Management großer Softwareprojekte
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- Bernhard Junge
- vor 8 Jahren
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1 Management großer Softwareprojekte Prof. Dr. Holger Schlingloff Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Informatik Fraunhofer Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST
2 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 1: Einleitung Wo stehen wir? 1.1: Begriffe, Definitionen, Beispiel 1.2: spezifische Probleme bei Softwareprojekten heute: Projektphasen
3 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Kapitel 2: Projektphasen Produktzyklus Alle Aktivitäten, die mit der Entstehung, Verwendung und Entsorgung des Produktes zu tun haben Produktentwicklungszyklus Alle Aktivitäten, die für die Erstellung der Software nötig sind
4 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Produktzyklus Projektinitialisierung Anforderungserhebung Wirtschaftlichkeitsstudie, Marktstudie Ausschreibung und Angebot Bestellung (Entwicklungsvertrag) ggf. Unteraufträge Entwicklung, Systemintegration Abnahme Installation und Anwenderschulung Einsatz, Support und Wartung
5 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Projektinitialisierung Idee, Beschreibung der Problemstellung Zieldefinition und Abgrenzung Suchen möglicher Projektbeteiligter grobe Festlegung des Rahmens (Zeit, Mittel)
6 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Anforderungserhebung 2 Varianten: Bedarfsermittlung des Auftraggebers Erarbeiten schriftlicher Verdingungsunterlagen Vorstudie durch Auftragnehmer Workshops und Interviews zur Prozessanalyse wichtig: Protokoll führen! Probleme und Defizite bestehender Prozesse aufzeigen! in Forschungsprojekten ist vom Auftraggeber (BMBF o.ä.) meist nur ein grober Rahmen vorgegeben, Bedarf an den Forschungsergebnissen wird vom Antragsteller nur vermutet oder vorhergesagt
7 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Markt- und Wirtschaftlichkeitsstudie Ziel: Projektakquisition (intern oder extern) welche vergleichbaren Produkte existieren bzw. könnten eingesetzt werden? was kosten diese, was kostet der Einsatz? wieviel Anpassungsbedarf besteht? ( glueware ) welchen Effizienzgewinn bringt die Software? wie ist der potentielle Absatzmarkt? Preis/Leistungsverhältnis für den Kunden?
8 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Achtung: Zahlen und Pläne in Vorstudien sind oft politisch gefärbt! Effizienzgewinn oft nicht konkret messbar (z.b. Behörden, Schulen) Zweckoptimismus: Gewinne werden überbewertet, Risiken unterschätzt. Machbarkeitsstudien ergeben nur selten ein negatives Resultat! Wer die Ausschreibung mitgestaltet, gewinnt den Auftrag
9 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Ausschreibung Ausschreibungstext muss alle Anforderungen exakt enthalten sollte Spielraum für Preisvarianten bieten Achtung: Vergleichsangebote, Preisabsprachen! im öff. Dienst (VOL) standardisiertes Verfahren; eigener Sekundärmarkt für Ausschreibungsinformationen
10 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte öffentliche Ausschreibungen öffentliche, beschränkte und freihändige Vergabe ab 25 K Ausschreibung, ab 200 K offenes Verfahren erforderlich formale Angebotsprüfung (Form, Vollständigkeit, sachliche Richtigkeit), technische und wirtschaftliche Prüfung Hinweise auf AGB, Garantieumfang
11 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Angebotsbestandteile separates Anschreiben Projektname, Auftragnehmer, Kunde (AG) kurze Aufgabenbeschreibung Projektabschnitte und Deliverables erwartete Projektresultate, auszuliefernde Ergebnisse Mitarbeit bzw. Zulieferung des AG Garantie und Gewährleistung (bzw. deren Ausschluss) Installations- und Wartungsvereinbarungen Kosten für die einzelnen Teilposten, Gesamtkosten Bindungsfrist, rechtsverbindliche Unterschrift
12 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Dr. H. Schlingloff Universität. Bremen, TZI-BISS Pf , D HB DaimlerChrysler Aerospace Airbus GmbH K.I.D. Systeme Herrn Betr.: Angebot F&E-Projekt Dr. Holger Schlingloff Bremer Institut für Sichere Systeme Technologie-Zentrum Informatik Universität Bremen Postfach , D Bremen Bibliothekstrasse. 1, D Bremen Tel.: (+49) Fax: (+49) Mail: Web: Bremen, den Sehr geehrter Herr, Im Rahmen Ihres LUFO II-Programms bieten wir Ihnen die nachfolgend beschriebenen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an. Die Arbeiten könnten unmittelbar nach Auftragsvergabe beginnen. Wir hoffen, dass das Angebot Ihren Vorstellungen entspricht, und würden uns freuen, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Holger Schlingloff
13 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Häufiges Problem: Angebot oft zum Festpreis (Schätzung!) kritische Projektparameter werden festgelegt Konkurrenzdruck führt oft zu Unterdeckung besonders bei sehr großen Projekten ist der AG nicht am Ruin des AN interessiert (dann erhält er nämlich überhaupt kein Produkt); daher wird hier oft nachverhandelt!
14 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Bestellung meist nur ein formaler Akt nimmt Bezug auf Ausschreibung und Angebot juristische Grundlage für das Projekt triggert den Projektstart
15 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Projektstart Beginn der Detailplanung (nicht der Entwicklung!) Personal, insbesondere: Projektleitung sonstige Ressourcen (Räume, Rechner,...) grober zeitlicher Ablauf und Arbeitspakete (im Vergleich zum Angebot) Abstimmung mit der Firmenleitung Feedback zum Auftraggeber Kick-off-meeting mit den Projektmitarbeitern
16 Unteraufträge Problem oft in der Abtrennung des Aufgabenbereichs Insbesondere die Codierung wird oft ausgelagert (Niedriglohnländer) Qualitätsproblematik! Unterauftragnehmer oft auch Spin-off oder Tochterunternehmen Nicht ratsam: schwierige Projektteile in Auftragsvergabe Der Auftragnehmer ist immer allein für den Projekterfolg verantwortlich! H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen
17 H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 2: Projektphasen Hausaufgabe Lesen Sie Kapitel 1 ( The tar pit ) aus dem Buch von F. Brooks und fassen Sie drei Hauptthesen des Kapitels in je einem Satz zusammen. Stimmen Sie nach Ihrer Erfahrung mit diesen Thesen überein? Erstellen Sie einen Ausschreibungstext für ein System zur Verwaltung der Internetseiten des Instituts (Design, Aktualisierungsmöglichkeit, Informationsdienste, Vorlesung, Privates,...)
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