Familien mit Migrationshintergrund: Erwerbsintegration und Vereinbarkeitswünsche von Müttern mit Migrationshintergrund
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- Heini Mann
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1 Familien mit Migrationshintergrund: Erwerbsintegration und Vereinbarkeitswünsche von Müttern mit Migrationshintergrund 5. Demographie-Kongress Fachforum I: Integration und Demographie Berlin, 6. September 2010 Referentin: Ilka Sommer Prognos AG 1
2 Gliederung 1. Hintergrund des Impuls-Vortrags 2. Erwerbsintegration und Erwerbsmotive 3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf 4. Zusammenfassung 5. Thesen zur Diskussion 2
3 Gliederung 1. Hintergrund des Impuls-Vortrags 2. Erwerbsintegration und Erwerbsmotive 3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf 4. Zusammenfassung 5. Thesen zur Diskussion 3
4 Hintergrund des Impuls-Vortrags Studie im Auftrag des BMFSFJ zu Familien mit Migrationshintergrund, Schwerpunkt Erwerbsintegration der Mütter (Veröffentlichung Herbst 2010) Ziele: Systematische Aufbereitung von Fakten, Identifizierung von Erwerbsbarrieren und Unterstützungsbedarfen Motivation: Erwerbsintegration als Stärkung ökonomischer und gesellschaftlicher Teilhabe Familien mit Migrationshintergrund = Familien mit mind. 1 Kind unter 18 Jahren im Haushalt und mind. 1 Familienmitglied mit eigener Migrationserfahrung oder (ausschließlich) ausländischer Staatsangehörigkeit Datenquellen: Mikrozensus 2009, PASS 2007/2008 (IAB), Kinder- und Jugenhilfestatistik, Allensbach-Befragungen Vortrag = kleines Streiflicht der Ergebnisse 4
5 Gliederung 1. Hintergrund des Impuls-Vortrags 2. Erwerbsintegration und Erwerbsmotive 3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf 4. Zusammenfassung 5. Thesen zur Diskussion 5
6 Erwerbsbeteiligung von Müttern mit Migrationshintergrund: Jede zweite Mutter mit Migrationshintergrund ist erwerbstätig, das ist im Vergleich zu Müttern ohne Migrationshintergrund wenig Anteil Erwerbstätiger, Erwerbsloser und Nichterwerbspersonen an den Müttern mit und ohne Migrationshintergrund in % 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 28% 6% 67% 22% 5% 72% 30% 6% 64% Mütter insgesamt ohne MH mit MH des Partners 42% 8% 50% mit eigenem MH Erwerbstätige Erwerbslose Nichterwerbspersonen Quelle: Sonderauswertung Mikrozensus
7 Erwerbsbeteiligung nach Alter des jüngsten Kindes: Je älter die Kinder, desto mehr reduziert sich der Abstand zwischen den Erwerbstätigenquoten von Müttern mit und ohne Migrationshintergrund Anteil erwerbstätiger Mütter mit und ohne Migrationshintergrund nach Alter des jüngsten Kindes in % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 51% 44% 27% 73% 65% 47% 78% 80% 77% 78% 61% Mütter mit eigenem Migrationshintergrund Mütter mit Migrationshintergrund des Partners Mütter ohne Migrationshintergrund 66% unter 3 Jahre 3 bis 6 Jahre 6 bis 14 Jahre 14 bis 18 Jahre Quelle: Sonderauswertung Mikrozensus
8 Erwerbsmotive Neben finanziellen Motiven spielen für die erwerbstätigen Mütter mit Migrationshintergrund vor allem soziale Kontakte eine große Rolle Anteil der Mütter und Väter mit Migrationshintergrund und Kindern unter 18 Jahren, die folgende Gründe als ihre Erwerbsmotive angeben Damit ich mir mehr leisten, besser Um eigenes Geld zu haben, von anderen unabhängig zu sein Weil ich muss, um zum Unterhalt der Familie beizutragen / um Damit ich Kontakt zu anderen Menschen bekomme Damit ich Anerkennung finde, angesehen bin Weil ich meinen Beruf liebe 32% 35% 33% 31% 36% 58% 68% 78% 77% 76% 81% 86% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Mütter mit Migrationshintergrund Väter mit Migrationshintergrund Quelle: Allenbacher Archiv, IfD-Umfrage
9 Gliederung 1. Hintergrund des Impuls-Vortrags 2. Erwerbsintegration und Erwerbsmotive 3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf 4. Zusammenfassung 5. Thesen zur Diskussion 9
10 Institutionelle Kinderbetreuung Bei geringerer Inanspruchnahme der institutionellen Kinderbetreuung werden Kinder mit MH tendenziell mehr Stunden am Tag betreut als Kinder ohne MH Unter 14jährige Kinder mit und ohne Migrationshintergrund in Kindertageseinrichtungen nach Betreuungszeiten in % 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 35,6% 30,5% 31,5% 32,5% 28,8% 30,4% 30,4% 30,4% 23,5% bis zu 5 Std. 5 bis 7 Std. mehr als 7 Std. Kinder mit Migrationshintergrund Kinder ohne Migrationshintergrund Kinder insgesamt Quelle: Kinder- und Jugendhilfestatistik
11 Unterstützung durch häusliche Kinderbetreuung Väter von erwerbstätigen Müttern mit Migrationshintergrund engagieren sich besonders stark in der Kinderbetreuung Für die häusliche Betreuung der Kinder unter 14 Jahren in erster Linie zuständige Personen nach Einschätzung der Mütter mit Migrationshintergrund 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 62% 93% 84% 76% 22% 17% Quelle: Allensbacher Archiv, IfD Umfrage 5252 Vollzeit erwerbstätige Mütter mit MH Teilzeit erwerbstätige Mütter mit MH Nicht erwerbstätige Mütter mit MH Mütter mit MH insgesamt 16% 9% 7% 10% 9% 3% 4% 6% 5% 1% Mutter Vater Andere Haushaltsmitgl. Verwandte (nicht im Haushalt) 11
12 Einstellungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Mehr als jede vierte Vollzeit erwerbstätige Mutter mit Migrationshintergrund und 40% der nicht erwerbstätigen Mütter halten die Vereinbarkeit für nicht so gut Einstellungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Müttern mit Migrationshintergrund mit Kindern unter 14 Jahren nach Erwerbsstatus in % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 82% 58% 39% 40% 27% 22% 16% 11% 8% gut vereinbar nicht so gut vereinbar Untentschieden Vollzeit erwerbstätig Teilzeit erwerbstätig Nicht erwerbstätig Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage
13 Gliederung 1. Hintergrund des Impuls-Vortrags 2. Erwerbsintegration und Erwerbsmotive 3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf 4. Zusammenfassung 5. Thesen zur Diskussion 13
14 Zusammenfassung Mehr als die Hälfte aller Mütter mit eigenem Migrationshintergrund ist erwerbsorientiert Erwerbsintegration bedeutet auch aus Sicht der Mütter die Stärkung ökonomischer und sozialer Teilhabe Erwerbstätige Mütter mit Migrationshintergrund erhalten von ihren Partnern sehr viel Unterstützung Potenziale der Mütter mit Migrationshintergrund erkennen und Erwerbswünsche unterstützen 14
15 Gliederung 1. Hintergrund des Impuls-Vortrags 2. Erwerbsintegration und Erwerbsmotive 3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf 4. Zusammenfassung 5. Thesen zur Diskussion 15
16 Thesen zur Diskussion: Erwerbsbarrieren von Müttern mit Migrationshintergrund Unregelmäßige oder ungewöhnlichen Arbeitszeiten (bspw. im Schichtdienst und am Wochenende) sprechen häufig gegen eine institutionelle Betreuungslösung Weitere Hürden bei der Inanspruchnahme von institutioneller Kinderbetreuung: Platzmangel, hohe Kosten, Erwerbstätigkeit als Voraussetzung, langfristige Planung, bürokratischer Aufwand 16
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