REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT
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- Eduard Sauer
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1 REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT IM LAHN-DILL-KREIS DATEN AUS DEM HESSISCHEN PFLEGEMONITOR ( ERSTELLT VOM: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main Senckenberganlage Frankfurt a.m. Ansprechpartner: Oliver Lauxen ( , IM AUFTRAG DES: Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) Dostojewskistraße Wiesbaden Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 1
2 1. PFLEGEINFRASTRUKTUR AUF EINEN BLICK TABELLE 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM Lahn-Dill-Kreis, nach Merkmalen, absolut Anzahl ambulante Pflegeeinrichtungen 42 Anzahl stationäre Pflegeeinrichtungen 43 Anzahl Plätze stationäre Dauerpflege Anzahl Plätze teilstationäre Pflege 87 Quelle: Pflegestatistik (Hessisches Statistisches Landesamt) Im Kreis gibt es 42 ambulante Pflegedienste und 43 stationäre Pflegeeinrichtungen mit Plätzen. Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung ist überdurchschnittlich hoch. Allerdings leben etwas weniger Pflegebedürftige in stationären Pflegeeinrichtungen als in anderen Teilen des Bundeslandes. Die pflegerische Infrastruktur erscheint mit 39 stationären Plätzen pro über 65jährige Einwohner/innen durchschnittlich ausgebaut. Auch der Auslastungsgrad der stationären Einrichtungen entspricht in etwa dem hessischen Durchschnitt. ABBILDUNG 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM Lahn-Dill-Kreis im Vergleich mit Hessen, nach Merkmalen, je Einwohner/innen bzw. in % Lahn-Dill-Kreis Hessen Pflegebedürftige je Einwohner/innen Anteil der Pflegebedürftigen in stationärer Dauerpflege (in %) stationäre Plätze pro über 65jährige Einwohner/innen Auslastung der stationären Plätze (in %) Quelle: Pflegestatistik (Hessisches Statistisches Landesamt) 2. BESCHÄFTIGTE Mit Beschäftigten stellen Krankenpfleger/innen die größte Beschäftigtengruppe in der Pflegebranche. Insgesamt hat die Zahl der Beschäftigten in den fünf Pflegeberufen zwischen 2009 und 2011 stark zugenommen. TABELLE 2: BESCHÄFTIGTE Lahn-Dill-Kreis, nach Berufen und Einrichtungen, 2011, absolut ambulante Pflegeeinrichtungen Krankenhäuser stationäre Pflegeeinrichtungen Rehabilitationskliniken Gesamt Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen Quellen: Pflegestatistik, Krankenhausstatistik, Statistik der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen (Hessisches Statistisches Landesamt) Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 2
3 Steigende Beschäftigtenzahlen zeigen sich auch in den Einrichtungen der Altenhilfe, wo Altenpfleger/innen die am stärksten vertretene Berufsgruppe sind. Besonders stark fällt der Beschäftigtenanstieg für die Altenpflegehelfer/innen und Krankenpflegehelfer/innen aus. ABBILDUNG 2: ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGUNG IN AMBULANTEN UND STATIONÄREN PFLEGEEINRICH- TUNGEN Lahn-Dill-Kreis, nach Berufen, , absolut Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen Quelle: Pflegestatistik (Hessisches Statistisches Landesamt) 3. AKTUELLE LAGE AUF DEM PFLEGEARBEITSMARKT 3.1. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE, DIFFERENZIERT NACH ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Um die aktuelle Arbeitsmarktlage abzubilden, wird das Angebot an Pflegekräften (Absolventen/innen der Pflegeausbildungen und vermittelbar arbeitslose Pflegekräfte) der Nachfrage der Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken und Altenhilfeeinrichtungen gegenübergestellt. Im Ergebnis steht ein Saldo, der zeigt, ob das Angebot ausreichte, um die Nachfrage der Einrichtungen zu decken. Ein negativer Saldo steht für einen Mangel an Pflegekräften, ein positiver Saldo steht für einen Angebotsüberhang. TABELLE 3: ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Lahn-Dill-Kreis, nach Berufen und Merkmalen, 2012, absolut Angebot (Absolventen und Arbeitslose) Nachfrage Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Saldo Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen Im Kreis wurden im Jahr 2012 mehr Pflegefachkräfte von den Einrichtungen gesucht als auf dem regionalen Pflegearbeitsmarkt verfügbar waren. Insbesondere für Altenpfleger/innen und Gesundheitsund Krankenpfleger/innen zeigt sich ein Mangel. In den beiden Helferberufen ist die Arbeitsmarktlage Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 3
4 ausgeglichen. Um das Ausmaß des Pflegekräftemangels im Kreis zu erfassen, werden die Salden zunächst in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand, anschließend in Bezug zu den Ausbildungskapazitäten gesetzt AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND Setzt man den Saldo in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand, erkennt man, um wie viel Prozent der Beschäftigtenstand erweitert werden müsste, um die Nachfrage der Einrichtungen nach Pflegekräften vollständig zu decken. Besonders angespannt ist der Arbeitsmarkt im Kreis für Altenpfleger/innen. Diese wurden im Jahr 2012 deutlich stärker nachgefragt als noch im Jahr Auf der anderen Seite ist das Angebot an Altenpfleger/innen nicht gestiegen. ABBILDUNG 3: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND Lahn-Dill-Kreis im Vergleich mit Hessen, nach Berufen, 2012, in % Lahn-Dill-Kreis Hessen 15% 14% 15% 2% 3% 3% 0% 0% 5% 8% Altenpfleger/innen Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen Altenpflegehelfer/innen Krankenpflegehelfer/innen 3.3. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZU AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Setzt man den Saldo des Jahres 2012 in Bezug zur Zahl der Absolventen/innen im Jahr 2012 wird deutlich, wie viele Jahrgänge zusätzlich ausgebildet werden müssten, um den Mangel zu kompensieren. Im Kreis würden eineinhalb Absolventenjahrgänge an Altenpfleger/innen und gut ein halber Jahrgang an Krankenpflege-Absolventen/innen zusätzlich benötigt, um die Lücken zu decken. Diese Werte liegen leicht unter den Landesdurchschnittswerten. TABELLE 4: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG AUF AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Lahn-Dill-Kreis, nach Berufen und Merkmalen, 2012, absolut Saldo Absolventen/innen Fehlende Absolventenjahrgänge Fehlende Absolventenjahrgänge (Hessen) Altenpfleger/innen ,6 1,8 Krankenpfleger/innen Kinderkrankenpfleger/innen ,6 0, ,0 Altenpflegehelfer/innen ,0 0,6 Krankenpflegehelfer/innen ,3 Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 4
5 4. ZUKÜNFTIGER FACHKRÄFTEBEDARF IN DER ALTENHILFE 4.1. ZUKÜNFTIGER BEDARF Aufgrund der demografischen Entwicklung werden zukünftig mehr Pflegefachkräfte in den Einrichtungen der Altenhilfe benötigt. Die demografische Entwicklung führt einerseits zu einer steigenden Zahl älterer, pflegebedürftiger Personen, die versorgt werden müssen (Erweiterungsbedarf). Andererseits wird auch ein beträchtlicher Teil der derzeit noch tätigen Pflegefachkräfte altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden (Ersatzbedarf). Abbildung 4 zeigt, wie hoch Erweiterungs- und Ersatzbedarf in den Jahren 2025 und 2030 im Kreis bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen sein werden. ABBILDUNG 4: ZUSÄTZLICHER PFLEGEFACHKRÄFTEBEDARF IN 2025 UND IN 2030 Lahn-Dill-Kreis, absolut, in Vollzeitäquivalenten Erweiterungsbedarf altersbedingter Ersatzbedarf Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 5
6 4.2. ZUKÜNFTIGER BEDARF IM REGIONALEN VERGLEICH In allen Regionen Hessens werden zukünftig deutlich mehr Pflegefachkräfte als derzeit benötigt. Im regionalen Vergleich liegt der zukünftige Bedarf an Pflegefachkräften in den Einrichtungen der Altenhilfe im Kreis etwas über dem Landesschnitt. Dies wird deutlich, wenn man den altersbedingten Ersatzbedarf und den Erweiterungsbedarf zusammen zählt und in Bezug zum Beschäftigtenstand des Jahres 2011 setzt. Der Beschäftigtenstand müsste bis zum Jahr 2030 um 105% erweitert werden (Landesschnitt: 100%). ABBILDUNG 5: ERWEITERUNGS- UND ERSATZBEDARF AN PFLEGEFACHKRÄFTEN IN 2030 IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND DER PFLEGEARBEITSMARKT IM ÜBERBLICK Die Infrastruktur im Bereich der stationären Altenhilfe erscheint durchschnittlich gut ausgebaut. Auch die Auslastung der Pflegeheimplätze entspricht dem Landesschnitt. Der Arbeitsmarkt ist aktuell für Pflegefachkräfte angespannt. In Zukunft ist von einem eher überdurchschnittlich hohen zusätzlichen Bedarf an Pflegefachkräften auszugehen. Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 6
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