Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings. Dipl.-Kfm. Klaus Derfuß
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- Sven Falk
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1 Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings Dipl.-Kfm. Klaus Derfuß
2 Aufgabe 1a, 5 Punkte Definieren Sie kurz die Begriffe konzernspezifischer Kontext und beteiligungsspezifischer Kontext und konkretisieren Sie diese in zeitlicher Hinsicht Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 2
3 Lösung Aufgabe 1a Konzernspezifischer Kontext: Hinter dem konzernspezifischen Kontext verbirgt sich die strategische und organisatorische Ausgestaltung des Führungskonzepts der Muttergesellschaft. Die konzernspezifischen Kontextfaktoren sind langfristig ausgerichtet. Beteiligungsspezifischer Kontext: Der beteiligungsspezifische Kontext umfasst die controllingrelevanten Besonderheiten der einzelnen Tochtergesellschaften. Die beteiligungsspezifischen Kontextfaktoren sind eher mittelfristig ausgelegt Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 3
4 Aufgabe 1b, 9 Punkte Im Rahmen der Konzernorganisation gibt es drei wesentlich Führungskonzepte. Nennen Sie diese und konkretisieren Sie diese bezüglich ihres Inhalts in Stichworten. Nennen Sie auch je eine mögliche konkrete Konzernorganisationsform Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 4
5 Lösung Aufgabe 1b Finanzielle Führung, Wieviel, z. B. Finanzholding. Strategische Führung, Was und Wieviel, z. B. Managementholding. Operative Führung, Was und Wieviel sowie Wie und Wer bis Wann, z. B. Stammhauskonzern Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 5
6 Aufgabe 1c, 16 Punkte Im Rahmen der Festlegung der Konzernstrategie muss die Konzernleitung auch die Gestaltung des internationalen Auftritts des Konzerns festlegen. Nennen Sie die vier möglichen Internationalisierungsstrategien und beschreiben Sie diese kurz Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 6
7 Lösung Aufgabe 1c Internationale Strategie: Unternehmen strebt allgemein nach der Spezialisierung von grenzüberschreitenden Produktionsbeziehungen und vor allem Handelsbeziehungen. Die Auslandsaktivitäten werden in erster Linie über den Export vorgenommen. Sie dient primär der Sicherung des Unternehmensfortbestands im Inland Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 7
8 Lösung Aufgabe 1c Globale Strategie: Weltweite Standardisierung von Systemen und Prozessen. Zentralisierung von Aufgaben- und Organisationsstrukturen. Unternehmen erhoffen sich Einsparungen auf der Kostenseite Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 8
9 Lösung Aufgabe 1c Transnationale Strategie: Diese geht einher mit netzwerkartigen Organisationsformen. Diese ersetzen die oft einseitige Abhängigkeit des Tochterunternehmens von der Muttergesellschaft durch eine eher kooperative Zusammenarbeit. Dabei nimmt die Muttergesellschaft aber immer noch eine dominierende Rolle ein Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 9
10 Lösung Aufgabe 1c Multinationale Strategie: Sie stellt in Bezug auf die Bearbeitung ausländischer Märkte die höchste Entwicklungsstufe dar. Die Differenzierung und Anpassung des Leistungsangebots an lokale Bedürfnisse ist hier typisch. Durch länderspezifische Einzelmarktstrategien werden Lokalisierungsvorteile zu erzielen versucht Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 10
11 Aufgabe 1d, 8 Punkte Was versteht man unter technokratischen, strukturellen und personellen Steuerungsinstrumenten? Nennen Sie für zwei ausgewählte Steuerungsinstrumente jeweils ein Beispiel Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 11
12 Lösung Aufgabe 1d Technokratische Steuerungsinstrumente sind institutional verselbstständigte, unpersönliche Regelungen und Festlegungen zur Steuerung von Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Mutterund Tochtergesellschaft. So zählen zu den technokratischen Instrumenten bspw. Berichte und Kennzahlen Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 12
13 Lösung Aufgabe 1d Strukturelle Steuerungsinstrumente dienen zur Institutionalisierung der wahrgenommenen Koordinationsaufgaben. Sie beziehen sich auf den Grad der Einbindung der in den Tochtergesellschaften vollzogenen Aktivitäten in die formale Organisationsstruktur. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Strukturierung der laufenden Informationsprozesse und die Frage in wessen Verantwortungsbereich die Informationslieferung und -nachfrage fällt Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 13
14 Lösung Aufgabe 1d Personelle Steuerungsinstrumente zielen auf personelle Verflechtungen und deren Ausgestaltung zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft. Sie dienen vorrangig der Flankierung von Maßnahmen des strategischen Controllings. Ein personelles Steuerungsinstrument ist bspw. die Entlohnung der lokalen Controller Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 14
15 Aufgabe 1e, 8 Punkte Erläutern Sie die Möglichkeiten der fachlichen sowie disziplinarischen Unterstellung des lokalen Controllers unter den zentralen Konzerncontroller Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 15
16 Lösung Aufgabe 1e Die hierarchische Einbindung des lokalen Controlling kann grundsätzlich in vierfacher Weise erfolgen: Der lokale Controller untersteht fachlich und disziplinarisch dem Leiter der lokalen Einheit. Dadurch besitzt der lokale Controller ein Höchstmaß an Unabhängigkeit vom zentralen Konzerncontrolling Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 16
17 Lösung Aufgabe 1e Der lokale Controller untersteht fachlich und disziplinarisch dem zentralen Konzerncontroller. In dieser Unterstellungsvariante wird das Konzerncontrolling weitgehend zentralisiert durchgeführt Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 17
18 Lösung Aufgabe 1e Der lokale Controller untersteht fachlich dem zentralen Konzerncontroller und disziplinarisch dem Leiter der lokalen Einheit ( Dotted-Line- Prinzip ). In diesem Fall legt der zentrale Controller insbesondere die Rahmenbedingungen für die Planungs- und Kontrollprozesse sowie die Ausgestaltung der Controllingsysteme fest. Der lokale Controller ist stark in die Entscheidungsprozesse des Tochterunternehmens eingebunden Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 18
19 Lösung Aufgabe 1e Der lokale Controller untersteht fachlich dem Leiter der lokalen Einheit und disziplinarisch dem zentralen Konzerncontroller. Bei dieser Organisationsalternative entscheidet der zentrale Konzerncontroller primär über die personelle Besetzung der lokalen Controllerstellen Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 19
20 Aufgabe 1f, 14 Punkte Erläutern Sie kurz die wesentlichen Controllingtätigkeiten in den typischen Beteiligungslebenszyklusphasen Akquisition, Nutzung und Desinvestition Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 20
21 Lösung Aufgabe 1f Das Akquisitionscontrolling beantwortet die Frage, ob eine unternehmensfremde Tochtergesellschaft zum Konzern passt. Wesentliche Aufgaben sind das Aufspüren geeigneter Beteiligungen, die Analyse von Synergiepotenzialen, die Ermittlung des Unternehmenswertes und des Kaufpreises sowie die schnelle Integration des erworbenen Unternehmens in den Gesamtkonzern Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 21
22 Lösung Aufgabe 1f Das Controlling in der Nutzungsphase ist schwerpunktmäßig auf die Planung und Kontrolle des Tagesgeschäfts ausgerichtet. Es nimmt in der Regel die Hauptarbeitszeit der im Konzerncontrolling beschäftigten Mitarbeiter in Anspruch. Wesentliche Aufgaben umfassen Pflege und Anwendung technokratischer, struktureller und personeller Steuerungsinstrumente. Dabei ist auf den Fit des Controllings mit dem konzernund dem beteiligungsspezifischen Kontext zu achten Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 22
23 Lösung Aufgabe 1f Das Desinvestitionscontrolling verfolgt die Rückgewinnung der in der betreffenden Tochtergesellschaft gebundenen finanziellen Mittel durch Verkauf, Liquidation oder Stilllegung. Zur zentralen Aufgabe zählt neben der formellen Abwicklung der Desinvestition das Aufspüren von auslösenden Faktoren. Dazu zählen z. B. dauerhafte Verfehlung der angestrebten Rendite oder nicht mehr zum Gesamtkonzern passende strategische Ausrichtung Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Fragen? Aufgabe 1: Organisation des Konzerncontrollings 24
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