Sexuelle Gesundheit und höheres Lebensalter- Ein Gesundheitsthema wie jedes Andere oder müssen uns wir erst daran gewöhnen?
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- Valentin Holst
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Sexuelle Gesundheit und höheres Lebensalter- Ein Gesundheitsthema wie jedes Andere oder müssen uns wir erst daran gewöhnen? Christine Merzeder-Monkhouse, RN Msc Dipl. Pflegefachfrau und Pflegewissenschaftlerin mit Schwerpunkt Gerontologie/Geriatrie Eden-Alternative Europa Mentorin - Schweiz
2 Eden Alternative
3 Eden-Alternative Aufgabe von Pflege- und Betreuungspersonen mit hochbetagten Erwachsenen Die Bereicherung des sozialen Lebens Die Erleichterung, Behandlung, Unterstützung beim Leben mit chronischen Einschränkungen Pflegequalität unterstützt Lebensqualität Sexualität ist ein ATL
4 Fragen Was beschäftigt Sie Alle in bezug auf Sexualität im hohen Erwachsenenalter? Welche Fragen möchten Sie beantwortet bekommen? Sammeln von Themen:
5 Versuch einer Definition Maslow: Dehnbarkeit der Bedürfnisse: Durst und Sexualität. Sexualität auch als kreative, formende Kraft: Alles ist sexuell, Männer und Frauen, wird in Bahnen gelenkt (Sex und Gender) Gesellschaftl. Haltungen gegenüber Sexualität im höheren Alter, was ist akzeptiert und was nicht? Alte Frauen und alte Männer, unterschiedliche Wahrnehmung, beeinflusst das Selbstbild einer Person
6 Sexualität Sexuelles Verlangen im hohen Alter verschwindet nicht, sexuelle Muster bleiben das ganze Leben lang bestehen. Die wichtige Studie von Masters und Johnson (1986) lässt darauf schliessen, dass alte Menschen weiterhin sexuelle Beziehungen in jeder Lebensdekade geniessen. Das Ausleben von Sexualität im höheren Erwachsenenalter führt zu einer besseren Lebensqualität und Gesundheit. Diese wird als gut empfunden, wenn eine natürliche Veranlagung weiter ausgelebt werden kann. Obwohl das Ausdrücken und Ausüben von Sexualität weiter ein Bedürfnis ist bei betagten Erwachsenen, so sind sie aber viel verletzlicher für behindernde medizinische Einschränkungen wie Herzprobleme, Arthritis und auch für normale Alternsvorgänge, welche Sexualität erschweren können. Auch Behandlungen von Krankheiten mit Medikamenten können die sexuelle Empfindsamkeit und körperliche Reaktionen beeinflussen. Ausgebildete Pflegepersonen sind in einer idealen Lage, diese normalen Alternsvorgänge zu erfassen zusammen mit medizinischen Einschränkungen und Medikamentenwirkungen/ Nebenwirkungen und früh zu intervenieren, um sexuellen Problemen vorzubeugen oder Verschlechterungen zu stoppen.
7 Literatur
8 Institutionen Verschweigen, neutralisieren, tabuisieren Sexualität im höheren Alter, reduziert auf genitale Sexualität. Wird nur ein Thema, wenn sie sich störend bemerkbar macht, reduziert auf männliche Störfaktoren, Zärtlichkeit, Flirten, Körperkontakt, liebevoller Umgang, Sinnlichkeit werden ausgeklammert. Ist tabubehaftet und man kann davon ausgehen, dass Fragen zu Sexualität und sexueller Gesundheit vernachlässigt werden. Gesundheit ist eng mit körperlichem Funktionieren verbunden, Aufgabe von Pflegepersonal
9 Geschichte meines Einstiegs in das Thema 1999: Herr B. belästigt alte Damen, greift ihnen unter den Rock Eine Dame mit Demenz schiebt sich ungünstige Gegenstände in die Scheide Eine junge Praktikantin kommt schreiend aus einem Zimmer, weil ein Herr ihr zum guten Morgen Gruss eine spermaverschmierte Hand entgegenstreckt und dann noch ihre Brust damit berührt. Ich wurde als Pflegeexpertin für eine Beratung beigezogen
10 PLISSIT MODELL Das PLISSIT Modell erklärt: Um Erlaubnis fragen, ob es überhaupt erwünscht ist vom Klienten her, ein Gespräch über Sexualität zu führen (P = Permission = Erlaubnis) Minimale aber effektive Informationen darüber geben, was es braucht, um sexuell zu funktionieren (LI = limited Information = minimale aber effektive Information) Spezifische Hinweise geben, wie man weiterfahren könnte, um mit sexuellen Beziehungen weiterzufahren (SS = spezific suggestions = Spezifische Hinweise) Intensive Therapie anregen, wenn das Problem vielschichtig ist (IT = intensive therapy = intensive Therapie/Beratung)
11 Gruppenangebot Pflegepersonal wurde sensibilisiert auf den Umgang mit sexuellen Fragestellungen der Heimbewohner/ innen (Veränderungen im Alter, durch Krankheiten, durch Medikamente etc). Schulungen wurden angeboten für Personal und Bewohner/innen (geschlossene Gruppe) Diversität der Themen waren überraschend: Enttabuisierung, verpasste Chancen, Erinnerungen, Wünsche, Funktionelle Einschränkungen, Eifersucht, Glaube, Selbstbefriedigung, Pornographie, Sexspielzeuge ( Schubladengeschichte ) etc.
12 Wie weiter? Sexualität ist ein Thema für Pflegeberufe Sexuelle Gesundheit im höheren Erwachsenenalter ein wichtiges Thema, das vermehrter Schulung und Ausbildung bedarf Fragestellungen umfassen ein breites Spektrum Altersrassismus und Institutionelle Grundhaltungen müssen ein Thema dabei sein Das PLISSIT Modell ist ein brauchbares Instrument zur behutsamen Näherung an das Thema Wir müssen uns erst an das Thema gewöhnen
13 Material Abschlussarbeit Viviane Bussien Plissit Modell auf Deutsch übersetzt Via zustellbar
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