MRE in Pflegeeinrichtungen

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1 MRE in Pflegeeinrichtungen Grundlagen zu MRE Details zu MRGN Probleme mit MRE in Pflegeeinrichtungen Maßnahmen bei MRE Risikoanalyse mit MRE / BasisPlus Peter Bergen / Hygienefachkraft / NLGA 1

2 Grundlagen zu MRE Aktueller Stand der Dinge 2

3 Grundlagen zu MRE / Allgemein MRE = Multiresistente Erreger = Bakterien, die gegen die meisten normalerweise einsetzbaren Medikamente immun geworden sind. Bakterien werden nach ihrem Färbeverhalten in 2 Gruppen eingeteilt: Grampositiv = kugelförmige Bakterien mit dicker Zellwand Gramnegativ = meist längliche Bakterien ( Stäbchen ) mit dünner Zellwand Die grampositiven Bakterien haben untereinander gemeinsame Eigenschaften und die gramnegativen auch Wichtigste grampositive MRE: MRSA, die multiresistente Variante von Staphylococcus aureus VRE, die multiresistente Variante der Enterokokken Wichtigste gramnegative MRE: E. coli Klebsiella spp. Enterobacter spp. Pseudomonas aeruginosa Acinetobacter baumannii Sammelbezeichnung: MRGN, falls Multiresistenz vorliegt 3

4 Grundlagen zu MRE / MRSA MRSA = Methicillin resistenter Staphylococcus aureus (früher ORSA) Staphylococcus aureus ist grampositiv und fakulativ pathogen MRSA-Arten (unterschiedliche Eigenschaften): HA-MRSA (MRSA in medizinischen Einrichtungen) CA-MRSA (MRSA innerhalb der normalen Gemeinschaft) LA-MRSA (MRSA in der Tierhaltung) Der in Kliniken und Heimen verbreitete MRSA ist der HA-MRSA. Heimatadresse = Mund-Nasen-Rachenraum, Haut siedelt sich gern an Insertionsstellen & chron. Wunden an kann u. U. Infektionen verursachen Maßnahmen bei HA-MRSA in Alten- und Pflegeeinrichtungen gemäß KRINKO- oder NLGA-Empfehlung Bei HA-MRSA besteht eine Sanierungsmöglichkeit. Details in NLGA- Infoschrift MRSA-Sanierung im niedergelassenen Bereich. Diese und weitere Infos auf 4

5 Grundlagen zu MRE / MRGN = multiresistente gramnegative Stäbchenbakterien Gramnegative Stäbchenbakterien sind (wie MRSA) fakultativ pathogen Wie andere Bakterien auch, können gramnegative Stäbchenbakterien Antibiotika-Resistenzen bzw. Multiresistenzen (MRGN) bilden. Es gibt also stets Antibiotika-sensible, -resistente und -multiresistente Varianten, wobei die übrigen Eigenschaften weitgehend gleich sind. Bei MRGN handelt es sich nicht um ein bestimmtes Bakterium, sondern um eine Gruppe verschiedener Bakterien des Darmes und der feuchten Umgebung. Die Multiresistenz der MRGN wird oft durch Antibiotika-schädigende Substanzen wie ESBL (Extended Spectrum Beta-Laktamase) erzeugt. Die Fähigkeit, solche Substanzen bilden zu können, kann von einer Bakterienart zur anderen weitervermittelt werden. MRGN ist mit 4 Herkunftsquellen verbunden: Die menschliche Darmflora Die unbelebte Umgebung Lebensmittel Import durch Reisende 5

6 Faktoren zur Verbreitung von MRE / Flora Der Mensch ist mit ca. 1,5 KG Bakterien besiedelt. Die weitaus meisten dieser Bakterien sind lebensnotwendig und nützlich und bilden die körpereigene Flora. Viele Flora-Bakterien können aber auch Krankheiten erzeugen, wenn sie innerhalb des Körpers in Regionen verschleppt werden, wo sie nicht hingehören. Wenn sie sich hinsichtlich Art und Zusammensetzung verändern. Wenn Sie von anderen Personen auf mich übertragen werden (Kontakte). Solche Übertragungen und die Auslösung von Infektionen erfolgen hauptsächlich im Zuge medizinisch-pflegerischer Maßnahmen. Man spricht von Krankenhauskeimen und Krankenhausinfektionen. 6

7 Faktoren zur Verbreitung von MRE / Umgebung Es gibt auch Bakterien, die an sich nicht zu einer Flora gehören, sondern in der feuchten Umgebung zu finden sind. Bekanntestes Bakterium dieser Art: Pseudomonas aeruginosa. Auch diese Bakterien können u. U. schwere Infektionen verursachen. Ebenso sind diese Umgebungskeime in der Lage, sich in die Darmflora einzuklinken oder Urin, Wunden, Trachealsekret etc. zu kolonisieren. Wasserrückstände - aber auch Spuren von Urin, Wundsekret, Kot etc. sind in Bezug auf solche Bakterien wichtige Keimquellen. 7

8 Faktoren zur Verbreitung von MRE / Lebensmittel Fleisch aus der Massentierhaltung ist zu einem hohen Prozentsatz sowohl mit MRGN, als auch mit MRSA kontaminiert (bei Putenfleisch bis 70%). Grund ist der massenhafte systematische Einsatz von Antibiotika in der Tiermast. Allerdings sind die Bakterien-Stämme bei Schlachtfleisch und Wurst i. d. R. andere, als die bei nosokomialen Infektionen (aber halt nicht immer). 8

9 Faktoren zur Verbreitung von MRE / Reisende Die Resistenzlage von Bakterien ist von Land zu Land unterschiedlich. Erklärbar ist das durch den unterschiedlichen Umgang mit Antibiotika. Die Präsenz von MRSA variiert in den einzelnen Ländern, der Trend geht meist nach unten (in Deutschland auch). Grundsätzlich gibt es aber in allen Ländern einen Anstieg von MRGN. Innereuropäisch am meisten in Italien, Griechenland und Rumänien, weltweit in Indien, Pakistan und Länder des nahen Ostens und Afrika. Cephalosporin-Res. Cephalosporin-Res. 9

10 4MRGN? Das MRGN-Problem ist gravierender, als das Vorhandensein von MRSA. Gefürchtet und registriert wird vor allem die Zunahme von 4 MRGN. 10

11 Aktueller Stand der Dinge 11

12 Aktueller Stand der Dinge Hohe Dunkelziffer bei MRSA (ca. 3 4x), sehr hohe bei MRGN (ca x) Grund: MRSA wird im Krankenhaus gecreent, bei MRGN ist das kaum möglich. MRSA ist daher fast immer ein Screeningbefund und MRGN ein Zufallsbefund. 12

13 Details zu MRGN 13

14 MRGN-Eigenschaften Da MRGN eine Sammelbezeichnung ist, sind die Eigenschaften der einzelnen Bakterien unterschiedlich, wobei es aber Gemeinsamkeiten gibt: Vorliebe zum feuchten Milieu Übertragung durch direkte und indirekte Kontakte leicht möglich Gefahr von Infektionsausbrüchen Können je nach Lokalität sehr unterschiedliche Infektionen verursachen, die aber fast immer im Zusammenhang mit invasiven Maßnahmen stehen: Harndrainage Beatmung Infusionsbehandlung Operation Übertragung durch Tröpfchen (z. B. Inhalate) bedingt möglich Uneingeschränkt desinfektionsfähig Keine Sanierungsbehandlung möglich Wenn die Dispositions- oder Verursachungsfaktoren nicht beseitigt werden können, verbleibt MRGN auf unbestimmte Zeit 14

15 MRGN-Vorkommen (3-)MRGN & ESBL ist in der Bevölkerung sehr viel mehr verbreitet, als MRSA, wobei enorme Dunkelziffern bestehen. Starke Verbreitung in Pflege-Einrichtungen. MRGN nimmt in Krankenhäusern, speziell auf den Intensivstationen zu, während sich MRSA im Rückgang befindet. 15

16 MRGN-Probleme in medizinischen Einrichtungen MRGN sind in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen mittlerweile die häufigsten Erreger nosokomialer Infektionen. Große Bedeutung für Intensivstationen, medizinische Pflegeheime und therapeutische Wohngruppen (Beatmungspatienten). Dort ausgesprochene Neigung zu Infektionsausbrüchen. Dort hochdifferenzierte Vorgehensweise gemäß KRINKO- Empfehlung erforderlich. Die meisten Krankenhaushygiene- Skandale der letzten Zeit haben etwas mit MRGN zu tun. 16

17 Sachverhalte bei MRGN in Pflegeeinrichtungen MRGN sind in Pflegeeinrichtungen die weitaus häufigsten Keime bei MRE-Kolonisationen (ca % der Bewohner). In Alten- und Pflegeheimen handelt es sich fast immer um eine symptomlose Kolonisation, meist im Zusammenhang mit Harndrainagen oder Tracheostoma Im Alten- und Pflegeheim erzeugt MRGN (und MRSA) selten Gesundheitsprobleme (Infektionen), stört aber durch das Vorhandensein. MRGN im Altenheim ist (wie bei MRSA) vor allem eine Frage der Basishygiene. 17

18 Regelwerke zu MRGN in Pflegeeinrichtungen Hygienemaßnahmen richten sich nach der NLGA-Empfehlung MRGN in Alten- und Pflegeeinrichtungen (2016), erhältlich unter Neu: Im Gegensatz zu vorherigen Empfehlungen wird aktuell davon ausgegangen, dass bei 3MRGN i. d. R. eine funktionierende Basishygiene reicht und nur bei 4MRGN besondere Maßnahmen zu ergreifen sind. Eine systematische Risikoanalyse wird empfohlen. Für die Risikoanalyse bei MRE-positiven Bewohnern gibt es seit Dez auf eine Arbeitshilfe mit dem Titel MRE / BasisPlus. Weg von den Kochrezepten, hin zu einer Risiko-adaptierten Vorgehensweise. 18

19 Inhalte der NLGA-Empfehlung 19

20 Inhalte der NLGA-Empfehlung 20

21 Probleme mit MRE in Pflegeeinrichtungen 21

22 Ausgangslage MRE sind im normalen Alltag von Privatpersonen meist Kolonisationskeime mit einem niedrigen Gefährdungsgrad. MRE können sich aber im Zusammenhang mit bestimmten medizinisch-pflegerischen Leistungen und vorgeschädigten Personen als enorm gefährlich erweisen. Es kommt also darauf an, wo ich bin, in welchem Zustand ich mich mich befinde und was man mit mir macht. Im Krankenhaus bzw. auf einer Intensivstation sind daher bei MRE völlig andere Maßnahmen angemsssen, als im Pflegeheim und dort nochmal andere Maßnahmen, als im Privathaushalt. 22

23 MRE-Probleme in Pflegeeinrichtungen Zunehmende Bedeutung von MRE MRE-Fälle haben in den Alten- und Pflegeheimen in den letzten Jahren nicht wesentlich zugenommen. Es zeigt sich jedoch, dass MRE-Kolonisationen zunehmend dauerhaft verbleiben. Es entstehen zunehmend medizinisch ausgerichtete Pflegeeinrichtungen, deren Klienten gravierende MRE-relevante Dispositionen aufweisen. Durch das Hinzukommen der MRGN wird das Thema MRE zunehmend komplizierter, auch wegen der fehlenden Sanierungsmöglichkeiten. Befunde, Arztbriefe aber auch Fachempfehlungen werden zunehmend weniger verstanden, u. a. weil die verwendeten Termini den Adressaten aufgrund mangelnder Erfahrung nicht geläufig sind. Zunehmende Handlungsunsicherheit bei allen Beteiligten. Hohe Dunkelziffern stellen das Konzept der standardisierten besonderen Vorgehensweise bei MRE zunehmend in Frage. Die Frage zur Teilnahme am Gemeinschaftsleben ist wieder zunehmend ein großes Thema (u. a. aufgrund der DGKH-Maßnahmenpläne). Über Probleme bei MRSA-Sanierungen wird zunehmend berichtet. 23

24 Die Gretchenfrage bei MRE Die Übertragung von normalresistenten und multiresistenten Erregern ist gleich. Das Infektionsrisiko auch (wobei es bei MRE meist um Kolonisationen geht). Der Arbeitsschutz fordert so oder so eine Prävention vor Kontakt mit Biostoffen (pot. Infektionsfähige Mikroorganismen). Wie sind besondere Hygienemaßnahmen bei MRE zu begründen, wenn die Kontakte mit und die Verbreitungen von Biostoffen so oder so zu unterbinden sind? 24

25 Maßnahmen bei MRE in Pflegeeinrichtungen 25

26 Regelwerke Krankenhäuser Pflegerische Einrichtungen Regelungen und Vorgaben für Krankenhäuser und vergleichbare medizinische Einrichtungen Regelungen und Vorgaben für stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen und weitere Einrichtungen des Gesundheitswesens 26

27 Regelwerke Krankenhäuser Pflegerische Einrichtungen Wichtige Erkenntnisse: Das Wesentliche bei MRE ist die Basishygiene. Es gibt nur wenige zusätzliche Interventionsmöglichkeiten. Für ein sinnvolles, angemessenes Vorgehen ist eine Risikobeurteilung notwendig. 27

28 Basishygiene Alten- und Pflegeheim Krankenhaus Ambulante Rehaeinrichtung Wohngemeinschaft der ASH Was heißt Basishygiene konkret in den einzelnen Einrichtungen? Basishygiene wird erstmalig erläutert. Somit besteht eine Richtschnur. Was fehlt sind Details für die einzelnen Arbeitswelten. 28

29 Maßnahmen und Möglichkeiten / Basishygiene Organsiation Hygienebeauftr. Hygieneplan R&D-Pläne Personalhygiene Arbeitskleidung PSA Händedesinfektion Individualhygiene Körperpflege Händehygiene Umgebungshygiene Unterhaltsreinigung Flächendesinf. Abfallentsorg. Wäscheentsorg. Wäscheaufber Amb. Pflg. Tagespflg. Betr.einrichtg. Altenheim Pflegeheim ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja evtl. ja evtl. ja ja ja evtl. evtl. ja ja ja ggf. ggf. ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja reinigend reinigend reinigend reinigend desinf. ggf. ggf. ggf. ja ja normal normal normal AS AS normal regelhaft normal regelhaft regelhaft normal ggf.desinf. normal desinf. desinf.

30 MRE-Interventionshygiene = wie bisher = modifizierend Organsiation Hygienebeauftr. Hygieneplan R&D-Pläne Personalhygiene Arbeitskleidung PSA Händedesinfektion Individualhygiene Körperpflege Händehygiene Umgebungshygiene Unterhaltsreinigung Flächendesinf. Abfallentsorg. Wäscheentsorg. Wäscheaufber Amb. Pflg. Tagespflg. Betr.einrichtg. Altenheim Pflegeheim ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja evtl. ja evtl. ja ja ja evtl. evtl. ja ja ja ggf. ggf. ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja reinigend reinigend reinigend reinigend desinf. ggf. ggf. ggf. ja ja normal normal normal AS AS normal regelhaft normal regelhaft regelhaft normal ggf.desinf. normal desinf. desinf.

31 Unterschiede Was sich auch bei MRE im Wesentlichen nicht ändert: Händedesinfektion Verwendung von Schutz- bzw. Einmalhandschuhen und Mund- Nasenschutzmasken Medizinisch-pflegerische Versorgung Aufbereitung von Geschirr und Besteck Aufbereitung von Flachwäsche Unterhaltsreinigung Wohnen (meist auch im Doppelzimmer möglich) Teilnahme am Gemeinschaftsleben Besuchsregeln 31

32 Unterschiede Was sich bei MRE ändert: Verwendung von langärmligen Schutzkitteln bei der pflegerischen Versorgung Sicherung des Informationsflusses (Datenschutz beachten!) Aufbereitung von Privatwäsche (desinfizierend) Sammeln von Abfällen und Schmutzwäsche (im Zimmer) 32

33 Maßnahmen und Möglichkeiten / Grenzen Seit 2005 wird empfohlen, auch bei MRE ein normales Gemeinschaftsleben zu praktizieren! 33

34 Maßnahmen und Möglichkeiten / Grenzen Was bei MRE im Altenheim i. d. R. nicht möglich oder unerwünscht ist: Räumliche Isolierung oder Ausschluss vom Gemeinschaftleben. Teilnahme am Gemeinschaftsleben mit Schutzausrüstung (z. B. MNS bei MRSA- Kolonisation). Weitergabe von Informationen zum Infektionsstatus an Personen, die nicht an die Schweigepflicht gebunden sind. Zimmerkennzeichnung mit Warnhin-weisen oder Hygienealtar vor der Tür. Abstriche ohne Indikation oder Personalabstriche ohne dringende Notwendigkeit 34

35 MRE-bezogene Risikobeurteilung Aussagen der KRINKO 35

36 Risikoanalyse mit dem MRE / BasisPlus-Konzept 36

37 Das Konzept von MRE / BasisPlus = EDV-System zur Risikobeurteilung und Ermittlung von angemessenen Hygienemaßnahmen bei MRE. Für unterschiedliche stationäre Einrichtungen. In einem Zentraldokument (ZD) wird das Konzept und die Vorgehensweise von MRE / BasisPlus beschrieben. Das ZD ist für alle Einrichtungen gleich. Alle Details (z.b. Grundlagenteil, Checklisten, Detaildateien etc.) sind als Module in gesonderten Dokumenten enthalten und vom ZD über Links abrufbar. Das ZD und alle anderen MRE / BasisPlus-Dokumente sind bildschirmoptimiert und können als pdf-dokument auf Tablets (Windows), Notebooks oder PCs verwendet werden. 37

38 Das Konzept von MRE / BasisPlus In einem Zentraldokument (ZD) wird das Konzept und die Vorgehensweise von MRE / BasisPlus beschrieben. Das ZD ist für alle Einrichtungen gleich. Alle Details (z.b. Grundlagenteil, Checklisten, Detaildateien etc.) sind als Module in gesonderten Dokumenten enthalten und vom ZD über Links abrufbar. Das ZD und alle anderen MRE / BasisPlus-Dokumente sind bildschirmoptimiert und können als pdf-dokument auf Tablets (Windows), Notebooks oder PCs verwendet werden. 38

39 Das Prinzip von MRE / BasisPlus Infektions- Risiken BASIS BASIS Je nach Art der Einrichtung, des Klientels und der dort stattfindenden Tätigkeiten ergeben sich Infektionsrisiken... die durch Maßnahmen der Basishygiene minimiert werden sollen, wobei Restrisiken verbleiben die im Bedarfsfall durch Interventionsmaßnahmen gezielt beantwortet werden. 39

40 MRE / BasisPlus-Konzept des NLGA EDV-System zur Risikobeurteilung und Ermittlung von angemessenen Hygienemaßnahmen bei MRE. Vorgehensweise: Ermittlung der praktizierten Basishygiene anhand einer Checkliste. Ausgleich von Defiziten der Basishygiene. Hinterfragung der Dispositionen des Klientels Hinterfragung der vor Ort praktizierten Tätigkeiten Auswahl interventionshygienischer Maßnahmen anhand einer Checkliste. 40

41 Die Vorgehensweise von MRE / BasisPlus 41

42 Instrumente zur Ermittlung der Basishygiene Kürzel Basis A1 Basis B1 Basis B2 Basis B3 Basis B4 Geeignet für Gesundheits- oder Sozialeinrichtungen deren Klienten i. d. R. keine Dispositionen aufweisen und keiner krankenpflegerischen Betreuung bedürfen. Alten- und Pflegeheime oder andere Gesundheitseinrichtungen deren Klienten dort wohnen, teilweise Dispositionen aufweisen und teilweise krankenpflegerisch betreut werden. Pflegeheime mit einem medizinischen Schwerpunkt, d. h. Einrichtungen, deren Klienten dort wohnen, erhebliche Dispositionen aufweisen und medizinisch-pflegerisch betreut werden. Tagespflegeeinrichtungen und andere Gesundheitseinrichtungen deren Klienten dort nicht wohnen, teilweise Dispositionen aufweisen und teilweise krankenpflegerisch betreut werden. Wohngemeinschaften, deren Mitglieder erheblich disponiert sind und einer fortwährenden medizinischpflegerischen Betreuung bedürfen, welche durch einen hierfür engagierten Pflegedienst erfolgt * Stand

43 Checklisten zur Ermittlung der Basishygiene Kürzel Basis A1 Basis B1 Basis B2 Basis B3 Basis B4 Geeignet für Gesundheits- oder Sozialeinrichtungen deren Klienten i. d. R. keine Dispositionen aufweisen und keiner krankenpflegerischen Betreuung bedürfen. Alten- und Pflegeheime oder andere Gesundheitseinrichtungen deren Klienten dort wohnen, teilweise Dispositionen aufweisen und teilweise krankenpflegerisch betreut werden. Pflegeheime mit einem medizinischen Schwerpunkt, d. h. Einrichtungen, deren Klienten dort wohnen, erhebliche Dispositionen aufweisen und medizinisch-pflegerisch betreut werden. Tagespflegeeinrichtungen und andere Gesundheitseinrichtungen deren Klienten dort nicht wohnen, teilweise Dispositionen aufweisen und teilweise krankenpflegerisch betreut werden. Wohngemeinschaften, deren Mitglieder erheblich disponiert sind und einer fortwährenden medizinischpflegerischen Betreuung bedürfen, * Stand welche durch einen hierfür engagierten Pflegedienst erfolgt. 43

44 Detaildateien zu Themen der Basishygiene Kürzel Basis A1 Basis B1 Basis B2 Basis B3 Basis B4 Geeignet für Gesundheits- oder Sozialeinrichtungen deren Klienten i. d. R. keine Dispositionen aufweisen und keiner krankenpflegerischen Betreuung bedürfen. Alten- und Pflegeheime oder andere Gesundheitseinrichtungen deren Klienten dort wohnen, teilweise Dispositionen aufweisen und teilweise krankenpflegerisch betreut werden. Pflegeheime mit einem medizinischen Schwerpunkt, d. h. Einrichtungen, deren Klienten dort wohnen, erhebliche Dispositionen aufweisen und medizinisch-pflegerisch betreut werden. Tagespflegeeinrichtungen und andere Gesundheitseinrichtungen deren Klienten dort nicht wohnen, teilweise Dispositionen aufweisen und teilweise krankenpflegerisch betreut werden. Wohngemeinschaften, deren Mitglieder erheblich disponiert sind und einer fortwährenden medizinischpflegerischen Betreuung bedürfen, * Stand welche durch einen hierfür engagierten Pflegedienst erfolgt. 44

45 Resultat nach Erreichen des Ziels Nach Ausschöpfung aller indizierten Maßnahmen der Basis- und Interventionshygiene gehören die verbleibenden Übertragungsmöglichkeiten zu den Risiken des täglichen Lebens innerhalb der betreffenden Einrichtungen. Ausnahmesituationen Infektionsausbrüche oder vermehrte Kolonisationen in einem zeitlichen und ursächlichen Zusammenhang Klienten mit MRE wie 4MRGN, 3MRGN Klebsiella pneumoniae 3MRGN Acinetobacter baumannii bei gleichzeitiger Gegenwart von Klienten mit MRE-relevanten Dispositionen Klienten mit PVL-bildenden Staphylokokken (unabhängig von CA-MRSA) In diesen Ausnahmesituationen ist die Hinzuziehung des örtlichen Gesundheitsamtes notwendig. 45

46 Handlungsbedarf bei MRE im Altenheim Keine Gefährdungssituation Typische Konstellation in Tagespflegeeinrichtungen Art des MRE MRE-pos. Bewohner Mitbewohner Tätigkeiten HA-MRSA, 3MRGN, VRE ist kooperativ bzw. verbreitet keine Biostoffe weisen keine MRE-relevanten Dispositionen auf sozial-betreuend Beschäftigung, Service CA-MRSA 4MRGN & Co ist unkooperativ bzw. verbreitet Biostoffe weisen MRE-relevante Dispositionen auf medizinisch-pflegerisch Grund-/Behandlungspflege Basishygiene ohne Interventionsmaßnahmen 46

47 Handlungsbedarf bei MRE im Altenheim Gefährdungssituation ist gegeben Typische Konstellation in Alten- und Pflegeheimen Art des MRE MRE-pos. Bewohner Mitbewohner Tätigkeiten HA-MRSA, 3MRGN, VRE ist kooperativ bzw. verbreitet keine Biostoffe weisen keine MRE-relevanten Dispositionen auf sozial-betreuend Beschäftigung, Service CA-MRSA 4MRGN & Co ist unkooperativ bzw. verbreitet Biostoffe weisen MRE-relevante Dispositionen auf medizinisch-pflegerisch Grund-/Behandlungspflege Basishygiene + Interventionsmaßnahmen 47

48 Handlungsbedarf bei MRE im Altenheim Besondere Gefährdungssituation ist gegeben Häufige Konstellation in medizinischen Pflegeheimen Art des MRE MRE-pos. Bewohner Mitbewohner Tätigkeiten HA-MRSA, 3MRGN, VRE ist kooperativ bzw. verbreitet keine Biostoffe weisen keine MRE-relevanten Dispositionen auf sozial-betreuend Beschäftigung, Service CA-MSSA 4MRGN & Co ist unkooperativ bzw. verbreitet Biostoffe weisen MRE-relevante Dispositionen auf medizinisch-pflegerisch Grund-/Behandlungspflege Basishygiene + Interventionsmaßnahmen + Hinzuziehung GA 48

49 Fazit Das Vorhandensein von MRE gehört zu den Brot-und-Butter- Themen eines Alten- und Pflegeheims. Das Aufkommen von MRGN ist in Heimen weit höher, als das von MRSA (auch wenn es einem genau umgekehrt vorkommt). Die Vorgehensweise bei MRE in Heimen unterscheidet sich erheblich von der in Kliniken und anderen medizinsichen Einrichtungen. Bei den Maßnahmen in Altenheimen geht es im Prinzip um eine leicht erweiterte Basishygiene. Auf die muss allerdings Verlass sein. Viele im Krankenhaus notwendigen Maßnahmen kommen schon aus rechtlichen Gründen in einem Pflegeheim nicht in Frage. Was immer man in diesem Zusammenhang unternimmt, sollte stets auf Basis einer anerkannten Fachempfehlung erfolgen. Wenn Sie angemessen handeln wollen, erfordert dies eine strukturierten Risikoanalyse. Mit MRE / BasisPlus ist das möglich. 49

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