Qualitätsgesicherte Einführung von Innovationen in die Onkologie durch klinische Krebsregistrierung - Tumorzentrum Berlin e.v.
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- Benedikt Hilko Schumacher
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1 TumorZentrum Berlin e.v. Qualitätsgesicherte Einführung von Innovationen in die Onkologie durch klinische Krebsregistrierung - Tumorzentrum Berlin e.v. Dr. med. vet. Annette Reinecke, MSE, FTÄ für Epidemiologie, Geschäftsführerin Tumorzentrum Berlin e. V. annette.reinecke@tzb.de 1
2 Das Tumorzentrum Berlin, Organigramm der Onkologie in Berlin TZB Dachverband Epidemiologische Krebsregister GKR Niedergelassene Onkologen und Hausärzte Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) Tumorzentru m für Klinik & Praxis in Berlin e.v. (TZKP) Tumorzentrum gemeinnütziger & konfessioneller Krankenhäuser in Berlin e.v. (TZGKB) Tumorzentrum Berlin-Buch Vivantes Tumorzentrum -Clinical Cancer Center Berlin (CCCB) Datenbank A 2
3 Klinisches Krebsregister in Berlin ab 2016: Große Chance für die Versorgungsebene Zeitnahe und vollzählige Meldung von melderelevanten Ereignissen (gesetzliche Frist: 4 Wochen) Zeitnahe Auswertung der klinischen Daten, deutlich kürzeres Auswertungs- Intervall als vom Epidemiologischen Register möglich Prävalenz/Letalitätsraten schneller verfügbar Zentrale Steuerung der Onkologischen Versorgung für die Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg Versorgungsforschung ist flächendeckend und losgelöst von klinischen Studien (und damit ohne Selektionsbias) für Berlin und Brandenburg möglich! 3
4 TumorZentrum Berlin e.v. Beispiele aus Berlin 4
5 Beispiel: Lungenkarzinom Gesamtüberleben nach Target-Therapie (nur Adeno-Ca/ UICC IV)
6 Beispiel Lungenkarzinom: Aktivitäten zur Qualitätssicherung, Benchmarking und Prävention vonseiten der Projektgruppe Lungenkarzinom am Tumorzentrum Berlin e.v. Evaluation von Parametern der Qualitätssicherung/ Prozessstrukturen innerhalb der Chirurgie (2009), Pathologie (in Planung), Strahlentherapie (2010) und Pneumologie (2011) der Berliner Lungenkrebszentren mit Benchmarking und Publikationen Aufbau einer Datenbank für Biomarker stratifizierter Medizin in der Thoraxonkologie in Planung Präventionsprogramm Schüler in der Klinik 2007 entwickelt und seitdem Durchführung von ca. 50 Besuchen jährlich von Schulklassen für ein 2- stündiges Programm. Evaluation der Ergebnisse innerhalb einer Masterarbeit (mit Nachweis eines primärpräventiven Effektes). 6
7 Beispiel: Kopf-Hals-Tumore/ humanes Papilloma Virus HPV-positiv, p53 wt & Nichtraucher Log-Rang-Test:p= Overall survival HPV-negative p53 mut disruptive HPV-positiv, p53 wt & Raucher HPV-negative p53 wt/mut non-disruptive Log-rank: p=0.04 Log-Rang-Test:p= 0.04 Inzidenzangaben vom GKR, Patientenkohorte der Charité, : Gesamtüberleben bei TP53 Mutation, HPV und Zigarettenkonsum (1 Radiochemotherapie) Time [months] Contribution of human papilloma virus to the incidence of sqamous cell carcinoma of the head and neck in a European population with high smoking prevalence, European Journal of Cancer (2015) , I. Tinhöfer, U. Keilholz, A. Reinecke et.al.
8 Beispiel Kopf-Hals-Tumore: Chancen einer zentralen, zeitnahen Datenerfassung am Klinischen Krebsregister Selektive HPV-Impfungen derzeit nur für Mädchen in Deutschland. Wenn keine Impfung bei Männern erfolgt, (so wie modellhaft in der Schweiz) dann gibt es keinen Herdenschutz, somit keinen Schutz beider Geschlechter vor sämtlichen HPV-assoziierten Tumoren in Deutschland (der Anteil HPV + Tumore liegt je nach Entität zwischen 27-80%) Flächendeckende Zusammenführung von Inzidenzdaten zu HPV+ Karzinomen möglich Wünschenswert wäre die Erfassung : HPV Impfung ja/nein, Tumor HPV+ ja/nein. Regelmäßige Anpassung des ADT Basisdatensatzes auf Anforderungen des ÖGD
9 Herausforderungen bei Screening Maßnahmen zur Krebsfrüherkennung Krebs Untersuchungsbefund Nur bei effektiver Lebenszeitverlängerung sinnvoll Kosten-Nutzen-Faktoren, Gefahr der Überdiagnose Die Methode muss qualitätsgesichert sein Die Untersuchungsergebnisse müssen so eindeutig richtig wie möglich sein! Spezifität/ Treffsicherheit (richtig negativ) Sensitivität/Methodenempfindlichkeit (richtig positiv) Effekt bei opportunistischem Screening nicht strukturiert messbar Effekt durch kontrolliertes Screening messbar Nach Einführung eines Screenings erfolgt zunächst ein bis zu dreifacher Anstieg der Inzidenz Erst nach ca Jahren ist eine Beurteilung von gestiegenen Überlebenszeiten durch die Früherkennung möglich Erst nach >10 Jahren ist die sog. Überdiagnose feststellbar (durchs Screening entdeckte, aber nicht therapiewürdige Erkrankungsereignisse, heben dann fälschlicherweise die Überlebenszeit) 9
10 Beispiel: Einführung von Cervixkarzinom-Screening 1960, Finnland ( Alter: 35, alle 5 Jahre) Dänemark vor 1960 Dänemark um 1998 Finnland vor 1960 Finnland um
11 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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