Nichts als Chaos? Zur Diskussion um die Hochschulzulassung. Dr. Kurt Bunke
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- Margarethe Scholz
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1 Nichts als Chaos? Zur Diskussion um die Hochschulzulassung Dr. Kurt Bunke
2 Einige Felder der Auseinandersetzung Explosionsartige Ausweitung örtlich zulassungsbeschränkter Studiengänge Ordnungspolitiker und Deregulierer Die künftigen Studierenden wählen auch! Gibt es das Chaos wirklich? Dialogorientierte Verfahren: Ein technischer und organisatorischer Schub in der Hochschulzulassung
3 Explosionsartige Ausweitung örtlich zulassungsbeschränkter Studiengänge So ist es! Zulassungsbeschränkung und erschöpfende Nutzung der Ausbildungskapazität Wenn aber die Ausbildungskapazität gar nicht ausgeschöpft wird? Wenn die Zulassungsbeschränkung zur Prestigeangelegenheit wird? Dann setzen Studienbewerber zahlreiche Notnägel. Jeder kann nur einen Platz wirklich besetzen. Zahlreiche überschüssige Plätze bleiben frei. Anhaltspunkt: Kaum Widersprüche und Klagen in den Bewerbungsverfahren
4 Ordnungspolitiker und Deregulierer Zentrale Vergabe als Ordnungspolitik im Interesse von Hochschulen und Bewerbern Hauptakteure: Einige Länder und ZVS Passung und individuelle Auswahl als Schlagworte der Deregulierer Hauptakteure: Hochschulen, HRK, CHE, einige Länder Die Deregulierer haben bis heute kein Zulassungsmodell. Die Ordnungspolitiker scheitern an der riesigen Menge von Studiengängen. Also: ein neues Modell muss her!
5 Die künftigen Studierenden wählen auch! Heerschau vom Dach des Elfenbeinturms Aber: im hintersten Odenwald wählen sie auch! Ortsverteilung ist keine Antwort auf sich gegenseitig durchdringende Auswahlverfahren.
6 Gibt es das Chaos wirklich? Bei Bachelorstudiengängen 2008 in Marburg: Nein! Onlinebewerbungen verifizierte Unterlagen 3000 Einschreibungen Annahmequote 25% Kein einziger Widerspruch, keine einzige Klage! Meine Hypothese: Anderswo ist es auch nicht viel anders. Wie ist es bei Ihnen zu Hause?
7 Ein technischer und organisatorischer Schub: das neue Serviceverfahren Die Hochschulen wählen aus, bilden ihre Ranglisten und lassen zu. Keine Vereinheitlichung der Zulassungsregeln! Die Servicestelle (bisher: ZVS) verifiziert und sortiert die Unterlagen. Die Servicestelle kann zusätzlich gegen Bezahlung wie eine Hochschule agieren. Einmal erfasste Stammdaten stehen allen beteiligten Institutionen zur Verfügung. Verfahren werden gleich getaktet. Ab WS 2009/2010 läuft ein Übergangsverfahren (Begrenzt wirksam!). Das volle Serviceverfahren läuft ab WS 2011/12 (Wirklich?).
8 Ein technischer und organisatorischer Schub: das neue Serviceverfahren Studienbewerber setzen Prioritäten (mindestens bis zu zwölf, technisch geht mehr). Sie bekommen ein Log-In und können damit jederzeit den Verfahrensstand überwachen. Sie können durch Annahme eines Platzes das Verfahren jederzeit erfolgreich beenden. Zu einem bestimmten Zeitpunkt müssen sie entscheiden, ob sie mit der erreichten Priorität zufrieden sind. Die Hochschule A erfährt nicht, ob sich ein Bewerber auch für die Hochschulen B bis Z interessiert. Am Ende steht ein Clearingverfahren (Zukunftsbörse).
9 Ein technischer und organisatorischer Schub: das neue Serviceverfahren Das Serviceverfahren braucht eine neue Software. Diese ist web-basiert und browsergestützt. Sie muss Kommunikation zwischen Servicestelle, beteiligten Hochschulen und Bewerbern ermöglichen. Sie muss ein Agieren im corporate design der jeweiligen Hochschule ermöglichen. Sie muss eine gemeinsame Datenbank für alle Beteiligten realisieren. FIRST hat eine Ausschreibung erstellt. Aber: der Geschäftsprozess ist reichlich komplex geworden und das Verfahren reichlich top down. Organisations- und IT-Profis bekommen Bauchschmerzen.
10 Mein Favorit: eine Lösung im öffentlich-rechtlichen Bereich Non-Profit-Prinzip Jeder macht das, was er kann! Zusammenwachsen unterschiedlicher moderner DV-Systeme (Campusmanagement) besser beherrschbar Kontrollmöglichkeiten durch Parlamente und Hochschulgremien Tendenziell auch Kontrolle durch Studierende möglich Aber das wird kein Selbstläufer! Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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