Medienzentrum Leipzig. Fortschritt baut man aus Ideen.

Transkript

1 Medienzentrum Leipzig Fortschritt baut man aus Ideen.

2 Medienzentrum Leipzig 2 Überdacht und dennoch im Freien: der komplett überglaste Mediengarten.

3 Komplexe Baumaßnahme in fünf Akten: das Medienzentrum Leipzig für Medienschaffende verschiedenster Sparten. Moderne Architektur, eingebettet in ein behutsam restauriertes Umfeld. Im Juni 1998 erteilte die Leipziger Gewerbehofgesellschaft mbh der Firmengruppe Max Bögl den Auftrag über die Roh- und Ausbauarbeiten für das Medienzentrum Leipzig. Der Gebäudekomplex, dessen offene und nach außen gerichtete Struktur deutlich die Öffentlichkeit mit einbezieht, entstand in unmittelbarer Nachbarschaft zum Neubau des Mitteldeutschen Rundfunks. Medienschaffende verschiedenster Sparten realisieren hier Fernsehproduktionen unter einem Dach. Noch vor wenigen Jahren prägten wenig attraktive Industriebauten das Bild. Heute harmoniert moderne Architektur mit behutsam restaurierten Gebäuden des ehemaligen Schlachthofes, an dessen Nordspitze sich das Medienzentrum Leipzig erstreckt. Die Bauaufgabe gliederte sich in fünf Bauteile: das Foyer mit Mediengarten und Turm, Studios mit funktionalen Nebenflächen, Werkstätten und Fundus, den Büroriegel für Mediengewerbeflächen sowie eine Tiefgarage mit Technikund Lagerräumen. 3

4 Die rund Quadratmeter großen Mediengewerbeflächen verteilen sich auf fünf Büroriegel mit jeweils vier Geschossen. Diese sind im Erdgeschoss vom Foyer aus durch einen verglasten Durchgang verbunden, der einen direkten Zugang zu den innen liegenden Gärten ermöglicht. Filigrane Spindeltreppen aus Stahl dienen als Fluchtweg aus den oberen Geschossen. Jeder Büroriegel verfügt über einen separaten Eingang. Alle Mediengewerbeflächen und die Tiefgarage sind durch zentral gelegene Treppenhäuser und Aufzüge miteinander verbunden. Die Geschosshöhen betragen im Erdgeschoss 4,90 m und in den Obergeschossen 3,40 m, das Fensterraster beträgt 1,40 m. Als Fluchtweg dienen jeweils an den Medienbüros außen liegende Stahlgänge mit Stahlspindeltreppen, die zu den Innenhöfen führen. Blick auf die innen liegenden Gärten mit dem verglasten Verbindungsgang. 4

5 Der Mediengarten, ein bepflanzter und mit großzügigen Terrassenflächen versehener Wintergarten, dient Besuchern und Mitarbeitern als zentraler Aufenthalts- und Erholungsbereich. Die gesamte Dachkonstruktion des Mediengartens ruht auf Stahlstützen, die als Baumstützen im oberen Bereich verzweigt sind. Diese Stützen tragen einen Stahlrost, auf dem die komplett verglaste Dachhaut aufliegt. Die Dachverglasung, bestehend aus Verbundsicherheitsglas aus teilvorgespannten Glas (TVG), wird durch geschweißte, architektonisch anspruchsvolle Edelstahlkragarme so genannte Spider punktgehalten. Die Überkopfverglasung mit Scheibengrößen von 2,00 x 2,00 m ist für Reinigungs- und Wartungsarbeiten frei begehbar und bedurfte einer Zustimmung im Einzelfall der Landesstelle für Bautechnik.

6 Die Außenwände des Medienzentrums erhielten eine Verkleidung aus vorgehängten Ziegel-Terrakotta-Elementen, die durch grau getönte (Eisenglimmer) Stahl- oder Aluprofile im Stützenraster gegliedert sind. Die gelben beziehungsweise sandfarbenen Außenfassaden orientieren sich dabei an der Farbigkeit der umgebenden sanierten Schlachthof-Altbauten. Der Außenwandaufbau erfolgte mit Wärmedämmung und Hinterlüftung. Wie eine überdimensionale Skulptur zeigt der Medienturm den Zugang zum Medienzentrum. Der Medienturm, eine 30 m hohe, frei stehend funktionelle Stahlkonstruktion, ist auf einem pyramidenförmigen Sichtbetonfundament verankert. Ein Lichtauge mit verschiedenfarbigem Laserlicht signalisiert in der Dunkelheit den Zugang zum Medienzentrum. Material- und Farbkompositionen harmonieren mit der architektonischen Umgebung. 6

7 Gewaltige Studios, vollgepackt mit modernster Technik, ermöglichen Studioproduktionen in hoher Qualität. Die Studios 1 bis 3 bilden mit den dazu gehörenden Nebenräumen einen eigenen Komplex. Deren großzügige Dimensionierung mit Flächen von 800 bis Quadratmetern lässt alle Arten von Studioproduktionen zu und erfüllt alle Anforderungen der Versammlungsstättenverordnung. Die Studios wurden als Stahlbeton-Fertigteilkonstruktionen mit tragenden Stützen und ausfachenden Beton- Fertigteilwänden ausgeführt. Die gesamte Dachkonstruktion besteht aus Stahl-Fachwerkträgern, die eine Dachdecke aus Massivbeton-Fertigteilen tragen. Über Fertigteile wurden unter anderem im firmeneigenen Fertigteilwerk in Gera produziert, angeliefert und eingebaut. Eine besondere Herausforderung für die Firmengruppe Max Bögl war dabei, die ursprünglich in klassischer Ortbeton-Bauweise angedachten Baukörper in Fertigteil- und Halbfertigteil- Konstruktionen umzuplanen. Nur so konnte die kurze Rohbauzeit von 11 Monaten für die Gesamtbaumaßnahme realisiert werden. 7

8 Technische Daten: Umbauter Raum: m 3 Bürofläche: m 2 Studios: m 2 Werkstätten: m 2 Foyer mit Mediengarten: m 2 Tiefgarage: m 2 Bauzeit: 07/98 bis 04/00 Baukosten: ca. 105 Mio. DM Bauherr: Leipziger Gewerbehofgesellschaft mbh Planung und Architektur: gmp von Gerkan, Marg und Partner Planung Tragwerk: Arge Ingenieurbüro Lochas/Thielmann Generalunternehmer: Arge Max Bögl / Züblin Fortschritt baut man aus Ideen. Industriegebiet Schlierferheide/Bögl Postfach Neumarkt Telefon ( ) Telefax ( ) info@max-boegl.de Standort Leipzig Ernst-Keil-Straße Leipzig Telefon (03 41) Telefax (03 41) dessign /2001