Linz, Mehr Wohlstand mit weniger Ressourcenverbrauch. Welchen Beitrag leistet das Bauen mit Holz zum Klimaschutz?
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- Pamela Hoch
- vor 6 Jahren
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1 Linz, Mehr Wohlstand mit weniger Ressourcenverbrauch. Welchen Beitrag leistet das Bauen mit Holz zum Klimaschutz?
2 Der Club of Rome über die Analogie zwischen Finanzbankrott und Naturbankrott Dr. Anders Wijkman, Ko-Präsident des Club of Rome Prof. Johan Rockström, Direktor, Stockholm Resilience Centre 2012 Jeder Förster weiß, das man nicht mehr ernten kann als nachwächst!
3 Prof. Ugo Bardi Mitglied des Club of Rome Der neueste Bericht an den Club of Rome: über den exzessiven Bergbau weltweit und die Grenzen mineralischer Ressourcen. 2013
4 Und 2014 erwarten wir: Future of the Tropical Forests von Claude Martin, Mitglied des Club of Rome, Generaldirektor des WWF International über Dynamik und Ursachen der verheerenden Zerstörung der Tropenwälder - und Auswege.
5 Wo früher Urwald war, ist heute Soja-Monokultur Bild: Frankfurter Rundschau
6 Schon 2009: Faktor Fünf. Auch dies ein Bericht an den Club of Rome
7 Faktor Fünf ist ein Antwortenbuch. Aber was war die Frage?
8 Die Frage ist Was ist eigentlich nachhaltig? Eine abstrakte Antwort vom Global Footprints Network Fußabdrücke (Hektar pro Person) Kleiner Fußabdruck Hoher HDI Das Viereck der Nachhaltigen Entwicklung HDI
9 Leider ist nur noch ein Land in diesem Sinne nachhaltig! Kuba
10 Wenn 7 Milliarden Menschen Fußabdrücke wie die heutigen US-Amerikaner hätten, dann bräuchten wir 5 Erdbälle!
11 Ein paar Angebote, um zumindest das Gewissen zu beruhigen: Beim Bio-Markt einkaufen; Schön mit der Bahn und dem Fahrrad zum Job; Nur alle 4 Jahre ein neues Handy kaufen; Nur noch 5 mal wöchentlich Fleisch zum Hauptgang; Umstellen auf Solarstrom; Espresso-Maschine einmotten; 3 Minuten statt 10 Minuten duschen.
12 Sorry: sowas bringt uns vielleicht auf viereinhalb benötigte Erdplaneten runter.
13 Ein ganz anderes Kaliber wäre Verfünffachung der Ressourcen-Produktivität. Dann könnte das Bild etwa so werden: Fußabdrücke (Hektar pro Person) Kleiner Fußabdruck Hoher HDI Das Viereck der Nachhaltigen Entwicklung HDI Eigene Abschätzung nach: Global Footprints Network
14 und unser einer schöner Erdball reicht uns wieder! Das bedeutet aber harte Arbeit! Und darüber rede ich heute.
15 Hinzu kommt das Ressourcenproblem: Energy Return on Energy Invested wird immer schlechter! Source: Euan Mearns, The Oil Drum Europe
16 Ein Wort zur aktuellen Klimadebatte Seit gut einem Jahr geistert das Märchen durch die Medien, die globale Erwärmung habe eine Pause eingelegt. Zwar ist die Luft nicht viel wärmer geworden, aber die Aufheizung der Ozeane geht umso schneller: 16 Source: Skeptical Science, Church et al 2011
17 Und das heißt: mehr und heftigere Wirbelstürme! Monstertaifun Haiyan erreichte die Philippinen Quelle: Reuters mit katastrophalen Zerstörungen. 17
18 Klimadesaster allerorten Flutkatastrophen Meeresspiegelanstieg (ein Eisberg von 260qkm brach von Grönald ab!) Vertrocknete Ernten Waldbrände
19 Dennoch stagniert die Klimapolitik seit Kopenhagen Aber Warum?
20 CO2-Intensität Weil das BIP pro Kopf mit CO2-Ausstößen pro Kopf geht. BIP pro Kopf
21 Das bedeutet eine Mikado-Situation. Wer sich zuerst bewegt, meint, er hat verloren. eben weil wir noch die stramme Kopplung CO2 / BIP haben
22 Das Klimapatt erinnert an die Frühzeit des Umweltschutzes: entweder Arbeit oder Umwelt!
23 Doch dann kam die Umweltpolitik. Und wir wurden reich und sauber! Die Kuznets-Kurve.
24 Klimaschutz heißt also Ausbruch aus der alten Logik - - und eine neue Kuznetskurve!
25 Erneuerbare Energien, schön und gut! Aber wieviel? PV so groß wie Flughäfen? (Waldpolenz, Sachsen) Windräder, angenehme Nachbarn? Wasserkraft? Jede Menge Konflikte! Mais statt artenreiche Landwirtschaft??
26 Natürlich macht der Ausbau der erneuerbaren Energien Sinn, speziell Windenergie, dezentrale Sonnenenergie und Strom aus Abfall. Quelle: siemens.com Quelle: abendblatt.de Quelle: express.de Quelle: eeg.aktuell.de
27 Aber: Wenn die reichste Milliarde 20% EE erreicht, wäre das 1/35 des Bedarfs von 7 Milliarden Menschen. Entwicklungsländer Schwellenländer Industrieländer Und jetzt stellen wir uns einmal eine Verfünfunddreißigfachung der heutigen Maisplantagen, Windkraft, Wasserkraft, Sonnenenergie usw vor! Ein ökologischer Albtraum!
28 Das kann niemand gefallen. Stattdessen also: 30%: Weniger CO2 in der Energie 65%: Weniger Energie im Wohlstand 5%: Weniger Wohlstand 100%. Aber das ist nichts weniger als eine neue technische Revolution!!
29 Eine neue technische Revolution, - ein Kondratjeff-Zyklus mit Ressourcenproduktivität und erneuerbaren Energien. Mechanisierung (Bild von Charlie Hargroves, abgedruckt in Faktor 5) Stahl & Eisenbahn Elektrizität, Chemie, Auto IT Biotech. TV, Flugzeug, Computer Resourcenproduktivität, Erneuerbare Energien
30 Ich sagte technische Revolution, nicht betriebswirtschaftliche!!! To get the US economy growing again, we need to fire the MBA s and let engineers run the show (cf. Rana Foroohar, TIME July 18, 2011, p 16)
31 Mit der Effizienzrevolution kommen wir aus der Mikado - Situation zum First Mover Advantage! Q: gofeminin.de Q: scaleogy.com und das heißt: Klimaschutz und Nachhaltigkeit schaffen Wohlstand und Arbeitsplätze.
32 Das könnte auch die Entwicklungsländer überzeugen, dass sie mitmachen müssen und durchtunneln.
33 Wie sieht die neue technische Revolution konkret aus?
34 Neue Autotypen 5 mal effizienter als der Schnitt: Heutige Flotte 5-10 l/100km Volkswagen Konzeptauto XL 1 0,9 l/100km Energieffizienz
35 Passivhäuser (Wolfgang Feist): zehnfache Energieeffizienz: Energieeffizienz
36 Altbausanierung nach Passivhausstandard Oben: Photos Unten: Thermogramme
37 Holz spart Energie und ist CO2--neutral Energie-/CO2- Effizienz
38 Der große Pionier: Julius Natterer Siebengeschossiges Holz-Wohnhau in Berlin Architekten: Thomas Linse und Julius Natterer Esmarchstraße 3, Berlin
39 Das Büro- und Lagergebäude in Hörsching kennt hier jeder
40 Holzdach bei der EXPO 2000 in Hannover, von Thomas Herzog und Julius Natterer
41 Sie alle verstehen mehr vom Holz als ich, vor allem vom Holzbau. Ich muss es bei der Feststellung belassen, dass Holzbau die wirtschaftlich wertvollste Art der Nutzung der Wälder ist. Und dass die Energiebilanz im Vergleich zu anderen Baustoffen hervorragend ist.
42 wie dieses Bild aus dem 1995 erschienenen Buch Faktor Vier zeigt. Bei der CO2-Bilanz sieht es natürlich noch besser aus!
43 Ein Wort zur Vorsicht: Holz ist nicht gleich Holz! Hier geht es um einen Faktor Fünf der Biodiversität!
44 Weitere Beispiele für Faktor Fünf
45 LED statt Glühbirnen: ein Faktor 10. Philips 7W Master LED Energieeffizienz
46 Etwas weniger Rindfleisch, etwas mehr lokal und jahreszeitlich essen, Ökolebensmittel
47 Stadt- und Verkehrsstruktur USA Suburbia (irgendwo) Atlanta (Georgia) Energie- und Flächeneffizienz Kopenhagen (oben) Freiburg, Vauban (unten)
48 Der Vergleich Atlanta Barcelona zeigt zwei Welten! Ich danke Geoffrey Heal für die Überlassung des Bildes
49 Erdbeerjoghurt-Logistik: Eleganz statt LKW-Wahnsinn
50 Mineralien: Vom großen Baggern zum Remanufacturing und City-Mining Materialeffizienz
51 Effizienz ist wunderbar. Aber in der Vergangenheit wurden fast alle Effizienzgewinne wieder aufgefressen durch zusätzlichen Konsum. Das ist der Rebound-Effekt. Schon vor 150 Jahren beschrieben.
52 Der Rebound-Effekt ging fast immer mit sinkenden Energie- und Rohstoffpreisen einher!
53 In den USA träumt man schon wieder von billiger Energie. From: Energy 2020: North America The New Middle East? Edward Morse et. al. Citi, NY, 2012
54 Die Schiefergas-Begeisterung könnte sich als Strohfeuer von Jahren erweisen. Das Bakken Schiefergasfeld (so groß wie Deutschland) könnte in 6 Jahren leergepumpt sein.
55 Überwindung des Rebound-Effekts heißt auch Genügsamkeit: wissen, wo genug genug ist. Heißt das, wir müssen ärmlich werden? Nein!
56 Genügsamkeit kann schick und sexy sein
57 Genügsamkeit kann glücklich machen Spielzeug??? Spielzeug!!!
58 Kurz noch zur Politik: Tausende Verordnungen? Wie wär s mit einer Erdbeerjoghurttransportintensitätsbegrenzungsverordnung? Oder einem Seltene-Erden-Recycling-Mindesstandard? Nein! Wir müssen marktwirtschaftlich denken und die Preise sprechen lassen!
59 Wir müssen politisch dafür sorgen, dass die Preise einigermaßen die ökologische Wahrheit sagen. Die Märkte schaffen das nicht.
60 Einen sozial- und industriepolitisch akzeptablen Vorschlag für Europa und Asien habe ich in China eingebracht: Innerhalb eines verlässlichen Korridors Energie- und Rohstoffpreise parallel zu den Effizienzgewinnen anheben. (Dann bleiben die monatlichen Kosten für Energie usw. im Durchschnitt konstant. )
61 Das ist eine Art Pingpong, der Dynamik der Industriellen Revolution abgeschaut!
62 Die Arbeitsproduktivität stieg mit den Bruttolöhnen. Und hat sich in 150 Jahren verzwanzigfacht! Bruttolohnkosten und Arbeitsproduktivität in den USA von 1910 bis 1960
63 Zwei Abwärts-Korrekturen: 1. Sozialtarif für s Lebensnotwendige; 2. Aufkommensneutralität für Industrie oder für Branchen. (Modell: die schwedische NOx-Steuer von 1992.)
64 Wo wären die Gewinner und wo die Verlierer einer ökologischen Preispolitik? Gewinner: High tech Industrie; Handwerk; Wartung und Recycling; Bildung/Wissenschaft; Innenstadtgeschäfte; Holzbau; und die künftigen Generationen! Verlierer: Lastwagen-Logistik (die Amazonisierung der Konsumwirtschaft), Flugzeuge; Grundstoff-Industrie; Auto- Fernpendler.
65 Der Holzbau würde von der Verteuerung von Energie, speziell Fossilenergie, profitieren. Aber man sollte sich politisch noch mehr einfallen lassen, etwa bei Brandschutzregelungen, steuerlichen Prämien für Nachhaltigkeit, Bebauungs- Vorschriften usw.
66 Wenn wir in Europa (zusammen mit Ostasien) die neue Fortschrittsrichtung entschlossen vertreten, haben wir die großen Pioniergewinne zu erwarten. (Und dann kommen auch die USA mit!)
67 Danke!
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