Was hat der Absturz der Lehman-

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3 EDITORIAL LIEBE LESERINNEN UND LESER, LIEBE MITGLIEDER UND FREUNDE, Was hat der Absturz der Lehman- Bank in New York mit den Nashörnern im südlichen Afrika zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel, doch der zweite Blick enthüllt schnell die globalen Verflechtungen. Die Lehman-Insolvenz vor einem Jahr war der Höhepunkt einer Finanzkrise, die in eine weltweite Wirtschaftskrise mündete. Davon blieben auch die Tropenländer nicht verschont. Rohstoffpreise fielen drastisch, zusätzlich sank die Nachfrage rapide und auch der Tourismus verzeichnete deutliche Rückgänge. Wichtige Einnahmequellen brachen weg, doch milliardenschwere Konjunkturprogramme waren in den wirtschaftlich schwachen Ländern undenkbar. Kein Wunder also, dass die notwendigen Kürzungen in den Staatshaushalten den Naturschutz früh und besonders heftig trafen. Beispiel Sambia: Die Erlöse aus dem Kupferexport, eine der wichtigsten Einnahmequellen, sanken rapide. Wie anderen staatlichen Einrichtungen auch, fehlten der Nationalparkbehörde bald die Mittel für den ausreichenden Schutz ihrer Nationalparks. Leider führt ein verringerter Einsatz von Rangern vielerorts schnell zu einer Zunahme der Wilderei, besonders natürlich, wenn für die ohnehin arme Bevölkerung der bisherige Broterwerb plötzlich versiegt. Die ZGF wurde daraufhin von den sambischen Behörden dringend gebeten, sich nun noch mehr zu engagieren, damit die Wirtschaftskrise nicht auch den Ausverkauf der natürlichen Ressourcen nach sich zieht. Nur durch umfangreiche Umschichtungen in unserem Afrika-Haushalt konnten wir dieser Notwendigkeit nachkommen. Die geplante Umsiedlung weiterer Nashörner aus Südafrika in den sambischen North Luangwa Nationalpark musste auf das Folgejahr verschoben werden. Die Sicherheit der kleinen, ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009 aus vorangegangenen Umsiedlungen entstandenen Population der einzigen im ganzen Land stand für uns an erster Stelle. Gleichzeitig mussten wir erkennen, dass im südlichen und östlichen Afrika die Wilderei auf Nashörner besorgniserregend zunahm. In Südafrika und Simbabwe wurden bereits mehr als 150 Tiere gewildert. Und auch dabei zeigt sich eine weitere Verbindung im globalen Netz. Im weit entfernten China hat sich eine zahlungskräftige Mittelschicht etabliert, die nach wie vor der traditionellen chinesischen Heilkunst anhängt. Geriebenes Nasenhorn gilt dort als teures und begehrtes Heilmittel übrigens nicht primär als Aphrodisiakum, sondern als Wunderwaffe gegen eine Fülle von Krankheiten. Der Absatzmarkt in Fernost ist stark gewachsen und auch in Afrika hat die chinesische Präsenz deutlich zugenommen. Dies fördert den Konsum in den afrikanischen Ländern und erleichtert den illegalen Handel um die Welt. Für die letzten, sich gerade erholenden Nashornbestände gilt die Alarmstufe Rot. Schon einmal, vor rund 30 Jahren, hatte Afrika eine beispiellose Welle der Wilderei erlebt, der ein Großteil der Nashorn- und Elefantenbestände zum Opfer fielen. Noch mal sollte dies nicht passieren. Die ZGF wird sich mit ganzer Kraft dem Schutz dieser großen, beeindruckenden Tiere und ihrem Lebensraum widmen. Ein ugandisches Sprichwort sagt: Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt. Herzlichst, Ihr INHALT 3/ EDITORIAL 2 PROJEKTHÄPPCHEN 5 AUF DARWINS SPUREN 6 NOTIZEN AUS AFRIKA 7 AUS DEN PROJEKTEN 7 SEMP Gemeinsam für die Serengeti 9 Aktionsplan für die Wildkatze Nashörner für die Serengeti 12 Vorbereitungen zum Nashorntransfer 14 SCHWERPUNKT 14 Mülltrennung mit Charles Darwin 16 Portrait Cristina Georgii 18 Unentdeckte Schönheiten 20 ZGF INTERN 21 Persönliches von der ZGF 22 Ein Dankeschön 24 AUS DEM ZOO FRANKFURT 1

4 NEUES AUS DEN PROJEKTEN WELTWEIT UND VON UNSEREN PARTNERN ZGF PROJEKTHÄPPCHEN JAHRESBERICHT 2008 RÜCKBLICK AUF EIN BEWEGTES JUBILÄUMSJAHR MIT AUSBLICKEN FÜR DIE ZUKUNFT Im Geschäftsjahr 2008 hat die Zoologische Gesellschaft Frankfurt so viel für den Naturschutz ausgegeben wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte. Rund 6,6 Millionen Euro flossen von Frankfurt aus in die ZGF- Naturschutzprojekte weltweit. Anlässlich der Mitgliederversammlung am 14. September und der Vorstellung des Jahresabschlusses 2008 erläutert hierzu ZGF-Geschäftsführer Dr. Christof Schenck: Wir haben im Jahr 2008 und auch 2009 unser eigenes Budget für die Naturschutzprojekte konstant gehalten und dank der eingeworbenen Drittmittel konnten wir insgesamt sogar mehr in den Naturschutz investieren als in den Jahren zuvor. Drittmittel, mit denen die ZGF Naturschutzprojekte finanziert, kommen von nationalen wie internationalen Stiftungen und Organisationen und von der Europäischen Union. In guten Zeiten für eine Krise vorgesorgt Trotz dieser positiven Bilanz weht auch der ZGF der kalte Wind der Wirtschaftskrise um die Nase, denn wie viele andere Organisationen auch, ist die ZGF für ihre Arbeit auf Spenden angewiesen. Bislang ist das Spendenaufkommen von Privatpersonen nicht zurückgegangen, sagt Schenck. Offenbar ist vielen Menschen Naturschutz auch oder gerade in harten Zeiten wichtig. Doch wir sind uns bewusst, dass sich das ändern kann. Eine feste Säule für die Finanzierung der ZGF-Projekte ist die Stiftung Hilfe für die bedrohte Tierwelt, deren Kapitalerträge die ZGF-Arbeit finanzieren. Bei den Anlageformen der Stiftung mussten wir spürbare Kursverluste hinnehmen, sagt Schenck, die ordentlichen Erträge erreichten jedoch die Vorjahreswerte. Insgesamt sind wir bislang mit einem blauen Auge davongekommen und haben bisher bewusst keine Einschnitte in den Naturschutzausgaben vorgenommen. Wir haben in den guten Zeiten Rücklagen gebildet, um für Krisen gewappnet zu sein. Und eine solche Krise haben wir jetzt nun mal. Die Krise bietet auch die Chance, die Wirtschaft insgesamt nachhaltiger zu gestalten und natürliche Ressourcen zu schonen. An vielen Stellen passiert jedoch das Gegenteil, Naturschutz rutscht mit dem Argument der wirtschaftlich harten Zeiten auf der Agenda nach hinten. Doch in Anbetracht der globalen Biodiversitätskrise und der Bedrohungen durch den Klimawandel, dürfe gerade jetzt der Schutz von Naturräumen und biologischer Vielfalt nicht an Wichtigkeit verlieren, so Christof Schenck. GESCHÄFTSBERICHT 2008 PERSPEKTIVEN 2009 Der Bericht zum Geschäftsjahr 2008 mit Ausblicken ins Jahr 2009 steht als pdf- Datei auf unserer Webseite unter Publikationen zur Verfügung: Sie erhalten auf Anfrage selbstverständlich gerne ein gedrucktes Exemplar per Post zugesandt: Mitgliederservice Frau Monika Lennig Telefon: Lennig@zgf.de 2 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

5 NATURSCHUTZBOTSCHAFTER I KINDER MIT KAMERA Nicht renommierte Naturfotografen haben die tollen Tierfotos gemacht, die aktuell im Zoo Frankfurt zu sehen sind, sondern Kinder. Neun Jungs und Mädchen im Alter von 10 bis 12 Jahren waren gemeinsam mit dem Tierfotografen Detlef Möbius und den Naturschutzbotschaftern auf Fotopirsch im Frankfurter Zoo gewesen. Aus einer Vielzahl von Tierfoto-Einsendungen, mit denen sich die Kinder beworben hatten, waren die neun Kinder ausgewählt worden und hatten einen Profi-Fotokurs gewonnen. Die jungen Fotografen mussten verschiedene Herausforderungen der Tierfotografie meistern, etwa Aufnahmen durch eine reflektierende Scheibe schießen oder bewegte und nachtaktive Tiere fotografieren. Den sehenswerten Ergebnissen ist eine eigene Ausstellung gewidmet, die noch bis Ende Oktober zu sehen ist. BITTE LÄCHELN! KINDER FOTOGRAFIEREN ZOOTIERE noch bis zum 31. Oktober 2009 täglich während Zoo-Öffnungszeiten im Grzimekhaus, Zoo Frankfurt Zwergotter, fotografiert von Luise Karpowitz, 12 Jahre. Fotos: SDTB/Kirchner (Do27); G.Neumann 100 JAHRE BERNHARD GRZIMEK I DO 27 IM MUSEUM Viel ist nicht mehr übrig vom fliegenden Zebra und lange Jahre lagen diese wenigen Reste der abgestürzten Dornier 27 von Bernhard und Michael Grzimek unbeachtet am Rande des Ngorongoro Kraters in Tansania. Jetzt haben die Wrackteile ihren Platz in Berlin. Seit dem 26. Juni 2009, dem 50sten Jahrestag der Welturaufführung des Kinofilms Serengeti darf nicht sterben 100 JAHRE BERNHARD GRZIMEK II AUF DEM FESTWAGEN Unter dem Motto 100 Jahre Bernhard Grzimek organisierten Gunhild Neumann und ihre Freunde einen Festzugsbeitrag beim 493. Adorfer Kram- und Viehmarkt im Juli. Als Elefant, Zebra oder Nilpferd verkleidet folgten sie Bernhard Grzimek Bernhard Grzimek und seine wilden Tiere auf dem Festumzug. ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009 sind sie in der Luftfahrtabteilung des Deutschen Technikmuseums in der Hauptstadt zu sehen. Die Wrackteile der Do 27 ENTE in Berlin. auf dem mit Plüschtieren ausgestatteten Festwagen. Selbst das Zebra-Flugzeug war mit von der Partie und aus der Futterküche des Zoo Frankfurt wurde Infomaterial zur ZGF verteilt. Der liebevoll gestaltete Festwagen gewann schließlich den zweiten Platz beim Motiv-Wettbewerb in Adorf und belegte später noch den dritten Platz beim größten Kram- und Viehmarkt Nordhessens in Bad Arolsen. MALLORCA NEUE GEIERSTIFTUNG Die Stiftung zum Schutze des Mönchsgeiers (BVCF) und die Stiftung zum Schutze des Bartgeiers (FCBV) haben sich am 5. September 2009 zu einer neuen internationalen Geierschutzstiftung vereinigt, der Vulture Conservation Foundation (VCF). Ihr Sitz ist im Zentrum für Naturschutz im Mittelmeerraum in Campanet, Mallorca. Die VCF kämpft für die Erhaltung und die Stärkung der Populationen aller vier europäischen Geierarten: Mönchsgeier, Gänsegeier, Schmutzgeier und Bartgeier. Mit der Fusion wird nicht nur der Aufgabenbereich vergrößert, sondern auch der Erfahrungsaustausch vereinfacht und Ressourcen optimiert, um den Geierschutz in Europa noch erfolgreicher zu machen. Greifvögel sind in vielen europäischen Ländern großen Gefahren ausgesetzt, vom illegalen Gifteinsatz bis hin zu Hochspannungsleitungen, Windenergieanlagen oder Jagd. Hinzu kommt der Verlust des Lebensraums und der natürlichen Futterquellen. Besonders betroffen ist der Schmutzgeier, dessen Populationen im Mittelmeerraum und Afrika in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen sind. Die neue Stiftung will die Ursachen erforschen und einen konkreten Aktionsplan zum Schutz des Schmutzgeiers entwickeln. Alle laufenden Projekte der bisherigen Stiftungen BVCF und FCBV werden mit vereinten Kräften weitergeführt. Katja Hauptlorenz 3

6 AKTUELLES WELTWEIT Foto: Christine Kurrle NATURSCHUTZBOTSCHAFTER II BÜRGERPREIS FÜR EHRENAMTLICHE Die Naturschutzbotschafter im Zoo Frankfurt wurden mit dem Bürgerpreis der Stadt Frankfurt und der 1822-Stiftung ausgezeichnet. Am 9. Juni 2009 nahmen 54 Ehrenamtliche im Kaisersaal des Frankfurter Römers ihre Auszeichnung entgegen. Die Ehrenamtlichen nehmen die Dinge in die Hand und sind damit Vorbild einer aktiven Gesellschaft, hob Stadtkämmerer Uwe Becker besonders die Vorbildfunktion der Preisträger hervor: Die Ehrenamtlichen stellen ihre persönliche Zeit in den Dienst einer guten Sache. Sie zeigen, was möglich und was leistbar ist und sind damit als Multiplikatoren ausgezeichnet, die unsere Stadt Frankfurt lebenswerter machen." Die Naturschutzbotschafter der ZGF wurden für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Zoo Frankfurt ausgezeichnet. Die ehrenamtlichen Naturschutzbotschafter von ZGF und Zoo wurden mit dem Bürgerpreis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. An Infomobilen klären sie Besucher über Gefährdung und Schutz von Tiger und Co. auf. In seiner Laudatio verwies Becker auf die besonderen Anforderungen des Ehrenamts: Wer Naturschutzbotschafter werden will, läuft nicht einfach so mit. Er muss ein Auswahlgespräch und eine Ausbildung ableisten. Jeder Ehrenamtliche verpflichtet sich zu mindestens 20 Einsätzen im Jahr. So leisten die Ehrenamtlichen im Jahr Personenstunden und sprechen über Zoobesucher an. Der Frankfurter Bürgerpreis ist die größte Auszeichnung für Ehrenamtliche im Land. Er ist Teil der bundesweiten Aktion Initiative für mich, für uns, für alle und stand 2009 unter dem Motto Umwelt schützen Zukunft sichern". Die Preisträger vertreten Frankfurt auf dem Bundeswettbewerb in Berlin. Voller Stolz nahmen die Naturschutz-Botschafter Urkunde und Preisgeld für den 2. Platz in der Kategorie Alltagshelden entgegen. Sie wurden unter 30 Bewerbern gemeinsam mit acht anderen Preisträgern ausgewählt. Trotz der Würdigung sind sie sich einig: Die wahre Wertschätzung für unsere Arbeit erfahren wir über unseren Einsatz im Zoo. Dr. Inga Roedenbeck UKRAINE BESSERE ZUSAMMENARBEIT BEIM KLIMA- UND NATURSCHUTZ Deutschland und die Ukraine wollen ihre Zusammenarbeit im Umweltbereich ausbauen. Darauf verständigten sich der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, und der ukrainischen Vize-Umweltminister Stepan Lysun bei Beratungen der gemeinsamen Umweltkommission beider Länder in Kiew. Müller: Ressourcenschutz gewinnt in der Ukraine zunehmend an Bedeutung. Ein sparsamer Umgang mit Energie ist dort zu einer vorrangigen Aufgabe geworden. Dies ist ein wesentlicher Schlüssel für den Klimaschutz. Hier wollen wir über Pilotprojekte, Beratung und Transfer von Know how die Zusammenarbeit weiter aus- bauen. Auf der Sitzung der Deutsch- Ukrainischen Umweltkommission im Juni wurde auch über Möglichkeiten gesprochen, Finanzierungsinstrumente des Kyoto-Protokolls für die Zusammenarbeit beim Klimaschutz einzusetzen. Neben dem Klimaschutz ist der Naturschutz ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Hier sagte Staatssekretär Michael Müller auf der Sitzung zu, dass Deutschland die Ukraine insbesondere beim Aufbau von Naturschutzgebieten und Nationalparken beraten wird. Es wurde vereinbart, dazu eine Arbeitsgruppe einzurichten, um deutsche Erfahrungen an ukrainische Experten und Politiker weiterzugeben. Es wird erwartet, dass damit ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt in der Ukraine geleistet wird. Darüber hinaus ist vorgesehen, die Ukraine bei der Annäherung an EU- Standards im Umweltbereich zu unterstützen. Im Rahmen des Twinning-Programms, das aus EU-Mitteln finanziert wird, werden Mitarbeiter aus Verwaltungen der EU-Mitgliedsstaaten in Partnerbehörden der Beitritts- oder Kandidatenländer entsandt. Ziel ist es, diese Länder bei der Rechtsangleichung und dem Aufbau der dazu notwendigen Institutionen zu unterstützen. Quelle: BMU Pressedienst 184/09 Umwelt 4 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

7 AUF DARWINS SPUREN AKTUELLES VON GALÁPAGOS 50 JAHRE GALÁPAGOS NATIONALPARK Der Galápagos Nationalpark wurde am 4. Juli 1959 gegründet. Der Umweltminister von Ecuador, Marcelo Aguiñaga, gratulierte dem Park zu seinem 50-jährigen Bestehen. Parkdirektor Edgar Muñoz berichtet im Rahmen der Feierlichkeiten zufrieden, dass 95 Prozent des ursprünglichen Ökosystems erhalten werden konnten. Allerdings wächst der Druck auf den Park. Mehr Menschen ziehen vom Festland auf die Inseln und ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen und eine gute Tourismussteuerung ist unabdingbar. Allein im ersten Jahresdrittel des Jubiläumsjahrs registrierte die Nationalparkverwaltung Besucher im Archipel Menschen besuchten den Nationalpark. Seit 41 Jahren engagiert sich die ZGF auf Galápagos. Umweltbildung und Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt auf den Galápagosinseln bilden dabei den Arbeitsschwerpunkt. Dabei arbeitet die ZGF eng mit der Charles Darwin Forschungsstation und der Nationalparkverwaltung zusammen. GALÁPAGOS NATIONALPARK: NEUE WEBSEITE Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens präsentiert sich der Galápagos Nationalpark mit einer neuen Webseite. Dort findet der Nutzer auf mehr als 500 Seiten und in 130 Dokumenten reichlich Informationen über die Schutzgebiete von Galápagos, den Nationalpark und die marine Schutzzone, aber auch Zahlen und Hintergründe zum Tourismus. Bisher ist die Seite leider nur auf Spanisch verfügbar, dennoch bietet sie einen tollen Informationspool mit allem, was man zu Galápagos wissen muss. VERBESSERTER SCHUTZ DES MARINEN RESERVATS Zum Auftakt des Jubiläumsjahrs führte die Nationalparkdirektion mit Unterstützung von Organisationen wie Wild Aid und Conservation International ein neues System zur Satellitenüberwachung des marinen Reservats von Galápagos ein. Mithilfe der Satelliten kann der genaue Standort von Schiffen bestimmt werden. Das neue System ermöglicht so die Identifizierung von Schiffen, die sich illegal in der Schutzzone aufhalten. Damit wird die Kontrolle von Tankern, Frachtschiffen, Fischer- und Tourismusbooten in der Schutzzone 60 Meilen rund um die Galápagosinseln verbessert. Das Satellitenüberwachungssystem wird zurzeit in vielen Ländern getestet und konnte in Indonesien bereits 1500 und in Peru tausend illegale Schiffe orten. RESERVA MARINA DE GALÁPAGOS Das marine Reservat von Galápagos ist mit Quadratkilometern das zweigrößte Meeresschutzgebiet der Erde. Grenze des marinen Reservats Ingenieure der französischen Firma Collecte Localisation Satellites installierten das Überwachungssystem im Mai 2009 und wiesen die Mitarbeiter des Nationalparks ein. Seitdem konnten schon ein Thunfischund zwei Haifangschiffe überführt werden. Sie waren im Land registriert und hatten eine Genehmigung für die Durchquerung der Schutzzone, aber nicht für den Fischfang dort. Bislang können nur Schiffe schwerer als 20 Tonnen geortet werden, aber an einer Erweiterung für kleinere Schiffe wird gearbeitet. Äquator ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009 5

8 NOTIZEN AUS AFRIKA KURZMELDUNGEN AUS ZGF-PROJEKTEN UND PROJEKTGEBIETEN VON DR. CHRISTIANE SCHELTEN, SERONERA MAHALE, TANSANIA NEUE FORSCHUNGS- STATION Seit dem 4. Juni steht Forschern und Besuchern im Mahale Mountain Nationalpark eine neue Forschungs- und Lerneinrichtung zur Verfügung. In einer feierlichen Zeremonie wurde das Zentrum, das aus einem kleinen offenen Informationszentrum, Schlafräumen, Küche und einem Aufenthaltsraum besteht, eröffnet. Der stellvertretende tansanische Minister für natürliche Ressourcen und Tourismus, Ezekiel Maige, war mit seinem Kollegen aus Dar es Salam angereist. Gemeinsam mit dem japanischen Botschafter Hiroshi Nakagawa, der als erster japanischer Botschafter den Mahale Mountain Park besuchte, und Edward S. Kishe, Direktor für Ressourcen und Umweltmonitoring der tansanischen Nationalparkverwaltung TANAPA, feierten sie mit den Entscheidungsträgern der umliegenden Gemeinden die Fertigstellung des Baus. Mit der Eröffnung des Forschungszentrums ist die letzte Aufgabe des Projektes Mahale Ecosystem Management Project (MEMP) abgeschlossen und Tim Clarke, EU-Botschafter in Tansania, beendete das Projekt offiziell. Das Kooperationsprojekt von ZGF, Tanzania National Parks und der Europäischen Union lief seit 2003, bei einem Gesamtbudget von 2,3 Millionen Euro. Ursprünglich auf fünf Jahre angelegt, konnte es im vergangenen Jahr noch einmal um ein Jahr verlängert werden. Zwei der wichtigsten Projekterfolge waren die Community Conservation Banks (siehe auch Seite 7) und die Erarbeitung eines Managementplans für das Quadratkilometer große Gebiet. Kathryn Doody, ZGF-Projektleiterin, hofft, das Projekt fortführen zu können: Jetzt müssen wir daran arbeiten, diesen Managementplan auch umzusetzen. Die Botschafter jedenfalls betonten ihre Unterstützung: EU- Botschafter Tim Clarke versicherte, sich um eine weitere Finanzierung zu bemühen und der japanische Botschafter Hiroshi Nakagawa deutete seine Unterstützung für eine Erweiterung der Einrichtungen an. Tansanias stellvertretender Minister für natürliche Ressourcen und Tourismus, Ezekiel Maige, eröffnet die von Architekt Anton Ambrose entworfene Anlage. RUBONDO, TANSANIA FLUGAUFKLÄRUNG Rubondo, die kleine Insel im Viktoriasee, und die ZGF haben bereits seit 1977 eine gemeinsame Tradition. Bernhard Grzimek und die ZGF waren es, die den Aufbau des Nationalparks ermöglichten und förderten. Der Park umfasst rund um die Insel auch 150 Quadratkilometer Seefläche, wo kommerzielle Fischerei verboten ist. Trotzdem kommen immer wieder Fischwilderer in ihren großen Holzruderbooten vom Festland herüber. Mit großen Netzen fischen sie Tilapia und Nilbarsch. Anfang September machte unser Pilot Felix Borner zusammen mit dem Parkchef und dem Wildereibeauftragten des Nationalparks an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Kontrollflüge. Direkt am ersten Morgen sichteten sie sieben illegale Fischerboote im Park. Die über Funk informierten Ranger konnten mit ihren Motorbooten direkt ausschwärmen und am Ende des Tages waren alle sieben Boote aufgebracht und sechs Wilderer verhaftet. Auch am zweiten Tag waren sie erfolgreich: Fünf von sechs aus der Luft gesichteten Boote konnten konfisziert werden. Die Fischwilderer erwartet nun ein Strafverfahren, ihre Boote und Netze werden mit Gerichtsbeschluss wohl zerstört werden, was die Bootsbesitzer hart trifft. Doch für den Park und für die Erhaltung der Ressourcen auf lange Sicht ist es essenziell, dass die Parkranger hart gegen Wilderer durchgreifen. Daher wird die ZGF auch in den nächsten Monaten versuchen, immer wieder solche Kontrollflüge über Rubondo durchzuführen. SERENGETI, TANSANIA MIT DEM FUSSBALL GEGEN WILDEREI Dennis Rentsch geht bei der Arbeit mit den Gemeinden rund um die Serengeti (siehe Seite 7) bisweilen ungewöhnliche Wege, um die Menschen für den Naturschutz zu gewinnen. Im Dorf Bonchugu gibt es seit Kurzem die erste Ex-Wilderer- Fußball Liga. Männer des Dorfes waren mit dem Wunsch auf ihn zugekommen, die ZGF möge ihnen Fußbälle besorgen. Doch für Rentsch war klar: Das gibt es nicht einfach so, schließlich sind wir eine Naturschutzorganisation. Fußbälle und Trikots bekommt nur, wer nicht mehr wildert und dazu eine vertragliche Vereinbarung unterschreibt. In Bonchugu ist man stolz, ein Wilderer zu sein seit Neustem aber noch stolzer, zu den Fußballern gehören zu dürfen. Rund 30 Männer haben sich bereits verpflichtet, lieber zum runden Leder, als zum Gewehr zu greifen. Fotos: Okapiaa, Felix Borner 6 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

9 ZGF WELTWEIT AUS DEN PROJEKTEN Gemeinsam für die Serengeti Naturschutz ist ohne die Integration der Bevölkerung langfrisitg kaum erfolgreich. Das Serengeti Ecosystem Management Project versucht mit verschiedenen Ansätzen, die unterschiedlichen Interessengruppen zugunsten eines gemeinsamen Ziels zusammenzubringen: zum Schutz des Serengeti-Ökosystems. Von Katharina Hensen Naturschutz ist eine komplexe Sache. Wahrscheinlich sind daher auch die Namen vieler Naturschutzprojekte so komplex und wahrscheinlich reden daher auch die ZGF-Projektleiter ständig in Abkürzungen. Dennis Rentsch jedenfalls spricht nur von Semp und wenn er das tut, dann gerät er ins Schwärmen. Ich bin sehr stolz auf dieses Projekt. Es ist eine einzige große Herausforderung, sagt der junge Amerikaner, der entscheidend mitverantwortlich für die Erfolge von SEMP ist und vor Ort die Fäden in der Hand hält. Das Serengeti Ecosystem Management Project, wie SEMP ausformuliert heißt, ist ein Projekt, das die ZGF mit finanzieller Unterstützung der EU seit 2005 in Tansania betreibt. In den wenigen Jahren seit Projektbeginn konnte es bereits viel bewegen. können darunter Naturschutzerziehung, der Umgang mit Wilderei und Gemeinde-Projekte. Kleinstbanken in Eigenregie Neben SEF hat SEMP auch die Gründung der sogenannten COCOBAs aktiv unterstützt. COCOBA steht für Community Conservation Banks. Das sind kleine Genossenschaftsbanken, bestehend aus bis zu 30 Personen, die gemeinschaftlich einen vorher festgelegten Betrag ansparen. Nach der Ansparungsphase können alle Mitglieder der COCOBA-Gruppe Mikrokredite mit sehr niedrigen Zinsen aufnehmen. Dieser Kredit darf dreimal so hoch sein, wie der Betrag, den die betreffende Person selbst eingezahlt hat. Innerhalb von drei Monaten muss das Geld zurückbezahlt sein. Mithilfe des Geldes können die Im Juli 2007 wurde das Serengeti Ecosystem Forum (SEF) gegründet, ein Forum in dem verschiedene Interessengruppen vertreten sind, deren gemeinsames Ziel es ist, das Ökosystem Serengeti nachhaltig zu schützen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden bei regelmäßigen SEF-Treffen alle Beteiligten aktiv mit einbezogen, anstatt über ihre Köpfe hinweg zu entscheiden. Bevölkerung, Privatwirtschaft, nichtstaatliche Organisationen und Regierungsinstitutionen können so gemeinsam pragmatische Lösungen und innovative Strategien entwerfen. SEF bringt verschiedene Akteure mit durchaus unterschiedlichen Interessen an einen Tisch, damit sie ihre Ressourcen bündeln und zusammen für wichtige Themen eintreten ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009 Der Amerikaner Dennis Rentsch leitet das Serengeti Ecosystem Management Project der ZGF und arbeitet mit den Menschen in den Dörfern außerhalb des Nationalparks. Die Nöte der Leute ernst zu nehmen ist ihm genauso wichtig, wie sie dafür zu gewinnen, ihr Handeln mit den Zielen des Naturschutzes auf eine Linie zu bringen. 7

10 ZGF WELTWEIT AUS DEN PROJEKTEN Die COCOBA-Gruppen agieren wie Mini-Genossenschaftsbanken. Aus dem Kapitalstock, den die Gemeinschaft eingezahlt hat, können Einzelne Kredite zur Existenzgründung beantragen. Gruppenmitglieder naturschutzfreundliche Geschäftsideen entwickeln und umsetzen. SEMP-Projektleiter Dennis Rentsch ist besonders stolz darauf, dass vier der Sparer-Gruppen aus ehemaligen Wilderern bestehen, die ihre illegale Jagd aufgegeben haben. Die Wilderer eines Dorfes sind tatsächlich auf uns zugegangen. Sie haben ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht, ihren Lebensunterhalt auf andere Art und Weise zu erwirtschaften. Denn obwohl man mit Wilderei schnell zu Geld kommen kann, ist sie doch extrem riskant und gefährlich, erzählt Rentsch. Indem sie Hilfe zur Eigeninitiative leisten, helfen die COCOBAs ganz konkret beim Kampf gegen die Armut in den ländlichen Regionen rund um den Serengeti Nationalpark und gleichzeitig versuchen sie die langsam aufkeimende wirtschaftliche Entwicklung in eine ökologisch verträgliche Richtung zu lenken. Derzeit gibt es 24 COCOBA-Gruppen in drei Bezirken. Mithilfe der ZGF und SEMP konnten in den Dörfern Trainer ausgebildet werden, die Interessenten beim Aufbau einer solchen Gruppe zur Seite stehen. Dennis Rentsch: Die Menschen sind nun in der Lage und dazu bereit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. SEMP unterstützt auch das Training von Rangern in der Ikona Wildlife Management Area oder kurz Ikona WMA. Diese Wildlife Management Area, was man auf Deutsch etwas holprig mit kommunal verwaltetem»ich versuche so oft es geht, mit Leuten hier zusammenzukommen, ein Teil der Gemeinschaft zu sein. Das hat mir geholfen, meine Sichtweise von wilden Tieren zu objektivieren. Glauben Sie mir, man hat ein anderes Bild von einem Elefanten, wenn er in nur einer einzigen Nacht die Ernte eines ganzen Jahres zerstört hat.«dennis Rentsch, SEMP-Projektleiter Schutzgebiet für Wildtiere umschreiben könnte, wurde 2006 nach einer achtjährigen Planungsphase gegründet und besteht aus fünf Dörfern in der Serengeti. Den Dörfern wird die Verantwortung für das Management übertragen und so das Interesse der Bevölkerung für die Erhaltung der Lebensräume von Wildtieren gestärkt. Nach dem Vorbild von Ikona soll noch im Jahre 2009 auch die sieben Dörfer umfassende Makao Wildlife Management Area eingerichtet werden. Die Planungen laufen seit einigen Jahren und werden von SEMP aktiv unterstützt. Die beteiligten Dörfer und ihre Bewohner werden von SEMP-Mitarbeitern geschult und SEMP hilft bei der Erstellung von Landnutzungsplänen sowie Karten der geplanten Gebiete. Solange die Menschen in den Dörfern der Meinung sind, dass das Schutzgebiet und die darin lebenden Tiere nicht ihnen, sondern Investoren, der Parkverwaltung oder der Regierung gehören, werden sie nie den Wunsch verspüren, über die Nachhaltigkeit ihres Handelns nachzudenken. Wildlife Management Areas geben den Menschen hier eine Chance, direkt von der Erhaltung der Schutzgebiete zu profitieren. Wenn sie die Tiere und ihren Lebensraum schützen, dann verbessern sie dadurch ihr eigenes Leben, so Rentsch. Waldschutz selbst gemacht Zur Bewahrung des Loliondo Hochwaldes in der östlichen Serengeti wurde im Juni 2008 die Loliondo Forest Management Area eingerichtet, die ebenfalls intensiv von SEMP unterstützt wird. Der Loliondo-Wald ist der Hauptwasserspeicher für die Serengeti und versorgt den Grumeti Fluss und den Natronsee mit Wasser. Ursprünglich, so Dennis Rentsch, war in Loliondo ebenfalls eine Wildlife Management Area geplant. Das war ein großer Stolperstein, denn in dem vorgesehenen Gebiet leben vor allem Massai, die den Plan von vorneherein ablehnten. Sie dachten, dass uns Wildtiere viel wichtiger seien, als ihr Vieh. Also wurde die Herangehensweise geändert und nun arbeiten Rentsch, sein Team und die Massai gemeinsam an einem Projekt, dem die Massai voll zustimmen: der Erhaltung des Loliondo-Waldes. 8 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

11 ZGF WELTWEIT AUS DEN PROJEKTEN Fotos: Christof Schenck Die Kleinstkredite ermöglichen den Gruppenmitgliedern beispielsweise Saatgut in größeren Mengen und somit günstiger zu kaufen, oder mit Stoffen und ein paar Nähmaschinen in die Kleidungsproduktion einzusteigen. Alle diese Teilprojekte tragen nicht nur zur Erhaltung der Serengeti und der in ihr lebenden Tiere bei, sondern auch zur Verbesserung der Lebensumstände der Menschen, die in und um die Serengeti herum leben. Dies ist, so Dennis Rentsch, aber nur möglich, wenn diesen Menschen Respekt und Interesse entgegengebracht wird. Ich versuche so oft es geht, mit den Leuten hier zusammenzukommen, ein Teil der Gemeinschaft zu sein, Geschichten aus den COCOBA-Gruppen zu hören. All das hat mir wirklich dabei geholfen, meine Sichtweise von wilden Tieren zu objektivieren. Glauben Sie mir, man hat ein anderes Bild von einem Elefanten, wenn er in nur einer einzigen Nacht die Ernte eines ganzen Jahres zerstört hat. Dennis Rentsch und sein Team nehmen die Sorgen der ostafrikanischen Bevölkerung sehr ernst und machen so den großen Erfolg des Serengeti Ecosystem Management Project erst möglich. Katharina Hensen ist Biologiedidaktikerin und schließt derzeit ihr Masterstudium der Science Communication ab. Ein Aktionsplan für die Wildkatze Ein Bündnis aus verschiedenen Naturschutzorganisationen ist bemüht, der scheuen Wildkatze in unseren Wäldern wieder auf die Sprünge zu helfen. Ende August wurde in Frankfurt der Aktionsplan «Zukunft der Wildkatze in Deutschland» vorgestellt. Wildkatzen sind schwer nachzuweisen. Sie leben heimlich und lassen sich draußen in der Natur optisch nicht zuverlässig von entsprechend ähnlich gefärbten Hauskatzen unterscheiden. Sie galten bisher aufgrund ihrer Lebensweise in vielen Waldgebieten Deutschlands als ausgestorben, verschwunden oder schlicht als unbekannt, erläuterte Wolfgang Fremuth von der ZGF. Die ersten Wiederansiedlungen von Wildkatzen in Deutschland liegen gut 30 Jahre zurück. Doch erst in den letzten Jahren ist die Wildkatze verstärkt in das Interesse des Naturschutzes ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009 gerückt, nachdem Forschungs- und Schutzprojekte zunehmend neue Erkenntnisse zur Verbreitung, Ökologie und Gefährdung der Wildkatze gebracht hatten. Die Fauna, Flora und Habitat-Richtlinie der EU jedenfalls fordert ihren konsequenten Schutz. Mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) arbeitet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seit Jahren an einem sogenannten Rettungsnetz für die Wildkatze. Im Rahmen eines Zukunft der Wildkatze in Deutschland Der Tagungsband mit dem Aktionsplan für die Wildkatze ist erschienen im Erich Schmidt Verlag (Berlin). Er ist ausgestattet mit Farbabbildungen und einer CD mit umfangreichen Zusatzinformationen und kann über den Buchhandel bezogen werden: ISBN Seiten, CD 49 Euro 9

12 ZGF WELTWEIT AUS DEN PROJEKTEN Foto: Melanie Wenzel DER AKTIONSPLAN Nachfolgende Teilschritte werden im Aktionsplan als Prioritäten genannt, wenn man dem großen Ziel, die Lebensräume der Wildkatzen wieder zu vernetzten und zu vergrößern langfristig näherkommen will. Ferner sollen Referenzgebiete ausgewiesen werden, in denen die ungestörte Entwicklung von Wildkatzen beobachtet werden kann, um daraus Schlüsse für weitere lebensraumverbessernde Maßnahmen ziehen zu können. Sicherung und Vernetzung bestehender Wildkatzenvorkommen durch Schutz der Kernlebensräumen in den Hauptverbreitungsgebieten insbesondere Pfälzerwald, Bienwald, Hunsrück, Taunus, Eifel, Rothaargebirge, Harz, Kellerwald, Hainich Schutz und Aufwertung des Lebensraumes durch verbesserten Wildkatzenschutz in den Verbindungsbereichen wie etwa dem nordhessischen Bergland, Südharz, Hainleite, Hohe Schrecke und Finne, Kyffhäuser, Solling, Kaufunger Wald, Thüringer Wald, Meißner, Ringgau, Vogelsberg, Rhön, Spessart, Odenwald, Steigerwald, Vorderer Bayerischer Wald und Schwarzwald Aufhebung trennender Wirkungen von Verkehrswegen oder Verbesserung der Biotopstrukturen in den Landwirtschaftsflächen, sodass sie kein Querungshindernis für Wildkatzen darstellen und somit zur verbesserten Landschaftsdurchlässigkeit für die Wildkatze beitragen Monitoring der Wildkatzenbestände in Deutschland zur Erkennung positiver oder negativer Entwicklungstrends Verringerung der Zahl toter Tiere im Straßenverkehr; hierzu sind in ausreichendem Maße Über- und Unterführungen zu planen und Leitsysteme, die wandernde Wildkatzen zu diesen sicheren Querungshilfen leiten Verbesserung der Kenntnisse zur Biologie und Ökologie der Wildkatze Verbesserung von Kenntnis, Popularität und Akzeptanz des Wildkatzenschutzes Verhinderung der Kreuzung von Wildkatzen mit Hauskatzen Die Väter des Wildkatzenaktionsplanes bei der Vorstellung in Frankfurt am 31. August: Prof. Dr. Eckhard Jedicke, Dr. Volker Wachendörfer, Hubert Weinzierl, Wolfgang Fremuth, Dr. Burkhard Vogel. internationalen Wildkatzen-Symposiums, das 2008 mit dem Titel Zukunft der Wildkatze in Deutschland auf Schloss Wiesenfelden stattgefunden hatte, hatten die Beate und Hubert Weinzierl Stiftung, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt zusammen mit zahlreichen Experten den derzeitigen Wissensstand zur Wildkatze in Deutschland zusammengetragen. Im Nachgang zur Tagung wurde nun auf der Basis aktueller Erkenntnisse, mit breiter Beteiligung zahlreicher Fachleute, ein Aktionsplan zum Schutz der Wildkatze in Deutschland erarbeitet. Er benennt sehr konkrete Ziele und Maßnahmen, um die Wildkatze als Zielart für intakte und vernetzte Waldlebensräume in Deutschland möglichst wirksam zu schützen. Damit liefert der Aktionsplan das nötige Handwerkszeug, um lokal, regional und national wirksame Schutzmaßnahmen umzusetzen für einen Biotopverbund, welcher der ganzen Wald-Lebensgemeinschaften dient.»die Wildkatze braucht eine Zukunft in unserem Land, durch mehr Schutz ihrer Kernlebensräume in Deutschlands Wäldern«Die Wildkatze braucht eine Zukunft in unserem Land, durch mehr Schutz ihrer Kernlebensräume in Deutschlands Wäldern, erklärte Hubert Weinzierl, der Vorsitzende des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, anlässlich der Vorlage eines Aktionsplanes für die Wildkatze Ende August in Frankfurt. Neben strengen Schutzmaßnahmen gelte es, die vorhandenen und zum Teil isolierten Wildkatzenbestände wieder so zu vereinigen, dass es zu einer ungehinderten Fortpflanzung zwischen den Hauptvorkommen in West- und Mitteldeutschland kommen könne, so Weinzierl. Der Wildkatzenaktionsplan sieht umfangreiche Einzelmaßnahmen vor, etwa sichere Querungshilfen für wandernde Tiere sowie Leitsysteme an Straßen und für Landwirtschaftsflächen. Er soll alle fünf Jahre auf seine Wirksamkeit hin überprüft und entsprechend angepasst werden. 10 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

13 ZGF WELTWEIT AUS DEN PROJEKTEN 32 Nashörner kehren in die Heimat ihrer Vorfahren zurück Es ist ein ehrgeiziges Projekt: die Rückführung von 32 Spitzmaulnashörnern aus Südafrika nach Tansania, in den Serengeti Nationalpark. Die Tiere sind Nachkommen von Nashörnern, die 1962 aus Kenia nach Südafrika gebracht worden waren. Im nächsten Frühjahr sollen sie zurückkehren. Der Transfer ist die größte Nashorn-Translokation, die jemals durchgeführt wurde. Fußballweltmeisterschaft 1970 in Mexiko. Deutschland schaltet im Viertelfinale den amtierenden Weltmeister England nach Verlängerung mit 3:2 aus. Während Deutschland im sogenannten Jahrhundertspiel des Halbfinales an Italien scheitert, grasen in den weiten Savannen Afrikas rund Spitzmaulnashörner. Es folgen Jahre unkontrollierter und brutaler Wilderei und 2005 sind gerade mal noch dieser mächtigen Tiere übrig. Weitere 16 Jahre später ist der Bestand wieder leicht gestiegen, dank intensiver und aufwendiger Schutzmaßnahmen sowie Zuchtprogramme gibt es jetzt wieder etwa Spitzmaulnashörner. Das ist immer noch zu wenig, um sich auf der sicheren Seite zu wähnen. Das sind immer noch so wenige, dass jedes einzelne Tier gut bewacht werden muss. Das sind immer noch so wenige, dass die ZGF und andere Organisationen viel Geld investieren müssen, um in aufwendigen Umsiedlungen zu versuchen, die kleinen Bestände zu stärken und langfristig auf eigene Füße zu stellen. Das sogenannte Serengeti Rhino Repatriation Project ist eines der ganz großen Vorhaben der ZGF in der Serengeti. 32 Spitzmaulnashörner der Unterart Diceros bicornis michaeli, also des Östlichen Spitzmaulnashorns, sollen in den Nationalpark gebracht werden und die Population der Nashörner im Serengeti Ökosystem verstärken. Die Tiere kommen aus Südafrika, wo sie seit einiger Zeit auf einer privaten Ranch stehen, doch ursprünglich stammen sie genau aus dem Ökosystem, in das sie jetzt zurückgebracht werden sollen. Im Jahr 1961 hatte man die Vorfahren dieser SPITZMAULNASHORN In Afrika gab es vier Unterarten des Spitzmaulnashorns Diceros bicornis, auch Schwarzes Nashorn genannt. Vom in Kamerun vorkommenden Westlichen Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis longipes) nimmt man an, dass es in den vergangenen Jahrzehnten ausgestorben ist. Die drei übrigen Unterarten stehen alle mit dem Vermerk vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste der IUCN. Alle ostafrikanischen Populationen sind CITES Anhang I gelistet. In Südafrika und Namibia leben noch etwa Südwestliche Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis bicornis). Von Diceros bicornis minor, dem Südlichen Spitzmaulnashorn gibt es insgesamt noch rund Tiere, verteilt auf Südafrika, Simbabwe und Tansania sowie wiederangesiedelte Populationen in Malawi, Botswana und Sambia. Von den drei verbliebenen Unterarten ist das Östliche Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis michaeli) mit weniger als 700 Tieren die am stärksten gefährdete. Die einzigen beiden Populationen, die es in freier Wildbahn noch gibt, sind die in Kenia (mit schätzungsweise 577 Individuen verteilt auf 16 Gebiete) und die im Norden Tansanias (mit rund 64 Tieren in drei Gebieten). Besonders besorgniserregend dabei ist, dass alle diese Teilpopulationen weniger als 100 Tiere haben, was sie besonders anfällig macht. ZGF GORILLA AUSGABE 3/

14 SERENGETI DIE GROSSE MIGRATION Nashörner in Kenia eingefangen und nach Südafrika gebracht. Jahrzehntelang hatten Naturschützer immer wieder gefordert, diese Tiere zurück in ihre Heimatregion zu bringen, sodass sie sich mit den wenigen verbliebenen Tieren im Süden Kenias und im Norden Tansanias vermehren könnten. Dort sind gerade mal 64 Tiere in freier Wildbahn übrig und auch diese sind in drei Populationen zersplittert. Die 32 Neuen sollen nicht nur den Gesamtbestand vergrößern, sondern vor allem Lücken schließen und die Verbindung zwischen den verinselten Populationen wiederherstellen. Während also in Südafrika die Vorbereitungen für die nächste Fußballweltmeisterschaft auf Hochtouren laufen, bereiten sich auch die ersten zehn Nashörner auf ihren großen Auftritt vor, denn im April 2010 werden zunächst zehn Tiere ihren Flug in die Serengeti antreten. Das Projekt erfordert eine große logistische Vorbereitung und stellt einen immensen organisatorischen Aufwand dar, denn es müssen alle am Projekt Beteiligten gut zusammenspielen, um keines der Tiere bei der Aktion zu gefährden. Verschiedene staatliche und private Parteien sind an dem großen Nashorntransfer beteiligt. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, Tansania National Parks (TANAPA) und der Grumeti Fund sind die Hauptakteure, die das Vorhaben gemeinsam abwickeln. Jeder Partner hat seinen speziellen Verantwortungsbereich, die ZGF ist aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Wiederansiedlung in North Luangwa (Sambia) für die Gesamtkoordination verantwortlich und hat mit Emile Smidt einen jungen Südafrikaner im Team, der die Fäden zusammenhält. Die Nashörner für die Wiederansiedlung überhaupt zu bekommen, war kein einfaches Unterfangen und bedurfte langer und zäher Verhandlungen, denn die Tiere waren in Südafrika in Privatbesitz. Nur mithilfe eines großzügigen amerikanischen Privatgeldgebers war es schließlich möglich, den Besitzer der Nashörner entsprechend zu entschädigen und zu überzeugen, die Tiere an die südafrikanische Nationalparkbehörde South African National Parks (SANParks) zu übergeben. Diese wiederum wird die Tiere offiziell dem tansanischen Staat schenken und in die Obhut von TANAPA übergeben. Die Nashörner werden nicht alle auf einmal in die Serengeti kommen, das wäre logistisch schlicht unmöglich, allein der Flug mit einer großen Transportmaschine ist eine Herausforderung. Vielmehr werden im nächsten Frühjahr voraussichtlich zehn Tiere den Anfang machen, die restlichen Nashörner werden über die nächsten zwei Jahre folgen. Bald werden dann hoffentlich alle Nashörner wieder da sein, wo sie wirklich hingehören: im Lebensraum ihrer Vorfahren und in der Obhut einer Nationalparkbehörde und damit im Besitz der gesamten Menschheit. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren Die Ankunft der ersten Nashörner in der Serengeti ist für April 2010 geplant. Im Moment läuft die heiße Phase der Vorbereitungen mit intensivem Rangertraining. Von Emile Smidt. Eines der großen Ziele des Projektes ist es, die Aufmerksamkeit, die einer charismatischen Art wie dem Nashorn zuteil wird, zu nutzen, um den Schutz des gesamten Parks deutlich zu verbessern. Davon profitieren letztendlich alle Tiere, vor allem aber die für das Ökosystem so wichtigen wandernden Gnuherden. Die Effizienz der Ranger im Park und ihre Einsatzbereitschaft zu verbessern, ist somit die zentrale Herausforderung in der Vorbereitung der Nashornwiederansiedlung. Bis jetzt haben 149 Ranger aus dem Serengeti Nationalpark, aus dem Ngorongoro Schutzgebiet, vom Grumeti Fund, der Wildlife Division und vom Pasiansi Ranger College das Militärisches Training für die Ranger ist elementar, wenn sie die Nashörner effektiv vor Wilderern schützen sollen, denn das sind heute professionell ausgerüstete Banden. fünfmonatige Basistraining durchlaufen. Ein solches Training ist in der Tat recht militärisch mit Schießausbildung, Führungstraining, Übungen im Gelände, Patrouilletechniken und strenger Disziplin. Eine Reihe von Kandidaten aus den drei sechswöchigen Grundkursen wird nun eine Woche lang auf ihre physische Fitness, ihre mentale Stärke und ihre Qualitäten als Führungskräfte geprüft. Die Besten von ihnen werden dann sieben Wochen lang in einem Fortgeschrittenentraining dem sogenannten advanced tactical field ranger training, weiterqualifiziert, bevor sie dann ihre Arbeit in den Gebieten aufnehmen, in denen die Nashörner wieder angesiedelt werden sollen. Dieser letzte Schritt der Ausbildung wird von Ende September bis zum 20. November stattfinden. Eine derart paramilitärische Ausbildung ist für die Ranger absolut erforderlich, denn sie werden sich realistischerweise der Gefahr gegen- 12 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

15 Fotos: Felix Borner, Jo Shaw, Emile Smidt Die Ökologin Jo Shaw (links) und ihr Team untersuchten die Qualität, Quantität und Erreichbarheit von Futterpflanzen für Nashörner in den potenziellen Auswilderungsgebieten innerhalb der Serengeti. über sehen, dass die Nashörner zum Ziel von skrupellosen Wilderern werden können, wie dies aktuell im südlichen Afrika und in Asien der Fall ist. In der Masai Mara, nördlich der Serengeti, ist bereits ein Nashorn gewildert worden und im letzten Jahr hat Simbabwe, das die viertgrößte Population an Spitzmaulnashörnern beherbergt, gut zehn Prozent seines Bestandes verloren. In Südafrika und Simbabwe zusammen wurden von Anfang 2008 bis Mitte dieses Jahres 240 Nashörner (Spitz- und Breitmaulnashorn) gewildert. Experten schätzen, dass zurzeit zwei bis drei Nashörner pro Woche von Wilderern erlegt werden, um den wachsenden Bedarf an Nasenhorn zu bedienen. Zwischen 2000 und 2005 waren es etwa drei Tiere pro Monat. Nicht nur die Rangerausbildung läuft auf Hochtouren, bereits im Frühsommer haben wir den potenziellen zukünftigen Lebensraum der Nashörner untersucht. Drei Gebiete innerhalb des Serengeti Nationalparks wurden auf ihre Eignung als Nashornhabitat hin begutachtet. Das heißt, wir haben geschaut, ob passende und ausreichende Futterpflanzen dort wachsen. Interessanterweise wachsen 98 % der Pflanzen, die die Spitzmaulnashörner mögen nur im Bereich bis zu zwei Meter über dem Boden. Also haben wir untersucht, ob ausreichend Futterpflanzen genau in diesem Bereich vorhanden sind. ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009 Meistens wird bei solchen Habitatsuntersuchungen nur geschaut, ob ein Lebensraum aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften als neues Habitat für eine Art geeignet wäre. Wir wollten aber mehr. Zusammen mit den Mitarbeitern des Serengeti Nationalparks haben wir uns Faktoren angesehen, die über die reine Habitatsqualität hinausgehen, um zu überlegen, ob das Gebiet für Nashörner geeignet sein würde. Solche Faktoren sind zum Beispiel Sicherheitsaspekte, das Vorhandensein oder vielmehr Nichtvorhandensein von Krankheiten, die Dichte an Räubern und auch die Zugänglichkeit des Gebietes. Dank der guten Ortskenntnisse des Parkpersonals konnten wir all diese Faktoren einfließen lassen und so ein Ranking der am besten geeigneten Wiederansiedlungsgebiete aufstellen. Wenn die Nashörner schließlich aus Südafrika bei uns ankommen werden, dann müssen sie zunächst in eine Quarantänestation. Solche Bomas, also quasi kleine Gehege, in denen Emile Smidt (links) geht neben der Vegetation noch einer Reihe anderer Faktoren nach, um die Eignung eines Gebiets als Nashornlebensraum zu prüfen. die Tiere einzeln stehen, brauchen wir zum einen, damit die Tiere Zeit haben, sich an die Umgebung und das neue Futter zu gewöhnen, bevor sie in ihre neue Heimat entlassen werden. Zum anderen können wir so kontrollieren, ob gesundheitlich alles in Ordnung ist mit den Neuankömmlingen. Insgesamt bauen wir zurzeit 14 solcher Bomas im Norden des Parks, unmittelbar angrenzend an das Gebiet, wo die Nashörner wieder angesiedelt werden sollen. Mitte Oktober werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Emile Smidt ist ZGF-Projektleiter für das Serengeti Rhino Repatriation Project. 13

16 ZGF WELTWEIT GALÁPAGOS Mülltrennung mit Charles Darwin Naturschutz kommt heute nicht umhin, sich intensiv mit den Menschen zu beschäftigen, die in oder um ein Naturgebiet leben, das wir erhalten wollen. Auf Galápagos beschäftigt sich Cristina Georgii für die Charles Darwin Foundation damit, die Ideen und Prinzipien einer nachhaltigen Lebensweise in der Bevölkerung zu verankern. Von Cristina Georgii Die Galápagos-Inseln, knapp 1000 Kilometer vor der ecuadorianischen Küste im Pazifik, sind seit Charles Darwins Reisen weltweit bekannt als ein Naturparadies voller exotischer Arten. Eher unbekannt ist, dass auf den vier bewohnten Inseln des Archipels auch etwa Menschen leben, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben wie die Bewohner vieler anderer Inselgruppen auch, etwa der Wasserknappheit, der problematischen Energieversorgung, einer begrenzten lokalen Lebensmittelproduktion und teuren Importen vom Festland aufgrund der isolierten Lage. Trotzdem gelten die Galápagos-Inseln den Ecuadorianern aus verschiedenen Gründen oft mehr als Wirtschafts- denn als Naturparadies: Dank des starken Tourismussektors gibt es hier mehr Jobs als auf dem Festland und die Löhne sind hier deutlich höher, was die hohen Lebenshaltungskosten mehr als aufwiegt. Der Mindestlohn beträgt hier 350 US-Dollar gegenüber 250 US- Dollar in anderen Provinzen Ecuadors; ein Taxifahrer kann mit etwa Dollar monatlich ein Mehrfaches seiner Festlandkollegen verdienen. Im Vergleich zu den Städten des Festlands sind die Probleme mit Kriminalität vernachlässigbar, in den kleinen Orten lässt sich alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen, und natürlich sorgt auch die saubere Umwelt für eine deutlich bessere Lebensqualität. Infolge dessen hat Galápagos seit Jahren mit über sechs Prozent ein mehr als dreimal so hohes Bevölkerungswachstum wie der ecuadorianische Durchschnitt, und die obigen Probleme verstärken sich. Dazu kommen noch Probleme aufgrund der Energieknappheit (die Elektrizitätsversorgung erfolgt derzeit hauptsächlich durch Dieselgeneratoren) und die aufgrund des intensiven Tourismus und Güterverkehrs eingeschleppten Arten. Letztere sind zum einen eine Bedrohung für die endemischen Arten die Grundlage für all die Touristenströme und damit für die wirtschaftliche Basis von Galápagos zum anderen eine direkte Gefahr für die Landwirtschaft. Letztes Jahr beispielsweise verursachte eine Fruchtfliege einige Ernteausfälle auf San Cristóbal. Die Ausbreitung von Ratten und verschiedenen Insekten zu verhindern, ist ein ständiger Kampf, und in diesem spielen auch die kulturellen Gewohnheiten und Sitten der vom Festland eingewanderten Bewohner eine wichtige Rolle. Beispielsweise gehört ein erheblicher Teil der Einwanderer dem Volk der Salazaka an, die traditionell Meerschweinchen als Haustiere und Resteverwerter halten, wie andernorts Schweine. Würden sie auf diese Tradition nicht verzichten, könnte es leicht passieren, dass einige ihrer Meerschweinchen auf Galápagos entwischen würden. Ähnliches gilt für traditionelle Gartenpflanzen, die die einheimische Vegetation schlicht verdrängen können. Bei der Einreise finden zwar»die Einwanderer kommen nicht auf die Inseln, um die exotische Fauna zu genießen, sondern sie haben denselben Traum von einem besseren Leben wie die meisten anderen Menschen auch.«kontrollen auf Samen und Ähnliches statt, aber ohne ein grundlegendes Verständnis in der Bevölkerung für die Zusammenhänge zwischen dem eigenen Verhalten und der allgemeinen Lebensqualität steht der Naturschutz auch hier auf verlorenem Posten. Die Charles-Darwin-Stiftung (Charles Darwin Foundation, CDF), die dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, hat sich schon immer mit Umweltbildung beschäftigt. In den letzten zwei Jahren hat sich der Schwerpunkt allerdings deutlich verschoben, weg von der klassischen Umweltbildung, hin zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, bei der der Mensch und 14 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

17 Auto und eine Klimaanlage gehören einfach dazu. Im Gegensatz zu der romantisierten Sicht mancher Naturschützer aus Industrieländern, wo derlei Annehmlichkeiten zum täglichen Leben gehören, sind solche Wünsche durchaus legitim und was für manchen Europäer ein einfaches, naturverbundenes Leben scheint, ist in Wirklichkeit schlicht Armut. Allerdings muss sich bei der Bevölkerung hier ernsthaft die Einsicht durchsetzen, dass manche Aspekte von Lebensqualität zwar machbar sind, andere hier auf Galápagos allerdings nur in einer an die Inseln angepassten Weise möglich sind. Andere wiederum sind nur dann möglich, wenn man dafür wiederum in anderen Bereichen Einschnitte hinzunehmen bereit ist. Eine Klimaanlage in jedem Haushalt wäre beispielsweise beim derzeiseine Lebensqualität im Mittelpunkt stehen. Welche Probleme und mit welcher Prioritätensetzung sie gelöst werden sollen, das können die Betroffenen in einer Gemeinschaft selbst mitbestimmen. Zu den Säulen der Umweltbildung zählen nun neben der Biodiversität auch die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, Abfallmanagement und Bevölkerungsentwicklung. Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die einzig, nachhaltige Möglichkeit, unseren einzigartigen Lebensraum für alle zu erhalten, eine Wertänderung in der Bevölkerung ist. Einwanderer kommen zum allergrößten Teil nicht auf die Inseln, um exotische Fauna zu genießen, sondern sie haben dieselben Träume von einem besseren Leben wie die meisten anderen Menschen auch. Und Dinge wie ein tigen Stand der Energieversorgung fatal sie würden kurzfristig zu einer massiven Überlastung des Netzes und Stromausfällen führen, langfristig zu einer erheblichen Verschmutzung durch zusätzliche Dieselkraftwerke. Bei einem entsprechenden Ausbau alternativer Energieträger jedoch, wäre so etwas durchaus machbar. Wertewandel für mehr Lebensqualität Dass die rußgeschwängerte Luft, die Staus und die Verkehrstoten der Festlandstädte hier so gut wie unbekannt sind, ist den Einwanderern wichtig. Was vielen jedoch nicht unmittelbar klar ist, ist, dass jedes neue Auto ein Schritt weg ist von diesem Plus an Lebensqualität. Das öffentliche weiter Seite 17 Δ»Warum ich nach Galápagos gekommen bin? Mein Onkel, der hier schon länger wohnt, hat mich eingeladen herzukommen, weil man hier leichter Arbeit findet und besser verdient. Ich mag Galápagos, hier ist es ruhig und sicher, ich habe einen guten Job und man muss hier nicht viel Geld für den Bus oder das Auto ausgeben. Für meine Tochter hat das Leben hier aber auch Nachteile, weil die Schulen nicht so gut sind. Wenn sie die Oberstufe besuchen und studieren will, muss sie wieder aufs Puppentheater haben sich auf Galápagos zu einer sehr beliebten Form des sogenannten Edutainment entwickelt, bei dem Bildung mit einem gewissen Spaßfaktor daher kommt. Hier wirbt Charles Darwin dafür, den Müll zu trennen und wertvolle Rohstoffe zu recyceln. ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009 Festland zurück.«aida Susana Taco Conteron aus Quito (32), Hausangestellte in Puerto Ayora 15

18 PORTRAIT Cristina Georgii, Expertin für Umweltbildung auf Galápagos Cristina, wann sind Sie nach Galápagos gekommen? Nachdem ich sieben Jahre als Entwicklungshelferin für den Deutschen Entwicklungsdienst auf den Philippinen gearbeitet hatte, kam ich im Dezember 2007 nach Galápagos. Hier arbeite ich im Auftrag von CIM und der ZGF im Bereich Umweltbildung. Wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus? Ich fahre jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit. Über mir fliegen Pelikane und Fregatt-Vögel und am Weg treffe ich Meeresechsen, die sich sonnen, und natürlich viele Finken. Im Büro muss ich als Erstes Kaffee haben! Es folgen verschiedene Besprechungen und Planungen unserer Aktionen. Bei den Aktionen bastele ich, wenn ich Glück habe, auch selbst ein paar Puppen. Allerdings kann ich das leider nicht so häufig machen wie ich mir wünsche, denn ich bin für die Programmentwicklung, -aufträge und -verträge verantwortlich. Dadurch reise ich viel. Ich fahre oft über die anderen bewohnten Inseln, Isabela, San Cristóbal und Floreana, um unsere Arbeit dort zu überprüfen und neue Aktivitäten einzuführen und anzuleiten. Auch in die Hauptstadt Quito muss ich oft reisen. Galápagos das klingt nach Arbeiten im Paradies. Oft fragen mich Leute, ob ich immer wie im Urlaub lebe? Haha, das Leben und die Arbeit hier sind sehr anstrengend! Es gibt sehr viel zu tun und der Büroalltag ist wie an jedem anderen Arbeitsplatz. Allerdings gibt es auch einige ganz entscheidende Unterschiede: Ich kann von meinem Bürofenster aus Seelöwen sehen, das Meeresrauschen hören und Vögel beobachten wenn ich nicht gerade auf meinen Bildschirm starren muss. Wie ist Ihr Aufgabenspektrum? Hauptsächlich koordiniere ich unsere Aktivitäten. Aber mir gefällt es, wenn ich selber mit anpacken kann. Also versuche ich immer noch, meine Finger in Farbe zu stecken und selbst Workshops anzuleiten. Natürlich nicht immer, aber es ist auch wichtig, um die Praxisnähe nicht zu verlieren und wenn ich es nie machen würde, würde ich mich vielleicht doch langweilen. Wie sehen Sie die Zukunft für Galápagos und was wünschen Sie sich für das Projekt? Galápagos ist immer noch eine von den am besten erhaltenen Inseln der Welt. Hier gibt es alle Möglichkeiten, Nachhaltigkeit zu praktizieren. Mit viel Arbeit werden die Gemeinden es schaffen, weiterhin diese Paradiese für weitere Generationen zu schützen. Die Projekte in Galápagos brauchen viel Unterstützung. Auch finanzielle, das ist wichtig zu wissen! Und Ihre persönliche Zukunft? Ich bin vor Kurzem Mama geworden und erfahre gerade die schönste Zeit meines Lebens mit meinem einen Monat alten Baby Leo. Cristina Georgii (40) ist Tierärztin für Wildtiere und hat einen internationalen Master in Umweltbildung. Sie ist angestellt bei der Charles Darwin Foundation auf Galápagos als Education Coordinator. Ihre Stelle wird ermöglicht durch eine Kooperation der ZGF mit CIM dem Centrum für internationale Migration und Entwicklung. CIM ist eine Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit. CIM vermittelt Fach- und Führungskräfte an Arbeitgeber in 70 Ländern dieser Erde. Finanziert wird CIM zum Großteil vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Aber auch andere Ministerien, staatliche und halbstaatliche Institutionen, Nichtregierungsorganisationen und die Privatwirtschaft beteiligen sich an den CIM-Programmen. 16

19 ZGF WELTWEIT GALÁPAGOS Fotos: Cristina Georgii, Charles Darwin Foundation So banal wie effektiv: Galápagos-Bewohner lernen die Funktionsweise einer Toilettenspülung kennen und dass man viel Wasser sparen kann, wenn sie richtig funktioniert. Zusammen mit dem Bildungsministerium werden Textbücher zu Themen wie beispielsweise Müll oder Wasser entwickelt, um bereits die Kinder spielerisch in die Problematik einzuführen. Leben so zu organisieren, dass Autofahren erst gar nicht notwendig wird, verspräche langfristig ein besseres Leben. Um einen Wertewandel zu erreichen, arbeitet die Charles-Darwin- Stiftung (CDF) auf verschiedenen Ebenen des Bildungsbereichs. Besonders das staatliche Schulsystem hat eine Schlüsselfunktion inne, weshalb die CDF zurzeit aktiv an der Umstrukturierung des Lehrplans für die Grund- und Mittelstufen mitarbeitet. Ein entsprechendes Abkommen mit dem Bildungsministerium wurde letztes Jahr geschlossen und zeigt schon einige schöne Erfolge. In Zusammenarbeit mit Lehrern und anderen gesellschaftlichen Gruppierungen wurden Standards für die einzelnen Klassenstufen sowie passende Lehrmaterialien entwickelt, beispielsweise zu Themenkomplexen wie Wasser und Müll. Für die Lehrkräfte wiederum gibt es Weiterbildungen wie sie das Denken in komplexen Zusammenhängen fördern und vermitteln können. Am Ende sollen Schüler stehen, die auf ein Leben in einer sich schnell verändernden Gesellschaft vorbereitet sind, die gelernt haben, kritisch zu denken und nachhaltige Lösungen zu suchen, und die die Werte einer nachhaltigen Lebensweise verinnerlicht haben. Im nichtstaatlichen Bildungsbereich arbeitet die CDF mit einer ganzen Reihe nichtstaatlicher und staatlicher Organisationen zusammen. In Kooperation mit INFA und FUNDAR wird zurzeit die Idee des Centro Alegria auf die Inseln San Cristobal und Santa Cruz erweitert. Auf Isabela wurde es bereits mit 150 Jugendlichen erfolgreich umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Art Jugendzentrum, das den Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern verschiedene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet. Neben Musikunterricht und Computerkursen, Theater- und Radioworkshops sowie diversen Gruppen zu sozio-ökologischen Themen werden dort auch aktuelle Probleme aus der Gesellschaft aufgegriffen und die Jugendlichen animiert, sich aktiv bei deren Lösung einzubringen. Eigeninitiative ist gefragt Auch Initiativen, die von den Bürgern selbst kommen, erhalten Unterstützung von der CDF. Unter dem Namen Cambio por la Vida gründete sich z. B. eine Initiative als Reaktion auf den Verkehrstod eines Kindes, die auf Probleme bei der Verkehrssicherheit aufmerksam machen will und kürzlich die Kampagne Fahrrad statt Auto initiierte. Unterstützung durch die CDF erfahren die Gruppen hauptsächlich im Bereich des sogenannten Edutainment, wo die Inhalte mittels Theater, Musik oder Puppenspielen vermittelt werden. Solche Edutainment-Programme kommen sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen gut an, können von ihnen selbst produziert werden und sind z. T. durchaus medientauglich. Beispiele aus diesem Jahr sind die Jardines-Nativos-Kampagne, in der in Theaterform der Wert einheimischer Pflanzenarten für den häuslichen Garten vermittelt wird, sowie die für Oktober geplante Präsentation von Jugendlichen für Jugendliche, die anlässlich des Darwin-Jahres eine spielerische Einführung in die Evolutionstheorie versucht. Auch andere Formen kreativen Ausdrucks erfreuen sich großer Beliebtheit, etwa die Fotoausstellung unter dem Titel Galápagos donde vivo yo ( Galápagos, wo ich lebe ). Nach einem Fotografieworkshop unter Anleitung eines Profifotografen konnten die Teilnehmer ihre Sicht des Lebens auf Galápagos fotografisch darstellen. Dass Umweltbildung eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Entwicklung von Galápagos spielt, ist keine Frage mehr, und wie Alejandra Del Mar Bardillo Montolvan (27), eine der Teilnehmerinnen des Fotoworkshops es ausgedrückte: Ob beim Bauen oder Reparieren, beim Recyceln oder Wegwerfen wir formen unsere Welt. Cristina Georgii ist Education Coordinator an der Charles Darwin Forschungsstation auf Galápagos. ZGF GORILLA AUSGABE 3/

20 ZGF WELTWEIT GALÁPAGOS Unentdeckte Schönheiten Schwarze Meeresleguane, gigantische Schildkröten die Galápagosinseln sind weltberühmt wegen ihrer ungewöhnlichen Tierarten. Doch sie halten auch botanisch noch einige Überraschungen bereit, nämlich eine unscheinbare, oft übersehene und doch einzigartige Artenvielfalt. Von Frank Bungartz und Frauke Ziemmeck Wer die Inseln besucht, lernt, dass auf Galápagos auch die Pflanzenwelt einzigartig ist; Skalesienbäume wachsen nur hier, sie sind verwandt mit unseren unscheinbaren, heimischen Gänseblümchen. Auf Galápagos bilden diese baumförmigen Korbblüter ganze Wälder. Und doch, so berühmt wie der Archipel heute auch ist, immer noch ist ein Großteil der Artenvielfalt weiterhin unbekannt. In ihrem Jubiläumsjahr, anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens, hat die Charles Darwin tion auf den Galápagos erstmals den Sta- Versuch unternommen, ein Inventar aller bekannten Arten der Inseln zusammenzufassen, im Meer wie auch auf den Inseln selbst. Kaum Arten kamen dabei zusammen, eine geringe Anzahl, wenn man bedenkt, dass die Inseln in den Tropen, einer der artenreichsten Klimazonen der Welt, liegen. Wie ist es möglich, dass 200 Jahre nach der Geburt ihres wohl berühmtesten Besuchers, Charles Darwin, und 150 Jahre nach der Publikation seiner Entstehung der Arten immer noch viele Arten der Inseln unbekannt sind? Die meisten Arten eines Ökosystems sind unscheinbar. Ein Pilzgeflecht, das den Boden des Waldes durchzieht, wird leicht übersehen, solange nicht auffällige Fruchtkörper der Pilze aus dem Boden schießen. Tagfalter fallen eher auf als ihre Verwandten, die nachts unterwegs sind. Und Moose und Flechten, auch wenn sie auf Galápagos ungemein häufig sind, oft in langen Bärten von den Bäumen hängen oder als bunte Flecken Lavafelsen und Baumstämme zieren, bleiben dennoch oft unbeachtet. Bis vor Kurzem waren die meisten Flechtenarten noch unbekannt. Selbst auffälligere, größere Flechtenarten waren bisher von den Galápagos unbekannt. Die Flechtenart Ramalina darwiniana wurde erst 2006 entdeckt und neu beschrieben; sie ist bisher ausschließlich auf den Galápagosinseln nachgewiesen. Seit vier Jahren leben wir, ein deutsches Forscherehepaar, auf den Galápagosinseln. Meine Frau Frauke Ziemmeck und ich bemühen uns seitdem, auch unscheinbare Arten zu entdecken. Der Versuch, ein erstes Inventar aller bekannten Arten zusammenzustellen, hat eindrücklich gezeigt, wie nötig diese Arbeit ist. Vor vier Jahren, als mit der Inventarisierung der Flechten begon- nen wurde, waren 229 Arten von den Inseln bekannt, heute sind be- reits 509 Arten erfasst, viele Arten wurden neu beschrieben. Wegen ihrer geografischen Isolation und aufgrund des ungewöhnlichen Klimas sind die Galápagosinseln weltweit einzigartig. Obwohl die Inseln mitten auf dem Äquator liegen, trifft hier kaltes antarktisches Meerwasser des Humboldtstroms mit dem warmen Wasser aus Panama zusammen. Die Inseln liegen inmitten einer pazifischen Trockenzone, auf den lebensfeindlichen Lavafelsen der Küste wachsen kakteenreiche Trockenwälder. Doch wo die Vulkane mehr als 800, in manchen Fällen gar über Meter aus dem Meer ragen, wandelt sich dieser Trockenwald bald in flechtenbehangene Nebelwälder, Bergwälder mit dicken Moospolstern, niedrige Strauchwälder und sogar Moore oder Farnlandschaften. Diese Vielfalt der Vegetation auf engstem Raum ist ungewöhnlich, und da die Inseln mehr als Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt liegen, konnten in der Isolation viele Arten entstehen, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Selbst einige Flechten und Moosarten gehören dazu, obwohl diese sich mit ihren mikroskopisch kleinen Sporen oft viel besser verbreiten als Blütenpflanzen 18 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

21 mit vergleichsweise schweren Samen und Früchten. So kommt es, dass wir viele Arten erstmals nachgewiesen haben. Etliche der Arten tragen noch keinen Namen und müssen neu beschrieben werden. Wichtig ist diese Arbeit, um mehr über die tatsächliche Vielfalt der Galápagosinseln zu wissen. Die UNESCO hat 2009 erneut bestätigt, dass trotz der Anstrengungen Ecuadors, die Naturschutzsituation auf den Inseln zu verbessern, das einzigartige Weltkulturerbe weiterhin in Gefahr ist. Galápagos ist heute auf der Liste der gefährdeten Weltnaturerbegebiete. Die Isolation, die zum Entstehen der seltenen Inselorganismen geführt hat, ist nicht länger intakt und nur wenn wir die biologische Vielfalt der Inseln tatsächlich kennen, wenn wir wissen, wie diese einzigar- tigen Ökosysteme funktionieren, wird es uns gelingen, sie wirksam zu schützen. Es ist höchste Zeit, nicht nur die berühmten Arten der Inseln zu kennen, sondern auch die zahlreichen anderen Bausteine, die in diesem fragilen System zusammenwirken. Dr. Frank Bungartz leitet an der Charles Darwin Research Station den Forschungsschwerpunkt Biodiversitätserfassung und naturhistorische Sammlungen. Bungartz ist Botaniker, spezialisiert auf Flechten. Seine Frau, Frauke Ziemmeck, arbeitet an der Forschungsstation als Volontärin. Die Diplombiologin erforscht die reichhaltige Moosflora der Inseln und ist wesentlich am Aufbau der Sammlungsdatenbank und der Checkliste aller bekannten Organismenarten der Galápagosinseln beteiligt. Fotos: F. Bungartz, Charles Darwin Foundation Ein ungewöhnliches Substrat: die Flechte Lecanora suflurescens auf dem Panzer einer Schildkröte auf der Galapagosinsel Pinzón (links). Einzigartige Vielfalt auf kleinstem Raum: Trockenwälder mit Säulenkakteen (Jasminocereus thouarsii; Mitte) und nebelreiche Bergwälder mit baumförmigen Verwandten der Gänseblümchen (Scalesia pedunculata; rechts). In der Übergangszone zwischen Trockenwald und feuchtem Bergwald sind die Bäume dicht von Bartflechten behangen. Nebel der feuchtigkeitsgesättigten Luft kondensiert und trägt so entscheidend zum Wasserhaushalt der kargen, trockenen Inseln bei (links). Die Bartflechte Usnea angulata, eine Art ungestörter Feuchtwälder, ist in Galápagos ausgestorben. Auf dem Bild ist ein Herbarbeleg zu sehen, der in den Sechzigerjahren auf der Insel Santa Cruz gesammelt wurde. Seitdem wurde die Art nicht wiedergefunden (rechts). ZGF GORILLA AUSGABE 3/

22 ZGF INTERN AUS DER GESELLSCHAFT NACHRUF Ein Naturschützer mit Blick für die Wissenschaft Am 30. August verunglückte der schottische Naturschutzprofessor Simon Thirgood in Äthiopien auf tragische Weise. Es war die Nacht des 30. August, als uns die schreckliche und immer noch unfassbare Nachricht erreichte, dass Simon Thirgood in Äthiopien Professor Simon Jeremy Thirgood (46) ums Leben gekommen war. Bei einem plötzlich aufkommenden Unwetter mit Sturm war das Dach eines Hauses kollabiert und hatte ihn erschlagen. Zusammen mit seiner Frau Karen Laurenson arbeitete Simon zwischen 2003 und 2005 für die ZGF in der Serengeti. Er war stets unser Bindeglied zwischen Forschung und angewandtem Naturschutz. Er sorgte dafür, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mehr Einzug in unsere tägliche Naturschutzpraxis hielten. Auch als er zurück nach Schottland ging und dort eine Lehrund Forschungsposition am Macaulay Institute annahm, blieb seine Liebe zu Afrika bestehen, und er uns stehts verbunden. In Projekten in Äthiopien und Tansania waren wir weiterhin gemeinsam aktiv und sein Input war von unschätzbarem Wert. In der Woche als er starb, besuchte er Forscher in Äthiopien, um ein von der britischen Darwin Initiative gefördertes Projekt zu beginnen. Hierbei soll Biodiversitätsmonitoring durch lokale Kräfte auf solidere wissenschaftliche Füße gestellt werden. Mit dem Tod von Simon Thirgood verlieren wir einen hervorragenden Naturschutz-Biologen, dem immer daran gelegen war, eine ökologische Wissenschaft zu betreiben, die auch praktischen Bedeutung hatte und sich nicht auf rein akademische Fragestellungen zurückzog. Wir haben jedoch nicht nur einen glänzenden Ökologen verloren, sondern auch einen guten und humorvollen Freund, einen klugen Lehrmeister und fairen Partner. -- Dr. Markus Borner Die Johanna Samel-Sitftung unter dem Dach der ZGF Im Jahr 2006 wurde der ZGF die Johanna Samel-Stiftung zur Verwaltung übergeben. Sie war im Dezember 2005 von der Stiftungsaufsicht der Stadt Frankfurt aufgrund testamentarischer Verfügung ins Leben gerufen worden, ihr Vorstand arbeitet ehrenamtlich. Wer Johanna Samel war, darüber wissen wir wenig. Sie lebte sehr zurückgezogen in einer kleinen Wohnung in Frankfurt, eigene Kinder waren ihr leider vergönnt. Ihr größtes Interesse galt der Umwelt und dem Naturschutz und sie erkannte, dass Veränderungen im Verhalten der Menschen und neue Technologien in diesem Bereich äußerst wichtig sind und sich bereits junge Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen und Verantwortungsgefühl entwickeln sollen. Was lag da näher als beide Themen miteinander zu verbinden? Sie verfügte in ihrem Testament, dass mit ihrem Vermögen eine Stiftung zu gründen sei, die Preise an junge Menschen vergeben sollte, die Forschungsarbeiten im Bereich des Natur- und Umweltschutzes durchführen. In den ersten drei Jahren muss eine neu gegründete Stiftung keine Ausschüttungen vornehmen. Die Erträgnisse werden dem Stiftungskapital zugeführt. Diese Zeit nutzte der Vorstand, um zu recherchieren, wie der Wunsch der Stifterin am besten zu erfüllen sei und nahm Kontakt zur Stiftung Jugend forscht e. V. auf. So wurde für den 44. Bundeswettbewerb Jugend forscht 2009 auf Bundesebene ein Sonderpreis der Johanna Samel- Stiftung ausgelobt: ein Aufenthalt in einem europäischen Nationalpark für drei Teilnehmer. Wir freuen uns, dass die Samel-Stiftung aus den Erträgnissen 2008 erstmalig den Förderantrag der Stiftung Jugend forscht e. V. bezuschussen und den Sonderpreis vergeben konnte. Die drei Gewinner des Sonderpreises Dennis Bredemeier, Jaqueline Niemeyer und Jasmin Vodjdani erhielten ihn für ihr Projekt Anreicherung von düngerinduzierten radioaktiven Substanzen in spezifischen Nutzpflanzen. Die drei 18-jährigen Preisträger durften in den Nationalpark Hohe Tauern in Österreich reisen und dort an einer Bartgeierfreilassung teilnehmen. Wir meinen, dass mit einem solchen Preis dem Wunsch von Johanna Samel junge Forscher an den Naturschutz heranzuführen, Rechnung getragen wird. Die Samel-Stiftung ist gemeinnützig, für Zustiftungen zum Stiftungskapital und für Spenden kann eine Zuwendungsbestätigung ausgestellt werden. -- Inge Schmitt 20 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

23 AUS DER GESELLSCHAFT PERSÖNLICHES RUND UM DIE ZGF Direktor der tansanischen Nationalparkbehörde war Gerald Bigurube 15 Jahre lang. Jetzt wechselte er zur ZGF. Seit dem 1. September verstärkt Bigurube als Programm-Manager unser Team im Afrikabüro in Seronera im Serengeti Nationalpark in der Nachfolge des im Oktober verstorbenen Joe ole Kuwai. Die ZGF ist außerordentlich glücklich darüber, dass sie Bigurube für diese Aufgabe gewinnen konnte. Als Direktor von Tanzania National Parks (TANAPA) hatte Bigurube die Behörde in den letzten anderthalb Jahrzehnten zu einer der effektivsten Naturschutzbehörden Afrikas ausgebaut. Vier neue Nationalparks (Mkomazi, Saadani, Kitulo und Udzungwa) und eine ganze Reihe von Gerald Bigurube Schutzgebieten waren unter seiner Ägide in Tansania entstanden. Seine Erfolge und vor allem seine hervorragenden Beziehungen mit dem ganzen Naturschutzsektor werden uns helfen, die Arbeit der ZGF noch besser in Afrika zu verankern, freut sich Dr. Markus Borner über seinen neuen Mitstreiter. Die Zusammenarbeit zwischen nichtstaatlichen Organisationen wie der ZGF und Regierungsorganisationen wie TANAPA ist eine der tragenden Säulen des Naturschutzes in Tansania. Daher hatte der ehemalige TANAPA-Direktor die persönliche Zustimmung des tansanischen Präsidenten für den Wechsel zur ZGF bekommen. Gerald Bigurube ist nun vor wenigen Wochen in den Nationalpark umgezogen, der das Renommee seiner Behörde wohl am meisten geprägt hat: in die Serengeti. Dort arbeiten die ZGF und TANAPA gerade an einem einmaligen Großprojekt: der Rückführung von 32 Nashörnern aus Südafrika in den Nationalpark. Weibliche Verstärkung hat das ZGF-Projekt im Kongo seit Juni. Die Französin Lucy Fauveau kommt mit viel Erfahrung im Bereich Entwicklung und humanitäre Hilfe zu uns, doch auch der Naturschutz ist für sie nicht mehr neu. Eine optimale Verbindung in einem Gebiet wie dem Osten der Demokratischen Republik Kongo. Lucy wuchs in Asien auf, wo ihre Eltern für die Vereinten Nationen humanitäre Hilfe leisteten. An der Universität Oxford spezialisierte sie sich auf das Thema Flüchtlinge, arbeitete unter anderem in Flüchtlingscamps im Tschad und kam schließlich für die London Zoological Society in den Virunga Nationalpark, wo sie jetzt unser Team darin unterstützt, das Projekt über den Nationalpark hinaus auszuweiten. Lucy Fauveau Zum Präsidenten der Gesellschaft für Tropenökologie wurde Ende Juli einstimmig Professor Dr. Manfred Niekisch, Direktor des Frankfurter Zoos und ZGF- Vizepräsident, gewählt. Der Gesellschaft für Tropenökologie (gtö) gehören ca. 500 Tropenökologen praktisch alle renommierten Forscher auf diesem Gebiet und viele Studenten an. Die Gesellschaft unterstützt die Erforschung der tropischen Ökologie, verbreitet die Forschungsergebnisse und setzt sich für den Schutz tropischer Pflanzen, Tiere und Lebensräume ein. Zu seinen Zielen als gtö-präsident sagt Niekisch: Gerade als wissenschaftliche Organisation muss sich die gtö stark in die politische Diskussion einbringen, um etwas für den Schutz der Tropenwälder zu erreichen. Das Thema sollte ganz oben auf der politischen Agenda stehen, denn es ist mit den Themen Ressourcenknappheit und Klimawandel eng gekoppelt Realitäten, die uns alle betreffen. Vor seiner Zeit als Zoodirektor hat Niekisch selbst aktiv in den Tropen geforscht und im praktischen Naturschutz gearbeitet. Die Erforschung der Tropen ist angesichts der massiven Zerstörung der dortigen Ökosysteme wichtiger denn je, so Niekisch. Die Bevölkerungsexplosion und das wirtschaftliche Wachstum bedrohen die natürlichen Ressourcen in diesem Teil der Erde massiv und drohen, besonders wichtige tropischen Ökosysteme wie Regen- und Mangrovenwälder, aber auch Korallenriffe mit der größten Biodiversität weltweit für immer zu zerstören. Prof. Dr. Manfred Niekisch ZGF GORILLA AUSGABE 3/

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25 BUCHTIPPS TIERE & NATUR Bei Indiens wilden Tieren Mein Dschungelbuch Begegnungen mit Indiens wilden Tieren Erlebt, erzählt und fotografiert von Axel Gomille Erschienen im Kosmos Verlag Seiten, 175 Abbildungen Mein Dschungelbuch erzählt in außergewöhnlichen Bildern und packenden Texten von der Erfüllung eines Kindheitstraums. Es schildert die abenteuerliche Suche nach den Tieren aus Kiplings Welterfolg und zeigt, wie sie wirklich sind. Gleichzeitig vermittelt der Band einen intimen Einblick ins exotische Indien und beleuchtet, wie es den Menschen auch im 21. Jahrhundert gelingt, in enger Nachbarschaft mit gefährlichen Wildtieren zu leben. Axel Gomille, Jahrgang 1970, ist Diplom-Biologe und arbeitet beim 24,90 Euro Auf digitaler Safari ZDF als Redakteur mit Schwerpunkt Naturdokumentationen. Schon während des Studiums arbeitete er in den Tigerreservaten Kanha und Bandhavgarh eine wunderbare Gelegenheit, um die Tiere des Dschungelbuchs kennenzulernen. Es folgten viele weitere Reisen nach Indien, bei denen er etliche Monate in der Wildnis verbrachte und seltene Begegnungen mit der Kamera festhielt. Seine Fotos wurden mehrfach von der BBC ausgezeichnet und erschienen zusammen mit seinen Texten in internationalen Zeitschriften. SHIR KHAN der Tiger, Balu der Bär oder Hathi und seine Elefantenkompanie, die Tiere aus Rudyard Kiplings Dschungelbuch kennt fast jedes Kind. Die märchenhafte Mischung aus wilden Tieren und geheimnisvollen Wäldern faszinierte Axel Gomille seit seiner Kindheit. Was lag also näher für jemanden, der Fotograf und Biologe zugleich ist, als in das Land seiner Träume zu reisen und den Tieren des Dschungelbuchs nachzuspüren. Zu Fuß oder per Fahrrad, im Jeep oder auf zahmen Reitelefanten gelingt es ihm, den wilden Vorbildern aus Kiplings Geschichten im Dschungel zu begegnen. Eine monatelange, abenteuerliche Suche. Indien ist riesig gut neunmal so groß wie Deutschland, mit mehr als einer Milliarde Einwohnern. Trotz der hohen Bevölkerungsdichte schaffen es die Menschen, auf engem Raum mit Tigern, Leoparden, Asiatischen Löwen, Wölfen, Elefanten und Nashörnern zu leben. Mogli, das Dschungelkind, das die Tiere des Waldes kennt und schätzt, gibt es bis heute, denn die Ehrfurcht vor dem Leben ist in der indischen Kultur tief verwurzelt. ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009 EIN GANZES BUCH über Tierfotografie in der Serengeti ist das nicht sehr speziell? Keineswegs, denn die Serengeti mit ihrem einzigartigen Tierreichtum ist ein extrem lohnendes Revier für Fotografen. Das Spektakel der Gnuwanderung, die Räuber-Beute- Beziehungen und der Artenreichtum der Region bieten Motive im Überfluss. In seinem Buch Wildlife- Fotografie: Mit der Digitalkamera unterwegs in der Serengeti liefert Uwe Skrzypczak interessante Einblicke in die Ökologie des Gebiets und gibt hilfreiche Tipps, was bei der Planung für eine eigene Fotoreise zu beachten ist. Die große Besonderheit des Buches sind jedoch die äußerst praxisnahen Fotobeispiele. Uwe Skrzypczak scheut nicht davor zurück, auch weniger gelungene Aufnahmen zu präsentieren, wenn die Erklärung des Misserfolgs beim Leser für neue Erkenntnisse sorgt. Er spricht alle relevanten Themen an, unter anderem die geeignete Ausrüstung, Bildgestaltung und welche Aufnahmesituation welche Kameraeinstellungen erfordert. Gerade für jene, die sich an komplexere Digitalfotografie bisher nicht herangetraut haben, liefert Uwe Skrzypczak eine gut verständliche Einführung. Daher ist das Werk Wildlife-Fotografie ein Lehr- und Lernbuch im besten Sinne, das für Anfänger geeignet ist, aber auch Fortgeschrittenen noch Neues bietet. Und das Schöne ist man kann die gewonnenen Erkenntnisse auch außerhalb der Serengeti anwenden. -- Axel Gomille Uwe Skrzypczak Wildlife-Fotografie Mit der Digitalkamera unterwegs in der Serengeti Erschienen im dpunkt.verlag, August Seiten, komplett in Farbe, Festeinband 39,00 Euro 23

26 AUS DEM ZOO FRANKFURT Deto, der neue Okapi-Bulle, nährt die Hoffnung auf Nachwuchs bei den Waldgiraffen Von Christin Dederich, Riccarda Theis und Dr. Stefan Stadler Foto: Anna Schmitz Deto ist da. Der neue Okapi-Bulle im Frankfurter Zoo hat es den Weibchen bereits jetzt angetan. Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP ist Deto am 29. Juli aus Tschechien angereist, um für Nachwuchs zu sorgen. Zärtlich beschnuppert Deto seine Lomela. Es scheint, als sei Liebe im Gehege der Waldgiraffen eingekehrt. Der stattliche Bulle mit dem kastanienbraunen Fell und den markanten Streifen an Beinen und Flanke scheint genau das zu tun, wofür er gedacht ist. Detos Okapi-Liebe: Deto scheint sich mit Lomela zu verstehen, was den Zoo Frankfurt auf Nachwuchs hoffen lässt. Vorgänger Libembe wurde Anfang Juli nach Antwerpen geschickt, da es ihm im Zoo Frankfurt leider nicht gelungen war, mit den Weibchen Antonia und Lomela für Nachwuchs zu sorgen. Zwar hatte er 2008 vermehrt Deckversuche unternommen, aber ein kleines Okapi wollte nicht draus werden. Da Okapi-Weibchen unfruchtbar werden können, wenn sie, geschlechtsreif geworden, über einen längeren Zeitraum nicht erfolgreich gedeckt werden, musste natürlich wieder ein Herr in die Okapianlage. Okapis endemisch in ihrer Heimat im Norden und Nordosten der Demokratischen Republik Kongo gelten zurzeit nach Angaben der IUCN durch Lebensraumzerstörung, Bürgerkrieg und Wilderei als gefährdet (near-threatened), und die gesamte Population zählt vermutlich nicht viel mehr als Tiere. Aber auch das Überleben der mit weltweit nur ca. 160 Individuen kleinen Zoopopulation ist bisher alles andere als gesichert; in Europa leben zurzeit 54 Okapis in 17 zoologischen Institutionen. Umso wichtiger ist die Zusammenarbeit der beteiligten Zoos. Der Austausch und die Zuchtempfehlungen werden vom EEP auf der Basis sorgfältiger populationsbiologischer Analysen der Genetik sowie der Altersstruktur der Population durchgeführt. Auch Libembe hat auf diese Weise nun in Antwerpen mit der 18-jährigen Sophie eine neue Zuchtpartnerin gefunden. Nachdem Deto zunächst alleine auf einem abgetrennten Gehege in der alten Okapianlage am Giraffenhaus an seine neue Heimat gewöhnt wurde, ist er seit dem 24. August bei seinen Weibchen im neuen Okapistall untergebracht. Nach der ersten Begegnung scheint der Okapi-Bulle es besonders Lomela angetan zu haben. Die beiden haben bereits erste körperliche Annäherungsversuche unternommen und wurden sogar bei einigen Deckversuchen beobachtet. Der Zoo Frankfurt darf also hoffen in (frühestens) 15 Monaten, so lange dauert die Tragzeit bei Okapis, seine bisher erfolgreiche Okapizucht weiterführen zu können. Das letzte in Frankfurt geborene Okapi war Libembe im Jahr Gemeinsame Jahreskarte von Zoo Frankfurt und Opel-Zoo Seit September 2009 kann man an den Kassen von Opel-Zoo und Zoo Frankfurt eine Jahreskarte für beide Einrichtungen kaufen. Die gemeinsame Jahreskarte unterstreicht die Zusammenarbeit unserer Zoos, betonen der Frankfurter Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch und Dr. Thomas Kauffels, Direktor des Opel-Zoos in Kronberg. Uns freut es besonders, dass jetzt unsere Besucherinnen und Besucher von der verstärkten Zusammenarbeit profitieren, die auf anderen Gebieten bereits seit Längerem stattfindet. So bilden etwa beide Zoos ihre Tierpfleger gemeinsam aus und arbeiten auch tiergärtnerisch zusammen. Die beiden Zoos, der eine im Herzen der Stadt Frankfurt und der andere an den Hängen des Taunus, ergänzen sich hervorragend. Gorillas, Orang-Utans und Bonobos findet man nur im neuen Menschenaffenhaus Borgori-Wald im Zoo der Mainmetropole. Und wenn dort jemand fragt, wo es denn zu den Elefanten geht, wird ihm selbstverständlich der Weg in den Opel-Zoo erklärt, lacht Niekisch. Ein besonderer Anziehungspunkt im Opel-Zoo ist die neue Afrika Savanne, so Kauffels. Mit dem Giraffenschauhaus und der rund 24 ZGF GORILLA AUSGABE 3/2009

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