Steckbrief Altheim Matzenhof und

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1 Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Steck Steckbrief Altheim Matzenhof und brief Simbach Steckbrief Landesgrenze ( St. Peter) Wo verlaufen die Leitungen Altheim Matzenhof und Simbach Landesgrenze ( St. Peter)? Die Trasse Altheim Matzenhof hat eine Gesamtlänge von ca. 73 Kilometern und führt von Altheim über Adlkofen, Vilsbiburg, Bodenkirchen, Massing, Wurmannsquick und Tann nach Matzenhof. Dort erfolgt die Anbindung an die Leitung von Simbach nach St. Peter, die eine Länge von ca. 13 Kilometern hat. Vorhabenträger ist die TenneT TSO GmbH. Für den österreichischen Planungsabschnitt ist der österreichische Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) verantwortlich. Kelheim Straubing-Bogen A3 Bayern B15 A92 Deggendorf Donau B299 Landshut Altheim Isar Dingolfing-Landau Adlkofen Freising Landshut Isar A92 B15 Vilsbiburg Binabiburg Massing B20 Rottal-Inn B388 Passau Wurmannsquick B388 B12 Erding Ottenhofen Ebersberg Mühldorf am Inn B12 Inn B299 A94 Altötting Altötting Pirach Haiming Burghausen Salzach Tann Simbach Julbach Kirchdorf Matzenhof Braunau St. Peter Österreich Freileitungen Raum Nieder- und Oberbayern (Stand: Juni 2016) 380 kv-leitung Altheim Adlkofen 380 kv-leitung Adlkofen Matzenhof 380 kv-leitung Simbach Landesgrenze 380 kv-leitung Isar Ottenhofen 380 kv-leitung Kraftwerk OMV Haiming (geplant) 220 kv-leitung Pirach Tann und St.Peter Pleinting 380 kv-bestandsleitung Umspannwerk Landkreisgrenze Landesgrenze

2 Warum ist das Projekt notwendig? Für den Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien muss das Stromübertragungsnetz deutschland- und europaweit ausgebaut werden. Nur so können der vorwiegend im Norden erzeugte Windstrom und der vorwiegend im Süden erzeugte Solarstrom in die Verbrauchszentren transportiert und eine hinreichende Stabilität des Übertragungsnetzes erreicht werden. Die Stabilität wird vor allem durch ein Zusammenspiel von Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien und Pumpspeicherkraftwerken im Alpenraum ermöglicht. In diesem Zusammenhang ist der Netzausbau in Niederbayern von zentraler Bedeutung und bildet die Grundlage für eine sichere Stromversorgung auch nach Abschaltung des Kernkraftwerks Isar 2 als eines der letzten deutschen Kernkraftwerke im Jahr Der bestehenden 220-Kilovolt (kv)-leitung von Altheim nach St. Peter am Hart in Oberösterreich kommt eine tragende Rolle zu. Allerdings wird die aus den 1930er Jahren stammende Leitung derzeit an der Kapazitätsgrenze betrieben und entspricht dem prognostizierten Stromtransportbedarf nicht. Die länderübergreifende Leitung muss deshalb als 380-kV-Leitung ausgebaut werden, um der erheblichen Steigerung des Bedarfs an Transportkapazitäten für elektrische Energie zu genügen. Durch diese wichtige Baumaßnahme wird auch in Zukunft die Versorgungssicherheit auf gleichbleibend hohem Niveau gewährleistet, insbesondere für das Bayerische Chemiedreieck in Südostbayern. Die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der vordringliche Bedarf des Gesamtvorhabens Altheim St. Peter ist im Bundesbedarfsplangesetz (BBPIG) (Nr. 32) festgeschrieben. Darüber hinaus ist die neue Leitung auch im gemeinsamen Interesse der Europäischen Union, ein sogenanntes project of common interest, denn sie erhöht die sogenannte Kuppelkapazität zwischen Deutschland und Österreich. TenneT setzt mit dem Projekt auch im europäischen Rahmen einen weiteren Meilenstein für das Gelingen der Energiewende. Warum Ersatzneubau und keine Ertüchtigung? Eine Ertüchtigung der aktuellen Leitung wurde nach dem sogenannten NOVA-Prinzip (NetzOptimierung vor -Verstärkung vor -Ausbau) intensiv geprüft. Nach dem NOVA-Prinzip optimiert TenneT zuerst seine Bestandsleitungen z. B. indem stromführende Leiterseile erneuert oder die Leitung bei kühleren Außentemperaturen höher belastet wird (Freileitungsmonitoring). Erst wenn diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind, werden die alten Leitungen durch leistungsstärkere Leitungen ersetzt. Bei diesem sogenannten Ersatzneubau wird in der Trasse der alten Leitung einen neue Mastreihe mit einer neuen Leitung errichtet. Nach der Inbetriebnahme der neuen Leitung wird die alte Leitung abgebaut. Die Übertragungskapazitäten der Leitung Altheim St. Peter sind bereits heute voll ausgelastet. Ein Weiterbetrieb der bestehenden 220-kV-Freileitungen bietet daher keine Möglichkeiten zur erforderlichen Erhöhung der Übertragungskapazitäten. Das Freileitungsmonitoring kommt bei Altheim St. Peter bereits zum Einsatz, reicht aber zur notwendigen Kapazitätserhöhung nicht aus. Die Netzoptimierung sowie die Optimierung der Umspannwerke sind bereits voll ausgeschöpft. Die aktuellen Masttypen der Verbindungen Altheim Matzenhof und Simbach St. Peter erlauben aufgrund ihrer technischen Voraussetzungen und ihres Alters statisch keine Spannungsumstellung auf 380-kV mit neuen oder zusätzlichen Leiterseilen. Daher ist für beide Leitungsabschnitte ein Ersatzneubau notwendig. Welche Behörde ist für das Projekt Altheim St. Peter zuständig? Federführend zuständig für das Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren ist die Regierung von Niederbayern. Für den Abschnitt, der in Oberbayern liegt, ist die Regierung von Oberbayern zuständig.

3 Wie verläuft das Planungs- und Genehmigungsverfahren? Der erste Schritt des formellen und öffentlichen Genehmigungsverfahrens für alle Leitungsprojekte, die in die Zuständigkeit eines Bundeslandes fallen, ist das Raumordnungsverfahren. In diesem Verfahren wird geprüft, welcher Trassenkorridor die umweltverträglichste und landesplanerisch vernünftigste Lösung für einen Neubau darstellen würde. Zum Abschluss des Raumordnungsverfahrens empfiehlt die Genehmigungsbehörde mit der landesplanerischen Beurteilung einen Korridor für die Feintrassierung. Diese Empfehlung ist nicht rechtsverbindlich, muss aber im nachfolgenden Planfeststellungsverfahren berücksichtigt werden. Für die endgültige Genehmigung eines Leitungsbauvorhabens ist dann ein Planfeststellungsverfahren notwendig, an dessen Ende mit dem Planfeststellungsbeschluss letztlich die genaue Trassenführung, inklusive Maststandorte, festgelegt wird. Erst dann kann mit dem Leitungsbau begonnen werden. Wann und wo können sich betroffene Bürgerinnen und Bürger einbringen? Die Regierung von Niederbayern hat das Planfeststellungsverfahren im August 2016 für den Abschnitt Simbach St.Peter eröffnet. Von 29. August 2016 bis 26. September 2016 erfolgt die öffentliche Auslegung in der Stadt Simbach am Inn als einzige betroffene Kommune. Die Planunterlagen sind auch über die Homepage der Regierung von Niederbayern abrufbar. Die Träger öffentlicher Belange sowie die Bürger haben bis zum 10. Oktober 2016 im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zum Planfeststellungsverfahren die Möglichkeit, Stellungnahmen zum Projekt direkt bei der Regierung von Niederbayern einzureichen. Parallel zur öffentlichen Auslegung der Planfeststellungsunterlagen veranstaltet die TenneT am 21. September 2016 einen Bürgerinformationsmarkt in Simbach, um alle Interessierten über die Planungen und Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren. Diese werden dann bei einem abschließenden Erörterungstermin diskutiert.

4 Zeitplan Altheim St. Peter Gesamtprojekt Bestandteil des UCTE-Transmission Development Plan (seit 2009 ENTSOE - European Network of Transmission System Operators for Electricity) und im europäischen Zehn-Jahres-Netzentwicklungsplan (TYNDP) enthalten. Energiewirtschaftliche Notwendigkeit und vordringlicher Bedarf durch Bundesbedarfsplangesetz festgelegt. Im Weiteren teilt sich das Gesamtprojekt Altheim St. Peter in drei Abschnitte, die inzwischen im Genehmigungsverfahren unterschiedlich fortgeschritten sind: Simbach Landesgrenze ( St. Peter) Altheim Adlkofen Adlkofen Matzenhof Zeitplan Abschnitt Simbach Landesgrenze ( St. Peter) Okt Sept seit Juli 2014 Abschluss des Raumordnungsverfahrens Scoping Termin bei der Regierung von Niederbayern zur Vorbereitung für das Planfeststellungsverfahren (PFV) Durchführung von Bürgersprechstunden Juni 2016 Einreichung der Planfeststellungsunterlagen ~ August 2016 Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens ~ September 2016 Bürgerinformationsmarkt parallel zur öffentlichen Auslegung der Planfeststellungsunterlagen ~ 2018 Planfeststellungsbeschluss ~ 2019 Baubeginn ~ 2020 Inbetriebnahme der neuen Leitung ~ 2021 Rückbau der bestehenden Leitung

5 Zeitplan Abschnitt Altheim Adlkofen Ende 2013 Genehmigungsantrag gestellt Januar 2014 Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens ~ November 2016 Erörterungstermin mit allen Beteiligten ~ 2018 Planfeststellungsbeschluss ~ 2019 Baubeginn ~ 2021 Inbetriebnahme der neuen Leitung ~ 2022 Rückbau der bestehenden Leitung Zeitplan Abschnitt Adlkofen - Matzenhof Juli April 2015 Scoping Termin bei der Regierung von Niederbayern zur Vorbereitung für das Planfeststellungsverfahren (PFV) mit dem ursprünglich vorgesehenen vereinfachten Raumordnungsverfahren Planungsgespräche mit Grundstückseigentümern, Bürgern, Gemeinde- und Verbandsvertretern Einleitung des Raumordnungsverfahrens Mai 2016 Juni 2016 Abschluss des Raumordnungsverfahrens mit der landesplanerischen Beurteilung Tour mit dem Mobilem Bürgerbüro, Sprechstunden für Grundstückseigentümer ~ 2019 Planfeststellungsbeschluss ~ 2020 Baubeginn ~ 2021 Inbetriebnahme der neuen Leitung ~ 2022 Rückbau der bestehenden Leitung