PRESSEINFORMATION Dieburg, den 4. März 2010 DIE EXZELLENZ INITIATIVE DES BUNDES UND DER LÄNDER Deutschlands Zukunftsfähigkeit wird sichtbar Im Videoportal zur Exzellenz-Initiative sind die geförderten Spitzenforschungsprojekte für eine breite Öffentlichkeit sichtbar: http://www.exzellenz-initiative.de http://www.excellence-initiative.com Zusätzlich gibt es aktuelle Dokumente, Informationen über erste Ergebnisse von Forschungsarbeiten, Hinweise auf Veröffentlichungen oder Ankündigungen von Veranstaltungen. Die Features werden von aca-de-media unter der Leitung von Lydia Goll produziert. Die Filmemacherin war viele Jahre beim ZDF und hat als Professorin Film- und Medienproduktion an der Hochschule Darmstadt gelehrt. Das deutsch- und englischsprachige Portal wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft betrieben. Fakten Die Exzellenz-Initiative, aktuell gefördert mit knapp zwei Milliarden Euro, hat zum Ziel die Spitzenforschung in Deutschland zu fördern. Für die Fortsetzung des bundesweiten Wettbewerbs sind weitere 2,7 Milliarden Euro Fördergelder geplant. Das Konzept der Exzellenzinitiative basiert auf einer dreistufigen Aufteilung der Fördermittel für Graduiertenschulen, Exzellenzcluster und für Zukunftskonzepte. Die 39 Graduiertenschulen erhalten insgesamt 223,7 Millionen Euro, die der Ausbildung, sowie der Forschungsarbeit hoch qualifizierter Doktorandinnen und Doktoranden dienen.
2 Mit insgesamt 1,179.8 Millionen Euro erhalten die 37 Exzellenzcluster den größten Anteil der bewilligten Mittel. Sie bündeln das Potential eines wissenschaftlichen Forschungsgebietes an einem Standort. Die Zukunftskonzepte, insgesamt neun Mal vergeben und mit 565,6 Millionen Euro gefördert, setzen eine erfolgreiche Bewerbung der Universitäten bei mindestens je einem Exzellenzcluster und einer Graduiertenschule voraus. Seit Oktober 2006 sind durch die Fördermittel der Exzellenzinitiative bereits mehr als 4000 neue wissenschaftliche Stellen geschaffen worden. Ziele Die Basis für die Exzellenzinitiative ist ein Entschluss des Bundes und der Länder die Spitzenforschung am Standort Deutschland zu fördern. In einer Präambel des Artikels 91 b des Grundgesetzes heißt es, Ziel der Förderung in Form der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder sei ihre gemeinsamen Anstrengungen in der Forschungsförderung fortzusetzen, um den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Spitzen im Universitäts- und Wissenschaftsbereich sichtbarer zu machen. Damit wollen Bund und Länder eine Leistungsspirale in Gang setzen, die die Ausbildung von Spitzen und die Anhebung der Qualität des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Deutschland in der Breite zum Ziel hat. Auswahlverfahren Das Auswahlverfahren sowie die organisatorische Abwicklung werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Wissenschaftsrat durchgeführt. Förderentscheidungen werden auf Basis der Empfehlungen zumeist internationaler Gutachter erreicht, die Auswahl verlief in zwei von einander unabhängigen Stufen in den Jahren 2006 und 2007. Der Wettbewerb unter den Hochschulen sollte ausdrücklich gefördert werden. Zunächst mussten seitens der Hochschulen so genannte Antragsskizzen eingereicht werden, um so die Berechtigung zur Teilnahme am endgültigen Auswahlverfahren zu erlangen. Internationale Gutachter bewerteten die eingereichten Antragsskizzen und evaluierten die Förderfähigkeit. Die endgültigen Ergebnisse wurden vom Bewilligungsausschuss, bestehend aus Mitgliedern der DFG, des wissenschaftlichen Rates und Vertretern von Bund und Ländern bekannt gegeben.
3 Schließlich wurden am 13. Oktober 2006 insgesamt 38 Projekte an 22 deutschen Hochschulen bewilligt: 18 Graduiertenschulen, 17 Exzellenzcluster und 3 Zukunftskonzepte werden bis Ende November 2011 mit insgesamt 873 Millionen Euro gefördert. Am 19. Oktober 2007 wurden insgesamt 47 neue Projekte an 28 Hochschulen zur Förderung ausgewählt im zweiten Auswahlverfahren ausgewählt: 21 Graduiertenschulen, 20 Exzellenzcluster und sechs Zukunftskonzepte. Sie erhalten bis November 2012 gut eine Milliarde Euro. Förderlinien Die Exzellenzinitiative umfasst insgesamt drei Förderlinien: Graduiertenschulen, Exzellenzcluster und Zukunftskonzepte. Die Fördergelder für die 39 Graduiertenschulen stehen für Forschung innerhalb eines eng gesteckten thematischen Rahmens zur Verfügung. Die Doktorandinnen und Doktoranden beschäftigen sich mit innovativen Fragestellungen und werden dabei von ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geleitet. Der Schwerpunkt der 37 Exzellenzcluster liegt auf der Förderung von inneruniversitärer Kooperation und der Vernetzung von zukunftsträchtigen Forschungsfeldern. Hervorragende Wissenschaftler aus verschiedenen Institutionen arbeiten gemeinsam an einem Thema von gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Relevanz. Ein Ziel ist es hierbei auch, den strukturellen Aufbau der geförderten Universität nachhaltig positiv zu verändern. Ziel der neun Zukunftskonzepte ist es, vorhandene Stärken zu identifizieren und langfristige Strategien zu entwickeln, um sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Somit steht die strategische Positionierung für die Zukunft der Universität hierbei im Vordergrund. Voraussetzung für die Vergabe der Zukunftskonzepte ist mindestens eine erfolgreiche Bewerbung bei je einer Graduiertenschule und einem Exzellenzcluster. Drei Fallbeispiele Graduiertenschule Für die Studenten der Graduate School of Systematic Neurosciences der Ludwig- Maximilians-Universität München, kurz GSN, dreht sich alles um die Frage: Wie funktioniert das Gehirn? Antworten darauf finden sie in vielen unterschiedlichen wissenschaftlichen Teilgebieten wie etwa der Psychologie und der Neurobiologie aber auch der Elektrotechnik und der theoretischen Biophysik.
4 Die Graduiertenschule bietet ihren Studenten dabei seit kurzem einen besonderes Ausbildungsabschluss: Sie verleiht ihren Doktoranden einen eigenständigen und fakultätsunabhängigen Titel, den PhD, der mit dem deutschen Dr. rer. nat. vergleichbar ist. Im Gegensatz zu seinem deutschen Pendant liegt dem PhD aber eine vielseitigere Ausbildung zugrunde, und er ist international anerkannt. Ein weiteres Angebot der GSN ist das Fast-Track-Programm für besonders qualifizierte Bachelor-Absolventen. Dieses Programm ermöglicht ihnen eine, auf insgesamt vier Jahre verkürzte, Studien- und Forschungszeit. Sie endet mit dem PhD-Abschluss. Exzellenzcluster Um das Zusammenwirken biologischer Netzwerke zu verstehen, müssen zunächst die Menschen zusammenwirken. In Heidelberg ist die Zusammenarbeit der Biologen mit anderen Naturwissenschaftlern aus dem Forschungsalltag nicht mehr wegzudenken: Am Heidelberger Exzellenzcluster Cellular Networks gibt es dafür fächerübergreifende technische Service Center die Core Facilities -, deren wissenschaftliche Dienstleistungen z.b. die Virologin Kathleen Börner nutzt. Mit Hilfe der Core Facilities will sie mehr darüber herausfinden, wie HI Viren mit den zellulären Netzwerken interagieren. Denn erst, wenn man versteht, wodurch sie reguliert werden, können neue Therapien zur Bekämpfung der Viren entwickelt werden. Das Heidelberger Cluster will Erklärungen liefern, wie zelluläre Netzwerke funktionieren und die Veränderungen mathematisch modellieren. Dazu bedarf es der Zusammenarbeit von Forscherinnen und Forschern Wissenschaftlern ebenso wie Doktoranden und Studierenden - aus der Biologie, Medizin, Chemie, Physik und Mathematik. Zukunftskonzepte Das Karlsruher Institut für Technologie - kurz KIT - ist der Zusammenschluss des Forschungszentrums Karlsruhe mit der Universität Karlsruhe. Dadurch entsteht eine der größten Wissenschaftsinstitutionen in Europa. Im KIT vereinen sich zwei gleich starke Partner: Zusammen zählen sie rund 8000 Mitarbeiter und verfügen über ein Jahresbudget von etwa 700 Millionen Euro. Nachdem Forschungszentrum und Universität im Dezember 2007 mit einem Kooperationsvertrag die rechtlichen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit im KIT geschaffen hatten, gaben Bund und Land im Februar 2008 grünes Licht für eine vollständige Fusion der beiden Einrichtungen. Nun werden die Details dazu ausgearbeitet und die rechtlichen Rahmenbedingungen in einem eigenen KIT-Gesetz festgeschrieben. KIT ist eine Institution mit zwei Missionen - der Mission einer Landesuniversität mit Forschung und Lehre und der Mission einer Großforschungseinrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft mit programmatischer Vorsorgeforschung. Sie verfolgt drei Aufgaben: Forschung, Lehre und Innovation.
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