Krankenhaus St. Barbara Schwandorf. Das Gesundheitswesen in Deutschland - Politik in der Verantwortung
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- Marcus Geier
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1 Krankenhaus St. Barbara Schwandorf Das Gesundheitswesen in Deutschland - Politik in der Verantwortung Dr. Martin Baumann, Regensburger Pflegesymposium,
2 Inhalt 1 Rahmenbedingungen und Herausforderungen des deutschen Gesundheitswesens 2 Finanzierung der GKV 3 Aktuelle gesundheitspolitische Entwicklungen 2
3 1 Rahmenbedingungen und Herausforderungen des deutschen Gesundheitswesens 3
4 Wachstumsmarkt Gesundheit Quelle: 4
5 Ausgaben der GKV nach Leistungsarten 2011 Quelle: 5
6 Ursachen der Ausgabensteigerung Für die Entwicklung der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung können zwei Aspekte verantwortlich gemacht werden: 1. Demographische Entwicklung Ausgabenentwicklung Medizinisch technische Fortschritt 2. in der GKV 6
7 Die Lebenserwartung steigt kontinuierlich an Durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt 82,8 77, Quelle: Destastis 7
8 Deutschland liegt bei den Geburten je Frau im europäischen Vergleich in der Schlussgruppe 9
9 Double aging: Während sich der Anteil der unter 20 jährigen reduziert, steigt der Anteil der über 60 jährigen massiv an Quelle: Statistisches Bundesamt: Bevölkerung Deutschlands bis
10 Die Krankheitskosten steigen mit zunehmendem Alter expotentiell an Quelle: 11
11 Es wird mit einer weiteren Zunahme der Morbidität gerechnet (1/2) Quelle: Beske F. et al. (2009): Morbiditätsprognose 2050, Kiel, S. 17ff. 12
12 Es wird mit einer weiteren Zunahme der Morbidität gerechnet (2/2) Quelle: Beske F. et al. (2009): Morbiditätsprognose 2050, Kiel, S. 17ff. 13
13 Zur Entwicklung der Ausgaben im Gesundheitswesen existieren verschiedene Theorien Quelle: James F. Fries et al
14 Die Beitragsprognose zeigt, dass der med.-techn. Fortschritt entscheidend für die Beitragsentwicklung ist M T F 15
15 Die Beitragsprognose zeigt, dass der med.-techn. Fortschritt entscheidend für die Beitragsentwicklung ist M T F Seit 2011: 15,5% 16
16 Zwischenfazit Für die Ausgabenentwicklung in der GKV ist die demographische Entwicklung in Verbindung mit dem mediznisch-technischen Fortschritt verantwortlich. Es findet eine doppelte Überalterung der Gesellschaft statt. Neben der steigenden Lebenserwartung nimmt die Zahl der Jungen aufgrund der niedrigen Geburtenrate ab. Die Auswirkungen der Überalterung der Gesellschaft auf die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen ist nicht eindeutig geklärt. Hauptkostentreiber im GKV-Bereich ist nicht die demographische Entwicklung sondern der medizinisch technische Fortschritt. 17
17 2 Finanzierung der GKV 18
18 Die Finanzierung der GKV steht im Vordergrund der Betrachtung Krankenversicherung Honorar Leistungsverpflichtung Leistungserbringer Vergütung Finanzierung Versorgung Versicherter/ Patient 19
19 Priorität der Patienten, Ärzte und Beschäftigte im Gesundheitswesen Prioritäten der Beitragszahler und Krankenversicherungen 20
20 Das Finanzierungssystem der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung unterscheiden sich im Ansatz Umlageverfahren Laufende Ausgaben werden durch laufende Einnahmen gedeckt. Der Zins des Umlageverfahrens ist eine Mischung aus Fortschritt und Generationenvertrag. Problem der intergenerativen Umverteilung Kapitaldeckungsverfahren Keine intergenerative Umverteilung. Kapitalstock wird angespart. Weniger demographieanfällig. Gesetzliche Krankenversicherung Private Krankenversicherung Die Problematiken des medizinisch technischen Fortschritts und des double aging machen sich Umlageverfahren stärker bemerkbar als im Kapitaldeckungsverfahren. Geschenk der ersten Generation 21
21 Die Funktionsweise des Gesundheitsfonds Arbeitnehmer 8,2 % Staat zahlt Zuschüsse aus Steuermitteln Arbeitgeber 7,3 % (eingefroren) Gesundheitsfonds Morbi-RSA Versichertenpauschale Morbi-RSA Prämienausschüttung Kasse 1 Ausgaben < Einnahmen Kasse 2 Ausgaben > Einnahmen Kasse 3 durchschnittl. Morbidität Kasse 4 hohe Morbidität Zu- oder Abschlag für Morbidität Zusatzbeitrag 22
22 Betreuungsarztvertrag mit Dokumentationsmodul: Die Krankenkassen bitten uns um Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nach Morbidität Quelle: BKK Landesverband Bayern 23
23 Grundproblematik der nachfrageseitigen Finanzierung: die Struktur der GKV ist nicht zur Lösung der künftigen Herausforderungen geeignet Auseinanderklaffen der künftigen Herausforderungen der nationalen wirtschaft- lichen Entwicklung - Demographie - med.-techn. Fortschritt - Kapazitäten der Leistungsanbieter - Anspruchsverhalten der Bevölkerung - Wirtschaftswachstum - Beschäftigung - Parameter der Finanzierung - Leistungskatalog Steigernde Ausgaben Finanzierung einer Maximalversorgung für alle über einkommensabhängige Beiträge 24
24 3 Aktuelle gesundheitspolitische Entwicklungen 25
25 Die Legislaturperiode der schwarz-gelben Koalition wird durch 3 Gesetze in der Gesundheitspolitik geprägt GKV-FinG... Versorgungsstrukturgesetz AMNOG 26
26 Das GKV-FinG ( ) setzt sich aus Maßnahmen zur Ausgabenbegrenzung und Maßnahmen zur Einnahmenstabilisierung zusammen Umlageverfahren Ausgabenbegrenzung Krankenkassen Krankenhäuser Ambulante Leistungserbringer Pharmaindustrie GKV- FinG Einnahmenstabilisierung Beitragssatz Zusatzbeitrag 27
27 Maßnahmen zur Einnahmenstabilisierung Regelungen bis 2010 Regelungen ab Beitragssatz 14,9 % Beitragssatz 15,5 % 1. Beitragsatzsteigerungen paritätisch Festschreibung des Arbeitgeberanteils bei 7,3 %
28 Von der Ausgabenbegrenzung sind alle wesentlichen Akteure betroffen 1. Krankenkassen 2. Krankenhäuser Die Verwaltungskosten der Krankenkassen dürfen in den nächsten beiden Jahren im Vergleich zu 2010 nicht steigen Mehrleistungen werden in 2011 und 2012 mit einem Abschlag von 30 % geringer vergütet Veränderungsrate 2011 nur 0,9% (Grundlohnrate 1,15%) GKV-FinG AMNOG Einsparungen bei extrabudgetären Leistungen im vertragsärztlichen Bereich Begrenzung des Vergütungsniveaus für Hausärzte Minderung des für die Weiterentwicklung der Gesamtvergütung im niedergelassenen Bereich zuständigen Morbiditätsfaktors. 4. Pharmaindustrie 3. Ambulante Leistungserbringer 29 29
29 Elemente des GKV-Finanzierungsgesetzes (in Kraft getreten: ) Für Leistungen, die Krankenhäuser gegenüber dem Vorjahr zusätzlich vereinbaren bekommen Krankenhäuser einen Abschlag in Höhe von 30% im Jahr O. g. Abschlag auf Mehrleistungen wird 2012 verhandelt. Die Preise für akutstationäre Krankenhausleistungen dürfen 2011 und 2012 nur halb so viel steigen wie die Grundlohnsumme (Summe der Beitragspflichtigen Einnahmen aller Versicherter) Wurde in der finalen Version des Gesetzes geändert: 2011: Veränderungsrate minus 0,25 Prozentpunkte 2012: Veränderungsrate minus 0,5 Prozentpunkte 30
30 Veränderungsrate und Landesbasisfallwerte Landesbasisfallwerte dürfen maximal um folgende Werte steigen: Veränderungsrate 2011: + 1,15%; eingegangen in LBFW Krankenhäuser mit 0,9% (-0,25) Veränderungsrate 2012: + 1,98; Krankenhäuser eingegangen in LBFW Krankenhäuser mit 1,48 (-0,5) Veränderungsrate 2013: + 2,03; Krankenhäuser (untere Grenze) Orientierungswert 2. HJ 2011 und 1. HJ 2012: 2% (obere Grenze) 31
31 Die Legislaturperiode der schwarz-gelben Koalition wird durch 3 Gesetze in der Gesundheitspolitik geprägt GKV-FinG... Versorgungsstrukturgesetz AMNOG 33
32 Das GKV-Versorgungsstrukturgesetz von 2011 soll dazu beitragen drohende Defizite in der Versorgung der Bevölkerung beheben Nach Schätzungen der KBV gehen bis zum Jahr 2020 etwa Hausärzte und Fachärzte in den Ruhestand. Ende 2009 waren 23,1 % der Hausärzte älter als 59 Jahre. Vom Ärztemangel sind insbesondere ländliche Gebieten betroffen. Vor allem Hausärzte auf dem Land finden oft keine Nachfolger. Bis zum Jahr 2019 prognostiziert das DKI einen Fachkräftemangel im ärztlichen Dienst (ambulant und stationär) von offenen Stellen. Bei den nicht-ärztlichen Berufen und im Pflegedienst zeigt sich ein ähnliches Bild. Das WifOR- Institut prognostiziert bis zum Jahr 2020 einen Mangel von Pflege- und anderen nichtärztlichen Fachkräften. Ziel des Versorgungsgesetzes ist die Sicherstellung der Versorgung in ländlichen Gebieten und eine räumliche Umverteilung der niedergelassenen Ärzte 34
33 Elemente des Versorgungsstrukturgesetzes (in Kraft getreten: ) Mehr Wettbewerb bei Satzungsleistungen Reformierung der Bedarfsplanung durch Einführung eines demographischen Faktors bei der Berechnung der notwendigen Arztsitze. Flexiblere und keinräumigere Bedarfsplanung (nicht mehr Stadt und Landkreise). Künftig soll es leichter werden, Praxissitze von Ärzten, die in den Ruhestand gehen, aufzukaufen. Damit könnte die Zahl der Arztsitze in überversorgten Gebieten reduziert werden Finanzielle Anreize für die Niederlassung in unterversorgten Gebieten zu setzen. Über einen neuen Strukturfonds sollen mittels Investitionskostenzuschüssen oder Vergütungszuschlägen Anreize zur Niederlassung gesetzt werden. Auch: Keine Mengenbegrenzung. Ambulante spezialfachärztliche Versorgung. 35
34 Die Überschüsse der GKV steigen derzeit kontinuierlich an Finanzreserven der GKV insgesamt: ca. 21,8 Mrd. Euro, davon ca. 12,8 Mrd. bei den Krankenkassen ca. 9 Mrd. im Gesundheitsfonds Grund: gute wirtschaftliche Entwicklung U. a. Reaktionen: Wahlgeschenk 1: Beschluss des Bundestages am : Abschaffung der Praxisgebühr ab (2004 eingeführt) Wahlgeschenk 2: Einmaliger Zuschuss Krankenhäuser? Und nach der Wahl: die große Reform? 36
35 Krankenhaus St. Barbara Schwandorf Kontakt Steinberger Straße Schwandorf Telefon: 09431/
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