Qualitative Sozialforschung

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Individuell planen Unbeschwert schreiben Logisch strukturieren Wissenschaftlich formulieren Effizient überarbeiten Titel Einstiegsbroschüren zum wissenschaftlichen Schreiben Qualitative Sozialforschung Natalie Berger

Inhaltsverzeichnis: 1. Die qualitative Sozialforschung S. 4 2. Werden Sie selbst zum Spezialisten S. 4 3. Qualitätssicherung S. 5 4. Neutralität S. 5 5. Orientierung S. 5 6. Quellen S. 6 2

Vorwort Wir haben die Einstiegsbroschüren zum wissenschaftlichen Schreiben entwickelt, um einen kleinen Einblick in die verschiedenen Teilthemen des Schreibprozesses und der Textsorten zu ermöglichen. Allen Autorinnen, die dazu beigetragen haben, möchten wir herzlich danken. Wenn Sie Fragen zu den Themen oder Anregungen zu den Broschüren haben, kontaktieren Sie uns gern. Umfassende Informationen zum Thema dieser Broschüre und Übungen erhalten Sie in unseren Kursen (http://www.schreibwerkstatt.uni-stuttgart.de/workshops/index.html) oder in der individuellen Beratung der Schreibwerkstatt (http://www.schreibwerkstatt.uni-stuttgart.de/beratung/index.html). 3

Die qualitative Sozialforschung Die Sozialforschung bietet die Möglichkeit, eigene Recherche zu betreiben, das heißt eine Quelle selbst zu schaffen! Dies ist nicht nur spannend, sondern auch eine Herausforderung, bei der es eine Menge zu beachten gibt: 1. Werden Sie selbst zum Spezialisten Nur dann können Sie die richtigen Fragen stellen und Ihrem Gegenüber auf Augenhöhe begegnen. Wählen Sie Ihre Interviewpartner sorgfältig. Je nach Spezialisierung, Arbeitsfeld und Orientierung beeinflussen Sie so eventuell das Ergebnis Ihres Interviews. Gibt es vorab etwas zu beachten? Sind Anfragen, Genehmigungen oder Behördengänge nötig? (Zugangsrestriktionen in abgeschlossenen Bereichen, Bsp.: Haftanstalten, Ministerien, Schulen, Unternehmen etc.). Sind Gespräche mit mehreren Probanden sinnvoll, um ein ausgewogenes Gesamtbild zu bekommen? 2. Die Vorbereitung Bereiten Sie Ihr Interview sorgfältig vor. Es gibt verschiedene Möglichkeiten (fokussiertes oder problemzentriertes Interview, Leitfragen- Interview), ein Interview zu führen. Möchten Sie dem Probanden/Interviewpartner bestimmtes Material (Film/Fotos/o.Ä.) zeigen? Oder haben Sie einen Fragebogen, den Sie durchgehen? Eine gute Vorbereitung ist unverzichtbar für ein gelungenes Interview. Formulieren Sie im Vorfeld Eventualfragen; je nachdem wie sich das Gespräch entwickelt: Sie sind auf alles vorbereitet. Lassen Sie sich mit der Entwicklung Ihrer Fragen Zeit. Kluge, durchdachte Fragen entstehen nicht über Nacht. TIPP: Entwerfen Sie zu Beginn Ihrer Recherchen einen ersten Fragekatalog, den Sie stetig weiterentwickeln/verbessern, um ihn zuletzt auch an Ihren Interviewpartner/an Ihre Interviewpartnerin anzupassen. 4

Machen Sie sich Notizen: bei vorab geführten Gesprächen, Recherchen, Fragenentwicklung etc. Vor allem bei mündlichen Besprechungen sollten Sie sichergehen, nichts zu vergessen, besonders wenn Sie erst später wieder darauf zugreifen möchten. Hören Sie aufmerksam (!) zu und fragen Sie nach. Manchmal verbirgt sich ein spannendes Detail, an das Sie vorher gar nicht dachten. 3. Qualitätssicherung Die Quellensicherung ist unerlässlich bei einem qualitativen Interview im Rahmen einer Abschlussarbeit für die Universität. Besprechen Sie die Möglichkeiten vorab mit Ihrem Prüfer/Ihrer Prüferin. Wenn Sie bei der Quellensicherung gründlich sein wollen, zeichnen Sie mit einer Tonaufnahme alles auf. Möglich sind auch Bildaufnahmen oder Mitschriebe. Wichtig ist, dass Sie gut vorbereitet sind. Ein kaputtes Aufnahmegerät, eine defekte Speicherkarte oder ein leerer Akku sind vermeidbar und bringen Sie nicht unnötig aus dem Konzept vor Ihrem Interviewpartner/vor Ihrer Interviewpartnerin. Beim Interview selbst muss das Gespräch oberste Priorität haben, alles andere können Sie vorab regeln. 4. Neutralität Bleiben Sie immer neutral: Vorab bei der Suche Ihres Interviewpartners, im Interview und auch bei der Bearbeitung/Auswertung Ihrer Quelle. Dies ist sehr wichtig, damit Sie Ihre Ergebnisse nicht verfälschen. Im Rahmen Ihrer Ausarbeitung haben Sie noch die Möglichkeit Ihre Quelle zu bewerten und in den Gesamtkontext einzuordnen. 5. Orientierung Hinterfragen Sie: Wer ist der Adressat? Wie kann das Interview meine Ausarbeitung sinnvoll ergänzen? Gibt es Anreize für weitere Forschungen? Wofür mache ich dieses Interview? 5

Vor allem im Gespräch kann man schnell vom Thema abweichen, versuchen Sie fokussiert und gut vorbereitet an die Arbeit heranzugehen. Tipp: Beim qualitativen Interview gibt es keinen einheitlichen Plan. Jedes Interview ist individuell, je nach Forschungsgebiet, Thema und auch Interviewpartner. 6

6. Quellen Endruweit, Günter (2015): Empirische Sozialforschung. Wissenschaftstheoretische Grundlagen. Konstanz, München. Froschauer, Ulrike/ Lueger, Manfred (2003): Das qualitative Interview. Zur Praxis interpretativer Analyse sozialer Systeme. Wien. Hug, Theo/ Poscheschnik, Gerald: Empirisch (²2015) forschen. Die Planung und Umsetzung von Projekten im Studium. Wien. 7

IMPRESSUM SCHREIBWERKSTATT IM SPRACHENZENTRUM Breitscheidstraße 2 70174 Stuttgart info@schreibwerkstatt.uni-stuttgart.de www.schreibwerkstatt.uni-stuttgart.de 8