EBIS. Entwicklungsberatung in Schulen Eine Initiative des BMUKK
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- Max Möller
- vor 8 Jahren
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1 Entwurf; Stand: EBIS Entwicklungsberatung in Schulen Eine Initiative des BMUKK Ausgangssituation: Externe (und auch interne) Berater/innen spielen bereits jetzt eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der Qualität der österreichischen Schulen. Und der Bedarf wird weiter steigen: Die Einführung der Bildungsstandards, die neue teilzentralisierte Reifeprüfung, die Neue Mittelschule, verpflichtende Maßnahmen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung um nur einige der laufenden bundesweiten Innovationsprojekte zu nennen werden die Nachfrage nach Beratung am Schulstandort in den kommenden Jahren voraussichtlich noch verstärken. Hinzu kommt, dass sich allmählich die Erkenntnis durchzusetzen beginnt, dass punktuelle Lehrer/innen-Fortbildung traditionellen Zuschnitts nur in sehr begrenztem Umfang in der Lage ist, langfristig die gewünschte Wirkung zu erzeugen (z. B. im Falle von Sachinformation zu gut eingrenzbaren Themen). Geht es aber um nachhaltige Veränderung, braucht es gemeinsame Entwicklungsarbeit vor Ort. Dafür fehlt an vielen Schulen noch das entsprechende Knowhow und damit kommt wieder die Notwendigkeit von Beratung und Begleitung von Führungspersonen, Steuergruppen, Teams, Kollegien, Schüler/innen, Eltern ins Spiel. Das BMUKK sieht es aus den oben genannten Gründen als seine Aufgabe, in enger Kooperation mit den Pädagogischen Hochschulen und anderen kompetenten Partner/innen im Schulsystem, Schularten übergreifend die Grundlagen dafür zu schaffen, dass eine ausreichend große Anzahl von gut qualifizierten Entwicklungsberater/innen für österreichische Schulen zur Verfügung steht. Grundlagen des EBIS-Konzepts: Bei der Definition des Begriffs Kompetenz orientieren wir uns an Weinert 1 : Kompetenzen sind demnach die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen 1 Weinert, F. E.: ZITATNACHWEIS EINFÜGEN
2 Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können. Weiters gehen wir vom systemischen Ansatz aus: Veränderungen und oft sind es nur kleine! - in Teilbereichen von Systemen (hier: Schulen) erzeugen, beabsichtigt oder nicht, Veränderungen im Gesamtsystem. Wer das Lernen der Schüler/innen im Unterricht verändern will, wird z. B. sehr rasch auch mit Fragen der Organisations-- und Personalentwicklung konfrontiert sein. Das bedeutet nun, dass j e d e Person, die, in welchem Feld auch immer, beratend an Schulen tätig ist, über Grund- bzw. Kernkompetenzen in a l l e n relevanten Bereichen der Schulentwicklung verfügen sollte, also auch in jenen Bereichen, auf die sie nicht spezialisiert ist. Schulentwicklung wird hier in einem sehr umfassenden Sinn verstanden: Schulentwicklung als Trias von Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung: Unterrichtsentwicklung Schülerorientierung Kompetenzlernen Lernkultur+Methodentraining L-Teams Evaluierung der Unterrichtsergebnisse Unterstützung durch Expert/innen Personalentwicklung Jahresgespräche Supervision Kollegiale Hospitation Team-Entwicklung Fortbildung Weiter- Entwicklung der Qualität von Schule +Unterricht: Bestmögliche Lernbedingungen für Schüler/innen schaffen Organisationsentwicklung Leitbild- und Schulprogramm-Prozesse Implementierung von Innovationen Strukturelle Maßnahmen Evaluationsvorhaben Beratung von Steuergruppen Nach: Rolff, H.-G. QUELLE EINFÜGEN Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Eine Schule der Sekundarstufe I, die nach den Bildungsstandard-Testungen in den 4. Klassen den Mathematik-Unterricht verändern will, wird zunächst vermutlich ein/e Fachdidaktik-Berater/in suchen; sehr bald wird sich herausstellen, dass sich auch methodische und allgemeinpädagogische Fragen stellen Thema der Unterrichtsentwicklung. Will man dann noch die Teamarbeit verstärken und die Arbeitsbelastung reduzieren, also etwa Jahrgangsteams einrichten, ist man bei der Organisationsentwicklung angelangt; ohne Fortbildung wird es nicht gehen Personalentwicklung, und wenn man wissen will, ob das alles etwas bringt, ist man bei Evaluation und Qualitätsmanagement.
3 Eine der Aufgaben im Rahmen von EBIS wird also sein, den d gemeinsamen Kern der genannten Felder (UE, OE, PE) herauszuarbeiten: Über diese Schnittmenge von Kompetenzen hinaus sollen EBIS-Berater/innen über Beratungskompetenz (im Sinne von Beratung als Profession), Sozialkompetenz und personale Kompetenz (Selbstkompetenz) verfügen. Grundkenntnissee des österreichischen Schulsystems und aktueller bildungspolitischer Entwicklungen sowie Kenntnisse in den Bereichen Evaluation und Qualitätsm anagement, IT und Gender Mainstreaming werden vorausgese etzt. - Alle geforderten Kompetenzen und Kenntnisse werden im EBIS-Kernkompetenz-Rahmen zusammengefasst. Ziel der Initiative EBIS ist es demnach, darauf hinzuarbeiten, dass Beratung von Schulen auch rechtlich als Kernaufgabe Pädagogischer Hochschulen verankert ist; die Kernkompetenzen zu definieren, über die a l l e Berater/innen verfügen sollen (Kernkompetenz-Rahmen im Sinne von Mindeststandards) ; bundesweit Anreize dafür zu schaffen, dass möglichst viele auch bereits tätige - Berater/innenn diese Kompetenzen nachweisen bzw. sich entsprechend nachqualifizieren; dafür zu sorgen, dass es jederzeit ein entsprechendes Qualifizierungsangebot für Interessierte gibt; ; EBIS Entwicklungsberatung in Schulen Handout für die Resonanzrunde
4 bundesweit sichtbar zu machen, wer die Kernkompetenzen nachweislich erworben hat, Praxiserfahrung nachweisen kann und an einschlägigen Fortbildungen teilnimmt (Homepage: bundesweit offene Berater/innen- Datenbank, mit Verlinkungen zu den jeweiligen PH). eine Arbeitsstelle einzurichten, an der Bewerbungen (schriftlichen Unterlagen) für die Aufnahme in die Datenbank überprüft werden. Die Initiative beruht grundsätzlich auf Freiwilligkeit; das BMUKK setzt aber auf eine positive Sogwirkung : Alle sind eingeladen, aber niemand m u s s sich in die Datenbank aufnehmen lassen, und es ist auch nicht daran gedacht, dies als Bedingung für ein Berater/innen-Engagement an Schulen zu definieren. Im Zweifelsfall werden sich Schulen allerdings wohl eher für jene entscheiden, die den Erwerb der genannten Kernkompetenzen erkennbar nachgewiesen haben Träger-Organisationen für die Beratung von Schulen bleiben wie bisher die Pädagogischen Hochschulen, wobei durch die partnerschaftliche Kooperation mit dem BMUKK sichergestellt wird, dass laufende und neue Ausbildungslehrgänge den Kernkompetenz-Rahmen abdecken. - Es steht den Schulen jedoch weiterhin frei, Beratung auf dem freien Markt einzukaufen, soferne die Mittel es ihnen erlauben. Zeithorizont: 2010/11: Konzepterstellung (u. a. Kernkompetenz-Rahmen), Information und Einbeziehung der Kooperationspartner/innen, Bestandsaufnahme; 2011/12: bundesweit koordiniertes Qualifizierungsangebot an PH läuft an; Einrichtung der Datenbank; Arbeitsstelle des BMUKK zur Überprüfung der geforderten Kompetenznachweise WS 2012: Freigabe der Datenbank, breite Information & PR Koordination: Mag. Angelika Linsmeier, im Auftrag des BMUKK Ansprechpartner/innen im BMUKK: Mag. Edwin Radnitzky, Mag. Jürgen Horschinegg, Mag. Silvia Wiesinger
5 Beilage EBIS-Kernkompetenz-Rahmen A. Personale Kompetenz Grundkompetenz: EBIS-Berater/innen handeln selbstreflexiv, sie kennen und reflektieren ihr Handlungspotenzial im beruflichen Kontext und agieren professionell, verlässlich und verantwortungsbewusst. A,1 Selbstreflexion und Selbsterfahrung: Bewusstheit über eigene Identität, eigene Fähigkeiten, eigene Lernbiografie, Reflexion eigenen Handelns und Verhaltens im beruflichen Kontext B. Sozialkompetenz Grundkompetenz: EBIS-Berater/innen verfügen über Wissen, Einstellungen und Erfahrung, um soziale Interaktionen in einem Beratungsprozess positiv und konstruktiv zu gestalten. B.1 Grundlagen der Kommunikation, Rhetorik, Gesprächsführung Kenntnis theoretischer Modelle und ihrer Anwendung B.2 Umgang mit Konflikten theoretische Modelle und praktische Umsetzungsmöglichkeiten für einen positiven Umgang mit Konflikten C.1 Beratung als Profession C.2 Unterrichtsentwicklung C:3 Organisationsentwicklung C.4 Personalentwicklung C. Sachkompetenz:
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