gasgreen FAQs für Anbieter
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- Götz Beck
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 INHALT 1. BEKOMMEN STADTWERKE DAS BIOGAS VON DER ASEW? 2 2. WANN MUSS ICH BIOGAS EINKAUFEN? 2 3. ICH HABE SCHON BIOGAS BESCHAFFT. KANN ICH GASGREEN TROTZDEM NUTZEN? 2 4. LÄUFT DIE BIOGASLIEFERUNG ÜBER ZERTIFIKATE? 2 5. KOMMT BEI UNS DANN BIOGAS AUS DER LEITUNG? 2 6. WARUM BETRÄGT DIE BIOGAS-BEIMISCHUNG NUR 10 PROZENT? 3 7. DER KUNDE KÖNNTE EINE NUR ZEHNPROZENTIGE BEIMISCHUNG ALS MANKO ANSEHEN (BEIM ÖKOSTROM SIND ES AUCH 100 PROZENT ÖKOSTROM) KANN DER KUNDE DAS GASGREEN-TÜV-ZERTIFIKAT NUTZEN, UM NACHZUWEISEN, DASS ER DIE EEG-AUFLAGEN ERFÜLLT? 3 9. WIE FUNKTIONIERT GENAU DIE ASEW-ABWICKLUNG BEI DER BIOMETHANBESCHAFFUNG? BILANZIERUNG VON BIOGAS: WO KÖNNEN PROBLEME AUFTAUCHEN, WIE KANN DIE ASEW WEITERHELFEN: KANN ICH BIOGAS-MENGEN ZURÜCKGEBEN? GIBT ES EINE MINDESTBESTELLMENGE? WAS IST BIOGAS, WAS BIO-ERDGAS, WAS BIOMETHAN? 5 Stand: März
2 1. Bekommen Stadtwerke das Biogas von der ASEW? Nein. Die ASEW tritt in der Biogas-Beschaffung als Vermittler auf. Sie geben über eine Online-Maske die von Ihnen benötigte Menge Biogas ein. Die ASEW holt dann in Ihrem Auftrag bei mindestens drei Lieferanten ein Angebot ein. Im Regelfall geschieht dies zu zwei Stichtagen im Jahr. So kann die ASEW die Anfragen mehrerer Stadtwerke bündeln und niedrigere Preise erzielen. 2. Wann muss ich Biogas einkaufen? Im Kalenderjahr für das Zertifizierungsjahr. Wenn Sie also gasgreen im Jahr 2011 anbieten, müssen Sie das Biogas auch in 2011 einkaufen. Beim Einkauf sind gewisse Vorlaufzeiten einzuhalten. (Anmeldung, Bilanzierung, Vertragserstellung etc.). Deswegen ist es sinnvoll, sich ca. vier bis fünf Monate vor Ablauf des Kalenderjahres um die Mengen zu kümmern. Es besteht auch die Möglichkeit geringe Mengen zu Jahresbeginn einzukaufen und zu einem späteren Zeitpunkt des Jahres nachzubeschaffen. Die ASEW schlägt daher zwei Bündelungszeiträume vor: Mitte März und Mitte September eines jeden Jahres sollen die gasgreen-anbieter zum Mengeneinkauf aufgerufen werden. Durch die Bündelung der Nachfrage erhoffen die ASEW sich einen Wettbewerbsvorteil im Mengeneinkauf für Stadtwerke. 3. Ich habe schon Biogas beschafft. Kann ich gasgreen trotzdem nutzen? Die Vermittlung von Biogas-Lieferanten ist nur einer von vielen Produktbestandteilen von gasgreen. Sie müssen nicht auf das ASEW-Angebot der Lieferantenvermittlung zugreifen. Wenn Sie bereits einen Biogas-Lieferanten haben, können Sie auch weiterhin dessen Lieferung in Anspruch nehmen. Auch in dieser Situation ist gasgreen für Sie interessant: Sie erhalten mit gasgreen einen kompletten Biogas-Produktrahmen. Das heißt, Sie können auf vorgefertigtes ASEW-Marketing-Material zurückgreifen, Sie nehmen an der gasgreen-tüv-zertifizierung teil (die im Gegensatz zu einer individuellen Zertifizierung sehr günstig ist) und können eine Wort-Bild-Marke, die einer etablierten Markenfamilie entstammt, nutzen. 4. Läuft die Biogaslieferung über Zertifikate? Nein, es handelt sich um eine physikalische Lieferung von Biogas. Die gasgreen-vereinbarung sieht jedoch vor, dass gasgreen, sobald es ein funktionierendes Biogas-Zertifikate-System gibt, auch über solche Zertifikate abgewickelt werden kann. Unberührt davon wird es dann immer noch die Möglichkeit geben, den Biogas-Anteil von gasgreen physikalisch einzukaufen. 5. Kommt bei uns dann Biogas aus der Leitung? Die Lieferung ist bilanziell: In einer Biogasanlage wird genau so viel Biogas erzeugt und in das Netz eingespeist, wie Sie (oder Ihre Kunden) später dem Netz wieder entnehmen. Bilanziell haben Sie so eine Biogaslieferung erhalten. Stand: März
3 6. Warum beträgt die Biogas-Beimischung nur 10 Prozent? Der TÜV Nord zertifiziert gasgreen auf eine Mindestbeimischung von 10 Prozent Biogas. Grundsätzlich ist es mit gasgreen möglich, dem Erdgas auch eine beliebig größere Menge Biogas beizumischen. Die Höhe von 10 Prozent hat die ASEW nach folgenden Kriterien festgelegt: eine Befragung unter energreen-kunden hat ergeben, dass eine zehnprozentige Beimischung am meisten nachgefragt wird. Mit einer zehnprozentigen Biogasbeimischung werden die Anforderungen des EWärmeG in Baden- Württemberg an Bestandsgebäude erfüllt. Der Konkurrent Lichtblick bietet eine nur fünfprozentige Beimischung an. So können Stadtwerke sich mit einem qualitativ höherwertigen Produkt positionieren. Eine höhere Beimischung ist eine Preisfrage: Biogas ist noch sehr teuer, deswegen fiele ein Aufpreis für ein hundertprozentige Biogasprodukt sehr hoch aus. 7. Der Kunde könnte eine nur zehnprozentige Beimischung als Manko ansehen (bei Ökostrom sind es auch 100 Prozent Ökostrom). Grundsätzlich erlaubt gasgreen auch eine hundertprozentige Belieferung mit Biogas. Allerdings ist anzumerken, dass dies gegenüber einer Beimischung eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung für den Privat- oder Geschäftskunden bedeutet, da Biogas noch sehr teuer ist. Dieses Argument kann außerdem dadurch entkräftet werden, dass sogar Lichtblick (die sich äußerst erfolgreich mit einem glaubhaften Ökoanbieter-Image am Markt positioniert haben) nur eine fünfprozentige Beimischung anbietet. Trotzdem konnte Lichtblick mit diesem Produkt Haushaltskunden (Stand: Dezember 2011, Quelle Pressemitteilung Lichtblick) gewinnen. Das bedeutet, dass die Kunden Beimischprodukte als glaubwürdige Ökoenergieprodukte anerkennen und diese auch nachfragen. 8. Kann der Kunde das gasgreen-tüv-zertifikat nutzen, um nachzuweisen, dass er die EEG- Auflagen erfüllt? Stadtwerke können sowohl Mengen für das gasgreen-produkt (ein Lieferband, das in der Endabrechung mindestens 10% des gasgreen-kundenverbrauchs entspricht) als auch Mengen für BHKWs einkaufen. Diese Mengen werden jedoch nicht über das Produkt gasgreen vermarktet. D.h. das TÜV- Zertifikat ist nicht als Nachweis für EEG-Anlagen ausreichend. In diesen Anlagen wird eine Bescheinigung über 100% Biogas gefordert, nicht über mindestens 10%. Diese Aussage kann das TÜV- Zertifikat nicht treffen. Die Zertifizierung ist geeignet, um dem Kunden zu demonstrieren, dass ein unabhängiger Dritter die Höhe der Beimischung bestätigt hat. 9. Wie funktioniert genau die ASEW-Abwicklung bei der Biomethanbeschaffung? Die ASEW kann Ihnen mit dem gasgreen-produktrahmen Biogas-Mengen vermitteln. So funktioniert die Vermittlung: 1. Sie beauftragen die Angebotseinholung über die Online-Eingabemaske. 2. Die ASEW poolt die Nachfrage und gibt sie gebündelt an die Lieferanten weiter. 3. Die Biogas-Lieferanten geben ein Angebot ab. Stand: März
4 4. Sie erhalten individuelle Angebote verschiedener Lieferanten und können sich für das optimale Angebot entscheiden. 5. Die ASEW vermittelt den Kontakt zum (preisgünstigsten) Anbieter. 6. Die ASEW unterstützt Sie mit Orientierungshilfen (Checklisten, Vertragsbeispiele). 10. Bilanzierung von Biogas: Wo können Probleme auftauchen, wie kann die ASEW weiterhelfen: Stadtwerke müssen eingekaufte Bio-Erdgasmengen (analog zum Erdgas) in einem Bilanzkreis bilanzieren. Bei Bio-Erdgas gibt es allerdings eine Wahlmöglichkeit: Entweder man bilanziert im Erdgasbilanzkreis (das machen eher große Stadtwerke) oder in einem Biogasbilanzkreis, der zusätzlich eröffnet werden muss. Er bietet wesentlich mehr Flexibilität als der Erdgasbilanzkreis. Mengen müssen zum Beispiel nicht tagesaktuell, sondern nur auf das Kalenderjahr bezogen bilanziert werden, 25% der Mengen können auf das Folgejahr übertragen werden (usw.). Viele Stadtwerke sind aber Subbilanzkreisteilnehmer Ihrer Vorlieferanten und haben weder auf den einen noch auf den anderen Bilanzkreis (umfangreich) Zugriff oder können nur relativ aufwändig in das Bilanzkreisgeschäft einsteigen. Im ungünstigsten Fall gibt es Vollversorgungsverträge, bei der die Handhabung komplett entfällt. Daher muss in fast allen Fällen beim Biogaseinkauf der Dialog vom Stadtwerk zum Vorlieferanten gesucht werden, der die Flexibilität bezüglich der Bilanzierung gewährt. Erfahrungsgemäß gibt es viele Vorlieferanten die sich flexibel zeigen. Außerdem lösen sich viele Stadtwerke sukzessive aus der klassischen Vorlieferantensituation. Die ASEW kann bei der Vermittlung von Abwicklungsdienstleistungen helfen. Zwei der Bio-Erdgas- Lieferanten aus dem ASEW-Händlerpool haben die Möglichkeit, Ihre eigenen Biogas-Bilanzkreise zur Verfügung zu stellen und den Abwicklungsaufwand zu übernehmen. Der nötige Dialog mit dem Vorlieferanten reduziert sich dadurch (bez. der Biogasbilanzierung) auf ein Minimum. 11. Kann ich Biogas-Mengen zurückgeben? In der Regel ja, es gibt dafür drei Möglichkeiten: 1. Sie verhandeln mit Ihrem Lieferanten einen Aufschlag für Ausgleichsenergie und vereinbaren, wie viel gezahlt werden muss, wenn Ihr Lieferant zu viel eingekaufte Mengen zurücknimmt. 2. Sie veräußern das Biomethan selbst weiter. Tendenziell bietet der ASEW-Pool immer Interessenten die an einer Nutzung des Biomethans interessiert sind. 3. Sie nutzen die Mengen in eigenen BHKW. Aus Erdgas betriebenen BHKW können EEG-BHKW gemacht werden. Werden 100% des vom BHKW bilanzierten Erdgases durch Biogas gedeckt, ergibt sich die Möglichkeit eine EEG-Vergütung zu bekommen, da hierdurch eine Stromerzeugungsanlage aus Erneuerbaren Energien geschaffen wurde. Stand: März
5 12. Gibt es eine Mindestbestellmenge? Ja, die Mindestbestellmenge beträgt 700 MWh/ Jahr. Sollten Sie diese Abnahmemenge nicht erreichen können, so besteht die Möglichkeit, dass wir Ihre Anfrage gebündelt mit den Anfragen anderer Stadtwerke weitergeben. Dann sind Sie jedoch an die zwei Anfragetermine Mitte März und Mitte September gebunden. 13. Was ist Biogas, was Bio-Erdgas, was Biomethan? Analog zur Debatte: Was ist Ökostrom? gibt es auch im Biogasmarkt eine Debatte zum Begriff Biogas. Der Begriff ist jedoch nicht eindeutig definiert. Im Fachjargon gebraucht man den Begriff Biogas oder Rohbiogas für das im Fermenter (beim Landwirt) erzeugte Gas. Es enthält 40-50% Methan. Dieses Gas wird daher zur Einspeisung in das Erdgasnetz in einer Aufbereitungsanlage (chemisch) gewaschen und auf über 85% Methan hochverdichtet. Erst dann darf es in das Erdgasnetz eingespeist werden. Ab diesem Zeitpunkt ist es kein (Roh-)Biogas mehr, sondern Bio-Erdgas oder Biomethan. Viele Anbieter nennen dieses Gas Bio-Erdgas, da es sich von seiner Eigenschaft nicht mehr von normalem Erdgas unterscheidet. Der Hinweis Bio deutet auf seine Herkunft hin. Kritiker dieses Begriffs (insbes. Händler) sagen lieber Biomethan, da dieses Gas nicht Erdgas, sondern ein biologisch erzeugtes Methan ist. Im Prinzip sagen Bio-Erdgas und Biomethan aber das Gleiche aus. Diese unterschiedlichen Begrifflichkeiten können jedoch den Endkunden verwirren. Daher definieren wir in unserem Flyer eingangs den Begriff Biogas (aufbereitetes Biogas, von seiner Eigenschaft nicht mehr von Erdgas zu unterscheiden). Im Fachjargon ist das eigentlich ein falscher Terminus, von uns jedoch eindeutig definiert, um für den Kunden nachvollziehbare Terminologien herzustellen. Letztendlich sprechen Kunden schließlich auch vom Gas und nicht vom Erdgas, das sie beziehen. (Gastherme, Gasleitung, Gasherd etc.). Stand: März
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