Karl-Wiechert-Allee 1 B Hannover. T F E W

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1 Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) für die ländlichen Bereiche der Stadt Salzgitter Grontmij GmbH Karl-Wiechert-Allee 1 B Hannover T F E info@grontmij.de W

2 Impressum Auftraggeber: Stadt Salzgitter Joachim-Campe-Straße Salzgitter Auftragnehmer: Grontmij GmbH Karl-Wiechert-Allee 1 B Hannover Bearbeitungszeitraum: Mai 2010 November 2010 Stand: 16. November 2010 Land Niedersachsen, Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung Begleitung: Amt für Landentwicklung Postfach Braunschweig Gefördert von der Europäischen Union aus den Mitteln des Landwirtschaftsfonds (ELER)

3 Inhaltsverzeichnis Seite Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Betrachtungsgebiet Lage und Abgrenzung des Gebietes Planungs- und Gestaltungsraum 4 3 Methodik Grundlagen und Vorbereitung Prozessorganisation Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit 9 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Siedlungsentwicklung und Gebietskulisse Bevölkerung und Demografie Dorfentwicklung Soziales, Bildung und Versorgung Wirtschaftsstandort Umwelt Tourismus, Naherholung, Kunst und Kultur Land- und Forstwirtschaft 23 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen Siedlungs- und Dorfentwicklung Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes 32 6 Entwicklungsstrategie Methodische Vorgehensweise Leitbild für den ländlichen Raum Entwicklungsziele Handlungsfelder 40 7 Projektbewertung Bewertungsverfahren Bewertungskriterien 41 Gesamtzahl Seiten Seite I

4 Inhaltsverzeichnis Seite 8 Projekte als Handlungsempfehlung Handlungsfeld Dorferneuerung, Dorfentwicklung Handlungsfeld Siedlungsentwicklung Handlungsfeld Versorgung, Bürgergesellschaft Handlungsfeld Tourismus, Erholung Handlungsfeld Natur- und Kulturlandschaft Handlungsfeld Kunst, Kultur, kulturhistorisches Erbe Handlungsfeld Landwirtschaft Handlungsfeld Ländliche Mobilität Handlungsfeld Energie und Umwelt 62 9 Umsetzung und Erfolgskontrolle Vom Konzept zur Umsetzung Prozesssteuerung und Monitoring Prüfindikatoren und Evaluierung Zusammenfassung und Ausblick Literaturverzeichnis Seite II

5 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Seite Abbildung 1: Lage des ILEK-Gebietes in Deutschland 2 Abbildung 2: ILEK-Gebiet mit ländlichen Stadtteilen 3 Abbildung 3: Verantwortungsgemeinschaft ILEK Salzgitter 5 Abbildung 4: Fragestellungen bei der ILEK-Erarbeitung 5 Abbildung 5: Arbeitsprogramm ILEK Salzgitter 6 Abbildung 6: Auftaktveranstaltung 6 Abbildung 7: Bürger im Dialog bei der Strategiewerkstatt 8 Abbildung 8: Information und Bürgerbeteiligung bei den ILEK-Arbeitsformaten 9 Abbildung 9: Erste Umsetzungsvorschläge für Siedlungs- und Dorfentwicklung im ILEK- Arbeitsprozess 12 Abbildung 10: ILEK-Auftakt im Zeichen von Kindern und Familien 15 Abbildung 11: Heerter See 20 Abbildung 12: Salzgitter-See 22 Abbildung 13: Veranstaltungsort Historischer Pferdestall in der Wasserburg Gebhardshagen 23 Abbildung 14: Beispiel aus dem ILEK-Arbeitsprozess zum Thema Landwirtschaft 24 Abbildung 15: Eigentumsverhältnisse der Waldflächen in Salzgitter 25 Abbildung 16: Zielsystem ILEK Salzgitter 35 Abbildung 17: Ziele Siedlungs- und Dorfentwicklung 36 Abbildung 18: Ziele Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft 38 Abbildung 19: Ziele Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes 39 Abbildung 20: ILEK-Handlungsfelder 40 Abbildung 21: ILEK-Bewertungssystem 43 Abbildung 22: ILEK-Leitprojekte 44 Hinweis zu Fotos: Die verwendeten Fotos gehören entweder der Stadt Salzgitter oder wurden, sofern nicht durch eine Quellenangabe kenntlich gemacht, durch Mitarbeiter des Planungsbüros zur Verfügung gestellt Seite III

6 Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis Seite Tabelle 1: Zusammenkünfte der ILEK-Arbeitskreise 7 Tabelle 2: Überblick über die Ortschaften Salzgitters mit den zugehörigen Stadtteilen 11 Tabelle 3: Flächen und Einwohnerzahlen der ländlichen Stadtteile 13 Tabelle 4: Dorferneuerungen in Salzgitter 15 Tabelle 5: Entwicklung der Schülerzahlen im ILEK-Gebiet 16 Tabelle 6: Natur- und Landschaftsschutzgebiete in Salzgitter 21 Tabelle 7: Landwirtschaftliche Erwerbsformen und Flächenausstattung 23 Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Übersicht über Stärken und Schwächen in den Bereichen Siedlungsentwicklung, Dorferneuerung, Weiterentwicklung der dörflichen Infrastruktur 26 Übersicht über Stärken und Schwächen in den Bereichen Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft 30 Übersicht über Stärken und Schwächen in den Bereichen Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes 32 Anlagen Anhang I Projektdokumentation 1. Beteiligte Akteure 2. Pressebeispiel 3. Projektbeispiel Anhang II Karten 1. Dorferneuerungskonzept 2. Wegebaukonzept Seite IV

7 1 Einleitung 1 Einleitung Städte und Ballungsräume bilden in den meisten Regionen das Rückgrat für Wirtschaft und Infrastruktur. Innerhalb von Stadträumen wie auch im Stadtgebiet Salzgitter gibt es stets auch ländlich geprägte Räume, die mehr oder weniger stark im städtischen Einflussbereich stehen. Diese Räume außerhalb der Stadtzentren und städtisch geprägten Bereichen sind in der Regel erheblichem Entwicklungsdruck ausgesetzt. Gleichzeitig sind sie als Landschafts- und Erholungsräume von großer Bedeutung für die Lebensqualität der städtischen Gebiete. Der demografische Wandel mit Bevölkerungsrückgängen insbesondere durch Abwanderung in die Mittel- und Oberzentren der Nachbarregionen stellt das ländliche Gebiet Salzgitters vor die Herausforderung, als attraktiver Wohn- und Lebensraum wahrgenommen zu werden und sich zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadt Salzgitter zur Entwicklung und Erstellung eines Konzepts entschlossen, durch das ländliche Entwicklung in einen strategischen Rahmen gestellt und die Unterstützung durch künftige Förderprogramme von Bund, Land und EU im Stadtgebiet ermöglicht wird. Damit orientiert sich die Zielsetzung der Stadt Salzgitter an dem Ziel des Landes Niedersachsen, den ländlich geprägten Raum verstärkt zu fördern. Nach der ZILE-Richtlinie für Zuwendungen zur Integrierten Ländlichen Entwicklung "sollen durch Integrierte Ländliche Entwicklungskonzepte Einzelmaßnahmen besser aufeinander abgestimmt und gezielt zur Entwicklung ländlicher Räume eingesetzt werden." In Niedersachsen nimmt Salzgitter insofern eine Sonderstellung ein, als dass hier erstmals eine einzige Kommune im Mittelpunkt eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) steht, deren 28 dörfliche Stadtteile von insgesamt 31 im gesamten Stadtgebiet allerdings in vielen Bereichen mit vergleichbaren Herausforderungen und Integrationsansätzen wie andere ländliche Regionen in Niedersachsen konfrontiert sind. Mit einer Auftaktveranstaltung am 4. Mai 2010 in der Wasserburg Salzgitter-Gebhardshagen initiierten Vertreter der Stadtverwaltung, verschiedener Behörden, Verbände und interessierte Bürger das ILEK Salzgitter. In einer intensiven Arbeitsphase gelang es, Ziele und vorrangige Handlungsfelder zu identifizieren und diese mit konkreten Projekten zu hinterlegen. Der vorliegende Bericht ist Ausdruck und Ergebnis dieses Beteiligungsprozesses und stellt im Rahmen bereits vorliegender rechtsverbindlicher Planungen und Ziele die konzeptionelle Grundlage für die zukünftige Entwicklung der ländlichen Bereiche Salzgitters dar. Umsetzungsorientierung und Handlungsbezug standen während des gesamten Arbeitsprozesses und über alle Arbeitsebenen im Vordergrund, so dass das Ergebnis von machbaren und im Untersuchungsraum verankerten Projekten geprägt ist. Für die Umsetzung dieses Konzeptes strebt die Stadt Salzgitter eine Partnerschaft mit der ILE-Nachbarregion Nördliches Harzvorland an. Diese setzt darauf, dass die Menschen vor Ort, also Bürgerinnen und Bürger der Region, Vertreter aus Politik und Verwaltung, Unternehmen, Verbänden und Vereinen weiterhin aktiv bei der zukünftigen Gestaltung ihrer Region mitwirken Seite 1

8 2 Betrachtungsgebiet 2 Betrachtungsgebiet 2.1 Lage und Abgrenzung des Gebietes Das ILEK Salzgitter umfasst die ländlichen Bereiche der Stadt Salzgitter. Diese bildet in Südostniedersachsen das räumliche Zentrum im Städtedreieck Hannover - Braunschweig - Göttingen. Als Oberzentrum stellt Salzgitter den südlichen Abschluss des oberzentralen Verbundes Wolfsburg - Braunschweig - Salzgitter dar. Naturräumlich liegt Salzgitter in einer Talmulde zwischen dem Oderwald im Osten, den Lichtenbergen im westlichen Teil sowie dem nördlichen Mittelteil des Salzgitter- Höhenzuges. Großräumig gehört das Gebiet zum Harzvorland, im Übergangsbereich des norddeutschen Tieflandes zum Mittelgebirge des Harzes. Charakteristisch für diese Region ist eine hügelige Landschaft mit den Höhenrücken des Elm, des Oderwaldes, der Asse, des Harly, des Hainberges und des Salzgitter- Höhenzuges, die alle durch Salzaufstieg im Jura bzw. in der Kreide und der damit verbundenen Steilstellung der auflagernden Gesteinsschichten entstanden sind. Umgeben sind diese geologischen Sättel von fruchtbaren Lössflächen, auf denen vor allem Ackerbau die Landschaft bestimmt. Abbildung 1: Lage des ILEK-Gebietes in Deutschland Insgesamt umfasst das gesamte Gebiet Salzgitters eine Fläche von rd. 224 km² mit einer Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung von 22 km und in Ost-West-Richtung von 19 km. Davon zählen etwa 185 km² zum ILEK-Projektgebiet. In diesem Gebiet leben knapp Menschen (von etwa im gesamten Stadtgebiet, Stand Juli 2010) Seite 2

9 2 Betrachtungsgebiet Eine Übersicht über das ILEK-Gebiet mit den Gemarkungsgrenzen der ländlichen Stadtteile bietet Abbildung 2 (grau markiert sind Lebenstedt, Bad und Thiede, die als städtische Zentren mit jeweils mehr als Einwohnern nicht Betrachtungsgegenstand des ILEK sind). Abbildung 2: ILEK-Gebiet mit ländlichen Stadtteilen Seite 3

10 2 Betrachtungsgebiet Gemeinsamkeiten im ländlichen Bereich Salzgitters über alle Stadtteile hinweg ergeben sich aus vergleichbaren Herausforderungen beim Erhalt der dörflichen Lebensqualität. Verstärkt wird dies durch einen anhaltenden Bevölkerungsrückgang im gesamten Stadtgebiet mit entsprechenden Anforderungen an Versorgung und Infrastruktur insbesondere im ländlichen Raum. In den meisten dörflichen Stadtteilen stellen diese den wesentlichen Bezugsraum der Einwohner hinsichtlich bürgerschaftlichen Engagements und gemeinsamer Identität dar. Darüber hinaus gehend ist eine räumliche Orientierung vor allem hin zu den jeweiligen städtischen Versorgungszentren gegeben. 2.2 Planungs- und Gestaltungsraum Das ILEK-Gebiet liegt im Planungs- und Gestaltungsraum der übergeordneten Planungen Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) von 2008 und Regionales Raumordnungsprogramm für den Großraum Braunschweig von 2008 (RROP). Im RROP wird der Stadtteil Bad (außerhalb des ILEK- Gebietes) als Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung sowie Tourismus festgelegt. Westlich von Lebenstedt ist außerdem ein regional bedeutsamer Erholungsschwerpunkt ausgewiesen. Der Flächennutzungsplan in der Fassung der Neubekanntmachung vom ist die aktuelle Grundlage für Planungsvorhaben in Salzgitter; dieser wird aber derzeit überarbeitet und neu aufgestellt. Landschaftsrahmenplan und Landschaftsplan Salzgitter von 1998 stellen Entwicklungsziele, Nutzungsanforderungen und Maßnahmenvorschläge auf, unter anderem zur Sicherung und Entwicklung der schutzwürdigen Teile von Natur und Landschaft Weitere Planungen, die das ILEK-Projektgebiet auf lokaler Ebene direkt oder indirekt betreffen, sind ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) aus dem Jahr 2004, dessen Fortschreibung nahezu zeitgleich mit der ILEK-Erstellung abgeschlossen sein wird sowie zahlreiche Dorferneuerungsplanungen. Der Stadtteil Lobmachtersen ist Modelldorf im Rahmen des Forschungsprojektes Umnutzung landwirtschaftlicher Altgebäude und Hofanlagen als Beitrag zur Vitalisierung der Ortkerne der Leibniz- Universität Hannover. Die Forschungsergebnisse dieses Projektes, die zum Jahresende 2010 vorliegen, sollen auf übertragbare Ansätze für den gesamten ländlichen Raum Salzgitters überprüft werden. Vor dem Hintergrund dieser abgeschlossenen und laufenden überregionalen, regionalen und lokalen Planungen zeigt sich das ILEK Salzgitter als bisher einmaliger Ansatz, der speziell die ländlichen Bereiche Salzgitters in ihrer Gesamtheit berücksichtigt und integrierte Entwicklungsperspektiven für dieses Gebiet aufzeigt. Die Stadt Salzgitter orientiert sich außerdem bei allen Planungs- und Gestaltungsvorhaben im Stadtgebiet an ihren Leitlinien für die Ausrichtung als Kinder- und familienfreundliche Lernstadt. Damit sind bereits wesentliche Rahmenbedingungen markiert, in deren Kontext sich auch die ländlichen Bereiche bewegen. Deren Herausforderung für die Zukunft wird vor allem darin bestehen, über Stadtteilgrenzen hinaus und verzahnt mit der Entwicklung der städtischen Gebiete ländliche Entwicklung als gemeinsames Anliegen zu gestalten sowie im regionalen und überregionalen Kontext Synergien zu nutzen Seite 4

11 3 Methodik 3 Methodik 3.1 Grundlagen und Vorbereitung Ausgehend von einer Initiative der Stadt Salzgitter, der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) Braunschweig und des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landentwicklung wurde im Jahr 2008 die formelle Voraussetzung geschaffen, dass für die ländlichen Bereiche Salzgitters auch ohne Partnerkommunen ein ILEK erstellt werden konnte (Erlass vom ). Mit der Anerkennung der Stadtteile Salzgitters mit weniger als Einwohnern als ILEK-Region war im Frühjahr 2009 der Grundstein für einen Antrag auf Unterstützung des Landes Niedersachsen gelegt. Nach entsprechenden Gremienbeschlüssen und Bewilligung begann im Februar 2010 ein intensiver Vorbereitungsprozess zwischen Stadtverwaltung, GLL und dem Planungsbüro Grontmij GmbH. Abbildung 3 illustriert die Verantwortungsgemeinschaft ILEK Salzgitter, die an allen folgenden Schritten beteiligt war. Menschen aus Salzgitter aus Bürgerschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Vereinen, Verbänden, Politik engagieren sich im ILEK bringen Ideen und eigene Vorhaben ein Kommunalverwaltung, GLL Braunschweig leisten fachliche Unterstützung machen die Umsetzung möglich Grontmij GmbH organisiert und moderiert den ILEK-Prozess bringt Impulse ein Abbildung 3: Verantwortungsgemeinschaft ILEK Salzgitter Im Vorfeld und Nachgang des offiziellen ILEK-Auftakts am 04. Mai 2010 fanden laufend Gespräche mit Schlüsselakteuren statt, etwa mit Bürgermeistern der Ortschaften und Vertretern der Landwirtschaft sowie der öffentlichen Verwaltung. In verschiedenen Beteiligungsformaten wurden darüber hinaus die konzeptionellen Grundlagen für die Entwicklung der ländlichen Bereiche Salzgitters erarbeitet (siehe Abschnitt 3.2). Abbildung 4 verdeutlicht, an welchen Fragestellungen sich dieser Prozess orientierte. Abbildung 4: Fragestellungen bei der ILEK-Erarbeitung Seite 5

12 3 Methodik 3.2 Prozessorganisation Das vorliegende Konzept basiert auf der Mitwirkung und Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern verschiedenster Interessengruppen, interessierter Bürgerinnen und Bürger und institutionellen Mitwirkenden. Von Mai bis September 2010 wurden dazu verschiedene Stationen durchlaufen. Abbildung 5 gibt einen Überblick über dieses Arbeitsprogramm mit den wesentlichen Meilensteinen. Mai 2010 Juni 2010 September 2010 Öffentlichkeitsarbeit Auftaktveranstaltung Ideenwerkstatt Arbeitskreise Strategiewerkstatt Arbeitskreise Ergebniswerkstatt Arbeitskreise Abschlussveranstaltung Begleitung Lenkungsgruppe ab 2011 Umsetzung (Regionalmanagement) Abbildung 5: Arbeitsprogramm ILEK Salzgitter Auftaktveranstaltung Einen schwungvollen offiziellen Start nahm der ILEK-Prozess mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung am 04. Mai 2010 in der Wasserburg Gebhardshagen unter Beteiligung der Niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen. Oberbürgermeister Frank Klingebiel begrüßte die anwesenden Gäste, die sich gleich im Anschluss an die Vorstellung des Arbeitsprogramms bei der ILEK-Ideenwerkstatt engagierten. Abbildung 6: Auftaktveranstaltung Die Auftaktveranstaltung diente zum einen der Information und Vorbereitung, zum anderen wurden bereits Arbeitskreise gebildet und erste Kontakte zwischen späteren ILEK-Beteiligten geknüpft Seite 6

13 3 Methodik Arbeitskreise und Projektgruppen In themenbezogenen Arbeitskreisen wurde das ILEK Salzgitter bis hin zu konkreten Maßnahmen mitgestaltet. Diesen Arbeitskreisen kam dabei neben ihrer Funktion als Projektschmiede auch die Aufgabe zu, ausgehend von einer Stärken- und Schwächen-Betrachtung, Ziele zu formulieren und Akteure miteinander zu vernetzen. Zu Beginn des ILEK-Prozesses waren vier Themenfelder definiert worden, die als Ausgangsbasis der inhaltlichen Erarbeitung dienen sollten. Diese Themen verdichteten sich im weiteren Verlauf, so dass Siedlungsentwicklung und Dorferneuerung sowie Weiterentwicklung der dörflichen Infrastruktur zusammengefasst wurden. Das Thema Ländliche Mobilität und Landwirtschaft ließ sich erweitern zu Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die durchgeführten Arbeitssitzungen in zeitlicher Abfolge mit den jeweiligen Teilnehmerzahlen. Tabelle 1: Zusammenkünfte der ILEK-Arbeitskreise Arbeitskreise Datum Teilnehmerzahl Ländliche Mobilität und Landwirtschaft Ländlicher Wegebau Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes (im Rahmen der Strategiewerkstatt) Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes (im Rahmen der Ergebniswerkstatt) Siedlungsentwicklung und Dorferneuerung Weiterentwicklung der dörflichen Infrastruktur Siedlungs- und Dorfentwicklung (im Rahmen der Strategiewerkstatt) Siedlungs- und Dorfentwicklung (im Rahmen der Ergebniswerkstatt) Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft (im Rahmen der Strategiewerkstatt) Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft (im Rahmen der Ergebniswerkstatt) Für einzelne Projektideen wurden innerhalb der Arbeitsfelder Projektgruppen gebildet, in denen eine weitere inhaltliche und organisatorische Vertiefung stattfand. Die jeweiligen Ergebnisse fanden wiederum Eingang in die Arbeit der anderen ILEK-Ebenen. Das Planungsbüro stand allen Einzelgruppen beratend zur Verfügung, sorgte für gegenseitige Abstimmung und Vernetzung sowie die Überführung in den Gesamtprozess Seite 7

14 3 Methodik Ideen-, Strategie- und Ergebniswerkstatt Mit drei Werkstattformaten, verteilt über den gesamten ILEK-Prozess, wurde die Möglichkeit zu themenübergreifender Beteiligung und Abstimmung von Zielen und Projekten geschaffen: Bei der Ideenwerkstatt im Rahmen der ILEK-Auftaktveranstaltung am 04. Mai stand die Sammlung von Stärken, Schwächen, Zielen und ersten Projektideen im Vordergrund. Bei der Strategiewerkstatt am 17. Juni wurden Projekte und Ziele im Wechsel aus Plenum und Arbeitskreisen themenübergreifend zusammengeführt. Projektideen wurden hinsichtlich ihrer Zielkonformität und Realisierungsaussicht weiterentwickelt. Bei der Ergebniswerkstatt am 06. September wurden die Arbeitskreisergebnisse mit Prioritäten versehen, Wechselwirkungen zwischen Handlungsfeldern und Projekten festgehalten sowie die Projektlandschaft verabschiedet. Abbildung 7: Bürger im Dialog bei der Strategiewerkstatt Wesentlicher Grundsatz der Werkstätten war die Verknüpfung und der Austausch zwischen Ideengebern, Ansprechpartnern und potenziellen Trägern quer über Stadtteile und Interessengruppen hinweg. Für einige Projektideen wurde dadurch bereits die Grundlage für die spätere Umsetzung innerhalb von vernetzten Strukturen geschaffen. Allein dieser Aspekt begeisterte viele Akteure, die ohne ILEK nie zueinander gefunden hätten. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Bereich Tourismus und Naherholung, wo etwa Tourismusagentur, Stadtverwaltung und Agenda21-Gruppe zusammenarbeiten werden (siehe Abschnitt 8.4, Leitprojekt LP 5) Lenkungsgruppe Die ILEK-Lenkungsgruppe hatte eine steuernde und koordinierende Aufgabe, um den Prozess zu verdichten, Entscheidungen herbeizuführen und mit den Rahmenbedingungen für Entwicklung und Umsetzung zu korrelieren. Im Einzelnen umfassten die Aufgaben der Lenkungsgruppe die Steuerung des Arbeitsprozesses, Bewertung der Projekte und Schwerpunktbildung, Vorbereitung zur Projektumsetzung. Die Lenkungsgruppe setzte sich zusammen aus drei Vertretern der Stadtverwaltung Salzgitter dem Dezernenten, der Fachdienstleitung und der Fachebene - für den Fachdienst Stadtplanung, Umwelt, Bauordnung und Denkmalschutz, aus jeweils einem Ratsvertreter der beiden größten politischen Frakti Seite 8

15 3 Methodik onen, sowie aus einem Vertreter der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) Braunschweig. Außerdem gehörte das Planungsbüro Grontmij GmbH der Lenkungsgruppe an mit der Aufgabe, die Schnittstellen zu den anderen ILEK-Arbeitsebenen zu gewährleisten Abschlussveranstaltung Bei der ILEK-Abschlussveranstaltung am 16. November 2010 werden die Ergebnisse der zurückliegenden Monate offiziell vorgestellt und der vorliegende Abschlussbericht übergeben. Wieder finden sich Vertreter aus Verwaltung, Politik, Vereinen, Verbänden und Bürgerschaft in der Wasserburg Gebhardshagen ein, um einen Überblick über die erarbeiteten Ziele, Handlungsfelder und Projekte zu gewinnen. Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen überzeugt sich persönlich davon, was in Salzgitter in den letzten Monaten geschafft wurde. Ganz im Sinne des Beteiligungsprozesses gehörten Maßnahmenbeispiele mit konkreten Ansprechpartnern ebenso zum Programm der Abschlussveranstaltung wie die Möglichkeit zu Austausch und Festigung der entstandenen Netzwerke. Damit weist die ILEK-Abschlussveranstaltung gleichzeitig auch den Weg in die Umsetzung des vorgelegten Konzeptes. 3.3 Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit Bei allen Veranstaltungen und Arbeitskreisen waren interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Mitwirkung und Beteiligung aufgefordert. Koordinations- und Kontaktstelle nach innen und außen bei der Stadt Salzgitter war der Fachdienst Stadtplanung, Bauordnung, Umwelt und Denkmalschutz. Von dort wurden Einladungen versendet, die Pressearbeit weitergeleitet und der Kontakt zu den Fachdiensten der Stadtverwaltung sichergestellt. Das Planungsbüro Grontmij GmbH leistete Unterstützung, die Arbeit erfolgte in Abstimmung mit den Mitgliedern der Lenkungsgruppe Akteursgruppen Über die Einladung der sieben Ortsbürgermeister und 28 Ortsheimatpfleger zur Beteiligung am ILEK Salzgitter erfolgte die Information und Einbindung aller ländlichen Stadtteile. Für die Vertreter der 28 Feldinteressentschaften im ILEK-Gebiet fand darüber hinaus ein eigener Arbeitstermin zum Thema Ländlicher Wegebau statt. Insgesamt waren im Laufe des Prozesses rund 130 Mitwirkende aus unterschiedlichsten Akteursgruppen involviert, wovon sich über 90 Personen direkt an den ILEK- Arbeitsformaten beteiligten. Abbildung 8: Information und Bürgerbeteiligung bei den ILEK-Arbeitsformaten Neben vielen Einzelpersonen waren u.a. Vertreter einer Reihe von Institutionen und Verbänden in unterschiedlichsten ILEK-Ebenen eingebunden und aktiv, darunter des NABU Naturschutzbund Salzgitter, der WIS Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH, der Agenda21-Gruppe, der Seite 9

16 3 Methodik Landwirtschaftskammer Hannover (Bezirksstelle Braunschweig), der Fachdienste Kultur sowie Stadtplanung, Bauordnung, Umwelt und Denkmalschutz der Stadt Salzgitter, der Sport und Freizeit Salzgitter GmbH, des Bürgerforums Salder, des Bügervereins Taubenturm Ringelheim, der Fachhochschule Ostfalia, der Wirtschaftvereinigung Salzgitter, der 28 Realverbände sowie Künstlergruppen und andere. Träger öffentlicher Belange waren über Veranstaltungen und teilweise über die Möglichkeit zur Mitwirkung an Arbeitskreisen informiert und eingebunden. Der Verteiler der ILEK-Abschlussveranstaltung umfasst alle im Laufe des Prozesses involvierten Akteure sowie Gäste aus der Nachbarregion Nördliches Harzvorland (Anhang I) Presse und Internet Die Öffentlichkeit hatte neben der Pressearbeit der Stadt Salzgitter und Berichten in der lokalen Presse (siehe Anhang I) fortlaufend die Möglichkeit, sich über den Internetauftritt der Stadt Salzgitter über das ILEK zu informieren. Dies beinhaltete auch die Benennung von Ansprechpartnern bei Stadtverwaltung und Planungsbüro, bei denen interessierte Bürgerinnen und Bürger telefonisch Auskunft über Beteiligungsmöglichkeiten und Beratung über Projektideen erhalten konnten. Diese Möglichkeit wurde über die gesamte Prozessdauer aus allen Bereichen und Stadtteilen intensiv genutzt. Ergänzt wurde das Informationsangebot durch Downloads auf der Internetseite der Stadt sowie darüber hinaus über fortlaufende Direktansprache und Einladung von Multiplikatoren und Schlüsselakteuren der bürgerschaftlichen Beteiligung, z.b. Bürgerforen, Vereinen und Verbänden. Zu allen Arbeitsschritten und Veranstaltungen wurden außerdem die jeweiligen Akteure explizit im Vorfeld aufgefordert, weitere Mitwirkende anzusprechen und direkt oder indirekt in den Prozess mit einzubeziehen Seite 10

17 4 Ausgewählte Strukturmerkmale 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über einige wesentliche Rahmenbedingungen, vor deren Hintergrund sich ländliche Entwicklungsoptionen beurteilen und sich zu Handlungsempfehlungen verdichten lassen. Durch die enge Verflechtung zwischen den städtischen und ländlichen Gebieten Salzgitters ist eine Betrachtung der ländlichen Stadtteile vollkommen losgelöst vom gesamten Stadtgebiet Salzgitters bzw. von den städtischen Zentren zumeist nicht angezeigt. Daher wurden auch solche Strukturmerkmale aufgeführt, die für beide Bereiche gleichermaßen relevant sind bzw. wo eine trennscharfe Unterscheidung nicht möglich oder sinnvoll ist. 4.1 Siedlungsentwicklung und Gebietskulisse Das Gebiet der heutigen Stadt Salzgitter wurde bis 1937 fast ausschließlich landwirtschaftlich genutzt. Ausschlaggebend dafür ist die hohe Ertragsfähigkeit der vorherrschenden Lößböden in Verbindung mit günstigen klimatischen Bedingungen. Aufgrund der bedeutsamen Eisenerzvorkommen in der Region und vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Autarkiebestrebungen des Dritten Reiches erfolgte durch Erzförderung, Anlage eines Hüttenwerkes und den Bau von Siedlungen für die Arbeiterschaft eine großflächige Umgestaltung der Landschaft, die auf 142 km² ausgelegt war erfolgte die Gründung der Stadt Watenstedt-Salzgitter. Die Stadt entstand aus dem Zusammenschluss von 21 Ortschaften des Kreises Wolfenbüttel und sieben Ortschaften des Kreises Goslar. Mit dem Bau eines riesigen Stahlwerkes zur Verhüttung von Eisenerz wurden westlich der heutigen Salzgitter-Werke im Stadtteil Lebenstedt Wohn- und Dienstleistungsbereiche und die erforderliche Infrastruktur errichtet. Der zweite zentrale Ort, Salzgitter-Bad, ist im Gegensatz dazu historisch gewachsen. Auf diese beiden Ausgangspunkte geht die heute noch ersichtliche Zweiteilung des Gebietes zurück. Durch die Gründung als industrielle Reißbrettstadt hat Salzgitter bis heute eine Sonderstellung. Sie gehört zu den wenigen deutschen Großstädten, die nicht durch ein einheitliches, zusammenhängend bebautes Stadtgebiet gekennzeichnet sind. Diese Entwicklungen wirken auch noch 70 Jahre später nach. Die Entstehungsgeschichte und Zergliederung in 31 räumlich mehr oder weniger auseinander liegende Siedlungsbereiche ist eine Ursache dafür, dass Teile der Bevölkerung sich auch heute noch nicht mit dem Stadtgebiet als Ganzes identifizieren wurde die Stadt in Salzgitter umbenannt, alle Stadtteile erhielten zu ihrem Ortsnamen den Vorsatz Salzgitter. Von der mit dem Wirtschaftswunder einsetzenden Boomphase profitierten vor allem die Stadtteile Lebenstedt, Thiede, Bad und Gebhardshagen. Damit verbunden war ein kontinuierlicher Anstieg der Einwohnerzahl bis zu rund Anfang der 70er Jahre, die seit 1996 kontinuierlich zurückgehen (siehe Abschnitt 4.2). Tabelle 2: Überblick über die Ortschaften Salzgitters mit den zugehörigen Stadtteilen Süd Südost Ost West Nordwest Nord Nordost Bad Barum Bleckenstedt Calbecht Lesse Bruchmachtersen Beddingen Gitter Beinum Drütte Engerode Lichtenberg Engelnstedt Sauingen Groß Mahner Flachstöckheim Hallendorf Gebhardshagen Osterlinde Lebenstedt Thiede Hohenrode Lobmachtersen Immendorf Heerte Reppner Salder Üfingen Ringelheim Ohlendorf Watenstedt Grau hinterlegt sind die Stadtteile außerhalb des ILEK-Gebietes (> Einwohner) Seite 11

18 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Die insgesamt 31 Stadtteile sind heute zu sieben Ortschaften zusammengefasst (vgl. Tabelle 2). Jede Ortschaft wird durch einen Ortsrat mit einem Ortsbürgermeister vertreten. Jeder Stadtteil hat einen eigenen Ortsheimatpfleger. Die 28 Stadtteile des ILEK-Gebietes weisen historisch und räumlich bedingt unterschiedliche Charakteristika auf. Die Stadtteile Drütte und Immendorf sind ebenso wie Thiede (außerhalb des ILEK-Gebietes) vom übrigen Stadtgebiet durch ein Industriegebiet quasi abgetrennt und o- rientieren sich eher in Richtung Braunschweig und Wolfenbüttel. Bleckenstedt und Hallendorf direkt am Zweigkanal gelegen sind von ihrem ländlichen Umfeld, aber auch der direkten Nähe zur Autobahn im Westen geprägt. Watenstedt stellt als Rückbaugebiet den Stadtteil dar, in dem durch industrielle Überprägung kaum dörfliche Strukturen erhalten bzw. weiterzuentwickeln sind. Die Stadtteile Osterlinde, Lichtenberg, Salder, Gebhardshagen, Engerode und Calbrecht (ebenso wie Bad, dieser liegt allerdings außerhalb des ILEK-Gebietes) liegen landschaftlich reizvoll entlang des Salzgitter-Höhenzuges (siehe Abschnitte 4.7 und 4.8). Gebhardshagen nimmt aufgrund seiner Größe eine Sonderstellung unter den ländlichen Stadtteilen ein und ist daher, ebenso wie Hallendorf und Watenstedt, auch Betrachtungsgegenstand im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK 2004). Mit Lobmachtersen, Flachstöckheim, Beinum, Ohlendorf und Groß-Mahner weist das südöstliche ILEK-Gebiet ausgesprochen dörflich geprägte Stadtteile auf. Ringelheim, Gitter und Hohenrode westlich des Salzgitter-Höhenzugs bilden den südlichen Abschluss des Stadtgebietes mit räumlich bedingter Orientierung nach Goslar hin. Abbildung 9: Erste Umsetzungsvorschläge für Siedlungs- und Dorfentwicklung im ILEK-Arbeitsprozess 4.2 Bevölkerung und Demografie Seit ihrer Gründung hat sich in der Stadt Salzgitter eine rasante Entwicklung vollzogen. Heute umfasst das Stadtgebiet 223,96 km² mit 31 Stadtteilen und einer Einwohnerzahl von Personen 1 und zählt damit zu den flächengrößten Großstädten Deutschlands. In den ländlichen Bereichen Salzgitters leben heute etwa 29 % der Einwohner auf einer Gesamtfläche von 185,15 km² (Stadt Salzgitter 2010). Bezogen auf das ILEK-Gebiet beträgt die Bevölkerungsdichte damit rund 161 Einwohner je km² (in Niedersachsen 167 EW/km²). Die Abnahme der Einwohnerzahlen betrifft die meisten Stadtteile bis auf wenige Ausnahmen, wie von 2009 auf 2010 in Sauingen und Reppner, und folgt dem langfristigen Trend seit mehreren Jahren. Selbst in Gebhardshagen, für das vor wenigen Jahren noch ein positiver Selbstläufereffekt prognostiziert wurde (ISEK 2004), nehmen die Bevölkerungszahlen inzwischen kontinuierlich ab. 1 Stand: Juli Seite 12

19 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Tabelle 3: Flächen und Einwohnerzahlen der ländlichen Stadtteile Stadtteil Fläche [ha] Einwohnerzahl 1 Änderung seit 2009 Stadtteil Fläche [ha] Einwohnerzahl 1 Änderung seit 2009 SZ-Barum 669, ,3 % SZ-Heerte 852, ,4 % SZ-Beddingen 922, ,1 % SZ-Hohenrode 122, ,6 % SZ-Beinum 624, ,8 % SZ-Immendorf 230, ,4 % SZ-Bleckenstedt 531, ,1 % SZ-Lesse 1.249, ,3 % SZ-Bruchmachtersen 155, ,7 % SZ-Lichtenberg 883, ,09 % SZ-Calbecht 321, ,7 % SZ-Lobmachtersen 818, ,3 % SZ-Drütte 454, ,5 % SZ-Ohlendorf 790, ,5 % SZ-Engelnstedt 448, ,4 % SZ-Osterlinde 754, ,3 % SZ-Engerode 95, ,8 % SZ-Reppner 447, ,7 % SZ-Flachstöckheim 456, ,3 % SZ-Ringelheim 721, ,8 % SZ-Gebhardshagen 2.123, ,2 % SZ-Salder 817, ,3 % SZ-Gitter 950, % SZ-Sauingen 423, ,2 % SZ-Groß Mahner 632, ,6 % SZ-Üfingen 677, ,9 % SZ-Hallendorf 339, ,3 % SZ-Watenstedt 1.000, % ILEK-Gebiet ges ,97 % (eigene Darstellung nach Stadt Salzgitter 2009, 2010, 2010a) Als Schrumpfende Stadt im postindustriellen Strukturwandel weist Salzgitter eine alternde Bevölkerung, negative Wanderungssalden und Strukturschwächen als wesentliche Einflussfaktoren auf, die den rückläufigen Trend in den letzten zehn Jahren verstärkt haben und in Zukunft noch weiter verstärken werden (Bertelsmann-Stiftung 2007). Übereinstimmend gehen alle verfügbaren Berechnungen, etwa der Bertelsmann-Stiftung und der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, davon aus, dass diese Entwicklung in Salzgitter sich selbst verstärkend greifen wird: In ihrem Arbeitsprogramm Leitlinien Stadt mit Zukunft erwartet die Stadt Salzgitter selbst, dass nach Berechnung des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes mit dem Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie negative Wanderungssalden, Geburtenrückgang und steigende Lebenserwartung dazu führen werden, dass der Anteil der Menschen über 60 Jahren von 29,6 % in 2011 auf 34,9% im Jahr 2021 steigt. Demnach werden Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren statt 19,2% nur noch 17,9% der Bevölkerung Salzgitters ausmachen (Stadt Salzgitter 2010b). Bereits in den nächsten zwei bis drei Jahren wird ein Sinken der Einwohnerzahl auf unter erwartet. Bei gleich bleibendem Trend leben damit bis spätestens zum Jahr 2025 nur noch knapp über Menschen in Salzgitter. Vor allem die Abwanderung der jüngeren Generationen, aber auch eine im Verhältnis zur Zahl der Sterbefälle niedrige Geburtenrate führen gerade in ländlichen Räumen landesweit zu einem sinkenden Anteil von Kindern und Jugendlichen und einem steigenden Anteil älterer Menschen. Gemäß Regionalbericht der Industrie- und Handelkammer von 2008 hatte Salzgitter zwischen 2000 und Anfang 2007 Abwanderung in Höhe von knapp Personen zu verkraften. Abwanderungen bilden den größten Anteil des Bevölkerungsrückgangs in Salzgitter. Knapp 43 % aller Wegzüge im Zeitraum 2003 bis 2007 fanden in das direkte Umland statt. Die größten Wanderungsverluste bestanden in diesem Zeitraum gegenüber Braunschweig und Lengede (Stadt Salzgitter 2009a). Für das ILEK-Gebiet wird es vor diesem Hintergrund in besonderem Maße darauf ankommen, sich als attraktiver Lebensraum zu profilieren (siehe Abschnitte 5.1 und 6.3) Seite 13

20 4 Ausgewählte Strukturmerkmale 4.3 Dorfentwicklung Dörfliche Bausubstanz und Ortskerne Viele noch ländlich geprägte Ortschaften im ILEK-Gebiet verfügen in Teilbereichen über historische Bausubstanz und attraktive Ortsbilder mit gut erhaltenen Dorfkernen und charakteristischen dörflichen Strukturen. Einige Gebäude sind als Baudenkmale ausgewiesen. In einigen Fällen stellt sich die Frage der weiteren Nutzung, um die Baudenkmale auch langfristig erhalten zu können. Einige Dorfkerne und zentrale Plätze weisen Sanierungsbedarf auf, um die bestehenden ländlichen Strukturen und die Attraktivität der Orte zu bewahren. Problematisch für das Dorfbild sind jeweils auch im Zuge stürmischer Bauentwicklung entstandene Baugebiete an den Dorfrändern. Eine zu wenig auf dörfliche Gestaltungserfordernisse abgestimmte Planung hat in der Vergangenheit häufig zu gestalterischem Wildwuchs geführt, der das gewachsene Erscheinungsbild der historisch geprägten Dörfer nachteilig veränderte. Im Stadtgebiet sind Gebäudeleerstände sowohl in den städtisch wie auch in den ländlich geprägten Bereichen zum Teil ausgeprägt vorhanden. In den städtisch geprägten Bereichen ist aufgrund der historischen Ausgangslage (Versorgung der Arbeiter im Stahlwerk mit Wohnraum) der Wohnungsmarkt von einem hohen Bestand im Mehrfamilienhausbereich geprägt: Fast die Hälfte aller Wohnungsbestände befindet sich im Eigentum größerer Wohnungsgesellschaften. Diese müssen sich mit den Auswirkungen der rückläufigen Einwohnerzahlen in Form von zunehmenden Wohnungsleerständen im Stadtgebiet Salzgitter auseinandersetzen. Der Leerstand im Geschosswohnungsbau lag Ende 2003 nach Erhebungen im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes im Bereich der Wohnungsunternehmen bei durchschnittlich 9%. Die Leerstandsquote des Landes Niedersachsen befindet sich im Vergleich dazu bei 2,8% (ISEK 2004). Auch in den ländlich geprägten Bereichen sind Leerstände in einfachen Wohn- wie auch von denkmalgeschützten Gebäuden zu verzeichnen. Diese sind z.t. auch auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft zurückzuführen und zeichnen sich durch untergenutzte bzw. leerstehende und dann häufig verfallende Hofanlagen aus. Diese dorf- und landschaftsbildprägenden Hofgebäude sind nur durch eine sinnvolle und wirtschaftliche neue Nutzung zu erhalten. Außerdem stehen in einigen Ortsteilen Ladenlokale leer, was das Erscheinungsbild und die Belebung der Ortskerne zum Teil beeinträchtigt. Das genaue Ausmaß der Leerstände ist in Salzgitter aktuell nicht erfasst. Generell ist eine Vermarktung der leerstehenden Gebäude oft schwierig, eine übergreifende Koordinierung im Stadtgebiet findet bisher nicht statt Dorferneuerung Die Dorferneuerung hat sich seit Mitte der 80er Jahre zu einem wirkungsvollen Planungs- und Umsetzungsinstrument für die ländlich geprägten Bereiche entwickelt. Mit ihrem ganzheitlichen Planungsansatz ist sie besonders geeignet, die Bürger in den Gestaltungsprozess ihres Dorfes einzubeziehen. Bisher sind in Salzgitter etwa zwei Drittel der ländlichen Stadtteile in das Dorferneuerungsprogramm des Landes aufgenommen worden (siehe Tabelle 4). Darüber hinaus wurden für die Stadtteile Ringelheim und Gebhardshagen im Jahr 1990 Stadtteilentwicklungskonzepte angefertigt, die Maßnahmenvorschläge für bauliche Entwicklungsvorhaben enthielten. Über das Dorferneuerungsprogramm des Landes Niedersachsen konnten in den Jahren 1986 bis 2002 allein 56 öffentliche Dorferneuerungsmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt über 3,32 Mio. Euro durchgeführt werden. Davon wurden 1,7 Mio. Euro öffentliche Fördermittel für den ländlichen Raum akquiriert Seite 14

21 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Tabelle 4: Dorferneuerungen in Salzgitter Dorferneuerung Aufnahmejahr Dorferneuerung Aufnahmejahr Salder 1981/85 Barum 1992 Lesse 1985 Groß Mahner 1992 Flachstöckheim 1985/86 Reppner 1994/95 Gitter 1985/87 Calbecht 1996 Beddingen 1986/87 Beinum 1996/97 Bleckenstedt 1987/88 Engelnstedt 2002/03 Osterlinde 1988/89 Lobmachtersen 2007 Lichtenberg 1989 Heerte 2008 Ohlendorf 1991 Üfingen/Sauingen 2009 (eigene Darstellung nach Angaben der Stadt Salzgitter, Fachdienst Stadtplanung, Umwelt, Bauen und Denkmalschutz) 4.4 Soziales, Bildung und Versorgung Kinder und Familien Die Stadt Salzgitter ist die bundesweit erste Kommune, in der die Betreuung für Kinder bis zum Alter von sechs Jahren kostenlos ist. Dieses Alleinstellungsmerkmal mit überregionaler Beachtung wird durch einen Kanon begleitender Maßnahmen flankiert, mit denen Salzgitter der demografischen Entwicklung bereits gegensteuert. Zu den weiteren Angeboten für Kinder und Familien zählen z.b. ein Familienservicebüro, das alle weiterführenden Angebote zum Thema Kinder und Familien koordiniert sowie der Familienwegweiser mit einer Übersicht wichtiger Adressen und Ansprechpartner in Salzgitter. Daneben verfügt Salzgitter als erste Stadt in Niedersachsen über eine Kinderbeauftragte. Sie nimmt Fragen und Wünsche entgegen, informiert und stärkt die Netzwerke im Bereich Kinder- und Familienfreundlichkeit. Mit den Leitlinien Stadt mit Zukunft hat Salzgitter ein Arbeitsprogramm vorgelegt, das die Entwicklung zur kinder- und familienfreundlichen Lernstadt auf allen Verwaltungsebenen verankert. Abbildung 10: ILEK-Auftakt im Zeichen von Kindern und Familien Frühkindliche Betreuung, Kindergärten und Schulen Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder gehören zu den wichtigen Voraussetzungen eines attraktiven Wohn- und Lebensumfeld für Familien. Art und Umfang der Vorortbetreuung sind gerade in ländlichen Gegenden entscheidend für familiäre Erwerbskonzepte. Der Landesdurchschnitt für die frühkindliche Betreuungsquote in Niedersachsen lag im Jahr 2008 bei 9,8%. In Salzgitter wird diese Quote zum Ende des Jahres 2010 bei 27% liegen Seite 15

22 4 Ausgewählte Strukturmerkmale In den ländlichen Stadtteilen gibt es insgesamt 16 Kindergärten und Kindertagestätten, fünf Grundschulen und eine Realschule. Nach dem Motto kurze Beine - kurze Wege machen sich in einigen ländlichen Stadtteilen Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt ihrer Kindergärten ebenso wie der Grundschulstandorte stark, die durch demografischen Druck und abnehmende Wirtschaftlichkeit teilweise als gefährdet gelten. Tabelle 5: Entwicklung der Schülerzahlen im ILEK-Gebiet Schule Schülerzahl 2009 Veränderung der Schülerzahl seit 2007 Grundschule Hallendorf % Grundschule Lesse % Grundschule Lichtenberg % Grundschule Ringelheim % Grundschule Gebhardshagen ,5 % Realschule Gebhardshagen 414-3,7 % (eigene Darstellung nach Stadt Salzgitter 2009b und 2009c) Die fünf Grundschulen im ILEK-Gebiet befinden sich in den Stadtteilen Hallendorf, Lesse, Lichtenberg, Ringelheim und Gebhardshagen. Die Realschule in Gebhardshagen ist die einzige weiterführende Schule im ländlichen Bereich Salzgitters. Alle anderen weiterführenden Schulformen werden in den städtischen Stadtteilen Lebenstedt und Bad angeboten. Analog zur demografischen Entwicklung sind die Schülerzahlen in den letzten Jahren rückläufig (vgl. Tabelle 5). Allein zwischen den Jahren 2007 und 2009 gingen diese von insgesamt Kindern und Jugendlichen im ILEK-Gebiet auf Schüler im Jahr 2009 zurück. Alle Grundschulstandorte bis auf eine Ausnahme waren in diesem Zeitraum mit Rückgängen von über 15% konfrontiert Bildungseinrichtungen und -projekte Neben schulischer Bildung bietet Salzgitter mit der Internationalen Junioruniversität in Calbecht ein außerschulisches Angebot für Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 19 Jahren. Schon im Kindergartenalter soll dort das Interesse für Wissenschaft geweckt und die Kinder bis zur beruflichen Ausbildung bzw. zum Studium begleitet werden. In Calbecht ist auch ein Standort der Fachhochschule Ostfalia mit der Karl-Scharfenberg-Fakultät für Verkehr-Sport-Tourismus-Medien angesiedelt mit rund eingeschriebenen Studierenden im Wintersemester 2010/11. Das Projekt BONA SZ steht für "Berufsorientierung und Nachwuchssicherung für gewerblich-technische und naturwissenschaftliche Berufe unter veränderten demographischen Bedingungen in Salzgitter und der Region Braunschweig". Dieses Gemeinschaftsprojekt der Stadt Salzgitter, der fünf großen Wirtschaftsunternehmen, der Arbeitsagentur Braunschweig, den Schulen in Salzgitter und der Projekt Region Braunschweig GmbH trägt an der Schnittstelle zwischen Schule und beruflicher Bildung zu Berufsorientierung und Nachwuchsgewinnung für gewerblich-technische und naturwissenschaftliche Berufe und Studiengänge bei. Die meistbesuchte Bildungseinrichtung für Erwachsene ist die Volkshochschule mit Standorten in Lebenstedt und Bad mit jährlich mehr als Hörerinnen und Hörern. Darüber hinaus sind in Salzgitter in den städtischen Zentren auch kirchliche Bildungseinrichtungen vertreten Seite 16

23 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Seniorinnen und Senioren Der Anteil der Seniorinnen und Senioren in Salzgitter wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen, und zwar sowohl im ILEK-Gebiet als auch in der gesamten Stadt. Bereits im Jahr 2008 waren 22% der ländlichen Bevölkerung 65 Jahre oder älter (23% in ganz Salzgitter), das sind etwas mehr als im Großraum Braunschweig (21%) und noch mehr im Niedersächsischen Vergleich (20%). Im ILEK-Gebiet befinden sich zwei Senioren- und Pflegeheime (elf insgesamt im Stadtgebiet mit knapp Plätzen), außerdem eine Tagesbetreuungseinrichtung des Deutschen Roten Kreuzes. Dazu kommen ambulante Pflegedienste und verschiedene andere Angebote, wie etwa der Senioren-Stadtteilbus des Seniorenbüros Salzgitter. Neben diesem mobilen Unterhaltungsangebot für die ländlichen Gebiete gibt es flankierende Angebote wie Seniorentreffs und regelmäßige Veranstaltungen in den städtischen Zentren Lebenstedt und Bad. Mit steigendem Anteil an der Gesamtbevölkerung werden die Bedürfnisse der älteren Generation in engerer Wechselwirkung zur ländlichen Entwicklung stehen. Das Leben im Alter hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt, die neue Seniorengeneration nimmt bewusst am Leben der Gemeinschaft teil und fordert gleichzeitig ein, dass ihre Ansprüche und Bedürfnisse wahrgenommen werden. Dazu zählen Angebote für altersgerechte Wohnformen. So sind zum Beispiel gerade Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Behinderung auf besondere Räumlichkeiten und spezielle Betreuung angewiesen. Eine seniorengerechte Ausstattung und unterstützende Servicedienste können ihnen dabei helfen, länger in den eigenen vier Wänden zu leben. Alte möchten nicht nur Alte treffen, sondern bevorzugen ein normales Wohnumfeld von Jung und Alt. Versorgung und Mobilität sind weitere Faktoren, die die Lebensqualität im Alter nachhaltig beeinflussen Nahversorgung, medizinische Versorgung In den bevölkerungsreicheren Stadtteilen im ILEK-Gebiet ist eine ausreichende Nahversorgung mit Lebensmittelmärkten, Apotheken, Post, Bank und weiteren Einzelhandelsangeboten gegeben. In der Hälfte der Dörfer, nämlich in allen kleineren, gibt es allerdings keine Direktversorgung. Die meisten davon werden etwa zweimal pro Woche über mobile Angebote erreicht. Gitter, Groß Mahner, Ohlendorf und Beddingen sind davon ausgenommen. Hier gibt es allenfalls Hofläden, einen Kiosk oder einen mobilen Bäckerwagen (WIS 2008). Die Einzelhandelsversorgung im gesamten Stadtgebiet Salzgitters konzentriert sich stark auf die beiden Stadtteile Lebenstedt und Bad mit den beiden Innenstädten. Kaufkraftabflüsse sind überwiegend zum Oberzentrum Braunschweig zu verzeichnen (CIMA 2009). Der Großteil der niedergelassenen Ärzte in Salzgitter ist in den städtischen Bereichen angesiedelt. Im ILEK-Gebiet selbst befinden sich Hausärzte in Flachstöckheim, Gebhardshagen, Hallendorf, Lesse, Lichtenberg, Reppner, Ringelheim und Salder. Die medizinische Versorgung mit zwei Kliniken im gesamten Stadtgebiet entspricht der oberzentralen Funktion Salzgitters. Die Ärztekammer Niedersachsen führt insgesamt über 230 Ärzte, davon 45 Allgemeinmediziner. Die Zahnmedizinische Versorgung ist überdurchschnittlich (nach Kassenzahnärztlicher Vereinigung Niedersachsen 2010). 4.5 Wirtschaftsstandort Wirtschaft und Beschäftigung Salzgitter ist der drittgrößte Industriestandort Niedersachsens und von Fahrzeugbau und Stahlindustrie geprägt. Größter Arbeitgeber ist die Salzgitter AG als führender Stahlkonzern Europas, die mit anderen Tochterunternehmen am Standort Salzgitter oberflächenveredelte Stahlprodukte für die Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie herstellt. Die fünf größten Arbeitgeber der Region, die sogenannten Big Five Seite 17

24 4 Ausgewählte Strukturmerkmale beschäftigen insgesamt etwa Mitarbeiter. Um die Großunternehmen gruppieren sich kleine und mittlere Unternehmen mit den Schwerpunkten Metallverarbeitung, Transport, Logistik und Verkehr. Weitere Technologiefelder im Mittelstand sind Kunststoff- und Holzverarbeitung, Metallverarbeitung sowie Medizin und Pharmazie. Ein Pendlerüberschuss von Beschäftigen belegt Salzgitters Stellung als Arbeitsplatzzentrum (WIS 2010). Im Bezirk Region Braunschweig der Handwerkskammer hat Salzgitter allerdings im Vergleich der fünf Landkreise und drei kreisfreien Städte insgesamt die geringste Anzahl von Handwerksbetrieben (HWK 2009). Der Großteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit dem Arbeitsort Salzgitter arbeitet im Industrie- und Baugewerbe (62% im Jahr 2009). Auf den Dienstleistungssektor entfallen in Salzgitter jedoch 14 % weniger Beschäftigte als im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Braunschweig (38% in Salzgitter gegenüber 52% in der Region Braunschweig im Jahr 2009). Auf Landesebene arbeiten sogar 67% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Dienstleistungssektor. Damit wird der besondere Stellenwert industrieller Produktion am Standort Salzgitter deutlich. Auch bei Berücksichtigung aller Erwerbstätigen manifestiert sich die Bedeutung Salzgitters als Industriestandort (Stadt Salzgitter 2010b). In den vergangenen Jahren ist die Erwerbslosenquote in Salzgitter rückläufig, um etwa 4% von 2005 bis Mit 9,9 % im August 2010 liegt der Anteil der Erwerbslosen nach der Bundesagentur für Arbeit damit aber über dem niedersächsischen Durchschnitt von 7,4 %. Die Beschäftigungssituation folgt dabei eng den Entwicklungen im produzierenden Gewerbe, insbesondere in der Stahlindustrie. Bezogen auf das ILEK-Gebiet selbst ist der Anteil der Erwerbslosen zwar um etwa zwei Drittel deutlich geringer (Stadt Salzgitter 2010). Eine Differenzierung zwischen ILEK- und dem gesamten Stadtgebiet führt bei der Betrachtung von Wirtschaft und Beschäftigungssituation kaum zu belastbaren Aussagen. Etwa ein Drittel der Beschäftigten mit Wohnort Salzgitter lebt in einem ländlichen Stadtteil, was der Bevölkerungsverteilung nahezu entspricht Mobilität Das ILEK-Gebiet ist von mehreren Richtungen an das Bundesautobahnnetz angeschlossen und für den Kfz-Verkehr gut erreichbar. Die BAB 39 führt als zentrale Verkehrsachse direkt nach Braunschweig, durch die BAB 7 über das Autobahndreieck Derneburg-Salzgitter besteht Anschluss nach Kassel und Hannover. Die Bundesstraßen B 6 und B 248 ergänzen das Verkehrsnetz. Der Flughafen Hannover liegt nur etwa 50 km entfernt und ist über Shuttleverkehr und andere automobile Wege mit Salzgitter verbunden. Außerdem liegt der umschlagstärkste Binnenhafen in Niedersachsen in Salzgitter mit direkter Verbindung zu Dortmund-Ems-Kanal, Elbe und Elbe-Havel-Kanal sowie zu den großen Häfen an der Nordund Ostsee. Direkt am 18 km langen Stichkanal liegt das Güterverkehrszentrum Salzgitter. Diese Faktoren machen Salzgitter zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort. Salzgitter verfügt über keinen eigenen Hauptbahnhof und ist nicht an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angeschlossen. Nahverkehrszüge verkehren von den Bahnhöfen in den Stadtteilen Lebenstedt, Bad und Ringelheim. Mit Ringelheim gibt es einen Knoten-Bahnhof zwischen den beiden Eisenbahnstrecken Halle-Hannover und Braunschweig-Kreiensen/Göttingen. Darüber hinaus verfügt Salzgitter über drei Haltepunkte in den Stadtteilen Thiede, Immendorf und Watenstedt. Die Hauptmobilitätsströme zwischen Salzgitter und dem Umland sind - in abnehmender Bedeutung - zu Braunschweig, Wolfenbüttel, Lengede, Baddeckenstedt und Liebenburg zu verzeichnen (ZGB 2008). Öffentlicher Personennahverkehr wird in Salzgitter über Busse und Bahn gewährleistet: Die ländlichen Stadtteile Salzgitters sind über das Linienbusnetz im Verbundtarif Braunschweig angebunden. Das Regionale Radverkehrsnetz Großraum Braunschweig verbindet die Oberzentren Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter über Radwege an klassifizierten Straßen. Die Länge der Radwege beträgt im gesamten Stadtgebiet Salzgitters etwa 104 km Seite 18

25 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Erneuerbare Energien Die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Ressourcen betrifft am Standort Salzgitter insbesondere mobilitätsnahe Technologien und Anwendungsformen. Mit einer Elektrotankstelle für Strom aus erneuerbaren Quellen am Standort der Ostfalia-Hochschule wurde im Juli 2010 ein Pilotprojekt initiiert, bei dem unter Federführung des örtlichen Energieversorgers WEVG der Einsatz von Elektroautos im Straßeneinsatz getestet wird. Die ersten Blockheizkraftwerke für den privaten Einsatz kommen seit 2010 vom Industriestandort Salzgitter. Mit der Ostfalia-Hochschule, den ansässigen Industriepartnern und dem Energiekompetenzzentrum Salzgitter e.v. sind überregional vernetzte Kompetenzen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien vorhanden. Energieerzeugung aus Biomasse spielt im ILEK-Gebiet bislang kaum eine Rolle. Etwas anders gestaltet sich die Situation für Windkraftnutzung, Solarthermie und Wasserkraft. Mit einem Windpark in Lesse sind 20 Windkraftanlagen mit kw installierter Leistung sowie einem mittleren Jahresertrag von kwh im ILEK-Gebiet zu verorten. Weitere Windkraftstandorte sind Üfingen-Sauingen sowie Ringelheim. An vielen privaten und öffentlichen Gebäuden sind solarthermische Anlagen sowie Photovoltaikanlagen installiert. Wasserkraft spielt auf das gesamte Stadtgebiet bezogen am Kraftwerk Lindenberg in Thiede eine Rolle, wo das aus der Ecker- und Granetalsperre kommende Trinkwasser zur Stromerzeugung genutzt wird. 4.6 Umwelt Naturräumliche Charakteristik Salzgitter liegt naturräumlich im Übergangsbereich zwischen dem niedersächsischen Berg- und Hügelland und der Braunschweig-Hildesheimer Lößbörde. Rund 173 km² des Stadtgebiets gehört zum Naturraum Lößbörde, etwa 51 km² zum Naturraum Bergland. Vier weitere Naturraumeinheiten lassen sich abgrenzen: Das Ringelheimer Becken, das Flusstal der Innerste, die Bachniederungen der Bördelandschaft und die Niederung des Calbechter Baches und der Warne. Durch den Salzgitter-Höhenzug wird die Landschaft insbesondere des südlichen Teiles des Stadtgebietes von Höhenrücken aus erdmittelalterlichen Gesteinen geprägt, während im Norden im Naturraum Börde die fruchtbaren, aus eiszeitlichen Locker-Sedimenten bestehenden Lössflächen den geomorphologischen Charakter bestimmen. Salzgitter liegt auf Höhen zwischen 275 m (Hamberg bei Salzgitter-Bad) und etwa 80 m NN. Im Norden gehört es naturräumlich zur Hildesheimer Lößbörde. Südwestlich schließt sich das Innerstebergland an, zu dem im ILEK-Gebiet der Salzgitter-Höhenzug und das Ringelheimer Becken zählen. Die Lößbörde ist eine schwach gewellte, wenig strukturierte, großflächige Agrarlandschaft mit bis zu zwei Meter mächtigen Lößauflagen. Wälder fehlen beinahe völlig und nur wenige Hecken und Feldgehölze gliedern die Landschaft. Der größte Teil der Landschaft unterliegt einer intensiven ackerbaulichen Nutzung. Aufgrund der guten Böden werden in erster Linie Zuckerrüben, Wintergetreide und Kartoffeln angebaut. Auch die verbliebenen Freiräume im nördlichen Stadtgebiet und im Ringelheimer Becken weisen hohe Bodenqualitäten auf und werden landwirtschaftlich intensiv genutzt. Kennzeichnend für diese Bereiche ist eine Strukturarmut der Landschaft. Der in nordwestliche Richtung verlaufende Salzgitter-Höhenzug ist überwiegend mit Laubmischwäldern bewaldet (Lichtenberge, Liebenburg), die eine hohe Bedeutung für die Naherholung haben. In tiefgründigeren Bereichen herrscht auch Ackernutzung vor. Der Höhenzug gliedert sich in einen Nordwestteil, insbesondere aus den Lichtenbergen bestehend (bis 254,2 m hoch; zwischen Holle und Salzgitter-Gebhardshagen), einen nördlichen Mittelteil (bis 275,3 m hoch; zwischen Gebhardshagen und Bad), einen südlichen Mittelteil (bis 307,0 m hoch; zwischen Bad und Liebenburg) sowie einen Südteil (bis 322,9 m hoch; zwischen Liebenburg und Vienenburg-Immenrode bzw. Goslar- Hahndorf) Seite 19

26 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Das Ringelheimer Becken stellt eine geologische Mulde dar, die im Norden, Westen und Osten von geschlossenen Gebirgszügen umgeben ist. Durch die Lößbedeckung herrscht Ackernutzung vor. Im Flusstal der Innerste finden sich kies- und geröllreiche Auelehme, vorherrschende Nutzungen sind Grünland und in Randbereichen Acker. Die Geologie der Bachniederungen besteht aus Kiesen, über denen sich z.t. Niedermoore gebildet haben oder aus Auelehmen. Vorherrschende Nutzungen sind Acker und kleinere Grünlandreste Gewässer Das Landschaftsbild der ILEK Region ist in Teilen durch künstliche Gewässer geprägt. Das größte künstlich geschaffene Gewässer ist der 75 ha große Salzgittersee im Westen des Stadtteils Lebenstedt. Er wurde 1960 angelegt und dient der Naherholung (siehe Abschnitt 4.7). Der Heerter See wurde zu Beginn der 1950er Jahre in einem ehemaligen Waldgebiet angelegt und diente bei der Eisenerzwäsche als Schlammabsetzteich wurde dem Gebiet vom Internationalen Rat für Vogelschutz das Prädikat "Europareservat" verliehen. Abbildung 11: Heerter See Quelle: Stadt Salzgitter Ein weiterer See in Salzgitter ist der Reihersee im Salzgitter-Höhenzug, der ebenfalls aus einem Klärteich entstanden ist. Der Zweigkanal Stichkanal Salzgitter wurde in den Jahren 1937 bis 1940 zum Anschluss des Hüttenwerkes an den bereits bestehenden Mittellandkanal gebaut. Der Kanal erstreckt sich auf 18 km in Nord-Süd Ausrichtung, zweigt beim Mittellandkanal-km 213,5 bei Wendeburg nach Süden ab und endet in Watenstedt. Die wichtigsten Fließgewässer im Stadtgebiet sind Innerste, Fuhse, Warne sowie Aue, Schölke, Mühlgraben, Flothe und der Calbechter Bach. Mit Ausnahme der Innerste, die im Stadtgebiet einen noch relativ naturnahen Zustand aufweist, sind alle anderen Bäche mehr oder weniger stark ausgebaut. Die Schölke, der Calbechter Bach und die Warne sind auf Teilstrecken verrohrt. Für die Innerste ist zum Zeitpunkt der ILEK-Erstellung die Aufstellung eines Gewässerentwicklungsplanes in Vorbereitung, der den Rahmen für zukünftige Entwicklungen etwa für Tourismus und Naturschutz setzen wird. Salzgitter ist in diese Vorbereitungen ebenso wie andere betroffene Kommunen eingebunden. Dasselbe gilt für die Ausweisung weiterer Überschwemmungsgebiete sowie Hochwassermanagementplanungen des Landes und des zuständigen Landesbetriebes NLWKN. Von den periodischen Hochwasserereignissen an der Innersten und ihren Nebengewässern im Unterlauf ist Salzgitter nicht im selben Maße betroffen wie einige der benachbarten Anrainer der Flussoberläufe. An einigen neuralgischen Punkten wie Ringelheim ist der Schutz vor Hochwassergefahr allerdings punktuell erforderlich. An Fuhse und Innerste sind im Stadtgebiet Überschwemmungsgebiete durch die Untere Wasserbehörde ausgewiesen Waldgebiete Im Stadtgebiet gibt es 37 km² Wald, das sind 16,5 % der gesamten Stadtfläche. Mit diesem Flächenanteil liegt die Stadt Salzgitter deutlich unter dem Landesdurchschnitt, der nach Niedersächsischem Landwirtschaftsministeriums bei 24,3% liegt. Die Waldflächen sind ungleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt. Der Großteil liegt im ILEK-Raum. Dieser geringe Waldflächenanteil ist typisch für die Lößbörde als Seite 20

27 4 Ausgewählte Strukturmerkmale in weiten Teilen gehölzlose, von der Landwirtschaft geprägte Landschaft, die nur verstreut kleinere Waldflächen enthält. Der Salzgitter-Höhenzug hat verhältnismäßig die höchsten Waldflächenanteile im ILEK-Gebiet, während im Ringelheimer Becken nur kleinere Restwaldflächen im Innerstetal und im Silberkamp nordwestlich von Ringelheim anzutreffen sind. Verbreitet kommen im Salzgitter-Höhenzug Buchenwälder vor. Als zweithäufigster Waldtyp im Stadtgebiet, insbesondere auf süd- und westorientierten Hängen, sind Eichenmischwälder vorherrschend. Das Flusstal der Innerste südöstlich von Ringelheim wird durch die Eichenmischwälder der Flußauen und durch Weiden-Auewald geprägt Natur- und Landschaftsschutz In der ILEK-Region befinden sich zwei Naturschutz- und sechs Landschaftsschutzgebiete (vgl. Tabelle 6). Damit liegt der überwiegende Teil der geschützten Flächen Salzgitters im ländlichen Raum (über 98% der Naturschutzflächen, rund 83% der Landschaftsschutzflächen). Die restlichen Gebietsanteile des gesamten Schutzraumes liegen sowohl als auch in den ländlichen und einem der drei Stadtteile außerhalb des ILEK-Gebietes. Dadurch stehen rund 42,8 km² des Stadtgebietes insgesamt unter besonderem Schutz, allein die Naturschutzgebiete entsprechen rund 4% der Gesamtfläche (in Niedersachsen sind dies nach NLWKN ca. 4,7%). Tabelle 6: Natur- und Landschaftsschutzgebiete in Salzgitter Naturschutzgebiete Landschaftsschutzgebiete Klärteich III Mittleres Innerstetal mit Kanstein Speckenberg 1 Köppelmannsberg 1 Sukopsmühle Innerstetal Salzgitterscher Höhenzug Beddinger Holz und Langes Holz Flotheniederung Haverlahwiese Grüte Thieder Lindenberg Landschaftsteil südl. Salzgitter-Bad (eigene Darstellung nach Angaben der Stadt Salzgitter, NLWKN) In Salzgitter sind eine Reihe von Naturdenkmälern, überwiegend markante Bäume (Eichen, Buchen, Linden) und eine Quelle in Gebhardshagen, ausgewiesen. Besonders geschützte Biotope wurden im Zusammenhang mit der Bearbeitung des Landschaftsrahmenplans erfasst. Die Erfassung des besonders geschützten Feuchtgrünlandes ist bisher nicht erfolgt. Der Heerter See mit bedeutenden Vorkommen von Vogelarten wie Rohrdommel, Wasserralle, Teich- und Drosselrohrsänger sowie Trauerseeschwalbe, Schwarzmilan und Fischadler sowie der Reihersee gehören als EU-Vogelschutzgebiete zum Netz Natura Die bestehenden Schutzgebiete und Kulturlandschaftselemente sind wichtige Strukturen im Raum Salzgitter aus Sicht des Landschafts- und Biotopschutzes, die nach Möglichkeit erhalten, gepflegt und entwickelt werden sollten. Dadurch wird einem Rückgang der Artenzahl gerade im Zusammenspiel mit der intensiv genutzten Ackerlandschaft entgegengewirkt. 1 Liegt ausschließlich in Salzgitter-Bad Seite 21

28 4 Ausgewählte Strukturmerkmale 4.7 Tourismus, Naherholung, Kunst und Kultur Salzgitter gehört im überregionalen Zusammenschluss zur TourismusRegion Braunschweigerland, eine der starken niedersächsischen Destinationen im Geschäftstourismus. Die günstige Lage im Oberzentralen Verbund mit Braunschweig und Wolfsburg und die Nähe zum Oberzentrum Hannover machen Salzgitter vor allem für Tagestouristen und Kurzzeiturlauber attraktiv. Wie andere eher städtisch geprägte Reiseziele in Niedersachsen kann auch Salzgitter Zuwachsraten bei Übernachtungszahlen vorweisen (Tourismusbarometer 2010).1 Der Bereich Tourismus wird in Salzgitter durch die Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH (WIS) vertreten. Diese führt auch die Touristinformation in ihrem Hause. Erholung im Grünen ist im Salzgitter-Höhenzug zu finden. Auf einer steilen Kuppe steht dort die Ruine der Burg Lichtenberg. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist der Bismarckturm in Salzgitter-Bad. Dieser 17 Meter hohe Aussichtsturm wurde im Jahr 1900 auf dem Hamberg errichtet, der höchsten Erhebung Salzgitters. Das 150 km lange Wegenetz lädt Erholungssuchende zum Wandern durch den SalzgitterHöhenzug ein. Radfahrern stehen mehrere ausgeschilderte Radrouten wie z.b. die Fuhse-Tour, der Börde-Radweg oder die Salzgitter-Route 31 zur Verfügung. Neben den zahlreichen Wäldern, Seen, Flüssen und Feldern bietet Salzgitter aber auch vielfältige Angebote im Bereich Kultur und Freizeit. Abbildung 12: Salzgitter-See Quelle: Stadt Salzgitter Der Salzgittersee bildet mit seinen 75 ha das Wassersportzentrum Südniedersachsens. Er ist Revier für Segler, Surfer, Ruderer, Kanuten und Wasserskifahrer. Dasselbe gilt für Angler, Taucher und Modellbootfahrer. Am Südrand des Sees befindet sich die Eissporthalle mit einem vielfältigen Angebot vom Eisstockschießen bis hin zu Eislaufshows. Im Sommer werden Musikveranstaltungen angeboten. Ein Anziehungspunkt für Erholungssuchenden ist das Thermalsolebad in Salzgitter-Bad. Die aus rund 200 Metern Tiefe sprudelten 25prozentige Sole-Thermal-Quelle zählt zu den stärksten Mitteleuropas. Sie wird aus dem Rosengarten in der Altstadt direkt in die Becken des Thermalbades gefördert. Für kulturhistorisch Interessierte gibt es eine Reihe von Baudenkmälern und historisch bedeutsamen Anlagen, wie etwa Schlosspark und Schloss Ringelheim und der Gutspark Flachstöckheim. Schloss Salder beherbergt das Museum der Stadt Salzgitter. Dort können sich Besucher über die Geschichte des gesamten Stadtgebietes von der Erdgeschichte bis heute informieren. Neben den Dauerausstellungen tragen eine Vielzahl an Wechsel- und Sonderausstellungen zu einer abwechslungsreichen Ausstellungslandschaft bei. Seit 2008 findet jedes Jahr zu Pfingsten das Stadtfrühstück im Schloss Salder statt. Dieses kulturelle Highlight wird von der Bürgerstiftung Salzgitter organisiert. 1 Die Angaben beziehen sich auf das Stadtgebiet Salzgitters, jedoch ohne den Stadtteil Salzgitter-Bad. In amtlichen Statistiken werden nur Übernachtungen in gewerblichen Betrieben mit mehr als acht Betten erfasst. Ferienwohnungen, kleine Pensionen und private Unterkünfte werden nicht dargestellt. Die Statistik bildet somit nur einen Teil der tatsächlichen Übernachtungen ab Seite 22

29 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Abbildung 13: Veranstaltungsort Historischer Pferdestall in der Wasserburg Gebhardshagen Die Ringelheimer Orgeltage in der barocken Klosterkirche Ringelheim sind jährliches Musikereignis mit renommierten Künstlern. Weiterer Veranstaltungsort für Kleinkunst, Freilufttheater und Musik ist der Gutspark in Flachstöckheim. Die historische Wasserburg Gebhardshagen wurde in bürgerschaftlicher Eigenregie für die Nutzung als Veranstaltungsort restauriert. 4.8 Land- und Forstwirtschaft Landwirtschaft Landwirtschaft prägt das ILEK-Gebiet. Rd. 50 % der Katasterfläche des Stadtgebietes wird landwirtschaftlich genutzt, vor allem im nordwestlichen und südlichen Bereich. Gute bis sehr gute Bodenverhältnisse und relativ große Flächen kennzeichnen die grundsätzlichen agrarstrukturellen Rahmenbedingungen. Der Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe über 85% zum Zeitpunkt der ILEK-Erstellung ist im ILEK-Raum angesiedelt. 1 Nach der Agrarstrukturerhebung 2007 waren in Salzgitter insgesamt 300 Personen in der Landwirtschaft beschäftigt, davon 39 % Vollzeitbeschäftigte. Von den insgesamt 110 Betrieben, die als Einzelunternehmen geführt werden, sind 82 Haupterwerbsbetriebe, die etwa 87% der gesamten landwirtschaftlichen Fläche bewirtschaften. Der Landesdurchschnitt von 48,7 Hektar Fläche pro landwirtschaftlichen Betrieb wird deutlich übertroffen (LSKN 2007). Tabelle 7: Landwirtschaftliche Erwerbsformen und Flächenausstattung 1 Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Salzgitter Landwirtschaftliche Fläche [ha] Durchschnittliche landwirtschaftliche Fläche pro Betrieb in Salzgitter [ha] Durchschnittliche landwirtschaftliche Fläche pro Betrieb in Niedersachsen [ha] Insgesamt ,8 48,7 Haupterwerb ,2 71,7 Nebenerwerb ,5 17,2 Sonst. Betriebformen z.b. GbR (Stand 2007, eigene Darstellung nach LSKN 2007) ,5 k.a. 1 Die Angaben beziehen sich auf das gesamte Stadtgebiet Salzgitters. Ein wichtiges agrarstrukturelles Merkmal ist der permanente Rückgang der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen. Rund 10% der Produktionsgrundlage der landwirtschaftlichen Betriebe ist in den letzten 30 Jahren durch andere Nutzungen beansprucht worden. Der landwirtschaftliche Strukturwandel ist auch 1 Sämtliche Kenngrößen der Landwirtschaft beziehen sich immer auf das gesamte Stadtgebiet Seite 23

30 4 Ausgewählte Strukturmerkmale durch einen stetigen Rückgang der Betriebszahlen gekennzeichnet. So hat sich beispielsweise im Zeitraum 2003 bis 2007 die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um etwa 12 % verringert. Da aufgegebene Betriebe i.d.r. Flächen zurückgeben, verpachten oder verkaufen, ist die Durchschnittsgröße der noch aktiven Betriebe im gleichen Zeitraum um gut 9 % gestiegen. Die Zahl der Betriebe mit Flächen von über 100 Hektar stieg entsprechend um 21%. Ökologisch ausgerichtete Bewirtschaftungsformen scheinen kaum eine Rolle zu spielen, spezifische Aktivitäten im ILEK-Raum sind nicht bekannt. Einzelne Landwirte in Salzgitter haben durch Direktvermarktung ihrer Produkte zusätzliche Einkommensformen erschlossen. Momentan gibt es fünf Betriebe, die neben Obst und Gemüse auch Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung anbieten. Alle Direktvermarkter sind nach Angabe des Landvolks in den ländlich geprägten Stadteilen Salzgitters gelegen. Aufgrund der natürlichen Rahmenbedingungen (Grünlandanteil 2,5%) liegt der Schwerpunkt der Betriebssysteme beim Ackerbau. Die Ackernutzung war im Jahr 2007 geprägt vom Anbau von Getreide (rd. 63%), Hackfrüchten (rd. 26%), Stilllegungsflächen (rd. 5%) und Handelsgewächsen (rd. 4%). Mittlerweile dürfte sich der Stilllegungsanteil aufgrund der fehlenden Stilllegungsverpflichtung deutlich reduziert haben. Demgegenüber hat der Anbau von Futterpflanzen (Silomais) zugenommen, obwohl dieser Mais i.d.r. für die energetische Nutzung (Biogas) eingesetzt wird. Insgesamt spielt Biomasseproduktion nach Einschätzung der ILEK-Beteiligten für die Gewinnung Erneuerbarer Energie gegenwärtig noch kaum eine Rolle als landwirtschaftliche Wertschöpfungsoption. Die Viehhaltung hat im ILEK-Gebiet nur eine untergeordnete Bedeutung. Der Großvieheinheitenbesatz beträgt nur 8 GV/100 ha ein typischer Wert für eine reine Ackerbauregion. Die wenigen Nutzviehhalter konzentrieren sich auf die Schweinemast (zehn Betriebe, rd Plätze). Rindvieh, Geflügel, Schafe und sonstiges Nutzvieh sind nur in sehr wenigen Betrieben von ökonomischer Bedeutung. Erstaunlich ist die Zahl von 25 Betrieben mit rd. 200 Pferden, die um vermutlich die gleiche Zahl von Pferden in nicht landwirtschaftlichen Betrieben ergänzt werden. Die Pferdehaltung ist vor allem für die Grünlandnutzung in der Region von Bedeutung. Abbildung 14: Beispiel aus dem ILEK- Arbeitsprozess zum Thema Landwirtschaft Seite 24

31 4 Ausgewählte Strukturmerkmale Forstwirtschaft Ausgehend vom unterdurchschnittlichen Waldflächenanteil in Salzgitter spielt die Fortwirtschaft im Vergleich zur Landwirtschaft eine eher untergeordnete Rolle. Im Stadtgebiet gibt es 37 km² Wald, das entspricht 16,5 % der Gesamtfläche. Genossenschaftswald 18,93 % Privatwald 33,6 % Staatswald 44,34 % Stiftungswald 0,02 % Kommunalwald 3,1 % Eigene Darstellung nach UNB 2009 Abbildung 15: Eigentumsverhältnisse der Waldflächen in Salzgitter Neben den rein ökonomischen und vordergründig ökologischen Aspekten, die mit der Forstwirtschaft i.d.r. verbunden sind, übernimmt der Wald weitere wichtige Funktionen im ländlichen Raum wie z.b. Naherholung-, Wasser- und Klimaschutzfunktionen Seite 25

32 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen Ziel integrierter ländlicher Entwicklung ist es, vorhandene Stärken zu nutzen und auszubauen, mögliche Schwächen abzubauen und Hemmnisse zu überwinden. Aufbauend auf der Bestandsanalyse und im Rahmen des ILEK-Beteiligungsprozesses wurden wesentliche Stärken und Schwächen identifiziert, die die Grundlage für die Ableitung von Entwicklungszielen und den Ausgangspunkt für Veränderungen darstellen. In der Ideenwerkstatt und danach in den Arbeitskreisen wurden diese Charakteristika themenspezifisch, im Rahmen der Strategiewerkstatt in ihrer Gesamtschau themenübergreifend reflektiert. In allen Bereichen, vor allem aber bei der Siedlungs- und Dorfentwicklung, wird die demografische Entwicklung vielfältige Auswirkungen haben. Diese sind in sämtlichen Planungen und Entwicklungsprozessen (technische Infrastruktur, soziale Infrastruktur, Arbeitsmarkt, etc.) zu berücksichtigen. Veränderungen ergeben sich beispielsweise bei der Auslastung von Kindergärten, Schulen und Senioreneinrichtungen. Geringere Kinder- und Schülerzahlen führen dazu, dass Kindergärten und Schulstandorte zusammengelegt oder geschlossen werden müssen. Nachwuchsmangel auf dem Arbeitsmarkt und zunehmender Bedarf an altersgerechten Wohnmöglichkeiten und Dienstleistungen sind weitere Folgen, die gerade im ländlichen Raum deutlich zu spüren sein werden. Die folgenden Abschnitte ermöglichen einen komprimierten Überblick über Potenziale und Defizite zu den Themenschwerpunkten - Siedlungs- und Dorfentwicklung (siehe Abschnitt 5.1) - Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft (siehe Abschnitt 5.2) - Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes (siehe Abschnitt 5.3) Dabei werden jeweils die in den Arbeitskreisen, Einzelgesprächen und Werkstätten gesammelten Aspekte zunächst in Tabellen zusammengefasst. Wesentliche Stärken und Schwächen des ILEK-Gebietes werden anschließend erläutert und mit möglichen Hemmnissen und Chancen ergänzt. 5.1 Siedlungs- und Dorfentwicklung Der Arbeitsschwerpunkt Siedlungs- und Dorfentwicklung wurde mit allen Facetten der Versorgung und Lebensqualität bearbeitet, die insgesamt das Leben und Wohnen in den ländlichen Stadtteilen und im ländlichen Raum beeinflussen und bestimmen. Dazu gehört auch der Bereich Bürgerbeteiligung. Tabelle 8 gibt einen Überblick über die wesentlichen Stärken und Schwächen, die im Laufe des ILEK- Prozesses gemeinsam mit den Akteuren herausgearbeitet wurden. Tabelle 8: Übersicht über Stärken und Schwächen in den Bereichen Siedlungsentwicklung, Dorferneuerung, Weiterentwicklung der dörflichen Infrastruktur Stärken + Attraktive Dorfbilder, dorftypische Bausubstanz + Biotope innerhalb der Dörfer und der landwirtschaftlichen Umgebung Schwächen Industrielle Überprägung Zersiedelung, wenig gewachsene Siedlungselemente Seite 26

33 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen Stärken [ ] + Baulückenbörse vorhanden + Stadtentwicklungskonzept (ISEK) + Modelldorf Lobmachtersen, Umnutzungsperspektiven durch zahlreiche Dorferneuerungen + Gute Infrastruktur und Versorgung mit Einzelhandelsgeschäften, Ärzten sowie Post- und Bankfilialen + Vielfach feststellbare Identifikation der Bewohner mit ihrem Lebensort Dorf + Interessen der Familien mit Kindern, Senioren und Menschen mit Behinderung in vielen Lebensbereichen berücksichtigt + Kinder- und Familienfreundliche Lernstadt, Leitlinien der Stadt Salzgitter + Angebote für Kinder und Familien Schwächen [ ] Abwanderung, negativer demografischer Trend z.t. Durchgangsschwerlastverkehr mit Lärmund Schallemissionen Leerstände, teilweise Zerfall zentraler dörflicher Bausubstanz Informationsbedarf zur Um- und Nachnutzung dörflicher Bausubstanz teilweise Trend zu Schlaforten starke Orientierung auf den eigenen Stadtteil; wenig Kooperation zwischen Stadtteilen Standortkonkurrenz zwischen Stadtteilen bei Versorgung und Infrastruktur potenzielle überregionale und lokale Planungsvorhaben als Bedrohung der Wohnqualität Stärken Die ländlichen Bereiche Salzgitters verfügen über eine Reihe attraktiver Dorfbilder und dorftypische Bausubstanz. In einigen ländlichen Stadtteilen gibt es außerdem noch intakte Freiräume und Biotope innerhalb der Dörfer und der landwirtschaftlichen Umgebung. Historisch gewachsene und erhaltene Siedlungsstrukturen haben eine landschaftsgerechte und ökologisch wichtige Durch- und Begrünung. Die zahlreichen aktuellen und abgeschlossenen Dorferneuerungspläne im Stadtgebiet zeigen praxisnahe Beispiele für Umnutzungsperspektiven und haben vielerorts zu nachhaltiger Veränderung geführt. Das Modelldorf Lobmachtersen könnte darüber hinaus mit Abschluss der Forschungsarbeit in 2010 übertragbare Erkenntnisse z.b. zum Thema Leerstand und Innenentwicklung ermöglichen. Die Stadt Salzgitter verfügt außerdem bereits über eine Baulückenbörse, deren Ziel die Zusammenführung potenzieller Käufer mit Eigentümern ist. Im ILEK-Gebiet sind darin Baulücken in 18 Stadtteilen aufgeführt 1. Mit dem bundesweit einmaligen Betreuungs- und Beratungsangebot für Kinder und Familien setzt Salzgitter Maßstäbe und legt den Grundstein für ein attraktives Lebensumfeld für Familien. Alleinstellungsmerkmal ist die kostenlose Betreuung in Kindertagesstätten. Mit dem Arbeitsprogramm Leitlinien Stadt mit Zukunft verfügt Salzgitter außerdem über ein strategisches Instrument zur Profilbildung als kinder- und familienfreundliche Lernstadt. Der zweite Teil des Arbeitsprogramms wurde im September der Öffentlichkeit vorgestellt. 1 Stand: Oktober Seite 27

34 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen Insgesamt ist die Infrastruktur und Versorgung mit Schulen, Kindertagesstätten, Einzelhandelsgeschäften, Ärzten sowie Post- und Bankfilialen zumindest in den größeren der ländlichen Stadtteile als gut zu bewerten. Je nach Lage und räumlicher Nähe zu Lebenstedt und Bad wird die Versorgung über die Zentren Lebenstedt und Bad gewährleistet. Aufgrund der guten Erreichbarkeit Salzgitters sind weitere Einkaufsmöglichkeiten in Wolfenbüttel, Braunschweig und Goslar in unmittelbarer automobiler Reichweite, ergänzt um das Linienbusnetz der KVG und den Bahnverkehr. Vielfach ist eine hohe Identifikation der Bewohner mit ihrem Lebensort Dorf festzustellen, die sich z.b. in Bürgerforen und Fördervereinen manifestiert. Einige dieser Initiativen, wie der Förderverein Wasserburg Gebhardshagen, stellen mit herausragendem bürgerschaftlichem Engagement gute Beispiele für Umsetzungserfolge und Identifikation dörflicher Gemeinschaften dar und könnten Vorbildfunktion für andere Stadtteile entwickeln. Mit einem Freiwilligenzentrum verfügt Salzgitter zudem über ein Vermittlungs- und Beratungsangebot für ehrenamtliche Angebote und Nachfrage. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept von 2004 mit Fortschreibung in 2010 konzentriert sich zwar auf den städtischen Bereich Salzgitters, liefert aber auch Anknüpfungspunkte für einzelne ländliche Stadtteile (Hallendorf, Watenstedt, Gebhardshagen). Zusammen mit zwei Stadtteilentwicklungskonzepten und den bisherigen Dorferneuerungen verfügt das ILEK-Gebiet über einen soliden lokalen Planungsansatz, der durch ILEK auf einen regionalen Nenner gebracht werden kann Schwächen Ländliche Entwicklung steht in einzelnen Bereichen im starken Konflikt mit industrieller Nutzung. Als negatives Beispiel gilt Watenstedt, das als Rückbaugebiet nach gegenwärtigem Stand kaum über Entwicklungschancen verfügt (ISEK 2004). Industrielle Nutzung und Anlagen sind eng mit Befürchtungen der Bevölkerung und Imageverlusten verknüpft. Durch eine langjährige Fokussierung auf Siedlungserweiterung und eine autogerechte Stadt lässt sich im ILEK-Gebiet ein hoher Zersiedlungsgrad feststellen. Bürger selbst erleben wenige gewachsene Siedlungselemente. Durchgangsschwerlastverkehr in einzelnen Stadtteilen mit entsprechenden Immissionen wird als Minderung der Lebensqualität erlebt. Bürgerforen und -initiativen sind der Ausdruck dieser Besorgnisse. Dieselben Formen bürgerschaftlichen Engagements sind etwa gegen die Planung der oberirdischen Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar aktiv. In einigen ländlichen Stadtteilen treten zunehmende Leerstandsproblematiken auf. Teilweise ist in den ländlichen Stadtteilen der Zerfall zentraler dörflicher Bausubstanz festzustellen. Potenziell betroffene Besitzer haben entsprechend häufig Informationsbedarf zu Erhaltungsmöglichkeiten, dies gilt auch für die Um- und Nachnutzung landwirtschaftlicher Altgebäude von der Planung über Finanzierung, Förderung und Investorensuche. Der demografische Trend führt zu einer in einzelnen Stadtteilen bereits befürchteten Gefährdung von Schul- und Kindergartenstandorten. Damit verbunden wird beispielsweise auch eine beginnende Standortkonkurrenz zwischen Stadtteilen hinsichtlich Versorgung und Erhalt der Infrastruktur erkennbar. Angebote für Kinder und Senioren hinsichtlich Betreuung, Versorgung und Bildung konzentrieren sich stark auf die städtischen Zentren und allenfalls auf größere ländliche Stadtteile. In kleineren Dörfern ist dieses Angebot entweder nicht vorhanden oder absehbar gefährdet. Insbesondere die Zielgruppen Kinder, Familien und Senioren sind aber häufig auf Wohnortnähe angewiesen. Insgesamt orientieren sich die Bürgerinnen und Bürger in vielen Stadtteilen stark am eigenen Dorf als Bezugsraum. Die Ortschaften werden meist nicht als bindende Ebene erlebt. Eine Vernetzung und Kooperation zwischen Stadtteilen findet überwiegend allenfalls in Zwangslagen statt. Integrative Projekte und Initiativen für mehrere ländliche Stadtteile zusammen sind kaum bekannt. Einzelne Stadtteile Seite 28

35 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen oder Teile davon werden dagegen zunehmend zu Schlaforten oder zumindest als solche wahrgenommen. Bürgerschaftliches Engagement, etwa auch in Vereinen und Gremien, geht analog dazu in diesen Stadtteilen zurück Entwicklungshemmnisse Zentrales Hemmnis ist die demografische Entwicklung mit weit reichenden Auswirkungen auf das gesamte Entwicklungspotenzial des ländlichen Raumes, vor allem auch hinsichtlich der Versorgung und der Infrastruktur. Die ländlichen Stadtteile Salzgitters stehen auch im überregionalen Kontext in Konkurrenz um den Zuzug junger Familien. Angesicht der zunehmenden Alterung der ländlichen Bevölkerung fehlen noch mittel- bis langfristige Lösungsansätze für eine Sicherstellung dörflicher Lebensqualität. Eine weitere Erschwernis könnte die weitreichende Divergenz hinsichtlich räumlicher und struktureller Ausrichtung der einzelnen Stadtteile darstellen. Ein bindendes Element fehlt bislang, so dass etwa zwischen den nördlichsten und südlichsten Bereichen bislang auf allen Ebenen wenig bis keine Berührungspunkte erkennbar sind. Insgesamt führt die Vielzahl unterschiedlicher Planungen auf lokaler Ebene bei gleichzeitig als verringert erlebter Wohnqualität durch Industrieflächen und Verkehrsachsen dazu, dass Akzeptanz und Engagement für die stadtteilübergreifende Umsetzung konkreter Entwicklungsvorhaben in einigen Stadtteilen möglicherweise nicht ohne Schwierigkeiten zu mobilisieren sein könnten Entwicklungschancen Mit den Leitlinien Stadt mit Zukunft gibt sich Salzgitter die Zielvorgabe, alle Planungs- und Verwaltungsvorhaben unter dem Aspekt ihrer Kinder- und Familienfreundlichkeit zu bewerten. Dies ist die Grundlage, um ländliche Stadtteile als attraktive Wohnumgebung für Kinder und Familien zu entwickeln. Diese konsequente Ausrichtung auf Kinder und Familien kann flankiert werden durch eine verstärkte Berücksichtigung von Seniorinnen und Senioren. Diese wachsende Zielgruppe könnte eine Chance für Salzgitter darstellen, durch eine Erhöhung der Lebensqualität für die alternde Bevölkerung dem Wegzug aus den ländlichen Bereichen entgegenzuwirken und durch neue Wohn- und Betreuungsformen vielleicht sogar neue Bürger im Seniorenalter zu gewinnen. Zu den besonderen Entwicklungschancen gehört die breite Basis an erfolgreichen Beispielen für dörfliche Entwicklungsplanung und -umsetzung. Der größere Teil der ländlichen Stadtteile verfügt bereits ü- ber Dorferneuerungen oder andere konzeptionelle Ansätze, die unter Bürgerbeteiligung entstanden sind. Entsprechend sind viele dörfliche Gemeinschaften bereits in der Vergangenheit aktiviert worden und könnten auch für die Umsetzung neuer Projekte belebt werden. Wesentliche Bedeutung haben lokale Vereine, Ortsheimatpfleger und andere Akteure und Akteursgruppen mit dörflichem Bezug. Ehrenamtliches Engagement kann in Zukunft noch weiter an Einfluss und Bedeutung für die ländliche Entwicklung gewinnen. Agenda21-Gruppe und andere überörtlich aktive Vereine und Verbände können wesentliche Treiber sein, die zu einer flächendeckenden Verbreiterung und Intensivierung bürgerschaftlichen Engagements beitragen. 5.2 Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft weisen einige signifikante Stärken und Schwächen auf, deren Zusammenfassung auf der Grundlage des Beteiligungsprozesses in Tabelle 9 aufgeführt ist. Landschaft wird in diesem Zusammenhang als erlebbarer Natur- und Kulturraum definiert. Raum- und umweltbezogene Aspekte werden in Abschnitt 5.3 behandelt Seite 29

36 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen Tabelle 9: Übersicht über Stärken und Schwächen in den Bereichen Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft Stärken + Naturräumliche Lage (Salzgitter-Höhenzug etc.) + Vielfalt in und um Salzgitter + Hohe Dichte historischer Gebäude und Anlagen + Museum als Lernort (Salder) + Industriekultur (als Ausgangsbasis, Verankerungspunkt für regionale und überregionale Tourismusinitiativen) + Private Initiativen (z.b. "Qunst"...) Schwächen Kulturhistorischer Zusammenhang nur lokal verankert Intensive Landschaftsnutzung Naturräumliche Überprägung durch industrielle Nutzung mangelnde Bekanntheit wenig Aushängeschilder, "Spitzenprodukte" keine Übernachtungsmöglichkeiten für Gruppen / Schulklassen + Überregionale Anbindung, Verkehrsinfrastruktur + Hoher Naherholungswert, auch im Kontext der Nachbarregionen Stärken Die vielfältige Natur- und Kulturlandschaft, die man in Salzgitter auf relativ engem Raum nebeneinander findet, stellt eine wesentliche Stärke dar. Besonderer Anziehungspunkt ist der Salzgittersee, der eine gute Infrastruktur für Wassersport und Naherholung bietet. An Attraktivität gewinnt er zudem aufgrund verschiedener Veranstaltungen mit überregionalem Bekanntheitsgrad wie dem Volkstriathlon oder den Flugtagen. Möglichkeiten zur Erholung in der Natur finden Einheimische und Gäste außerdem im Salzgitter-Höhenzug, der mit Wanderwegen gut ausgestattet ist. Der durch Seen, Flüsse und den Höhenzug geprägte vielseitige Naturraum birgt großes Potenzial für Naherholung und Naturerlebnis nicht nur für die Bevölkerung Salzgitters, sondern auch für Gäste aus den Nachbarregionen. Neben den naturräumlichen Besonderheiten sind es die kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten wie z.b. Schloss Salder oder der Gutspark Flachstöckheim, die Salzgitter in erster Linie für Tagestouristen interessant machen. Lebendige Zeugnisse der Industriekultur ergänzen das Spektrum der Möglichkeiten. Heute gibt es bereits die Möglichkeit zu Werksführungen. Mit dem Städtischen Museum Schloss Salder verfügt Salzgitter über einen Leuchtturm unter den kulturellen Angeboten. Neben seinen Dauer- und Sonderausstellungen bietet das Museum spezielle Angebote für die Zielgruppe Kinder: Zusätzlich zur allgemeinen museumspädagogischen Arbeit stellt die Lernwerkstatt einen Anziehungspunkt für Kindergärten und Schulklassen dar und ergänzt die Angebot der kinder- und familienfreundlichen Lernstadt Seite 30

37 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen Eine gewichtige Stärke stellt das Engagement von Vereinen und privater Initiativen u.a. in den Bereichen Umweltschutz sowie Kunst und Kultur dar. Veranstaltungsreihen wie etwa die Ringelheimer Orgeltage sind über den ILEK-Raum hinaus bekannte kulturelle Angebote. Nicht zuletzt spielt die gute Verkehrsanbindung Salzgitters gerade für den Markt der Tagestouristen und Geschäftsreisenden eine entscheidende Rolle Schwächen Die kulturhistorischen Zeugnisse, die in vielen Stadtteilen noch vorhanden sind, sind teilweise in verbesserungswürdigem Zustand, außerdem häufig nur lokal bekannt und verankert. Eine gemeinsame Klammer fehlt, die etwa auch die Grundlage für eine stärkere touristische Vermarktung böte. Die intensive landwirtschaftliche und industrielle Nutzung großer Teile Salzgitters überlagert das Außenimage. Die Möglichkeiten zur Erholung in der Natur und zum Naturerlebnis sind erst auf den zweiten Blick wahrnehmbar. Die für Naherholung und Naturerlebnis notwendige Infrastruktur Wanderund Radwege ist zwar vorhanden, ist aber in ihrer Qualität verbesserungswürdig. Die touristischen Angebote Salzgitters sind zwar vielfältig, allerdings fehlt es sowohl im Bereich Naturund Landschaftserlebnis als auch im Bereich der Industriekultur an touristischen Produkten mit überregionaler Strahlkraft. Hinsichtlich der Zielgruppe Kinder und Jugendliche bzw. Schulklassen sind zwar attraktive Angebote vorhanden (z.b. Lernwerkstatt Museum Schloss Salder), allerdings gibt es keine an den Ansprüchen der Zielgruppe ausgerichteten Übernachtungsmöglichkeiten wie z.b. Zeltplätze oder andere Gruppenunterkünfte Entwicklungshemmnisse Ein Hemmnis für die touristische Entwicklung Salzgitters stellt das Außenimage als Industriestadt dar. Die vorhandenen Naturschönheiten und kulturhistorischen Besonderheiten bleiben dahinter verborgen, die geringe Bekanntheit ist kein leicht zu überwindendes Hindernis. Ein weiteres Entwicklungshemmnis ist die bisher nicht ausreichend ausgeprägte Zusammenarbeit zwischen der Stadt Salzgitter und der für Tourismusmarketing zuständige WIS GmbH auf der einen und den Vereinen und privaten Initiativen auf der anderen Seite. Das vorhandene Potential an Wissen, Vorarbeiten und Konzepten sowie die Bereitschaft zu Mitwirkung und Engagement wird noch nicht ausreichend genutzt Entwicklungschancen Entwicklungschancen liegen in der Vielseitigkeit Salzgitters. Es sind zum einen die besonderen naturräumlichen Gegebenheiten, die großes Potenzial für Angebote zur Naherholung und zum Naturerlebnis beinhalten. Zum anderen ist es der Schatz an kulturhistorischen Besonderheiten, wie die Zeugnisse der industriellen Vergangenheit Salzgitters. Daraus ließen sich Angebote entwickeln, um die Bekanntheit Salzgitters zu erhöhen. In Anlehnung an das Entwicklungsziel der kinder- und familienfreundlichen Lernstadt bieten insbesondere die Angebote für die Zielgruppen Studenten, Schulklassen und Kindergärten Entwicklungspotenzial. Chancen liegen in der Gestaltung buchbarer Formate in den Bereichen Umweltbildung und Naturerlebnis sowie zum Thema Industriekultur. Attraktivitätssteigerung für Bevölkerung und Gäste von außerhalb ließe sich durch die Entwicklung gebietsübergreifender Themenformate für Freizeitgestaltung und Naherholung erreichen Seite 31

38 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen Das große private Engagement und stabile Netzwerke auf lokaler Ebene bieten gute Voraussetzungen zur Entwicklung attraktiver Angebote unter Einbeziehung verschiedener Akteursgruppen. In Anstimmung mit Verwaltung, Vereinen, Verbänden, Bürgerforen und Eigentümern z.b. landwirtschaftlicher Wege ließe sich ein hoher Nutzen für den Freizeitwert des Natur- und Kulturraums erreichen. Außerdem stellt eine stärkere auch überregionale Vernetzung eine gute Möglichkeit dar, etwa im Bereich Naherholung Kräfte zu bündeln und großräumig Synergien zu erschließen. Dazu gehören Netzwerke wie beispielsweise ZeitOrte der TourismusRegion Braunschweiger Land, über die sich touristisch vermarktbare Produkte, etwa kulturgeschichtliche Zeugnisse aus der Zeit der Industrialisierung, entwickeln lassen und überregional bekannt werden. 5.3 Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes Der Schwerpunkt Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes umfasst neben allen mit Landwirtschaft verknüpften Themen auch raumbezogene Aspekte, etwa hinsichtlich Erreichbarkeit, Mobilität und Planung. Tabelle 10 gibt einen Überblick über die wesentlichen Stärken und Schwächen, die im Laufe des ILEK-Prozesses gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern herausgearbeitet und reflektiert wurden. Tabelle 10: Übersicht über Stärken und Schwächen in den Bereichen Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes Stärken + Hohe Bodengüte für die landwirtschaftliche Produktion + Viele Projektideen aus der Landwirtschaft vorhanden, Höfe mit alternativen Angeboten z.t. vorhanden. + Landschaftlich attraktive Routen zur koordinierten Nutzung sind z.t. vorhanden + Überregionale Modellbeispiele für dezentrale Energiegewinnung / erneuerbare Energien Schwächen Wenig Handlungsspielraum für die Landwirtschaft, Preisverfall abhängig von globalen Märkten Interessenskonflikte zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung, Akzeptanzmängel, in einigen Dörfern stark ausgeprägt Schlechte Anbindung / mangelhafte Mobilität Öffentlicher Nahverkehr im ländlichen Raum nur eingeschränkt wirtschaftlich tragfähig Landwirtschaftliche Wege z.t. unzusammenhängend und dadurch eingeschränkt für die Bürger nutzbar Stärken Zu den wesentlichen Stärken der Landwirtschaft gehört die hohe Bodengüte als Grundlage für den A- ckerbau. Dementsprechend sind Diversifizierungsmaßnahmen bislang nicht flächendeckend verbreitet, etwa im Bereich Direktvermarktung. Allerdings gibt es zahlreiche Ideen und die Bereitschaft, Projekte umzusetzen und an bestehende Betriebe anzugliedern. Einzelne Formate wie der Tag des offenen Hofes, der durch das Landvolk organisiert wird, ermöglichen den Austausch mit der Bevölkerung Seite 32

39 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen Zur ländlichen Infrastruktur gehört das umfangreiche landwirtschaftliche Wegenetz in der Region, das landschaftlich attraktive Streckenführungen aufweist. Bei koordinierter Nutzung ergeben sich möglicherweise Synergieeffekte zu Erholungszwecken. Für die Stadt Salzgitter ist ein Nahverkehr in guter Qualität und dichtem Takt sehr wichtig, um den Bürgern umfassende Fahrtmöglichkeiten zur Arbeit, zum Einkaufen, zur Schule, für die Freizeit und für andere Aktivitäten zu bieten. Diese Möglichkeiten sind in einigen Stadtteilen durch eine gute Anbindung an das Busliniennetz gegeben. Auch wenn die Nutzung erneuerbarer Energien aus Sicht der Landwirtschaft im ILEK-Gebiet selbst derzeit noch kaum eine Rolle spielt, sind überregionale Beispiele und Initiativen zur praktischen Anschauung und als Vernetzungsoption in direkter Nachbarschaft vorhanden. Das Interesse, von diesen Erfahrungen zu profitieren, ist in Salzgitter als relativ hoch einzustufen. Mit Fachhochschule, Energiekompetenzzentrum und mobilitätsnahen Unternehmen sind Kompetenzen direkt vor Ort vorhanden Schwächen Aus Sicht der Landwirtschaft stellen der hohe Kostendruck und Preisverfall für landwirtschaftliche Produkte Schwächen dar, deren Überwindung durch alternative oder ergänzende Erwerbsformen unterstützt werden soll. Ein weiterer Schwachpunkt ist ein Akzeptanzproblem der Landwirtschaft in einzelnen Stadtteilen, das auch auf den geringen Informationsaustausch zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung zurückzuführen ist. Der Bedienungsumfang des Stadtverkehrs ist nicht für alle Stadtteile gleich, Sammeltaxis ergänzen den Linienbusverkehr. Die Bevölkerung kommt in einigen Stadtteilen vermutlich schwer ohne Auto aus. Ländliche Mobilität wird teilweise durch nicht zusammenhängende landwirtschaftliche Wege erschwert, die dadurch nur eingeschränkt für die Bevölkerung nutzbar sind. Zwischen Stadtteilen fehlen häufig Radwegeverbindungen, so dass beispielsweise kein sicherer Schulweg per Fahrrad nutzbar ist. Die Kulturlandschaft ist von Fließgewässern geprägt, die mehr oder weniger stark ausgebaut und begradigt sind. Das Ausuferungsvermögen, etwa der Fuhse, ist dadurch stark reduziert. Eine Ausnahme bildet die Innerste, die im Stadtgebiet einen noch relativ naturnahen Zustand aufweist. Insgesamt ist der strukturelle Zustand der Fließgewässer in der ILEK-Region als mäßig bis vollständig verändert zu beschreiben Entwicklungshemmnisse Landwirtschaft in ihrer Bedeutung und zentralen Funktion für dörfliches Leben und Charakter ist vielfach eine entkoppelte Akteursgruppe, deren Akzeptanz bei der Bevölkerung stark eingeschränkt ist. Dementsprechend gibt es in Salzgitter noch kein Format für übergreifenden Austausch und Dialog. Abstimmung und Austausch zwischen Landwirten und Anderen findet vornehmlich und nur vereinzelt lokal statt, auf den gesamten ILEK-Raum wirken die großen räumlichen Entfernungen und die unterschiedliche Ausgangslage in den verschiedenen Bereichen hemmend auf regionsweite Initiativen. Die Entwicklung des ländlichen Raumes ist eng an eine übergreifende Vernetzung und Mobilität der ländlichen Bevölkerung gekoppelt. Neben den teilweise großen Entfernungen zwischen den Stadtteilen könnte die demografische Entwicklung besondere Anforderungen an die Mobilität der ländlichen Bevölkerung stellen. Erhalt der Versorgung und Mobilitätsinfrastruktur muss sich auf die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft einstellen. Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit wirken als entscheidendes Hemmnis, eine gebietsübergreifend einheitliche Nahverkehrstaktung anzubieten. Der Abstimmungsbedarf für koordinierte Nutzung und Seite 33

40 5 Stärken, Schwächen, Hemmnisse und Chancen Ausbau von Mobilitätsinfrastruktur auf allen Ebenen ist hoch und setzt voraus, dass es eine Koordinierungsstelle gibt Entwicklungschancen Zu den Entwicklungschancen für Landwirtschaft und ländlichen Raum gehört die dezentrale Nutzung von erneuerbaren Energien. Insbesondere für die Landwirtschaft kann es eine Diversifizierungsoption sein, wenn die Wertschöpfungskette zwischen Erzeugung und Nutzung von Biomasse geschlossen werden kann. Angesichts der guten Böden wird die Erzeugung von Biomasse zur Energiegewinnung in Salzgitter zwar wohl auch mittelfristig eine untergeordnete Rolle spielen, kann aber in einzelnen Bereichen sinnvolle Erwerbsalternativen aufzeigen. Insbesondere durch eine stärkere Vernetzung zwischen den Landwirten, der Stadt Salzgitter, potenziellen Betreibern und wissenschaftlichen Kompetenzen inner- und außerhalb der Stadtgrenzen liegen Potenziale, die bislang noch nicht ausgeschöpft sind. Dies gilt auch für die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und anderen Akteursgruppen, wie Ortsheimatpflegern, Vereinen, Verbänden und Bildungseinrichtungen. Einzelne gute Kooperationsbeispiele, etwa zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und Naturschutzvereinen, zeigen den Weg in die richtige Richtung für den gesamten ländlichen Raum. Um die Mobilität der ländlichen Bevölkerung zu erhalten und auszubauen, greifen übergeordnete räumliche Planungen und regionale Konzepte und Infrastrukturmaßnahmen ineinander. Lokale Effekte könnten durch einen koordinierten Ausbau des Radwegenetzes in Abstimmung mit den Besitzern landwirtschaftlicher Wege erzielt werden. Alternative Mobilitätskonzepte aus anderen Regionen könnten einen Anstoß liefern, um etwa dem zunehmenden Anteil von Senioren an der Gesamtbevölkerung gerecht zu werden. Eine weitere Entwicklungschance kann in einer verstärkten Koordinierung räumlicher Planungen etwa im Bereich Hochwasser- oder Gewässerschutz liegen, sofern dies nicht bereits im Rahmen laufender Planungen betrieben wird. Partnerschaften etwa zum Schutz vor Hochwassergefahr bieten die Möglichkeit, mit geringem Aufwand etwa flussgebietsbezogen effektive Wirkungen zu erzielen. Noch gewichtigere Vorteile dürften Erfahrungs- und Wissensaustausch mit anderen Kommunen bieten. Außerdem lohnt der Blick über die eigene Gebietsgrenze auch beim Thema Klimaschutz und Erneuerbare Energien, wo es etwa im Harz und Harzvorland erfolgreiche überregionale Initiativen und Projekte gibt Seite 34

41 6 Entwicklungsstrategie 6 Entwicklungsstrategie 6.1 Methodische Vorgehensweise Für die ländlichen Bereiche Salzgitters ergibt sich aus der Bestandsaufnahme sowie der Stärken- und Schwächen-Analyse ein Zielsystem, an dessen Spitze ein Leitbild die Vision steht. Dieses wird von Leitzielen die Strategie als richtungweisende Ebene unterfüttert. Entwicklungsziele bilden schließlich den Weg zur Erreichung der Leitziele und der Annäherung an das Leitbild ab. Aus diesem Zielsystem ergeben sich in Verknüpfung mit der Betrachtung von Stärken, Schwächen, Hemmnissen und Chancen die Handlungsfelder, in denen konkrete Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Dazu wurden Projekte entwickelt, die in abgestufter Priorität nach ihren jeweiligen Wirkungspotenzialen zur Erreichung der Ziele beitragen. Dieses gesamte Zielsystem wurde in Arbeitskreisen, Strategie- und Ergebniswerkstatt mit beteiligten Akteuren entwickelt und themenübergreifend zusammengeführt. Leitbild Leibild Leitziele Leitziele Entwicklungsziele Entwicklungsziele Entwicklungsziele Handlungsfeld Handlungsfeld Abbildung 16: Zielsystem ILEK Salzgitter Die Handlungsfelder sind untereinander eng verknüpft und werden durch spezifische Entwicklungsziele beschrieben. Eine ausschließliche Zuordnung einzelner Entwicklungsziele nur zu einem Handlungsfeld ist trennscharf weder möglich noch inhaltlich sinnvoll. Vielmehr zeichnet sich das Zielsystem insgesamt durch einen hohen Vernetzungsgrad und wechselseitige synergetische Effekte aus, was den integrativen Gesamtcharakter des ILEK Salzgitter belegt. 6.2 Leitbild für den ländlichen Raum Das ILEK-Leitbild bildet die Vision für die Entwicklung des ländlichen Bereiches Salzgitters ab. Es zeigt sich als klarer Anspruch an ländlichen Raum als zukunftsfähiges und zukunftsorientiertes Lebensumfeld. Ausdrücklich wird der Begriff der Familie dabei generationenübergreifend aufgefasst und schließt Seniorinnen und Senioren ebenso mit ein wie Bürgerinnen und Bürger mit unterschiedlichen Betreuungs- und Versorgungsansprüchen Seite 35

42 6 Entwicklungsstrategie Das ILEK-Leitbild wurde folgendermaßen definiert: Ländliche Stadtteile bieten ein attraktives, ökologisch und sozial harmonisches Wohn- und Lebensumfeld, insbesondere für Kinder und Familien. Landwirtschaft ist Motor und Stütze für nachhaltige ländliche Entwicklung und trägt zur Attraktivität des dörflichen Lebens bei. Ländliche Stadtteile sind durch gemeinsame Angebote und Projekte vernetzt und zeichnen sich durch bürgerschaftliches Engagement aus. Der hohe Naherholungswert des ländlichen Raums ist durch vernetzte Angebote gesteigert und über Salzgitter hinaus bekannt. 6.3 Entwicklungsziele Aufgabe des ILEK ist es, ein Handlungskonzept zur Stärkung der Regionsentwicklung zu entwerfen. Leitziele machen deutlich, was erreicht werden soll. Entwicklungsziele weisen den Weg in die Umsetzung. Sie dienen als Richtschnur für die zukünftige Entwicklung der ländlichen Bereiche Salzgitters. Sie sind die Grundlage für die Projektentwicklung und die Einigung auf konkrete Projektziele im weiteren Prozess. Außerdem stellen sie sicher, dass die Projekte miteinander in Verbindung stehen und sich gegenseitig ergänzen. Entwicklungsziele sind nicht isoliert zu betrachten, sondern miteinander vernetzt. Darin zeigt sich der Vorteil des integrierten Ansatzes des ILEK. Im Folgenden sind die Ziele zugeordnet nach den Schwerpunktthemen Siedlungs- und Dorfentwicklung, Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft sowie Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes. Die Entwicklungsziele werden als Grundlage der späteren Umsetzungsrichtung näher erläutert Siedlungs- und Dorfentwicklung Leitziele Dörfer sollen als attraktive Siedlungs- und Wohnstandorte für Kinder Dorfentwicklung sollen und Familien gestärkt und nachhaltig, ökologisch gestaltet werden. und sozial ausgewogen sein. Dörfliche Bausubstanz, Infrastruktur und Versorgung sollen erhalten und entwickelt werden. Entwicklungsziele 1.1 Kinder-, familien- und seniorenfreundliche Siedlungsentwicklung 1.2 Flächenverbrauch reduzieren, Innenentwicklung stärken 1.3 Inner- und außerörtliche Biotope erhalten 1.4 Dörfer erhalten durch Sanierung, Umgestaltung und Umnutzung 1.5 Versorgung und Lebensqualität verbessern 1.6 Bürgerschaftliches Engagement stärken Handlungsfelder Siedlungsentwicklung Dorferneuerung & Dorfentwicklung Versorgung, Bürgergesellschaft Abbildung 17: Ziele Siedlungs- und Dorfentwicklung Seite 36

43 6 Entwicklungsstrategie 1.1 Ziel ist eine kinder-, familien- und seniorenfreundliche Siedlungsentwicklung. Angesichts der demografischen Herausforderungen sollen Kinder, Familien und ältere Menschen bei allen Projekten und Maßnahmen der Siedlungsentwicklung besonders berücksichtigt werden. Dies soll bei allen relevanten Planungen zum Tragen kommen und durch neue Projekte befördert werden. 1.2 Ziel ist es, den Flächenverbrauch zu reduzieren und die Innenentwicklung zu stärken. Aufgrund der großen Gesamtfläche des Gebietes und dementsprechend weiten Entfernungen zwischen den ländlichen Stadteilen wird es auch in Zukunft darauf ankommen, eine weitere Innenentwicklung mit Mitteln der Stadtplanung zu unterstützen. Dies kann beispielsweise durch gezielte Leerstandsnutzung und Lückenbebauung realisiert werden. Projektbeispiele und Modelle wie Lobmachtersen sollen gezielt genutzt werden. Zusätzliche Effekte ergeben sich durch den Schutz landwirtschaftlicher Flächen sowie den Schutz von Natur und Landschaft. 1.3 Ziel ist es, inner- und außerörtliche Biotope zu erhalten. Dörfliche Wohn- und Lebenswelten sollen durch ökologische Nischen aufgewertet und deren Erhalt auf breiter Basis unterstützt werden. Akzeptanz und Erleben des Naturraums werden dadurch gleichermaßen gestärkt. Kulturhistorische Zeugnisse bäuerlicher Lebensweise (z.b. Flachsrotten) sollen als ökologische Nischen erhalten, Biotope auf industriellen Folgeflächen etabliert werden. 1.4 Ziel ist es, Dörfer zu erhalten durch Sanierung, Umgestaltung und Umnutzung. Ortsbildprägende Bausubstanz stellt den Kern des ländlichen Lebensraums dar. Durch gezielte Erhaltungsmaßnahmen und Gestaltung der dörflichen Stadtteile sollen diese aufgewertet und in ihrer Wohnqualität verbessert werden. Auf bestehenden Strukturen und praktikablen Modellen soll dabei möglichst aufgebaut werden. 1.5 Ziel ist es, Versorgung und Lebensqualität zu verbessern. Demografischer Wandel gefährdet bereits mittelfristig den Erhalt der Versorgungsinfrastruktur in den ländlichen Stadtteilen. Vernetzte Angebote und alternative Versorgungsformen sollen vorausschauend entwickelt werden und frühzeitig gegenläufige Akzente gesetzt werden, etwa zu seniorengerechtem Wohnen. 1.6 Ziel ist es, bürgerschaftliches Engagement zu stärken. Als Bindeglied ländlicher Lebensqualität wirkt die Identifikation der Bevölkerung mit dem eigenen Wohnumfeld, was durch Beteiligung und Engagement entwickelt und gestärkt wird. Vor dem Hintergrund eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten wird sich die Stärkung dieses Engagements positiv auf die gemeinsamen Möglichkeiten der ländlichen Bevölkerung auswirken und sich in mehrfacher Hinsicht bezahlt machen Seite 37

44 6 Entwicklungsstrategie Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft Leitziele Touristische und Nah- Der Naturraum soll erholungsattraktivität sollen erhalten und gesteigert und besser nachhaltig weiter- vermarktet werden.. entwickelt werden. Kultur und kulturhistorisches Erbe sollen erhalten bleiben. Entwicklungsziele 2.1 Themenrouten entwickeln 2.2 Bekanntmachen und Bewerben regionaler Besonderheiten 2.3 Naturraum erlebbar machen 2.4 Kulturhist. Bausubstanz u. Anlagen erhalten u. Nutzung zuführen 2.5 Kultur und Kulturhistorie erlebbar machen Handlungsfelder Tourismus, Erholung Natur- und Kulturlandschaft Kunst, Kultur, kulturhist. Erbe Abbildung 18: Ziele Tourismus, Erholung, Kultur und Landschaft 2.1 Ziel ist es, Themenrouten zu entwickeln. Themenrouten zu kulturhistorischen oder naturräumlichen Besonderheiten sollen dazu beitragen, den Erlebniswert des ländlichen Raumes Salzgitters mit gemeinsamen Produkten bekannt zu machen und zu steigern und gleichzeitig verbindende Elemente für Bürgerinnen und Bürger sowie für Gäste herauszuarbeiten. 2.2 Ziel ist das Bekanntmachen und Bewerben regionaler Besonderheiten. Salzgitters Außenimage wird dominiert von Assoziationen mit den dort ansässigen großen Unternehmen und industrieller Fertigung. In der Bewerbung der Zeugnisse der montanindustriellen Vergangenheit Salzgitters (Salzgewinnung, Erzabbau) sollte der Fokus auf der facettenreichen Erlebbarkeit liegen. Um zu zeigen, dass Salzgitter neben industriekulturellen und kulturhistorischen Sehenswürdigkeit noch mehr zu bieten hat, sind verstärkt die naturräumlichen Besonderheiten, die sich u.a. auch auf stillgelegten Bergbau- und Industrieflächen finden, zu bewerben. 2.3 Ziel ist es, Naturraum erlebbar zu machen. Neben den naturnahen Landschaften (z.b. Flüsse, Wälder) bieten insbesondere die industriellen Folgelandschaften (z.b. ehemalige Tagebaue, Abbaugewässer, Halden) großes Potenzial, Landschaftsentwicklung und Naturschutz sichtbar und erlebbar zu machen. Ziel sollte sein, die entsprechende Infrastruktur auszubauen bzw. zu verbessern und zielgruppengerechte Angebote insbesondere für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, welche die vorhandene Themenvielfalt berücksichtigen. Zu beachten ist dabei die Sicherung von Rückzugsflächen für Wildtiere und -pflanzen. 2.4 Ziel ist es, kulturhistorische Bausubstanz zu erhalten und einer Nutzung zuzuführen. Kulturhistorische Gebäude und Anlagen wie z.b. Kornspeicher oder Burgen sowie Zeugnisse der Industriekultur wie z.b. Schachtanlagen prägen die Ortsbilder und Landschaft Salzgitters und sollen im Kontext touristischer Vermarktung erhalten werden. Um den Erhalt gewährleisten zu können, sind geeignete Nutzungsformen zu finden und zu stärken Seite 38

45 6 Entwicklungsstrategie 2.5 Ziel ist es, Kunst und Kulturhistorie erlebbar zu machen. Salzgitter verfügt über eine Vielzahl kulturhistorischer Besonderheiten, welche bisher wenig bekannt sind. Daneben gibt es ein großes künstlerisches Potential und Engagement, welches es zu nutzen gilt. Durch die Stärkung vorhandener Vereine und Initiativen und die Entwicklung attraktiver Angebote soll der Erlebniswert der vorhandenen Sehenswürdigkeiten erhöht werden Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes Leitziele Landwirtschaft soll in ihrem Stellenwert für die ländliche Entwicklung erhalten und weiterentwickelt werden. Die wirtschaftlichen Potenziale des ländlichen Raumes sollen gestärkt und genutzt werden. Die Kulturlandschaft soll nachhaltig genutzt und weiterentwickelt werden. Entwicklungsziele 3.1 Alternative Erwerbszweige für die Landwirtschaft entwickeln 3.2 Landwirtschaft erlebbar machen und Akzeptanz erhöhen 3.3 Ausbau der Infrastruktur koordiniert fortsetzen 3.4 Regionale Wertschöpfung erhalten und ausbauen 3.5 Einsatz Erneuerbarer Energien prüfen und etablieren 3.6 Gewässer- und Hochwasserschutz nachhaltig umsetzen Handlungsfelder Landwirtschaft Ländliche Mobilität Energie und Umwelt Abbildung 19: Ziele Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes 3.1 Ziel ist es, alternative Erwerbszweige für die Landwirtschaft zu entwickeln. Diversifizierung der Landwirtschaft soll auf breiter Basis unterstützt werden. Dazu gehören etwa die Bereiche Erlebnispädagogik, Direktvermarktung und Energiegewinnung. Bevorzugt sollen Initiativen gefördert werden, die außer zur unmittelbaren Wertschöpfung auch zur Information über die Landwirtschaft und damit zur verstärkten gesellschaftlichen Akzeptanz beitragen. 3.2 Ziel ist es, Landwirtschaft erlebbar zu machen und Akzeptanz zu erhöhen. Das Verständnis für landwirtschaftliche Produktion soll durch entsprechende Formate und Angebote für die ländliche und städtische Bevölkerung erhöht werden. Damit soll der Stellenwert der Landwirtschaft in der dörflichen Lebensumwelt gestärkt und der Dialog zwischen Akteursgruppen unterstützt werden. 3.3 Ziel ist es, den Ausbau der Infrastruktur koordiniert fortzusetzen. Die ländliche Mobilitätsinfrastruktur soll an die Erfordernisse landwirtschaftlicher und anderer Nutzungen angepasst werden. Ausbau und Vernetzung von Wegen sollen koordiniert und möglichst unter Berücksichtigung landwirtschaftlicher, touristischer und mobilitätsbezogener Anforderungen erfolgen Seite 39

46 6 Entwicklungsstrategie 3.4 Ziel ist es, regionale Wertschöpfung zu erhalten und auszubauen. Beschäftigungssicherung und -ausbau sollen durch lokale und regionsweite Initiativen unterstützt werden, um im ländlichen Raum neue Perspektiven zu eröffnen. Dazu gehört die Einbeziehung von Handwerk, Landwirtschaft und Gemeinwesenträgern ebenso wie das Vorhaben, Wertschöpfungsketten zu schließen, um damit beispielsweise der Landwirtschaft Zuliefererfunktionen zu ermöglichen. 3.5 Ziel ist es, den Einsatz erneuerbarer Energien zu prüfen und zu etablieren. Erneuerbare Energien können für den ländlichen Raum für Erzeuger, Betreiber und Verbraucher nachhaltige Zukunftschancen eröffnen, wenn es gelingt, Wertschöpfungsketten zu bilden und Pilotvorhaben zu etablieren, etwa zur Wärmegewinnung für öffentliche Gebäude. Dazu sollen Plattformen genutzt oder neu geschaffen werden, auf denen Akteure zusammenkommen. 3.6 Ziel ist es, Gewässer- und Hochwasserschutz nachhaltig umzusetzen. Bei räumlichen Planungen sollen regionsbezogene und überregionale Wechselwirkungen immer dann Berücksichtigung finden, wenn ein koordinierter Ansatz verbesserte Wirkungen ermöglicht. Dazu gehören Wissens- und Erfahrungsaustausch im Bereich Gewässer- und Hochwasserschutz sowie die Verzahnung lokaler Maßnahmen mit den Zielen der Siedlungs- und Dorfentwicklung. 6.4 Handlungsfelder Das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept ist langfristig angelegt, wie auch die spezifischen Herausforderungen für den ländlichen Raum Salzgitters nur langfristig zu bewältigen sein werden. Die Entwicklungsstrategie beschreibt den Weg, wie die Umsetzung der nachhaltigen regionalen Entwicklung für die nächsten Jahre erfolgen kann. Gemäß der Zielsetzung der Region greift die Strategie das in der ZILE-Richtlinie definierte Ziel auf, dass durch Integrierte Ländliche Entwicklungskonzepte die Einzelmaßnahmen in Regionen besser aufeinander abgestimmt und gezielt zur Entwicklung ländlicher Räume eingesetzt werden sollen. Vor diesem Hintergrund und im Hinblick auf die identifizierten Stärken und Schwächen ergeben sich die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen des ILEK. Die Handlungsfelder markieren die Bereiche, in denen Stärken ausgebaut, Schwächen vermindert, letztlich also Hemmnisse ü- berwunden und Chancen genutzt werden sollen. Dorferneuerung, Dorfentwicklung Siedlungsentwicklung Versorgung, Bürgergesellschaft Tourismus, Erholung Natur- und Kulturlandschaft Kunst, Kultur, Kulturhistorie Landwirtschaft Ländliche Mobilität Energie und Umwelt Abbildung 20: ILEK-Handlungsfelder Seite 40

47 7 Projektbewertung 7 Projektbewertung 7.1 Bewertungsverfahren Das ILEK Salzgitter zeigt auf, wie durch Engagement und die Konzentration auf Schwerpunktbereiche Lösungen für die Strukturprobleme der Region und Ansätze für eine Erhöhung der Lebensqualität erarbeitet werden können. Aus dieser Motivation heraus haben die Arbeitsgruppen zahlreiche Projektvorschläge erarbeitet, mit denen die Ziele für die Entwicklung des ländlichen Raumes Salzgitters erreicht werden und dessen Zukunftsfähigkeit als attraktiver Wohn- und Lebensraum gesichert werden soll. Das ILEK Salzgitter trägt zur Entwicklung im ländlichen Raum bei und stärkt die Zusammenarbeit der Bürger, relevanten Akteure aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Im Laufe weniger Wochen gelang es in Salzgitter, vorhandene Ideen zu bündeln, neue Maßnahmenvorschläge zu entwickeln und vor allem ein gemeinsames Verständnis für Chancen und Herausforderungen zu erzielen. Nicht nur angesichts der Kürze des Arbeitsprozesses, sondern auch aufgrund der besonderen Situation mehrerer in einer Kommune vereinten dörflichen Stadtteile zeigt sich das ILEK als Momentaufnahme, das Schlaglichter auf Handlungsschwerpunkte wirft und für Akteure aus Verwaltung, Politik und Bürgerschaft eine Arbeitsgrundlage für die anschließende Umsetzungsphase darstellt. Im Zuge der ILEK-Erstellung wurden für insgesamt rund 90 Ideen und Einzelprojekte Projektskizzen erstellt. Die Umsetzbarkeit des Konzeptes im Blick war es notwendig, für diesen Projektkatalog eine Priorisierung vorzunehmen und Prüfindikatoren zu entwickeln. Damit wurde die Grundlage geschaffen für eine transparente und nachvollziehbare Handlungsempfehlung für die Umsetzung, Finanzierung und Förderung von vorgeschlagenen Projekten. Der ILEK-Beteiligungsprozess bot die Möglichkeit für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger und Akteursgruppen, an der Projektentwicklung und Abstimmung von Prioritäten mitzuwirken. Dies stellt die Grundlage für Akzeptanz und Mitwirkung in der Umsetzung dar. Die Entwicklung der Bewertungskriterien und Bewertung der Projektvorschläge war Aufgabe der Lenkungsgruppe. Beides erfolgte allerdings in engem Austausch mit der ILEK-Arbeitsebene und wurde im Rahmen von Ergebnis- und Strategiewerkstatt reflektiert. Viele Projektideen konnten zwar noch nicht bis ins Detail hinsichtlich Kosten und organisatorischen Rahmenbedingungen entwickelt werden, gleichzeitig stellten Mindest- und Qualitätsanforderungen sicher, dass umsetzbare Prioritäten festgelegt wurden. 7.2 Bewertungskriterien Bewertungskriterien dienen als Hilfestellung, insbesondere auch für potenzielle Projektträger, im Hinblick auf die inhaltliche Ausrichtung sowie Unterstützungs- und Realisierungschancen von Projektideen. Aufgrund der unterschiedlichen Ausarbeitungsreife der Projekte entschied sich die Lenkungsgruppe dafür, mit Mindest- und Qualitätskriterien eine transparente Priorisierung zu ermöglichen. Projekte, die mehrere Kriterien erfüllen, beinhalten eine größere Chance einer positiven Wirkung für die Region. Bei der Bewertung der eingereichten Ergebnisse wurde unterschieden zwischen Ideen, Sonstigen Projekten und Leitprojekten. Diese Kategorisierung beinhaltet die Empfehlung an alle Akteure, welche Projekte vorrangig umzusetzen sind. Mit dieser Empfehlung ist keine Wertung oder Grundsatzentscheidung bezüglich der Förderfähigkeit eines Projektes verbunden. Die Bewertung der Projektideen und Ansätze ist also vor allem eine Entscheidungshilfe, um eine möglichst effektive Regionalentwicklung fortzusetzen. Als Grundsatz für das gesamte ILEK gilt: >>>>>>>>>>>>>>> Keine Idee geht verloren! <<<<<<<<<<<<<<< Seite 41

48 7 Projektbewertung Die nicht als Leitprojekt eingestuften Vorschläge bleiben also als Sonstige Projekte Bestandteil des ILEK. Es ist vorrangig die Aufgabe des angestrebten Regionalmanagements, die Umsetzungsfähigkeit und die jeweiligen Bedingungen zu prüfen und ggf. im weiteren Zeitablauf zu realisieren. Das ILEK ist unter dynamischen Gesichtspunkten zu betrachten, so dass der Katalog von Projekten mit der Erstellung des Konzeptes nicht abgeschlossen ist. Es muss immer die Möglichkeit geben, später noch neue Projekte zu entwickeln und aufzunehmen, sofern sie in das ILEK-Zielsystem passen. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Leitprojekten und Sonstigen Projekten war im Bewertungsprozess die Einschätzung der potenziellen Leitwirkung und Umsetzbarkeit eines Projektes. Leitwirkung entfalten Projekte nach diesem Verfahren dann, wenn sie katalysierende oder synergetische Wirkung zeigen, also nicht nur für sich selbst stehen, sondern in entscheidendem Maße mit den Zielen des ILEK verhaftet sind und auf mehrere Handlungsfelder positiv einwirken. Alle Projekte sollen mindestens in das ILEK-Zielsystem passen, einen regionalen bzw. überörtlichen Bezug sowie einen Ansprechpartner haben, der das Projekt unterstützt und vorantreibt. Für die qualitative Bewertung der eingereichten Projekte wurde geprüft, ob das Projekt einem oder mehreren ILEK- Zielen entspricht, ob Synergieeffekte mit anderen Projekten bestehen, ob das Projekt langfristig, also nachhaltig ausgerichtet ist und ob es zu regionaler Vernetzung und gemeinsamer Identität beiträgt. Außerdem wurde geprüft, ob ein Projekt die Wirtschaftskraft stärkt und positive Beschäftigungseffekte bewirkt, ob es Modellcharakter für das gesamte ILEK-Gebiet hat oder besonders innovativ ist und wie die Realisierungschancen einzuschätzen sind. Eine Grundannahme der Bewertung war, dass Projekte die Chancengleichheit hinsichtlich Herkunft, Geschlecht, Weltanschauung und sozialen Aspekten fördern oder ihr zumindest nicht entgegenwirken. Dasselbe Prinzip galt für die soziale und ökologische Nachhaltigkeit von Projekten. Sowohl Chancengleichheit als auch Nachhaltigkeit sind darüber hinaus Kriterien, die den Zielen des ILEK immanent sind. Projekte, die den Großteil der Qualitätskriterien erfüllen, sind als Leitprojekt von strategischer Bedeutung für die Verwirklichung der ILEK-Ziele. Leitprojekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie einem oder mehreren ILEK-Zielen dienen. Synergieeffekte erzeugen indem sie andere ILEK-Projekte befördern. langfristig ausgerichtet sind. die Vernetzung verschiedener Akteure unterstützen und / oder zu einer gemeinsamen regionalen Identität beitragen. einen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit (z.b. Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen) leisten. Modell- oder Pilotcharakter besitzen oder besonders innovativ sind. Leitprojekte weisen außerdem als entscheidendes Merkmal eine gute Realisierungschance auf sind also umsetzungsreif : Ein Projektträger ist bereits involviert, eine Finanzierbarkeit resp. Förderfähigkeit ist wahrscheinlich. Abbildung 21 auf der folgenden Seite verdeutlicht das Bewertungssystem mit Kriterienkatalog und Projektdifferenzierung Seite 42

49 7 Projektbewertung Mind estkriterien Passt das Projekt ins ILEK-Zielsystem? Hat das Projekt einen regionalen/überörtlichen Bezug? Gibt es jemanden, der das Projekt unterstützt, trägt, vorantreibt? Ideen Qualitätskriterien ILEK-Ziele: Dient das Projekt einem oder mehreren ILEK-Zielen? Synergieeffekte: Befördert es auch andere ILEK-Projekte, bringt also Synergieeffekte? Modellcharakter: Hat es Modellcharakter oder ist besonders innovativ? Sonstige Projekte Langfristigkeit & Nachhaltigkeit: Ist das Projekt langfristig ausgerichtet? Vernetzung & Identität: Unterstützt das Projekt die Vernetzung verschiedener Akteure und/oder trägt zu einer gemeinsamen regionalen Identität bei? Beschäftigung & Wettbewerb: Leistet das Projekt einen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit (z.b. Erhalt oder Schaffung von Arbeitsplätzen)? Realisierungschancen: Hat es gute Realisierungschancen/ / ist es umsetzungsreif (Finanzierung, Förderung, Träger wahrscheinlich)? Leitprojekte Abbildung 21: ILEK-Bewertungssystem Seite 43

50 8 Projekte als Handlungsempfehlung 8 Projekte als Handlungsempfehlung Auf der Grundlage der identifizierten Handlungsfelder als Schwerpunkte ländlicher Entwicklung (siehe Abschnitt 6.4) sowie der ILEK-Qualitätskriterien (siehe Kapitel 7) wurden Leitprojekte herausgearbeitet, die einen Umsetzungsrahmen für ländliche Entwicklung beschreiben. Abbildung 22 gibt einen Überblick über den Zusammenhang zwischen Handlungsfeldern, Qualitätskriterien und Leitprojekten. Abbildung 22: ILEK-Leitprojekte In den folgenden Abschnitten werden die ILEK-Leitprojekte erläutert sowie in den Zusammenhang zu Sonstigen Projekten, Ideen und Zielsetzungen gestellt, die im Rahmen des Beteiligungsprozesses erarbeitet wurden und für die die Leitprojekte katalysierende Wirkung entfalten könnten. Für alle Projekte liegen Kontaktdaten der Ansprechpartner vor und wurden dem Auftraggeber gemeinsam mit dem Katalog aller Projektskizzen übergeben. Teilweise basieren die Projektübersichten in den folgenden Abschnitten bereits auf detaillierten Ausarbeitungen der Ideengeber bzw. Träger, auf denen in der Umsetzungsphase aufgebaut werden kann Seite 44

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