. Krähenbühl Jellouschek et al. 2011, Pryor 2008, Stewart 2007), um Phänomene zu beschreiben und zu untersuchen, die mit dem Eingehen neuer Partnerschaften von Personen, die Kinder aus einer vorhergehenden Beziehung besitzen, verbunden sind. Das liegt unter anderem daran, dass alle Versuche, einen neuen und (zumindest wird das behauptet) unbelasteten Begriff für diese Familienform zu finden, letztendlich daran scheitern, dass die Begriffe Patchworkfamilie oder auch Fortsetzungsfamilie keine Benennung der beteiligten Personen bereit halten, was dazu führt, dass spätestens wenn es um die Beziehungen bzw. die Beziehungsgestaltung geht, auf die bewährten Begriffe wie Stiefeltern, Stiefkinder und Stiefgeschwister zurückgegriffen wird. Und da es ja letztendlich das Ziel wissenschaftlicher Forschung ist, Informationen darüber zu gewinnen, was Stieffamilien ausmacht, wie viele Stieffamilien und Stiefkinder es gibt, oder wie es den Personen geht, die in einer solchen Familienkonstellation leben, sollte es eigentlich auch keine Rolle spielen, welchen Begriff man verwendet. Es werden weder Vorurteile abgeschafft, noch dazu beigetragen, dass negative Stereotype verschwinden, nur weil man einen neuen Begriff für eine Familienform verwendet. Und da der Gründung einer jeden Stieffamilie entweder die Trennung der leiblichen Eltern oder der Tod eines Elternteils als konstitutives Ereignis vorausgeht, ist der Begriff der Fortsetzungsfamilie auch schlicht und ergreifend falsch. Denn es handelt sich hierbei nicht um eine Fortsetzung, sondern eben gerade um den Beginn von etwas (substantiell) Neuem. Die (Nicht-) Akzeptanz dieses Umstandes ist eines der größten Probleme von Stieffamilien, insbesondere der Erwachsenen in diesen familialen Konstellationen, die oft versuchen, die Kernfamilienutopie aufrechtzuerhalten bzw. diese anstreben (Zartler 2012). Dabei ist der Unterschied zwischen Kernfamilien, in denen die beiden leiblichen Elternteile in einer Partnerschaft leben, und Stieffamilien, in denen ein leibliches Elternteil eine neue Partnerschaft mit einer Person eingeht, die nicht das leibliche Elternteil des Kindes ist (Ganong und Coleman 2004: 2), das wichtigste definitorische Merkmal für Stieffamilien. An dieser Stelle soll auch betont werden, dass diese Definition unabhängig vom Alter des Kindes sowie unabhängig von der Selbsteinschätzung der Beteiligten gilt. Entscheidend ist einzig und allein der Partnerschaftsstatus des leiblichen Elternteils. Wenn nach einer Trennung oder Scheidung beide leiblichen Elternteile neue Partner finden, kann das Kind entsprechend auch zwei Stieffamilien angehören. Diese formale Definition ist für die wissenschaftliche Untersuchung des Gegenstands von herausragender Bedeutung, da es nur auf diese Art und Weise möglich wird, auch Nicht-Beziehungen in stieffamilialen Konstellationen identifizieren, beschreiben und erklären zu können. Eine Zuordnung auf Basis der subjektiven Einschätzung (z. B. von elterlichen Bezugspersonen) würde dagegen verhindern, Erkenntnisse darüber zu erlangen, unter welchen Bedingungen sich Beziehungen zu sozialen Elternteilen etablieren und stabilisieren bzw. unter welchen Bedingungen sie dies eben nicht tun. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den Stand der deutschen Stieffamilienforschung unter Einbezug internationaler Befunde, die zumeist aus den USA, aber beispielsweise auch aus Österreich, Belgien, der Schweiz oder Kanada stammen. In allen

3 Stieffamilien 565 modernen Industriegesellschaften entstehen Stieffamilien heutzutage überwiegend nach Trennung oder Scheidung der leiblichen Eltern. Verwitwung spielt erst in sehr hohem Alter, wenn die Kinder schon lange das Erwachsenenalter erreicht haben, eine größere Rolle und findet entsprechend erst bei der Untersuchung intergenerationaler Beziehungen zwischen Eltern und erwachsenen Kindern Berücksichtigung. Das Problem, welches sich bezüglich der Übertragung von internationalen Ergebnissen ergibt, wenn die Kinder noch minderjährig sind, ist, dass die rechtlichen Regelungen nach Trennung und Scheidung (Sorgerecht, Umgangsrecht, Rechte von Stiefeltern) in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich ausfallen (Dethloff 2009: 143f.), diese aber Auswirkungen auf die Beziehungsgestaltung haben. Das gilt umso mehr, da Stieffamilien oft über Haushaltsgrenzen hinweg agieren. Für die US-amerikanische Forschung kommt eine starke Konzentration auf Wiederverheiratung hinzu (Sweeney 2010, Van Eeden-Moorefield und Pasley 2013), weshalb die Ergebnisse auf Deutschland nicht ohne weiteres übertragbar sind. Dennoch sollen diese Ergebnisse berichtet werden, da die Stieffamilienforschung in den USA einen bereits seit langem etablierten Bereich in der Familiensoziologie darstellt (Coleman und Ganong 1990, Ganong und Coleman 1984, Ihinger-Tallman 1988). In Deutschland und dem Rest der Welt entsteht dieser Forschungszweig dagegen gerade erst (Pryor 2008). Eines der wichtigsten Merkmale von Stieffamilien (im Vergleich zu Kern- oder Einelternfamilien) ist die multiple Elternschaft, die durch das Eingehen von neuen Partnerschaften der leiblichen Eltern nach Trennung oder Scheidung entsteht. Das Vorhandensein mehrerer Väter und/oder Mütter führt zu einigen Herausforderungen, die in anderen familialen Konstellationen in dieser Weise nicht existieren. Stichworte sind hier beispielsweise Schwierigkeiten bei der Ziehung von Familiengrenzen und die damit verbundenen Rollenambiguitäten, aber auch der Umgang mit hinzugewonnenen Familienmitgliedern wie Stief- oder Halbgeschwistern und Stiefgroßeltern. Bevor die Ergebnisse zur Beziehungsentwicklung und -gestaltung in Stieffamilien sowie deren Folgen für die Entwicklung der Kinder im Einzelnen vorgestellt werden, sollen noch einige wichtige Differenzierungsmerkmale von Stieffamilien benannt, sowie die Verbreitung und die soziodemographischen Merkmalen im Vergleich zu anderen Familienformen vorgestellt werden Definition, Verbreitung und Merkmale von Stieffamilien Wie bereits in der Einleitung formuliert, werden Stieffamilien objektiv definiert als Familien, in denen ein leibliches Elternteil einen Partner oder eine Partnerin besitzt, der oder die nicht das leibliche Elternteil des eigenen leiblichen Kindes, sondern ein soziales Elternteil ist (siehe auch Bien et al. 2002: 10). In diesem Sinne können Kinder gleichzeitig bis zu vier Eltern- und Stiefelternteile besitzen. Stiefelternteile können natürlich auch nach einer Trennung oder Scheidung der Folgepartnerschaft als elterliche Bezugspersonen wahrgenommen werden, aber zum Ausmaß und zur Beziehungsgestaltung

4 566 Anja Steinbach zu Ex-Stiefelternteilen liegen bislang mehr oder weniger keine Befunde vor (siehe jedoch Schmeeckle et al. 2006), so dass diese Perspektive hier ausgeklammert wird. Im Folgenden stehen Stiefeltern deshalb immer nur als aktuelle Partner und Partnerinnen der leiblichen Eltern im Fokus der Betrachtungen. Unter den Begriff der Stieffamilie fällt eine Vielzahl äußerst heterogener Familienformen, die nur relativ schwer zu systematisieren sind. Um die Komplexität der familialen Strukturen abzubilden, wird deshalb auf bestimmte sozio-demographische Merkmale zurückgegriffen (Teubner 2002: 52ff.). Das wichtigste Merkmal von Trennungs- und Stieffamilien ist dabei die Formung von zwei Haushalten. Je nachdem, ob es sich bei dem leiblichen Elternteil, welches eine neue Partnerschaft eingeht, um das Elternteil handelt, mit dem das Kind überwiegend oder nur phasenweise (z. B. wie in Deutschland üblich jedes zweite Wochenende und manchmal in den Ferien) lebt, handelt es sich um eine primäre Stieffamilie (auch Alltagsfamilie) oder eine sekundäre Stieffamilie (auch Wochenendfamilie). 1 Eine ausgesprochen hohe Komplexität ist vor allem dadurch möglich, weil jede primäre Stieffamilie gleichzeitig auch eine sekundäre Stieffamilie darstellen kann, wenn das soziale Elternteil wiederum Kinder besitzt, die überwiegend in einem anderen Haushalt leben. Ein weiteres wichtiges Differenzierungskriterium, nach dem Stieffamilien unterschieden werden, ist das Geschlecht des Stiefelternteils. Hat der Vater eine neue Partnerin, handelt es sich um eine Stiefmutterfamilie. Ist dagegen die Mutter eine neue Partnerschaft eingegangen, handelt es sich um eine Stiefvaterfamilie. 2 Da die Kinder nach einer Trennung oder Scheidung zumeist bei der Mutter leben, sind primäre Stieffamilien zum überwiegenden Teil Stiefvaterfamilien, während sekundäre Stieffamilien fast immer Stiefmutterfamilien darstellen. Entsprechend der Partnerschaftsform der Eltern und Stiefeltern können des Weiteren eheliche und nichteheliche Stieffamilien unterschieden werden. Um als Stieffamilie zu gelten, ist es dabei unerheblich, ob die Partner in einem gemeinsamen Haushalt leben oder nicht. Ehelich oder nichtehelich zusammenlebende (Stief-) Eltern werden allerdings als Stieffamilie im engeren Sinne und (Stief-) Eltern, die eine Living-Apart-Together Beziehung führen, also nicht in einem gemeinsamen Haushalt leben, als Stieffamilien im weiteren Sinne bezeichnet. Darüber hinaus bestimmt die Zusammensetzung der im Haushalt lebenden Kinder den 1 Da sich inzwischen in einigen Ländern das so genannte Wechselmodell, bei dem die Kinder zu etwa gleichen Teilen mit Mutter und Vater leben (auch: shared physical custody, joint physical custody, shared residential custody oder shared parenting ), immer mehr durchsetzt (Nielsen 2011: 587), könnte diese Unterscheidung bald der Vergangenheit angehören. In den meisten Ländern, so auch in Deutschland, ist der Anteil von Familien, die das Wechselmodell tatsächlich leben, bislang allerdings so gering (siehe z. B. De Blasio & Vuri 2013, Whitehead 2012), dass bei der Darstellung in diesem Beitrag weiterhin auf die Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Stieffamilie zurückgegriffen wird. Eine sehr ausführliche Darstellung zur abwechselnden Kinderbetreuung durch die leiblichen Eltern nach einer Trennung oder Scheidung findet sich in Sünderhauf (2013). 2 Lesbische und schwule Stieffamilien sollen aus Platzgründen an dieser Stelle auch ausgeklammert werden. Bei Interesse sei der Abschnitt Experiences of Gays and Lesbians in Stepfamilies im Überblicksbeitrag Remarriage and Stepfamily Life im Handbook of Marriage and the Family von Van Eeden-Moorefield und Pasley (2013: 528ff.) empfohlen.

5 Stieffamilien 567 Typ der Stieffamilie: Bringt nur einer der beiden Partner eigene leibliche Kinder mit in die Beziehung, wird die Familie als einfache Stieffamilie bezeichnet. Besitzen beide Partner Kinder aus einer vorhergehenden Partnerschaft, handelt es sich um eine zusammengesetzte Stieffamilie. Die Besonderheit ist, dass beide Elternteile dann gleichzeitig sowohl leibliche als auch Stiefelternteile sind. In komplexen Stieffamilien treten zu den Stiefkindern noch gemeinsame leibliche Kinder des Paares hinzu. Komplexe Stieffamilien können sowohl aus einfachen als auch aus zusammengesetzten Stieffamilien hervorgehen, wobei letztere häufig auch unter dem (dann definitorisch abgrenzbaren) Begriff Patchworkfamilie gefasst werden (Nave-Herz 2013: 39) Die Anzahl von Stieffamilien Über die Zahl von Stieffamilien und Stiefkindern lassen sich leider keine genauen Angaben machen. Weder in der Bundesrepublik Deutschland noch in irgendeinem anderen Land werden stieffamiliale Konstellationen mit Hilfe amtlicher Daten korrekt erfasst. Inzwischen ist es jedoch mit Hilfe einiger Surveys, in deren Zentrum des Interesses Partnerschaft und Familie steht, möglich, Stieffamilien (wenn auch in einem jeweils begrenzten Rahmen) zu identifizieren. Die Problematik der Identifikation ergibt sich aus der großen Komplexität und den damit verbundenen ausgesprochen hohen Anforderungen an die Daten (siehe für eine ausführlichere Diskussion über die Problematik der Erfassung von Elternschaftskonstellationen und Stieffamilien Feldhaus und Huinink 2011: 81ff., Steinbach 2008: 161f., Teachman und Tedrow 2008: 4ff.). Eine Mindestanforderung zur Bestimmung von Stieffamilien ist zunächst, dass für alle Kinder in einem Haushalt der genaue Status in Bezug auf die Erwachsenen, die auch in diesem Haushalt leben, erfasst wird. Darüber hinaus sind für eine vollständige Erfassung die Beziehungen zu außerhalb des Haushaltes lebenden Eltern- und Stiefelternteilen und die Aufenthaltsdauer der Kinder in den beiden Haushalten zu erfragen, um zu ermitteln, wie oft sich das Kind in welchem Haushalt aufhält. Damit wäre es zum einen möglich, haushaltsübergreifende Familiengeflechte, die aus primären und sekundären Haushalten bestehen, zu erfassen und zum anderen, Wechselmodelle zu identifizieren, bei denen die Kinder ungefähr die gleiche Zeit in zwei elterlichen Haushalten verbringen. Für die Bundesrepublik Deutschland liegen inzwischen bezüglich der Anzahl von Stieffamilien mit minderjährigen Kindern die Ergebnisse von drei neueren Untersuchungen vor: Mit den Daten der ersten Welle des Generations and Gender Survey (GGS) aus dem Jahr 2005 kommt Steinbach (2008: 165) auf einen Anteil von 14 Prozent primären Stieffamilien (im engeren Sinne). Eine Differenzierung nach alten und neuen Bundesländern zeigt, dass der Anteil von Stieffamilien in Westdeutschland (13 Prozent) geringer ist als in Ostdeutschland (16 Prozent) (siehe auch Kreyenfeld und Martin 2011: 138). 3 Dieser Befund wird von einer Auswertung mit den Daten der Studie Aufwachsen 3 Die höhere Zahl an Stieffamilien in den neuen Bundesländern wird zum einen auf den relativ früh einsetzenden Partnerschafts- und Familienentwicklungsprozess zurückgeführt: Ostdeutsche ziehen eher aus, gehen eher feste Partnerschaften ein und bekommen eher Kinder als

6 568 Anja Steinbach in Deutschland: Alltagswelten (AiD:A) von 2009 gestützt (Kreyenfeld und Heintz- Martin 2012: 10), wobei hier allerdings für Westdeutschland nur ein Anteil von 10 Prozent und in Ostdeutschland von 12 Prozent ermittelt wurde, womit sich auf Basis von AiD:A ein Wert für Gesamtdeutschland von 10 Prozent an Stieffamilien ergibt. Auch mit den Daten der ersten Welle des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam) können etwa 10 Prozent Stieffamilien identifiziert werden (Feldhaus und Huinink 2011: 87), wobei hier leider keine Gesamtzahl ausgewiesen wurde, so dass sich die Zahl aus der Zusammenrechnung der aufgeführten Stieffamilienkonstellationen im engeren Sinne ergibt. Eine Differenzierung nach den alten und den neuen Bundesländern zeigt auch mit den pairfam-daten eine größere Verbreitung von Stieffamilien in Ostdeutschland im Vergleich zu Westdeutschland (Kreyenfeld und Konietzka 2012: 244). Interessant ist der Fakt, dass auch im internationalen Vergleich durchschnittlich etwa 10 Prozent an Stieffamilienhaushalten identifiziert werden (Kanada: Heintz-Martin 2013: 196, Österreich: Klepp 2011: 74, USA: Kreider 2008: 5, Russland: Kreyenfeld und Martin 2011: 138, Frankreich: Mignot 2008: 58). Zumindest für Europa konnten in einem internationalen Vergleich von 14 Staaten auch einige Länder identifiziert werden, die besonders geringe Zahlen an Stieffamilien aufweisen, wie z. B. Georgien und Italien mit weniger als 1 Prozent oder die Niederlande mit nur 4 Prozent (Keßler 2013). Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch die Auswertungen auf Basis der Fertility and Family Surveys in 16 europäischen Ländern, die zwischen 1989 und 1997 erhoben wurden, sowie den zusätzlichen Daten des US National Survey of Family Growth von 1995 (Andersson 2002: 356): Während in den USA, Ostdeutschland und Tschechien innerhalb von 6 Jahren nach der Trennung der Eltern schon zwei Drittel der Kinder die Gründung einer Stieffamilie erlebt haben, sind es in Italien und Polen gerade mal ein Viertel. Darüber hinaus gibt es Länder, bei denen überhaupt nicht bekannt ist, wie viele Stieffamilien es eigentlich gibt. Dazu gehört zum Beispiel Japan (Nozawa 2008: 82). Schaut man auf familiale Konstellationen, die über Haushaltsgrenzen hinweg bestehen, zeigt sich, dass es auch einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an sekundären Stieffamilien gibt. In diesen Familien leben Erwachsene, die (minderjährige) Kinder aus früheren Beziehungen besitzen, die sich in der Regel nur phasenweise bei ihnen aufhalten. Nach Auswertungen auf Basis des GGS können 5 Prozent der Kernfamilien und 17 Prozent der primären Stieffamilien zu den sekundären Stieffamilien gezählt werden (Steinbach 2008: 174). Da vor allem die Väter Ankerpersonen für sekundäre Stieffamilien darstellen, weil die Kinder nach einer Trennung oder Scheidung in den meisten Fällen bei der Mutter leben (siehe auch Kreyenfeld und Konietzka 2012: 247), deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass Väter eher eine neue Beziehung mit einer Frau eingehen, die selbst auch Kinder aus einer früheren Beziehung besitzt, als eine neue Kernfamilie zu Westdeutsche (Steinbach 2008: 167). Zum anderen lebt im Vergleich zu Westdeutschland eine größere Zahl von Paaren in Ostdeutschland auch nach der Geburt von Kindern in nichtehelichen Lebensgemeinschaften, die insgesamt ein höheres Trennungsrisiko aufweisen als verheiratete Paare (Andersson 2002, Bastin et al. 2013, Lois 2009: 190f., Prskawetz et al. 2003).

7 Stieffamilien 569 gründen. Eine andere Differenzierung von verschiedenen Stieffamilientypen, die auf den pairfam-daten beruht, kommt auf ca. 5 Prozent an sekundären Stieffamilien (Feldhaus und Huinink 2011: 87). Abschließend ist zu sagen, dass der Anteil von primären Stieffamilien im engeren Sinne mit etwa 10 Prozent nicht so hoch ist, wie gemeinhin angenommen wird; zumindest wenn man den Krisenszenarien des Zerfalls von Familien durch Trennung und Scheidung Glauben schenken mag. Als Prognose ist jedoch anzunehmen, dass ihre Zahl zunehmen wird, da Partnerschaften aufgrund von Enttraditionalisierungstendenzen (Müller-Schneider 2009) immer brüchiger werden. Zum Beispiel zeigt sich, dass nichteheliche Lebensgemeinschaften, deren steigende Zahl in Zusammenhang mit der Enttraditionalisierung steht, ein höheres Trennungsrisiko aufweisen als Ehen (Bastin et al. 2013: 140f.). Werden Stieffamilien im weiteren Sinne sowie sekundäre Stieffamilien einbezogen, ergibt sich ein noch komplexeres Bild, welches zeigt, wie wichtig es ist, die haushaltsübergreifenden Strukturen familialer Konstellationen zu berücksichtigen. Außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass alle Auswertungen für die Bundesrepublik Deutschland bislang nur auf Querschnittdaten basieren und damit immer einen eingeschränkten zeitlichen Ausschnitt repräsentieren. Im Lebensverlauf kann es natürlich sein, dass deutlich mehr Personen Erfahrungen in Stieffamilienkonstellationen sammeln. Da die Trennungswahrscheinlichkeit in Folgepartnerschaften vor allem mit Kindern gegenüber Erstpartnerschaften deutlich höher ist (Bumpass und Raley 2007, Ermisch und Francesconi 2000, Martin et al. 2011), sind mehrere Wechsel in und aus Stieffamilien keine Seltenheit. Außerdem soll an dieser Stelle erwähnt, wenn auch nicht näher ausgeführt werden, dass die Umfragedaten aller drei Surveys, auf denen die berichteten Ergebnisse beruhen, gewisse Restriktionen aufweisen. Da allerdings amtliche Daten zur Absicherung der vorliegenden Survey-Daten bislang vollkommen fehlen, ist es ein erster und natürlich auch ganz wichtiger Schritt, dass die Forscherinnen und Forscher das existierende empirische Material so gut nutzen, wie es eben möglich ist Soziodemographische Merkmale von Stieffamilien Wie sieht nun der jeweilige Anteil von Stieffamilien hinsichtlich der oben beschriebenen sozialstrukturellen Differenzierungskriterien aus? Bezüglich des Geschlechts der Stiefeltern lässt sich auf Basis der GGS-Daten sagen, dass primäre Stieffamilien hauptsächlich Stiefvaterfamilien (69 Prozent) sind. Stiefmutterfamilien machen nur etwa 14 Prozent der primären Stieffamilien aus und zusammengesetzte Stieffamilien (4 Prozent), in denen es sowohl einen Stiefvater als auch eine Stiefmutter gibt, sind besonders selten (Steinbach 2008: 167). Die Dominanz von Stiefvaterfamilien in primären Stieffamilien, in denen die Kinder überwiegend leben, zeigt sich auch in Auswertungen anderer deutscher Daten (Kreyenfeld und Heintz-Martin 2012: 11, Kreyenfeld und Konietzka 2012: 245), aber auch im internationalen Vergleich ist dies ein bestätigter Befund (Kreider 2008). Sekundäre Stieffamilien sind dagegen überwiegend Stiefmutterfamilien (Feldhaus und Huinink 2011: 87).

8 570 Anja Steinbach Ein weiteres Merkmal, nach dem Familien unterschieden werden können, ist die Partnerschaftsform, in der die Eltern und Stiefeltern leben. Wenn man die deutsche Situation betrachtet, ist es hier wiederum angebracht, zwischen alten und neuen Bundesländern zu unterscheiden. Denn während in Gesamtdeutschland 92 Prozent der Partner in Kernfamilien und 78 Prozent der Partner in primären Stieffamilien verheiratet sind, zeigt sich für westdeutsche Kernfamilien sogar ein Wert von 94 Prozent und für westdeutsche Stieffamilien ein Wert von 82 Prozent, während deutlich weniger Partner in ostdeutschen Kernfamilien (75 Prozent) und noch einmal weniger in ostdeutschen Stieffamilien (59 Prozent) verheiratet sind (Steinbach 2008: 168). Der Anteil an nichtehelichen Lebensgemeinschaften ist entsprechend niedriger in West- und höher in Ostdeutschland. Diese Befunde hinsichtlich der Partnerschaftsform, die zeigen, dass die Partner in Kernfamilien eher verheiratet sind als die Partner in Stieffamilien und dass unabhängig von der Familienform in Westdeutschland deutlich öfter geheiratet wird als in Ostdeutschland, sind inzwischen mehrfach (mit verschiedenen Daten) bestätigt (Kreyenfeld und Heintz-Martin 2012: 15, Kreyenfeld und Konietzka 2012: 244). Dass Stieffamilien durchschnittlich größer sind als Kernfamilien, dass also die mittlere Kinderzahl von Stieffamilien höher ist als in Kernfamilien, zeigt sich sowohl für die Bundesrepublik Deutschland (Kreyenfeld und Heintz-Martin 2012: 14, Kreyenfeld und Martin 2011: 139), als auch im internationalen Kontext (Thomson 2004). Das liegt vor allem daran, dass in Stieffamilien oft noch gemeinsame Kinder geboren werden, was als so genannter union commitment effect bezeichnet wird (Balbo et al. 2013: 8). 4 Interessant ist nun, dass in Stieffamilien, obwohl dort mehr Kinder leben und entsprechend auch betreut werden müssen, eher das Zweiverdienermodell als Erwerbsmuster existiert als in Kernfamilien (Kreyenfeld und Heintz-Martin 2012: 17). Allerdings ist diesbezüglich einschränkend hinzuzufügen, dass dieser Zusammenhang insbesondere in Westdeutschland zu finden ist, während das Zweiverdienermodell in Ostdeutschland in beiden Familienformen mehr als 40 Prozent ausmacht. Aber sowohl in West wie in Ost ist der Anteil der Paare, die das klassische Ernährermodell leben, bei dem der Mann Vollzeit arbeitet während die Frau nicht erwerbstätig ist, bei Stieffamilien 10 Prozent geringer als in Kernfamilien. Offensichtlich trägt das Erleben einer Trennung oder Scheidung dazu bei, dass Frauen sich deutlich weniger häufig auf einen männlichen Ernährer verlassen. Da ein nicht traditionelles Erwerbsarrangement erwiesenermaßen eine nicht traditionelle Aufteilung der häuslichen Arbeit zwischen den Partnern befördert (Klaus und Steinbach 2002: 37f.), findet sich in Stieffamilien auch deutlich seltener eine traditionelle Aufgabenteilung (Eckhard 2002, Snoeckx et al. 2008). Vielmehr ist die Tendenz zu einer egalitären häuslichen Arbeitsteilung ausgeprägt. 4 Das ist auch an dem Fakt abzulesen, dass es weniger Stiefkinder als Stieffamilien gibt (Steinbach 2008: 170), was wiederum darauf zurück geführt werden kann, dass gemeinsame leibliche Kinder des Paares ja keine Stiefkinder sind, wenngleich die Familie als Stieffamilie gezählt wird.

9 Stieffamilien 571 Wie sieht nun die Verteilung weiterer sozialstruktureller Merkmale bei Stieffamilien aus? Während in Studien verschiedener Länder, wie Frankreich oder den USA, das Ergebnis berichtet wird, dass Stieffamilien eher in unteren Schichten zu finden sind (Mignot 2008), weisen die deutschen Ergebnisse nicht eindeutig in diese Richtung. Zum einen muss hier wiederum zwischen Ost und West, darüber hinaus aber auch noch nach Männern und Frauen unterschieden werden (Kreyenfeld und Heintz-Martin 2012: 18f.): Bei den Männern bestehen bezüglich des Bildungsabschlusses kaum Unterschiede zwischen Kern- und Stieffamilien. Einzig haben ostdeutsche Männer in Stieffamilien seltener das Abitur oder die Fachhochschulreife. Bezüglich der Bildung von Frauen in Kern- und Stieffamilien bestehen dagegen relativ klare Unterschiede in der Hinsicht, dass Frauen in Stieffamilien durchweg einen geringeren Abschluss aufweisen als Frauen in Kernfamilien, wobei der Unterschied in Ostdeutschland noch einmal stärker ausgeprägt ist als in Westdeutschland. In einer Untersuchung zur ökonomischen Situation von Stieffamilien in Deutschland, Frankreich und Russland (Kreyenfeld und Martin 2011), die auf einer Selbsteinschätzung der Befragten beruht, wurde festgestellt, dass Stieffamilien in Westdeutschland und Frankreich größere ökonomische Probleme aufweisen als Kernfamilien. In Ostdeutschland und Russland konnte dieser Zusammenhang dagegen nicht beobachtet werden (Kreyenfeld und Martin 2011: 142). In allen vier Ländern bzw. Landesteilen war die Wahrscheinlichkeit, dass ökonomische Schwierigkeiten berichtet werden, für Alleinerziehende (die zum überwiegenden Teil Mütter sind) am größten. Das Eingehen einer neuen Partnerschaft trägt also zur ökonomischen Stabilisierung bei (siehe auch Robson 2010) und ist entsprechend als ein wichtiger positiver Effekt der Stieffamiliengründung zu bewerten. Bevor in den nächsten Abschnitten auf die Beziehungsentwicklung und -gestaltung eingegangen wird, sollen noch kurz die Ergebnisse einer Untersuchung zu den Verläufen von Elternschaftskonstellationen berichtet werden (Feldhaus und Huinink 2011). Auf Basis retrospektiver Angaben von Personen im mittleren Erwachsenenalter wurden hier Sequenzmusteranalysen durchgeführt, um die Dynamik von familialen Veränderungen im Lebenslauf abzubilden. Die Untersuchung zeigt nicht nur, dass biologische Zwei- Elternfamilien (ob verheiratet oder nicht) auch im Längsschnitt die dominante Lebensform mit Kindern in der Bundesrepublik Deutschland darstellen, sondern darüber hinaus, dass ebenso nicht-konventionelle Familienformen mitunter eine hohe Stabilität aufweisen (Feldhaus und Huinink 2011: 99). Interessant ist zudem der Befund, dass typische Pfadabhängigkeiten bezüglich eines eher frühen oder eher späten Starts in die Elternschaft identifiziert werden konnten: Bei einer frühen Elternschaft, die über das Zusammenleben mit einem Kind vor dem 24. Lebensjahr operationalisiert wurde, zeigte sich deutlich weniger Kontinuität im Familienverlauf als bei Personen, die erst später Mutter oder Vater wurden. Zukünftige Untersuchungen von Stieffamilien sollten entsprechend die Bedingungen von Dynamiken des Ein- und Austritts in verschiedene Lebens- und Familienformen stärker berücksichtigen, die unter anderem wiederum von soziodemographischen Merkmalen bestimmt werden (siehe z. B. auch Cancian et al. 2011, Turunen 2011).

10 572 Anja Steinbach 19.3 Die Beziehungsentwicklung in Stieffamilien 5 Jeder Stieffamilie geht entweder der Tod eines Elternteils oder die Trennung der Eltern und damit die Auflösung der Familie als einschneidendes und kritisches Lebensereignis für die Familienmitglieder voraus. In der Folge kommt es zu Veränderungen in der Zusammensetzung und der Struktur des familialen Systems, an die sich die betroffenen Personen anpassen müssen. Natürlich sind auch Familien, bei denen sich die Eltern nicht trennen, immer wieder mit verschiedenen Übergängen konfrontiert (z. B. mit der Geburt oder dem Auszug eines Kindes) und in verschiedenen Familienphasen herausgefordert, ihre familiale Organisation den Veränderungen anzupassen. Diese Herausforderungen neuer Lebenssituationen werden aber als natürliche Krisen im Gegensatz zu außerplanmäßigen Krisen, wie einer Trennung der Eltern oder einer Wiederverheiratung bezeichnet und heben sich damit qualitativ von letzteren ab. Krähenbühl et al. (2011: 71ff.) unterscheiden drei typische Phasen der Entwicklung zur Stieffamilie, die jeweils mit spezifischen Anforderungen an die betroffenen Familienmitglieder verbunden sind: (1) die Phase des Abschieds von der bisherigen Partnerschaft und der bisherigen Familienform, (2) die Phase der getrennt lebenden Familie und (3) die Phase der neuen Partnerschaft und der Stieffamilie. 6 Auf die ersten beiden Phasen soll im Folgenden nur insoweit eingegangen werden, als sie für die letzte Phase der Gründung einer Stieffamilie relevant erscheinen. (1) Die Phase des Abschieds von der bisherigen Partnerschaft und der bisherigen Familienform: Das konstitutive Lebensereignis der Abschiedsphase ist der Entschluss eines Partners oder auch beider Partner, die Beziehung aufzulösen. In der Folge verlässt einer der beiden Partner den gemeinsamen Haushalt bzw. der gemeinsame Haushalt wird aufgelöst. Damit verändern sich sowohl die familialen Strukturen als auch die familiale Atmosphäre wesentlich: Beispielweise können externe Elternteile auf Grund der räumlichen Trennung Erziehungsaufgaben nicht mehr in der gleichen Weise wahrnehmen wie vorher. Bisherige Beziehungsstrukturen, Verhaltensabläufe und Familienregeln werden in Frage gestellt. Die Ex-Partner müssen entscheiden, wer aus der gemeinsamen Wohnung auszieht; sie müssen die elterliche Sorge und den elterlichen Umgang regeln, sowie die Aufteilung des Besitzes und der Finanzen veranlassen. Der emotionale Loslösungsprozess dauert dabei in der Regel deutlich länger als das juristische Verfahren. Die Verarbeitung des Ereignisses und seiner Folgen braucht für alle Beteiligten Zeit. Bedeutsam für die Einschätzung der Folgen einer elterlichen Trennung scheint weiterhin zu sein, dass in den meisten Fällen schon vor der Trennung ein angespanntes Familienklima 5 Beim folgenden Abschnitt handelt es sich um eine aktualisierte und teilweise überarbeitete Version der zusammenfassenden Ausführungen in Steinbach (2010: ) zur familialen Rekomposition. 6 Die folgenden Erläuterungen zur familialen Rekomposition beziehen sich ausschließlich auf Trennungsfamilien, da den meisten Stieffamilien die Trennung bzw. Scheidung der Eltern vorausgeht. Ähnliche Prozesse lassen sich aber im Prinzip auch für Familien, die durch den Tod eines Partners bzw. eines Elternteils aufgelöst werden, beobachten.

11 Stieffamilien 573 herrscht, das heißt die Kinder erleben oft schon vor der Trennung bzw. Scheidung ihrer Eltern belastende Interaktionen. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass konflikthafte Paarbeziehungen der Eltern, die aufrechterhalten und nicht beendet werden, ähnliche wenn nicht sogar stärkere Effekte auf das Problemverhalten von Kindern und die Eltern-Kind-Beziehung haben können (Amato und Booth 1996, Amato und Cheadle 2008, Morrison und Coiro 1999, Walper und Gerhard 2002). (2) Die Phase der getrennt lebenden Familie: Da die Mehrheit getrennter Eltern zumindest einige Zeit lang oft sogar dauerhaft in einer Phase des Alleinlebens verbleibt (Krähenbühl et al. 2011: 77, Kreider 2008: 9f., Le Gall und Martin 1998: 139), kann die Konstituierung einer Teilfamilie oder Einelternfamilie auf der einen Seite (meist die Mutter und die Kinder) und die Konstituierung eines Einpersonenhaushalts auf der anderen Seite (meist der Vater) als charakteristisches Lebensereignis dieser Phase angesehen werden. Für alle Familienmitglieder ist dies eine wichtige Zeit der Konsolidierung und Neuorientierung, da sie weitreichende Veränderungen mit sich bringt. Beispielsweise ist eine Trennung oft mit Distanzierungen gegenüber früheren Freunden, häufig auch gegenüber den Verwandten des ehemaligen Partners vor allem des Vaters verbunden (Wilk 2002b: 252). Die Mutter kehrt möglicherweise ins Erwerbsleben zurück bzw. muss ihren Erwerbsumfang erhöhen. Ein Wohnortwechsel und damit oft auch ein Schulwechsel können notwendig werden. All diese Veränderungen führen teilweise zum Verlust des bisherigen sozialen Umfeldes und haben Rückwirkungen auf die Familienmitglieder. Diese sind herausgefordert, die familialen Rollen und Aufgaben neu zu verteilen, vor allem müssen die Besuchsregelungen ausgehandelt (und auch eingehalten) werden. Im täglichen Leben bleibt in beiden Teilfamilien der Platz des jeweils anderen Elternteils unbesetzt, was in manchen Familien dazu führt, dass die Kinder diesen Platz ausfüllen. Allerdings können sie dann häufig nicht für ihre eigenen Bedürfnisse sorgen, was wiederum die Bindungsbeziehung zu den Eltern belastet. (3) Die Phase der neuen Partnerschaft und der Stieffamilie: 7 Das konstitutive Lebensereignis dieser dritten und letzten Phase stellt das Eingehen einer neuen Partnerschaft durch die Mutter oder den Vater dar. Vor allem, wenn die neue Partnerschaft auf Dauer angelegt ist und zu einer gemeinsamen Haushaltsführung führt, kann dies weitreichende Veränderungen für die Struktur des Familiensystems zu Folge haben: Die Bildung einer Stieffamilie bedeutet, dass eine neue Person in die bereits bestehende wenn auch getrennte Familie eingebunden werden muss, was wiederum eine Neuorientierung aller Familienmitglieder erfordert. Aber nicht nur das Stiefelternteil muss eingebunden werden, sondern auch das externe leibliche Elternteil. Ihm sollte zugestanden werden, weiterhin Bezugsperson für sein Kind bzw. seine Kinder zu bleiben. Das getrennt lebende Elternteil muss sich wiederum darauf einstellen, dass im Haushalt des Kindes nun ein weiterer Erwachsener lebt, der eine Beziehung zum Kind entwickelt und ggf. Erziehungsaufgaben wahrnimmt. Falls das externe leibliche Elternteil eine neue Partnerschaft ein- 7 Siehe für eine stärkere Differenzierung der verschiedenen Phasen nach Gründung einer Stieffamilie zum Beispiel Hurstel und Carré (1998: 211).

12 574 Anja Steinbach geht, gelten die Anforderungen an eine Neuorientierung der Familienmitglieder in ähnlicher Weise. Längsschnittliche Analysen familienbiographischer Passagen in Trennungsfamilien zeigen, dass das Zusammenwachsen von Stieffamilien einen Prozess darstellt, der etwa zwei bis fünf Jahre in Anspruch nimmt (Cherlin und Furstenberg 1994: 370, Hetherington 1993: 40, siehe auch Klepp 2011: 171). Die Anpassung an die neuen Familienstrukturen nach der Gründung einer Stieffamilie dauert deshalb so lange, weil die Entwicklung einer Stiefeltern-Stiefkind-Beziehung in verschiedener Hinsicht schwierig ist: Erstens wirkt sich die Geschichte der alten Familie auf die Beziehung der neuen Partner als auch auf die Beziehung zu den Kindern aus. Während die Partner in der ersten Familie Schritt für Schritt eine gemeinsame familiale Welt aufbauen, trifft in der Stieffamilie eine Person auf eine bereits bestehende komplexe Teilfamilie. Der neue Partner bzw. die neue Partnerin besetzt nicht etwa nur einen frei gewordenen Platz, sondern schließt sich einer entzweiten Familie, mit bestehenden Beziehungsstrukturen, an. Besonders in der Gründungsphase der Partnerschaft birgt dies teilweise große Belastungen. Zweitens werden die erforderlichen Anpassungsprozesse zusätzlich dadurch erschwert, dass für Stieffamilien und ihre Mitglieder keine klaren Rollendefinitionen zur Verfügung stehen (Fine 1995). Insbesondere beim Stiefelternteil kann das zu größeren Unsicherheiten führen, da es neben den beiden leiblichen Elternteilen eine eigene, neue (Eltern-) Rolle entwerfen muss (Fine et al. 1997, Wilk 2002a). Cherlin (1978) hat für Stieffamilien auf Grund der unklaren Richtlinien zur Einschätzung der Angemessenheit ihres Verhaltens den Begriff der unvollständigen Institution eingeführt. Er argumentiert, dass diesen Familien ein Bündel von Leitlinien und Normen, auf das sie sich im täglichen Leben beziehen können, fehlt. Dies ist in vielerlei Hinsicht festzustellen, hauptsächlich jedoch, so Cherlin (1978: 643), in der Sprache und im Rechtssystem. Bezüglich der Sprache wird unter anderem das Problem der Mitglieder von Stieffamilien erwähnt, dass sie nicht wissen bzw. sich einigen müssen, wie sie sich gegenseitig nennen (Hurstel und Carré 1998: 209, Marsiglio 2004: 31). Ein Kind kann den neuen Partner der Mutter zum Beispiel beim Vornamen nennen, aber auch Vater oder Stiefvater sagen. Die Probleme bei der Anrede spiegeln die Schwierigkeiten bei der Verortung des Stiefelternteils wider. Bezüglich des Rechtssystems wird beklagt, dass sich Stieffamilien in einem weitgehend gesetzlosen Raum bewegen, insbesondere wenn das leibliche Elternteil und das Stiefelternteil nicht verheiratet sind. Außer bei einer Adoption, der allerdings das jeweils andere leibliche Elternteil zustimmen muss, besitzen Stiefeltern fast keine Rechte und Pflichten gegenüber ihren Stiefkindern und umgekehrt (Dethloff 2009, 2012, Mason et al. 2002: 516f.). Da es keine festen Anforderungen an Stiefeltern gibt, können sie sich in ihrem Verhalten gegenüber den Kindern entweder an die herkömmliche(n) Elternrolle(n) anlehnen oder für sich eine neue eigene Rolle finden, wie etwa die eines elterlichen Freundes (Erera- Weatherley 1996, Théry und Dhavernas 1998). 8 Eine Reihe von Untersuchungen hat ge- 8 Siehe diesbezüglich auch die Ergebnisse einer qualitativen (Friedl und Maier-Aichen 1991) und einer quantitativen (Döring 2002) Untersuchung zur unterschiedlichen Gestaltung der Stief-

13 Stieffamilien 575 zeigt, dass sich sowohl Klarheit als auch Übereinstimmung über die Inhalte der Rolle des Stiefelternteils in der Familie positiv auf die Anpassung der Mitglieder in Stieffamilien auswirken (Fine et al. 1998, Fine et al. 1997). Zum Beispiel konnte die Beziehungsqualität zwischen Stiefvätern und Stiefkindern am besten durch das Ausmaß der Einigkeit zwischen Stiefvater und Mutter vorhergesagt werden, wie die Jugendlichen erzogen werden sollten (Skopin et al. 1993). Die Ausübung der Rolle als Stiefmutter scheint allerdings mit zusätzlichen Problemen konfrontiert zu sein (Church 1999, Doodson und Morley 2006, Vinick und Lanspery 2000). Da es aufgrund der generellen Unterschiede in den Geschlechterrollen Frauen eher zugeschrieben wird, eine enge emotionale Beziehung zu (ihren) Kindern aufzubauen, wohingegen Männer eher angehalten werden, Autorität gegenüber Kindern auszuüben, ist es für Stiefmütter offensichtlich besonders schwierig, ihren Platz im familialen Gefüge zu finden. Wenn zwischen dem Kind und beiden leiblichen Elternteilen regelmäßiger Kontakt besteht, müssen sich jedoch Mütter wie Väter mit der Doppelbesetzung (mindestens) einer Elternrolle auseinandersetzen. 9 Das kann nicht nur zu Loyalitätskonflikten zwischen beiden leiblichen Eltern, sondern zusätzlich zwischen den beiden Personen, die dem Kind in der gleichen Rolle als Vater oder Mutter gegenüberstehen, führen. Die Gründung einer Stieffamilie ist aber nicht nur für die Stiefeltern, sondern oftmals auch für die betroffenen Kinder mit großen Unsicherheiten verbunden (Coleman und Ganong 1997: 117ff., Napp-Peters 1995: 38ff.). Einerseits kann es für die Kinder zu Rivalitätskonflikten kommen, wenn das leibliche Elternteil eine neue Partnerschaft eingeht und die Kinder den Verlust der (vielleicht während der Zeit des Alleinlebens) besonders engen Beziehung zur Mutter oder zum Vater befürchten. Andererseits kann es für die Kinder aber auch zu Loyalitätskonflikten kommen, wenn sie Angst haben, eine gute Beziehung zum Stiefelternteil könnte die Beziehung zum außerhalb lebenden Elternteil gefährden. Zusammenfassend kann mit Hetherington und Jodl (1994: 58) an dieser Stelle festgehalten werden: The delineation of the stepparent role is not a unilateral process controlled by the stepparent, but involves negotiation among all family members, including the children, biological parent, noncustodial parent, and even grandparents. Die familiale Rekomposition erfordert dementsprechend hohe psychosoziale Kompetenzen aller Familienmitglieder (Gosselin und David 2007, Wilk 2002b: 283). vaterrolle, die drei Arten des Selbstverständnisses als Stiefvater identifizieren: (1) der bessere Vater, (2) der ambivalente Stiefvater und (3) der Freund-Stiefvater. 9 An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber erwähnt, dass etwa ein Drittel der Kinder aus Trennungs- bzw. Scheidungsfamilien keinen persönlichen Kontakt zum außerhalb lebenden Elternteil hat, wobei dies bei Stiefkindern (32 Prozent) signifikant häufiger vorkommt als bei Kindern Alleinerziehender (26 Prozent) (Hartl 2002a: 179). Dem Kontaktabbruch wird in der Literatur zur Beziehung von außerhalb lebenden Elternteilen und ihren minderjährigen Kindern sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt, da viele externe Elternteile vor allem Väter nach einer Trennung den Kontakt zu den Kindern verlieren (Manning und Smock 1999, Napp- Peters 1995, Seltzer 1991, Smith 2004, White und Gilbreth 2001).

14 576 Anja Steinbach Die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen zeigen deshalb auch, dass (Stief-) Eltern und (Stief-) Kinder sich dann besonders wohl fühlen und die wenigsten Probleme und Auffälligkeiten zeigen, wenn es ihnen gelingt, ein gemeinsames Familienbild zu entwickeln, das die Besonderheiten der Stieffamilie akzeptiert, anstatt sie zu verleugnen, um die gewöhnliche, normale Familie zu simulieren (Hartl und Teubner 2002: 234ff., Napp- Peters 1999: 30ff.). Dazu gehört, dass die Beziehung zum anderen leiblichen Elternteil aufrechterhalten wird, was sich als eine der wichtigsten Grundlagen für einen positiv verlaufenden Anpassungsprozess herausgestellt hat (Krähenbühl et al. 2011: 81f., Smith 2004: 34). Andererseits muss aber auch das Stiefelternteil als integrierter Bestandteil des familialen Systems akzeptiert werden, damit das Leben in einer Stieffamilie nicht dauerhaft durch Konflikte belastet ist und unter Umständen sogar zur Auflösung der Stieffamilie führt. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Ergebnisse einiger Untersuchungen, die zeigen, dass die familialen Grenzen von den Familienmitgliedern teilweise ganz unterschiedlich wahrgenommen werden. Die Uneinigkeit darüber, wer zur Familie gehört und wer nicht, wird in der Literatur auch als boundary ambiguity bezeichnet (Stewart 2005a: 1003). Mit boundary ambiguity gehen wiederum oft Unsicherheiten und Uneinigkeiten über die Rollen und Aufgaben der Familienmitglieder einher (Ganong und Coleman 1994: 8), was nicht überrascht, wenn von einer unterschiedlichen Anzahl der Familie zugehöriger Personen ausgegangen wird. Während Eltern und Stiefeltern die Grenzen der Familie eher um den Stieffamilienhaushalt ziehen, schließen Kinder oft auch das außerhalb lebende Elternteil ein (Ritzenfeldt 1998: 96, Roe et al. 2006: 532). Weiterhin hat sich für die Beziehungsentwicklung zwischen Stiefelternteil und Stiefkind herausgestellt, dass es nicht nur von Bedeutung ist, ob das Stiefkind das Stiefelternteil als Familienmitglied, sondern auch, ob es Stiefmutter oder Stiefvater als elterliche Bezugsperson wahrnimmt (Schmeeckle et al. 2006). Um die Logiken, die mit den verschiedenen familienbiographischen Passagen nach einer elterlichen Trennung einhergehen, zu erkennen, haben Le Gall und Martin (1998: 137ff.) in Frankreich zwei schriftliche Umfragen im Abstand von drei Jahren (1987 und 1990) bei einer Kohorte von sorgeberechtigten getrennt lebenden oder geschiedenen Elternteilen durchgeführt. Dabei konnten sie zeigen, dass einige grundlegenden Variablen wie Geschlecht, Alter und soziale Zugehörigkeit eine entscheidende Rolle bei der Erklärung unterschiedlicher Rekompositionsverläufe spielen. Der Einfluss ist dabei nicht notwendigerweise in den Faktoren selbst zu suchen, sondern in der Rolle, die sie im Hinblick auf die Rekomposition spielen: Zum Beispiel unterscheidet sich die Wahrscheinlichkeit nach der Trennung in eine wirtschaftlich unsichere Lage zu geraten, mit der Elternrolle zu brechen und einen neuen Partner zu finden je nach Geschlecht, Alter und Bildungsstand. Des Weiteren haben Le Gall und Martin (1998: 141ff.) in einer qualitativen Studie von 20 Stieffamilien, bei der sie 1989 und 1991 insgesamt 50 Interviews mit Eltern, Stiefeltern und Kindern führten, den Blick auf die Regulierung familialer Rekompositionsprozesse gerichtet. Dabei konnten sie drei Hauptfaktoren ausmachen, welche die Logiken des Prozesses der Neuzusammensetzung der Trennungsund Stieffamilie prägen und die untereinander aufs engste verknüpft waren: das soziale

15 Stieffamilien 577 Milieu, die gesellschaftliche Repräsentation von Familie und die Art der Gestaltung der Nach-Scheidungsbeziehungen. Die Analyse des Interviewmaterials ergab zwei Nach- Scheidungs-Logiken, die sie mit Substitution und Kontinuität bezeichneten (siehe für diese Unterscheidung auch Théry 1988: 92ff.). Diese zwei Logiken sind natürlich idealtypisch gedacht und stellen sozusagen zwei Pole eines Kontinuums von Verhaltensweisen in Trennungs- und Stieffamilien dar. 10 (1) Substitution : Weisen die Partner ein niedriges Bildungsniveau auf, dominieren konfliktreiche Scheidungen. Die Beziehung zwischen den Eltern ist vor wie nach der Scheidung durch Konfrontation und Streit geprägt und stumpft mit der Zeit immer weiter ab. Häufig führt das zum vollständigen Verschwinden der Beziehung zwischen den beiden Elternteilen und damit auch zwischen dem Kind und dem nichtsorgeberechtigten Elternteil. Beim nicht sorgeberechtigten Elternteil lässt sich daher oft die Nicht-Inanspruchnahme des Besuchsrechts sowie die Unterlassung bzw. die Unregelmäßigkeit von Zahlungen der Unterhaltsleistungen beobachten. Das sorgeberechtigte Elternteil versucht in Folge dessen, so schnell wie möglich eine neue Partnerschaft einzugehen; um sich wirtschaftlich abzusichern, aber auch um die familiale Normalität wieder herzustellen. Die Nach-Scheidungs-Logik dieser Familien entspricht einer Substitution, die einem bestimmten Muster folgt: Die Partner gehen relativ früh eine Ehe ein, in der mehrere Kinder (kurz hintereinander) geboren werden. Die Ehe ist durch Schwierigkeiten und Konflikte geprägt, eine Reflexion und Aushandlung findet nicht statt. Es folgt die Trennung. Nach der Trennung verschwindet der Vater schrittweise aus dem Leben seiner Kinder, in dem er sowieso nie eine große Rolle gespielt hat. Die unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten leidende Frau, versucht mit einem anderen Partner einen Neuanfang. Die neue (Stief-) Familie strukturiert sich nach dem traditionellen Modell einer Erstehe. (2) Kontinuität : Sind die Partner dagegen mit gehobenem kulturellem Kapital ausgestattet, erfolgen die Trennungen weniger radikal. Die (Ehe-)Partner versuchen zusammen und, soweit es geht, in gutem Einvernehmen die Bedingungen ihrer Trennung zu regeln. Das nicht-sorgeberechtigte Elternteil kommt seiner elterlichen Verantwortung in der Regel nach und achtet darauf, dass die Beziehung zum Kind auch nach der Trennung bestehen bleibt, unabhängig davon, ob das sorgeberechtigte Elternteil eine neue Paarbeziehung eingeht oder nicht. Die Familienkomposition wird klar nach dem Kontinuitätsmodell und in einem Klima guten Auskommens organisiert. Es scheint, dass die familiale Komplexität in Trennungs- und Stieffamilien bei ausreichender Flexibilität ein geringeres Problem darstellt. Die Kommunikation und der Dialog zwischen den (Ex-) Partnern spielen dabei eine entscheidende Rolle (Braithwaite et al. 2001: 243). Anstelle eines Bruchs zeigen sich hier eher langsame und ausgehandelte Neuorientierungen 10 Die Analysen anderer Untersuchungen haben zwar eine größere Differenzierung der Typen von Trennungs- und Stieffamilien ergeben, aber auch diese folgen im Grunde genommen dieser Typisierung in vergangenheits- vs. gegenwartsorientiert bzw. einschließend vs. ausschließend (Berger 1995, Hartl und Teubner 2002, Napp-Peters 1999: 27, Weaver und Coleman 2010, Wilk 2002a).

16 578 Anja Steinbach der beteiligten Akteure an die geänderten Situationen und Beziehungen. Auch bei der Untersuchung von Théry und Dhavernas (1998: 186) zeigten sich diese Unterschiede im Umgang mit der Besonderheit der Situation von Trennungs- und Stieffamilien je nach sozio-strukturellem Hintergrund. Natürlich gibt es kein Modell, nach dem sich alle Stieffamilien von einem Anfangs- zu einem Endpunkt entwickeln. Der Prozess familialer Rekomposition kann verschiedene Entwicklungsverläufe nehmen. Braithwaite et al. (2001: 229ff.) konnten mit Hilfe qualitativer Interviews der Mitglieder von 53 Stieffamilien insgesamt fünf Entwicklungstypen identifizieren (siehe auch Baxter et al. 1999), die sie als accelerated, prolonged, declining, stagnating und high-amplitude turbulent bezeichnen. Die ersten beiden Typen, denen etwas mehr als die Hälfte der untersuchten Familien angehören, spiegeln eine eher positive Anpassung der Stieffamilienmitglieder wider. Die anderen drei Typen vor allem aber der letzte Typ weisen dagegen eher negative und zerstörerische Züge auf. Braithwaite et al. (2001: 243) konnten zeigen, dass der Erfolg einer positiven Anpassung, der sich unter anderem in einem geringeren Ausmaß an Konflikten, einem guten Familienklima und einer stabilen Paarbeziehung von Eltern- und Stiefelternteil ausdrückt, davon abhängt, ob die Familienmitglieder dieser Entwicklung genug Zeit und damit die Möglichkeit gegenseitiger Anpassung geben. Die Fähigkeit der Mitglieder von Stieffamilien, ihre Probleme offen anzusprechen und zu diskutieren, führt dabei zu einem hohen Ausmaß an Solidarität innerhalb der Stieffamilie und wirkt sich positiv auf die Beziehungsentwicklung aus (siehe auch Golish 2003, sowie Schrodt 2006). Wichtig ist außerdem, dass der Umgang mit den familialen Veränderungen und die jeweiligen Anpassungsmöglichkeiten vom Alter der beteiligten Personen vor allem der Entwicklungsphase der Kinder abhängen (Hetherington und Jodl 1994). Zum Beispiel sind die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern im Jugendalter vor allem durch Abgrenzung und dem Streben nach Autonomie der Jugendlichen geprägt. Wenn in dieser Phase ein neues, soziales Elternteil hinzukommt, kann das für die Familie besonders schwierig werden. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche größere Probleme mit der Anpassung und Orientierung in Stieffamilien haben als jüngere Kinder (Bray und Berger 1993, Hetherington 1993). Die familiale Rekomposition bzw. die Entwicklung der Beziehungen der Familienmitglieder in Stieffamilien ist weitestgehend durch den Umgang, den die beteiligten Personen miteinander pflegen, beeinflusst. Insbesondere das Erziehungsverhalten der Eltern und Stiefeltern gegenüber den (minderjährigen) Kindern wirkt sich auf die Anpassung der Familienmitglieder aus und bestimmt, wie sich die Eltern-Kind-Beziehungen langfristig entwickeln. Zum Beispiel ergeben sich aus der Qualität der Fürsorge, die (leibliche und soziale) Eltern ihren (Stief-) Kindern zukommen lassen, Unterschiede in der Beziehungsqualität, aber vor allem auch Unterschiede in der kindlichen Bindung an die elterlichen Bezugspersonen.

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