AUSWIRKUNGEN DER BESTEUERUNG UND KINDERBETREUUNGSKOSTEN AUF DAS VERFÜGBARE EINKOMMEN ERWERBSTÄTIGER ELTERN
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1 Zürich, 08. Januar 2014 Dr. Regina Schwegler, Andrea Schultheiss AUSWIRKUNGEN DER BESTEUERUNG UND KINDERBETREUUNGSKOSTEN AUF DAS VERFÜGBARE EINKOMMEN ERWERBSTÄTIGER ELTERN Im Auftrag der Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern, der Fachstelle Familie und dem Fachbereich Schulergänzende Angebote des Kantons Bern
2 Inhalt 1. Ziele und Vorgehen der Studie 2. Vergleich verfügbares Einkommen 3. Übersicht Erwerbsanreize 4. Simulation steuerliche FEB-Abzüge 5. Simulation Mengenrabatt Kinderbetreuungstarif 6. Fazit Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 2
3 Inhalt 1. Ziele und Vorgehen der Studie 2. Vergleich verfügbares Einkommen 3. Übersicht Erwerbsanreize 4. Simulation steuerliche FEB-Abzüge 5. Simulation Mengenrabatt Kinderbetreuungstarif 6. Fazit Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 3
4 1.1 Ziele der Studie Untersuchung der Auswirkungen von Steuersystem und Kinderbetreuungstarifen im Kanton Bern auf Erwerbsanreize Quantitative Analyse für verschiedene Haushaltstypen, gerechnet für die Stadt Bern Prüfung eines Mengenrabatts im Tarifsystem der Kinderbetreuung sowie eines höheren steuerlichen Kinderbetreuungskostenabzugs Anmerkung: Im Folgenden umfasst der Begriff Familienergänzende Betreuung (FEB) die Betreuung von Vorschulkindern (Kita) und die schulergänzende Betreuung von Schulkindern. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 4
5 1.2 Methodik quantitative Analyse Systematische Berechnungen Berechnung verschiedener Erwerbskonstellationen (inkl. diverser Teilzeit-Teilzeit-Varianten) Fokus auf problematischere Fälle: Eltern mit 2 Kindern (höhere FEB-Kosten bei > 1 Kind) Kinder im Vorschulalter (Kita, höherer Betreuungsaufwand als bei Schulkindern) Verheiratete Paare (in der Regel höhere Steuerbelastung als Konkubinatspaare wegen gemeinsamer Veranlagung) Mittlere bis höhere Einkommen (geringere Subventionierung der FEB und progressive Steuern) Grössere Einkommensunterschiede (Erwerbsanreiz für geringer verdienenden Elternteil problematisch) Alleinerziehende (u.u. prekäre Einkommenssituation) Dieser Fokus zeigt auf, welche Faktoren für unzureichende Erwerbsanreize besonders relevant sind. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 5
6 1.2 Methodik quantitative Analyse Ergänzende Einzelfallrechnungen: relevante Fälle 1 Vorschulkind und 3 Vorschulkinder 2 Schulkinder (Tagesschule, ergänzend zum Unterricht) Konkubinatspaar Paare mit gleichem Potenzialeinkommen Steuerjahr 2012 Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 6
7 1.3 Begriffliche Definitionen Verfügbares Haushaltseinkommen: Einkommen (inkl. Sozialhilfe, Kinderalimente, Subventionen), das dem Haushalt nach Abzug aller Ausgaben für Steuern, Kinderbetreuungskosten und (Sozial-) Versicherungsabgaben zur Verfügung steht. Wie viel Geld ist im Portemonnaie? Kumulierte Zusatzbelastung (KZB): Anteil des zusätzlichen Einkommens, der für Steuern, Kinderbetreuungskosten und (Sozial-) Versicherungsabgaben aufgebraucht wird. Welcher Anteil des zusätzlichen Einkommens landet nicht im Portemonnaie? Positiver Erwerbsanreiz: Verfügbares Einkommen steigt mit höherem Erwerbspensum, d.h. KZB < 100% Bei höherem Erwerbspensum mehr Geld im Portemonnaie Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 7
8 1.4 Übersicht Haushaltstypen (HH) Systematische Berechnung HH I HH II HH III HH IV Anzahl Erwachsene 2 (verheiratet) 2 (verheiratet) 1 (alleinerziehend) 1 (alleinerziehend) Anzahl Kinder Potenzialeinkommen* 1 (brutto, 13 Gehälter) CHF (Gastgewerbe, Gartenbau) CHF (Gesundheitswesen, Maschinenbau) CHF (Gastgewerbe, Gartenbau) CHF (Gesundheitswesen, Maschinenbau) Potenzialeinkommen* 2 (brutto, 13 Gehälter, ggf. incl. Alimente) CHF (Kreditbranche, Informatik) CHF (Versicherung, Unternehmensberatung) CHF; Kinderalimente CHF; Kinderalimente Die folgenden Studienergebnisse sind nur für die gerechneten Haushaltstypen (HH I bis IV) gültig. * Potenzialeinkommen ist das Einkommen, das Eltern bei einem Vollzeitpensum erzielen (würden). Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 8
9 1.5 Aufteilung Erwerbspensen In Paarhaushalten: Hauptfall: besser verdienender Elternteil 100%, geringer verdienender Elternteil 0%, 40%, 60%, 80%, 100% Teilzeit-Teilzeit-Konstellationen: besser verdienender Elternteil 80%, geringer verdienender Elternteil 40%, 60%, 80%, beide Elternteile arbeiten 60% Alleinerziehende: 0%, 40%, 60%, 80%, 100% Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 9
10 Inhalt 1. Ziele und Vorgehen der Studie 2. Vergleich: verfügbares Einkommen - Grundhaushaltstypen - Teilzeit-Teilzeit-Pensen - Einzelfallrechnungen 3. Übersicht Erwerbsanreize 4. Simulation steuerliche FEB-Abzüge 5. Simulation Mengenrabatt Kinderbetreuungstarif 6. Fazit Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 10
11 2.1 Verfügbares Einkommen Grundhaushaltstypen Verfügbares Einkommen in CHF 120' ' '000 90'000 80'000 70'000 60'000 50'000 40'000 30'000 20'000 0/100% 40/100% 60/100% 80/100% 100/100% Erwerbspensum HH I HH II HH III HH IV Das höchste verfügbare Einkommen erreichen die verheirateten HH I und II beim Erwerbspensum 40/100%. Dieses ist um knapp CHF (HH I) bzw. über (HH II) per annum höher als beim Vollzeit-Pensum 100/100%. generiert HH III mit einem 100%-Pensum. erhält HH IV mit einem 80%-Pensum. Dieses ist ca. CHF 800 p.a. höher als beim Vollzeit-Pensum 100%. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 11
12 2.2 Kumul. Zusatzbelastung Grundhaushaltstypen Erhöhung Erwerbspensen Verfügbares Einkommen steigt Verfügbares Einkommen sinkt von 0/100% auf 40/100% von 40/100% auf 60/100% von 60/100% auf 80/100% von 80/100% auf 100/100% Kumulierte Zusatzbelastung (KZB): 40% 60% 80% 100% 120% 140% 160% HH I HH II HH III HH IV Mehrarbeit lohnt sich für HH I und II nur bis 40/100%-Pensum. für HH III immer. für HH IV nur bis 80%-Pensum. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 12
13 2.2 Kumul. Zusatzbelastung Grundhaushaltstypen Bsp. HH I: Bei einer Pensumserhöhung von 40/100% auf 60/100% sinkt das verfügbare Einkommen um 4% des zusätzlichen Bruttoeinkommens (kumulierte Zusatzbelastung von 104%). D.h. der Haushalt hat am Monatsende weniger Geld im Portemonnaie und zahlt drauf. Bsp. HH III: Bei einer Pensumserhöhung von 80 auf 100% verbleiben dem Haushalt 7% des zusätzlichen Bruttoeinkommens als verfügbares Einkommen (kumulierte Zusatzbelastung von 93%). D.h. 93% des zusätzlichen Bruttoeinkommens gehen insbesondere für Steuern, Sozialabgaben und FEB-Kosten drauf. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 13
14 2.3 Verfügbares Einkommen Teilzeit-Teilzeit-Pensen Verfügbares Einkommen in CHF 120' ' '000 90'000 80'000 70'000 60'000 50'000 40'000 30'000 20'000 0/100% 40/80% 60/80% 80/80% 60/60% Erwerbspensum HH I HH II HH I erzielt mit 80/80%-Pensum das höchste verfügbare Einkommen im Vergleich zu den anderen Teilzeitpensen. Dieses ist um ca. CHF per annum höher als mit dem Alleinverdiener-Pensum 0/100%. HH II erzielt mit 40/80%-Pensum das höchste verfügbare Einkommen im Vergleich zu den anderen Teilzeitpensen. Dieses ist jedoch ca. CHF p.a. tiefer als mit dem Alleinverdiener-Pensum 0/100%. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 14
15 2.4 Einzelfallrechnungen a) Variationen Anzahl und Alter der Kinder für HH I Verfügbares Einkommen in CHF 90'000 85'000 80'000 75'000 70'000 65'000 60'000 55'000 50'000 0/100% 40/100% 60/100% 80/100% 100/100% Erwerbspensum Grundtyp HH I 1 Kind 3 Kinder 2 Schulkinder Für HH I lohnt sich eine Ausweitung der Erwerbstätigkeit immer bei 2 Schulkindern und bei 1 Vorschulkind, nur bis 40/100%-Pensum bei 3 Vorschulkindern. Bei Vollzeit-Pensum 100/100% zahlt HH I über CHF p.a. drauf. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 15
16 2.4 Einzelfallrechnungen a) Variationen Anzahl und Alter der Kinder für HH IV Verfügbares Einkommen in CHF 70'000 65'000 60'000 55'000 50'000 45'000 40'000 35'000 30'000 0/100% 40/100% 60/100% 80/100% 100/100% Erwerbspensum Grundtyp HH IV 1 Kind 3 Kinder 2 Schulkinder Für HH IV lohnt sich eine Ausweitung der Erwerbstätigkeit immer bei 1 Vorschulkind und 2 Schulkindern, bis 60/100%-Pensum bei 3 Vorschulkindern. Bei Vollzeit-Pensum 100/100% zahlt HH IV ca. CHF p.a. drauf. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 16
17 2.4 Einzelfallrechnungen b) Variationen beim Einkommen der Eltern für Grundtyp HH I Verfügbares Einkommen in CHF 90'000 85'000 80'000 75'000 70'000 65'000 60'000 55'000 50'000 0/100% 40/100% 60/100% 80/100% 100/100% Erwerbspensum Grundtyp HH I gleiches Potenzialeinkommen Konkubinat Bei HH I im Konkubinat lohnt sich zusätzliche Erwerbstätigkeit wie beim verheirateten HH I auch nur bis 40/100%-Pensum. Grund: Bei den Staatssteuern macht der Zivilstand ab einem bestimmtem Erwerbspensum nur noch einen geringen Unterschied, Die FEB-Kosten sind unabhängig vom Familienstand der Eltern. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 17
18 2.4 Einzelfallrechnungen b) Variationen beim Einkommen der Eltern für Grundtyp HH I Bei gleichem Potenzialeinkommen der Eltern lohnt sich für HH I zusätzliche Erwerbstätigkeit bis 60/100%-Pensum (bei unterschiedlichem Potenzialeinkommen nur bis 40/100%). Grund für bessere Erwerbsanreize bei Gleichverdienern (ggü. Ungleichverdienern): Der Zweitverdiener erhält ein höheres zusätzliches Bruttoeinkommen, und die zusätzlichen Steuern und FEB-Kosten bei Ausweitung des Erwerbspensums des Zweitverdieners sind geringer, da das Einkommen des Erstverdieners bereits geringer ist (progressive Steuern und FEB-Kosten). Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 18
19 Inhalt 1. Ziele und Vorgehen der Studie 2. Vergleich verfügbares Einkommen 3. Übersicht Erwerbsanreize 4. Simulation steuerliche FEB-Abzüge 5. Simulation Mengenrabatt Kinderbetreuungstarif 6. Fazit Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 19
20 3.1 Übersicht Erwerbsanreize (1) Wie weit lohnt sich zusätzliche Erwerbsarbeit? Erwerbsanreize bei den Grundtypen I IV und den Einzelfallrechnungen zu den Kindern Grundtypen Einzelfallrechnungen Haushaltstypen: 2 Kinder (Vorschulalter) 1 Kind (Vorschulalter) 3 Kinder (Vorschulalter) Eine Ausweitung der Erwerbstätigkeit lohnt sich 2 Kinder im Schulalter HH I: Ehepaar, tieferes Einkommen HH II: Ehepaar, höheres Einkommen HH III: Alleinerziehend, tieferes Einkommen HH IV: Alleinerziehend, höheres Einkommen bis 40/100% immer bis 40/100% immer bis 40/100% immer bis 80% immer bis 60% immer Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 20
21 3.1 Übersicht Erwerbsanreize (2) Wie weit lohnt sich zusätzliche Erwerbsarbeit? Erwerbsanreize bei den Grundtypen I IV und den Einzelfallrechnungen zu den Eltern Grundtypen verheiratet, ungleiches Potenzialeinkommen Einzelfallrechnungen gleiches Potenzialeinkommen Konkubinat Haushaltstypen: HH I: Ehepaar, tieferes Einkommen HH II: Ehepaar, höheres Einkommen HH III: Alleinerziehend, tieferes Einkommen HH IV: Alleinerziehend, höheres Einkommen Eine Ausweitung der Erwerbstätigkeit lohnt sich bis 40/100% bis 60/100% bis 40/100% bis 40/100% - - immer - - bis 80% - - Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 21
22 3.2 Lohnt sich zusätzliche Erwerbstätigkeit? JA! Unbeschränkt für HH I und IV mit 2 Schulkindern, für HH I und IV mit 1 Vorschulkind, für Alleinerziehenden-HH III mit geringerem Einkommen*. * Ergebnis abhängig von Höhe der Sozialhilfe Eingeschränkt für Alleinerziehenden-HH IV mit höherem Einkommen bis 80%. Bsp. zusätzliches verfügbares Einkommen HH I mit 2 Schulkindern: Erhöhung Erwerbspensen von 0/100% auf 40/100% von 40/100% auf 60/100% von 60/100% auf 80/100% von 80/100% auf 100/100% -6'000-4'000-2' '000 4'000 6'000 8'000 10'000 CHF Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 22
23 3.2 Lohnt sich zusätzliche Erwerbstätigkeit? NEIN! Stark eingeschränkt: Bei 2 Vorschulkindern lohnt sich Erwerbstätigkeit nur für HH I und II bis 40/100%, für HH I und gleichem Potenzialeinkommen der Eltern bis 60/100%, Bei 3 Vorschulkindern lohnt sich Erwerbstätigkeit nur für HH I bis 40/100%, für HH IV bis 60%. Bsp. zusätzliches verfügbares Einkommen HH I: Erhöhung Erwerbspensen von 0/100% auf 40/100% von 40/100% auf 60/100% von 60/100% auf 80/100% von 80/100% auf 100/100% Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 23-6'000-4'000-2' '000 4'000 6'000 8'000 CHF
24 Inhalt 1. Ziele und Vorgehen der Studie 2. Vergleich verfügbares Einkommen 3. Übersicht Erwerbsanreize 4. Simulation steuerlicher FEB-Abzug: - max. Abzug bis CHF p.a. und Kind - unbegrenzter Abzug 5. Simulation Mengenrabatt Kinderbetreuungstarif 6. Fazit Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 24
25 4. Simulation steuerlicher FEB-Abzug Simulation FEB-Abzüge (CHF / / unbegrenzt) am Bsp. HH I: Verfügbares Einkommen in CHF 90'000 85'000 80'000 75'000 70'000 65'000 60'000 55'000 50'000 0/100% 40/100% 60/100% 80/100% 100/100% Erwerbspensum Grundtyp HH I Variation FEB-Abzug CHF 10'000 Variation unbegrenzter FEB-Abzug Höhere steuerliche FEB-Abzüge (für Staats- und Gemeindesteuern) erhöhen das verfügbare Einkommen der Haushalte mit Kindern ab einer bestimmten Höhe der FEB-Kosten pro Kind und Jahr. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 25
26 4. Simulation steuerlicher FEB-Abzug Bei einem höheren FEB-Abzug (CHF p.a.) verbessern sich Erwerbsanreize für alle Haushaltstypen (geringere KZB). Zusätzliche Erwerbstätigkeit lohnt sich jetzt für HH I und HH II bis 60/100% (vorher bis 40/100%), für HH III immer und für HH IV bis 80/100% (unverändert). Bei unbegrenztem FEB-Abzug verbessern sich Erwerbsanreize für alle Haushaltstypen noch stärker. Zusätzliche Erwerbstätigkeit lohnt sich jetzt für HH II, III und IV immer, für HH I nur bis 60/100%. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 26
27 Inhalt 1. Ziele und Vorgehen der Studie 2. Vergleich verfügbares Einkommen 3. Übersicht Erwerbsanreize 4. Simulation steuerliche FEB-Abzüge 5. Simulation Mengenrabatt Kinderbetreuungstarif 6. Fazit Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 27
28 5. Simulation Mengenrabatt Kinderbetreuungstarif CHF Mengenrabatt auf das massgebliche Einkommen ab dem 5. Betreuungstag, und zusätzliche CHF für jeden weiteren Tag. Bsp. HH I und HH IV: Verfügbares Einkommen in CHF 80'000 75'000 70'000 65'000 60'000 55'000 50'000 45'000 40'000 35'000 30'000 0/100% 40/100% 60/100% 80/100% 100/100% Erwerbspensum Grundtyp HH I HH I, mit Mengenrabatt Grundtyp HH IV HH IV, mit Mengenrabatt Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 28
29 5. Simulation Mengenrabatt Kinderbetreuungstarif Wirkungen des Mengenrabatts auf das verfügbare Einkommen: Für HH I, III und IV erhöht sich das verfügbare Einkommen der Haushalte ab 60/100%-Pensum. Keine Verbesserung für HH II, da Maximaltarif auch inkl. Mengenrabatt erreicht. Wirkungen auf die Erwerbsanreize: Erwerbsanreize verbessern sich für HH I, II und IV (geringere KZB). Zusätzliche Erwerbstätigkeit lohnt sich jetzt für HH I bis 60/100% (vorher bis 40/100%), für HH III immer (unverändert) für HH IV immer (vorher bis 80%). Zusätzliche Erwerbstätigkeit lohnt sich unverändert für HH II nur bis 40/100%. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 29
30 Inhalt 1. Ziele und Vorgehen der Studie 2. Vergleich verfügbares Einkommen 3. Übersicht Erwerbsanreize 4. Simulation steuerliche FEB-Abzüge 5. Simulation Mengenrabatt Kinderbetreuungstarif 6. Fazit Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 30
31 6.1 Fazit Erwerbsanreize sinken mit steigendem Haushaltseinkommen und steigenden Erwerbspensum. Grund: FEB-Kosten steigen überproportional (bis der Maximaltarif erreicht ist, dann proportional), Steuerbelastung steigt überproportional (progressiver Steuertarif). Vergleichsweise tiefer steuerlicher FEB-Kostenabzug in Bern verringert zusätzlich die Erwerbsanreize des Zweitverdieners. Insbesondere Familien mit mehreren Vorschulkindern haben geringe Erwerbsanreize. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 31
32 6.2 Fazit Es besteht Handlungsbedarf: In Bern zahlen Eltern aufgrund hoher Kinderbetreuungskosten und Steuerbelastung drauf, wenn sie zwei oder mehr Vorschulkinder haben und über ein mittleres bis höheres Haushaltseinkommen verfügen und ein bestimmtes (bereits geringes) Erwerbspensum überschreiten. In Bern besteht Handlungsbedarf für mittelständische Familien. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 32
33 6.3 Fazit Wirkung von Verbesserungsmassnahmen: 1. Erhöhung des steuerlichen FEB-Kosten-Abzugs Die Massnahme verbessert die Erwerbsanreize für Familien, deren FEB-Kosten die vormalige Abzugsgrenze überschreiten. Sind die FEB-Kosten unterhalb der vormaligen Abzugsgrenze, verbessern sich die Erwerbsanreize nicht mehr. Eine alleinige Anhebung des steuerlichen FEB-Kosten- Abzugs erscheint nicht ausreichend, ein unbegrenzter FEB- Abzug zudem kaum politisch durchsetzbar. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 33
34 6.3 Fazit Wirkung von Verbesserungsmassnahmen: 2. Mengenrabatt im Kinderbetreuungstarif Mengenrabatt auf das massgebende Einkommen in Höhe von CHF ab dem 5. Tag und weiteren CHF für jeden zusätzlichen Tag verbessert Erwerbsanreize, sofern ein Haushalt nicht den Maximaltarif bezahlt. Die mangelnden Erwerbsanreize werden auch beim eher gering verdienenden HH I nicht ganz beseitigt, dazu ist Rabatt zu gering. Ein Mengenrabatt auf das massgebende Einkommen hilft eher geringer verdienenden Haushalten. Ist der Rabatt zu gering, werden Erwerbsanreize nur teilweise beseitigt. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 34
35 Weitere INFRAS-Studien zum Thema INFRAS 2011: Negative Erwerbsanreize durch Tarife und Steuerabzüge für familien- und schulergänzende Kinderbetreuung. Im Auftrag der Fachstelle für die Gleichstellung des Kantons Zürich. INFRAS 2012: Familienfreundliche Steuer- und Tarifsysteme. Vergleich der Kantone Basel-Stadt und Zürich. Im Auftrag der Fachstellen für die Gleichstellung der Kantone Zürich und Basel-Stadt. INFRAS und Universität St. Gallen 2013: Familienergänzende Kinderbetreuung und Gleichstellung. Im Rahmen des NFP 60 Gleichstellung der Geschlechter. Im Auftrag des Schweizerischen Nationalfonds. Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 35
36 Kontaktdaten Regina Schwegler, Dr. rer. pol. Senior Projektmanagerin Andrea Schultheiss Wissenschaftliche Mitarbeiterin INFRAS AG Binzsstr. 23 CH Zürich Abschlussbericht 8. Januar 2014 Schwegler/Schultheiss Seite 36
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