Erfahrungen mit dem Forschungsprojekt MOBIA Mobil bis ins Alter
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- Damian Dunkle
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Erfahrungen mit dem Forschungsprojekt MOBIA Mobil bis ins Alter Gemeinsam mobil im Saarland Fachtagung am 14. November 2014, Saarbrücken Prof. Dr. Daniel Bieber
2 Mobia 2014 Problembeschreibung
3 Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2025 (in %) Mobia 2014 Quelle: Bertelsmann-Stiftung
4 Demografischer Wandel bis 2020 (Bevölkerungsabnahme) Quelle: Statistisches Amt des Saarlandes 4
5 Demografischer Wandel (Alterung) Mobia 2014 Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Anteil der 65jährigen und älteren an der Gesamtbevölkerung nach Gemeinden im Jahr 2010
6 Die Teufelskreise des ÖPNV 1. Bevölkerungsrückgang auf dem Land führt zur Ausdünnung des Angebots Mobia 2014 Quelle: Meller 2013 (nach Andrzej Sielicki, VGS)
7 Die Teufelskreise des ÖPNV 2. Konzentration auf die Captives (Zwangskunden) und die Folgen 4 A : Alte, Arbeitslose, Arme und Auszubildende Interessant: Die Gruppe der Mobilitätseingeschränkten taucht erst gar nicht auf Strategische Frage für Besteller und Betreiber des ÖPNV: Optimierung der Dienstleistungen für die Stammkunden oder Gewinnung neuer Kundenkreise? Mobia ÖPNV aufgrund seiner Struktur nicht kostendeckend zu betreiben von vornherein auf Subventionen angewiesen Offene Frage: Können die Subventionen bei Einhaltung der Schuldenbremse so weiter fließen wie bisher?
8 Auswege aus den ÖPNV-Teufelskreisen Statt people to service mehr service to people Was und wie? (Verringerung der Verkehrsbedarfe durch Dorfläden, rollende Sparkassen oder Arztpraxen etc.) Strukturelle Veränderungen im ÖPNV Taktfahrpläne Neuartige Bedienungsformen in der Fläche (Rufbus) Neuartige Finanzierungsformen (Taxigutscheine, ÖPNV-Abgabe) Neuartige Verknüpfungen von privatem und öffentlichem Verkehr Von Benzin- und Dieselgetriebenen PKW mit ÖPNV Von Fahrrädern und Elektrofahrrädern mit ÖPNV Durch Verknüpfung von Smartphone gestützten, über Mitfahr(de)zentralen organisierte, Mitfahrgelegenheiten mit dem ÖPNV (Mobile Apps, Mobia 2.0) Mobia 2014 Durch Smartphone gestützte Mitfahrgelegenheiten Allgemein: Durch Bürgerarbeit (im doppelten Sinne) Mobia 2.0 für alle hilft auch dem ÖPNV insgesamt
9 Mobia 2014 Mobia Mobil bis ins Alter!
10 Mobia Das Kernkonsortium iso-institut: Anforderungs-und Bedarfsanalyse Personen 50plus DFKI: Technische Anforderungsanalyse, Implementierung der App für die Nutzer Saarbahn: Projektkoordination, Öffentlichkeitsarbeit Mobia 2014 B2M: Technische Anforderungsanalyse, Implementierung der App für die Lotsen ZBB: Betreuung und Schulung der Mobilitätslotsen, Dienstleistungsentwicklung
11 Mobia Projektziele und methodischer Ansatz in der ersten Phase Barrierefreier Zugang und Nutzung des ÖPNV Anforderungen Älterer und mobilitätseingeschränkter Personen an den ÖPNV, der Dienstleistung und Technologie Entwicklung von Personae und Szenarien zur Erstellungtechnische Architektur Identifikation von Barrieren für Ältere im ÖPNV Mobia 2014 Entwicklung serviceorientierter Technologien, um die Mobilität Älterer zu verbessern
12 Mobia 2014 Projektergebnisse Mobia Mobil bis ins Alter!
13 Das Mobia-System Dienstleistung Technik
14 Mobia Projektergebnisse I Allgemein: Zielgruppe hat wenig Erfahrung mit Smartphone, Tablet oder Laptop ÖPNV Nutzungsverhalten von Personen 60plus unterscheidet sich nicht von Jüngeren Dienstleistung: Schulung der (hauptamtlichen) Lotsen notwendig und durch Technik nicht zu ersetzen Service-Erweiterung: Umstiegsservice, Tür zu Tür-Service und Begleitservice Für die Zielgruppe steht Technik nicht im Vordergrund, sondern der persönliche Kontakt Telefonzentrale eingerichtet (auch aus ethischen Gründen: Keine Zugangsbeschränkungen)
15 Mobia Projektergebnisse II Einjähriger Feldtest: Kundenakquise und -betreuung sehr zeitintensiv, dennoch gab es insgesamt 66 Anmeldungen zum einjährigen Feldtest Öffentlichkeitsarbeit Stigma Alt, Krank, Hilfsbedürftig vermeiden, deshalb Mobia Erste Klasse-Service Dienstleistung und Technologie konnten fortwährend an Bedarfe angepasst werden Mobia-Stammtisch und Tagebuch als Instrument zur Informationsgewinnung Mobia-App zusätzlich mit Sprachfunktion Unerfahrene Nutzer brauchen ständigen Ansprechpartner Finanzierung: Dienstleistungsmodellentwicklung braucht öffentliche Unterstützung
16 Mobia Projekterfolge Interdisziplinäres Forschungsprojekt Erster Schritt einer service- und nutzergetriebene Technologieentwicklung ( services first! ) Nutzerintegration während des gesamten Entwicklungsprozess Neue methodische Instrumente der Datenerhebung (Stammtisch, Tagbücher) Dienstleistungsmodell in andere Regionen leicht übertragbar Softwaregestütztes Dienstleistungskonzept - proof of concept Der ÖPNV in Saarbrücken kann eine zusätzliche Dienstleistung für Mobilitätseingeschränkte anbieten 18
17 Mobia 2014 Was wollen wir in Mobia 2.0? Quelle: saarvv
18 Mobia Projektziele Mobia 2.0 Kein Placebo! Barrierefreiheit bleibt eigenständige Aufgabe der ÖPNV-Betreiber und Kommunen! Ausweitung der Dienstleistung räumlich (saarlandweit) und zeitlich (7x9-22) Integration neuer Dienstleister: Beschäftigte aus staatlich gefördertem Arbeitsmarkt, Ehrenamtliche und Freiwillige Begleitservice auf Streckenabschnitten der Reise oder Begleitung von Tür zu Tür oder bei Rundreisen Ausweitung des Angebots auf weitere Mobilitätsdienstleistungen, wie etwa Begleitung bei anderen Tätigkeiten (Spaziergang, Einkauf, ) Spontane Fahrten (kurze Bestellzeiten in der Größenordnung 1 Minute) Individualisierung der App und multimodale Zugangswege zum Service (App, Telefon, PC) Stärkere Individualisierung der Dienstleistung
19 Was ist neu in Mobia 2.0 Stadt und Land Vom Land in die Stadt Von Stadt zu Stadt Von Tür zu Tür Im ganzen Saarland Mobilitätsketten: Koordination des nahtlosen Übergangs zwischen verschiedenen Verkehrsträgern und Fahrzeugtypen Haupt- und Ehrenamtliche Lotsen sowie Freiwillige: Finanzierung der hauptamtlichen Lotsen über öffentlich geförderte Beschäftigung Ziel: 24 Stunden x 7 Tage-Angebot Begleitservice : Auf dem Weg zu/von der Arbeit Ein-, Um- und Ausstiegsservice Bei Freizeitaktivitäten durch ÖPNV Bei Arztbesuch, Einkauf, usw.
20 Kontakt Ansprechpartner im Projekt: Prof. Dr. Daniel Bieber Kathleen Schwarz Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft Trillerweg Saarbrücken Tel.: /-34 Fax: Manfred Backes Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH Hohenzollernstraße Saarbrücken Tel.: Fax: Mobia
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