Hotelmarkt Stuttgart. April 2007
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- Paulina Wolf
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1 Hotelmarkt Stuttgart April 2007
2 Vorwort Stadt Stuttgart Vorwort Dr. Lübke GmbH Stuttgart ist viel schöner als Berlin sangen die Fußball- Fans im vergangenen Jahr, als das Sommermärchen 2006 Realität und Deutschland in Stuttgart das kleine Finale um den dritten Platz bei der Fußball- Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Die sichtbaren und die verdeckten Schönheiten, Erlebnis- und Sehenswürdigkeiten der baden-württembergischen Landeshauptstadt sind vielen Besuchern und Gästen erst in den letzten Jahren bewusst geworden. Dabei sind die Kunstwerke, die Kultur- und Musetempel und die sportlichen Highlights in der Metropole des deutschen Südwestens schon längst Legende. Aber es brauchte vielleicht den Anstoß der Fußball-Weltmeisterschaft um aus dem Schatten hervorzutreten und zu beweisen, dass Stuttgart eine der lebenswertesten deutschen Großstädte ist, wie die Rankings der letzten Jahre immer wieder beweisen. Dies schlägt sich auch sichtbar in der Auslastung der Hotels nieder. Seit Jahren sind steigende Übernachtungszahlen an der Tagesordnung und der Markt an Hotels aller Kategorien, vom Einfachst- bis zum Luxushotel ist noch längst nicht gesättigt, wie dieser von der Firma Dr. Lübke GmbH erstellte Bericht Hotelmarkt Stuttgart April 2007 eindeutig unter Beweis stellt. Die Automobilmuseen von Mercedes-Benz und Porsche sowie die neue Landesmesse am Flughafen werden in den nächsten Jahren nachhaltig die Szene zusätzlich beleben. Denen, die die jetzt erstmals publizierten Daten recherchiert und zusammengetragen haben, sagen wir im Namen der Landeshauptstadt Stuttgart herzlichen Dank. Sie haben dazu beigetragen, dass jetzt Hotelbetreiber und Investoren auf verlässliche Zahlen zurückgreifen können. Im vergangenen Jahr hat die Hotellerie in der Region Stuttgart ein absolutes Rekordjahr erlebt. Das heimische Gottlieb-Daimler-Stadion hat während der Fußball-WM in- und ausländische Gäste in Scharen angezogen. Die Stadt hat eine bis dahin einzigartige emotionale wie auch wirtschaftliche Ausnahmesituation erlebt. Aber auch außerhalb der Fußball-WM hat die badenwürttembergische Landeshauptstadt an Stärke gewonnen. Eine Reihe international bekannter und erfolgreicher Unternehmen in der Region sowie ein gewachsener Kongress- und Tagungsmarkt sichern einen regen Zulauf an Geschäftsreisenden. Parallel dazu zahlt sich das Engagement im touristischen und kulturellen Bereich aus: Highlights wie das Musical Mamma Mia! oder das Cannstatter Volksfest sind für viele Privatpersonen eine Reise wert. Die positive Entwicklung der Schwabenmetropole zeigt auch bei Investoren Wirkung. Allein bis 2008 sollen sechs neue Hotels ihre Pforten öffnen. Weitere werden mit Sicherheit folgen. Und auch unsere Trendanalyse Die Strategien der Immobilieninvestoren in Deutschland hat gezeigt, dass jeder elfte Hotelinvestor die Region als interessant einstuft. Damit hat Stuttgart gute Chancen, von Platz acht am bundesweiten Hotelmarkt weiter aufzusteigen. Wir freuen uns, Ihnen nun erstmalig in Kooperation mit der Landeshauptstadt Stuttgart unseren Hotelmarktbericht Stuttgart vorzustellen. Dieser erläutert Ihnen ausführliche Zahlen und Details der Stuttgarter Tourismusbranche. Auf Basis dieser Daten und unserer Marktkenntnisse haben wir darüber hinaus einen Ausblick für die kommenden Jahre für Sie erstellt. Dr. Wolfgang Schuster Dr. Klaus Vogt Morten Hahn Ulrich Jacke Oberbürgermeister Landeshauptstadt Stuttgart Direktor Stabsabteilung Wirtschaftsförderung Geschäftsführende Gesellschafter der Dr. Lübke GmbH 2
3 Erstmals 2,5-Millionen-Schwelle bei Übernachtungen überschritten In 2006 konnte sich die Stuttgarter Tourismusbranche über ein neues Rekordergebnis freuen. Rund Übernachtungen wurden in den Beherbergungsbetrieben der baden-württembergischen Landeshauptstadt registriert. Dies entspricht einer absoluten Zunahme um Übernachtungen und einer Zuwachsrate von 11,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Gästeankünfte stieg um 10,8 Prozent auf Die Fußball-Weltmeisterschaft hat dabei eine wichtige Rolle gespielt, aber nicht allein zu dieser guten Entwicklung beigetragen. Im Fußballmonat Juni, als fünf Spiele in Stuttgart stattfanden, wurden rund Übernachtungen gebucht. Das sind 17,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Aber auch die übrigen Monate legten mit Ausnahme des Aprils stark zu. Zum Teil ist dies die Auswirkung eines Verlagerungseffekts der WM, der dazu führte, dass Kongresse und Tagungen in andere Monate verschoben wurden. Zum anderen macht sich bei vielen Hoteliers bemerkbar, dass die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands wieder auf dem Aufwärtspfad ist und damit auch das Geschäftsreisevolumen wächst. Die größten Steigerungen bei den Übernachtungszahlen wurden im Mai (+26,6%) und im März (+20,6%) erzielt. Stärkste Monate waren, wie auch in den Vorjahren, der September ( Übernachtungen) und der Oktober ( Übernachtungen). In dieser Zeit startet in Stuttgart nach der Sommerpause der Geschäftsreisetourismus wieder durch und große Veranstaltungen, wie das Cannstatter Volksfest, kurbeln den Tourismus an. Mit seinen 2,5 Millionen Übernachtungen ist Stuttgart der achtgrößte Hotelmarkt Deutschlands. Unter den deutschen Top-10-Hotelstandorten verzeichnete Dresden (+18,6%) in 2006 mit Abstand den stärksten Anstieg der Übernachtungszahlen. Dies ist unter anderem neuen Attraktionen, wie der wieder aufgebauten Frauenkirche und der Wiedereröffnung des historischen Grünen Gewölbes, zu verdanken. Hamburg (+11,5%) und Frankfurt (+11,3%) hatten ähnlich hohe Zuwachsraten wie Stuttgart (+11,2%). Schwächer fielen die Zuwächse in Berlin (+8,8%), Düsseldorf (+8,0%), Leipzig (+6,8%), Hannover (+3,7%), Köln (+4,1%) und München (+4,1%) aus. Im Bundesdurchschnitt erhöhte sich das Übernachtungsaufkommen um 2,1 Prozent. Abb. 1: Entwicklung der Übernachtungszahlen 1 in Stuttgart 1996 bis 2006 Abb. 2: Wichtigste Besuchsgründe der Übernachtungsgäste in Stuttgart (Schätzung) Übernachtungen in /3 1/3 1/ Jahr Privatreisende Kongress- und Tagungsbesucher Geschäftsreisende Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt Quelle: Schätzung des Statistischen Amts der Landeshauptstadt Stuttgart 1 In Beherbergungsbetrieben mit 9 oder mehr Betten, inkl. Camping 3
4 Geschäftsreisende überwiegen Die Langzeitbetrachtung zeigt, dass die touristische Nachfrage in der Schwabenmetropole in den letzten 15 Jahren kontinuierlich gewachsen ist. Seit 1992 hat sich das jährliche Übernachtungsaufkommen mehr als verdoppelt. Dies lässt sich einerseits durch die Globalisierung und die damit verbundene zunehmende Reisetätigkeit der stark exportorientierten Stuttgarter Unternehmen erklären. Ein wachsendes Segment ist auch der Tagungsmarkt, der schätzungsweise ein Drittel des Stuttgarter Übernachtungsaufkommens generiert. Außerdem hat sich die Attraktivität für private Städtereisen durch große Veranstaltungen und den Ausbau der touristischen Infrastruktur erhöht. Zu den touristischen Highlights zählen Musicals ( Mamma Mia! und Die drei Musketiere ), das Cannstatter Volksfest, das als zweitgrößtes deutsches Volksfest nach dem Münchener Oktoberfest bezeichnet wird, und der Weihnachtsmarkt, der sich besonders bei Besuchern aus der Schweiz wachsender Beliebtheit erfreut. Weitere Anziehungspunkte sind Museen (z.b. Staatsgalerie, das 2006 eröffnete Mercedes- Benz-Museum als weltgrößtes Automobilmuseum), der Zoologische Garten Wilhelma oder das Factory-Outlet- Center bei Metzingen. Nach wie vor überwiegt aber in Stuttgart der geschäftlich motivierte Reiseverkehr, während der Anteil der Freizeitreisenden an den Übernachtungen nur bei etwa einem Drittel liegt. Anders als in Städten wie Berlin oder München ist der Tourismus in Stuttgart stark auf Events bezogen und damit kein Selbstläufer, so Markus Hofherr, Vorsitzender der Stuttgarter DEHOGA-Fachgruppe Tourismus und Hotel. 25 Prozent mehr Übernachtungen durch Auslandsgäste im WM-Jahr Nie zuvor wurden so viele Übernachtungen ( ) von Besuchern aus dem Ausland gebucht wie im Jahr Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste um 25,4 Prozent und erreichte einen Anteil von 32 Prozent am gesamten Übernachtungsaufkommen. Besonders starke Zuwächse verzeichneten erwartungsgemäß die Länder, deren Fußballmannschaften bei der Weltmeisterschaft in Stuttgart spielten. Dies waren Großbritannien mit zusätzlichen Übernachtungen (+56,6%), die Niederlande ( Übernachtungen; +75,1%), die Schweiz ( Übernachtungen; +17,1%), Spanien ( Übernachtungen; +39,0%), Frankreich ( Übernachtungen; +17,4%), Australien, Portugal, die Elfenbeinküste, Tunesien, Ecuador und Kroatien. Mit Abstand der wichtigste Auslandsmarkt sind allerdings die USA ( Übernachtungen). Hohe Anteile entfallen in dieser Gruppe auf den Geschäftsreiseverkehr des deutsch-amerikanischen Automobilkonzerns DaimlerChrysler. Auf den weiteren Plätzen folgen Großbritannien (83.900), die Schweiz (74.500), Frankreich (47.900), Italien (45.000) und die Niederlande (39.700). 46 Prozent der Kapazitäten im gehobenen Segment Insgesamt sind heute in Stuttgart 157 Beherbergungsbetriebe mit Betten am Markt. Von den angebotenen Betten entfallen 55 Prozent auf Hotels, 28 Prozent auf Hotel Garnis, 6 Prozent auf Gasthöfe und Pensionen und 11 Prozent auf sonstige Beherbergungsbetriebe wie Ferien- oder Schulungsheime. Zur Zeit gibt es drei Hotels der 5-Sterne-Kategorie. Rund 990 Betten bzw. 570 Zimmer lassen sich dem Luxus- Segment (5 Sterne) zuordnen. 2 Das entspricht 6 Prozent der angebotenen Betten im Stuttgarter Beherbergungsgewerbe. Auf 4-Sterne-Hotels entfallen rund Betten (3.500 Zimmer) in 20 Betrieben, das sind 40 Prozent des Bettenangebots. Damit sind insgesamt 46 Prozent der Kapazitäten im gehobenen oder im Luxussegment angesiedelt (Hamburg 46%, Frankfurt: 59%, München 58%). 2 Quelle: Dr. Lübke Research / HRS Hotel Reservation Service 4
5 Nachfrage stärker gewachsen als das Bettenangebot Seit 1996 hat sich die Bettenzahl im Stuttgarter Beherbergungsgewerbe um 37,8 Prozent erhöht. Pro Jahr entspricht dies einem durchschnittlichen Kapazitätsausbau von 446 Betten. Der Zuwachs wurde bisher problemlos vom Markt aufgenommen. Die Zahl der Übernachtungen ist in diesem Zeitraum wesentlich stärker gewachsen als das Bettenangebot, nämlich um 58,4 Prozent. Dies hat sich entsprechend positiv auf die Bettenauslastung ausgewirkt, die von 36,9 Prozent (1996) auf 43,8 Prozent im Jahr 2006 angestiegen ist. Abb. 3: Bettenangebot und Auslastung Abb. 4: Wachstum von Übernachtungen und Bettenangebot (Index: 1996 = 100) ,0 160,0 Bettenangebot Jahr Bettenangebot Bettenauslastung 65,0 60,0 55,0 50,0 45,0 40,0 35,0 30,0 25,0 20,0 Auslastung in % Index (1996 = 100) 150,0 140,0 130,0 120,0 110,0 100,0 90, Jahr Übernachtungen Betten Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt Quelle: Schätzung des Statistischen Amts der Landeshauptstadt Stuttgart Mehr als neue Zimmer in 2007 In nächster Zeit wird das Bettenangebot in Stuttgart einen erheblichen Zuwachs erfahren. In 2007 werden nach unseren Recherchen fünf Hotels mit insgesamt etwa Zimmern (ca Betten) eröffnen schwerpunktmäßig im gehobenen Preissegment (vier Sterne). Das ist vier mal so viel wie der jährliche Zuwachs im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Für 2008 steht nach derzeitigem Kenntnisstand eine Neueröffnung mit 138 Zimmern (275 Betten) an. Im Gespräch sind weitere Hotelstandorte am Mineralbad Berg, auf dem Dinkelacker-Areal oder auf dem EnBW- Gelände in der Lautenschlagerstraße. Ob, und wann diese Projekte realisiert werden, steht jedoch nicht fest. 5
6 Neueröffnungen 2007 und Projekte Projekt Kategorie Zimmer Standort Jahr NH Stuttgart-Airport 208 Nähe Airport 2007 Motel One 170 Mercedes-Forum / Heilbronner Str Mövenpick Hotel Stuttgart Airport 326 Flughafen / Neue Messe 2007 Arcotel Camino Stuttgart 175 Heilbronner Straße 2007 Express by Holiday Inn Stuttgart-Messe mittel 146 Leinfelden-Echterdingen/ Neue Messe 2007 Acom 138 Neue Messe 2008 Motel One 180 Lautenschlagerstr. / Hauptbahnhof 2009 Quelle: Dr. Lübke Research Steigende Zimmerpreise und Auslastungsplus Für 2006 kann das Stuttgarter Hotelgewerbe eine gute Bilanz ziehen. Die durchschnittliche Zimmerauslastung verbesserte sich in den Monaten Januar bis September 2006 um 7,9 Prozent. Im Schnitt zahlten die Gäste pro Übernachtung 14,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dadurch erhöhte sich der durchschnittliche Zimmererlös (RevPar) um 23,2 Prozent. Gewinner und Verlierer in Deutschland Jahresvergleich Januar bis September 06/ Ø Belegung (%) Ø Zimmerpreis () Ø Zimmererlös () 2005 % Änderung % Änderung % Änderung Dortmund 57,6 53,6 7,6 68,9 57,6 19,6 39,7 30,9 28,7 Dresden 75,2 65,0 15,6 81,7 75,5 8,2 61,4 49,1 25,1 Leipzig 62,4 56,1 11,2 60,7 54,1 12,1 37,9 30,4 24,7 Stuttgart 67,0 62,1 7,9 93,1 81,6 14,1 62,4 50,6 23,2 Essen 58,1 51,9 11,9 88,5 80,5 10,0 51,4 41,8 23,1 Berlin 66,8 62,3 7,1 99,3 87,0 14,2 66,3 54,2 22,3 Hamburg 74,3 70,1 6,0 102,6 90,5 13,4 76,3 63,5 20,2 Nürnberg 61,5 60,1 2,3 91,5 82,4 11,0 56,3 49,5 13,6 Köln 63,8 63,7 0,1 101,9 89,8 13,4 65,0 57,2 13,6 München 70,9 69,6 1,9 116,5 106,3 9,6 82,6 73,9 11,7 Deutschland 62,6 60,7 3,1 89,5 82,6 8,4 57,0 50,1 11,8 Quelle: Hotel Benchmark Survey von Deloitte 6
7 Hotelinvestments In 2006 wechselten zwei Stuttgarter Hotels ihren Eigentümer: Im Jahr 2005 wurden in der Region folgende größere Hotelobjekte verkauft: Der Unternehmer Ferdinand Piëch jun. erwarb im Frühsommer 2006 das Hotel am Schlossgarten von einem Oppenheimer Immobilienfonds. Der dänische Investor Euro Ejendomme übernahm Ende 2006 in Kooperation mit dem HCI Developmentfonds das im Bau befindliche Arcotel Camino von der NPC-Gruppe. Das 4-Sterne-Hotel Le Méridien wurde für 32 Mio. von der Deutsche Immobilien Fonds AG (DIFA) erworben. In Korntal-Münchingen bei Stuttgart wurde das e- hemalige Hotel Mercure verkauft. Der neue Eigentümer brachte das 200-Zimmer-Tagungshotel nach vollständiger Renovierung unter dem Namen Abacco auf den Markt. Großteil der Investoren hält Engagement in Stuttgart für möglich Die Dr. Lübke-Trendanalyse 2006 Die Strategien der Immobilieninvestoren in Deutschland ergab, dass 60 Prozent der befragten Hotelinvestoren ein Engagement in der Stuttgarter Region als möglich betrachten. Jeder elfte stuft Stuttgart als interessanten Standort für ein Hotelinvestment ein. Abb. 5: Attraktivität der Standorte für Hotelinvestitionen sehr interessant interessant möglich uninteressant Großraum München Region Hamburg Frankfurt/Rhein-Main Großraum Berlin Düsseldorf/Köln/Rhein-Ruhr Region Stuttgart Dresden/Leipzig B-Standorte 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: Dr. Lübke Research. Trendanalyse Die Strategien der Immobilieninvestoren in Deutschland Die Mehrheit erwartet steigende Übernachtungspreise Die Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart im Januar 2007 zeigt, dass bei den Beherbergungsbetrieben auch ein halbes Jahr nach der Fußball-WM die Stimmung überwiegend optimistisch ist. Die Mehrheit ist mit der Geschäftslage zufrieden. 52 Prozent der befragten Betriebe bewerten die Lage als gut und 40 Prozent stufen sie zumindest als befriedigend ein. Der Anteil der Unternehmen, die über eine schlechte Geschäftslage klagen, hat sich im Vergleich zum vorangegangenen Quartal von 14 auf 8 Prozent verringert. Mehr als zwei Drittel der Beherbergungsbetriebe konnten ihren Umsatz im Vergleich zum vorherigen Quartal steigern. 46 Prozent rechnen mit einer weiteren Verbesserung der Umsätze, während lediglich 11 Prozent von einer Verringerung ausgehen. Die Mehrheit (78%) erwartet steigende Übernachtungspreise. 7
8 IHK Konjunkturumfrage für die Region Stuttgart Januar 2007 Beherbergungssektor Aktuelle Einschätzung der Lage und Erwartungen Oktober 2006 (%) Januar 2007 (%) Geschäftslage Umsatzentwicklung (Vergleich zum Vorquartal) Entwicklung der Zimmerauslastung (Vergleich zum Vorquartal) Umsatzerwartung Erwartete Übernachtungspreise gut befriedigend schlecht gestiegen gleich gesunken gestiegen gleich gesunken besser gleich fallend steigend gleich fallend Quelle: Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart 50,0 35,7 14,3 54,8 23,8 21,4 58,3 25,0 16,7 31,6 44,7 23,7 57,9 34,2 7,9 52,1 39,6 8,3 66,7 16,7 16,7 65,1 18,6 16,3 45,7 43,5 10,9 78,0 19,5 2,4 Ausblick Natürlich war das WM-Jahr 2006 ein Ausnahmeereignis. Zuwachsraten in dieser Größenordnung lassen sich wahrscheinlich nicht wiederholen. Da die gute gesamtwirtschaftliche Entwicklung und das weitere Wachstum der exportorientierten Stuttgarter Wirtschaft günstige Rahmenbedingungen signalisieren, sind auch in 2007 gute Besucher- und Übernachtungszahlen zu erwarten. Statt des internationalen Fußballs gibt es dann in Europas Hauptstadt des Sports 2007 die Weltmeisterschaften im Tanzen, im Turnen und im Straßenradfahren sowie das Weltfinale der Leichtathletik. Ab November 2007 wird das neue Musical Wicked Die Hexen von Oz zahlreiche Gäste nach Stuttgart locken. Auch das neue Porsche- Museum, Landesausstellungen zu den Themen "Mumien und Saurier sowie die Dix-Ausstellung werden die touristische Attraktivität erhöhen. Dennoch ist der Freizeittourismus in Stuttgart als zweites Standbein bisher noch nicht stark genug entwickelt, um eventuelle Nachfrageschwankungen im Geschäftsreiseverkehr wirkungsvoll abzufedern. Große touristische Potentiale und damit eine starke Entwicklung als Standort für Hotels, insbesondere auch der gehobenen Kategorie, bietet der NeckarPark Stuttgart. Mit dem NeckarPark Stuttgart ist in den letzten Jahren ein Erlebnisraum entstanden, der in dieser Vielfalt europaweit einmalig ist. In einem Umkreis von einem Kilometer besuchen bereits heute über 12 Millionen Menschen pro Jahr die Einrichtungen und Veranstaltungen. Auf dem weitläufigen Gelände (55 ha) finden Besucher aller Altersgruppen vielfältige Möglichkeiten für Sport, Freizeit, Kultur, Entertainment und Erholung. Die Hanns-Martin- Schleyer-Halle, die neue Porsche-Arena, das neue Carl- Benz-Center sowie die neue Mercedes-Benz Welt bieten eine außergewöhnliche Palette an Möglichkeiten für große Kongresse und Tagungen. Der Umzug des gesamten Vorstandbereichs DaimlerChryslers von Möhringen in das Werk Untertürkheim in direkter Nachbarschaft des NeckarParks wird für einen Anstieg des Geschäftsreiseverkehrs im NeckarPark sorgen. Mit dem ÖPNV Stadtbahn und S-Bahn hat der NeckarPark bereits heute eine gut funktionierende Verkehrsanbindung: 6 Minuten bis zur Stadtmitte, 31 Minuten zum Flughafen und zur Neuen Messe. In den nächsten Jahren werden neue Dienstleistungen, Hotels und Wohnungen in Verbindung mit Freizeit und Sport entstehen: 2,7 ha Bodenfläche stehen für m² Bruttogeschossfläche bereit. In direkter Nachbarschaft zum NeckarPark liegen die Wellnessoasen Stuttgarts. Stuttgart hat nach Budapest das größte Mineralwasservorkommen Europas mit insgesamt 19 Quellen. Davon sind 13 als Heilquellen anerkannt. Drei große Mineralbäder bieten allen Altersgruppen Erholung und Wellness. Jährlich besuchen über eine Million Gäste diese Einrichtungen. Mit dem geplanten Bau eines Gesundheitszentrums wird die Attraktivität weiter steigen. Zusätzliche Potentiale im Business-Segment eröffnet die Neue Landesmesse, die im Oktober in der Nähe des Flughafens ihren Betrieb aufnimmt. Mit Quadratmetern Ausstellungsfläche wird sich die Kapazität gegenüber dem bisherigen Gelände auf dem Killesberg verdoppeln. In den neuen Kongress-Sälen und Tagungsräu- 8
9 men des angegliederten Internationalen Congress Centers Stuttgart (ICS) haben über Personen Platz. Angesichts der anstehenden Neueröffnungen ist weiterhin ein starkes Wachstum der Übernachtungsnachfrage erforderlich, um eine weiterhin gute Auslastung der Stuttgarter Hotels zu gewährleisten. Auf Grund des starken Wachstums des Tourismusaufkommens sehen wir im 2- und 3- Sterne Bereich hohe Chancen für weitere Entwicklungen und Investments. Im Bereich der 4-Sterne Kategorie sehen wir vor allem Raum für Hotels mit hohem Konferenzanteil. Weiterhin sehen wir vereinzelt und in absolut exzellenter Lage Chancen in der 5-Sterne Kategorie. Die Nachfrage von Investoren wird unserer Einschätzung nach unverändert hoch bleiben. Deshalb ist mit steigenden Objektpreisen und rückläufigen Renditen zu rechnen. In der Langzeitbetrachtung hat sich Stuttgart als wachsender Markt gezeigt. Die Zunahme der Übernachtungszahlen lag über den Kapazitätszuwächsen. Wir erwarten eine weiterhin positive Entwicklung des Stuttgarter Hotelmarktes. 9
10 Der vorliegende Bericht wurde nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Soweit darin Aussagen über zukünftige Trends getroffen werden, können diese mit Ungewissheiten und Risiken verbunden sein. Eine Garantie für die Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Aussagen auch in der Zukunft ist damit nicht verbunden. Eine konkrete Anlage- oder Transaktionsentscheidung sollte auf keinen Fall ausschließlich von den hier vorgenommenen Einschätzungen abhängig gemacht werden. Die veröffentlichten Daten dienen allein allgemeininformativen Zwecken. Individuelle Bedürfnisse und Umstände wurden dabei nicht berücksichtigt. Die getroffenen Aussagen stellen keine Empfehlung dar und können keinesfalls ein qualifiziertes Beratungsgespräch ersetzen. Eine Haftung, die aus der Verwendung des veröffentlichten Materials resultiert, wird nicht übernommen. Eine Weiterverwendung der Daten ist nur mit unserer vorherigen Zustimmung gestattet. Titelfoto: Victoria Park Plaza, London (Vier-Sterne-Deluxe) - mit freundlicher Genehmigung von Park Plaza Hotels Europe B.V. 10
11 Ansprechpartner Dr. Lübke Hotel Dr. Lübke Hotel Dr. Lübke Research Andreas Erben Thomas Kahl Martina Block Dr. Lübke GmbH Dr. Lübke GmbH Dr. Lübke GmbH Zimmerstraße 23 Zimmerstraße 23 Gutleutstraße Berlin Berlin Frankfurt Tel Tel Tel Dr. Lübke GmbH Gutleutstraße Frankfurt Tel Fax
1. Hj. 2008 HOTELMARKT STUTTGART. www.dr-luebke.com BASICS. +++ 9,2 Prozent mehr Übernachtungen im 1. Halbjahr 2008 +++
STUTTGART 1. Hj. 2008 HOTELMARKT +++ 9,2 Prozent mehr Übernachtungen im 1. Halbjahr 2008 +++ Mövenpick Stuttgart +++ Potenziale durch Neue Messe und Wirtschaftswachstum +++ BASICS 07 1. Hj. 08 * 08/07
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