IFRS-FORUM 2008 Änderungen am IASB-Framework
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- Nele Althaus
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1 Turning knowledge into value IFRS-FORUM 2008 Änderungen am IASB-Framework Ruhr-Universität Bochum, 31. Oktober 2008 WP/StB Dr. Bernd Stibi
2 Agenda I. Brauchen wir überhaupt ein (neues) Framework? II. Projektüberblick III. ED of an improved Conceptual Framework for Financial Reporting: Chapter 1: The Objective of Financial Reporting Chapter 2: Qualitative Characteristics and Constraints of Decision-useful Financial Reporting Information (5/2008) IV. DP: Preliminary Views on an improved Conceptual Framework of Financial Reporting: The Reporting Entity (5/2008) V. Würdigung 2008 KPMG IFRS-Forum Bochum 2
3 Brauchen wir überhaupt ein (neues) Framework? Das Bremer Stadtgründungsmärchen. Kopfschütteln heute: - Was sind gute Rechnungslegungsregeln? - Sind die IFRS gute Rechnungslegungsregeln? Allgemeine Zielsetzungen: - Prinzipienbasierung, - Innere Konsistenz, - Internationale Konvergenz. Framework wohl notwendig! 2008 KPMG IFRS-Forum Bochum 3
4 Brauchen wir überhaupt ein (neues) Framework? Aktuelles Framework von 1989 wirkt recht blutleer : Teilweise den Standards nachgeschoben. Sehr eingeschränkter Verpflichtungsgrad (IAS 1.19, IAS 8.11b). Inkonsistenzen zwischen FW und einzelnen Standards. Diverse Bewertungsmaßstäbe werden lediglich aufgelistet. Fair Value spielt kaum eine Rolle. Auch sonst nicht unbedingt vollständig. Unklare Stellung im Hinblick auf mögliche Kapitalerhaltungskonzeptionen. Grundsätzliche Orientierung am Framework der US-GAAP, das ähnliche konzeptionelle Schwächen aufweist (noch geringerer Stellenwert). Überarbeitung scheint sinnvoll! 2008 KPMG IFRS-Forum Bochum 4
5 Projektüberblick (I) Gemeinsames Projekt von IASB und FASB seit Phasen des Projektes: Phase A: Adressaten, Ziele, qualitative Merkmale ED. Phase B: Ansatzkriterien - DP angekündigt. Phase C: Bewertung - DP angekündigt. Phase D: Berichterstattende Einheit DP. Phase E: Darstellung, Angabepflichten, Grenzen. Phase F: Zielsetzung und Status. Phase G: Anwendung für Non-profit-sector. Phase H: Sonstiges und Zusammenführung KPMG IFRS-Forum Bochum 5
6 Projektüberblick (II) Fertigstellung des Projektes ca (?). Stellenwert in der Normenhierarchie: - Endgültige Entscheidung erst in Phase F. - Aber: Kein IFRS-Status, kein Overriding-principle. - Überarbeitung konfligierender IFRS vorbehalten. - Im Zweifel: Gegenwärtiger Status KPMG IFRS-Forum Bochum 6
7 Ziel der Finanzberichterstattung Ausweitung des Geltungsbereiches auf die Finanzberichterstattung (nicht nur Abschlüsse ). Keine Definition des General purpose financial reporting. Ausrichtung an breiter Nutzergruppe. Primäre Adressaten: Kapitalgeber (weite Definition!). Maßstab: Entscheidungsnützlichkeit (künftige Entwicklung und Rechenschaft). Management ist explizit kein Adressat. Berichterstattung grundsätzlich aus Sicht des Gesamtunternehmens ( Einheitstheorie ). Rechenschaft ist keine (eigenständige) Funktion der Finanzberichterstattung (mehr) KPMG IFRS-Forum Bochum 7
8 Qualitative Anforderungen (I) PRIMÄRE GRUNDSÄTZE: Relevanz; Glaubwürdige Darstellung (faithful representation). Relevant: (potentielle) Prognose- und Bestätigungswerte. Verlässlichkeit (reliability) ist nicht mehr (explizit) enthalten. Begründung: Probleme mit dem Begriff der Verlässlichkeit; gleiche Bedeutung wie die glaubwürdige Darstellung. Grundsätze der Neutralität und Vollständigkeit sind nunmehr Merkmale der glaubwürdigen Darstellung. Zusätzlich: Fehlerfreiheit KPMG IFRS-Forum Bochum 8
9 Qualitative Anforderungen (II) Gestrichen: Vorsichtsgrundsatz (prudence). Begründung: Widerspricht dem Grundsatz der Neutralität. Ebenfalls gestrichen: Wirtschaftliche Betrachtungsweise. Begründung: Gesonderte Nennung nicht notwendig. UNTERSTÜTZENDE GRUNDSÄTZE: Nachprüfbarkeit (neu), Vergleichbarkeit und Verständlichkeit (bisher Primärgrundsätze), zeitnahe Berichterstattung (bisher einschränkende Bedingung) KPMG IFRS-Forum Bochum 9
10 Qualitative Anforderungen (III) EINSCHRÄNKENDE BEDINGUNGEN: - Kosten/Nutzen-Abwägung; - Wesentlichkeit (bisher Merkmal der Relevanz). Gestrichen: Ausgewogenheit der qualitativen Anforderungen KPMG IFRS-Forum Bochum 10
11 Reporting Entity (I) Wie ist nun das Unternehmen definiert, aus dessen Perspektive berichtet werden soll? Keine Begrenzung auf rechtliche Einheiten. Weite Umschreibung: Abgegrenzter Bereich von Geschäftsaktivitäten, der für die Adressaten von Interesse ist. Wann sind (rechtliche) Einheiten zu einer Group reporting entity zusammenzufassen? - Controlling entity model (CEM), - Common control model (CCM), - Risks and rewards model (RRM) KPMG IFRS-Forum Bochum 11
12 Reporting Entity (II) Control: Möglichkeit, die Geschäftspolitik zu bestimmen (Power-Kriterium), um Nutzen aus der betreffenden Einheit zu ziehen (Benefit-Kriterium). Gesamtwürdigung!! Das CEM ( Unterordnungskonzern bzw. konsolidierter Abschluss ) wird grundsätzlich vorgezogen. SPE ließen sich integrieren. Ein generelles RRM wird mangels robuster Abgrenzung abgelehnt. Das CCM ( Gleichordnungskonzern bzw. kombinierter Abschluss ) wird für bestimmte Konstellationen ebenfalls anerkannt. Einzelheiten sollen auf Standard-Ebene geregelt werden KPMG IFRS-Forum Bochum 12
13 Reporting Entity (III) Obwohl Gruppenabschlüsse eindeutig vorgezogen werden, werden Einzelabschlüsse als möglicher Teil der Gruppen- Finanzberichterstattung anerkannt. Auch das DP bestätigt noch einmal grundsätzlich die Einheitstheorie als Konsolidierungskonzept KPMG IFRS-Forum Bochum 13
14 Würdigung (I) Die beabsichtigte Schaffung eines konsistenten Frameworks ist zu begrüßen. Die nur in Teilen vorliegenden Vorschläge und der nicht eindeutige Anwendungsbereich machen eine (abschließende) Stellungnahme schwierig. Zudem ergeben sich Schnittstellen zu parallel laufenden Projekten des IASB. Die (teilweise unscharfen) Formulierungen erweitern den (theoretischen) Hoheitsbereich des IASB beinahe auf die gesamte Unternehmenskommunikation KPMG IFRS-Forum Bochum 14
15 Würdigung (II) Ist die Unterordnung aller Subfunktionen der informationsorientierten Rechnungslegung unter das Ziel der Entscheidungsnützlichkeit wirklich konfliktfrei möglich? Die Umsetzung der Einheitstheorie findet sich bereits in aktuellen Standards. Die Überlegungen des DP finden sich bereits in laufenden Projekten: - ED IFRS for SME: Combined financial statements. - Staff Draft Consolidated Financial Statements. Inwieweit eine konsistente und praxistaugliche Umsetzung (SPE, de facto Control usw.) gelingt, bleibt abzuwarten. Spätestens hier erweist sich auch die Tauglichkeit des neuen Framework KPMG IFRS-Forum Bochum 15
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