Auswirkungen von Vaterschaft auf Erwerbstätigkeit Veränderte Erwerbsbeteiligung von Vätern im Vergleich zu Müttern
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- Nele Steinmann
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1 Auswirkungen von Vaterschaft auf Erwerbstätigkeit Veränderte Erwerbsbeteiligung von Vätern im Vergleich zu Müttern Laura Romeu Gordo (DZA) Forschungsdatenzentrum der Rentenversicherung Jahrestagung September 2016
2 Struktur des Vortrags Trends in der Erwerbspartizipation von Frauen und neue Einstellungen Wirkt sich die höhere Erwerbspartizipation der Frauen auf die der Männer aus? Entwicklung von Familienmodellen Ergebnisse zu Erwerbsverläufen von Paaren nach der Geburt des ersten Kindes Seite 2
3 Trends in der Erwerbspartizipation von Frauen OECD.Stat : Erwerbsquoten / Frauen Jahre Seite 3
4 Trends in der Erwerbspartizipation von Frauen Erwerbstätigenquoten von Müttern mit minderjährigen Kindern Quelle: Mikrozensus-Sonderauswertung s11146, Berechnung Prognos AG Seite 4
5 Trends in der Erwerbspartizipation von Frauen year Not employed Part time employment Marginal employment Full time employment Quelle: SOEP (eigene Berechnungen) Dieckhoff, M., Gash, V., Mertens, A., & Romeu Gordo, L. (2016) TZ (19 30%) und Geringfügige Beschäftigung VZ (40 34%) und Nicht-Erwerbstätigkeit Seite 5
6 Neue Einstellungen Hofäcker (2007): Im Jahr 1988 unterstützten 45% der westdeutschen Väter das klassische Ernährermodell; im Jahr 2002 sind es 20 Prozent Allmendinger und Haarbrücker (2013): Frauen der jüngeren Generationen sind auch nach der Geburt eines Kindes stark erwerbsorientiert. Außerdem wünschen sich Männer öfter als früher, dass Frauen finanziell unabhängig sind Seite 6
7 Wirkt sich die höhere Erwerbspartizipation der Frauen auf die der Männer aus? Es gibt nur wenig Evidenz für eine Annäherung zwischen männlichen und weiblichen Erwerbsverläufen Pollmann-Schult & Diewald (2007): die Geburt eines Kindes hat einen Effekt auf die Arbeitsstunden der Frau; aber keinen signifikanten Effekt auf die Arbeitsstunden der Männer Choi, Joesch & Lundberg (2008): mit einer Partnerin und mit einem Kind zusammenzuleben hat positive Effekte auf den Verdienst und die Arbeitsstunden von Männern Geisler & Kreyenfeld (2011): Heterogenität, z. B. Einfluss von Bildung auf egalitäre Arbeitsteilung Seite 7
8 Wirkt sich die höhere Erwerbspartizipation der Frauen auf die der Männer aus? Working Hours. Women and their partners - NO CHILDREN Working hours. Women and their partners - CHILDREN year Women Partner year Women Partners Quelle: SOEP (eigene Berechnungen) Dieckhoff, M., Gash, V., Mertens, A., & Romeu Gordo, L. (2016) Männer arbeiten im Schnitt 10 Stunden mehr als Frauen Kaum Änderung der Arbeitszeit für Männer Reduktion für Frauen mit Kindern (32-26 Stunden) Seite 8
9 Wirkt sich die höhere Erwerbspartizipation der Frauen auf die der Männer aus? Männer Frauen Cohort 1: Cohort 2: Cohort 3: Simonson, J., Romeu Gordo, L., & Kelle, N. (2014) Seite 9 Education Full-time job Part-time job Housework Other non-employment
10 Wirkt sich die höhere Erwerbspartizipation der Frauen auf die der Männer aus? Quelle: OECD.Stat (2016). Gender Share of part time employment Seite 10
11 Wirkt sich die höhere Erwerbspartizipation der Frauen auf die der Männer aus? Wie ist es zu erklären, dass die empirische Literatur keine großen Auswirkungen der Vaterschaft auf die Erwerbspartizipation von Männern zeigt? Theorien zu haushaltsinternen Entscheidungsprozessen über Aufgabenverteilung: - Haushaltsproduktionstheorie (Becker) - Spieltheorie-Modelle - Doing gender - Kritik an den Haushaltsproduktionstheorie (Oppenheimer) Diese Theorien sagen eine bestehende Spezialisierung der Haushaltsmitglieder voraus Seite 11
12 Entwicklung von Familienmodellen Männer teilen die Erwerbsarbeit mit ihren Partnerinnen zunehmend egalitär (auch nach der Geburt eines Kindes) Untypische und enttraditionalisierte Erwerbsarrangements in Bezug auf die Arbeitsaufteilung nehmen an Relevanz zu Es gibt einen Trend zum 1,5- Verdiener Modell in Familien mit kleinen Kindern Seite 12
13 Entwicklung von Familienmodellen Die typischen Hausfrauen-Erwerbsverläufe werden seltener (auch wenn Kinder geboren sind) Simonson, Romeu Gordo & Titova (2011) Seite 13
14 Entwicklung von Familienmodellen Different family models year Woman Not empl - Partner FT Woman PT/Marginal - Partner FT Woman FT - Partner Not empl Woman FT - Partner FT Woman Not empl - Partner Not empl Woman PT/Marginal - Partner Not empl Quelle: SOEP, eigene Berechnungen Dieckhoff, M., Gash, V., Mertens, A., & Romeu Gordo, L. (2016) Seite 14
15 Entwicklung von Familienmodellen Anteile von Doppelverdienerhaushalten Quelle: SOEP, eigene Berechnungen Dieckhoff, M., Gash, V., Mertens, A., & Romeu Gordo, L. (2016) Seite 15
16 Entwicklung von Familienmodellen Beitrag der Frauen zum Haushaltseinkommen Quelle: SOEP, eigene Berechnungen Dieckhoff, M., Gash, V., Mertens, A., & Romeu Gordo, L. (2016) Seite 16
17 Ergebnisse zu Erwerbsverläufen von Paaren nach der Geburt des ersten Kindes Abkehr vom Alleinverdiener-Modell aber wohin? Ein Kohortenvergleich der Erwerbsverläufe von Vätern im partnerschaftlichen Kontext (Kelle, Romeu Gordo & Simonson, 2016) SOEP ( ) Westdeutsche Männer und ihre Partnerinnen, für die wir den Zeitpunkt der Geburt eines Kindes monatsgenau feststellen können Alter der Männer: 25 bis 44 Jahre Vergleich von 2 Kohorten: - Kohorte 1: Kohorte 2: Väter (Kohorte 1: 288 und Kohorte 2: 239) Seite 17
18 Ergebnisse zu Erwerbsverläufen von Paaren nach der Geburt des ersten Kindes Methoden Sequenzmusteranalyse: Verfahren zur Beschreibung und Analyse von Sequenzdaten, wobei die gesamte Komplexität der Sequenzen berücksichtigt werden kann Clusteranalyse: Typisierung partnerschaftlicher Erwerbsverläufe Seite 18
19 Ergebnisse zu Erwerbsverläufen von Paaren nach der Geburt des ersten Kindes Seite 19
20 Ergebnisse zu Erwerbsverläufen von Paaren nach der Geburt des ersten Kindes Cluster 1: Traditionelles Cluster Cluster 2: Zuverdiener-Cluster Cluster 3: Diverses Cluster Modell 1 Modell 2 Modell 1 Modell 2 Modell 1 Modell 2 margins se margins se margins se margins se margins se margins se Kohorte 2 (Ref.: Koh. 1) -0.08** ** ** ** Kind Nr. 2 (Ref.: Kind Nr. 1) -0.12** ** Kind Nr. 3 (Ref.: Kind Nr. 1) * 0.05 Verheiratet (Ref.: Nicht verheiratet) Alter - Mann -0.02** ** 0.01 Alter - Frau Mittl. Bildungsniveau (Ref.: niedrig ) - Mann Hohes Bildungsniveau (Ref.: niedrig ) - Mann 0.13* Mittl. Bildungsniveau (Ref.: niedrig ) - Frau 0.10* ** 0.04 Hohes Bildungsniveau (Ref.: niedrig ) - Frau Jahre in Vollzeitarbeit - Mann 0.02** *** 0.01 Jahre in Teilzeitarbeit - Mann 0.04* Jahre in Arbeitslosigkeit - Mann *** 0.01 Jahre in Vollzeitarbeit - Frau -0.02** *** Jahre in Teilzeitarbeit - Frau ** Jahre in Arbeitslosigkeit - Frau Elternzeit - Mann *** 0.05 Elternzeit - Frau * 0.03 *** p<0,01 **p<0,05 *p<0,10 Ergebnisse der multinomialen logistischen Regression SOEP Version 31, eigene Darstellung. Kelle, Romeu Gordo und Simonson (2016) Seite 20
21 Fazit Teilweise Auflösung des klassischen Ernährer-Modells, d. h. es gibt eine Annährung in den Erwerbsquoten von Männern und Frauen Aber es gibt noch immer keine egalitäre Arbeitsteilung Der Trend geht klar zum 1,5 Verdiener-Modell Ist da wo wir hin wollen? Seite 21
22 Danke! Seite 22
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