Gliederung. 1. Problemdarstellung

Ähnliche Dokumente
Niedrigschwellige Wohnform für ältere und vorgealterte Menschen

Eckpunkte der Kooperation zwischen kommunalen und freiverbandlichen Hilfen in Wohnungsnotfällen. BAG Wohnungslosenhilfe

wohnungsloser Menschen

Prävention verwirklichen! Die zentrale Fachstelle ein Kooperationsmodell für Kommunen und freie Träger in der Wohnungslosenhilfe?

Aufsuchende Gesundheitsfürsorge für Wohnungslose in Hannover Erste Ergebnisse der Evaluation für 2011

SOZPÄDAL E.V. - Sozialpädagogische Alternativen e.v. Projekt BOW Bürger/Innen ohne Wohnung

Wohnungslose in Mehrpersonenhaushalten Wohnungslose in Einpersonenhaushalten

Frauen in der Wohnungslosenhilfe. Besondere Bedarfe wohnungsloser Frauen. Impulse für einen Austausch

Integriertes Notversorgungskonzept: Standards ordnungsrechtlicher Unterbringung und Notversorgung

Suchtkranke Obdachlose auf der Straße, Alkohol trinkend oder Drogen konsumierend, sind nur die sichtbare Spitze des Eisbergs.

Standards in der (Winter)notversorgung

Umsetzung integrierter Versorgungskonzepte für wohnungslose junge Erwachsene

Wohnungslosenhilfe im Kreis Pinneberg

liebe leserin, lieber leser,

BAG W. BUTA Christian Benning, Diplom - Sozialarbeiter

Schriftliche Kleine Anfrage

Auf dem Weg zur Stadt ohne Obdach Trägerübergreifendes Gesamthilfesystem der Herforder Wohnungsnotfallhilfen

Angebote des Gesundheitsamtes Düsseldorf für psychisch kranke obdachlose Menschen

Projektbericht. Auswertungszeitraum GEBEWO Soziale Dienste Berlin ggmbh

Gesellschaft für Sozialarbeit e. V. Pension Plus

Prof. Dr. Sigrid Leitner: BEDARFE UND RESSOURCEN EINER ALTERNDEN GESELLSCHAFT: PERSPEKTIVEN FÜR DIE SOZIALE ARBEIT

Armut und Pflege. Zusammenhänge, Problemstellungen, Best Practice Beispiele. Mag. (FH) Erich Fenninger

Konzeption für das Ambulant Betreute Wohnen psychisch Kranker

Kooperationsvereinbarung

Niederschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote und Betreuung im Individualwohnraum für Frauen in der Armutsprostitution

VII. Präventionstagung der BAG Wohnungslosenhilfe e.v., 19. April 2013, Kiel

Integriertes Notversorgungskonzept: Standards ordnungsrechtlicher Unterbringung und Notversorgung - Statement für Forum VI -

Beratungsstellen für ältere Menschen und ihre Angehörigen in München

VON 72 BSHG ZU 67 SGB XII STAND UND ENTWICKLUNGSBEDARF DER HILFE ZUR ÜBERWINDUNG BESONDERER SOZIALER SCHWIERIGKEITEN

Stadt Schwäbisch Gmünd

STADT KARLSRUHE

56. DHS Fachkonferenz Sucht

Konzeption der dem Psychosozialen Wohnheim angegliederten Trainingswohnungen für psychisch Kranke

1. 1. Du sollst niemandem ein Dach über dem Kopf verwehren

Kommunales Wohnungsbauprogramm. der Landeshauptstadt München

Vortrag. Niedrigschwellige Betreuungsangebote für den gerontopsychiatrischen Bereich und für geistig behinderte ältere Menschen

Wenn Suchtkranke altern eine Herausforderung für den Vollzug. Dr. med. Petra Hinzmann Leitende Oberärztin/Anstaltsärztin JVK Fröndenberg

Aufsuchende Gesundheitsfürsorge für Wohnungslose in Hannover

Die Armut des Wohnens lokale Strategien gegen drohende und akute Wohnungslosigkeit

Lokales Handeln im Rahmen der Nationalen Strategie gegen Wohnungsnot

Öffentliche Unterbringung und Winternotprogramm für obdachlose Menschen

Teestube komm Streetwork

Statistikbericht 2015

Statistikbericht 2016

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.v.

Amt für Soziales und Senioren Dienstleistungszentrum ResoDienste Köln

zusätzliche Betreuungs- und Informationsveranstaltung

Kommunales Wohnungsbauprogramm. der. Landeshauptstadt München

Begleitetes Wohnen e.v.

Das Neeffhaus im Überblick

WOHNUNGSLOS TROTZ JUGENDHILFE?

STADT KARLSRUHE

L e i s t u n g s k a t a l o g e

Stadt Köln Fachstelle Wohnen

Jüngere Menschen mit Pflegebedarf in stationären Pflegeeinrichtungen der AWO in Sachsen

Privathaushalt oder Heim? Wie leben Hilfe- und Pflegebedürftige in Deutschland. Ergebnisse der Repräsentativerhebungen

Stadt Köln Fachstelle Wohnen

Wohnungslose - Piloterhebung Bayern / StMAS / Dr. Netzler / Ref. III6.

Teestube komm - Streetwork

Definition der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W)

Vitalis Wohnpark Preußisch Oldendorf

Die Änderungen rund um die Pflege zum 1. Januar 2017

Ambulanter Pflegedienst am St. Josef Krankenhaus I Josefstr I Moers

Zur Situation obdachloser Frauen in Berlin

Obdachlose Frauen. Anforderungen an ein frauengerechtes Hilfesystem. Fachtag "Frauen in Armut und Wohnungsnot" 1.März 2016 in Karlsruhe

Einstieg Vorstellung des Kieler Hilfesystems Mietobergrenzen in Kiel Entwicklung der letzten Jahre Aktuelle Probleme

ALEXIANER WOHNVERBUND ST. MONIKA. Willkommen zu Hause

Sozialpädagogische Langzeitrehabilitation für Menschen nach erworbenen Hirnschädigungen

Kontaktstelle PflegeEngagement Marzahn-Hellersdorf

Das Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot

Erfahrungen aus 3 Projektjahren Bella Beratung und Unterstützung von Frauen in der (Armuts-)Prostitution

Die Pflegebedürftigkeit wird durch ein Begutachtungsverfahren überprüft. Dabei sind sechs Bereiche entscheidend:

Fachtag Dokumentation

Erfolgreiche Intervention zum Erhalt der Wohnung Möglichkeiten freier Träger der Hilfen im Wohnungsnotfall

Obdachlosenhilfe der Diakonie Mitternachtsbus Medizinische Versorgung Tagesaufenthaltsstätte Straßensozialarbeit Sozialberatung

Zuwanderung und Flucht Neue Herausforderungen für die Wohnungslosenhilfe?

Gesamttreffen aller relevanten Berliner Strukturen, die zur Versorgung am Lebensende beraten

Umsetzung des Persönlichen Budgets in der Eingliederungshilfe. Erfahrungen aus der Praxis am Beispiel der Stadt Emden

Ambulant Betreutes Wohnen -Eingliederungshilfegemäß 53, 54, 67 ff. SGB XII. Konzeption

Ambulant betreute Wohngemeinschaften in Verbindung zum Bayerischen Pflegeund Wohnqualitätsgesetz (PfleWoqG) aus Sicht der FQA (Heimaufsicht)

Alt, krank wohnungslos = hoffnungslos?

Rahmenkonzept Präventive Kurzintervention Wohnen

Vorstellung Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle Psychosozialer Trägerverein Sachsen e.v.

Angebote für Menschen mit Behinderung

Arbeitsgruppe A8 Wohnraum akquirieren, Wohnraum sichern Wohnungslosigkeit beenden

11. CaSu Fachtage AG 6 Zugang zu Menschen in akuter Armut in den Hilfeangeboten der Sucht- und Wohnungslosenhilfe

Angebote für Menschen mit Behinderung

Vorstellung der Aufgabenbereiche II Umsetzung des Grundsatzes ambulant vor stationär III Situationsbeschreibung IV Statistik

am liebsten daheim Selbstbestimmt leben ohne Betreuungspauschale in Speyer West

Ökumenische Wohnungslosenhilfe

LAG Jugendsozialarbeit NRW

Dienstleistungsmodelle in der ambulanten Pflege

Wohnungslosenhilfe in der Stadt Chemnitz

Die QSD (Qualitätsgemeinschaft Soziale Dienste e.v. Fachgruppe Berliner Wohnungslosenhilfe)

Leistungstyp 31. Hilfen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten mit erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen

Der Sozialpsychiatrische Dienst als subsidiärer Helfer für Flüchtlinge

Menschen ohne Wohnung Hilfe sinnvoll gestalten Fachtag

Transkript:

Gliederung 1. Problemdarstellung 2. Besondere Probleme älterer wohnungsloser Menschen 3. Besondere Probleme bei der Vermittlung in geeignete Wohnungen bzw. Einrichtungen 4. Angebote der Wohnungslosenhilfe 5. Lebensplätze: Vorstellung einer Einrichtung 6. Ausblick 1 1. Problemdarstellung Mangel an: Gesicherter und schützender Unterkunft Geld Erwerbsarbeit Zugang zu Bildung Sozialer Integration Gesellschaftlicher, kultureller und politischer Teilhabe Körperlicher und psychischer Gesundheit Damit einhergehend: gesundheitlicher und sozialpsychiatrischer Versorgung 2 1

Begriffsklärung Wohnungslos, Wohnungsnotfall Eine Person ist ein Wohnungsnotfall, wenn sie => wohnungslos oder => von Wohnungslosigkeit bedroht ist oder => in unzumutbaren Wohnverhältnissen lebt Wohnungslos ist, wer über keinen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum verfügt. 3 Statistiken der BAG W 2010 Zahl der Wohnungsnotfälle 2010: ca. 354.000 Davon wohnungslos: ca. 248.000, von Wohnungslosigkeit bedroht: ca. 106.000 Gesamtzahl der in Deutschland wohnungslos gewordenen Menschen von 2008 bis 2010 nach längerer Rückläufigkeit wieder gestiegen: 2008: 227.000, 2009:237.000, 2010: 248.000 2010 lebten ca. 22.000 Menschen ohne jede Unterkunft auf der Straße Frauen- und Männeranteil: 26% Frauen, 64% Männer, 10% Kinder und Jugendliche 4 2

Alter der betroffenen Menschen 2010 17,2% der Frauen und 24% der Männer über 50 Jahre alt (Gesamtstichprobe von 23.921 Menschen in 166 Einrichtungen) 50 bis 59 Jahre: Anteil Männer 17,48 % Anteil Frauen 12,65 % 60 Jahre und älter: Anteil Männer 6,51 % Anteil Frauen 4,49 % 5 2. Besondere Probleme älterer wohnungsloser Menschen Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Gesundheitszustand Wohnungsloser europaweit unter allen sozial benachteiligten Gruppen zu den schlechtesten zählt (zit. Ignaz Steiger, Dissertation 2009) 6 3

5. Lebensplätze: Vorstellung einer Einrichtung 2008: Öffentliche Ausschreibung der Landeshauptstadt München für eine niedrigschwellige langfristige Wohnform für wohnungslose Frauen. Das Angebot sollte sich an Volljährige alleinstehende wohnungslose (meist ältere) Frauen richten, die: aufgrund einer psychischen und/oder Suchterkrankung oder aus sonstigen Gründen aus Sicht der Fachkräfte einen Hilfebedarf haben, jedoch nicht bereit sind, Hilfe zu akzeptieren In eine Wohnung oder in die bestehenden Hilfeangebote aus unterschiedlichen Gründen nicht vermittelt werden können Eine zeitlich nicht befristete niedrigschwellige Wohnform benötigen, die ihnen in erster Linie Unterkunft und Schutz bietet und bei der die Möglichkeit besteht, in Krisensituationen oder auf Wunsch der Frauen sozialpädagogische Hilfen anzunehmen Sich selbst in einem Zimmer/Appartement versorgen können, ohne sich oder andere massiv zu gefährden (d.h. keine stationäre Hilfe benötigen). 7 Hilfeangebot Sozialpädagogische Beratung und Betreuung Hauswirtschaftliche Hilfen Pflegerische Hilfen Hausmeisterliche Hilfen Wohnraumverwaltung 8 4

Fotos des Hauses 9 Fotos des Hauses 10 5

Fotos der Wohnungen 11 Fotos der Wohnungen 12 6

Übersicht Personalschlüssel 2,0 Leitung Verwaltung Sozialarbeit Pflegefachkraft Hauswirtschaft Hausmeister 13 Altersverteilung der Bewohnerinnen 4 Bewohnerinnen unter 50 8 Bewohnerinnen zwischen 50 und 59 8 Bewohnerinnen zwischen 60 und 64 5 Bewohnerinnen zwischen 65 und 69 Alle Bewohnerinnen sind unter 70 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt beträgt 56,4 Jahre. 14 7

Krankheitsbilder Psychische Erkrankung Suchterkrankungen (Nikotin, Alkohol, Medikamente) Unfallfolgeschäden Hauterkrankungen Diabetes Offene Beine 15 Besonderheiten Pflegestufe Ernährungszustand Medikamenteneinnahme Körperhygiene Termineinhaltung Soziale Einbindung 16 8

Beratungs- und Betreuungsgrundsätze Autonomie und Unabhängigkeitsstreben achten und beachten Zeit für Vertrauens- und Beziehungsaufbau Freiwillige Gruppenangebote Spontane und Ad-hoc-Beratungen und Hilfeleistungen zulassen 17 Die Qualität der Lebensplätze äußert sich darin, dass die Beratungs- und Betreuungsleistungen immer wieder angeboten werden, es aber auch akzeptiert wird, wenn eine Bewohnerin dies dauerhaft ablehnt. 18 9