Wegschauen kostet! Ergebnisse einer RKW-Expertise für das Bundesministerium für Gesundheit. 13. Juli 2017, Stuttgart, Gabriele Held
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- Hildegard Eleonora Stieber
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1 Bildquelle: nailaschwarz - photocase Wegschauen kostet! Ergebnisse einer RKW-Expertise für das Bundesministerium für Gesundheit 13. Juli 2017, Stuttgart, Gabriele Held
2 Das RKW Kompetenzzentrum Unsere Ziele Durch Rationalisierung und Innovation den Mittelstand stärken Das heißt für uns: wirtschaftliche, soziale und organisatorische Prozesse in Unternehmen vernünftig gestalten mit Innovationen die Produktivität steigern Arbeitsbedingungen und Qualifikation der Beschäftigten nachhaltig verbessern verantwortlich mit unseren Ressourcen umgehen
3 Ziele der Expertise 2012 Systematische Erhebung hemmender und fördernder Faktoren von suchtpräventiven Ansätzen in Klein- und Kleinstbetrieben Bewertung der Erhebungsergebnisse Entwicklung konkreter Lösungsansätze Download unter:
4 Vorgehen Mix aus verschiedenen Erhebungsmethoden: Literaturrecherche quantitative Befragung von KKU aus den Bereichen Handel und Holz / Metall (N = 177, Rücklauf: 22%) quantitative Mitarbeiterbefragung aus den genannten Bereichen (N = 80) 20 qualitative Interviews mit Experten kontinuierliche Begleitung durch Expertenbeirat
5 Beobachtete Auffälligkeiten mit Suchtmitteln 19 % der Unternehmer berichten von Auffälligkeiten im Betrieb. 32 % der Mitarbeiter berichten von Auffälligkeiten im Betrieb. davon.. davon.. Alkohol 88% Alkohol 92% illegale Drogen 21% illegale Drogen 24% Spiel-/ Internetsucht 15% Spiel-/ Internetsucht 8% Medikamente 6% Medikamente 0% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%
6 Maßnahmen betrieblicher Suchtprävention Betriebliche Suchtprävention gibt es in KKU kaum: Nur 8 von 100 Unternehmen geben an, Maßnahmen durchzuführen. Nennungen: Raucherentwöhnungskurse Gesundheitstag mit Krankenkasse über Einzelmaßnahmen geht es oft nicht hinaus kaum Beispiele guter betrieblicher Praxis
7 Betriebliche Vereinbarungen 100% Unternehmer (N = 177) Mitarbeiter (N = 80) ja-nennungen 80% 82% 71% 60% 40% 43% 42% 20% 18% 12% 0% Vereinbarung zum Nichtraucherschutz Alkoholverbot Regelung zu anderen Suchtmitteln
8 Hemmnisse aus Unternehmer-Sicht Thema hat im Betrieb keine Bedeutung Unternehmer (N = 177) 3,3 Antwortmöglichkeiten von 1 spielte keine Rolle bis 5 spielte die größte Rolle Betrieb zu klein 3,2 Kostengründe 2,5 unzureichende Informationen und Kenntnisse 2,4 fehlende externe Unterstützung 2,2 Ablehnung der Mitarbeiter 2,1 Ablehnung der Geschäftsführung 1,5 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 Ø
9 Hemmnisse aus Mitarbeiter-Sicht Mitarbeiter (N = 67) ja-nennungen keine Probleme im Betrieb 57% Unkenntnis über geeignete betriebliche Maßnahmen 33% kein Interesse der Führungskräfte 30% fehlende finanzielle Mittel 20% Widerstand der Mitarbeiter 10% 0% 20% 40% 60% 80% 100%
10 Sollte das Thema betrieblich stärker aufgegriffen werden? 100% Unternehmer (N = 155) Mitarbeiter (N = 73) 80% 68% 60% 40% 20% 0% 26% 1 = nein, ist nicht nötig 30% 12% 13% 21% 12% 11% 4% 3% = ja, auf jeden Fall
11 Zusammenfassung aus den Befragungen und Interviews Betriebliche Suchtprävention ist in KKU kaum anzutreffen. Kein systematischer Arbeits- und Gesundheitsschutz /- förderung Kein Betriebsrat, der das Thema von unten einbringen kann. Es existieren jedoch bereits oft Vereinbarungen zu Alkohol und Rauchen. Unternehmen agieren erst bei einem akuten Fall. Dieser tritt jedoch selten auf, präventive Handlungsbereitschaft deshalb gering
12 Zusammenfassung aus den Befragungen und Interviews Mitarbeiter scheinen offener für das Thema zu sein als Arbeitgeber. Es gibt eine Vielzahl von unterstützenden Akteuren und Informationen, doch werden die besonderen Voraussetzung von KKU kaum berücksichtigt
13 Empfehlungen zur Verbesserung kleinbetrieblicher Suchtprävention Einbindung von Suchtprävention in betriebliches BGM oder Qualitätsmanagement; Vernetzung externer Träger der Suchtprävention mit betrieblichen und überbetrieblichen Akteuren Stärkung kleinbetrieblicher Führungskompetenz: Praxisgerechtere, gut zugängliche Handlungshilfen und Weiterbildungsangebote zur individuellen und betrieblichen Suchtprävention
14 Empfehlungen zur Verbesserung kleinbetrieblicher Suchtprävention Entwicklung von überbetrieblichen, kooperativen Informations-, Ausbildungs- und Transferstrategien Auslotung struktureller Suchtpräventionskonzepte (z.b. Verpflichtung zur Punktnüchternheit am Arbeitsplatz) Besseres Themenmarketing zur Stärkung der öffentlichen und betrieblichen Aufmerksamkeit
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Gabriele Held Projektleiterin RKW Kompetenzzentrum Düsseldorfer Str. 40 A, Eschborn Telefon:
16 Literatur Expertise: Freigang-Bauer, Gröben, Gusia (2013): Betriebliche Suchtprävention in Kleinst- und Kleinunternehmen, RKW Kompetenzzentrum, Eschborn. Link: Badura et al. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report Verdammt zum Erfolg die süchtige Arbeitsgesellschaft? Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg.
17 DANKE!
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