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1 Jahresbericht K o lumn e n z e i l e (K ap i t e l b e s c hr e i b u n g)

2 Jahresbericht 2012 A k t i o n Sü hn e z e i c h e n Fr i e d e n s di e n s t e Ja hr e s b e r i c h t

3 Inhalt Bericht des Vorstands von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste Einleitung 5 ASF-Jahresthemen 6 Langfristige Freiwilligendienste 8 Die Sommerlager im Jubiläumsjahr 10 Mittelfristiger Freiwilligendienst in Israel 11 Azubi-Programme 12 Studien- und Begegnungsreisen nach Belarus und Russland 13 Internationale Jugendbegegnungsstätte Beit Ben Yehuda Haus Pax in Jerusalem 14 Foyer le Pont, Paris 14 Pädagogische Begleitprogramme für die ASF-Freiwilligen 15 Internationale Jugend begegnungsstätte Oś wie cim / Auschwitz (IJBS) 15 Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus 16 Organisation, Vorstand 17 Evangelische Kirche in Deutschland 17 Weitere Kooperationspartner_innen 17 Finanzielle Lage 18 Geschäftsstelle und Länderbüros 18 Dank an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer 19 Seite 5 ASF-Öffentlichkeitsarbeit Projektbereich Interkulturalität. Die ASF-Regionalarbeit in Deutschland. Berichte aus der Freiwilligenarbeit Belarus 31 Belgien 34 Deutschland 39 Frankreich 44 Großbritannien 48 Israel 51 Niederlande 56 Norwegen 60 Polen 64 Russland 68 Tschechische Republik 72 Ukraine 76 USA 80 Sommerlager und ASF-Leitungskreis.. Jahresrechnung 2012 und Haushalt 2013 Organigramm.... Danksagung an unsere Unterstützer_innen.. Seite 21 Seite 25 Seite 27 Seite 30 Seite 87 Seite 93 Seite 102 Seite 104 Impressum Herausgeber: Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.v. Auguststraße Berlin Telefon: (030) Fax: (030) asf-ev.de Internet: Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft BLZ Redaktion: Friederike Schmidt (verantwortlich), Carolin Schmidt Gestaltung: Andreas Krannich, Halle / S. Druck: Westkreuz Druckerei Ahrens KG, Berlin Auflage: Exemplare Berichtszeitraum: März 2012 Februar 2013 Titel: Kakob Odenwald und Gabriel Goldschmidt in Israel. Fotos, soweit nicht anders gekennzeichnet: ASF-Archiv. 2 K o lumn e n z e i l e (K ap i t e l b e s c hr e i b u n g) A k t i o n Sü hn e z e i c h e n Fr i e d e n s di e n s t e Ja hr e s b e r i c h t

4 Bericht des Vorstands von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V. D r. Eli s abe t h R ai s e r Ju t t a We duw e n Einleitung Das Freiwilligenprogramm bildete auch 2012 den größten Schwerpunkt der Arbeit von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Fast 180 Freiwillige reisten am 1.9. aus und engagieren sich in dreizehn Ländern in der Arbeit mit alten Menschen, sozial Benachteiligten, Menschen mit Behinderungen sowie der historischen und politischen Bildungsarbeit. 28 Freiwillige kamen aus unseren Partnerländern, um einen Freiwilligendienst mit ASF zu leisten. Seit mehr als zehn Jahren nehmen polnische Freiwillige an dem deutsch-polnisch-britischen Programm in England teil, während sich ukrainische Freiwillige nun schon im vierten Jahr am polnisch-ukrainisch-deutschen Programm in Polen beteiligten. Im internationalen Programm in Deutschland kamen Freiwillige aus allen unseren Partnerländern zusammen. Die sechsmonatigen Mittelfristigen Dienste, die sich explizit an Freiwillige aus verschiedenen Generationen richten, fanden nach wie vor in Israel statt, die Ausreise ist jeweils im März. Das Bundesprogramm der Internationalen Freiwilligen (IJFD), das aus dem Bundesamt für Zivildienst hervorging, hat sich im dritten Jahr als wichtige Finanzierungsgrundlage unserer Freiwilligendienste etabliert. Dieses Programm fördert Freiwillige aus Deutschland bis zum 26. Lebensjahr. Das vergangene Jahr stand ferner im Zeichen des Abschiednehmens. Im März ging Jens Pohl nach vierzigjährigem großem Engagement in den Ruhestand. Wir freuen uns, dass wir Magdalena Scharf als seine Nachfolgerin in der Regionalarbeit gewinnen konnten, die bis dahin unsere Landesbeauftragte in den USA war. Im Mai gab es dann den Geschäftsführungswechsel: Christian Staffa, der ASF mit Begeisterung und großem Erfolg dreizehn Jahre lang geleitet hatte, wurde am 20. Mai im Französischen Dom verabschiedet. Neben Katrin Göring-Eckardt, Stephan Kramer, Jörg Lüer, Agot Sundelin-Johansen aus dem Kreis der internationalen Freunde von ASF und unserer Vorsitzenden Elisabeth Raiser würdigte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, seine Arbeit: Im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland und auch ganz persönlich möchte ich Christian Staffa danken. Danke für den Einsatz, die Phantasie und Leidenschaft für die Basisideen von ASF. Neue Wege wurden so möglich: neue Erfahrungen und ein neuer Geist der Sühne, der Verständigung, des Friedens unseres Landes mit seinen Nachbarn und auch innerhalb unseres Landes. Der Historiker Rainer Ohliger trat Christian Staffas Nachfolge an, schied allerdings zum Ende seiner Probezeit im Oktober wieder aus. Wir bedauern, dass sich keine dauerhafte Zusammenarbeit entwickelt hat und danken ihm für seinen 4 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t d e s Vo r s t an d s 5

5 Einsatz. Jutta Weduwen, die bis dahin stellvertretende Geschäftsführerin war, übernahm die kommissarische Geschäftsführung. Die Stelle wurde neu ausgeschrieben und der Vorstand entschied sich dafür, sie mit zwei Geschäftsführerinnen zu besetzen: mit Jutta Weduwen und Dr. Dagmar Pruin. Jutta Weduwen ist Soziologin und kam 2001 zu Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Sie begann zunächst als Israelreferentin und entwickelte später als Leiterin des Projektbereichs Interkulturalität Projekte der Geschichtsvermittlung in der Einwanderungsgesellschaft und des historisch-interkulturellen Dialogs. Die Freiwilligenarbeit begleitete sie kontinuierlich durch die Leitung pädagogischer Programme. Dr. Dagmar Pruin ist evangelische Theologin. Neben der Interpretation biblischer Texte stellen Fragen des christlich-jüdischen Dialogs, der Erinnerungskultur und der Verhältnisbestimmung von Religion und Politik Schwerpunkte ihrer Arbeit dar. Sie leitet das deutsch-amerikanisch-jüdische Begegnungsprogramm Germany Close Up, mit dem bisher knapp 1200 junge amerikanische Jüdinnen und Juden Deutschland besuchten jährte sich die Sommerlagerarbeit von Aktion Sühnezeichen zum fünfzigsten Mal. Entsprechend lautete unser Jahresthema: Gegen den Strom. Geschichte(n) über Mut, Erinnerung und Demokratie aus fünf Jahrzehnten internationaler Sommerlager von Aktion Sühnezeichen. Es gab vielfältige Veranstaltungen aus Anlass dieses Jubiläums, die ihren Höhepunkt in der dreitägigen Jahresversammlung in Magdeburg fanden, dem Ort, an dem das erste Sommerlager 1962 stattfand, um 50 Jahre Sommerlager Revue passieren zu lassen, das mannigfaltige Engagement zu würdigen, auch Debatten und Kontroversen aufzugreifen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Unser Engagement gegen Rechtsextremismus bildete einen weiteren wichtigen Arbeitsschwerpunkt im vergangenen Jahr. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAGKR), die 2010 von ASF mit gegründet wurde, rief erneut dazu auf, den Naziaufmarsch im Februar in Dresden zu verhindern. Daran beteiligte sich ASF mit vielen ehemaligen Freiwilligen und Ehren amtlichen. ASF formulierte mit der BAGKR den viel beachteten Aufruf Nächsten liebe verlangt Klarheit kein Naziaufmarsch, nirgendwo, der aus christlicher Perspektive die Arbeit gegen Rechtsextremismus bzw. die friedliche Blockade von Naziaufmärschen darlegt. Nach der Veröffentlichung der ersten BAGKR-Handreichung zum Engagement gegen Antisemitismus folgten im letzten Jahr zwei weitere Flyer, die Rassismus und die Feindlichkeit gegenüber Homosexuellen zum Thema haben. ASF-Jahresthemen Für 2012 lautet das Jahresthema anlässlich des Jubiläums Gegen den Strom. Geschichte(n) über Mut, Erinnerung und Demokratie aus fünf Jahrzehnten internationaler Sommerlager von Aktion Sühnezeichen. Dieses wurde auf allen Ebenen des Vereins und in der Freiwilligen-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit bearbeitet, u.a. beim Jahresempfang, bei der Jahresversammlung und in den jeweiligen Freiwilligenseminaren in den Ländern. Te iln e hm e n d e be i de r Jahr e s v e r s ammlun g in Ma gd e b urg. (v.l.n.r.) Walt rau d Mann, Ulr ik e Huhn un d Ulr ik e K in d 50 Jahre internationale Sommerlager Revue passieren zu lassen, das mannigfache Engagement zu würdigen und einen Blick in die Zukunft zu werfen, war ein ambitioniertes Unterfangen für ein einjähriges Jahresthema. Motive, Formen und Wandel der Sommerlagerarbeit, aber vor allem ihr Beitrag zur Herausbildung und Förderung von Zivilgesellschaft und ihre vielfältigen Arbeitsfelder sollten sichtbar gemacht werden. Insbesondere letzteres ist dank des sehr breiten Sommerlagerprogramms 2012 geschehen, in dessen Rahmen es erstmalig gelungen ist, in jedem ASF-Projektland der langfristigen Dienste mindestens ein Sommerlager anzubieten. Auftakt der Beschäftigung mit dem Jahresthema war der ökumenische Gottesdienst gemeinsam mit der Stephanus-Stiftung in Berlin-Weißensee. Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag auf den deutsch-polnischen Beziehungen und den Anfängen der Aktion-Sühnezeichen-Arbeit in Polen, die nur unter dem Schutz der Kirchen und im Zeichen des ökumenischen Dialogs stattfinden konnte. Mit Maria Wroniszew ska aus Krakau, die damals im Umfeld des Klubs der katholischen Intelligenz Sommerlagergruppen empfing und betreute, und Hans-Detlef Peter, Mitglied im ASZ-Leitungskreis, berichteten langjährige Weggefährtinnen und Weggefähr ten darüber, wie wenig selbstverständlich das deutsche Sühne- Zeichen in Polen war und was es während des Kriegsrechts bedeutete, unter der Beobachtung der Staatssicherheitsdienste zu stehen und nur illegal zu Sommerlagern zusammen kommen zu können. Der Jahresempfang fand in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt statt und verwies durch die Wahl des Ortes auf die bevorstehende Jubiläumsveranstaltung in der Gründungsstadt der Sommerlagerarbeit und Landeshauptstadt Magdeburg. Paul Niedermann, der 1987 als Zeuge im Prozess gegen Klaus Barbie aussagte und damit entscheidend zu dessen Verurteilung beitrug, erzählte aus seinem Leben im nationalsozialistischen Deutschland und dem Überleben im Lager Gurs, vor allem aber darüber, wie er nach 40 Jahren des Schweigens eine Sprache für seine Erfahrungen fand und bis heute seine Geschichte Menschen in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern nahebringen kann. In Anwesenheit von Dr. Richard von Weizsäcker erinnerte ASF-Leitungskreissprecher Matteo Schürenberg die rund 120 Gäste des Empfangs daran, dass auch dessen Rede vom 8. Mai 1985 zum Tag der Befreiung ein nicht zu unterschätzender und mutiger Akt gegen Geschichtsrevisionismus innerhalb der bundesrepublikanischen Gesellschaft war. 6 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t d e s Vo r s t an d s A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t d e s Vo r s t an d s 7

6 Höhepunkt unserer Beschäftigung mit dem Jahresthema war die Tagung der Sommerlagerarbeit in Magdeburg, die vom April 2012 unter dem Titel des Jahresthemas stattfand. Es galt, die Sommerlager nicht als losgelöste Freiwilligendienstform in der DDR und deren ausschließliches Erbe zu betrachten, sondern sie in ihren Wechselwirkungen zur deutsch-deutschen und deutscheuropäischen Zeitgeschichte und in Beziehung zur Schwesterorganisation in der BRD sowie ihre Entwicklung nach der Wiedervereinigung wahrzunehmen. Mit dem rechtzeitig zur Jubiläumsveranstaltung veröffentlichten gleichnamigen Tagungsband ist es gelungen, Geschichten und Erinnerungen von Weggefährtinnen und Weggefährten der Sühnezeichenarbeit im geteilten Europa einzufangen und Einblicke in die Motive der heute aktiven ASF-Freiwilligengenerationen innerhalb und außerhalb der Sommerlager zu erhalten. Unter Betei ligung vieler internationaler Gäste aus NGOs, Kirchen und Wissenschaft entstand ein lebhafter Austausch unter den über 250 Teilnehmenden zu Fragestellungen wie der unterschiedlichen Rezeption von Antifaschismus in Ost- und Westeuropa oder der Bedeutung der ökumenischen Bewegung im geteilten Europa. Gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Dresden und dem Kulturbüro Sachsen erinnerte ASF am 9. November 2012 an die Novemberpogrome 1938 und machte auf Wunsch der jüdischen Gemeinde die Arbeit auf jüdischen Friedhöfen zum inhaltlichen Kern. Die Gedenkveranstaltung unter dem Titel Gelebte Erinnerung Erhaltet den neuen jüdischen Friedhof in Dresden! schuf eine Öffentlichkeit für das Anliegen der Gemeinde, die Instandhaltung von Grabstellen auf dem Friedhof durch die Übernahme von Patenschaften und von Pflegearbeiten auf dem Friedhof zu unterstützen. Mit einem Schabbatgottesdienst und anschließendem Kiddush, zu dem mehr als 120 Teilnehmende gekommen waren, klang der Gedenktag aus. Das Jahresthema für 2013 lautet: Erzähle weiter! Lebendige Geschichte in der Begegnung der Generationen. Auftakt war der Jahresempfang am 19. Februar 2013 in der Kreuzkirche in Hannover, bei dem Landesbischof Ralf Meister sprach und zwei ehemalige Freiwillige eindrücklich von ihren Begegnungen erzählten. Langfristige Freiwilligendienste Am 1. September 2012 begannen 180 Freiwillige ihren Friedensdienst mit ASF, 120 davon sind Frauen und 60 sind Männer. 28 Freiwillige kamen aus unseren Partnerländern, um an den trilateralen Programmen in Großbritannien und Polen und am internationalen Deutschland-Programm teilzunehmen. Außerdem begannen wie jedes Jahr drei zusätzliche Freiwillige ihren 15-monatigen Dienst in Norwegen am Besuchen, reden, im Haushalt helfen - lernen, zuhören und Beziehungen aufbauen über Sprachbarrieren und Generationen hinweg: Das Engagement der Freiwilligen in der Arbeit mit älteren Menschen ist für beide Seiten eine Bereicherung. Ein Viertel aller ASF-Freiwilligen arbeitet mit Menschen mit Behin de rungen. Dabei sind Humor, Flexibilität und Geduld gefragt. Ob in einem Obdachlosenheim oder Jugendclub - Offenheit und Neugier sind gute Voraussetzungen für Freiwillige in ihrer Arbeit mit sozial Benachteiligten. Im Bereich der politischen und historischen Bildungsarbeit arbeiten Freiwillige in Archiven, organisieren Demokratie-Seminare oder engagieren sich gegen Rechtsextremismus. Für die Ausreise im September 2013 bewarben sich 317 Menschen. Diese konnten fast alle zu den Auswahlseminaren im Februar 2013 eingeladen werden. Nach der Abschaffung der Wehrpflicht und damit des Zivildienstes sind die Zah len der Bewerbungen zurückgegangen. Ein kleiner Anstieg von 2012 auf 2013 ist aber zu verzeichnen und bislang reichten die Bewerberzahlen. Wir sind optimistisch, dass sich die Idee des Freiwilligendienstes weiter in der Gesellschaft verbreiten wird. Die große Mehrheit der Freiwilligen begann den Dienst mit einem Vorbereitungsseminar in Hirschluch bei Berlin. Die Vorbereitungen für das internationale Programm in Deutschland fanden aufgrund der Mehrsprachigkeit wie in den vergangenen Jahren separat statt. Die Freiwilligen der beiden trilateralen Programme in Polen und Großbritannien begannen ihren Dienst mit einem gemeinsamen Vorbereitungsseminar in Krakau. Landeskirchen Freiwillige Ausland 28 Anhalt 0 Baden 6 Bayern 10 Berlin-Brandenburg 34 Braunschweig 1 Bremen 2 Hannover 9 Hessen-Nassau 7 Kurhessen 2 Mecklenburg 2 Mitteldeutschland 3 Nordelbien 6 Oldenburg 3 Pommern 3 Rheinland 8 Sachsen 12 Westfalen 14 Gesamt Frauen, 60 Männer Länder Freiwillige Belgien 11 BY 4 CZ 11 D 18 F 18 GB 12 IL 23 NL 16 NOR (3/12 und 9/12) 13 PL 16 RUS 8 UKR 8 USA 22 Württemberg 30 8 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t d e s Vo r s t an d s A SF Ja hr e s b e r i c h t

7 Dieses Jahr fanden in allen Ländern Abschluss-Seminare zur Auswertung der zwölfmonatigen Freiwilligendienste statt. Zusätzlich gab es wieder ein Rückkehrer-Seminar zwei Monate nach Ende des Dienstes, das in Kooperation mit der Evangelischen Akademie in Villigst Anfang November 2012 stattfand. Die Begleitseminare sind wichtige Elemente unserer Freiwilligendienste. Sie bieten die Möglichkeit, die individuellen Erfahrungen und Kontakte zu reflektieren und besonders die internationalen bzw. interkulturellen Kompetenzen zu erkennen und zu bewahren. Während der Seminare haben die Freiwilligen die Möglichkeit, sich mit ihren biografischen Wurzeln auseinander zu setzen, um sich mit ihren Erfahrungen und Begegnungen im Dienst besser verstehen und verorten zu können. Eine besondere Aufgabe bleibt es, in den heutigen Zeiten, die durch Effizienz, Schnelligkeit und individuelle Verwirklichung geprägt sind, die Idee des Dienstes, des Helfens und der Empathie bei unseren Freiwilligen zu fördern. Die Sommerlager im Jubiläumsjahr Im 50. Jubiläumsjahr konnte die Sommerlagerarbeit einen ganz besonderen Erfolg feiern: In jedem ASF-Projektland der langfristigen Dienste fand mindestens ein Sommerlager statt. (vgl. Sommerlagerbericht Seite 87) Mit 33 Sommerlagern in 16 Ländern, darunter USA, Spanien, Ungarn und Israel, bot das Programm 2012 viele facettenreiche Möglichkeiten für Engagement, die von über 420 Teilnehmenden aus 22 verschiedenen Ländern genutzt wurden. Auch in diesem Jahr waren ASF-Sommerlager an bekannten, großen Erinnerungsorten wie der Gedenkstätte Buchenwald präsent. Ihr Engagement entfaltete sich aber auch vielfach dort, wo es sonst keine freiwillige Unterstützung gibt, so bspw. auf den jüdischen Friedhöfen in Bialystok (Polen) und Nove Sedliste (Tschechien), an den Gedenkstätten in Ahrensbök und Bernburg (Deutschland), in den Altersheimen in Eröszpusta (Ungarn) und Bukarest (Rumänien) oder für Kinder der Roma-Minderheit in Uzhgorod (Ukraine). Ein großes Ziel für 2013 ist es, an dieses erfreuliche Ergebnis anzuknüpfen und es zu verstetigen. Das Sommerlagerprogramm 2013 beinhaltet u.a. folgende neue Projekte: Im deutsch-israelischen Sommerlager werden sich die Teilnehmenden mit Ursachen und Wirkungen der Migration von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in beide Länder sowie deren gegenwärtiger Lebenssituation beschäftigen, in Berlin-Plötzensee wird sich ein Jugendsommerlager (Ü16) mit christlich motiviertem Widerstand gegen den NS auseinandersetzen, das Projekt in Winniza (Ukraine) wird dabei helfen, Massengräber ermordeter ukrainischer Jüdinnen und Juden von Wald und Sträuchern zu befreien, in Oswiecim (PL) wird eine deutsch-ukrainisch-polnische Gruppe Orte ehemaliger Zwangsarbeit er for schen und einen schriftlichen Rundgang erarbeiten. Das langjährige Engagement für den Gedenkweg Buchenwald-Bahn wird nächstes Jahr im Rahmen der Eröffnung des Gedenkweges eine offizielle Würdigung erfahren. D i e n e un Fr e iw illi ge n de r Gr up p e S c hi s c hi a 2012 : Aur i e l a Ebe r t, He l e n e Go r m ann s, Do r o t h e a Hin z, Mar i an a K r y jan o v sk ai a, We n c k e L e hn e i s, Paulin e Mar x, A gni e s z k a Po pl aw sk a, Su s ann e Voge l, Joh ann e s Schn e i d e r Mittelfristiger Freiwilligendienst in Israel Der sechsmonatige ASF-Freiwilligendienst unter der hebräischen Bezeichnung Schischia (Sixpack) richtet sich vor allem an ältere Freiwillige, die bereits eine Ausbildung und entsprechende Lebens- und Berufserfahrung haben. Die neun Freiwilligen der Generation 2012 waren von März bis August in Einrichtungen zur Betreuung alter Menschen, in der Arbeit mit behinderten Menschen und in Archiven oder Forschungseinrichtungen tätig. Das Durchschnittsalter der Gruppe lag bei 28 Jahren. Das gemeinsame dreitägige Vorbereitungsseminar fand Anfang März in Berlin statt. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Thema der Sicherheitslage in Israel. Das anschließende zweitägige Orientierungsseminar in Jerusalem diente dem Kennenlernen des ASF-Programms und Begegnungen mit dem israelischen Freundeskreis. Es folgte ein einwöchiger Hebräisch-Sprachkurs. Inhaltlich und pädagogisch begleitet wurden die Schischia-Freiwilligen durch das Zwischenseminar, das sie gemeinsam mit den ASF-Freiwilligen des zwölfmonatigen Freiwilligendienstes besuchten. Am Ende des Dienstes stand ein Auswertungstreffen. In den Jahren 2012 und 2013 konnte die Durchführung des mittelfristigen Freiwilligendienstes in Israel durch die Finanzierung eines Großteils der Gesamtkosten durch die Evangelische Landeskirche in Bayern gesichert werden. Wirüberlegen intensiv, wie es nach 2013 mit dem Programm weitergehen kann. Von den Freiwilligen selbst kommt positives Feedback, aber auch der Wunsch nach mehr Vielfalt in den Projektbereichen und mehr Kombinationsprojekten. Eine Herausforderung ist, dass sich ältere Freiwillige mit Berufs- und Lebenserfahrung in der Alltagsarbeit üblicher ASF-Projektplätze bisweilen unterfordert fühlen. Als größte organisatorische Schwierigkeit hat sich herausgestellt, dass in der Regel durch die halbjährige zeitliche Lücke zwischen zwei Freiwilligengenerationen die Projektstelle und auch die Unterbringungsmöglichkeit verloren gehen und jedes Jahr neu organisiert werden müssen. 10 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t d e s Vo r s t an d s A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t d e s Vo r s t an d s 11

8 Insgesamt sind die Erfahrungen mit dem sechsmonatigen Freiwilligendienst für Ältere gut und sprechen für weitere künftige Programme dieser Art. An den Bewerbungszahlen für 2013 konnten wir ein wachsendes Interesse feststellen. Azubi-Programme In Zusammenarbeit und mit finanzieller Unterstützung der Firma Würth AG führt Aktion Sühnezeichen Friedensdienste seit 2007 in Polen, den Niederlanden und Israel jährlich ein 14-tägiges soziales Praktikum für Auszubildende durch. Vom bis nahmen zehn Azubis der Würth AG, davon vier in Israel und je drei in Polen und den Niederlanden, an dem Programm teil. Ein vergleichbares Programm mit Auszubildenden wird seit 2011 in Kooperation mit verschiedenen Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammern Münster und Bielefeld durchgeführt. Im Jahr 2012 waren sieben Auszubildende aus vier Unternehmen in NRW beteiligt: BASF Coatings in Münster, Goldbeck in Bielefeld, Luft und Klima Anlagenbau in Münster, RWE Deutschland in Recklinghausen. Ihr Praktikum in Israel dauerte vom bis Die Evangelische Kirche von Westfalen übernahm wie der einen Großteil der Finanzierung des pädagogischen Begleitprogramms konnte erstmalig ein entsprechendes Programm in den USA gestartet werden, und zwar mit vier Azubis aus Gartenbaubetrieben verschiedener deutscher Städte: Beckmann Garten- und Landschaftsbau in Essen, Pohl Landschaftsbau in Cham, Bühler Baum und Garten in Nürtingen, Stockreiter Gartengestaltung und Baum pflege in Mettingen. Das Praktikum fand vom 10. bis statt und wurde ermöglicht durch eine Zuwendung der Allianz of America. In den Azubi-Programmen von ASF übernimmt der zuständige Referent in der Berliner Geschäftsstelle die Zusammenarbeit mit den Unternehmen, die Koordination der Vorbereitungen mit den ASF-Landeszentralen und organisiert in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz ein zweitägiges Vorbereitungsseminar der Auszubildenden sowie ein Auswertungstreffen nach Beendigung der Praktika. Im Projektland werden die Arbeitsstellen der Azubis sowie das landesspezifische Begleitprogramm durch die örtlichen ASF- Länderbüros organisiert. Während der Praktika werden die Azubis in den Projekten von den ASF-Freiwilligen der zwölfmonatigen Friedensdienste begleitet. Die beteiligten Auszubildenden und Vertreter_innen der Unternehmen beschrieben die Erlebnisse und Erfahrungen aus der 14-tägigen Projektarbeit sowie die pädagogische Begleitung in den Projektländern als ereignisreiche und wertvolle Erfahrung mit prägendem und bleibendem Einfluss. Besonders hoben sie die intensive und enge Begleitung durch die ASF-Landesbeauftragten hervor. Sämtliche Programme sollen auch 2013 in den genannten Ländern fortgesetzt werden. Gewünscht ist dabei von ASF eine Steigerung der Azubi-Zahlen. Wir möchten in Zukunft noch weitere Unternehmen für eine Zusammenarbeit gewinnen und dabei über die vier bisherigen ASF-Projektländer Polen, Niederlande, Israel, USA hinausgehen. Studien- und Begegnungsreisen nach Belarus und Russland Die ASF-Studienreisen nach Russland und Belarus sind eine erlebnisreiche Mischung aus intensiven Einblicken in die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse. Auf dem Programm stehen Begegnungen mit Schriftsteller_innen, Politiker_innen, Bürgerrechtler_innen, Student_innen und mit ASF-Freiwilligen sowie Kontakte zu den jüdischen und christlichen Gemeinden. Aber auch touristische Highlights gehören mit dazu: Kirchen, Synagogen und Museen werden in Begleitung deutschsprachiger Expert_innen besucht. Zentraler thematischer Ausgangspunkt für die Studienreisen sind die anhaltenden Folgen des NS-Vernichtungskriegs. Bei den ASF-Studienreisen nach Belarus beispielsweise berichten Historiker_innen sowie Zeitzeug_innen über den Vernichtungskrieg der Wehrmacht in Belarus, über den Alltag im Minsker Ghetto, über das Gedenkfeld der Stalinopfer sowie die anhaltenden Folgen der Tschernobylkatastrophe. Die letztjährige Studienreise nach St. Petersburg im April 2012 begann mit dem Besuch des Gottesdienstes der Osternacht in der Orthodoxen Kirche des Nevski-Klosters und endete mit der Teilnahme am Erew-Schabbat-Gottesdienst in der Großen Synagoge. Dazwischen lag das Kennenlernen dieser nordischen Perle der Architektur und Kunstschätze etwa bei der Stadtrundfahrt oder dem Besuch der Ermitage. Aber auch die schwere Geschichte dieser Stadt wurde immer wieder präsent: auf dem Piskarjof-Gedenkfriedhof, dem Gedenkfeld der Stalinopfer Lewaschowo oder nach dem Gottesdienst in der Petri-Kirche der Deutschen Lutherischen Gemeinde bei Erzählungen des Pfarrers. Bei mehreren Begegnungen waren auch ASF-Freiwillige dabei, mit denen sich die Teilnehmenden intensiv austauschten, dankbar und mit großem Respekt für ihren Einsatz. Die Belarus-Reise führte 2012 außer nach Minsk, Gomel und Choinicke auch erstmalig nach Mogilow. Die Teilnehmenden erfuhren dort viel über die Leidensgeschichte dieser Stadt während des Zweiten Weltkrieges. Ihre Eindrücke beschreibt die Teilnehmerin Dr. Marie-Louise Fasshauer so: Ich wusste fast nichts über Weißrussland und nun habe ich so viele Einblicke bekommen in seine Geschichte, Kultur, Literatur, Kunst, aber auch in seine Probleme und die Lebensbedingungen der Menschen dort. Ich bin dankbar für die vielen Gelegenheiten an Gedenkstätten mit der Geschichte meines Landes und meiner Landsleute konfrontiert zu werden. Und dankbar bin ich dafür, dass ich Menschen treffen durfte, die nach all den grauenhaften Geschehnissen und Schicksalsschlägen nun im Alter darüber erzählen, einfach am Tisch sitzen und freundlich erzählen, Zeugnis ablegen. Das war für mich sehr berührend, zum Staunen und zum Bewundern. Ich denke, das ist auch eine Eigenheit von ASF: nicht nur ein Hinreisen, sondern ein Eingebundensein vor Ort mit Kontakten zu den Menschen, Kontakten, die schon lange bestehen oder die durch die Freiwilligen immer wieder neu geknüpft werden und aus denen auch immer wieder neue Verknüpfungen und Inspirationen entstehen können. 12 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t d e s Vo r s t an d s A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t d e s Vo r s t an d s 13

9 Internationale Jugendbegegnungsstätte Beit Ben Yehuda Haus Pax in Jerusalem Im Beit Ben Yehuda ist einiges in Bewegung gekommen im Jahr Nachdem die Gästezahlen weiter leicht gestiegen waren, konnte endlich die geplante Stelle der Bildungsreferentin eingerichtet werden. Im September 2012 nahm Michal Maroz zunächst mit einer halben Stelle ihre Arbeit auf. Damit ist jetzt die Jugendbegegnungsstätte in der Lage, eigenständig Programme zu planen und durchzuführen. Dies war bisher nur in kleinem Rahmen möglich. Ziel der Arbeit der Bildungsreferentin ist es, das Potential der Begegnungsstätte voll auszuschöpfen. Hierzu gehört etwa die Planung und Durchführung von Reiseprogrammen für Gruppen sowie von Seminaren für Freiwillige, Schüler_innen und Studierende. Außerdem werden verschiedene Vortragsreihen und regelmäßige Abendveranstaltungen durchgeführt. So findet zum Beispiel seit einigen Monaten der Stammtisch Thematisch statt ein regelmäßiges Treffen für junge Deutsche und Israelis, die nach einem inhaltlichen Impuls miteinander ins Gespräch kommen. Diese Art von Veranstaltungen soll nicht zuletzt dazu beitragen, dass das Beit Ben Yehuda sich in Jerusalem profiliert und als fühlbarer Mehrwert der Stadt empfunden wird. Dies ist wichtig im Hinblick auf die Verlängerung des Pachtvertrages, die im Jahr 2016 ansteht. Als zentraler Partner im israelisch-deutschen Freiwilligenprogramm Kom-Mit- Nadev entsandte Beit Ben Yehuda Ende 2011 neun junge Israelis zu einem einjährigen Freiwilligendienst in verschiedene Städte Deutschlands. Als israelischer Partner war Beit Ben Yehuda zudem maßgeblich an der Durchführung des deutschisraelischen Sommerlagers 2012 beteiligt. Im Sommer fand der inzwischen schon zur Tradition gewordene Hebräisch-Ulpan statt. Drei Wochen lang lernte eine bunt gemischte Gruppe aus aller Welt die Sprache, die Ben Yehuda vor rund 100 Jahren wiederbelebte. Außerdem fand im Januar 2013 ein zweiwöchiger Yiddisch-Kurs statt. Eingerahmt wurden die Sprachkurse durch ein vielfältiges kulturelles und landeskundliches Programm. Das Sprachkursangebot von Beit Ben Yehuda wird seit kurzem abgerundet durch einen vierzehntägigen Deutsch-Abendkurs. Durch die Schwerpunkte der Arbeit von ASF in Israel entwickelt das Beit Ben Yehuda ein ausgeprägtes bildungspolitisches Profil. Dementsprechend ist das Haus immer wieder Anlaufstelle für Reisegruppen, die das Bedürfnis haben, nach einigen Reisetagen ihre Erlebnisse zu reflektieren. Bei seiner Arbeit wird das Team des Beit Ben Yehuda von Freiwilligen aus Deutschland, Hausmüttern, Hausvätern und den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern des israelischen Direktoriums unterstützt und begleitet. Für diesen unermüdlichen Einsatz sei ihnen von ganzem Herzen gedankt! Foyer le Pont, Paris Auch 2012 war für ASF Frankreich ein intensives und dicht gefülltes Veranstaltungsjahr in Kooperation mit dem Foyer le Pont: Buchpräsentation Gurs Lettres Briefe in Kooperation mit Maison Heinrich Heine. Der Lebensweg des Überlebenden Paul Niedermann wird nachgezeichnet. Deutsch-US-amerikanisch-französisches Multiplikatorenprogramm Vom Schmelztigel bis zur Salatschüssel: 25 Multiplikator_innen setzten sich in Berlin, Phila delphia und Paris mit Fragen der Migration, Vielfalt und Integration im internationalen Vergleich auseinander (Projektbesuche, persönlicher und professioneller Austausch, Podiumsdiskussionen, Gespräche mit Politiker_innen, Stadterkundungen, Kennenlernen von Projekten). Pädagogische Begleitprogramme für die ASF-Freiwilligen Vernetzungstreffen der ASF-Landesbeauftragten aus Paris, London, Brüssel und Amsterdam. Thema war der Austausch von Praxis-Lern-Projekten der außerschulischen Bildungsarbeit mit jungen Freiwilligen in Westeuropa. Diese Vernetzung wird im April 2013 im Foyer le Pont fortgesetzt. Für 2013 planen wir außerdem eine neue Kooperation mit dem Reiseveranstalter StattReisen, die Paris-Studienreisen ins Foyer le Pont anbieten. Diese Zusammenarbeit scheint uns ausgesprochen fruchtbar für alle Seiten. Das Foyer le Pont bietet einen Rahmen für diverse Veranstaltungen und Seminare mit Gruppen von 20 bis 40 Personen. Dies wird von unseren Partner_innen und Freund_innen auch gerne genutzt, etwa von StattReisen Berlin; dem Institut für Pädagogik und Medien Saarbrücken, dem Haus der Wannseekonferenz, den Netzwerken der Evangelischen Akademien und nicht zuletzt von ASF-Freiwilligen. Internationale Jugendbegegnungsstätte Oś wie cim/ Auschwitz (IJBS) Im Jahr 2012 besuchten 166 Studiengruppen die IJBS in Oś wie cim/auschwitz, davon 141 Gruppen aus Deutschland. Zusätzlich wurden 17 internationale Seminare durchgeführt. Auch 2013 ist die Nachfrage konstant hoch: bis Januar 2013 haben sich schon 180 Gruppen angemeldet, die in enger Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Abteilung ihre Projekte in der IJBS realisieren möchten. Die Mission der IJBS ist es, vor allem Jugendliche historisch und politisch so zu bilden, wie es sich aus der Geschichte von Auschwitz und der Symbolik dieses Ortes für die Welt ergibt: Menschenrechte zu achten, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen und Toleranz und Respekt für Vielfalt zu fördern. Die Hauptthemen der Bildungsangebote sind nach wie vor die Geschichte des Zweiten Weltkrieges, des Holocaust und im besonderen des KZ Auschwitz. Sie setzen sich aber auch mit Fragen über die Welt, in der wir heute leben, und ihrer Zukunft im Kontext von Auschwitz, dem Symbol für das größte Verbrechen der Menschheit, auseinander. Die pädagogische Arbeit der Mitarbeiter_innen der Bildungsabteilung besteht in der Betreuung von Studiengruppen und in der Konzeption und Durchführung von deutsch-polnischen und internationalen Seminaren. Die den Studiengruppen angebotenen Workshops als Programmbausteine bei Gedenkstättenfahrten nach Auschwitz werden sehr gut angenommen. Die Bildungsreferent_innen führten mit 84 Gruppen Workshops im Rahmen des vom Auswärtigen Amtes geförderten Projektes Auschwitz erinnern Menschenrechte in unserer Welt durch. Im Jahr 2012 fanden wieder zahlreiche internationale Seminare für Jugendliche und Studierende zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten statt, zum Bei spiel das deutsch-polnisch-belarussische Seminar zur Multiperspektivität von Erinnerung. 14 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t d e s Vo r s t an d s A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t d e s Vo r s t an d s 15

10 Im Sommer führte die ASF-Studienleiterin die drei traditionellen Gedenkstättenfahrten nach Majdanek, Stutthof und Auschwitz für die zukünftigen ASF- Freiwilligen durch. Das deutsch-polnische Seminar für Multiplikator_innen von Gedenkstättenfahrten Gemeinsam statt Einsam, das als Kooperationsprojekt von der ASF und der IJBS durchgeführt wird, fand zum vierten Mal, aber zum ersten Mal in Berlin statt. Das von der Stiftung EVZ geförderte Bildungsprojekt Menschenrechte beginnen mit den Rechten von Kindern und Jugendlichen wurde mit der dritten Edition abgeschlossen. Für 2013 ist die Publikation des Konzeptes und ein Qualifizierungsund Vernetzungstreffen für polnische Bildungsexpert_innen aus den Feldern Menschenrechtsbildung und Gedenkstättenpädagogik geplant wurde die Zusammenarbeit mit dem Beit Ben Yehuda Haus Pax in Jerusalem aufgenommen und erste Konzeptionen für deutsch-polnisch-israelische Seminare erstellt. Das erste Seminar in Polen ist für 2014 geplant. Im vergangenen Jahr sind drei enge Freunde und langjährige Partner der IJBS verstorben, die Auschwitz-Überlebenden Kazimierz Smoleń, August Kowalczyk und Wilhelm Brasse, die sich viele Jahre lang mit Jugendlichen zu Gesprächen in der IJBS getroffen haben. Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus De r A g gre s s i o n ge ge n da s Fr e m d e k ann man e n dli c h f r e i e n L au f la s s e n, n a c h d e m e in e glü c k li c h e n t s o rg t e nat i o n al e Ge s c hi c ht e de r Id e ali s i e r un g d e s Ei ge n e n ni c ht län ge r im We g s t e ht. ( Jürge n Habe r m a s) Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAGKR) bekam durch die Kollekte des Kirchentages von Dresden 2011 deutlichen Schwung, der im Jahr 2012 sehr wirksam wurde. So erstellte die BAG drei handliche Erläuterungen für die Gemeinden und Multiplikator_innen zu Antisemitismus, Rassis mus und Homo phobie. Christian Staffa wurde in Doppelfunktion als ASF-Geschäftsführer und Mitglied des Sprecher_innenrates der BAGKR in die Januar sitzung des Rates der EKD eingeladen. Ergebnis dieser Sitzung war dann die Erklärung des Rates Nächstenliebe verlangt Klarheit vom 8. Mai Nach dem Weggang von Heike Kleffner und Christian Staffa sind beide weiter vom ASF-Vorstand gebeten worden, ASF in der BAGKR zu vertreten. Sehr breite Zustimmung fand der Aufruf von ASF und der BAGKR mit prominenten Erstunterzeichner_innen zu einer friedlichen Blockade aus christlichen Motiven gegen den Neonaziaufmarsch im Februar in Dresden. Bei der Mitgliederversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft zeigte sich, wie dringlich die Vernetzung der Aktivitäten gebraucht wird und wie wichtig auch die Unterstützung der EKD-Synode, des Ratsvorsitzenden und verschiedener Landeskirchen für die Initiativen vor Ort ist. So hat sich die EKD-Synode auch 2012 mit dem Thema Rechtsextremismus und Kirche befasst und das Kirchenamt gebeten, in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft die spezifischen kirchlichen Formen von Menschenfeindlichkeit aus den bisherigen Untersuchungen zu erheben und gegebenenfalls Linien einer dieser Zielgruppe gewidmeten Untersuchung zu erarbeiten. Mit Prof. Dr. Aleida Assmann, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, RA Yavuz Narin (Nebenklagevertreter der Angehörigen von Theodoris Boulgarides, 2005 vom NSU in München ermordet), Björn Mensing und Jürgen Müller Hohagen und über 100 Teilnehmer_innen veranstaltete die BAGKR im November 2012 eine Tagung zu Erinnerungsdiskursen und Menschenfeindlichkeit in Kirche und Gesellschaft, die sich aufmachte, die Traditionslinien von Menschenverachtung im kirchlichen Umfeld zu identi- fizieren. Durch den Nebenklagevertreter RA Narin stand noch einmal deutlich die Frage nach institutionellem Rassismus im Raum, wie auch die konkrete Frage nach der Rolle der Kirchen in der Begleitung der Opfer der NSU-Anschläge. Die BAGKR steht vor der Aufgabe, sich langfristig institutionell abzusichern und in der Öffentlichkeit weiter präsent zu sein. Wir danken herzlich für die Unterstützung der EKD und der jeweiligen Landeskirchen für ihre bisherige Unterstützung. Organisation Vorstand Johannes Krautheim schied bei der Mitgliederversammlung im April 2012 in Magdeburg aus. Auf den freien Platz rückte der Politologe Matteo Schürenberg nach. Er war 2004 bis 2005 Freiwilliger in der jüdischen Gemeinde in Brüssel und engagierte sich viele Jahre im Leitungskreis, in den Sommerlagern und als Teamer bei ASF-Seminaren. Jörn-Erik Gutheil trat im Dezember 2012 aus familiären Gründen von allen Posten zurück. Seine Stelle bleibt vakant bis zur Mitgliederversammlung im Mai Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Die wertschätzenden Beiträge des Ratsvorsitzenden wie auch des Präses der EKD-Synode beschrieben zum Abschied Christian Staffas klar und deutlich die große Bedeutung der Arbeit von ASF für die EKD. Der Rat der EKD veröffentlichte zum 8. Mai eine sehr gelungene Erklärung zum Rechtsextremismus, deren inhaltliche Ausrichtung sich auch dem Gespräch mit Christian Staffa vom 26. Januar verdankte. Sie nimmt die selbstkritische Linie auf, die ASF mit anderen in den letzten Jahren in dieser Sache empfohlen hat. Dem entspricht auch wieder ein Beschluss der EKD-November-Synode, die den Rat mit einer Sichtung der Umfragen zu menschenfeindlichen Einstellungen von Kirchenmitgliedern beauftragt. OKR Dr. Roger Mielke tritt die Nachfolge von Eberhard Pausch bei der EKD als Referent für Fragen öffentlicher Verantwortung der Kirche an und ist damit zuständig für evangelische Freiwilligendienste. Er nimmt an unseren Kuratoriumssitzungen teil, die einmal jährlich stattfinden. Dort betonte er die Wertschätzung der EKD für ASF als Organisation, die durch die besondere Form der Freiwilligendienste zu zivilgesellschaft- lichem und kirchlichen Engagement beiträgt. Weitere Kooperationspartner_innen Neben der Adolf Würth GmbH & Co. KG haben wir noch weitere Kooperationen durch Vermittlung der Ev. Landeskirche Westfalen mit westfälischen Unternehmen realisieren können. Zwölf Auszubildende waren in einem für sie sehr erfolgreichen Programm mit ASF in Israel. 16 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t d e s Vo r s t an d s A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t d e s Vo r s t an d s 17

11 Die Kooperation mit der Stephanus-Stiftung entwickelt sich stabil. Am 22. Januar 2012 haben wir einen deutsch-polnischen Gottesdienst gefeiert und damit das Jubiläumsjahr der Sommerlagerarbeit eröffnet. Die Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel fördern zwei Freiwilligenstellen, die Augustinum-Gruppe eine Freiwilligenstelle. Die Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft (EVZ) ist für ASF ein wichtiger und produktiver Partner. Die von der EVZ geförderten ASF-Freiwilligen, die mit Überlebenden arbeiten, besuchten am Beginn und am Ende die Stiftung, um von ihren Motiven für den Freiwilligendienst und ihren Erfahrungen zu berichten. Im Jahr 2012 läuft die Förderung der Mercator-Stiftung aus. Dankenswerterweise ist eine neue Förderung für weitere zwei Jahre zugesagt. Finanzielle Lage Finanziell gehörte das zurückliegende Jahr leider nicht zu den erfolgreicheren in der ASF-Geschichte. Einzelne Anträge, vor allem auf EU-Ebene, wurden nicht bewilligt und konnten leider auch durch eine Erhöhung der Spendeneinnahmen nicht ausgeglichen werden. Ebenso mussten wir Einbrüche bei einzelnen Kollekten verzeichnen. Wir bleiben damit EUR hinter unseren Erwartungen zurück und müssen dieses Defizit durch Rücklagen ausgleichen. Geschäftsstelle und Länderbüros Es hat eine ganze Reihe von personellen Umbrüchen gegeben, die teilweise schon skizziert wurden. Die drei Referate Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit und Regionalarbeit wurden in der Kommunikationsabteilung zusammengefasst, um die Arbeit besser miteinander zu verzahnen. Für diese Koordination wurde ein Assistent eingestellt, Ben Schaffer. Die Mittel für diese Stelle setzen sich aus der Reduzierung der Stelle Öffentlichkeitsreferentin (von 39 auf 32 Stunden/Woche) und aus nicht mehr besetzten studentischen Mitarbeiter_innen zusammen. Magdalena Scharf trat im Regionalreferat die Nachfolge von Jens Pohl an, der in den Ruhestand ging. Die Öffentlichkeitsreferentin Heike Kleffner verließ ASF, um sich Aufgaben im Bereich der Aufklärung der NSU-Morde zu widmen. Für ihre Nachfolge konnten wir Friederike Schmidt gewinnen. Rainer Ohliger trat zum die Nachfolge von Christian Staffa als Geschäftsführer an und schied zum Ende der Probezeit am wieder aus. Jutta Weduwen, bis dahin stellvertretende Geschäftsführerin, übernahm die kommissarische Geschäftsführung. Um ihre bisherigen Aufgaben im Projektbereich Interkulturalität zu übernehmen, wurde mit 20 Stunden Kamila Zimmermann ein gestellt, die den Projektbereich Interkulturalität zuvor schon als Projektmitarbeiterin bis Juni 2012 unterstützt hatte. Thomas Heldt, Freiwilligen- Referent, übernahm die stellvertretende Geschäftsführung. Unsere Landesbeauftragte in Frankreich, Ines Grau, bekam im Juli ein Kind und wird durch den franzöischen Mitarbeiter Ludovic Fresse vertreten. Er war vor einigen Jahren im Berliner Büro in einem einjährigen Programm tätig, das durch das Deutsch-Französische-Jugendwerk, Arbeit beim Partner, finanziert wurde. Im Sommer übernahm Mark McGuigan die Stelle des Landesbeauftragten in den USA. Er war schon seit 2011 im Länderbüro in Philadelphia tätig und unterstützte die Fundraising- und Seminararbeit dort. Katharina von Münster, bis Sommer 2011 Landesbeauftragte in Israel, zog in die USA und unterstützt das Landesbüro in Fundraisingaktivitäten. Urszula Sienczak ist nach einer halbjährigen Sabbat-Pause wieder als Landesbeauftragte ins Länderbüro in Krakau zurück gekehrt. Die Freiwilligenreferentin Andrea Koch reduzierte zum für die kommenden zwei Jahre ihre Stelle auf 23 Stunden. Claire Keruzec übernahm deshalb einen Teil ihrer bisherigen Aufgaben und ist für die Auswahl der Freiwilligen zuständig. Kosima Keller, Mitarbeiterin im Informationsbüro, verließ ASF zum und wurde durch Sigrid Wirrmann ersetzt. Magdalena Schmukalla, Landesbeauftragte in London, wurde im Februar 2013 Mutter. Sie wird durch Daniel Lewis vertreten. Der ehemalige Freiwillige war in den letzten Jahren als Honorarkraft im Londoner Büro beschäftigt. Dies sind viele personelle Wechsel, aber sie sind produktiv verlaufen. Neue Personen bringen neue Ideen und neue Impulse, auch wenn natürlich Einarbeitungszeiten Prozesse verlangsamen. Es zeigt sich aber, dass alle Kolleg_innen schnell in ihre neuen Tätigkeiten finden konnten und sie die Arbeit durch neue Perspektiven und Akzente bereichern. Dank an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer An dieser Stelle wollen wir wieder allen, die unsere Arbeit unterstützt haben, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), allen Projektpartner_innen und allen Spender_innen sehr herzlich danken. Ein besonderer Dank gilt neben der Staats kanzlei Sachsen-Anhalt und der regiocom GmbH auch den vielen Landes kirchen und Gemeinden, Stiftungen, dem Auswärtigen Amt, dem Bundes ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie dem Bundes ministerium des Inneren und der EU-Kommission. 18 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t d e s Vo r s t an d s A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t d e s Vo r s t an d s 19

12 ASF-Öffentlichkeitsarbeit He ik e K l e f f n e r Fr i e d e r ik e Schmi dt Die Präsenz von ASF in regionalen und überregionalen Medien konnte auf dem hohen Niveau des Vorjahres stabilisiert werden: Die thematischen Schwerpunkte der Berichterstattung waren dabei wie folgt: Der christliche Blockadepunkt gegen den Neonaziaufmarsch in Dresden und der Protest gegen die Extremismusklausel /das Engagement gegen Rechtsextremismus Berichte über zukünftige Freiwillige, die vor ihrer Ausreise Pat_innen suchen Berichte über rückkehrende Freiwillige und Freiwillige in ihren Projekten ASF-Sommerlager, insbesondere vor dem Hintergrund des 50. Jubiläums ihres Bestehens die ASF-Jahresversammlung in Magdeburg Hearing Schweigen und Verschweigen: NSU, Rassismus und das Schweigen im Land Besonders erfreulich ist, dass es erstmals gelungen ist, die ASF-Jahresversammlung in Magdeburg medial und in der Öffentlichkeit gut zu präsentieren. Mit den Veranstaltungen zum 9. November in Dresden, zur Treitschkestraße in Berlin und Berichten über aktuelle Freiwillige und Sommerlager war ASF regelmäßig in den Medien vertreten. Entscheidend für die mediale Präsenz von ASF ist es, dass sich der Verein neben den Freiwilligendiensten mit Themen platziert, etwa über Kampagnen, die öffentliche Aufmerksamkeit generieren. Die ASF-eigenen Medien präsentieren sich nunmehr rundum im einheitlichen Layout. Im vergangenen Jahr konnten der Relaunch aller Länderwebsites abgeschlossen und neue Länderwebsites für Polen und Russland / Ukraine / Belarus in Angriff genommen werden. Im Bereich der online-basierten Medien ist es uns gelungen, den Facebook-Auftritt innerhalb des vergangenen Jahres weiter auszubauen: die ASF-Facebook-Seite hat mittlerweile knapp 2000 Freund_innen ; die Website verzeichnet zwischen 400 und 600 Besucher_innen am Tag ( im Monat). Der E-Newsletter erscheint seit Herbst monatlich und wurde bereits von rund Menschen abonniert. Aus finanziellen Gründen wurde das Zeichen je Ausgabe um Exemplare reduziert und erscheint jetzt mit einer Auflage von ca. 9.00o Exemplaren. Darüber hinaus hat das ASF-Öffentlichkeits-Referat 2012 auch die Online-Auftritte der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche & Rechtsextremismus der zweiten Kampagne gegen die Extremismusklausel uns.de und des Bündnisses gegen das Schweigen konzipiert, umgesetzt und die Pflege der Websites betreut. 20 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Ö f f e n t li c h k e i t s ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Ö f f e n t li c h k e i t s ar b e i t 21

13 Freiwilligenwerbung 2012 Um die Freiwilligendienste für zu bewerben, ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen umgesetzt worden, darunter: neue Freiwilligendienst-Werbeflyer in einer Gesamtauflage von Stück Versand von Freiwilligendienst-Werbeflyern an Kirchengemeinden im gesamten Bundesgebiet Austausch-Anzeigenserie mit der Tageszeitung 100 Schülerzeitungen und 80 Studierendenzeitungen im gesamten Bundesgebiet mit Infotext und Kurzbericht beschickt Die wichtigsten online-basierten allgemeinen Freiwilligendienstportale mit aktualisierten ASF-Auftritten versehen Aktuelle und ehemalige ASF-Freiwillige als Multiplikator_innen ang t sowie ab Oktober über Facebook mobilisiert, andere auf die Option des ASF-Freiwilligendienstes hinzuweisen Schulen und Jobcenter mit Freiwilligendienst-Werbeflyern beschickt Bewerbungsinfos neu gestaltet und aktualisiert auf Bewerbungsinfos für das Deutschland-Programm aktualisiert auf In diesem Jahr haben wir neben den drei Predigthilfen auch einen aufwändig gestalteten Jubiläumsband zum 50-jährigen Jubiläum der Sommerlagerarbeit veröffentlicht, der auch über das Jubiläum hinaus gut verkauft wurde. In der ersten Jahreshälfte gaben wir die Neuauflage der Präfamina von Peter von der Osten-Sacken und Friedrich Dünsing heraus. Ak t ion Sühne zeichen beim Chris topher St ree t Day 2012 in Berlin. Zuletzt erschien im Oktober das Buch Reconciling Lives Geschichte bekam plötz lich ein Gesicht von Alvin Gilens, welches von der Begegnung ASF-Freiwilliger mit Holocaust-Überlebenden erzählt. Dazu fand in Berlin zum Er scheinungstermin eine Buchpräsentation mit dem Autor, Förder_innen und geladenen Gästen statt. Im Rahmen des Jahresthemas der Sommerlager wurde der entsprechende Flyer neben Deutsch auch auf Französisch und Englisch publiziert und verteilt. Die Image-T-Shirts erhielten ebenfalls einen neuen Anstrich und werden besonders von den jüngeren Freiwilligengenerationen begeistert getragen. Anlässlich des 110. Geburtstages von Bischof Kurt Scharf unternahmen ASF und die Evangelische Patmos-Gemeinde in Berlin-Steglitz erneut den Versuch, die Umbenennung der Treitschkestraße in Kurt-Scharf-Straße zu erreichen. Eine sehr gut besuchte Podiumsdiskussion gab den unterschiedlichen Meinungen Raum. Unter dem Titel Gelebte Erinnerung Erhaltet den neuen jüdischen Friedhof in Dresden! veranstaltete ASF gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Dresden, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dresden und dem Kulturbüro Sachsen eine ganztägige Nachdenkveranstaltung anlässlich der Erinnerung an die Novemberpogrome Der Kommunikationsbereich, bestehend aus den drei Referaten Fundraising, Regionalarbeit und Öffentlichkeitsarbeit, ist, auch durch die entstandene Stelle des Kommunikationsassistenten, enger miteinander verzahnt als bisher. So nahmen die Fundraising- und Öffentlichkeitsreferentinnen beispielsweise am Regionalgruppentreffen teil. Im Öffentlichkeitsreferat fand 2012 ein Personalwechsel statt. Heike Kleffner verließ ASF und nach einer mehrmonatigen Übergangszeit begann Friederike Schmidt im September ihre Arbeit als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit. 22 GedenkK verans o lumn etalt n z e iung l e (K ap am i t e9. l b enovember s c hr e i b u n g) 2012 in Dre sden. A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Ö f f e n t li c h k e i t s ar b e i t 23

14 Projektbereich Interkulturalität Ju t t a We duw e n un d K amil a Zimm e r m ann Leider ging die strukturelle Förderung des Projektbereiches Interkulturalität 2012 stark zurück, da wichtige Anträge abgelehnt wurden. Im zweiten Halbjahr war der Bereich nur mit zwölf Referentinnen-Stunden besetzt. Einige Projekte konnten trotz der mangelnden Förderung realisiert werden: In Kooperation mit dem Diakonischen Werk Berlin-Stadtmitte und der Jewish Agency beteiligte sich der Projektbereich Interkulturalität an einem deutsch-israelischen Fachkräfteaustausch mit Sozialarbeiter_innen, die sich für die Integration von Einwanderinnen und Einwanderer einsetzen. Eine besondere Dynamik bestand darin, dass sich die deutsche Gruppe aus herkunftsdeutschen und migrantischen Teilnehmenden zusammensetzte und daran Fragen geknüpft waren, wie die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und der Zugang zu Israel in der Einwanderungsgesellschaft geprägt werden. Die von ASF entwickelten Führungen mit Kreuzberger Stadtteilmüttern Auf den Spuren von Verfolgung, Widerstand und Einwanderung konnten fortgeführt werden und werden vom Kreuzberg-Museum angeboten. Ne ukölln e r St a dt t e ilmü t t e r au f de n Sp ure n de r NS- Ge s c hi c ht e 24 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 P r o j e k t b e r e i c h In t e r k u l t u r a li t ä t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 P r o j e k t b e r e i c h In t e r k u l t u r a li t ä t 25

15 Mit Neuköllner Stadtteilmüttern fand eine zehnwöchige Seminarreihe Stadtteilmütter auf den Spuren der Geschichte statt. Die Teilnehmerinnen setzten sich mit der NS-Geschichte und der Diskriminierung von Minderheiten im Zweiten Weltkrieg auseinander, unter anderem durch Besuche von Gedenk-Orten wie dem Haus der Wannseekonferenz und dem Anne-Frank-Zentrum, durch Begegnungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und durch die Erkundung der Geschichte im eigenen Bezirk. Die Broschüre Unsere Geschichten eure Geschichte? konnte in der dritten Auflage neu gedruckt werden. Der aus den Seminarreihen mit Stadtteilmüttern erstandene und Ende des Jahres 2011 neu aufgelegte Film Es ist auch meine Geschichte wurde 2011 mit englischen, französischen und türkischen Untertiteln unterlegt. Der Film erfreute sich großer Anerkennung und wurde auch 2012 an unterschiedlichen Orten öffentlich präsentiert, unter anderem im Goethe-Institut in Islamabad, Pakistan. Jutta Weduwen bereitete als Mitglied des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses die Interkulturelle Woche 2012 und 2013 mit vor. Darüber hinaus beteiligte sie sich an der Gestaltung des EKD-Heftes zum Tag der Menschenrechte 2012 zum Thema Schutz vor Rassismus. Mehrere Anträge, die für 2013 gestellt wurden, sind bewilligt worden (Bundesministerium des Innern, Glücksspirale, Europäischer Intergrationsfonds), inso fern ist die Arbeit des Projektbereiches Interkulturalität zumindest für 2013 abgesichert. Die Schwerpunkte werden auf der künstlerischen und biografischen Arbeit mit Jugendlichen und ihren Geschichten in sozialen Brennpunkten liegen. Die ASF-Regionalarbeit in Deutschland Ma gd al e n a Schar f Im Regionalreferat fand 2012 ein Personalwechsel statt. Jens Pohl wurde im März verabschiedet und Magdalena Scharf ist seit August 2012 Referentin für Regionalarbeit. Die neu geschaffene Stelle der Kommunikationsassistenz wurde mit Ben Schaffer besetzt. Aufgabe dieser im Regionalreferat angesiedelten Stelle ist die Koordination der drei Referate Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit und Regio nalarbeit zu einer Kommunikationsabteilung, um deren Arbeit miteinander zu verzahnen. Ehrenamtliches Engagement Gemeinsam mit ehrenamtlich für ASF engagierten ehemaligen Freiwilligen setzen wir uns ein für eine starke gesellschaftliche und politische Präsenz von Aktion Sühnezeichen in einer interessierten Öffentlichkeit, bei Landeskirchen, Kirchengemeinden, ökumenischen Veranstaltungen, bei Bündnispartnerinnen und -partnern und in der Politik. Angestrebt ist eine kontinuierliche Profilschärfung von ASF im Spannungsfeld zwischen Gründungsauftrag und gegenwärtigen Herausforderungen und Aufgaben. Dazu gehören insbesondere Themen der politischen Bildung, etwa Veranstaltungen der Freundeskreise und Regionalgruppen oder Schulbesuche mit Workshops gegen Antisemitismus, Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Auch die Arbeit gegen Rechts extremismus (Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus/BAKR), die Erinnerungsarbeit sowie aktuelle gesellschaftliche und politische Ent wicklungen (Vielfalt/Diversity) standen im Zentrum der Arbeit des Regional referates. 26 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 P r o j e k t b e r e i c h In t e r k u l t u r a li t ä t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 D i e A SF-R e g i o n a l ar b e i t in De u t s c h l an d 27

16 Im Jahr 2010 setzte sich ASF zum Ziel, bis Ende 2013 eintausend Vereinsmitglieder zu haben. Dank der Mitgliederwerbe-Kampagne unter dem Slogan Mittendrin. Mitgestalten. Mitglied werden. konnten wir uns unserem Ziel nähern und zählen aktuell 815 aktive Mitglieder Tendenz steigend. Besonders unsere Bemühungen, junge ehemalige Freiwillige für eine Mitgliedschaft zu gewinnen, waren erfolgreich. R e gional gr up p e n s p r e c h e r_ inn e n-t r e f f e n, Gö t t in ge n, Ok t obe r 2012 Regionalgruppen Die zentrale Vernetzung, der inhaltliche Austausch sowie inhaltliche Fortbildungen der bundesweit aktiven ehrenamtlichen Regionalgruppenmitglieder fan den halbjährlich statt, im März 2012 in Berlin und im Oktober 2012 in Göttingen. Themen waren die Koordination und Planung von Aktivitäten sowie inhalt liche Fragen zu Erinnerungsarbeit und -kultur. Engagement gegen Rechtsextremismus Gemeinsam mit dem Öffentlichkeitsreferat sowie weiteren Initiativen, Organisationen und Arbeitsgruppen unterstützte das Regionalreferat die Arbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus. Die BAGKR will mit ihrer Arbeit gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Homophobie, Feindschaft gegenüber Muslimen, Etabliertenvor rechte, klassischer Sexismus, Abwertung von Menschen mit Behinderungen, von Obdachlosen und von Langzeitarbeitslosen innerhalb und außerhalb der Kirchen benennen, ihnen konstruktiv entgegentreten und sie überwinden. Wie bereits in den Vorjahren rief ASF gemeinsam mit der BAGKR auch im Februar 2012 zu friedlichen Blockaden gegen einen Neonaziaufmarsch in Dresden anlässlich des Jahrestages des alliierten Bombardements der Stadt auf. 28 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 D i e A SF-R e g i o n a l ar b e i t in De u t s c h l an d A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 D i e A SF-R e g i o n a l ar b e i t in De u t s c h l an d 29

17 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Belarus A n z h e l a Be ljak Situation in Belarus D i e Be l gie n-fr e iw illi ge Dani e l a Ma dlun g be i e in e m ihr e r t ä gli c h e n Schi f f s- be s u c h e im Ant w e r p e n e r Ha f e n mi t z w e i Be s a t z un g s mi t gli e d e r n au s K ir ibat i. Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Belarus / Belgien / Deutschland / Frankreich / Großbritannien / Israel / Niederlande / Norwegen / Polen / Russland / Tschechische Republik / Ukraine / USA Belarus ist ein sehr sauberes Land. Sehr sauber sind die Straßen in Minsk, besonders vor dem Präsidentenpalast, sehr sauber sollen auch die Gedanken der Menschen sein, am liebsten wären da gar keine Gedanken, eine saubere Gesellschaft, in der alle die gleiche Meinung haben, die von oben kommt. Der Batsko (Vater) soll zufrieden sein. Er kümmert sich sehr um das Land. Er fährt durch die Städte und jede Stadt, in der er vorbeikommt, soll neu gestrichen und die Autobahn renoviert werden. Er kontrolliert alle Einkommen und Ausgaben. Man kann in Belarus nicht mehr Geld verdienen, als erlaubt ist. Wer mehr bekommt, erhält Besuch vom KGB und muss häufig hohe Strafen zahlen und zum Beispiel seinen Laden schließen. Import ist nicht erwünscht, da alle Menschen die eigene Wirtschaft unterstützen und belarussische Waren kaufen sollen. Belarus ist ein Land in Europa, das die Werte der EU nicht anerkennt und versucht, sich unabhängig von allen zu zeigen. Es gibt keine Opposition mehr, keine andere, alternative Meinung. Freiwilligenarbeit Unter diesen Umständen ist es nicht einfach für unsere Partner, die von staatlichen Behörden regelmäßig geprüft und kontrolliert werden. Mit der Hilfe unserer Freiwilligen versuchen wir, sie weiter zu unterstützen. Die drei Freiwilligen, die ihren Dienst bis Ende August 2012 leisteten, waren sehr aktiv und haben viel geschafft in Minsk. Sie hatten mehrere Projekte zu betreuen und mussten sich ihre Arbeitszeit selbst einteilen. Um eine bessere Betreuung der Minsker Freiwilligen zu gewährleisten, haben wir uns entschlossen, für die Freiwilligen vor Ort eine feste Ansprechpartnerin zu haben. Irina Belanowicz, die für die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) tätig ist,trifft sich regelmäßig mit den Freiwilligen und hilft ihnen im Alltag. Sie unterstützt sie in vielen aktuellen Fragen bei ihrer Arbeit, den Visa, ihrer Registrierung und Wohnsituation. Die vier Freiwilligen, die seit September 2012 in Minsk sind, sind sehr engagiert in ihren Projekten. Sie arbeiten in verschiedenen Projekten mit, unterstützen das Kinderheim für Kinder mit Beeinträchtigungen, organisieren dort ein Sommer- und ein Winterlager und schenken den Kindern Freude im Alltag. 30 K o lumn e n z e i l e (K ap i t e l b e s c hr e i b u n g) A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 31

18 D i e Be l ar u s- un d Uk rain e-fr e iw illi ge n de r Ge n e rat i o n 201 1/2012 (v o rde r e R e ih e, v.l.n.r.:) Mar i an Bl ok, K a t r in Cr e m e r s, K ai He lm s ( hin t e t e R e ih e, v.l.n.r.:) L e o ni e Baraba s-we il, Mar i e A hl e r s, Ange l a St arowojt ova, Johanna Günt t e r, die A SF-L ande sbe auf t ragte An zhela Be ljak, Nin a Na di g, Do minik a Tronin a un d Joh ann a Me n z e m e r. Seminare und Sommerlager Das erste Länderseminar für die gemeinsame Gruppe aus Belarus und der Ukraine findet jedes Jahr Anfang Dezember in Minsk oder einer anderen Stadt in Belarus statt. Dies ist abhängig von den Visa-Regelungen und der Registrierung, da die Minsker Freiwilligen in den ersten drei Monaten das Land nicht verlassen sollen. Die erste Begegnung im Land ist für die Gruppe von großer Bedeutung. Die Freiwilligen tauschten ihre ersten Eindrücke aus, erzählten von der Arbeit und der Wohnsituation und beschwerten sich über die russische Sprache, die nicht leicht zu erlernen ist. Trotz des schwierigen Anfangs waren alle mit Land und Projekt zufrieden. Das Seminar nutzten wir, um mehr über Belarus zu erfahren. Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit der Geschichte des Landes und erlebten beispielsweise eine Führung durch das Gelände des ehemaligen Minsker Gettos. Die Freiwilligen diskutierten über die aktuelle politische Situation, über das Engagement junger Menschen und die Bedeutung des Freiwilligendienstes in Belarus. Am Ende des Seminars nahmen alle am Freiwilligenforum teil, einer Konferenz für die Organisationen, die EVZ-geförderte Projekte in Belarus durchführen mit dem Ziel, die Freiwilligenzahlen in Belarus zu erhöhen. Die ASF-Freiwilligen stellten sich und ihre Projekte vor und nahmen an mehreren Workshops zu verschiedenen Themen teil, etwa Kommunikation zwischen den Generationen, Psychodrama oder Belarussische Tänze. D i e Be l ar u s- un d Uk rain e-fr e iw illi ge n de r Ge n e rat i o n 2012/2013 (v.l.n.r.:) (vorde re Re ihe) Rebekka Schacht, Philip Se ifer t, Johanne s He cke r, Aaron He yde, di e A SF-L an d e sbe au f t ragte Anyh e l a Be ljak, (mi t t l e r e R e ih e :) L e o ni e Sonn abe n d, L aura Mö c k e l, L e a Pl a t z be c k e r, Eva Hau d e, Flor i an R ilke, ( hin t e r e R e ih e :) Juli a Schn o r r e nbe rg, Lin a Müll e r, Joh ann a Bal s am 2012 organisierten die Freiwilligen ein Sommerlager in Minsk unter dem Titel Licht durch das Fenster in die Wohnung lassen. Die Aufgabe bestand darin, bei Überlebenden Licht einzulassen durch Putzen von Fenstern und Wohnungen. Eine kleine internationale Gruppe kümmerte sich so um zwölf Überlebende, die alt und bedürftig sind. Viele Babuschki waren so dankbar für die Hilfe, dass sie jedes Mal etwas Leckeres für die Gruppe kochten. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, die belarussische Kultur besser kennenzulernen und interessante offene Gespräche mit Überlebenden zu führen. Die ersten zwei Tage des Sommerlagers wurden komplett verbraucht für die nötige Registrierung, sonst hätten die Teilnehmenden noch mehr geschafft. Dank unserer Partner vor Ort war dies ein tolles Projekt, das auch 2013 unbedingt weitergeführt werden soll. Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August September 2012 bis Februar A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 33

19 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Belgien Ve ra K o c k l e r Situation im Land: Auf emotionaler Ebene erregten 2012 das Busunglück in Sierre, Schweiz, bei dem im März 28 Kinder starben und Königin Fabiolas Steuertrick im Dezember die belgischen Gemüter. Politisch war 2012 geprägt durch den weiterhin großen Erfolg der flämischen, rechten N-VA, Kürzungen im Staatshaushalt und den Reformen im Bereich der Renten- und des Arbeitslosengeldes. Auf europäischer Ebene verfolgten wir die Verhandlungen zum Nachfolgeprogramm von Jugend in Aktion mit großem Interesse. Es wird künftig YES Youth, Education, Sport heißen, der European Voluntary Service (EVS) wird beibehalten und bekommt einen Mittelzuwachs. Außerdem wird die lange umkämpfte Strukturförderung der EU auch weiter bestehen. Die Be Algie SF Jan-Fre hr e s b eiw r i cillige h t 2012 n deb r e rge i c hne t rat au s ion d e r Fr 2011/2012 e iw i l li g e n ar be b eim i t A bschlu s s s e min ar (v.l.n.r.): 1. R e ih e : Mar i e k e Sp e ll e r, San dra Lübcke, Mar i e Flore n t in e Holt e, Lui s a Drozd z yn sk i, He nnin g Tw i c k l e r, 2. R e ih e : L ara Be ure r-k e lln e r, Jak ob K ai s e r, Sarah Wa z in sk i, In e s Mr osek von Gli s c hin sk i, Mar k u s Be u c k e lm ann, Mar in a Min c h au. Unsere Zusammenarbeit mit ASF hat vor fast vier Jahren begonnen. Nikolai, Benjamin, Myriell, Marieke und Jule alle 18 Jahre alt oder ein klein wenig älter haben beschlossen, ein Jahr lang das tägliche Leben und Arbeiten in einer Studienund Forschungseinrichtung zum Zweiten Weltkrieg zu teilen und sich persönlich einzubringen. Mitgebracht haben sie ihren Enthusiasmus, ihre Fragen und ihren Durst zu verstehen. Welche Bereicherung stellt doch dieser Kontakt mit den jungen Freiwilligen dar. Er bietet die Gelegenheit, sich mit ihnen kritisch über historische Ereignisse und Fragen des 21. Jahrhundert auszutauschen. Diese Art der Initiative ist fantastisch und wird bei uns sicher noch eine lange Zukunft haben! Isabelle Ponteville, CEGES (Zentrum für historische Forschung und Dokumentation von Krieg und zeitgenössischer Gesellschaft) Freiwilligenarbeit Die Freiwilligengruppe hat in ihrem zweiten halben Jahr an verschiedenen Aktivitäten von ASF und Partner_innen teilgenommen. Höhepunkte waren das Seminar im Juni, eine Führung durch das jüdische Antwerpen und das Projektpartner_innentreffen Mitte Mai 2012 auf dem Sportgelände der Deutschen Seemanns mission im Hafen von Antwerpen. Mit den Orientierungstagen im September begann das Freiwilligenjahr für die Generation Themen waren die Geschichte und komplexe Politik Belgiens sowie Erinnerung und der Umgang mit Geschichte. Das Wochenendsemi nar im Dezember 2012 in Gent war zu großen Teilen der Reflexion über die ersten Monate des Freiwilligendienstes und der biographischen Arbeit gewidmet. Im Januar 2013 besuchte die Freiwilligen-Gruppe die Gedenkstätte Fort Breendonk. Öffentlichkeitsarbeit Die Länderbeauftragte nahm im Namen von ASF an den Eröffnungsveranstaltungen des Memorials und des neuen Museums der Kazerne Dossin teil. Am 24. Januar 2013 wurde die neue Ausstellung des Jüdischen Museums in Brüssel eröffnet. Die dritte Etage befasst sich mit den seit zehn Jahren gemeinsam veranstalteten Sommerlagern und der Geschichte von ASF. 34 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 35

20 Im Gemeindebrief der deutschsprachigen katholischen Gemeinde Brüssels erschien ein Artikel über die Arbeit von ASF im internationalen Kontext, während der Artikel in der flämisch-jüdischen Zeitschrift Joods Actueel sich direkt auf die Arbeit in Belgien bezog. Die neue Freiwilligengeneration arbeitet zusammen mit dem CEGES/ SOMA am gemeinsam organisierten Projekt Exil in Belgien weiter. Im Dezem ber fand ein erstes Seminar statt, in dem die Freiwilligen die Karteikarten der Sonderfahndungsliste durchforschten. Bis Ende Mai 2013 werden ASF-Freiwillige Biografien von politischen Flüchtlingen rekonstruieren, biografische Inter views mit Angehörigen führen und über Erinnerungen und die Bedeutung von Flucht, Migration und Exil damals und heute diskutieren. Sonstiges Der ASF-Belgien-Verein traf sich zu mehreren Sitzungen und wählte im November 2012 einen neuen Vorstand. Die Länderbeauftragte nahm an verschiedenen Veranstaltungen der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) teil. Im Rahmen ihres Vorstandsmandats in der Association of Voluntary Service Organisations (AVSO) übernahm sie die Einarbeitung und Begleitung des neuen Geschäftsführers Simon Nichelson. Mit der gründlichen Renovierung des Bade zimmers im September 2012 hat sich die Wohnsituation im Freiwilligenhaus in Antwerpen verbessert. Dies hatte sich lange hingezogen, ist jetzt aber endlich geschafft. Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August September 2012 bis Februar März 2012 August 2012 Projektbereiche Projekte D i e Be l gie n-fr e iw illi ge n de r Ge n e rat i o n 2012/2013 nach ge m e in s am e m K l e t- t e r n im Ho f de s Wa t e r m an, von link s nach re c ht s: vor n e : Dani e l a Ma dlun g, Sina Mülle r, 1. R e ihe s t e he nd: Amelie Hor n, Cora Mülle r, Nora Sophie Conrad, Ne r e a Di s c h e r, Mar l e n e He llm ann, 2. R e ih e s t e h e n d: L a s z l o Bar r e n a Bar ra, A d a Biljan, Jule W i t t gre f e, Ma x We t z e l, Ve ra K o c k l e r Sozial Benachteiligte 3 Freiwillige Menschen mit Behinderungen 4 Freiwillige Vrouwenhuis und Jongerenwerking des PSC Antwerpen (Frauentages- und Jugendzentrum d. Protestantischen Sozialzentrums) La Goudinière, Tournai (Heim für Kinder und Jugendliche) Deutsche Seemannsmission Convivial, Brüssel (Organisation zur Unterstützung von Asylanten) > Kombinationsprojekt Ark De Moerbei, Brügge (Lebensgemeinschaft für Menschen mit Behinderung) De Ark, Mortsel bei Antwerpen (Lebens gemeinschaft für Menschen mit Behinderung) L Arche en Belgique, Brüssel (Lebensgemeinschaft für Menschen mit Behinderung) Monnikenheide, Zoersel bei Antwerpen Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen 1 Freiwillige_r Historische und politische Bildung 3 Freiwillige (Tageszentrum für Menschen mit Behinderung) Service Social Juif, Brüssel (Jüdischer Sozialdienst) Musée Juif de Belgique, Brüssel (Jüdisches Museum) Joods Museum van Deportatie en Verzet, Mechelen (Jüdisches Museum zur Geschichte des Nationalsozialismus in Belgien) CEGES/SOMA, Brüssel (Forschungs- und Dokumentationszentrum) > Kombinationsprojekt 36 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 37

21 September 2012 bis Februar 2013 Projektbereiche Sozial Benachteiligte 5 Freiwillige Menschen mit Behinderungen 4 Freiwillige Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen 1 Freiwillige_r Historische und politische Bildung 3 Freiwillige Projekte Vrouwenhuis des PSC Antwerpen (Frauen tageszentrum des Protestantischen Sozialzentrums) La Goudinière, Tournai (Heim für Kinder und Jugendliche) Deutsche Seemannsmission Convivial, Brüssel (Organisation zur Unter stützung von Asylanten) > Kombinationsprojekt ADT Vierde Wereld België vzw (Verteidigung der Rechte von Armen, Kinder-und Jugendrechte, Mitarbeit in der Open-Air Bibliothek für Kinder) > Kombinationsprojekt Ark De Moerbei, Brügge (Lebensgemeinschaft für Menschen mit Behinderung) De Ark, Boechout bei Antwerpen (Lebens gemeinschaft für Menschen mit Behinderung) L Arche en Belgique, Brüssel (Lebensgemeinschaft für Menschen mit Behinderung) > Kombinationsprojekt Monnikenheide, Zoersel bei Antwerpen (Tageszentrum für Menschen mit Behinderung) Service Social Juif, Brüssel (Jüdischer Sozialdienst) Musée Juif de Belgique, Brüssel (Jüdisches Museum) Kazerne Dossin Gedenkstätte, Museum und Dokumentationszentrum Holocaust und Menschenrechte (ehem. Joods Museum van Deportatie en Verzet), Mechelen CEGES/SOMA, Brüssel (Forschungs- und Dokumentationszentrum) > Kombinationsprojekt Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Deutschland T h o m a s He l dt In Zeiten wirtschaftlicher Krisen, drohender Entsolidarisierung und des wachsenden Nationalismus in Europa steht unser Programm mit internationalen Freiwilligen für Begegnung, Austausch und Solidarität. Die Fragen, auf welchen Erfahrungen unsere Gesellschaften gründen und welche Werte unsere Zukunft prägen sollen, führen uns immer wieder zurück zu den Katastrophen und Trümmern des 20. Jahrhunderts. Angesichts der aktuellen politischen und ökonomischen Stärke Deutschlands braucht es in unserem Land Korrektive und die Stärkung von Empathie und interkultureller Kompetenz gegenüber den Nachbarn. Das ASF-Programm in Deutschland schärft das historische und politische Verständnis, schult die Selbstreflexion und bringt Menschen mit vielfältigen sozialen, kulturellen und religiösen Hindergründen ins Gespräch. In diese Lernprozesse sind Freiwillige, Projektpartnerinnen und -partner und Mitarbeitende von ASF gemeinsam involviert. Bis August 2012 leisteten 17 Freiwillige aus acht Ländern einen Dienst mit ASF in Deutschland. Ein Freiwilliger beendete im März 2012 vorzeitig seinen Dienst. Die Freiwilligen kamen aus Deutschland, Irland, Israel, Polen, aus der Russischen Föderation, aus Tschechien, der Ukraine und den USA. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit lagen im Bereich der historischen und politischen Bildung und in der Begleitung von Überlebenden der NS-Verfolgung. In Gedenkstätten und Museen unterstützten sie unsere Partner bei der Begleitung von Besuchergruppen, bei Archivrecherchen und in der Ausstellungsentwicklung. Sie pflegten Kontakte zu ehemaligen Häftlingen und ihren Angehörigen. Sie besuchten alte Menschen zu Hause und unterstützen sie im Alltag. Im September 2012 begann eine neue internationale Gruppe ihren Dienst mit ASF in Deutschland. Es sind 18 Freiwillige aus neun Ländern. Erstmalig wurde 2012 eine Freiwillige in die Gedenkstätte Flossenbürg entsandt. Leider mussten wir uns 2012 von einem langjährigen Partner verabschieden: Der Jugendkeller Lichtenrade in Berlin stellte seine Arbeit aus finanziellen Grün den ein. Auf Vermittlung und mit Hilfe des Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrums in der ufafabrik konnten wir aber eine neue Kooperation mit dem Jugendkulturzentrum Spirale in Berlin starten. Der Freiwilligendienst in Deutschland wird begleitet von einem vierteiligen Semi narprogramm. Auf dem Vorbereitungsseminar lernen die Freiwilligen sich und ASF näher kennen und erhalten viele praktische Tipps für das Leben in 38 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 39

22 Viele, viele Jahre lang haben die Überlebenden ihre Geschichte niemandem erzählt. Sie wollten nicht erinnert werden, hatten kein Bedürfnis zu reden oder Angst davor. Eines Tages aber erzählen sie ihre traurige Geschichte. Ich habe in meinem Freiwilligenjahr erkannt, dass genau dies meine Aufgabe, mein Auftrag ist: Ich kann ihnen zuhören, ihnen meine Aufmerksamkeit, mein Mitgefühl zuteil werden lassen. Wenn ich bemerke, dass sie sich mir öffnen und bereit sind, ihre Geschichte zu erzählen, weiß ich, dass sie mir vertrauen. Das macht mich glücklich. Vera Khorosheva aus Perm in Russland leistete 2011 bis 2012 einen Freiwilligendienst in der Gedenkstätte Augustaschacht in Osnabrück. Die De ut schland-fre iw illige n de r Ge ne rat ion 2011/2012 auf de m Vorbe re it ungss e min ar in Wün s d o r f im Se p t e mbe r 201 1: 1. R e ih e (v.l.n.r.:) De ni s Ts o y (R F ), Johanna Ble nde r (D), Ele na Pe t uhova (R F). 2. Re ihe v.l.n.r.: Shachar Roze n (IL), L aure n Flu ge r (US A ), Juli a Har t z (R F/D, Te am e r in), T h o m a s He l dt (D, A SF ), Tobia s Edling (D, A SF), Daniiela Pa shko (UK R ), Jana K a shut a (R F), Ana s t a s ia Kataeva (R F). 3. Reihe v.l.n.r.: Vera Khorosheva (RF), Teresa Walch (USA), D a n iel Fa r r e l l ( I R ), L e e or Fi n k ( I L), Pet r Hu m l (CZ ), P i a Rem mer s (D), K at a r z y n a St ud n icka (PL), A lën a Semer i ko va ( R F), Yae l Di nu r ( I L). Deutschland. Inhaltlicher Schwerpunkt ist der Austausch von Narrativen über das 20. Jahrhundert in ihren Herkunftsländern und Familien. Im Dezember findet eine erste Auswertung statt, verbunden mit einer Einführung ins biografische Arbeiten und einem Workshop in der Bildungs- und Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Im Frühjahr bietet ASF den Freiwilligen eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und Krakau an. Die Begegnung mit dem Ort Auschwitz in einer internationalen Gruppe ist für unsere Freiwilligen immer wieder bewegend und vielschichtig. Auf einem Abschlussseminar am Ende der Dienstzeit werden Fragen aus den letzten Seminaren aufgegriffen und die Gruppe gestaltet einen gemeinsamen Abschied. Das Interesse an einem ASF-Dienst in Deutschland ist vor allem in Osteuropa (Belarus, Russland und Ukraine) und Israel hoch. Darüber hinaus gibt es sehr viele unspezifische Anfragen über das EU-Programm Europäischer Freiwilligendienst (EFD / EVS). Eine für alle Beteiligten gut passende Besetzung der Stel len ist trotzdem immer neu eine Herausforderung für uns. Wir suchen Menschen, die sich für die spezifischen Projekte mit ASF in Deutschland interessieren und die für einen Dienst und den Austausch in einer internationalen Gruppe motiviert sind. Aktuell werden vier Stellen in Deutschland vom EU-Programm EFD / EVS gefördert. Zwei Freiwillige aus Israel vertreten ASF im Programm Kom-Mit-Nadev. Zur Finanzierung der Freiwilligenarbeit tragen die Patinnen und Paten der Freiwilligen und die Partnerinnen und Partner in den Einsatzstellen wesentlich bei. Seit Jahren unterstützt die Nordkirche unsere Arbeit in Hamburg. Die Lars-Day- Stiftung fördert unsere Seminararbeit. Für alle diese Beiträge sind wir sehr dankbar und auch in Zukunft auf Ihre Unterstützung angewiesen. D i e Fr e iw illi ge n de r Ge n e rat i o n 2012/2013 im Se p t e mbe r 2012 au f de m Vo r- be re it ungs se minar in Be rlin-k arl shors t: 1. R e ihe (v.l.n.r.): Gide on Unkele s s ( US A ) Je l e n a Vukob rat (Bi H), Tamir Shn e i d e r (I L), A lin e Se e l (D), Dani e l Hän dl e r (I L), Ant o in e Boe c k e r (D). 2. R e ih e (v.l.n.r.): R e be c c a K an t o r (US A ), A nn a Ha ge m an (NL), Ann a Tara sk in a (R F ), R e n a t a Saf in a (R F ), Mi c h a e l a Wolf (D), Ta t i an a Pe t r e nk o (UK R ), Ta t i an a Manyk in a (R F ), Liuba Va s e r yn a ( BY ), K amil a Se rdelsk a (PL), T h e r e s a R o d e w al d (D), Na t alii a Bogoliubsk ai a Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August (17) 13 5 (4) September 2012 bis Februar ( R F ), Lynn K o lumn Willi e n z e iam l e (Ks ap (US i t e la b), e s coliv hr e i biu a n g) Fe l dm an (US A ). A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 41

23 Projektbereiche Sozial Benachteiligte 3 Freiwillige Projekte Asyl in der Kirche, Berlin Jugendkeller Lichtenrade, Berlin Jugendkulturzentrum Spirale (NUSZ), Berlin Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen 11 Freiwillige Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde, Berlin Solidarische Hilfe im Alter, Hamburg Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten, Hamburg Fr e iw illi ge de r Ge n e rat i o n 2012/2013 im Se p t e mbe r 2012 am De nk m al f ür di e e r m o rde t e n Ju d e n Eur o p a s in Be r lin (v.l.n.r.): K amil a Se rdelsk a, Lynn W illi am s, Ta t i an a Manyk in a, Na t alii a Bogoliubsk ai a, Tamir Shn e i d e r. Historische und politische Bildung 16 Freiwillige Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Berlin American Jewish Committee, Berlin Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin Hendrik-Kraemer-Haus, Berlin Schwules Museum, Berlin Evangelische Versöhnungskirche in der Gedenkstätte Dachau Gedenkstätte Flossenbürg, Oberpfalz Gedenkstätte Neuengamme, Hamburg Gedenkstätte Sachsenhausen, Oranienburg Gedenkstätte Augustaschacht, Osnabrück Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, Ulm Gedenkstätte Buchenwald, Weimar Kreisau-Initiative, Berlin Freiwillige der Generation 2012/2013 im September 2012 im Museum Roter Stern in Wün s d o r f-wal d s t a dt (v.l.n.r.): Je l e n a Vukob rat, Ann a Ha ge m an, Dani e l Hän dl e r, R e be c c a K an t o r, Oliv i a Fe l dm an, Tamir Shn e i d e r. 42 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 43

24 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Frankreich In Marseille unterstützen die jungen deutschen Freiwilligen den Empfang und die Begleitung von Flüchtlingen ( ). Gegenüber den aufgenommen Personen offenbaren sie großes Mitgefühl und die große Bereitschaft zuzuhören. ( ) Sie zeigen uns ihre Weltoffenheit, ihre Aufmerksamkeit für politische Themen und ihr Streben nach Gerechtigkeit und Würde für ein jedes menschliches Wesen. Françoise Rocheteau, La Cimade, Marseille Lu d o v i c Fr e s s e Situation im Land Nach einem Wahlkampf, in dem der konservative Kandidat Nicolas Sarkozy seine Haltung zum Thema Migration radikalisierte, wurde der sozialdemokratische Kandidat François Hollande im Juni 2012 zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Beim ersten Wahlgang hatte Marine Le Pen, die Kandidatin der rechtsextremistischen Partei Front National mit 17,9% der Stimmen zuvor den dritten Platz erreicht. Bei der anschließenden Parlamentswahl gewannen mehrheit lich die Sozialdemokraten. Im September 2012 wurden auf dem Gelände der ehemaligen Internierungslager Drancy und Les Milles zwei neue Gedenkstätten eingeweiht. Freiwilligenarbeit Der ASF-Freiwilligendienst erfolgt weiterhin im Rahmen des französischen Freiwilligenprogramms Service Civique. Die Projektlandschaft blieb insgesamt stabil. In der Behindertenhilfe wurde im September 2012 die Stelle im Centre de la Mainguais nach einer Pause neu besetzt. Hingegen blieb die Freiwilligenstelle in der Lebensgemeinschaft L Arche in Paris frei. Im Mai/Juni 2012 fand das Länderseminar in der Nähe von Perpignan statt. 50 Jahre nach dem Evian-Abkommen setzten sich die Freiwilligen mit dem Algerienkrieg auseinander. Im August 2012 beteiligten sich drei ASF-Freiwillige aktiv an den Gedenkzeremonien im Memorial de la Shoah. Bi-/tri-/multilaterales (Seminar-)Programm Im Juni 2012 fand der dritte Teil der deutsch-französisch-amerikanischen Multiplikatorenfortbildung Vom Schmelztiegel bis zur Salatschüssel im Foyer Le Pont statt, gefördert durch das Deutsch-Französische Jugendwerk. 25 Teilnehmer_innen kamen in Paris zusammen, um ihren interkulturellen und interprofessionellen Austausch fortzusetzen. Im Dezember 2012 fand ein deutsch-französisches Freiwilligen-Seminar unter dem Titel Unsere Unterschiede sind ähnlich im Foyer Le Pont statt. Die ASF- Freiwilligen setzten sich gemeinsam mit gleichaltrigen französischen Freiwilligen der Organisation Unis-Cité mit sozialpolitischen Themen auseinander. Ihr Engagement wurde durch eine Reflexion über Normen und Ausgrenzungsprozesse begleitet. Das Seminar wurde ebenfalls durch das Deutsch-Französische Jugendwerk gefördert. D i e Fr e iw illi ge El e n a Tre n z ( ) mi t e in e m be hin d e r t e n Be w ohn e r de r D i e Fr e iw illi ge Hann ah A r nu ( ) im Par i s e r Mé m o r i al de la Sh o ah. 44 L e be n ska ge SF o lumn mja e hr ine en s zc be he irl ae ifc (K ht t l A ap 201 irt e1 clh b e Be sin c hr r i ec Wambré hi bt ue nau g) s d ec r hi Fre es, iwbe i l lii g elill n areb e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 45

25 Öffentlichkeitsarbeit Im Dezember 2012 wurde in Oradour-sur-Glane eine Reportage über die ASF- Freiwillige Helene Koch im dortigen Centre de la Mémoire gedreht, die im Januar 2013 in der Deutschen Welle ausgestrahlt wurde. Am 21. Januar 2013 veröffentlichte der Evangelische Pressedienst (epd) einen Artikel über Hannah, die aktuelle ASF-Freiwillige im Mémorial de la Shoah. Sonstiges Seit Mitte Juni vertritt Ludovic Fresse die Landesbeauftragte Ines Grau, die sich in Elternzeit befindet. D i e Fr e iw illi ge n gr up p e 201 1/2012 be i de n O r i e n t i e r un g s t a ge n im Se p t e mbe r 2011 in Paris. (Vordere Reihe v.l.n.r.:) Ole Teutlof f, Lina-Golly Wyrwa, Marie t ta Hau s din g, R u t h Gür t l e r, Hann ah Far be r, R e be k k a Müll e r, Do r o t h e e Mo os, A SF-L an d e sbe au f t ragte In e s Grau; (mi t t l e r e R e ih e v.l.n.r.:) Ge s a Ban s e m e i e r, Annik a Roe s, Judith Mülle r, Jona s Hillebrandt, Jac ob Lypp, De lia Hol ze nthal, L e onie Se ibe l, L e on R e inel; (hint e re R e ihe v.l.n.r.:) Pat r ick Fe ldmann, Be ne dik t Manh alt e r, Juli an T h os s, K l ara Frank e, e hr e n amtli c h e f ran z ös i s c h e Mi t ar be i- t e r in Mar in e Car o n. Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August September 2012 bis Februar Projektbereiche Menschen mit Behinderungen, Psychisch kranken Menschen 4 / 5 Freiwillige Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen: 3 / 4 Freiwillige Historische und politische Bildung 7 / 8 Freiwillige Sonstige 3 Freiwillige Projekte L Arche à Paris L Arche / L Âtre, Wambréchies Foyer de la Claire, Villefranche-sur-Saône Centre de la Mainguais, Nantes Les Petits Frères des Pauvres, Paris La Colline, Nice CDJC, Paris CIMADE, Marseille Yahad In Unum, Paris Maison d Izieu, bei Lyon Centre de la Mémoire d Oradour-sur-Gla ne, bei Limoges Musée-Mémorial du Camp de Rivesaltes OSE, Paris Centre mondial de la Paix, Verdun Foyer le Pont, Paris Volontaires au Bocage, Saint-Jean-le- Blanc D i e n e u e Fr e iw illi ge n ge n e rat i o n 2012/2013 in Par i s be i e in e r St a dt e r k un dun g im jü di s c h e n Vie r t e l L e Marai s 46 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 47

26 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Großbritannien Dani e l L e w i s Situation im Land Die ökonomische Situation in Großbritannien verschlimmerte sich Die staatlichen Sparmaßnahmen, die ein Jahr zuvor eingeführt worden waren, wirken sich jetzt dramatisch auf alle Teile der Gesellschaft aus und schaffen eine schwierige und angespannte Atmosphäre, insbesondere im Nonprofit-Sektor. Zahlreiche Vereine, NGOs und vor allem kleine, soziale Einrichtungen mussten bereits wegen finanzieller Probleme Mitarbeiter_innen entlassen und Projekte schließen. Deshalb waren 2012 Planungsunsicherheit und Ungewissheit ein generelles Phänomen und für viele ein reales Problem. Die politische Situation war auch davon betroffen, obwohl es 2012 weniger Protestbewegungen und Streiks in den Städten gab als im Vorjahr. Die Innenpolitik wurde stark geprägt von der Unzufriedenheit der britischen Öffentlichkeit, was D i e Fr e iw illi ge n ge n e rat i o n 2012/13 au f de m Wo c h e n e n d s s e min ar in Bwlch, Wal e s, im De ze mbe r 2012 (hintere Re ihe von link s): Magda Schmuk all a (L BA ), O r t r un Vö di s c h, Joh ann a Appel-Ir rgan g, K r ys t yn a Augu s t yn, Ma gd al e n a K e sk a, Jan Po r e bsk i, K ar olin a Mo t ys s e k, Clar i s s a Schn e i d e r. (v o rde r e R e ih e von link s): Marcin Zw yr z ykowsk i, He nr ike Ge n zel, Annabe lle Größlich, Simon Be rgh au s, R im Ir s c h e i d. zu regelmäßigen Reibereien innerhalb der Regierungskoalition führte. Politisch charakteristisch war auch die Fortführung der Debatte über die Rolle Großbritanniens innerhalb der EU. Freiwilligenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit Die Zusammenarbeit mit den ASF-Projektpartnerinnen und -partnern im Land verlief sehr gut trotz der Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Während des 50. Jubiläums 2011 wurden viele neue Kontakte zu Projekten aufgenommen, die ein starkes Interesse an einer Zusammenarbeit mit ASF haben. In der Folge konnten ab September 2012 zwei Freiwillige bei Norwood ihren Dienst beginnen, einer jüdischen NGO in Nordwest-London, welche mit Kindern, Familien und älteren Menschen mit Lernbehinderungen arbeiten. Viele unserer langjährigen Projekte wie etwa Conflict and Change, Southwark Day Centre for Asylum Seekers oder die Roma Support Group verloren jedoch ihre staatlichen Zuschüsse und waren daher von finanziellen Kürzungen betrof fen. Glücklicherweise hat sich der German-YMCA in London entschieden, vier ASF-Projekte zu fördern, sodass die Projekte hoffentlich teilweise wieder stabilisiert werden können. D i e Gr oßbr i t anni e n-fr e iw illi ge n de r Ge n e rat i o n 201 1/2012 au f e in e m L än d e r- s e min ar. Hin t e r e R e ih e (v.l.n.r.): Fe li c i t a s We il e d e r, Jo ann a L o r e n c, Ewa K o r- b u t, Lilli Me in c k, K a t ar z yn a Sawk a, Jose phin e Me r k e l, Car l o t t a I s rael. Vo rde r e R e ih e (v.l.n.r.): Dani e l L e w i s (Ho n o rar k raf t), Co r inn a Hohlw e c k, Jo - Trilaterales Programm Zehn Freiwillige aus Deutschland und Polen beendeten im August 2012 ihren Freiwilligendienst mit einem Evaluationstreffen in London. Dieses Abschlusstreffen bot die gute Gelegenheit, innerhalb der kleinen Gruppe gemeinsam über die Erfahrungen des Jahres nachzudenken sowie von einer besonderen Lebensphase und voneinander Abschied zu nehmen. Die positive Stimmung und starken 48 n a s Hill KA SF oelumn r, JaDo hre en rs zbo eei trl a e i c(k hgr t ap 201 z ei tgorek, e1 l b ebe s c hr r imi ec hi bt ue cnh au g) al s dpe e r sfr z ke iw in. i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 49

27 Freundschaften innerhalb der Gruppe zeigten sich schon in Chirk, Wales, während des Sommerseminars im April, als die Freiwilligen die Gelegenheit hatten, ihre Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen. Berichte aus der Die neue bilaterale Gruppe mit sieben Freiwilligen aus Deutschland und fünf Freiwilligen aus Polen startete im September 2012 ihren Dienst: wie auch die Gruppe zuvor, mit einem trilateralen Vorbereitungsseminar in Piekary, Polen. Auf diesem Seminar wurden die ukrainischen, polnischen und deutschen Freiwilligen auf ihren Dienst in Großbritannien und Polen vorbereitet. Drei weitere Orientierungstage fanden sofort nach der Ankunft in Großbritannien statt, die als Einführung zum Leben auf der Insel dienten und sich auf die Erwartungen und Hoffnungen der Freiwilligen fokussierten. Während des Wochenendsseminars im Dezember wurden bilateral die Zusammenhänge zwischen Kultur, Nation und Wahrnehmung von Geschichte thematisiert. Sie boten einen Ausgangspunkt zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar und vertieften gleichzeitig die Kenntnisse der Freiwilligen in den Themenfeldern von ASF. Freiwilligenarbeit : Israel Chr i s t a Zw illin g-s e i d e n s t ü c k e r Situation im Land Projektbereiche (ab Sept 2012) Sozial Benachteiligte 3 Freiwillige Menschen mit Behinderungen 5 Freiwillige Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen 1 (und 2 Teilzeit-)Freiwillige Historische und politische Bildung 3 Freiwillige Projektbereiche (2011/12) Sozial Benachteiligte: 3 Freiwillige Menschen mit Behinderungen: 4 Freiwillige Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen: 1 (und 2 Teilzeit-)Freiwillige Projekte Roma Support Group (London) Southwark Day Centre for Asylum Seekers (London) Conflict and Change (London) Coventry Mind (Coventry) Tandem Norwood (London) Tandem L Arche Lambeth (London) Association of Jewish Refugees (London) Leo Baeck Institute (London) Wiener Library (London) Coventry Cathedral (Coventry) Projekte Roma Support Group (London) Southwark Day Centre for Asylum Seekers (London) Conflict and Change (London) Coventry Mind (Coventry) Tandem L Arche Lambeth (London) Tandem Association of Jewish Refugees (London) Mitte November 2012 drängte sich die Gewalt in Israel einmal mehr in den Vordergrund: nachdem sich die Spannungen in und um den Gazastreifen immer weiter verschärft hatten, kam es zur Operation Wolkensäule und zum ersten Mal seit dem Golfkrieg 1991 flogen Raketen auf Tel Aviv und sogar in Jerusalem war zweimal der Raketenalarm zu hören. Die Freiwilligen kamen zu einer gemeinsamen Beratung mit den ASF-Mitarbeiter_innen und dem israelischen Freundeskreis in Jerusalem zusammen und kehrten anschließend in ihre Projekte zurück. Der Freiwillige aus Beersheva, das unter ständigem Raketenbeschuss litt, kehrte erst nach Eintreten der Waffenruhe dorthin zurück. Es war beeindruckend zu sehen, wie empathisch und reflektiert die Freiwilligen mit dieser absolut stressigen Situation umgingen und wie sehr ihr Verständnis für die komplizierte Situation im Land in dieser Zeit gewachsen ist. Freiwilligenarbeit Anfang des Freiwilligenjahres begann die Zusammenarbeit mit einer Schule für autistische Kinder aus beduinischen Familien in der Nähe von Beersheva. Die Schule ist die erste ihrer Art und herausragend in der Hingabe, mit der das Team die Schule ausgestattet hat und betreibt. Wir sind froh, Teil dieses Projektes sein zu können. Leider gab es auch einige Dienstabbrüche. Im Jahr 2012 entschlossen sich drei Freiwillige aus persönlichen und gesundheitlichen Günden, ihre Arbeit in Israel vorzeitig zu beenden und nach Deutschland zurückzukehren. Zudem reisten einige Freiwillige vor dem eigentlichen Ende des Freiwilligenjahres Ende August aus, was zum Teil mit dem sehr frühen Studienbeginn an einigen Orten zusammenhing. Ein Sozialpraktikum besonderer Art konnten vier Auszubildende der Firma Adolf Würth GmbH & Co. KG sowie sieben Auszubildende der Nordrheinwestfälischen Handelskammern absolvieren. Jeweils zwei Wochen lang hospitierten die Auszubildenden in den Freiwilligenprojekten und vertieften in einem Rahmenprogramm ihr Wissen über Geschichte, Politik und Wirtschaft Israels. Historische und politische Bildung: Leo Baeck Insitute (London) Wiener Library (London) 50 A SF 3 Freiwillige Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d ecoventry r Fr e iw i l licathedral g e n ar b e i t (Coventry) A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 51

28 Noch unerwarteter war der Ruhm, der ASF plötzlich durch die in Israel extrem beliebte TV-Kochshow Masterchef zuteil wurde: Tom Franz, ehemaliger ASF- Israelfreiwilliger und Freundeskreismitglied, eroberte mit seinen koscheren Kölner Rezepten die Herzen von Jury und Publikum und machte damit auch ASF israelweit bekannt. Wir gratulieren Tom Franz ganz herzlich zu diesem Erfolg! Anzahl Freiwillige und Projekte in Israel Anzahl Langzeitfreiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August September 2012 bis Februar Fr e iw illi ge de r Ge n e rat i o n 2012/13 währ e n d de s O r i e n t i e r un g s-s e min ar s au f de n Däche r n de r Je r u sale me r Alt s tadt. Hintere Re ihe (v.l.n.r.): Simon We issbe ck, Simon Stöckle, Leon Spiegelberg, Ulrike Frenzel, Kim Nathalie Jäger, Paul Kobusch, Lea Wam sle r, Danny Hollek, K l ar in a A k s e lr u d, Jan T h o r be n W ilke n s, Ann a K än dl e r, Mar i t-in ga Zimm e r m ann, Mar i e Fi o n a Graab, No ra Schmi dt, Ge o rg Hof mann, Rupper t Franz, Vordere Reihe (v.l.n.r.): Tere sa Finke, Johanna Blender, Friederike Lorenz, Chris ta Zwilling-Seidens t ücker, Sophie Anuth, Laila Sche s tag, Mar li e s Schn e i d e r, Jak ob u s Har t m ann E s f e hlt: Do r o t h e a Schw ar z Bilaterales Seminarprogramm Ein wesentlicher Bestandteil des Freiwilligenprogramms ist die Begegnung mit Holocaustüberlebenden, die ihre Geschichte und die ihrer Familien mit den Freiwilligen teilen. In Israel gehören die wöchentlichen Besuche bei Überlebenden zu jeder Projektkombination. Auf die Spuren ihrer eigenen Familiengeschichte begeben sich die Freiwilligen dann während der Begleitseminare. Höhepunkt ist hierbei das bilaterale Seminar gemeinsam mit israelischen Studierenden. Hier erarbeiten die Freiwilligen gemeinsam mit den jungen Israelis, wie die Familiengeschichte sie selbst und ihre Gesellschaft bis heute prägt. Deutschlandprogramm Zwei Israelis lebten und arbeiteten im Jahr 2012 im Rahmen der internationalen Gruppe des Deutschlandprogramms von ASF in Berlin. Sie waren Teil einer Gruppe von jungen Israelis, die mit dem Programm Kom-Mit-Nadev ausreisten und zu dem auch neun Freiwillige gehörten, die von Beit Ben Yehuda entsandt wurden. Öffentlichkeitsarbeit Die Arbeit von ASF in Israel konnte im Jahr 2012 vielen Gruppen und Einzelpersonen vorgestellt werden. Ein sehr ungewöhnlicher Weg, mit dem auf ASF aufmerksam gemacht wurde, war zum einen die Teilnahme von aktuellen Freiwilligen als Statist_innen und Kompars_innen in der Kinokomödie Love IsReal, die die Geschichte einer jungen Freiwilligen in Israel erzählt. Anzahl mittelfristige Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August Projektbereiche Sozial Benachteiligte Menschen mit Behinderungen Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen Projekte Frauenhaus Isha Le Isha, Jerusalem Open House, Jerusalem Kinder- und Jugenddorf, Ben Shemen Frauenhaus Nashim Lemaan Nashim, Haifa Beit Rachel Strauss, Jerusalem Beit Sefer Ilanot, Jerusalem Gan Or, Kiryat Ata Beit Sefer On, Tel Aviv Beit Uri, Afula Kivunim, Bustan HaGalil Alwfaa-Schule, Hura Alyn Hospital, Jerusalem Amcha, Haifa Amcha, Jerusalem Amcha, Beersheva Amcha, Nahariya Irgun Olei Merkas Europa, Jerusalem Beit Siegfried Moses, Jerusalem Beit Frankforter, Jerusalem Beit Bart, Jerusalem Offene Altenarbeit, Jerusalem, Tel Aviv, Haifa, Afula Pinkas Rosen, Tel Aviv Beit Anita Müller Cohen, Tel Aviv Irgun Olei Merkas Europa, Haifa Idan HaZahav, Jerusalem 52 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 53

29 Anzahl der Freiwilligen in den jeweiligen Projektbereichen Projektbereiche März bis August 2012 September bis Februar 2012/13 März- August 2012/13 MFD Arbeit mit Menschen mit Behinderungen Arbeit mit sozial Benachteiligten Verständigungsprojekte 4 3 Historische und politische Bildung Arbeit mit älteren Menschen Freiwillige der Generat ion 2011/2012 während de s Abschluss-Seminars ( Juli 2012) (vordere Reihe, v.l.n.r.:) Joana Bürger, Wanda Kilias, Christian Mangold (2. Reihe, v.l.n.r.:) Johannes Schneider, Aurelia Ebert, Helene Görmans, Agnieszka Poplawska, Mar ina Kr y janovkaja, Jonas Naumann, Birk Kowalsk i, Lilly Re ichwe in, Ludwig De c k e, Paulin e Mar x, Mir jam K ran e, K ar olin e R h e in (au f de r Mau e r s i t z e n d:) Rafael Piot rowsk i, Feli x Lührs (3. Re ihe, v.l.n.r.:) Su sanne Vogel, Adr ian We iss, R u t h K ran e, Do r o t h e a Hin z, Sil a s Ol s z e w sk i, Mar i a R öge r, K ili an Nu s sbaum ( hin t e r e R e ih e v.l.n.r.:) Mir i am Me ye r, Manu e l A be l s, Sim o n Sal z m ann Historische und politische Bildung Verständigungsprojekte Leo Baeck Institut, Jerusalem Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem Yad Vashem, Jerusalem Jugendbegegnungsstätte Beit Ben Yehuda, ASF, Jerusalem Stephen Roth Institut, Tel Aviv Alfred Wiener Bibliothek, Tel Aviv Isha LeIsha-Haifa Feminist Center Archiv des Jewish Distribution Committee, Jerusalem Beit Ashkenaz, Jerusalem Moadonit Shalom, Haifa Leo Baeck Educational Centre, Haifa Hand in Hand Schule, Jerusalem R e i s e nach Je r u s al e m war min g Up be im A bschlu s s-s e min ar de r lan g- un d mi t t e lf r i s t i ge n Fr e iw illi ge n Juli A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 55

30 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Niederlande Bar bara Schöppin g Situation im Land Nachdem die Minderheitenregierung von Liberalen und Christdemokraten an der Frage von Haushaltskürzungen im Rahmen der EU-Politik im Frühjahr gescheitert war, fanden im September 2012 Neuwahlen statt. Die rechtsliberale VVD und die Sozialdemokraten bilden nun die Regierung. Zum ersten Mal seit Bestehen der populistischen Partei von Geert Wilders hat diese an Stimmen verloren. Auch unter der neuen Regierung bleiben viele Nicht-Regierungsorganisationen von finanziellen Kürzungen betroffen, zum Teil auch Projektpartner_innen von ASF. Die Freiwilligen-Gruppe Bis auf die Stelle bei Emmaus-Haarzuilens konnten alle Projektstellen erhalten bleiben. Die Freiwilligen erfahren ihre ehrenamtlichen Mentor_innen als wertvolle Unterstützung. Der regelmäßige Kontakt von Freiwilligen mit Überlebenden und anderen älteren Freund_innen bleibt ein wichtiges Element in der Freiwilligenarbeit. Bilaterales Programm Im März fand das einwöchige Länderseminar statt. Der erste Teil widmete sich vorwiegend der Auswertung in den Projekten. Den zweiten Teil führten wir erneut gemeinsam mit der Anne Frank Stichting unter dem Titel Paths of Prejudice and Justice durch. Das Programm, das sich am Beispiel des ersten Nürnberger Prozesses und des Jugoslawien-Tribunals der Frage widmet, ob und wie Gerechtigkeit nach einem Genozid möglich ist, hat sich sehr bewährt. An diesem Seminar nahmen neben der Landesbeauftragten von Tschechien auch Student_innen aus Mazedonien und Kroatien teil. L än d e rgr up p e 201 1/2012 (v.l.n.r.): Vorde re Re ihe: Joachim Be rgmann, Janne s Löbling, Helge Aise nbre y, Gre gor May Hintere Re ihe: Paulina He rke r, Lena Stolle, Noe mi De dr ing, Lukas Ge r nhold, Wiebke Volkhardt, Fr ie de r ike Moraht, Juliane Harland, Sarah Le ude rs, Fr ie de r ike Wansing, Anna Nickelmann, Julia Brosy, Hannah Greimel, Femke Opper und ASF- Lande sbeauf t ragte Barbara Schöpping. Öffentlichkeitsarbeit Im Oktober fand in Zusammenarbeit mit der Hollandsche Schouwburg der dritte Themennachmittag statt. Im Rahmen des ASF-Jahresthemas wurde unter dem Titel Over de muur Joods leven in Oostduitsland aus unterschiedlichen Perspektiven über den Umgang mit der Schoa und die Gestaltung jüdischen Lebens in der DDR gesprochen. An dem gelungenen Nachmittag nahmen Projektpartner_innen, Mentor_innen, Freiwillige und zahlreiche andere Interessierte teil. In Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Verzetsmuseum Amsterdam haben die Freiwilligen im April erneut mehrere Schulen besucht. Das Programm Verzet je ( leiste Widerstand ) wurde mit großem Engagement zusammen mit den Schüler_innen durchgeführt. Anlässlich der ökumenischen Friedensdekade im November gestalteten Freiwillige traditionsgemäß einen Gottesdienst in der Deutschen Evangelischen Gemeinde Amsterdam mit. Zur Gedenkfeier des Internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar legten Freiwillige von ASF Blumen am Auschwitz-Monument in Amsterdam nieder. In Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis fanden mehreren ASF-Cafés statt. Es wurden eine Kampagne zur Werbung von Freund_innen von ASF Niederlande gestartet und halbjährlich Newsletter versandt. 56 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 57

31 Fre iwillige de r Gr uppe 2012/2013 be i e ine m Au s f lug z um St rand währe nd de r Or ie nt ie r ungs tage im Se ptembe r 2012 (vor n, v.l.n.r.): Far ina Male t z, Lea Riek, Ale xandr ina Machado de Amor im (mit tle re Re ihe:) Jan Feli x Pe r mie n, Daniel f reudenberger, Judith Braun, Niels Pohl, Laura be s t, Viola Renner-Mot z, Marieke Onnasch, Ruke n Cihan (hinten:) Niklas Szc ze sny, Mat thias Kirschmann, Mar t in Niklas Hage n (Es fehlt: Raphael Montermann) ASF-Freiwillige stellen Fragen Wie sehr man auch sein Bestes gibt, um frisch und unbefangen in die Welt zu schauen, jede Organisation institutionalisiert und verbürokratisiert in einem gewissen Maße. Schon allein aus diesem Grund bilden die ASF-Freiwilligen eine wertvolle Bereicherung für eine Organisation. Es sind Menschen, die noch nicht eingekapselt sind, die noch sehr stark damit beschäftigt sind, die Welt zu entdecken und die einen ausgesprochen idealistischen Drive haben. Und was vielleicht noch wichtiger ist: sie hören nicht auf, Fragen zu stellen und sehen die Welt um sich herum nicht als selbstverständlich an. Solche Menschen braucht man, um echte gesellschaftliche Veränderung erreichen zu können. Cyriel Triesscheijn Radar, Rotterdam Sonstiges: Im Mai absolvierten zum sechsten Mal drei Auszubildende der Firma Würth ein Praktikum bei der Anne Frank Stichting, der Regenboog Groep und dem Verzetsmuseum in Amsterdam. Sie wurden dort von den ASF-Freiwilligen betreut. Das Programm wird von allen Beteiligten sehr positiv aufgenommen. Sozial Benachteiligte 7 Freiwillige Dt. Seemannsmission, Rotterdam Emmaus Haarzuilens Jeanette Noël Huis, Amsterdam De Regenboog Groep, Amsterdam Stichting Kwintes, Amersfoort Wijkpastoraat Oude Noorden, Rotterdam Zum Projektpartner_innen-Treffen waren wir im Januar auf Einladung des Kulturreferenten Michael Meyer zu Gast in der Deutschen Botschaft. Vorher fand bei der Deutschen Evangelischen Gemeinde Den Haag im Rahmen des Jahresthemas eine Diskussion über Sommerlager statt. Eine Mentorin erzählte von ihren Erfahrungen mit den frühen ASF-Sommerlagern in Polen und der Tschechoslowakei; Thema waren zudem die DDR-Sommerlager. Im Juli 2012 fand in Deventer in Zusammenarbeit mit dem Etty Hillesum Centrum ein Sommerlager statt. Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August September 2012 bis Februar Projektbereiche Projekte Arbeit mit Menschen mit Behinderungen: 3 Freiwillige Arbeit mit älteren Menschen: 1 Freiwillige_r Arche Lebensgemeinschaft, Gouda DC Maccabiadelaan, Amstelveen Beth Shalom, Amsterdam Anzahl der Freiwilligen in verschiedenen Projektbereichen historische und politische Bildung 7 Sozial Benachteiligte 7 Arbeit mit Menschen mit Behinderungen 3 Arbeit mit älteren Menschen 1 Historische und politische Bildung 7 Freiwillige Anne Frank Stichting, Amsterdam Herinneringscentrum Kamp Westerbork, Hooghalen Joods Historisch Museum, Amsterdam Nationaal Monument Kamp Vught Radar, Rotterdam United for Intercultural Action, Amsterdam Verzetsmuseum Amsterdam Dank für die finanzielle Unterstützung an: EU-Freiwilligenprogramm Jugend in Aktion Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend Deutsche Ev. Kirchengemeinde Amsterdam und Rotterdam Deutsche Ev. Kirchengemeinde Den Haag Kleiner Kulturfonds der Deutschen Botschaft, Den Haag Stichting Visser t Hooft Centrum, Rotterdam 58 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 59

32 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Norwegen Mar i t t Me r f o r t Situation im Land D i e L än d e rgr up p e 2012/2013 be im Se min ar in Osl o: Joh ann a K e r s t in g, Li sa Dalke, Fran z Fabian- Ge r s t e in, Je n s Linde mann, Samira R ic arda A badian, Joh ann a We s s e lm ann, I s abe ll e Bombe i t e r, Mar i ann e Bur t h, Jak ob Schu s t e r, Sim o n Schni e r. Die Anschläge von Anders Breivik vom lösten 2012 eine Debatte über den Umgang mit dem Geschehenen aus, in der dessen Konsequenzen für den norwegischen Staat und die Gesellschaft erörtert wurden. Die norwegischen Medien berichteten intensiv über das Gerichtsverfahren und die psychologischen Gutachten zur Zurechnungsfähigkeit Breiviks und stellten generelle gesellschaftskritische Fragen. Im Mai 2012 stimmte das Parlament einstimmig für die Verfassungsänderung zur Abschaffung der evangelisch-lutherischen Staatskirche. Die Verfassungsänderung führt zu einer stärkeren, wenn auch nicht gänzlichen, Säkularisierung des Landes. Im November 2012 entschuldigte sich die norwegische Polizei offiziell bei den aus Norwegen deportierten Jüdinnen und Juden. Sie war während der Besetzungszeit an der Deportation von hunderten Jüdinnen und Juden nach Auschwitz beteiligt. Freiwilligenarbeit Die Projekte, mit denen ASF in Norwegen zusammenarbeitet, sind langjährige und gut bekannte Partner_innen. Durch diese stabile Projektlandschaft wurde die langfristige Krankheitsvertretung der Länderbeauftragten im vergangen Jahr gut aufgefangen. Die Freiwilligen des Jahrgangs 2011/2012 setzten sich auf den Länderseminaren mit norwegischer Kultur auseinander, so diskutierten sie beispielsweise im Juni 2012 den Umgang mit Menschen mit Behinderung in Norwegen und Deutschland. Im Januar war die Gruppe Gast der FHS Lundheim und gestaltete gemeinsam mit Schüler_innen der Folkehogskole das bilaterale Seminar zu stereotypen Vorstellungen über Deutschland und Norwegen. Die Freiwilligen entwickelten ein vierstündiges Seminar auf Norwegisch für 80 Schüler_innen der FHS. Sie präsentierten ASF und die Projekte in Norwegen. In kleinen szenischen Darstellungen wurden Themen wie Friedensdienst, Versöhnung und Völkerverständigung mit den Schüler_innen erarbeitet. Die Besonderheit des Seminars war die Zusammenarbeit von Schüler_innen mit und ohne Behinderung. Die Freiwilligen schätzten den Austausch mit den Schüler_innen und die gastfreundliche Atmosphäre an der FHS. 60 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 61

33 Öffentlichkeitsarbeit Im Oktober 2012 wurde ASF Norwegen, gemeinsam mit dem norwegischen Schriftsteller Ingvar Ambjørnsen, mit dem Willy-Brandt-Preis ausgezeichnet. Der Preis wird an Personen oder Institutionen verliehen, die mit ihrer Arbeit einen besonderen Beitrag zum deutsch-norwegischen Verhältnis geleistet haben. In Kokelv fand 2012 ein ASF-Sommerlager statt. Die intergenerative Gruppe traf mit Kokelv auf einen Ort, an dem ASF-Freiwillige bereits vor 50 Jahren arbeiteten. Sonstiges Der ASF-Freundeskreis hat sich im vergangenen Jahr als eine große Unterstützung für die Arbeit in Norwegen gezeigt. In der Zeit der Vertretung der Länderbeauftragten durch das Berliner Büro half der Freundeskreis bei der Vorbereitung der Seminare und bei der Anmietung der neuen Büroräumlichkeiten im Haus der Arbeiterpartei in Oslo. Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis Mai Mai 2012 bis August September 2012 bis Februar Projektbereiche Menschen mit Behinderungen 9 Freiwillige Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen 2 Freiwillige Arbeit mit Kindern/ Jugendlichen 3 Freiwillige Projekte Stiftung Betania/Alta: Wohn- und Tageszentrum für ältere Menschen mit psychischer Erkrankung Stiftung Signo/Andebu: Spezialschule für gehörlose Kinder und Jugendliche Wohnanlage für gehörlose Erwachsene Stiftung Signo CSS/Oslo: Wohnanlage für gehörlose Erwachsene Stiftung Granly/ Kapp: Wohnanlage für Menschen mit Behinderung Lundheim Folkehogskole Inklusive Internatsschule Jüdisches Wohn- und Seniorenzentrum/ Oslo Kindergarten in der jüdischen Gemeinde/ Oslo Stiftung Betania/Alta: Kindergarten Soltun Folkehogskole: Internatsschule D i e A SF-Fr e iw illi ge n de r Ge n e rat i o n 2012/2013: Li s a Dalke, Joh ann a We s s e l- m ann, Joh ann a K e r s t in g, Samira R i c arda A badi an, I s abe ll e Bombe i t e r, Jak ob S c hu s t e r, Sim o n Schni e r, Je n s Lin d e m ann, Tillm ann P f l ä gin g, Fab i an Fran z- Ge r s t e in, Jan- Chr i s t o ph Ell e 62 AK SF o lumn Ja hre en sz be ei rl e i c(k h t ap 201 i t e1 l b ebe s c hr r i ec hi bt ue nau g) s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 63

34 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Polen Ur s z ula Sc i e ńz ak Situation im Land D i e Fr e iw illi ge n de r Ge n e rat i o n 2012/2013 be im de u t s c h-uk raini s c h e n W E S in P i e k ar y, Janu ar 2013 (v.l.n.r.): (unt e r e R e ih e): A gni e s z k a Zyc h o w i c z, Ho n o rar k raf t, Ur s z ula Si eń c z ak, L BA, Se rgii Mir oshnyc h e nk o. Z ak h ar ya Orlova (mit tle re R e ihe): Se rgii K oval, K athar ina Fi s s me r, Anna K oz ikowsk i, Ol ga Sok olova, Glib P r o n sk ik h, K hr ys t yn a Z anyk, Galyn a Shp o r t k o, Je s- s e St e gm ann, Mar i e Lühr s, Ol e k s an dr Mi sk o v, Li s a R up p (obe r e R e ih e): P i a Han s e n, Joh ann e s Fe n d e l. Wenn man nach dem wichtigsten Ereignis in Polen im Jahr 2012 fragen würde, würden die meisten Befragten wohl die Fußball-Europameisterschaft nennen. Das in Zusammenarbeit mit der Ukraine durchgeführte Projekt beschäftigte die polnische Bevölkerung nicht nur in Anbetracht der Sportleistungen, es war vielmehr ein politisches, wirtschaftliches mit sehr großen Investitionen verbundenes und internationales soziales Ereignis. Die EM lenkte kurzzeitig von der EU- und Wirtschaftskrise ab, die auch in Polen zunehmend spürbar wurde. Freiwilligenarbeit Für das ASF-Programm war es eine dynamische Zeit, der Austausch und die Integration der binationalen Gruppe waren nicht einfach. Zwar gab es Schwierigkeiten, Wohnungswechsel und Umzüge, aber die Arbeit in den Projekten war gut, getragen vom Engagement und der Motivation der Freiwilligen und der großen Wertschätzung durch die Projektpartner_innen. Die aktuelle Freiwilligen-Generation zeigte sich vom ersten gemeinsamen Vorbereitungsseminar an als eine sich gern integrierende und austauschende Gruppe. An Stelle des zeitweise unbesetzten Projekts bei Miedzy Nam ist es gelungen, mit dem Malteser Zentrum für Kinder mit Behinderungen in Krakau ein neues Projekt desselben Bereiches zu gewinnen. Neben dem guten Start traten in diesem Jahr unerwartet Probleme mit Visa für die ukrainischen Freiwilligen zutage. Schließlich konnte die Frage gelöst werden, aber mit großem Zeit- und auch finanziellem Aufwand. D i e Fr e iw illi ge n de r Ge n e rat i o n 201 1/2012 au f de m de u t s c h-uk raini s c h e n e n Wochenendseminar in Piekary im Januar 2012 (v.l.n. r.) hinten: Marek Kamionka (Honorark raf t im Büro), Solve j g Ho f e r t-vrana, Ma x Br unow, Anna Pu z ankova, Tam ara K o mi s s ar o v a, A gni e s z k a Zyc h o w i c z (Ho n o rar k raf t im Bür o) v o r n e : Viache sl av Mak ar e nk o, Ma x imili an K l e d z ik, Mar i an e Pöschel, K a t r in Bar t e l s, Kyr yl o K o z h e myk in, Ie vge nii a R u dk o v sk a, Fran z i sk a R olf, Vik t o r ii a V l a s iuk, Yur iy Ma t u s c h ak, A ll a Iv an o v a. Bilaterales und trilaterales Seminarprogramm In Polen veranstaltet ASF binationale Länderseminare für deutsche und ukrainische Freiwillige in Polen und trilaterale Projekte, zu denen auch zukünftige polnische Freiwillige in Deutschland und Großbritannien eingeladen werden. Die Seminarteilnehmer_innen tauschen sich zu verschiedenen für sie wichtigen 64 AK SF o lumn Ja hre en sz be ei rl e i c(k h t ap 201 i t e1 l b ebe s c hr r i ec hi bt ue nau g) s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 65

35 Themen aus, wie Geschichte, Politik und Kultur aus der Perspektive der einzelnen Länder und Nationen. Die Seminare finden im deutsch-ukrainischen oder deutsch-ukrainisch-polnischen Rahmen statt und ermöglichen den Austausch sowie eine Auseinandersetzung in verschiedenen Konstellationen und aus unterschied lichen Perspektiven. Deutschlandprogramm und Trilaterales Projekt in Großbritannien Im September 2012 hat eine polnische Freiwillige ihren Dienst in Deutschland begonnen. Sie arbeitet im Projekt Kreisau-Initiative in Berlin. Fünf polnische Freiwillige wurden im September 2012 nach Großbritannien, meistens in die bisherigen Projekte entsandt, etwas die Roma Support Group, das Southwark Day Centre for Asylum Seekers in London und Coventry Mind. ASF-Verein in Polen Wir stehen bei eisiger Kälte auf dem Friedhof und plötzlich erzählt sie mir davon, wie sie in Majdanek bei minus dreißig Grad mit nassen Haaren fünf Stunden Appell stehen musste. Dagegen ist mein Frieren auf dem Friedhof im Wollmantel ja gar nichts. Mein gegenwärtiges Leben wird durch so etwas auf einmal ganz relativ. Und ich nehme es viel mehr als unerhörtes Glück wahr, dass ich hier und heute leben darf und keiner Gewalt ausgesetzt bin. Die Freiwillige Pia Hansen, Gedenkstätte Majdanek und Maximilian-Kolbe-Werk über ein Treffen mit einer von ihr besuchten Überlebenden Im November 2012 gab es eine Jahresversammlung der Mitglieder des Vereins, wo von den Vereinsaktivitäten berichtet wurde. Der Verein organisiert offene Diskussionstreffen zu ASF-Themen. Bei der ersten Veranstaltung wurde der Film Leise gegen den Strom gezeigt, weitere Treffen folgen. Finanzen Nachdem der ASF-Verein als eine Koordinierungsstelle des European Voluntary Service (EVS) anerkannt wurde, stellte ASF 2012 einen ersten Finanzierungsantrag, welcher bewilligt wurde. Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August September 2012 bis Februar Kinder und Jugendliche 2 Freiwillige Arbeit mit älteren Menschen 8 Freiwillige Menschen mit Behinderungen 1 Freiwillige_r Politischer und Bildungs bereich 5 Freiwillige Bildungsbereich + Ältere Menschen Jugendzentrum in Piekary Verein ehemaliger KZ-Häftlinge in Lublin Verein ehemaliger KZ-Häftlinge in Danzig Verein ehemaliger KZ-Häftlinge in Krakau Jüdische Gemeinde in Warschau Stiftung Miedzy Nami Malteser Zentrum für Kinder mit Behinde rungen und ihre Familien Teatr NN, Lublin Edith-Stein-Gesellschaft, Breslau Stiftung deutsch-polnische Aussöhnung, Warschau Projektbereiche Gedenkstättenbereich 5 Freiwillige Gedenkstättenbereich / Öffentlichkeitsarbeit 2 Freiwillige Projekte IJBS Auschwitz Gedenkstätte Majdanek in Lublin Gedenkstätte Stutthof Jüdisches Bildungszentrum in Auschwitz 66 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 67

36 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Russland Ut e We inm ann Situation im Land Die Protestwelle in Russland nach den Parlamentswahlen vom Dezember 2011 ebbte auch nach den Präsidentschaftswahlen Anfang März 2012 nicht ab. Im Frühjahr setzten sich die Massenproteste in Moskau und in geringerem Umfang auch in anderen Großstädten fort. Doch anstatt des erhofften Demokratisierungsprozesses nahm die Entwicklung einen gegenteiligen Verlauf. Seit dem erneuten Amtsantritt von Wladimir Putin im Mai verschlechterten sich beispielsweise die Bedingungen für die Arbeit russischer und ausländischer NGOs in Russland. Am 21. November trat ein Gesetz in Kraft, das NGOs, die Fördergelder aus dem Ausland erhalten und politisch aktiv sind, verpflichtet, sich als ausländische Agenten zu registrieren. Mit dem Gesetz geht eine Stigmatisierung der Arbeit russischer Organisationen einher, die mit ausländischen Partner_innen kooperieren. Hinsichtlich geschichtspolitischer Fragen hat sich am Trend der letzten Jahre nichts geändert: Patriotisches Gedenken an den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg verdrängt die leiseren Töne der Erinnerung an mit dem Selbstverständnis einer siegreichen Nation unvereinbare Themen. Freiwilligenarbeit D i e R ußlan d-fr e iw illi ge n gr up p e 201 1/2012 be im Se min ar in Wolgograd im De ze mbe r 2011 (v.l.n.r.): Ale xande r Bau, Dar ia Gomelskaia, We r ne r Boschmann, A nn a Hau s c hil d, P i a Bai s c h, Juli a Bü c hl e r, Sarah Br umm. A u f de m Fo t o f e hlt Ann e m ar i e Gr oß e-jü t t e. Die Zusammenarbeit mit den langjährigen Projektpartner_innen in Russland setzte sich im vergangenen Jahr fort. Daneben sind auch neue Kontakte entstanden, die perspektivisch weitere Standbeine eröffnen könnten. Dazu gehört das jüdische Gemeindezentrum in Wolgograd. Die Freiwillige in der lutherischen Gemeinde Sarepta besucht nun wöchentlich das jüdische Gemeindezentrum. Dort fand zudem ein gemeinsames Sommerlager statt. In Woronezh bei der Jugend menschenrechtsbewegung konnte die Freiwillige durch Eigeninitiative neue Ak zente setzen, nicht zuletzt, weil sie Muttersprachlerin ist. Gleiches gilt auch für Memorial Moskau. Die nach folgenden Freiwilligen profitieren dabei von der exzellenten Vorarbeit ihrer Vorgänger. Bei Memorial kommt hinzu, dass sich mit dem Umzug in groß zügige Räumlichkeiten generell neue Perspektiven eröffnen. Im Holo caust zentrum sind die Freiwilligen mit dauerhaften Aufgaben betreut, im Heilpädagogischen Zentrum konzentriert sich die Arbeit wieder auf Gruppen mit Kindern. Alle Moskauer Freiwilligen arbeiten außerdem in der offe nen Altenarbeit bei Sostradanije und fakultativ engagieren sie sich in einer Bildungseinrichtung für Kinder von Flüchtlingen und mit Migra tions hinter grund. In Perm und St. Petersburg sind die Freiwilligen bei Memorial vorrangig in der 68 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 69

37 offenen Altenarbeit tätig. Die Visafrage für einen einjährigen Aufenthalt ist nach wie vor ungelöst, was bedeutet, dass die Freiwilligen alle drei Monate ausreisen müssen zur Beantragung neuer Visa. Bi-/tri-/multilaterales (Seminar-)Programm Das erste Seminar nach Dienstbeginn fand in Wolgograd in den Gemeinderäumen von Sarepta statt und ist der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und insbesondere der Schlacht in Stalingrad gewidmet. Exkursionen und Reflexionen darüber sind fester Bestandteil. Beim zweiten Seminar in Perm verlagerte sich der Schwerpunkt auf die für Russland prägende Erinnerung an den GULAG, da etwa zwei Busstunden von der Stadt entfernt in dem einzigen erhaltenen Lager eine Gedenkstätte eingerichtet ist. Den Austausch mit jungen Freiwilligen von Memorial Perm und Studierenden bewerten die ASF-Freiwilligen als wichtigste Erfahrung neben dem historischen Einblick in die Geschichte des stalinistischen Terrors und seiner Folgen. Deutschlandprogramm Sowohl geografisch, von ihrem Hintergrund, als auch vom Alter her ist im September 2012 eine sehr heterogene Gruppe neuer Freiwilliger aus Russland ausgereist. Vermehrt gehen Bewerbungen von Menschen ein, die nach ihrem Studium bereits Berufserfahrung gesammelt haben. Dass sich das Programm nicht ausschließlich an sehr junge Freiwillige richtet, wird als Pluspunkt vermerkt. Gemeinsam mit den Freiwilligen verstehen wir die tiefe Verbundenheit unserer beiden Länder und die tragische Vergangenheit, die beide durchlaufen haben. Auf diesen Gedanken kommen die deutschen Freiwilligen, die alten Menschen, die sie betreuen, und auch die jungen Permer Freiwilligen. Wir lernen voneinander, werden gemeinsam erwachsen. Es ist spannend, diesen Prozess zu beobachten. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Geschichten auch weiterhin fortsetzen. Robert Latypov, Vorsitzender von Memorial, Perm Erfreulich ist, dass ein Großteil der Freiwilligen aus Russland auch nach Dienstende in engem Kontakt zu ASF steht. Sonstiges Ein Highlight des vergangenen Jahres bildete das Projektpartnertreffen im Juni in Moskau, zu dem Partner_innen aus Russland, Belarus und der Ukraine eingeladen waren. Der Themenschwerpunkt lag auf dem Umgang mit der Erinnerung an GULAG, Krieg und Schoa in den postsowjetischen Ländern sowie auf der Arbeit mit Überlebenden. Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August September 2012 bis Februar Projektbereiche Sozial Benachteiligte 5 Freiwillige Arbeit mit Menschen mit Behinderungen: 1 Freiwillige_r Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen 7 Freiwillige Projekte Bürgerhilfe Flüchtlingsschule Moskau Romaschule Antidiskriminierungszentrum Memorial St. Petersburg Heilpädagogisches Zentrum Moskau Memorial Petersburg Sostradanije Moskau, Gemeinde Sarepta, Wolgograd Memorial Perm D i e Fr e iw illi ge n 2012 / 2013 im Apr il 2012 in Pe r m. (v.l.n.r.): Sarah Br umm, A nn e m ar i e Gr oß e-jü t t e, Juli a Bü c hl e r, Dar i a Go m e l sk ai a, We r n e r Boschm ann, Historische und politische Bildung 3 Freiwillige Memorial Moskau, Holocaustzentrum Moskau, Jugendmenschenrechtsbewegung Woronezh 70 A nn a Hau A SF Ja s chr hil e sd, b e rpi cih a t 2012 Bai s c h, Be rai cl he txe an auds ed r e r Bau, Fr e iw ijuli l g ea n ar Kbo eni tosova ( Te am e r in) A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 71

38 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Tschechische Republik Die Fre iw illige n de r Ge ne rat ion 2012/2013 be i de n Or ie nt ie r ungs t age n in Prag (v.l.n.r.): T he re sa Se lt e r, Rona Pe t e r se n, Clara L e Guelle c, Marle n Torhe ide n, Nik la s L ämmel, Con s t an ze Fe t t ing, Jakob Junghan s, Robe r t Blum, Johanna Wolf f, Ant onia K r u se St ani sl av a Fran c e s c a Š imuni o v á Situation im Land Vertreter der Vereinigung der Roma in Tschechien haben im Juni 2012 Premier Petr Nečas getroffen und schlugen eine_n eigene_n Bevollmächtigte_n für Fragen der Roma-Minderheit vor. Sie warnten vor verstärkten rassistischen Stimmungen in der tschechischen Gesellschaft. Nečas veröffentlichte nur eine Pressemeldung, worin er die Einsetzung eines Beauftragten für Roma-Fragen als erwägenswert benennt. Bis jetzt ist nichts passiert und die rassistischen Stimmungen bestätigen sich z.b. in Reaktionen auf eine Kampagne, in der Kinder und Jugendliche aus einer Roma-Siedlung ihre Wünsche äußern. Die Fotos und die Hassreaktionen darauf im Internet werden in einer Ausstellung gezeigt. Im Januar 2013 erlebte Tschechien die erste direkte Wahl des Präsidenten. In der Stichwahl standen sich Milos Zeman und Karel Schwarzenberg gegenüber. Erschreckend war, wie entscheidend das Thema der Benes-Dekrete über die Ausweisung der deutschen und ungarischen Bürger nach dem Zweite Weltkrieg war. Es wurde von Milos Zeman zur Angstmachung vor den Deutschen instrumentalisiert. Auch schienen das lange Exil, die österreichischen Wurzeln und die nicht tschechisch sprechende Frau Karel Schwarzenbergs inakzeptabel für die Wähler_innen zu sein. Ein Zeichen dafür, dass ASF-Arbeit in Tschechien extrem wichtig und sinnvoll ist. Die Fre iw illige n de r Ge ne rat ion 2011/2012 be i de n Or ie nt ie r ungs t age n im Se p t e mbe r 2011 in Prag (v.l.n.r.): K athar ina Lübs t or f, Timo Mülle r- Tr ibbe n se e, Paula Cars tens, Leonie Schit tenhelm, Be njamin Se idel, Eva Carbach, Ve r e n a He s s e, Freiwilligenarbeit ASF wird in Tschechien durch die ökumenische Partnerorganisation Servitus vertreten. Derzeit gibt es zehn ASF-Freiwilligenstellen. Die Arbeit mit zwei neuen Projektpartner_innen ist gut angelaufen: In Prag gibt es eine neue Projektstelle in der Menschenrechtsorganisation In Iustitia, die sich für Opfer der Gewalt aus rassistischen Gründen einsetzt, und in Lidice in der Gedenkstätte am Ort des erlosche nen Dorfes, dem Racheakt der Nationalsozialisten nach dem Heydrich- Attentat. Die Projektpartner_innen und die Freiwilligen sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit. 72 Lu dw i g AK SF odo lumn Jamr hre en ös, sz be ei rl li e i ce(k hge t ap 201 nid: t e1 l b Sim ebe s c hr roi ec n hi bt Ru e ne au g) b s i ge d er. Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 73

39 Für die kommende Freiwilligen-Generation wird ein neues Projekt in der politischen Bildungsarbeit aufgenomen werden können. Das Kulturzentrum Řehlovice ein Hof im ehemaligen Sudetenland ist ein Ort für deutsch-österreichisch-tschechische Künstler_innentreffen, Seminare und Begegnungen. Im Sommer 2012 hat der aktuelle Freiwillige in Ostrava ein Sommerlager in und um Ostrava in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde geteamt. Deutschlandprogramm Bis August 2012 hat ein Freiwilliger aus Tschechien in der Gedenkstätte Sachsenhausen und in der Jüdischen Gemeinde in Berlin gearbeitet. Er erlebte seinen Friedensdienst als sehr bereichernd und wichtig, da er sowohl inhaltlich, als auch menschlich und sozial viel lernen konnte. Öffentlichkeitsarbeit Im Rahmen des Gedenktages an die Opfer des Holocaust gestaltet ASF traditionell in Prag einen ökumenischen Gottesdienst, diesmal in der katholischen Kirche Johann Nepomuk am Felsen. Das Thema war das Jahresthema 2013 Erzähle weiter! und drei Freiwillige berichteten von den Erfahrungen mit den Geschich ten der Überlebenden, die sie betreuen. Die älteren Menschen erzählen ihre Geschichte und die jungen Freiwilligen erzählten wiederum im Gottesdienst davon, wie sie selbst die Geschichten erzählt bekamen und wie sie dies Erzählen erleben. Andere Freiwillige beteiligten sich mit Für bitten und Musik am Gottesdienst. Inzwischen weiß ich, dass die Menschen hier aufgewachsen sind und die gleichen Gefühle mit Terezín verbinden wie ich mit dem Buchenweg 9a in Minden oder andere Menschen mit dem Ort, an dem sie aufgewachsen sind oder leben. Natürlich wissen die Einwohner, was vor 70 Jahren in Theresienstadt passierte. Aber sie verbinden mit dem Ort viel mehr: wie sie als Kinder in den Festungsmauern Verstecken gespielt haben, ihre Grundschulzeit, Familienfeste oder wo ihre eigenen Kinder die ersten Schritte gemacht haben. Trotzdem habe ich immer noch oft ein mulmiges Gefühl, wenn ich durch Theresienstadt gehe. Besonders im Dunkeln erinnere ich mich an all die Dinge, die ich gehört und gelesen habe. Das wird sicher bis zum Ende meines Jahres so bleiben. Vermutlich muss ich einfach den Spagat wagen: Die Erinnerung lebendig halten, gegen das Verdrängen arbeiten und trotzdem verstehen, dass Theresienstadt heute ein lebendiger Ort sein möchte. Aus einem Blog von Niklas Lämmell, 2012/2013, Freiwilliger in der Gedenkstätte Terezín/Theresienstadt Anzahl Freiwillige und Projekte in der Tschechischen Republik Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich März 2012 bis August September 2012 bis Februar Projektbereiche Sozial Benachteiligte 2 Freiwillige Arbeit mit Menschen mit Behinderungen: 1 Freiwillige_r Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen 6 Freiwillige Projekte Dorf des Zusammenlebens (Ostrava) Jugendzentrum Leccos (Český Brod) Betreutes Wohnen Charitas (Brno) Werkstätten Effeta (Brno) Jüdische Gemeinden (Praha, Brno) Živá Pamětˇ Arbeit mit ehemaligen ZwangsarbeiterInnen (Praha, České Budějovice, Ústí nad Labem, Olomouc) Be njamin Se i d e l mi t R o m a-k i d s im K in d e rgar t e n (Ge n e rat i o n / 2012) Historische und politische Bildung 3 Freiwillige Gedenkstätte Terezín/Theresienstadt Gedenkstätte Lidice In Iustitia (Prag) 74 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b ebunte r i c h t 2012 Kinder B e(české r i c h t e aubudějovice) s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 75

40 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : Ukraine A n z h e l a Be ljak Situation im Land Das Jahr 2012 brachte viele neue Ereignisse, Erfolge und Misserfolge in der aktuellen Geschichte der Ukraine. Das größte Ereignis war die Fußball-Europameisterschaft Trotz schlechter Prognosen war die EM gut organisiert und Fans und Gäste waren zufrieden. L än d e r s e min ar in Ode s s a , Ge s p räch im Holoc au s t mu s e um mi t e in e m Ü be r l e be n d e n Mi c h ail Sa sl av sk ij. R e c ht s s t e h e n: Joh ann a K e r be r, Hann ah Ev e r s, Jani c k Han s e n un d Ju di t h L o oge n (hin t e n). Das Parlament verabschiedete endlich ein neues Gesetz über den Aufenthalt von Ausländern_innen in der Ukraine. Viele internationale Organisationen warteten bereits lange darauf. Nach dem langen Kampf mit der ukrainischen Bürokratie kann ASF nun endlich seine Freiwilligen im Land registrieren, sodass sie legal ein Jahr im Land bleiben und ihren Freiwilligendienst leisten dürfen. Zuvor mussten sie alle drei Monate aus- und wieder einreisen. Im April 2012 erhielt ASF die Akkreditierung für den European Voluntary Service (EVS) als Koordinierungs-, Entsende- und Aufnahmeorganisation. Damit können Finanzierungsanträge an EVS gestellt werden. Freiwilligenarbeit Die acht Freiwilligen leisteten ihren Dienst in verschiedenen Projekten in sechs Städten der Ukraine. Von Anfang an versuchten wir, die Projekte in verschiedenen Regionen des Landes zu besetzen, was wir gut geschafft haben. Die Freiwilligen in Kiew, Charkiv und Simferopol arbeiten vor allem direkt mit Überlebenden, unterstützen sie im Haushalt und sind wichtige Ansprechpartner_innen für sie. L än d e r s e min ar in Ode s s a, Apr il 2012 (hin t e n): Fr i d e r i c h Paun un d R e be k k a Beyer (links): Marian Blok und Johanna Gunt ter (vorn, v.l.n.r.): Marie Alper mann, Johanna Me n ze me r, Nina Nadig, L e onie Sonnabe nd, Cat r in K re me r s, Dominik a Im Holocauststudium-Zentrum Tkuma in Dnepropetrovsk beschäftigte sich die Freiwillige mit der Erinnerung an die Schoa in der Ukraine und dabei besonders mit dem Schicksal einzelner Menschen. Außerdem erledigt sie kleine Übersetzungen für das Jüdische Museum. Dieses befindet sich im größten jüdischen Zentrum der Ukraine, einem riesiges Gebäude (Minora-Form) im Stadtzentrum, in das alle jüdischen Organisationen der Stadt umziehen und die Räume gemeinsam nutzen werden. Auch in Czerniwtzi arbeitete die Freiwillige in einem Museum: dem Museum zur jüdischen Geschichte in Bukovina. Dort nahm sie an mehreren Veranstaltungen 76 T r o nina Ka SF o lumn (rja e chr ht een ss): zbe ei rl e ijanin c(k h t ap 201 ie t e1 Soelin l b ebe s c hr r i ec ge hi bt ur e nau (Da g) s da ed- r FrSp e iwracha i l li g e ns ar s ib se ti et n t in in Ode s s a) A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 77

41 und Seminaren für Schüler_innen und Studierende teil, organisierte Führungen im Museum, leitete einen runden Tisch für Studierende und beschäftigte sich mit den Themen Toleranz, der jüdischen Geschichte allgemein und der von berühm ten jüdischen Personen aus Cherniwtzi. In Lviv leistet die Freiwillige ihren Dienst im Hesed, einem jüdischen Sozialund Kulturzentrum. Da wirkte sie aktiv in der Theatergruppe mit, trat in verschiedenen Theaterstücken auf, sang auf dem Jüdischen Festival Ende Juli in Lviv. Auch die Arbeit mit Überlebenden ist ein wichtiger Teil des Projektes. Die Freiwillige unterstützt sie im Alltag und erledigt nötige Aufgaben im Haushalt. Alle unsere Partner_innen sind sehr dankbar für die Hilfe und Unterstützung der ASF-Freiwilligen und freuen sich sehr auf die weitere Zusammenarbeit. Ende Januar fand eine vom Bundestag organisierte Jugendbegegnung in Kiew, statt. ASF wirkte an dieser mit und organisierte Zeitzeug_innengespräche für die jungen Teilnehmenden. Deutschlandprogramm und Sommerlager Eine ukrainische Freiwillige begann im September 2012 ihren ASF-Freiwilligendienst in der Gedenkstätte Neuengamme bei Hamburg. Im Rahmen unseres trilateralen ASF-Programmes gingen acht ukrainische Freiwillige mit ASF nach Polen, um dort in ihren Projekten gemeinsam mit deutschen Freiwilligen zu arbeiten. Neben dem internationalen ASF-Sommerlager in Simferopol, das von den Freiwilligen der Generation mitorganisiert und geleitet wurde, fand im Juli 2012 ein Sommerlager in Czernowitz in der West-Ukraine statt. Die Teilnehmenden Ü40 widmeten sich der Pflege des jüdischen Friedhofs und setzten sich mit dem jüdischen Leben in der Vergangenheit und in der Gegenwart auseinander. Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich Seminarprogramm Obwohl die Ukraine ein EU-Nachbarland ist, ist ihre Kultur und Mentalität am Anfang des Dienstes für Freiwillige nicht immer verständlich. Viele ihrer Fragen wurden daher vor und auf dem ersten Länderseminar in Minsk geklärt. Zum Seminar im April 2012 in Odessa bekamen die Freiwilligen viele neue Impulse für ihre weitere Dienstzeit. Auf dem Seminar organisierten wir einen Workshop mit Deutsch-Studierenden zum Thema Zivilcourage in der Ukraine. Wie kann man sich aktiv engagieren? Was verstehen deutsche und ukrainische junge Menschen unter dem Begriff Zivilcourage? Wer und wie baut eine Zivilgesellschaft auf? Fragen wie diese standen im Zentrum des Seminars, immer auch mit historischem Bezug. März 2012 bis August September 2012 bis Februar Dieses Jahr war die Freiwilligengruppe sehr selbstständig und aktiv, viele konnten mit Eigeninitiative eigene Ideen umsetzen. So organisierten die Freiwilligen ein Sommerlager in Simferopol, dessen Hauptidee war, ehemalige Ostarbeiter zu unterstützen und kleine Renovierungsarbeiten in ihren Haushalten zu erledigen. In Lviv nahm die Freiwillige am Klesma-Fest teil, bei dem sie aktiv in der Theatergruppe mitwirkte. In Dnepropetrovsk war ein Freiwilliger stark in die Vorbereitung der Ausstellung Holocaust in Dnepropetrovsk eingebunden. Das Abschlusstreffen für die Generation fand Ende August in Kiew statt. Die Freiwilligen hatten die Möglichkeit, miteinander die Zeit ihres Freiwilligenjahres auszuwerten, über ihre Erfolge und Misserfolge zu sprechen sowie über ihre eigenen Pläne nach ihrem Friedensdienst. Anfang September 2012 startete die neue Freiwilligen-Gruppe ihren Dienst. Da die Orientierungstage wegen der Beantragung der Visa in Berlin stattfanden, lernte die Landesbeauftragte die Freiwilligen dort kennen. Die ersten Gespräche mit ihr gaben den Freiwilligen Sicherheit vor der Abreise ins Land und erleichterten die weitere Kommunikation im Land. 78 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 79

42 Berichte aus der Freiwilligenarbeit : USA Mar k Mc Gui gan / K a t h ar in a von Mün s t e r Situation im Land Am 6. November 2012 wurde der amtierende amerikanische Präsident Barack Obama mit überraschend deutlicher Mehrheit wiedergewählt. Im republikanisch dominierten Repräsentantenhaus haben sich die Verhältnisse nicht wesentlich geändert. Die nach wie vor herrschende Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung wirkt sich weiterhin aufs Spendenverhalten aus, was dazu führt, dass viele Nichtregierungsorganisationen darunter auch Partner_innen von ASF ihre Aktivitäten einschränken. Freiwilligenarbeit Seit dem 1. Juli 2012 ist der gebürtige Amerikaner und bisherige ARSP-Öffentlichkeits- und Fundraisingreferent Mark McGuigan Landesbeauftragter und Nachfolger von Magdalena Scharf, die Regionalreferentin in Berlin wurde. Seine Stelle übernahm im August 2012 die ehemalige Israel-Landesbeauftragte Katharina von Münster. Z e n o Fi c k e n s c h e r un d K li e n t in Be r t h a Gam e l, Je w i sh Family an d Chil dr e n S e r v i c e s, Phil a d e lphi a Mehrtägige Seminare fanden 2012 in Washington D.C. in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und am United States Holocaust Memorial Museum sowie in Philadelphia statt. Aufgrund finanzieller und struktureller Probleme mussten drei Projektpartner die Zusammenarbeit mit ASF für das im September 2012 beginnende Freiwilligenjahr einstellen. Dazu gehören die Delta Foundation sowie die langjährigen Projektpartner der Jewish Council of Urban Affairs und Trinity Church. Ein ande rer Projektpartner, das Illinois Holocaust Museum in Skokie, der auch für ein Jahr pausiert hatte, nahm im September 2012 wieder eine Freiwillige auf. Als neuer Projektpartner kam das Holocaust Center in Detroit hinzu. Im September 2012 reisten 22 Freiwillige in die USA ein, erfreulicherweise wieder ohne Visa-Schwierigkeiten. Im Juni 2012 absolvierten erstmalig vier Auszubildende für Landschaftsgärtnerei einen zweiwöchigen Kurzzeiteinsatz in Projektstellen von ASF in Philadelphia. Sie begleiteten und unterstützten die aktuellen Freiwilligen bei ihrer Arbeit. Das von der Allianz of America geförderte Programm soll die sozialen und interkulturellen Kompetenzen von Auszubildenden stärken. 80 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 81

43 Ich wollte eigentlich nie wieder etwas mit Deutschen zu tun haben. Aber du bist jetzt wie eine Enkelin für mich geworden Eine Holocaustüberlebende zum Abschied zu einer ASF-Freiwilligen in New York. Im Juli 2012 fand ein deutsch-amerikanisches Sommerlager im Sozialprojekt My Place Germantown für ehemalige Obdachlose in Philadelphia statt. Deutschlandprogramm Toya Bock und Schüle r de r Chr is t u s Luthe ran Acade my, Camde n Vier US-Amerikaner_innen leisten seit September 2012 ihren Freiwilligendienst in Deutschland. Für das Freiwilligenjahr haben sich rund ein Dutzend US-Amerikaner_innen beworben. Sehr erfreulich ist, dass sich ehemalige amerikanische ASF-Freiwillige auch nach ihrer Rückkehr weiter vor Ort für ASF engagieren. Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit Im Berichtszeitraum führte ARSP eine Reihe von Veranstaltungen in Washington D.C., New York City, Cincinnati, Philadelphia und San Francisco durch. Die Veröffentlichung des Buchs Reconciling Lives über die Begegnungen von ASF- Freiwilligen mit Holocaustüberlebenden, geschrieben von ARSP-Vorstandsmitglied Alvin Gilens, gab einen hervorragenden Anlass, eine Reihe von Veranstaltungen in Partnerschaft u.a. mit den Deutschen Generalkonsulaten, dem Ameri can Jewish Committee (AJC) sowie dem Goethe-Institut zum deutsch-jüdischen Dia log durchzuführen. Mehrere hundert deutsche und jüdische und nichtjüdische Ame ri ka ner_innen kamen dabei zusammen. Die Freiwilligen haben während des Jahres an weiteren Veranstaltungen und Konferenzen teilgenommen, wie z.b. dem Youth Symposium for Holocaust Edu cation der Jewish Federation oder Gedenkfeierlichkeiten am Yom Ha Shoah. In verschiedenen Medien wurde über die Freiwilligenarbeit berichtet. Im März und Juni 2012 fanden in Philadelphia und Paris der zweite und dritte Teil der vom Deutsch-Französischen Jugendwerk als Pilotprojekt geförderten deutschfranzösisch-u.s.-amerikanischen Fortbildung Vom Schmelztiegel bis zur Salatschüssel mit 20 Teilnehmer_innen statt. 3. Re ihe (v.l.n.r.): Kathar ina von Müns ter(ö f fentlichke it sre fere nt in), Philipp Diebold, Nik ita Konopa zk i, Ale xande r Jahns, Lukas Gut z we ile r, Jaspe r The odor Kauth, Ze no Ficke nsche r, Karl Ludwig, Paul Bochtle r, Mark McGuigan (LBA) 2. Re ihe (v.l.n.r): Sina Jan se n, Oe zle m Hat ilcik, Fabiola Win z, Anna-Magdale na He ide, Juliu s Lang, Sarah Ze r faß, Johanna Röhr ig, Pia Kulhawy 3. Re ihe (v.l.n.r.): Judith Fröhlich (Prak t ikant in), Johanna Ghebrehiwot, Toya Freundeskreis Mithilfe des ARSP-Freundeskreisvereins gelang es zum Ende des Jahres 2012, erste Schritte für den Aufbau eines Mentorenprogramms umzusetzen. Die Idee ist, dass sich ein Netzwerk von Unterstützer_innen an allen Orten findet, wo ASF- Freiwillige tätig sind. Bis Anfang 2013 bildeten sich erste Mentorengruppen in Chicago, New York und Washington, DC. Bock, 82 Yonca A SF JaErdogan, hr e s b e r i c h t Sophia 2012 Be Mielke, r i c h t e aumir s d eja r FrMülle e iw i l lir, g e nyvonne ar b e i t Kr üge r A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 83

44 Projektbereiche Sozial Benachteiligte 8 Freiwillige Projekte Christus Lutheran Church, Camden Clinton Housing Development Co., New York New Visions Community Service, Camden Northwest Interfaith Hospitality Network, Philadelphia Project HOME / Kairos House, Philadelphia Arbeit mit Menschen mit Behinderungen 2 Freiwillige Innisfree Village, Charlottesville Raphael Küchlin und Rabbi Annie Lewis Danksagung Unser Dank gilt all unseren Freiwilligen, Projektpartner_innen, Freundeskreis- Praktikant_innen, Freund_innen und Fördererinnen/Förderern von ARSP. Für das Jahr 2012 gilt besonderer Dank der Allianz of America für ihre Unterstützung der Freiwilligenarbeit und des Azubiprogramms sowie der Allianz und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft für die Förderung des Buchs Reconciling Lives. Dank ist natürlich auch dem Autor und Fotografen von Reconciling Lives, Alvin Gilens, zu sagen. Darüber hinaus haben zahlreiche Einzelpersonen, darunter ehemalige USA-Freiwillige, amerikanische Freundinnen und Freunde und andere für die Arbeit von ARSP gespendet. Anzahl Freiwillige gesamt weiblich männlich September 2012 bis August Ältere Menschen, Überlebende und ihre Nachkommen 7 Freiwillige Historische und politische Bildung 5 bzw. 6 Freiwillige DOROT, New York Hebrew Senior Life, Boston Isabella, New York Jewish Family & Children s Service, Philadelphia Jewish Family Service, Cincinnati Project EZRA, New York Selfhelp Community Services, New York Selfhelp Home for the Aged, Chicago Action Reconciliation Service for Peace, Philadelphia American Jewish Committee, Washington American Jewish Committee, New York Holocaust Center of the United Jewish Federation of Pittsburgh Holocaust Memorial Center, Detroit Illinois Holocaust Museum and Educational Center, Skokie Inter Religious Task Force on Central America, Cleveland Jewish Community Center Manhattan, New York US Holocaust Memorial Museum, Washington 84 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Be r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 B e r i c h t e au s d e r Fr e iw i l li g e n ar b e i t 85

45 Sommerlager und ASF-Leitungskreis Chr i s t in e Bi s c h a t k a un d R a c h e l de Boor Mit 33 Sommerlagern in 16 Ländern, darunter USA, Spanien, Ungarn und Israel, bot das Programm 2012 viele Möglichkeiten für Engagement, die von über 430 Teilnehmenden aus 22 verschiedenen Ländern genutzt wurden. Erneut waren ASF-Sommerlager an bekannten, großen Erinnerungsorten wie der Gedenkstätte Buchenwald präsent. Ihr Engagement entfaltete sich aber auch vielfach dort, wo es sonst keine oder wenig Unterstützung durch freiwilliges Engagement gibt: auf den jüdischen Friedhöfen in Bialystok (Polen) und Nove Sedliste (Tschechien), in den Gedenkstätten in Ahrensbök und Bernburg (Deutschland), in den Altersheimen in Eröszpusta (Ungarn) und Bukarest (Rumänien) oder in Uzhgorod (Ukraine) für Kinder der Roma-Minderheit. Nur einige Highlights des diesjährigen Sommerlagerjahrs seien genannt: Eine 14-köpfige Gruppe ging den Fluchtweg Walter Benjamins vom französischen Banuyls-sur-Mer ins spanische Portbou nach, erarbeitete eine Führung zu Leben, Werk und Tod des bekannten deutschen Philosophen und Essayisten und erstellte für die Walter-Benjamin-Gedenkstätte in Portbou mehrsprachige Ausstellungstafeln. Eine Kooperation zwischen den Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD e.v.) und ASF ermöglichte einer mehrgenerativen Gruppe, das Kindergedächtnis- und Gesundheitszentrum in Warschau mit Gartenarbeiten zu unterstützen. Sie setzte sich auch intensiv mit dem jüdischen Erbe Warschaus und der polnischen Erinnerungskultur an den Zweiten Weltkrieg auseinander. Im hohen norwegischen Norden unternahmen Sommerlagerteilnehmende Ausbes se rungsarbeiten an der 1962 durch ASF-Freiwillige fertig gestellten Kirche in Kokelv. In Belgien waren fünfzehn Freiwillige zu Gast in der Archegemeinschaft Antwerpen; die Teamerinnen Käthe und Helene schreiben darüber: Und wir dürfen Einblick haben in diese so menschenliebenden und menschenwürdigen Oasen. Wir sind gekommen, um Lebensraum zu verschönern. Und haben ganz selbstverständlich Teil an der Gemeinschaft. Die erfolgreiche Fortsetzung des 2011 gestarteten deutsch-polnischen Familiensommerlagers in Trzciel gibt Anlass, über die Öffnung weiterer Sommerlager für Freiwillige mit Kindern nachzudenken. Ein Blick auf die Zusammensetzung der Gruppe von 72 Teamer_innen zeigt, dass sich der generationenübergreifende Ansatz der Sommerlager auch in der Leitung wider spiegelt: Die jüngste Teamerin war 18 Jahre, der älteste Leiter 80 Jahre alt. Die im letzten Jahr gestiegene Zahl von Sommerlager-Teamer_innen, die sich erneut für die Leitung melden, ist konstant. Auf zunehmend großes Interesse stoßen die Ü40-Sommerlager, die fester Bestandteil der Sommerlagerarbeit 2013 sein werden, so in Czernowitz, Wroclaw und Nove Sedliste. 86 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 S o mm e r l a g e r un d L e i t u n g s k r e i s A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 S o mm e r l a g e r un d L e i t u n g s k r e i s 87

46 Im Jahr des 50-jährigen Jubiläums konnte die Sommerlagerarbeit einen ganz besonderen Erfolg feiern: In jedem ASF-Projektland der langfristigen Dienste fand mindestens ein Sommerlager statt. Ein großes Ziel für 2013 ist es, an dieses erfreuliche Ergebnis anzuknüpfen und es zu verstetigen. Datum Ort Land Projekt Art Antwerpen B Renovierungsarbeiten Arche Minsk BY Renovierungsarbeiten f. ehem. NS-Zwangsarbeiter_innen int./ ab 18 int./ab Ravensbrück D Gedenkstätte & Archivarbeiten Berlin-Jerusalem Portbou/Rivesaltes D/IL ESP/F Go queer Auseinandersetzung mit Glaube und Homosexualität in D & IL Auf den Spuren Walter Benjamins Erstellung von Ausstellungstafeln und Führung int./ab 18 int./ab 18 int./ ab Ostrava CZ Pflege jüd. Friedhofs & Renovierungsarbeiten Nove Sedliste CZ Pflege jüd. Friedhofs Drmoul CZ Pflege jüd. Friedhofs Osnabrück D Gedenkstätte, Grabungsarbeiten int./ab 18 int./ü 40 int./ü40 int./ab Bayonne F Pflege jüd. Friedhofs Southampton GB Werkzeugreparaturen im Entwicklungsprojekt zur Selbsthilfe Eröszpusta HU Freizeitgestaltung & Mitarbeit Senior_innen-Heim int./ab 18 int./ ab 18 int./ü Buchenwald D Gedenkstätte, Arbeiten am Gedenkweg int./ab Deventer NL Pflege jüd. Friedhofs & Theaterperformance int./ab Ahrensbök D Erhaltungsarbeiten Gedenkstätte int./ab Kokelv NOR Renovierungsarbeiten Kirche int./ ab 18 D Gröbzig/Bernburg Renovierungsarbeiten Gedenkstätte & Pflege jüd. Friedhofs Kleinwachau D Freizeitgestaltung für Menschen mit Behinderung Prettin - Lichtenburg D Gedenkstätte & Filmprojekt Oranienburg D Gedenkstätte & Pflege jüd. Friedhofs Pirna D Nachsprayen Gedenkweg an die Opfer der NS- Euthanasie int./ ab 18/ inklusiv int./ ab 18 int./ ab 16 int./ab 18 int./ab 18/ inklusiv Trzciel PL Pflege jüd. Friedhofs Bialystok PL Pflege jüd. Friedhofs Lublin PL Gedenkstätte & Pflege jüd. Friedhofs Wroclaw PL Pflege jüd. Friedhofs Breisach D Dokumentation jüd. Friedhofs & Renovieren am Blauen Haus dt.-pl/ Familien int./ab 18 int./ab 18 int./ü 40 int./ ab A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 S o mm e r l a g e r un d L e i t u n g s k r e i s A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 S o mm e r l a g e r un d L e i t u n g s k r e i s 89

47 Warschau PL Gartenarbeiten für Kindergedächt nisund Gesundheitszentrum, mit EFiD e.v Bukarest ROM Jüdisches Altersheim & Pflege jüd. Friedhof Moskau RUS Rodungsarbeiten auf Gelände Kommunarka - Massengrab von Opfern des NKWD Volgograd RUS Renovierungsarbeiten für jüd. Gemeinde & Pflege jüd. Friedhofs Czernowitz UKR Pflege jüd. Friedhofs Uzhgorod UKR Renovierungsarbeiten Schule Philadelphia USA Renovierungsarbeiten für Wohnprojekt ehem. obdachloser Männer int./ ab 18 int./ab 18 dt.-rus/ 18 int./ 18 int./ü 40 int./ab 18 dt-usa/ ab 18 S o mm e r l a ge r in Buk ar e s t 90 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 S o mm e r l a g e r un d L e i t u n g s k r e i s AAk SF t i oja n Sü hr ehn s b ezr ei ic ch t e201 n Fr1 i e d es no smm di een rsl ta e g e r Ja unhr d els be ie tr ui cn hg t s k201 r e i1s 91

48 Jahresrechnung 2012 und Haushalt 2013 Grundsätzliches Die Buchführung, Bilanzierung und Bewertung der wirtschaftlichen Vorgänge bei der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.v. erfolgt auf der Grundlage der handelsrechtlichen Vorschriften für Kaufleute ( HGB). Die im HGB festgelegten Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung werden umgesetzt. Der Jahresabschluss wird durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Beil, Baumgardt & Kollegen geprüft und der Bestätigungsvermerk danach erteilt. Die von der Mitgliedschaft bestellten Kassenprüfer haben sich von der Ordnungsmäßigkeit der Buchhaltung überzeugen können. Quartalsabschlüsse werden jeweils per und per erstellt. Eine Jahresliquiditätsplanung sowie ihre monatliche Überprüfung sichert die Kontrolle über die Zahlungsfähigkeit und die Kostenentwicklung. Eine monatliche Überprüfung der Spendeneinnahmen mit Vorjahresvergleich dient wie ein Plan-Ist Vergleich für die Zuwendungen der Kontrolle der Einnahmeentwicklung. Im Berichtszeitraum hat sich das Bilanzvolumen um Euro verringert. Zur Sicherung des Verlustes aus dem Geschäftsjahr 2012 wurden Euro aus den Rücklagen entnommen. Damit beträgt der Bestand an Rücklagen zum Bilanzstichtag EUR. Bilanz Die Bauten auf fremden Grundstücken, der Sonderposten und die Verbindlichkeiten aus Darlehen in der Passiva betreffen die Internationale Begegnungsstätte Beit Ben Yehuda/Haus Pax in Jerusalem. Die sonstigen Verbindlichkeiten in der Passiva enthalten u.a Euro Sondervermögen Niederlande, Euro aus einer Schenkung und Euro für die Arbeit der BAGKR in den Folgejahren. Das ausgewiesene Treuhandvermögen i.h.v Euro betrifft die unselbständige Helga-Weckerling-Stiftung. 92 A SF Ja hr e s b e r i c h t Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t 2013 A SF Ja hr e s b e r i c h t Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t

49 Gewinn- und Verlustrechnung / Jahresrechnung 2012 Das Geschäftsjahr 2012 endete mit einem Verlust in Höhe von ,53 Euro. Die Ursachen liegen bei Mindererträgen im Bereich der Gemeindekollekten und der geplanten Bundes- und Europamittel. Parallel dazu gab es Aufwands überschrei tungen bei den Sachaufwendungen Freiwillige, bei den Verwaltungs aufwendun gen und den Seminaren, Veranstaltungen und Fortbildungen. Die Überschreitungen konnten teilweise durch Unterschreitungen von Aufwandspositionen ausgeglichen werden. Im Berichtszeitraum bekam ASF eine kleinere Erbschaft in Höhe von Euro. Über dies flossen in das Treuhandvermögen der unselbständigen Helga-Weckerling-Stiftung Euro durch zwei private Zustifter. Obwohl die Zuwendungen aus Bundesmitteln gegenüber dem Vorjahr um Euro stiegen, konnte der Planansatz von Euro nicht erreicht werden. Der größte Betrag in Höhe von etwa Euro kommt vom IJFD-Programm (Internationaler Jugend freiwilligendienst). Hier konnten nicht alle geplanten abrechenbaren Freiwilligen monate erreicht werden. Bei den EU- Mitteln wurde ein Strukturförderungsantrag abgelehnt und weitere geplante Mittel aus dem EU- Programm Jugend in Aktion für Europäische Freiwilligendienste wurden nicht bewilligt. Die kirchlichen Mittel sind gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Im Bereich der sonsti gen Zuwendungen sind vor allem Mittel der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft enthalten. Die Internationale Begegnungsstätte Beit Ben Yehuda/Haus Pax in Jerusalem konnte Euro Erträge erwirtschaften und damit wiederum einen ausge glichenen Haushalt erreichen. Die sonstigen Erträge enthalten unter anderem Finanzierungen der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Bundeszentrale für Politische Bildung im Rahmen des Sommerlagerjubiläums. Die Personalaufwendungen konnten Euro unter den Vorjahreszahlen bleiben. Dies war jedoch nur möglich durch einen Einschnitt in die Gewährung der Jahressonderzahlung (Weihnachtsgeld) an die Mitarbeiter_innen. Einzelvertraglich ist mit den Mitarbeiter_innen der ASF eine Regelung in Anlehnung der Erfüllung des Jahresergebnisses vereinbart worden. So ist in die Ergeb nis rechnung nur die Minimaljahressonderzahlung von 300 Euro je Vollzeitstelle eingeflossen. Überschreitungen im Bereich der Sachkosten gab es bei den Sachaufwendungen für Freiwillige. Dies betrifft die Entgelte für Freiwillige. In einigen Ländern waren Anpassungen unumgänglich, in anderen Ländern sind Förderungen durch das Programm European Voluntary Service (EVS) weggefallen. Bei den Freiwilligen- Reisekosten gab es Überschreitungen insbesondere im Sommerlagerbereich, für den es im Jubiläumsjahr auch zusätzliche Refinanzierungen gab. Ausgabenerhöhungen gab es im Bereich der Mieten (Mietsteigerungen, neu anzumietende Wohnungen im Programm der sechsmonatigen Dienste, Kursschwankungen). Die Verwaltungsaufwendungen beinhalten unter anderem Büromieten, Kopierkosten, Kom munikationskosten, Reisekosten des Personals. Auch hier haben massive Preiserhöhungen durchgeschlagen. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gab es Sachkostensenkungen, da durch Nichtbesetzung der Stelle der Öffentlichkeitsreferentin zwischen Juni und September bestimmte Tätigkeiten auf 2013 verschoben wurden. Bei Seminaren, Veranstaltungen und Fortbildungen gab es Aufwands erhöhungen durch zusätzliche refinanzierte Veranstaltungen. Beispiele hierfür sind das Projektpartner_innentreffen in Moskau, die Begegnungsreise Überlebender nach Berlin sowie eine höhere Anzahl von Sommerlagern im Jubiläumsjahr. Der Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben (Gemäß der Definition des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen/DZI sind darin enthalten: Personalund Sachkosten der Öffentlichkeitsarbeit und des Fundraising, des Finanz - referates und Anteile der Geschäftsführung) von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.v. liegt bei 15%. Die Verhältnismäßigkeit dieser Ausgaben wird in jedem Jahr vom DZI geprüft und mit dem Spendensiegel bestätigt. Für das Jahr 2012 ergibt sich nach Rücklagen und unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages ein Ergebnis i.h.v. 204,05 EUR. Das geplante Haushaltsvolumen für 2013 liegt bei Euro. Haushalt 2013 Im Bereich der Patenspenden gibt es eine geplante Erhöhung durch Anpassung des Monatsbetrages je Paten von 12 auf 15 Euro. Die Erträge aus landeskirchlichen Kollekten steigen um 3.ooo Euro, da es 2013 wieder eine volle Kollekte von der Evangelischen Kirche im Rheinland geben wird. Das Ansteigen der öffentlichen Zuwendungen resultiert aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds (EIF) für den Projektbereich Interkulturalität (PBI) und aus höheren Mitteln des IJFD-Programms. Die Personalaufwendungen für 2013 betragen in der Planung Euro. Die Steigerung gegenüber 2012 resultiert vor allem aus planmäßigen Tariferhöhungen der DVO EKD und refinanzierten Projektstellen des PBI. Im Planansatz 2013 sind Euro für die Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) 2014 eingestellt. Die Aufwendungen für Seminare, Veranstaltungen und Fortbildungen werden wieder auf das Niveau des Jahres 2011 zurückgeführt. Im Bereich der Sachaufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit werden wir ca Euro unter den Aufwendungen des Jahres 2012 unter anderem wegen der Kürzung der zeichen-auflage auf drei Ausgaben im Jahr ankommen. Bestandteil des Haushalts 2013 sind außerdem Aufwendungen und Erträge in Höhe von Euro für die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAGKR). Das Projekt wird 2013 mit den Mitteln aus der Kirchentagskollekte fortgesetzt. 94 A SF Ja hr e s b e r i c h t Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t 2013 A SF Ja hr e s b e r i c h t Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t

50 Das Risikovolumen des Haushaltes 2013 liegt bei etwa Euro. Davon entfallen unter anderem Euro auf EVS-Mittel, Euro auf noch zu stellende Stiftungsanträge und Euro auf Spenden. Wir danken allen Unterstützer_innen für ihre Spenden, Förde rungen, Zuwendungen, Kollekten und sonstigen Kostenbeteiligungen im Jahr Bitte gestalten Sie mit uns gemeinsam auch das Jahr 2013 so tatkräftig und setzen so ein Zeichen für Frieden, Versöhnung und Menschenrechte! Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2012 und Haushalt 2013 Ist 2011 Plan 2012 Ist 2012 Plan 2013 Plan/Ist-Abweichung 2012 I. Erträge EUR EUR EUR EUR 1. Spenden , , , ,00 2. Paten- und Solibeiträge , , , ,00 3. Kollekten 3.1 Kollekten Landeskirchen , , , , Gemeindekollekten , , , ,00 4. Mitgliedsbeiträge , , , ,00 5. Kostenerstattungen , , , ,00 6. Öffentliche Zuwendungen 6.1 Bundesmittel , , , , EU-Mittel , , , , Sonstige öffentliche Mittel , , , ,00 7. Kirchliche Zuwendungen , , , ,00 8. Sonstige Zuwendungen , , , ,00 9. Bußgelder , , , , Erträge BBY , , , , Sonstige Erträge , , , ,00 dar. Vermächtnisse ,00 0, , ,00 dar. Teilnehmergebüren , , , ,00 dar. BAGKR , , , ,00 dar. Jubiläen , , , ,00 dar. Periodenfr. Erträge , , , ,00 dar. Erträge aus Auflösungen , , , , , , , , ,60 96 A SF Ja hr e s b e r i c h t Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t 2013 A SF Ja hr e s b e r i c h t Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t

51 Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2012 und Haushalt 2013 Ist 2011 Plan 2012 Ist 2012 Plan 2013 Plan/Ist-Abweichung 2012 II. Aufwendungen EUR EUR EUR EUR 1. Personalaufwendungen , , , , Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) , , , ,00 2. Sachaufwendungen Freiwillige 2.1 Entgelte Freiwillige , , , , Reisekosten Freiwillige , , , , Versicherungen Freiwillige , , , , Mietkosten Freiwillige , , , , sonstige Freiwilligenkosten 0,00 0, , ,00 3. Verwaltungsaufwendungen , , , ,00 4. Sachaufwendungen Öffentlichkeitsarbeit , , , ,00 5. Sachaufwendungen Fundraising , , , ,00 6. Seminare, Veranstaltungen, Fortbildungen , , , ,00 7. Betriebsaufwand BBY*) , , ,00 8. Sonstige Sachaufwendungen , , , ,82 dar. Abschreibungen , , , ,82 dar. Jubiläen ,00 0,00 0, ,00 dar. BAGKR , , , ,00 dar. Periodenfr. Aufwand , , , , , , , , ,93 Ist 2011 Plan 2012 Ist 2012 Plan 2013 Plan/Ist-Abweichung 2012 EUR EUR EUR EUR EUR Jahresüberschuss ,75 460, , , ,53 III. Ergebnisverwendung EUR EUR EUR EUR 1. Gewinnvortrag 4.137,33 109,58 109,58 204,05 2. Zuführung zu Rücklagen ,00 0,00-300, ,00 3. Entnahme aus Rücklagen 0,00 0, ,00 0,00 4. Bilanzgewinn 109,58 569,58 204,05 933,23 *) Internationale Begegnungsstätte Beit Ben Yehuda ab 2012 gesondert ausgewiesen, vorher in Kostenpositionen 1-8 enthalten 98 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t 2013 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t

52 Bilanz zum 31. Dezember 2012 A K T I V A EUR A. Anlagevermögen I. Sachanlagen und Immaterielles 1. Bauten auf fremden T EUR Grundstücken , Betriebs- und Geschäfts - austtattung , EDV-Software 2.037, , II. Finanzanlagen Beteiligungen 511, , B. Umlaufvermögen I. Vorräte Bestand an Veröffentlichungen ,98 31 P A S S I V A EUR T EUR A. Eigenkapital I. Vereinskapital , II. Rücklagen 1. Zweckgebundene Rücklagen 8.000, Betriebsmittelrücklage , , III. Bilanzgewinn 204, , B. Sonderposten , C. Rückstellungen Sonstige Rückstellungen , II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Zuwendungen , Sonstige Vermögensgegenstände , , III. Wertpapiere sonstige Wertpapiere ,06 92 D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Darlehen , Verbindlichkeiten Leistungen 0, Sonstige Verbindlichkeiten , , E. Rechnungsabgrenzungsposten ,00 60 IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten , , C. Rechnungsabgrenzungsposten , , Treuhandverbindlichkeiten Weckerlingstiftung , Kosten der ASF-Programme: EUR , Treuhandvermögen Weckerlingstiftung , Finanzierung der ASF-Programme: EUR (03) (04) (05) (02) (01) (11) (10) (06) (07) (08) (09) (01) sonstige Erträge 398 TEUR (07) Kostenerstattung 151 TEUR (02) Erträge BBY 240 TEUR (08) Mitgleidsbeiträge 115 TEUR (03) Bußgelder 30 TEUR (09) Kollekten 447 TEUR (04) sonstige Zuwendungen 189 TEUR (10) Paten- und Solibeiträge 510 TEUR (05) kirchliche Zuwendungen 364 TEUR (11) Spenden 701 TEUR (06) öffentl. Zuwendungen 819 TEUR 100 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t 2013 A SF Ja hr e s b e r i c h t 2012 Ja hr e s r e c hnun g 2012 un d Hau s h a l t

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