Jahresbericht. SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.v. Mitgliederversammlung am 12. Mai 2016
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1 Jahresbericht SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.v Mitgliederversammlung am 12. Mai
2 IX. Krisen und Gewaltberatung für Jungen und Männer 1. Einleitung Der Vorstand des SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.v. hat sich intensiv mit einem Angebot zur gewaltfreien Konfliktlösung für Männer auseinandergesetzt. Männerarbeit ist seit 2010 wichtiger Bestandteil der ehrenamtlichen Arbeit. Da war es nur konsequent ein professionelles Angebot für gewalttätige Männer zu starten. Als der SKM Bundesverband eine 2 ½ jährigen berufsbegleitende Fortbil- 60
3 dung für Männer (Phaemoberatung) initiierte, hat der Vorstand dieses Angebot sofort angenommen. Andreas Böggering - der seit November an dieser Weiterbildung teilnimmt - ist seit dem 1. August 2015 mit einem Stundenumfang von 9 Std./Woche im Bereich Krisen- und Gewaltberatung für Männer tätig. Gewalttätige Männer gibt es in allen Bevölkerungsschichten. Alter, Bildung, Einkommen, Religion und andere Dinge sind keine prägenden Motive. Es gibt kein typisches Täterbild, Männer werden aus den unterschiedlichsten Gründen zu Gewalttätern. Dabei ist die Gewalt innerhalb der Familie, gegen Frauen und Kinder, die am weitesten verbreitete Gewalt. Gleichzeitig wird das Thema Gewalt in der Familie seit Jahren tabuisiert. Den Opfern von Gewalt steht allerdings schon seit Jahren ein Hilfesystem zur Verfügung, Männer werden bisher mit ihrer ihnen eigenen Problematik allein gelassen. Hier will sich der SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.v. einsetzen und für diese Männer ein Angebot Echte Männer reden entwickeln. 2. Vernetzungen Dabei ist die Vernetzung im Bistum Münster mit dem Beratungsnetzwerk der katholischen Anbieter im Diözesancaritasverband grundlegend. Das Beratungsnetzwerk entwickelt zurzeit ein Konzept für die Jungen und Männerarbeit, mit dem Ziel Standards einer professionellen Jungen und Männerarbeit zu entwickeln, permanent fortzuschreiben und sie in allen Beratungsstellen umzusetzen. Das gilt ebenso mit dem Arbeitskreis Jungen- und Männerarbeit im SKM Bundesverband, der einen eigenen Referenten für diesen Arbeitsbereich hat, da er ein bundesweites Netzwerk für Jungen- und Männerarbeit entwickeln und implementieren will. 61
4 Herr Böggering arbeitet in der AG Täterarbeit im Rahmen des Runden Tisches GewAlternativen des Kreises Borken aktiv mit. Die Vernetzungen vor Ort mit der Bewährungshilfe, den Richterinnen und Richtern, der Jugendgerichtshilfe und anderen Ansprechpartnern ist im Aufbau begriffen. Hier gilt es die Erfahrungen der anderen Anbieter zu nutzen und vor Ort umzusetzen. 3. Öffentlichkeitsarbeit Für das Jahr 2016 steht an, das Angebot öffentlich zu machen und das Angebot zu konkretisieren. 4. Statistik Seit dem 1. August 2015, dem Beginn der Männerarbeit, wurden 10 Männer längerfristig beraten. Die Altersstruktur sieht folgendermaßen aus: Altersgruppe Anzahl unter 20 Jahren Jahre Jahre Jahre Jahre 1 Älter 0 Summe 10 Die Problemlagen waren sehr unterschiedlich und vielschichtig. Folgende Schwerpunkte ergaben sich in der Beratung: Probleme in der Beziehung und Partnerschaft Krisen und Ratlosigkeit nach Trennung und Scheidung Beziehungsgestaltung zu den eigenen Kindern Überforderungen und Unsicherheiten in den immer komplexeren Rollenanforderungen und Erwartungen der Umwelt Rollen- und Identitätsfindung Wann ist der Mann ein Mann? Akzeptanz der eigenen Grenzen und Leistungsfähigkeit Eigene Gewalttätigkeit Entwicklung von Selbstverantwortung und Akzeptanz der eigenen Lebenssituation 62
5 5. Fazit Der SKM Katholischer Verein für soziale Dienste Bocholt e.v. finanziert dieses Angebot aus Eigenmitteln und hofft, das Angebot zur gewaltfreien Konfliktlösung für Jungen und Männer langfristig anbieten zu können. Die Notwendigkeit steht außer Frage und wird in den nächsten Jahren eher noch an Bedeutung gewinnen. Jungen und Männer brauchen in schwierigen Lebensphasen Unterstützung. Der SKM ehemals Sozialdienst Katholischer Männer setzt sich seit 1925 besonders für die Belange der Männer ein, daher sieht er die Krisen- und Gewaltberatung für Männer als einen wichtigen Baustein seines Angebotes an.
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