DIE VERWENDUNG DER KUNSTSTOFFE IN DER TEXTILVEREDLUNG
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- Karola Richter
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1 DIE VERWENDUNG DER KUNSTSTOFFE IN DER TEXTILVEREDLUNG Von DR. FRANZ WEISS Wien Mit 11 Textabbildungen Springer-Verlag Wien GmbH
2 ISBN DOI / ISBN (ebook) Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprarhen, vorbehalten. Copyright 1949 by Springer-Verlag Wien Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag in Vienna 1949
3 Vorwort Die Kunststoffindustrie hat während der letzten zwei Jahrzehnte eine außergewöhnliche Entwicklung erlebt, die an die weiter zurückliegende der Farbstoffindustrie erinnert. Während aber auf dem Gebiete der Teerfarbstoffe seit der Erfindung der lndigosolfarbstoffe, der Rapidogenfarbstoffe und anderer Kombinationen zur Bildung unlöslicher Azofarbstoffe auf der Faser ohne vorherige Naphtolimprägnierung und der Variaminblaureserveverfahren ein gewisser Stillstand eingetreten ist, stehen wir noch mitten in der Entwicklung der Kunststoffe und - soweit man die rein synthetischen in Betracht zieht - am Anfang ihrer Verwendung in der Textilindustrie. Außer auf dem Gebiete der Hochveredlung, die wohl in jedem fortschrittlichen Textilveredlungsbetrieb Eingang gefunden hat, werden verschiedene den Kunststoffen zuzuzählende Stoffe auch im Zeugdruck und in der Appretur, besonders an Stelle von Naturstoffen verwendet. Wesentlich vielseitiger ist aber die Anwendung von Kunststoffen in verschiedenen Spezialausrüstungsverfahren sowie in der Fabrikation von Lederaustauschstoffen und anderen Werkstoffen, welche durch Imprä-gnierung oder Filmbildung aus Textilien hergestellt werden. Während diese Fabrikationszweige früher Spezialindustrien, wie den Kunstleder- oder Wachstuchfabriken vorbehalten waren, sind sie während der letzten Jahre auch von verschiedenen Textilveredlungsbetrieben aufgenommen worden, deren Erzeugnisse denen der anderen Industrien vollkommen gleichwertig sind. Ein anderes Gebiet, auf dem die Kunststoffe dem Textilchemiker entgegentreten, sind die synthetischen Fasern. Schon jetzt erreichen manche synthetischen Fasern die Naturfasern in den Gebrauchseigenschaften und übertreffen sie sogar; es ist, da - wenigstens in Europa - die Entwicklung noch in den ersten Anfängen steht, noch nicht zu übersehen, welches Ausmaß die Verwendung der synthetischen Fasern nehmen wird. Während heute der Textilchemiker bei den zur höchsten Vollkommenheit ausgebildeten Färbe- und Druckverfahren nicht mehr wie der Kolorist früherer Zeiten die Möglichkeit hat, bei der Anwendung der Farbstoffe vollkommen neue Wege zu gehen, bieten ihm doch die modernen Kunststoffe ein sehr weites Betätigungsfeld. So wurde eine synthetische Faser aus Polyestern (Terylene) von Chemikern der Calico Printers Association erfunden. Während meiner praktischen Tätigkeit habe ich die Schwierigkeiten kennen gelernt, welche das Studium der vielseitigen und daher weit verstr~uten, die Probleme der Textilindustrie jedoch nur äußerst selten berührenden Literatur über die Chemie und Technologie der
4 IV Vorwort. Kunststoffe verursacht. Ich möchte daher mit der vorliegenden Arbeit alles zusammenfassen, was bisher in der Verarbeitung und Verwendung der Kunststoffe in der Textilveredlung einschließlich der Herstellung von Werkstoffen auf Grundlage von Textilien erreicht wurde. Damit soll den Textilchemikern nicht nur eine Einführung in das Gebiet der Kunststoff-Chemie und -Technologie, sondern auch Anregung für das Produktionsprogramm geboten werden. Um den Umfang des Buches möglichst knapp zu halten, wurden die Gebiete, die dem Textilchemiker als bekannt anzusehen sind, oder solche, über die leicht zu beschaffende Literatur schon vorhanden ist, nur kurz beschrieben. Dies gilt vor allem für die Herstellung von knitterfesten und quellfesten Geweben, waschechten Appreturen, die Anwendung von Kunststoffen als Verdickungs- und Fixierungsmittel in der Druckerei und für einige ältere Fabrikationsverfahren, wie die Erzeugung von Kunstleder aus Nitrocellulose oder die Wachstucherzeugung. Ebenso konnte das interessante Gebiet der synthetischen Fasern, insbesondere ihr koloristisches Verhalten nur kurz gestreift und über die Chemie der hochmolekularen Stoffe, zu denen die Kunststoffe gehören, nur das Allerwichtigste mitgeteilt werden. Die Produkte der deutschen Industrie, insbesondere der I. G. Farbenindustrie A. G. wurden verhältnismäßig ausführlicher beschrieben als die anderer Länder, weil ich bis vor kurzem - ehensowenig wie andere europäische Chemiker - kaum Gelegenheit hatte, die Produkte anderer Länder, vor allem die amerikanischen, kennen zu lernen. Soweit mir ausländische Literatur zugänglich wurde und ich ausländische Produkte erhalten konnte, wurden diese ausführlicher beschrieben. Wenn keine Literatur angegeben ist, sind die Fabrikationsvorschriften und Verfahren von mir praktisch erprobt worden; unter anderen Arbeitsbedingungen müssen die Rezepte entsprechend geändert werden. Literaturstellen aus Zeitschriften und Patentschriften sind im Allgemeinen nur dort zitiert, wo in den angeführten Fachwerken wenig Material zu finden ist. Unter den Fachkollegen, denen ich wertvolle Hinweise zu verdanken habe, erwähne ich vor allem Herrn Dr. Heinz Perndanner, Wien. Zu großem Danke bin ich Herrn Prof. Dr. Wilhelm Reif von der Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für Textilindustrie in Wien für das Lesen des Manuskriptes und der Korrekturbogen verpflichtet. Ich bitte alle Herren Fa.chkollegen, mich auf Fehler oder Mängel aufmerksam zu machen. Infolge der schwierigen Verhältnisse kann diese Arbeit, die schon im Juni 1947 fertiggestellt war, erst jetzt zur Ausgabe gelangen. Wiell, im Dezember Dr. Franz W eiss
5 Inhaltsverzeichnis. Einführung. I. Chemie der hochpolymeren Stoffe.. Literatur. TI. Die wichtigsten Polymerisations- und Polykondensationsprodukte 16 Seile A. Polymerisate Polyäthylen (Polythene, Lupolen) Polyisobutykrn (Oppanol, Yistanex)" Polybutadien (Buna) Polychlorbutadien (Dnprene, Neoprene, Sowprene) 19 ii. Polystyrol Polydnylchlorid (Igelit, Koroseal) und Polyvinylidenchlorid Polyvinylacet1lt (Mowilith, Yinylite) Polyvinyläther (Igrwin) l'olyvinylkotono l'olyaeryl- und l'olymethacrylsäureester (Plexigurn und Plextol, Acronal) Poly\ inylalkohol (Vinarol) Polyvinylacet;de (MowitaL Ualnu) Cumarouharze B. Polykondensate Phenol-Aldehy<l-KotHll'u:-<ato (Phenoplaste) Harnstoff-Fonualdehyd-Koudensnte (Aminoplaste) 25 :l..\tnin-formal<khyd-kothlensa1e Kondensate nm.-\l(lchyden und Ketonen Kondensate Yon meltrwertigen _'l.!koholen mit melu}vertigen Säuren Polyhamstoffe und J'olynrcthane (Perlon) Polyamide (Nylon, Perlon) Kondensate von dihalogcniertlln Verbindungen mit Polysulli(1t'fi (Thiokoll, Perdu;mn) Kondensate organischer Si!iciumYerbiudungcn (Silicone) 34 Literatur ,. ~5 I!I. Kunststoff(, wclclto aus Nat mstoffen hergestellt werden 35 A. Vulkatti~iPrtl~r haubdtllk ltihl Chlorkaut><dmk 3.) B. Linoxyn C. Cellulos('e~t(~l' lllhl Cellulo,spiitlter Celluloseester..... ;37 2. Cellulo~<'iither ;
6 VI Inhal tsverzeich n1s. Allgemeiner Teil. A. Kunstleder und andere Austauschstoffe aus Textilien.... B. Die Vorbereitung der Gewebe zum Streichen mit Kunststoffen C. Das Streichen der Gewebe mit Kunststoffen D. Die Verwendung der Kunststoff-Dispersionen in der Textilveredlung E. Die Herstellung von Kunststoff-Lösungen und ihre Verarbeitung Seite 39 ~2 ~ Spezieller Teil. I. Die Verwendung von aus Naturstoffen erzeugten Kunststoffen. A. Die Verwendung des natürlichen Kautschuks und des natürlichen Latex Die Verwendung des natürlichen Kautschuks 2. Die Verwendung des natürlichen Latex a) Allgemeines b) Das Streichen von Geweben mit Latex B. Die Verwendun~ des LeinÖls (Wachstuch und Öltuch) 1. Allgemeines Die Fabrikation von Wachstuch und Öltuch (ölseide) 3. Die Leinölschlichten C. Die Verwendung der Celluloseester \llld Celluloseäther 1. Die Verwendung der Celluloseester a) Die Herstellung von Kunstleder durch streichen von Geweben mit Nitrocelluloselösungen b) Die Verwendung der Celluloseester in der Druckerei. a) Die verwendung der Acetylcellulose ß) Die Verwendung der Nitrocellulose- 2. Die Verwendung der Celluloseäther.. a) Allgemeines b) Die Verwendung der Cellnloseiithcr als Schlicht- und Appreturmittel c) Die Verwendung der Celluloseäther in der Druckerei II. Die Verwendung der Polymerisatkunststoffe A. Die Verwendung der Butadienpolymerisate 1. Die Verwendung des Buna und anderer Kunst-kautschuke 2. Verwendung der Bunalatices (Igetex) a) Allgemeines b) Das Streichen unrl Imprägninen von Textilien mit Bunalatices B. Die Verwendung des Polyisobutylens (Oppanol) Allgemeines ~, 2. Die Herstellung von gestrichenen und imprägnierten Geweben mit Lösungen und Dispersionen yon Oppanolen Die Mischpolymeri;o;ate des Isobutylens
7 Inhaltsverzeichnis. VII C. Die Yerwenduug des Polyvinylchlorids (Igelit) Polyviny lidenchlorids und des Seite 1. Allgemeines über PolyYinylchloride Allgemeines über die Verarbeitung der Polyvinylc:hliODidpasten Die Herstellung Yon gestrichenen Geweben mit Polyvinylchloridpasten Die Verarbeitung yon PolyYinylchlorid durch Verformung unter Druck in der Wärme Die Verwendung des Polyvinylchlorids und der Mischpolymerisate des Vinyl- und Vinylidenchlorids sowie des Vinylchlorids und Vinylace1 ates Das Bedrucken von Folien aus Polymerisaten des Vinylchlorids und anderer Vinylverbindungen 123 D. Die Verwendung des Polyvinylacetates ("1owilith) Allgemeines Die Verwendung von Lösungen Die Verwendung von Dispersionen Die Verwendung der Lösungen und Dispersionen in der Druckerei E. Die Verwendung der Polymerisate der Acrylsäure und ihrer Derivate (Plextol, Acronal) Allgemeines Die Verwendung von Lösungen der Polyacrylsäure- und Polymethacrylsäureester (Plextol L, Acronal) Die Verwendung Yon Dispersionen der Polyaerylsäure-,und Polymethaerylsäureestor (Plextol D, Acronal-Dispersionen) 137 a) Die Verwendung zum Streichen von Geweben 138 h) Die Verwendung für waschechte Appreturen 141 c) Die Verwendung in der Druckerei d) Sonstige Verwendungsgebiete Die Verwendung <IC'r Salze der Polyacrylsäure (Plexileim, Latecoll) Die Verwendung der l'olymerisate des Acrylsäurenitrils und seiner Miscilpolymerisate F. Die Verwendung der Polyvinyläther G. Die Verwendung des Polyvinylcarbazols 147 H. Die Verwendung der Polyvinylketone. 147 I. Die Verwendung des Polystyrols J. Die Verwendung des Polyvinylalkohols (Vinarol) 149 K. Die Verwendung der Polyvinylacetale. 151 L. Die Verwendung der Cumaronharze III. Die Verwendung der Kondensatkunststoffe 153 A. Die Verwendung der Phenol-Formaldehyd-Kondensate (Bakelite) Allgemeines Die Verwendung der Phenol-Formaldehyd-Kondensate in der Textilveredlungsindustrie
8 VIII InhaltsveTzeichnis. B. Die Verwendung der Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate Allgemeines Die Verwendung in der 'l'cxtilindustrie Seite a) Die Yenvendung auf dem Gebiete der Hochveredlung. 156 b) Die Yerwcndung in der Färberei und Druckerei Die Verwendung modifizierter Harnstoff-Formaldehyd- KondeiJSate (Plastopa.IP)... _., C Die Yerwendung von aromatischen Amin-Formaldehyd-Kondensaten (Iganil) D. Die Verwendung von Kondensaten der Aldehyde E. Die Verwendung der Kondensationsprodukte von mehrwertigen Alkoholen und mehrbasischen Säuren (Alkyde) F. Die Verwendung der Superpolyamide (einschließlich der Polyurethane) G. Die Verwendung der Silicone. 177 Nachträge Sachverzeichnis 181
I. II. I. II. III. IV. I. II. III. I. II. III. IV. I. II. III. IV. V. I. II. III. IV. V. VI. I. II. I. II. III. I. II. I. II. I. II. I. II. III. I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII.
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