Wilde Früchte und Beeren am

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Pia Fleischer
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1 Wilde Früchte und Beeren am Wegesrand

3 susanne Pust Wilde Früchte und Beeren am Wegesrand 3 Das Grosse Kleine Buch 53

4 Inhalt 9 Sammelregeln 7 Berberitze Bocksdorn Brombeere Eberesche Eibe Felsenbirne Heidelbeere Himbeere Kornelkirsche

5 Kratzbeere Mahonie Mispel Moosbeere Pimpernuss Preiselbeere Rauschbeere Roter Holunder Sanddorn Schlehe Schneeball Schwarzer Holunder Traubenkirsche Wacholder Weißdorn Über die Autorin 64

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7 Sammelregeln ^6 > Das Ernten der Früchte von geschützten Pflanzen ist verboten! > Sammeln Sie nur Früchte, die Sie hundertprozentig kennen, um Verwechslungen mit anderen, vielleicht giftigen zu vermeiden! > Gesammelt werden die Früchte von trockenen, sauberen Sträuchern und Bäumen bei trockenem Wetter. > Nehmen Sie Früchte nur von ungedüngten, nicht mit Herbiziden belasteten Feld-, Wald- und Wiesenrändern! > Achten Sie darauf, dass auch die Wildtiere ihren Anteil an den Früchten bekommen, sie sind möglicherweise auf diese Futterquelle angewiesen! > Pflücken und sammeln Sie stets mit Dankbarkeit für das Geschenk, das uns die Natur macht. 7

8 Berberitze (Berberis vulgaris) ^6 Familie: Berberitzengewächse Volksnamen: Sauerdorn, Maisslbeer, Zitzenbeer, Essigbeere Der dornenbewehrte Strauch erhielt seinen Namen von den Römern, die ihn nach der Heimat der Berber in Nordafrika, wo er weit verbreitet war, Berberis nannten. Im Mai duften seine gelben Blütenrispen, die zwischen den kleinen, frischgrünen, eiförmigen, gezähnten Blättern hängen, intensiv. Ab August kann man die schmal-länglichen roten Beeren ernten, die wegen ihres süß-sauren Geschmacks besonders in den arabischen Ländern so gerne für Reis-, Fisch- und Fleischgerichte verwendet werden. In Europa ist es eher Tradition, die Früchte getrocknet wie Rosinen als winterliche Vitaminspender zu nützen oder Marmelade daraus zu bereiten. In der Volksheilkunde ist die Wurzelrinde des Sauerdorns durch das in ihr enthaltene Al- 8

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10 kaloid Berberin als Leber-Galle-Mittel bekannt, es soll Bluthochdruck senken und akute Bauchspeicheldrüsenentzündung heilen. Berberitzen- Topfen-Törtchen Blätterteig 250 g Topfen 1 Ei V Päckchen Vanillepuddingpulver 3 EL Milch 3 4 EL Zucker 3 4 EL Berberitzenfrüchte frisch oder getrocknet (eventuell in Rum eingeweicht) Den Topfen mit Ei, Zucker und dem mit der Milch verquirlten Puddingpulver verrühren und die Berberitzen dazugeben. Die Muffinformen mit Blätterteigstücken auslegen, den Rand ein bisschen überstehen lassen. Anschließend mit der Topfencreme füllen und mit Heißluft bei 160 C Minuten lang backen. Ausgekühlt anzuckern, eventuell mit einer Vanillecreme aus dem restlichen Vanillepuddingpulver servieren. 10

Bocksdorn (Lycium barbarum) ^6 Familie: Nachtschattengewächse Volksnamen: Teufelszwirn, Hexenzwirn, Chinesische Wolfsbeere, Buchsdorn, Goji-Beere Ab

11 Bocksdorn (Lycium barbarum) ^6 Familie: Nachtschattengewächse Volksnamen: Teufelszwirn, Hexenzwirn, Chinesische Wolfsbeere, Buchsdorn, Goji-Beere Ab August kann man an sonnenexponierten Mauern, Zäunen und trockenen, sandigen Schuttplätzen zwischen langen, bogig überhängenden, dornenbewehrten Zweigen 11

12 orangerote Beeren finden, die die für Nachtschattengewächse höchst typische, länglich-eiförmige Form besitzen und wie ein kleiner Lampion unter einem ausgeprägten Kelch hängen. In den ca. 2 Zentimeter großen Früchten steckt ein kleiner Kern und folgt man der Chinesischen Medizin eine große Heilwirkung. Tatsächlich enthält die Beere u. a. Vitamine, Ellagsäure, Zeaxanthin und Lutein, Stoffe, die antioxidative, krebshemmende und den Sehnerv schützende Eigenschaften haben sollen. Auch eine immunstärkende und aphrodisierende Wirkung wird dem Teufelszwirn zugeschrieben, der, diesem Namen alle Ehre machend, sich ausdauernd ins Astwerk anderer Sträucher windet. Die ursprüngliche Heimat des Bocks- oder Buchsdorns die Blätter erinnern an den Buchsbaum (Buxus sempervirens) ist wahrscheinlich Kleinasien, er kommt aber auch in Amerika und Australien vor, ist weit verbreitet in China und seit ca. 150 Jahren bei uns eingebürgert. Im Gegensatz zu seinen Verwandten, den Kartoffeln und Tomaten, erweist er sich als äußerst winterhart (bis 25 C). Im deutschsprachigen Raum galt die Pflanze lange Zeit als giftig, was jedoch nie bestätigt wurde. Ganz im Gegenteil, mittlerweile genießen der Saft aus den Früchten sowie die getrockneten Beeren einen ausgezeichneten Ruf als gesundheitsfördernde Nascherei. 12

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