Sicher und gesund im Berufsleben mit Piktogrammen und Sachtexten die Sprachkompetenz schulen. Voransicht
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- Fritzi Krämer
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1 II Schriftlich kommunizieren Beitrag 21 Arbeits- und Gesundheitsschutz 1 von 26 Sicher und gesund im Berufsleben mit Piktogrammen und Sachtexten die Sprachkompetenz schulen Zwei Männer arbeiten an der Schleifmaschine finden Sie die Unterschiede? Imago und A1Pix Von Frank Gellert und Heike Mössinger, Kutzenhausen-Rommelsried Das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz spielt auch in der modernen Arbeitswelt eine wichtige Rolle. Spezifische Unfall- und Gesundheitsgefahren treten in allen Branchen und Arbeitsbereichen auf. Die Schüler setzen sich anhand von Piktogrammen und Musterdokumenten aus der Arbeitswelt mit den möglichen Gefährdungen und Schutzmaßnahmen im Betrieb auseinander. Zugleich festigen sie ihre schriftliche und mündliche Sprachkompetenz und erweitern ihren Wortschatz zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz. Dauer: Das Wichtigste auf einen Blick 6 Stunden Kompetenzen: Grundlagen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Unternehmen kennenlernen Piktogramme verstehen und erklären exakt und einfach formulieren komplexe Sachverhalte in einzelne Informa tionsbausteine zerlegen eine Betriebsanleitung verfassen Wortschatz zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz erweitern Ihr Plus: farbiges Bilderrätsel zu den Sicherheitskennzeichen
2 4 von 26 Arbeits- und Gesundheitsschutz Schriftlich kommunizieren Beitrag 21 II Materialübersicht 1./2. Stunde Arbeits- und Gesundheitsschutz früher und heute M 1 (Fo) War früher alles besser? Entwicklungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz M 2 (Ab) Früher war nicht alles besser Entwicklungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz M 3 (Tx) Wer macht was? Akteure im Arbeits- und Gesundheitsschutz 3. Stunde Kleidung, die sicher macht Arbeitskleidung und Schutzkleidung M 4 (Tx) Gesundheit in Gefahr? Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz M 5 (Tx) Kleidung macht sicher Arten persönlicher Schutzausrüstung 4. Stunde Ohne Worte Symbole in der Sicherheitskennzeichnung M 6 (Fo) Achtung! Welches Bild passt hier nicht? Ein Bilderrätsel M 7 (Ab) Arten von Sicherheitskennzeichnungen Merkblatt 5. Stunde Damit jeder die Gefahren kennt die Betriebsanweisung M 8 (Ab) Sicherer Umgang mit Leitern und Tritten worauf sollte man achten? M 9 (Ab) Eine Betriebsanweisung verfassen so geht s 6. Stunde Wo lauern die Gefährdungen? Eine Beurteilung formulieren M 10 (Ab) Bedeutung der Abkürzungen Ab: Arbeitsblatt; Fo: Folie; Tx: Text Gefährdungen und wie man sie vermeidet eine Beurteilung Minimalplan Sie haben nur eine oder zwei Stunden zur Verfügung? Dann wählen Sie einen der fünf Themenbereiche aus, die in den Stundenvorschlägen behandelt werden (Arbeits- und Gesundheitsschutz früher und heute, Arbeitskleidung und Schutzkleidung, Sicherheitskennzeichnung, Verfassen einer Betriebsanweisung, Erstellen einer Gefährdungsbeurteilung).
3 8 von 26 Arbeits- und Gesundheitsschutz Schriftlich kommunizieren Beitrag 21 II M 3 Wer macht was? Akteure im Arbeits- und Gesundheitsschutz Viele Akteure sind an der Gestaltung des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes beteiligt. Oberste Zielsetzung ist dabei die Prävention, das heißt, die Vermeidung aller Gesundheits- und Unfallgefahren für die Beschäftigten. 1. Seit Beginn des industriellen Zeitalters haben sich die Vorgaben zur Gestaltung eines gesunden und unfallfreien Arbeitsumfelds ständig weiterentwickelt. Viele Mindeststandards wurden durch den Gesetzgeber und die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung in Form von Gesetzen, Verordnungen und Unfallverhütungsvorschriften fest vorgeschrieben. Die Unfallversicherungsträger versichern außerdem die Beschäftigten gegen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. 2. Innerhalb des Betriebs liegt die Verantwortung für die Einhaltung der Vorgaben des Arbeitsund Gesundheitsschutzes zunächst beim Unternehmer. Er muss eine Gefährdungsbeurteilung durchführen, in der alle Gefährdungen an einem bestimmten Arbeitsplatz oder bei einer bestimmten Tätigkeit erfasst werden. Stellt er Gefährdungen fest, muss er notwendige Schutzmaßnahmen veranlassen. 3. Der Unternehmer kann bestimmte Aufgaben im Arbeits- und Gesundheitsschutz auf andere Personen übertragen. Zur selbstständigen Beurteilung aller Risiken fehlt ihm zumeist auch das notwendige Fachwissen. Dafür bestellt er die Fachkraft für Arbeitssicherheit. Diese berät ihn in allen sicherheitsrelevanten Fragen. Sie sorgt dafür, dass Arbeitsstätten, Arbeitsmittel und Anlagen regelmäßig auf Mängel überprüft werden und informiert die Beschäftigten zu Gefährdungen für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. 4. Eine weitere wichtige Funktion nimmt der Betriebsarzt ein. Dieser wird ebenfalls vom Unternehmer bestellt. Er berät zu allen arbeitsmedizinischen Fragen und führt medizinische Vorsorgeuntersuchungen durch. 5. Auch die Beschäftigten selbst können sich beim Arbeits- und Gesundheitsschutz nicht aus der Verantwortung stehlen. Für sie werden schließlich die ganzen Anstrengungen unternommen. Die Beschäftigten sind deshalb verpflichtet, nach Möglichkeit für ihre eigene Sicherheit und Gesundheit zu sorgen. Ebenso müssen sie auf Sicherheit und Gesundheit ihrer Kollegen achten. Dazu müssen sie entsprechende Anweisungen befolgen. 6. Eine Sonderstellung im betrieblichen Arbeitsschutz nehmen die Sicherheitsbeauftragten ein. Sie werden besonders geschult, auf Gefährdungen zu achten. Dadurch wirken sie positiv auf das Sicherheitsverhalten der Kollegen ein. So unterstützen sie Führungskräfte und Kollegen bei der Umsetzung des Arbeitsschutzes und motivieren zu sicherheitsgerechtem Verhalten. Aufgaben 1. Arbeiten Sie heraus, welche Aufgaben die einzelnen Akteure im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz wahrnehmen. 2. Gibt es in Ihrem Unternehmen Sicherheitsbeauftragte, einen Betriebsarzt oder eine Fachkraft für Arbeitssicherheit? Berichten Sie über Ihre Erfahrungen mit diesen Akteuren. 3. Im Text tauchen viele Komposita auf. Das sind zusammengesetzte Wörter wie zum Beispiel Zeit alter: Zeit + Alter. Markieren Sie alle Komposita, die im Text vorkommen.
4 20 von 26 Arbeits- und Gesundheitsschutz Schriftlich kommunizieren Beitrag 21 II M 8 Sicherer Umgang mit Leitern und Tritten worauf sollte man achten? Unfälle bei der Benutzung von Leitern und Tritten gehören immer noch zu den häufigsten Unfallursachen im Betrieb. Geschieht so ein Unfall, sind umgehend geeignete Maßnahmen zur Ersten Hilfe zu leisten. Verletzte Personen müssen aus dem Gefahrenbereich gerettet werden. Bei diesen Hilfsmaßnahmen ist auf Selbstschutz zu achten. In der Betriebsanweisung sind Nummern des zu verständigenden Arztes, der Ersthelfer und die Notfall-Nummer notiert. Nach einem Unfall ist der Vorgesetzte zu informieren und eine Unfallmeldung vorzunehmen. Damit es erst gar nicht zum Unfall kommt, sollten sich Benutzer von Leitern und Tritten die Gefährdungen vor der Benutzung bewusst machen. Insbesondere beim Auf- und Absteigen kommt es leicht zum Sturz, wenn der Benutzer nicht aufpasst. Die Leiter kann durch zu weites Hinausbeugen oder Instabilität verrutschen und umfallen. Ebenso kann es aufgrund von schlechten Bodenverhältnissen oder einem falschen Aufstellwinkel zu einem Abrutschen der Leiter kommen. Weitere Gefährdungen bestehen, wenn elektrischer Strom in der Nähe ist. So kann es durch Berühren von elektrischen Leitungen, die sich über dem Kopf befinden, zu einem gefährlichen, mitunter tödlichen Stromschlag kommen. Aber auch wenn sich kein Beschäftigter auf der Leiter befindet, kann es zu Verletzungsgefahren durch unvorsichtiges Hantieren mit Leitern oder durch herabfliegende Werkzeuge kommen. Einige Vorsichtsmaßnahmen sind also dringend beim Umgang mit Leitern zu beachten. Vor Arbeitsbeginn müssen Leitern auf ihren sicheren Zustand überprüft werden. Dabei sind insbesondere Standfüße, Sicherung und Sprossen zu inspizieren. Beim Aufstellen ist der richtige Anlegewinkel zu beachten. Befinden sich über dem Aufstellort elektrische Leitungen, muss der Nutzer besonders vorsichtig sein. Damit keine Gefährdungen für oder durch andere Personen entstehen, sollte der Aufstellort im Bereich von Verkehrswegen als Gefahrenbereich abgesperrt werden. Für Arbeiten auf Leitern gilt eine maximale Arbeitszeit, die nicht überschritten werden darf. Ebenso ist die zulässige Tragfähigkeit beim Aufstieg zu beachten Zur Vermeidung von Unfallgefahren darf eine Leiter nicht als Lagerplatz für Gegenstände wie Arbeitsmaterialien und Werkzeuge genutzt werden. Damit keine Rutschgefahr entsteht, dürfen Leitern nur mit sauberen, ölfreien Schuhen betreten werden. Bewegliche Gegenstände wie Paletten, Gerüste oder Fahrzeuge bieten keinen soliden Untergrund für eine Leiter, deshalb dürfen sie dort nicht aufgestellt werden. Beim Auf- und Absteigen muss mindestens eine Hand zum Festhalten frei sein und die Blickrichtung muss zur Leiter zeigen. Materialien oder Geräte, die zusätzliche Gefahren bedeuten (z. B. Gefahrstoffe), dürfen nicht auf einer Leiter benutzt werden. Beschädigte Leitern und Tritte dürfen nicht weiterverwendet werden, da sonst erhöhte Unfallgefahren entstehen. Ist eine Leiter beschädigt, müssen die festgestellten Schäden umgehend an den zuständigen Vorgesetzten oder die beauftragte Person für Leitern gemeldet werden. Instandsetzung und Reparaturen dürfen nur durch damit beauftragte Personen erfolgen. Holzleitern dürfen nicht deckend gestrichen werden, da Schäden sonst nicht erkennbar sind. Jede Leiter ist einmal im Jahr durch die beauftragte Person zu prüfen. Thinkstock
5 II Schriftlich kommunizieren Beitrag 21 Arbeits- und Gesundheitsschutz 21 von 26 M 9 Eine Betriebsanweisung verfassen so geht s Betriebsanweisungen sind ein wichtiger Informationsträger für den sicheren Umgang mit Arbeitsmitteln und Arbeitsstoffen sowie für die sichere Ausführung einer Tätigkeit. Sie dienen auch als Grundlage für die Sicherheitsunterweisung am Arbeitsplatz. Damit auch alle Beschäftigten die Angaben der Betriebsanweisung verstehen, werden diese einfach und verständlich formuliert. Ein Muster für eine Betriebsanweisung sieht so aus: Betriebsanweisung für Leitern und Tritte 1 Anwendungsbereich Diese Betriebsanweisung gilt für den Umgang mit Leitern und Tritten. Sturzgefahr beim Auf- und Absteigen 2 Gefahren für Mensch und Umwelt 3 Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Leitern vor Arbeitsbeginn auf sicheren Zustand überprüfen (Standfüße, Sicherung, Sprossen) 4 Vorgehen bei Schäden 5 Verhalten bei Unfällen/Erste Hilfe 6 Instandhaltung, Reparatur und Wartung Aufgabe Übertragen Sie das Muster für eine Betriebsanweisung auf ein extra Blatt und füllen Sie es aus. Der Text Sicherer Umgang mit Leitern und Tritten enthält alle Informationen, die Sie benötigen. Eine Betriebsanweisung formulieren so geht s Kennzeichnen Sie alle Informationen zu den Punkten 2 6 der Betriebsanweisung auf unterschiedliche Weise (verschiedene Farben, Unterstreichungen etc.). Füllen Sie stichpunktartig die Felder der Vorlage aus. Formulieren Sie so einfach und knapp wie möglich. Zum Beispiel: Beim Auf- und Absteigen kommt es leicht zum Sturz, wenn der Benutzer nicht aufpasst. Sturzgefahr beim Auf- und Absteigen
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