Auftaktveranstaltung zur ESF-Förderperiode 2014 bis 2020 am 21.05.2014 Verwaltungsvereinfachung



Ähnliche Dokumente
Brauche ich noch eine Baugenehmigung?

IMI-Grundlagen 1. EINLEITUNG GRUNDLAGEN... 2

am TOP Ö 143

Newsletter: Februar 2016

Der elektronische Rechtsverkehr in der

Registrierung von Abschlussprüfern aus Drittländern Formular A (DE)

Seriendruck mit der Codex-Software

Zypern. Mehrwertsteuererstattungen nach der 13. MwSt-Richtlinie (86/560/EWG)

Checkliste «Datenbekanntgabe»

LAS PROGRAMM- ANPASSUNGEN

Fragen und Antworten

Abamsoft Finos im Zusammenspiel mit shop to date von DATA BECKER

Mindestanforderungen an. Inland ECDIS Geräte im Informationsmodus und vergleichbare Kartenanzeigegeräte. zur Nutzung von Inland AIS Daten

Subpostfächer und Vertretungen für Unternehmen

Seriendruck mit der Codex-Software

Ich möchte meine Beitragsnachweise nach dem vereinfachten Schätzverfahren erstellen.

Pauschalen für Arbeitslosengeld I (Alg I), Arbeitslosengeld II (Alg II) und Leistungen für Sozialversicherung

Grundsätze der ESF- Förderung

GA IntRecht Alv Seite 1 (03/2016) Bezug ausl. Alg

D i e n s t e D r i t t e r a u f We b s i t e s

Beschlussvorlage für die Sitzung des Gemeinderates der Stadt Schriesheim

AEO Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter AEO. Authorised Economy Operator. Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter. M-MW / Schramm

Kurzinformation Arbeit

Elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale. ELStAM. Hinweise für Arbeitgeber. ELStAM bei Arbeitgebern mit vorschüssigen Lohnzahlungen

GA Seite 1 (04/2012) 154. Änderungen

Verlagerung der Buchführung ins Ausland

Zulassungsfreie Fahrzeuge mit amtlichen Kennzeichen

Beschreibung zur Beruflichen Auswärtstätigkeit

Die elektronische Rechnung als Fortsetzung der elektronischen Beauftragung so einfach geht es:

1. Anmeldung von Konten für das elektronische Postfach

Leitlinien. über die bei Sanierungsplänen zugrunde zu legende Bandbreite an Szenarien EBA/GL/2014/ Juli 2014

Anwendungsbeispiele Buchhaltung

Zertifizierung von Betrieben

Unternehmensname Straße PLZ/Ort Branche Mitarbeiterzahl in Deutschland Projektverantwortlicher Funktion/Bereich * Telefon

Beispiel überschießendes Kindergeld:

SharePoint Portal für eine effiziente Zusammenarbeit

Webseiten mit fragwürdigen Aufrufen von "spy & track" - Unternehmen

Registrierung am Elterninformationssysytem: ClaXss Infoline

Liechtensteinisches Landesgesetzblatt

Erläuterungen zur Untervergabe von Instandhaltungsfunktionen

b. Studieninteressierte mit fachgebundener Hochschulreife der Fachrichtung Wirtschaft

Die Vorteile der elektronischen Vergabe

Staatliche Hilfen für Hochwassergeschädigte

Hinweisblatt zur elektronischen Signatur des WP-Prüfungsvermerks. im Antragsjahr 2015

3. Tarifbeschäftigte, die in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind

Erfüllung der ecohesion Anforderung

Überprüfung der digital signierten E-Rechnung

Amtsblatt der Europäischen Union L 226/3

Häufig wiederkehrende Fragen zur mündlichen Ergänzungsprüfung im Einzelnen:

Fax einrichten auf Windows XP-PC

Titel, Vorname, Name Geburtsdatum Beruf / Tätigkeit. -Adresse Telefonnummer Faxnummer. Bank (für Zahlungen an mich) Bankleitzahl Kontonummer

Hilfe zur Verwendung digitaler Formulare

Sicherheitsbewertungsbericht

sicherer Dokumentenaustausch - vertraulich, überprüfbar und gesetzeskonform

Gebührentabelle. selbständiger Buchhalter und Bilanzbuchhalter. Stand: 01. Januar 2007

Im Beispiel werden mit F3 die Berechnungsfelder aufgerufen und das Feld#O040 (Basis AHV) übernommen.

Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für das Programm Stufe 2 - Förderung der Eingliederung ausgebildeter junger Menschen in Arbeit

ikk-classic.de Gesetzliches Krankengeld für Selbstständige Kein Zusatzbeitrag 2010 Da fühl ich mich gut.

Aktuelles, Mitteilungen und Veranstaltungen verwalten

Vorblatt. Ziel(e) Inhalt. Wesentliche Auswirkungen. Verhältnis zu den Rechtsvorschriften der Europäischen Union:

Vorab per FAX an +49 (0)

Mit Sicherheit mehr Lebensqualität

Dipl.-Ing. Herbert Schmolke, VdS Schadenverhütung

Einfache und effiziente Zusammenarbeit in der Cloud. EASY-PM Office Add-Ins Handbuch

Informationsaustausch mit StratOz ZUGVoGEL. Formatunabhängig, modular, clever.

in Wuppertal Abrechnungsverfahren

Nutzung des Retain-Archivs

Neuerungen in ReviPS Version 12g

AZK 1- Freistil. Der Dialog "Arbeitszeitkonten" Grundsätzliches zum Dialog "Arbeitszeitkonten"

Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG) und Berufskraftfahrer-Qualifikations-Verordnung (BKrFQV)

Qualifizierung der Berufskraftfahrer durch Aus- und Weiterbildung

EUROPÄISCHE UNION DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT

Thema Soziale Sicherung

Elektronischer Kontoauszug

Tipps und Tricks zu Netop Vision und Vision Pro

Widerrufsrecht & Widerrufsbelehrung

Beihilfe zu Aufwendungen, die im Ausland entstanden sind

SelectLine Auftrag. ab Version 13

CERTQUA-Servicecenter Nahtlose IT-Anbindung per Schnittstelle

Merkblatt (2013) Grundsätzliche Beschreibung des elektronischen Anzeigeverfahrens nach 323 KAGB

Gesetz zum Schutz der Berufsbezeichnungen "Ingenieurin" und "Ingenieur" (Ingenieurgesetz - IngG)

DOKUMENTATION PASY. Patientendaten verwalten

Datenschutz im E-Commerce

Um ein solches Dokument zu erzeugen, muss eine Serienbriefvorlage in Word erstellt werden, das auf die von BüroWARE erstellte Datei zugreift.

Wirtschaftskreislauf. Inhaltsverzeichnis. Einfacher Wirtschaftskreislauf. aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Fahrtenbuch Fluch oder Segen?

Das DAAD-PORTAL. Prozess der Antragstellung in dem SAPbasierten Bewerbungsportal des DAAD.

Technisches Datenblatt

Umgang mit s. Jörg Korbel

FRAGEBOGEN ZUR GEWINNERMITTLUNG FÜR DAS JAHR:

Microsoft Office 365 Migration Benutzerdaten

DURCHFÜHRUNGSBESCHLUSS DER KOMMISSION

Verordnung zur Bestimmung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung für das Jahr 2015

Steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten im Unternehmen. von. im Unternehmen. in den Räumlichkeiten der. Veranstalter:

Schadenversicherung Zulassung von Forderungen gegen Rückversicherer zur Bestellung des gebundenen Vermögens

Beschreibung und Bedienungsanleitung. Inhaltsverzeichnis: Abbildungsverzeichnis: Werkzeug für verschlüsselte bpks. Dipl.-Ing.

1.2 Sind auch Ihre Mitarbeiter viel unterwegs? Und haben Sie dadurch hohen Verwaltungsaufwand?

61a - 61h Unterabschnitt 1 Erfassung und Übermittlung von Antragsdaten zur Herstellung von Dokumenten

Gesetzesänderungen «Nominee», Entwurf

Transkript:

Auftaktveranstaltung zur ESF-Förderperiode 2014 bis 2020 am 21.05.2014 Verwaltungsvereinfachung Herr Werner Scheen Referatsleiter Verwaltungsbehörde ESF

ecohesion

Warum soll die elektronische Akte eingesetzt werden? Aus der allgemeinen Verordnung 1303/2013 vom 17.12.2013: Art. 15 (2) b) Vorkehrungen zur Gewährleistung eines effizienten Einsatzes der ESI- Fonds, darunter eine Bewertung der bestehenden Systeme für den elektronischen Datenaustausch sowie die geplanten Maßnahmen, mit denen ermöglicht werden soll, dass der gesamte Informationsaustausch zwischen den Begünstigten und den für die Verwaltung und Kontrolle der Programme zuständigen Behörden ausschließlich auf elektronischem Wege erfolgt. Art. 122 (3) Die Mitgliedstaaten sorgen dafür, dass spätestens ab dem 31. Dezember 2015 der gesamte Informationsaustausch zwischen den Begünstigten und einer Verwaltungsbehörde, Bescheinigungsbehörde, Prüfbehörde und den zwischengeschalteten Stellen über elektronische Datenaustauschsysteme erfolgen kann. Art. 140 Liegen Dokumente nur in elektronischer Form vor, so müssen die verwendeten Computersysteme anerkannten Sicherheitsstandards genügen, die gewährleisten, dass die gespeicherten Dokumente den nationalen Rechtsvorschriften entsprechen und für Prüfungszwecke zuverlässig sind.

Wie setzen wir die Anforderungen in Thüringen um? Programmierung des komplett elektronischen Datenaustausches mit Begünstigten (Ziel: vollständig elektronische Akte) bis Ende 2015 Bearbeitung von Fördervorhaben basiert auf elektronischen Dokumenten (Originale nur zu besonderen fallbezogenen Prüfungen einreichen bzw. vorhalten; verbleiben beim Endbegünstigten) Authentifizierung des Senders (Problematik: esignatur, Schriftformerfordernis, npa) ; dabei Orientierung am Landesrecht, da dieses restriktiver ist als die Vorgaben der EU Sichere Speicherung der Dokumente (dt. Gesetzte, TR-ESOR- konformes DMS); Langzeitarchivierung; Ausfallmanagement durchgängige, prüfbare Abbildung aller abrechnungs- / und melderelevanten Daten für EU EU: Only Once encoding principle Die veränderten Verfahren in der Abrechnung von Ausgaben, insbesondere die Pauschalen und die Mittelauszahlung mit Belegprüfung, beeinflussen den Verfahrensablauf erheblich

Wie funktioniert die Arbeit mit dem Zuwendungsempfänger? Einen wesentlichen Teil der zu schaffenden Lösung sollen folgende Teilschritte über das Portal beinhalten: Die Übergabe von elektronischen Dokumenten oder Daten vom Zuwendungsempfänger/in an die Sachbearbeitung und zurück (vom Zuwendungsempfänger/in oder vom Sachbearbeiter initiiert) erfolgt über das Portal des TMWAT Mit dem Versenden der Formulare/ Dokumente wird in der zwischengeschalteten Stelle eine Aufgabe bei der Sachbearbeitung ausgelöst. Die Übergabe einer Aufgabe bei der Bearbeitung eines Förderfalls von Sachbearbeiter zu Sachbearbeiter (für Anwender ohne spezielles Sachbearbeiterprogramm) Zuwendungsempfänger/in oder Sachbearbeiter erzeugt Aufgabe (wie z.b. Antragstellung, Dokumentennachforderung, etc.), zugehörige Dokumente sind vordefiniert (mit und ohne Formularvorlage) oder frei definierbar Zuwendungsempfänger/in oder Sachbearbeiter lädt Dokumente ins System bzw. Zuwendungsempfänger/in erfasst Daten im Web und aus den Daten erzeugt das System ein anzufügendes Dokument oder weiterzuverarbeitende Einzeldaten Abfordern von Listen, welche Aufgaben zur Bearbeitung anstehen, Empfänger kann enthaltene Dokumente lesen / importieren In Papierform vorliegende Belege können eingescannt werden (auch an Scanstationen bei den zwischengeschalteten Stellen)

Pauschalierungsmöglichkeiten

Rückblick Förderperiode 2007-2013 Pauschalen bei indirekten Ausgaben (Verwaltungspauschale) Als indirekte Ausgaben waren definiert: Personalausgaben für Geschäftsführung incl. Sozialabgaben, soweit durch die Richtlinie zulässig, Personalausgaben incl. Sozialabgaben der Verwaltungskräfte, Dienstreisen der Geschäftsführung sowie der Verwaltungskräfte, soweit ein direkter inhaltlicher Bezug zum Projekt besteht, anteilige Miete und Mietnebenkosten, Berufsgenossenschaft für Geschäftsführung und Verwaltungspersonal, Ausgaben für Werbung, Telekommunikation, Porto, Internet, Steuern, Versicherungen, Büromaterial sowie Instandsetzung und Reparaturen für das Verwaltungspersonal und die Geschäftsführung soweit ein direkter inhaltlicher Bezug zum Projekt besteht

Rückblick Förderperiode 2007-2013 Standardeinheitskosten im Rahmen der nationalen öffentlichen Kofinanzierung Kofinanzierung für Teilnehmer, die im Leistungsbezug von ALG II stehen Kofinanzierung für Teilnehmer, die im Leistungsbezug von ALG I stehen Kofinanzierung für Lehrer, die in geförderten Maßnahmen integriert sind Kofinanzierung von Projekten, die in Justizvollzugseinrichtungen durchgeführt werden Standardeinheitskosten im Rahmen der direkten Ausgaben Teilnehmerstundensätze Betriebsausgaben für Räume und Gebäude Ausgaben für Personal Sozialabgaben einschließlich Berufsgenossenschaft

Pauschalen in der FP 2014-2020 Allgemeine Verordnung Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 mit gemeinsamen Bestimmungen über den Europäischen Sozialfonds,.und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 Artikel 67 Zuschussarten und rückzahlbare Unterstützung Artikel 68 Pauschalsätze für indirekte Kosten und Personalkosten hinsichtlich Zuschüssen und rückzahlbare Unterstützung ESF-Verordnung Verordnung (EU) Nr. 1304/2013 über den Europäischen Sozialfonds,.und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 Artikel 14 Vereinfachte Kostenoptionen

Pauschalen in der FP 2014-2020 Erstattung für direkte Kosten tatsächlich entstandene und gezahlte förderfähige Kosten (Anteilfinanzierung) Art. 67 Abs. 1 lit. a) VO (EU) Nr. 1303/2013 faire, ausgewogene und überprüfbare Berechnungsmethode gem. Art. 67 Abs. 5 lit. a) VO (EU) Nr. 1303/2013 ist erforderlich bei: => standardisierten Einheitskosten Art. 67 Abs. 1 lit. b) VO (EU) Nr. 1303/2013 => z. B. Betriebsausgaben für Räume und Gebäude, Fahrtkosten => Pauschalsätze (Anwendung eines Prozentsatzes auf Kostenkategorien) Art. 67 Abs. 1 lit. d) VO (EU) Nr. 1303/2013 => z. B. Arbeitgeberanteil Sozialabgaben einschließlich Berufsgenossenschaft (ohne U1, U2, U3)

Pauschalen in der FP 2014-2020 Erstattung für indirekte Kosten Pauschalsatz bis zu 25 % der förderfähigen direkten Kosten (mit überprüfbarer Berechnungsmethode); Art. 68 Abs. 1 lit. a) VO (EU) Nr. 1303/2013 Pauschalsatz bis zu 15 % der förderfähigen direkten Personalkosten (ohne überprüfbare Berechnungsmethode); Art. 68 Abs. 1 lit. b) VO (EU) Nr. 1303/2013 Pauschalsatz bei Unionsstrategien () Art. 68 Abs. 1 lit. c) VO (EU) Nr. 1303/2013 Vereinfachte Kostenoptionen Restkostenpauschale => Pauschalsatz bis zu 40 % der direkten förderfähigen Personalkosten für Abdeckung der förderfähigen Restkosten (ohne Berechnungsgrundlage festsetzbar); Art. 14 Abs. 2 lit. b) VO (EU) Nr. 1304/2013 Pauschalierung bei vorab genehmigtem Haushaltsplanentwurf (bis 100.000 Finanzhilfe); Art. 14 Abs. 3 VO (EU) Nr. 1304/2013 (für ESF-Thüringen nicht relevant) Pauschalierung bei Finanzhilfen bis 50.000 (zwingend) Art. 14 Abs. 4 VO (EU) Nr. 1304/2013