Eine gute Versorgung mit Antioxidantien kann sowohl bei Gesunden als auch bei Diabetikern typische Marker für den Zucker-Stoffwechsel verbessern.
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- Lilli Kruse
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1 News April 2010 Antioxidantien können Diabetesrisiko verringern Eine gute Versorgung mit Antioxidantien kann sowohl bei Gesunden als auch bei Diabetikern typische Marker für den Zucker-Stoffwechsel verbessern. Diabetes ist weltweit verbreitet, die Zahl der Betroffenen wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen, vermuten Experten. Dazu tragen das Wachstum der Bevölkerung, ungesunde Ernährung, Übergewicht und mangelnde Körperbewegung bei. Neuere Studien weisen darauf hin, dass der oxidative Stress bzw. der Anstieg freier Radikale im Körper mit Diabetes verbunden ist. Besonders anfällig dafür scheinen die Zellen der Bauchspeicheldrüse zu sein. Sie verfügen nur über wenig Enzyme, die Radikale fangen und abbauen. Das kann dazu führen, dass die Mitochondrien, die so genannten Kraftwerke der Zellen, geschädigt werden und schließlich die Insulin bildenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigt werden. Das stört die Insulin-Bildung und belastet die Blutzucker-Werte. Hinzu kommt, dass oxidativer Stress mit Entzündungen verbunden ist, auch dies kann eine gute Versorgung mit Antioxidantien verringern. In einer Studie untersuchten griechische Mediziner bei 551 Männern und 467 Frauen (Untergruppe der ATTICA-Studie) die Ernährung. Die Teilnehmer waren entweder gesund, hatten ungünstige Glukose-Werte oder waren Diabetiker (Typ II). Bei allen wurde eingeschätzt, wie stark oder gering sie in der Ernährung die gesunde Mittelmeer-Diät praktizierten und wie hoch ihre Aufnahme von Antioxidantien war. Ermittelt wurde der jeweilige Anteil von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, nicht-alkoholischen Getränken, Schokolade, Honig, Marmelade, Nüssen, Reis, Nudeln und anderen Getreidewaren in der Ernährung. Einbezogen wurden auch andere Faktoren, die den Zucker-Stoffwechsel beeinflussen können, z.b. Rauchen, Sport und Bluthochdruck. Teilnehmer, die sehr gut mit Antioxidantien versorgt waren, hatten bessere glykämische Werte. Dazu gehören die Glukose-Werte, Insulin und Insulin-Resistenz (Reaktion der Körperzellen auf Insulin). Dabei profitierten sowohl Gesunde als auch Personen mit erhöhtem Diabetes-Risiko und Diabetiker von der besseren Versorgung mit Antioxidantien. Das galt unabhängig von Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität. Allein bei Übergewicht waren die Belastungen für den Zucker-Stoffwechsel offenbar zu hoch, so dass Antioxidantien 1 OrganoSan 2010, Ute Schneider
2 die glykämischen Werte nicht deutlich verbessern konnten. Die Mediziner schließen aus diesen Ergebnissen, dass mit einer gesunden, an Antioxidantien reichen Ernährung sich die glykämischen Werte bei vielen Menschen, ganz gleich ob gesund, bei erhöhtem Diabetes-Risiko oder bei Diabetes, verbessern lassen. Quelle: C. Stefanadis et al., Dietary antioxidant capacity is inversely associated with diabetes biomarkers. In: Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Diseases, Online-Vorveröffentlichung vom OrganoSan 2010, Ute Schneider
3 Vitamin D kann Diabetes-Risiko halbieren Sind Menschen sehr gut mit Vitamin D versorgt, sinken das Diabetesrisiko ebenso wie das Risiko für das metabolische Syndrom und Herzkrankheiten. Menschen in den westlichen Industrienationen fehlt, vor allem in den nördlichen Regionen, häufig Vitamin D. Das sogenannte Sonnenschein- Vitamin wird zwar auch über die Ernährung aufgenommen, vor allem aber beim Aufenthalt im Freien über die Sonneneinwirkung auf die Haut gebildet. Die kalten, sonnenarmen Jahreszeiten und geringer Aufenthalt im Freien tragen u.a. dazu bei, dass viele Menschen nicht genügend mit Vitamin D versorgt sind. Aus der Vitaminforschung gibt es immer mehr Hinweise, dass Vitamin D weitaus mehr als die Knochen und das Immunsystem stärkt. Auch Herzkrankheiten und vor allem Diabetes (Typ II) samt der Vorstufe des metabolischen Syndroms werden von Vitamin D beeinflusst. Die optimale Versorgung wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus, wie eine Analyse von 28 wissenschaftlichen Studien zeigt. Die Teilnehmer waren fast Menschen, jeweils im mittleren bis höheren Alter. Bei ihnen wurden die Vitamin D-Werte zur Zeit der Diagnose von Diabetes, vom metabolischem Syndrom - gekennzeichnet z.b. durch (bauchbetontes) Übergewicht, Bluthochdruck, schlechte Blutfett-Werte (niedriges HDL-Cholesterin) - oder von Herzkrankheiten bestimmt. Nach der Auswertung der Studien zeigte sich, dass die beste Versorgung mit Vitamin D sowohl die Vorkommen von Diabetes als auch die des metabolischen Syndroms um 43 Prozent verringern konnte. Betrachtete man die Herzkrankheiten allein, war der vorbeugende Effekt zwar etwas geringer, mit rund einem Drittel Risiko-Minderung jedoch immer noch beachtlich. Noch sind die Mediziner vorsichtig mit Erklärungen, worauf der vorbeugende Effekt von Vitamin D bei diesen Krankheiten basiert. Ihrer Ansicht nach könnten jedoch gezielte Maßnahmen gegen die relativ weit verbreitete Unterversorgung mit Vitamin D dazu beitragen, die hohen Vorkommen von Herz- und Stoffwechselerkrankungen in den Industrienationen zu verringern. Quelle: J. Parker et al., Levels of vitamin D and cardiometabolic disorders: Systematic review and meta-analysis. In: Maturitas, An International Journal of Midlife Health and Beyond, Vol. 65, Nr. 3, 2010, W OrganoSan 2010, Ute Schneider
4 Ergänzungen von Vitamin D verbessern Risikofaktoren für Diabetes Hohe Dosierungen von Vitamin D konnten in einer Studie an Frauen mit Insulin-Resistenz die Insulinwerte deutlich verbessern. Wenn die Körperzellen nicht in der Lage sind, genügend auf Insulin zu reagieren, spricht man von einer Insulin-Resistenz. Das führt im Lauf der Zeit vor allem in den Muskeln, im Fettgewebe und in der Leber u.a. zu einer beeinträchtigten Bildung von Glukose. In der Folge kann der Diabetes (Zuckerkrankheit) entstehen. Aus früheren Studien gibt es Hinweise, dass Vitamin D den Zuckerstoffwechsel positiv beeinflussen kann. In einer neuen Studie aus Neuseeland wurde jetzt geprüft, wie sich Ergänzungen von Vitamin D auf die Insulin-Resistenz auswirken. 81 Frauen von 23 bis zu 68 Jahren nahmen an der Untersuchung teil. Sie hatten sowohl eine Insulin-Resistenz als auch relativ geringe Vitamin-D-Werte. Die Teilnehmerinnen erhielten (randomisiert, doppelblind) sechs Monate lang täglich entweder mit 100 Mikrogramm eine relativ hohe Dosis von Vitamin D3 (Cholecalciferol) oder ein Placebo. Am Ende der Studie zeigten sich bei den Frauen in der Vitamin-D-Gruppe deutlich verbesserte Werte im Zuckerstoffwechsel. Durch Vitamin D hatte sich die Insulin-Resistenz verbessert, außerdem waren die Nüchtern-Insulin-Blutwerte gesunken. Die Mediziner ziehen das Fazit, dass Vitamin D dazu beitragen kann, den Zucker- Stoffwechsel zu verbessern. Und wie inzwischen viele andere Mediziner raten auch sie dazu, die Empfehlungen für die Aufnahme von Vitamin D zu erhöhen. Quelle: P. R. von Hurst, Vitamin D (D3) supplementation reduces insulin resistence in South Asian women, living in New Zealand who are insulin resistant and vitamin D deficient - a randomised placebo-controlled trial. In: British Journal of Nutrition, Vol. 103, 2010, S , doi / S OrganoSan 2010, Ute Schneider
5 Isoflavone aus Sojaprodukten senken das Diabetes-Risiko Sekundäre Pflanzenstoffe im Soja können den Glukose- Stoffwechsel von übergewichtigen Frauen verbessern. Soja enthält eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen, darunter vor allem Isoflavone, die entsprechend in Sojaprodukten enthalten sind. Frühere Studien zeigten bereits, dass Isoflavone dazu beitragen können, den Glukose-Stoffwechsel zu verbessern. Doch es fehlte bisher an Studien, die diese Wirkung an größeren Gruppen untersuchten. Jetzt gibt es durch eine große japanische Bevölkerungsstudie neue Daten über die Beziehung von Isoflavonen zum Diabetesrisiko. Rund Männer und Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren nahmen daran teil, alle hatten zu Beginn der Studie keinen Diabetes. Mit einer ausführlichen Ernährungs- Befragung wurde für alle Teilnehmer der Anteil der Soja-Produkte und die Aufnahme von Isoflavonen in der Ernährung bestimmt. Im Lauf der anschließenden Beobachtungszeit von fünf Jahren traten in dieser großen Gruppe Fälle von Diabetes (Typ II) auf. Allgemein gab es in Bezug auf die Vorkommen von Diabetes keine signifikante Beziehung zwischen dem Sojaverzehr bzw. Isoflavonen und den Vorkommen von Diabetes. Das galt für Frauen ebenso wie für Männer. Betrachtete man jedoch allein die Gruppe der übergewichtigen Frauen (ab einem BMI von 25), dann konnte ein reichlicher Verzehr von Sojaprodukten das Risiko für Diabetes etwa um bis zu 35 Prozent verringern. Noch wissen die Mediziner nicht, wie diese Wirkung entsteht. In weiteren Studien soll daher nun die Beziehung von Sojaprodukten zu Diabetes bei übergewichtigen Frauen untersucht werden. Quelle: Akiko Nanri et al., Soy Product and Isoflavone Intakes Are Associated with a Lower Risk of Type II Diabetes in Overweight Japanese Women. In: Journal of Nutrition, Vol. 140, Nr. 3, S , doi: / jn OrganoSan 2010, Ute Schneider
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