ERGÄNZUNGSFACH INFORMATIK



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Transkript:

Lehrplan KSW Ergänzungsfach Informatik 1 ERGÄNZUNGSFACH INFORMATIK 1. Allgemeine Bildungsziele Die Informatik durchdringt zunehmend alle Bereiche des Lebens. Sie betrifft in der Anwendung alle wissenschaftlichen Fachrichtungen. Das Ergänzungsfach vermittelt die Kompetenz, die Einsatzmöglichkeiten der Informatik zu beurteilen, Lösungen zu vergleichen und bei deren Ausgestaltung mitzusprechen. Informatik verbindet mathematisches, naturwissenschaftliches und ingenieurwissenschaftliches Denken in einem Fach. Für die Lernenden stehen team- und projektorientiertes Arbeiten, das konstruktive Auffinden unterschiedlicher Lösungen sowie deren kritische Beurteilung im Vordergrund. Das Ergänzungsfach Informatik befähigt die Lernenden zur Analyse und Modellierung von Problemstellungen sowie zum Entwurf von algorithmischen Lösungen. Ihre Realisierung durch selbst geschriebene Programme ermöglicht eine direkte Überprüfung der Lösungsqualität. Die Lernenden erfahren, was automatisch machbar bzw. durch Maschinen realisierbar ist und welche Ressourcen dazu nötig sind. Das Ergänzungsfach Informatik soll Grundlagen in den Bereichen Algorithmik, Programmieren, Theoretische Informatik, Information und Kommunikation vermitteln. In einem oder mehreren dieser Bereiche findet eine Vertiefung statt, die sich besonders für ein projektorientiertes und vernetztes Vorgehen eignet. Der Unterricht in Informatik baut auf die im Informatikunterricht erworbenen Kenntnisse auf und erweitert diese entwickelt die Fähigkeit zu erkennen, dass vielfältige Probleme aus dem Alltag, der Technik und der Wissenschaften einer informatischen Bearbeitung zugänglich sind. Dazu werden Programme entworfen, geprüft, weiter entwickelt und bezüglich der abgebildeten Wirklichkeit beurteilt befähigt, eine Programmiersprache beim Lösen von Problemen einzusetzen fördert genaues analytisches Denken gepaart mit pragmatischem, zielgerichtetem Vorgehen sowie ausdauerndes exaktes Arbeiten hilft wesentlich mit, sich in unserer komplexen hoch technisierten Welt zurechtzufinden

Lehrplan KSW Ergänzungsfach Informatik 2 2. Richtziele Grundkenntnisse Maturandinnen und Maturanden kennen Algorithmen und ihre Darstellungsarten eine objektorientierte Programmiersprache verschiedene Datenstrukturen und ihre Einsatzmöglichkeiten diverse Such- und Sortieralgorithmen sowie ihre Funktionsweise die Anwendungsgebiete der Informatik die Funktionsweise der Datendarstellung, der Datenstrukturierung und der Datenkommunikation Grundfertigkeiten Maturandinnen und Maturanden können Probleme aus verschiedenen Sachgebieten erfassen, analysieren und in Algorithmen umsetzen Algorithmen mit einer strukturierten und objektorientierten Programmiersprache implementieren und testen die einfachen und strukturierten Datentypen anwenden und programmieren die dynamischen Datenstrukturen und ihre Anwendungen bei Listen und Bäumen einsetzen die Grundlage der Datenkommunikation (LAN- und WLAN-Technologie) verstehen Einsicht in die Anwendungsgebiete der Informatik nehmen ein Informatik-Projekt mit Hilfe des Software Engineerings (Planung, Analyse, Implementation, Tests, Dokumentation) durchführen

Lehrplan KSW Ergänzungsfach Informatik 3 Grundhaltungen Maturandinnen und Maturanden sind bereit mit Informatikmitteln effizient und verantwortungsbewusst zu arbeiten sich den Schwierigkeiten und Anforderungen angewandter Probleme zu stellen und für Kritik offen zu sein sich mit den Auswirkungen der Informatik im Alltag auseinanderzusetzen andere Fachbereiche zu unterstützen und auch deren fachliche Beiträge und Anregungen anzunehmen mit Freude zu experimentieren und Informatiklösungen zu realisieren

Lehrplan KSW Ergänzungsfach Informatik 4 3. Grobziele, Lerninhalte, Querverweise Semester 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Σ Grundlagenfach Schwerpunktfach Ergänzungsfach IN 2 2 2 2 4 Ergänzungsfach: 4 Jahresstunden Grobziele Lerninhalte Querverweise A) Repräsentation von Informationen und Abläufen 1. verschiedene Datenstrukturen kennen und adäquat anwenden 2. Verarbeitungsvorschriften lesen, entwerfen und beurteilen B) Informatiksysteme 3. Funktionsprinzip von Computern kennen und simulieren 4. zentrale Bestandteile von Informatiksystemen benennen und beschreiben einfache Datentypen: Zahl, Zeichen, Text, Wahrheitswert strukturierte Datentypen: Felder, Mengen, Verbund Listen/Bäume/dynamische Datenstrukturen Netze/Graphen Handlungsvorschriften in Prosa, Pseudocode und Code Grundbausteine von Algorithmen: Sequenz, Selektion, Iteration, Rekursion Darstellung von Algorithmen: Ablaufdiagramm, Struktogramm Algorithmen implementieren Elementaroperationen, Aufwandabschätzung EVA Zentraleinheit: Prozessor, Speicher Externe Speicher Von-Neumann-Architektur Bitoperationen Benutzeroberfläche und Benutzerfreundlichkeit Hardware/Software Server/Client Kommunikationsnetze MA: Vektoren, Matrizen MA: Euklidischer Algorithmus, Heron'- scher Wurzelalgorithmus SFPM: Programmieren PS: Elektronik BG: Gestaltungs- Prinzipien

Lehrplan KSW Ergänzungsfach Informatik 5 C) Datenmodellierung 5. Verwaltung grosser Datenmengen modellieren 6. grosse Datenmengen effizient sortieren, durchsuchen und auswerten D) Zustandsorientierte Modellierung 7. einen realen Automaten modellieren und implementieren F) Objektorientierte Modellierung 8. Sachverhalt objektorientiert modellieren und darstellen 9. Problemlösung objektorientiert implementieren G) Datenkommunikation 10. Prinzipien der Datenübertragung kennen und beschreiben H) Softwareprojekt 11. Eine Problemlösung informatiktechnisch realisieren, reflektieren und bewerten Normalformen: 1NF, 2NF, 3NF Kardinalität: 1:1, 1:n, m:n Entity-Relationship-Diagramm Datenmodell in relationale Datenbank umsetzen Speicherplatzabschätzung verschiedene Sortierverfahren und ihre Effizienz Suchverfahren und -systeme Abfragesprachen Zustands-Übergangsmodell Formale Sprache Objekte und Attribute von Standardsoftware Begriffe: Klasse, Objekt, Methode Klassendiagramme UML Objektorientierte Programmiersprache Kommunikation zwischen Objekten Nebenläufigkeit und Synchronisation Internet: Protokolle, Schichtenmodell Interaktionsdiagramm Codierung Kompression Verschlüsselung Datensicherheit und Datenschutz Phasenmodell Analyse: Abstraktion, Gleichformung, divide et impera, dynamische Programmierung Kooperationsmodelle: face-to-face, medial: synchron/asynchron Dokumentation Ablauf und Ergebnis: beschreibend, grafisch Themen: Numerik, Künstlichen Intelligenz, Datenbank, Datenkommunikation, Computer Security, Kryptologie, Graphen, IT-Geschichte, Computer & Gesellschaft, Web- Applikationen, Bildverarbeitung FFIN Robotik IN 2. Kl.: Word, Excel FFIN Multimedia MU: MP3 BG: MPEG WR: Datenschutz Maturaarbeit

Lehrplan KSW Ergänzungsfach Informatik 6 4. Fachrichtlinien Lerninhalte 80% sind Pflichtinhalte, 20% sind fakultative Inhalte. D.h., es sind neun der aufgelisteten Grobziele zu bearbeiten, darunter zwingend das Grobziel Softwareprojekt. Zwingender Bestandteil des Unterrichts ist die Umsetzung von Problemlösungen und Algorithmen mit Hilfe einer Programmierumgebung. Lehrmittel Es wird ein Lehrmittel angestrebt, das nach Möglichkeit online frei verfügbar ist. Unterricht Es wird in der Regel portable Open-Source-Software eingesetzt. Lernumgebungen werden als virtuelle Maschinen zur Verfügung gestellt. Arbeitsplätze für Theorie und Praxis sind räumlich getrennt: Arbeitsbereich ohne technische Hilfsmittel und Arbeitsbereich mit Computern. Es wird mit einer online-plattform gearbeitet: Austausch, Warteschlange, FAQ, Glossar, Linksammlung u.a. Nach Möglichkeit wird mit konkreten Repräsentationen gearbeitet. Die Lerngruppen umfassen maximal 12 Lernende. Bewertung Die Bewertungskriterien werden am Semesteranfang den Klassen bekannt gegeben. Zentraler Bestandteil der Bewertung ist das informatische Konzeptwissen.