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Transkript:

Deutsche Schule Tokyo Yokohama Schulcurriculum Sekundarstufe II Chemie Stand: Juni 2012 Zur Erprobung durch die KMK genehmigt vergl. Schreiben Frau Meyer-Wyk, Sächsisches Staatsministerium für Kultus vom 6. Juli 2012 (wie eingereicht genehmigt, siehe KMK-Schreiben vom 29.8.2012)

Präambel Das vorliegende Schulcurriculum wurde auf der Grundlage des Kerncurriculums für die gymnasiale Oberstufe der Deutschen Schulen im Ausland vom 29.04.2010 von den deutschen Schulen in Ost- und Südostasien erarbeitet. Es stellt die standortspezifische Variante des Kerncurriculum bezüglich des Methodencurriculums und schulspezifischer Schwerpunktsetzungen für das Fach Chemie an der DSTY dar und ist Zeugnis der engen Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks der deutschen Schulen in den beteiligten Regionen. Es setzt Qualitätsstandards für den Unterricht und trägt dazu bei, die Mobilität von Schülerinnen und Schülern sowie die Kontinuität ihrer Ausbildung zu sichern. Juni 2012 Uwe Knauf Fachleiter Chemie im Schuljahr 20112012

Inhaltsverzeichnis 1 Zur Konzeption des Schulcurriculums Chemie... 2 2 Vereinbarungen zur Leistungsbewertung... 4 2.1 Leistungsbewertung in der Qualifikationsphase... 4 2.1.1 Anzahl und Dauer der Klausuren... 4 2.1.2 Hinweise zur Erstellung der Klausuren... 4 2.1.3 Verwendung von Hilfsmitteln in Klausuren... 4 2.1.4 Bewertung von schriftlichen Leistungen... 4 2.1.5 Ermittlung der Gesamtleistungen... 5 2.2 Schulinterne Absprachen zur Leistungsbewertung in den Klassen 8-10... 5 2.2.1 Bewertung von Schülerleistungen in Klasse 8, 9... 5 2.2.2 Bewertung von Schülerleistungen in Klasse 10... 5 3 Lernvoraussetzungen für die Qualifikationsphase... 6 3.1 Klassenstufe 8... 6 3.1.1 Chemische Arbeitsweisen... 6 3.1.2 Stoffe und Stoffeigenschaften... 6 3.1.3 Chemische Reaktion... 7 3.1.4 Luft, Sauerstoff, Oxide... 7 3.1.5 Saure, alkalische und neutrale Lösungen I... 8 3.2 Klassenstufe 9... 8 3.2.1 Chemische Grundgesetze und Atombau... 8 3.2.2 Ionen und Ionenverbindungen... 8 3.2.3 Molekülverbindungen... 9 3.2.4 Saure, alkalische und neutrale Lösungen II... 10 3.3 Klassenstufe 10... 11 3.3.1 Erdgas und Erdöl... 11 3.3.2 Organische Stoffe mit funktionellen Gruppen... 12 4 Qualifikationsphase - Verbindlicher Teil für die Regionen 2021... 13 4.1 Themenübersicht und Stundenansätze für die Qualifikationsphase... 13 4.2 Klassenstufe 11 Halbjahr 1... 14 4.2.1 Naturstoffe - Fette, Kohlenhydrate, Proteine, Nukleinsäuren (30 WStd.)... 14 4.2.2 Struktur und Reaktionen der Kunststoffe (12 WStd.)... 16 4.3 Klassenstufe 11 Halbjahr 2... 17 4.3.1 Chemische Gleichgewichte (18 WStd.)... 17 4.3.2 Säure-Base-Chemie Teil I (24 WStd.)... 18 4.4 Klassenstufe 12 Halbjahr 1... 19 4.4.1 Säure-Base-Chemie Teil II (6 WStd.)... 19 4.4.2 Elektrochemie (30 WStd.)... 19 4.5 Allgemeine Hinweise für die Gestaltung des Chemieunterrichts in 12.2... 21 4.5.1 Regionale Absprachen... 21 4.5.2 Schulinterne Festlegungen... 21 4.5.3 Wahlthemen... 22 5 Bezug zum schuleigenen Methodencurriculum... 25 6 Anhang... 26 6.1 Operatoren für die Naturwissenschaften Stand Januar 2012... 26 DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 1

1 Zur Konzeption des Schulcurriculums Chemie Unverzichtbares Element der gymnasialen Ausbildung ist eine solide naturwissenschaftliche Grundbildung. Sie ist eine wesentliche Voraussetzung, um im persönlichen und gesellschaftlichen Leben sachlich richtig und selbstbestimmt entscheiden und handeln zu können, aktiv an der gesellschaftlichen Kommunikation und Meinungsbildung teilzuhaben und an der Mitgestaltung unserer Lebensbedingungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung mitzuwirken. Das Fach Chemie leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Das Verständnis vieler Phänomene des Alltags erfordert Kenntnisse über Stoffe, ihre Eigenschaften und Reaktionen. Die Bedeutung der Chemie zeigt sich heute in vielen lebensnahen und praxisbezogenen Bereichen wie Pharmazie, Land- und Forstwirtschaft, Kunststoffherstellung, Textilindustrie, Nanotechnologie und Energiewirtschaft. Als wesentliche Grundlage technischer, ökologischer, medizinischer und wirtschaftlicher Entwicklungen eröffnet die Chemie Wege für die Gestaltung unserer Lebenswelt und somit zur Verbesserung unserer Lebensqualität, birgt aber auch Risiken. Solide chemische Grundkenntnisse sind Voraussetzung für chemisch relevante Berufe und Studienrichtungen. Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ist auf das Erreichen der allgemeinen Hochschulreife ausgerichtet und bietet dem Schüler neben einer vertieften Allgemeinbildung eine wissenschaftspropädeutische Bildung und eine allgemeine Studierfähigkeit bzw. Berufsorientierung. Er konzentriert sich dementsprechend auf das Verstehen chemischer Sachverhalte und auf das Entwickeln von Basisqualifikationen, die eine Grundlage für anschlussfähiges Lernen in weiteren schulischen, beruflichen und persönlichen Bereichen bilden. Die fachlichen Schwerpunkte orientieren sich an den Einheitlichen Prüfungsanforderungen (EPA) für das Fach Chemie an Gymnasien. Das Fachcurriculum für Chemie (als Bestandteil des Kerncurriculums) orientiert sich an diesen Anforderungen. Die Anforderungen des Kerncurriculums werden im Schulcurriculum schulspezifisch umgesetzt. Das Schulcurriculum konkretisiert die im Kerncurriculum ausgewiesenen Anforderungen, die Grundlage für das schriftliche Abitur sind und weist inhaltliche Vertiefungen bzw. Ergänzungen entsprechend schulinterner Schwerpunktsetzungen unter Beachtung landestypischer Besonderheiten aus, die in der mündlichen Abiturprüfung Berücksichtigung finden können. Darüber hinaus werden Bezüge zum Methodencurriculum der Schule sowie zu fachübergreifenden Aspekten aufgezeigt. Überfachliche und fachspezifische Kompetenzen, die im Chemieunterricht im Zusammenhang mit verschiedenen Inhalten kumulativ entwickelt werden, sind nachfolgend ausgewiesen: Schülerinnen und Schüler können Aufgaben und Problemstellungen analysieren und Lösungsstrategien entwickeln, geeignete Methoden für die Lösung von Aufgaben auswählen und anwenden sowie Arbeitsphasen zielgerichtet planen und umsetzen, zu einem Sachverhalt relevante Informationen aus verschiedenen Quellen (z. B. Lehrbuch, Lexika, Internet) sachgerecht und kritisch auswählen, Informationen aus verschiedenen Darstellungsformen (z. B. Texte, Symbole, Diagramme, Tabellen, Schemata) erfassen, diese verarbeiten, darstellen und interpretieren sowie Informationen in andere Darstellungsformen übertragen, ihr Wissen systematisch strukturieren sowie Querbezüge zwischen Wissenschaftsdisziplinen herstellen, Arbeitsergebnisse verständlich und anschaulich präsentieren und geeignete Medien zur Dokumentation, Präsentation und Diskussion sachgerecht nutzen. DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 2

Schülerinnen und Schüler können individuell und im Team lernen und arbeiten, den eigenen Lern- und Arbeitsprozess selbstständig gestalten sowie ihre Leistungen und ihr Verhalten reflektieren, Ziele für die Arbeit der Lerngruppe festlegen, Vereinbarungen treffen und deren Umsetzung realistisch beurteilen, angemessen miteinander kommunizieren und das Lernen im Team reflektieren, den eigenen Standpunkt artikulieren und ihn sach- und situationsgerecht vertreten sowie sich sachlich mit der Meinung anderer auseinandersetzen, ihren eigenen und den Lernfortschritt der Mitschüler einschätzen und ein Feedback geben. Schülerinnen und Schüler können geeignete Methoden der Erkenntnisgewinnung auswählen und anwenden, d. h. naturwissenschaftliche Sachverhalte analysieren, beschreiben und Fragen bzw. Probleme klar formulieren, naturwissenschaftliche Sachverhalte vergleichen, klassifizieren und Fachtermini definieren, kausale Beziehungen ableiten, Sachverhalte mit Hilfe naturwissenschaftlicher Kenntnisse erklären, sachgerecht deduktiv und induktiv Schlüsse ziehen, geeignete Modelle (z. B. Atommodell) anwenden, mathematische Verfahren zur Lösung von Aufgaben anwenden, Untersuchungen und Experimente zur Gewinnung von Erkenntnissen nutzen und dabei die Schrittfolge der experimentellen Methode anwenden naturwissenschaftliche Verfahren in Forschung und Praxis sowie Entscheidungen und Sachverhalte auf der Grundlage naturwissenschaftlicher Fachkenntnisse und unter Abwägung verschiedener (z. B. wirtschaftlicher, technischer) Aspekte bewerten und sich einen fachlich fundierten Standpunkt bilden, bei der Beschaffung von Informationen und bei der fachwissenschaftlichen Kommunikation im Chemieunterricht ihre Medienkompetenz anwenden und sach- und adressatengerecht zu kommunizieren. DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 3

2 Vereinbarungen zur Leistungsbewertung 2.1 Leistungsbewertung in der Qualifikationsphase Die folgenden Angaben entsprechen den vom Bund-Länder-Ausschuss für schulische Arbeit im Ausland am 28.09.1994 i.d.f. vom 13.07.2005 verabschiedeten Richtlinien für die Ordnungen (Reifeprüfung und Hochschulreifeprüfung) für den Unterricht der gymnasialen Oberstufe im Klassenverband an deutschen Auslandsschulen. 2.1.1 Anzahl und Dauer der Klausuren Halbjahr Klausur(en) Dauer (Minuten) 11.1 2 mind. 90 11.2 2 mind. 90 12.1 2 mind. 135 12.2 1 mind. 90 Die Klausuren sollen in der Regel einen Umfang von 90 Minuten haben. Eine Klausur in Klasse 11 wird regional einheitlich geschrieben. Schülerinnen und Schüler, die Chemie als schriftliches Prüfungsfach gewählt haben, schreiben die zweite Klausur in 12.1 unter Abiturbedingungen (180 Minuten). 2.1.2 Hinweise zur Erstellung der Klausuren Klausuren im Fach Chemie in den Jahrgangsstufen 11 und 12 werden nach Maßgabe der Einheitliche(n) Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung - Chemie (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 i.d.f. vom 05.02.2004) erstellt. Dabei wird besonders darauf geachtet, die dort unter Punkt 2.2 ( Fachspezifische Beschreibung der Anforderungsbereiche ) und Punkt 3.2 ( Hinweise zum Erstellen einer Prüfungsaufgabe ) aufgeführten Anforderungsbereiche abzudecken, bzw. die fachspezifischen Operatoren zur Anwendung zu bringen (vgl. Anhang Operatoren). 2.1.3 Verwendung von Hilfsmitteln in Klausuren Für die Klausuren in der Qualifikationsphase sind in der Regel folgende Hilfsmittel uneingeschränkt zugelassen: Taschenrechner (nichtprogrammierbar, WTRGTR mit num. Lösungsverfahren), Allgemeines Tafelwerk. 2.1.4 Bewertung von schriftlichen Leistungen Die schriftlichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden in den Jahrgangsklausuren der Jahrgänge 11 und 12 und in der schriftlichen Abiturprüfung nach folgendem Schlüssel ermittelt: 15 Punkte 95 % 07 Punkte 55 % 14 Punkte 90 % 06 Punkte 50 % 13 Punkte 85 % 05 Punkte 45 % 12 Punkte 80 % 04 Punkte 40 % 11 Punkte 75 % 03 Punkte 34 % 10 Punkte 70 % 02 Punkte 27 % 09 Punkte 65 % 01 Punkte 20 % 08 Punkte 60 % 00 Punkte < 20 % DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 4

Für die Bewertung der Leistungen in der Abiturklausur werden, in Anlehnung an die Einheitliche(n) Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung - Chemie (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 i.d.f. vom 05.02.2004), folgende Rahmenbedingungen festgelegt: Die Note ausreichend (05 Punkte) wird nur erteilt, wenn annähernd die Hälfte der erwarteten Gesamtleistung aus allen drei Aufgaben (mindestens 45 %) erbracht worden ist. Ein mit gut (11 Punkte) bewertetes Prüfungsergebnis setzt voraus, dass auch Leistungen im Anforderungsbereich III erbracht wurden. Die Note gut wird nur erteilt, wenn außerdem mindestens 75% der erwarteten Gesamtleistung erbracht worden sind. 2.1.5 Ermittlung der Gesamtleistungen Die Gesamtleistung einer Schülerineines Schülers in den Kursen 11.111.212.112.2 setzt sich aus ihrerseiner schriftlichen Leistung die in den Klausuren ermittelt wird, sowie den Anderen Leistungen zusammen. Diese umfasst mündliche Leistungen aus der direkten Unterrichtsbeteiligung (auch Vorbereitung und Nachbereitung des Unterrichtes), Leistungen die im Schülerpraktikum erbracht werden und sonstige Leistungen wie z.b. Referate oder Präsentationen. Die Ermittlung der Leistung für die Anderen Leistungen obliegt der Fachlehrerindem Fachlehrer. Grundsätzlich soll der Unterricht so gestaltet werden, dass die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit bekommen, mündliche, praktische und sonstige Leistungen zu erbringen. Mit welcher Gewichtung diese Leistungen in die Anderen Leistungen eingehen, legt der Fachlehrer u. U. auch in Absprache mit der Lerngruppe fest. Klausuren und Andere Leistungen gehen je zur Hälfte in die Note ein. 2.2 Schulinterne Absprachen zur Leistungsbewertung in den Klassen 8-10 2.2.1 Bewertung von Schülerleistungen in Klasse 8, 9 - In Ermessen des Fachlehrers der Fachlehrerin werden maximal 3 Kurzarbeiten im Schuljahr geschrieben. Anzahl und Gewichtung der Kurzarbeiten wird den SchülerInnen zu Beginn des Schuljahres bekanntgegeben. Eine Kurzarbeit überprüft die Lerninhalte ungefähr der vorangegangenen sechs Unterrichtsstunden. - Neben den Kurzarbeiten können im Ermessen des Fachlehrers der Fachlehrerin weitere Tests zu einem kurzen Lernzeitraum geschrieben werden. 2.2.2 Bewertung von Schülerleistungen in Klasse 10 - In Klasse 10 werden 3 Klausuren von je 90 Minuten Dauer geschrieben, davon eine im Halbjahr 10.1, die beiden anderen im Halbjahr 10.II. Die Bewertung und Gestaltung der Klausuren entspricht den Punkten 2.1.2 2.1.4. - In Klasse 10 erfolgt die Benotung nach dem klassischen Notenraster (1-6), in Klasse 11 und Klasse 12 nach dem Punktesystem (15-0). - Bei groben Verstößen gegen die sprachliche Richtigkeit können bis zu zwei Notenpunkte abgezogen werden, - Klausuren und Andere Leistungen gehen je zur Hälfte in die Note ein. DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 5

3 Lernvoraussetzungen für die Qualifikationsphase Beim Eintritt in die Qualifikationsphase sollen die Schülerinnen und Schüler über die nachfolgenden Kompetenzen verfügen, welche wie folgt in den einzelnen Klassenstufen entwickelt werden. In der Übersicht ist zunächst nur die Spalte Kompetenzen konkret mit den regional verbindlich abgesprochenen Kompetenzen vollständig ausgewiesen. Die Spalten "ThemenInhalte", "Methoden und Hinweise" sowie die Zeitansätze werden im Schuljahr 20122013 schulintern nach Vorlage der neuen Thüringer Lehrpläne für die Sek. I überarbeitet. Die Spalte Kompetenzen beinhaltet sowohl die Leitideen (inhaltsbezogene Kompetenzen) als auch prozessbezogene Kompetenzen (allgemeine Kompetenzen). 3.1 Klassenstufe 8 3.1.1 Chemische Arbeitsweisen 3.1.2 Stoffe und Stoffeigenschaften Experimente unter Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen planen, durchführen und auswerten, den Gasbrenner unter Beachtung der Sicherheitsregeln handhaben, einfache Geräte benennen und sachgerecht handhaben, Gefahrstoffe nach Anleitung sachgerecht beseitigen. die Bedeutung der Chemie für verschiedene Lebensbereiche erläutern, ausgewählte Stoffe anhand ihrer Eigenschaften erkennen und charakterisieren (z.b. Steckbrief), Stoffeigenschaften (Schmelztemperatur, Siedetemperatur, Farbe, Geruch, Dichte, elektrische Leitfähigkeit, Löslichkeit), experimentell ermitteln, den Zusammenhang zwischen Körper, Stoff und Teilchen darstellen, Aggregatzustände ausgewählter Stoffe mit Hilfe des Kugelteilchenmodells beschreiben, verschiedene Informationsquellen zur Ermittlung chemischer Daten nutzen, ein sinnvolles Ordnungsschema zur Einteilung der Stoffe erstellen (Stoff, Reinstoff, Metall, Nichtmetall, Stoffgemisch, Lösung, Emulsion, Suspension). DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 6

3.1.3 Chemische Reaktion 3.1.4 Luft, Sauerstoff, Oxide die Umwandlung von Stoffen an einfachen Beispielen beschreiben, Stoffe als Energieträger kennzeichnen, chemische Reaktionen und Zustandsänderungen unterscheiden, chemische Reaktionen als Stoff- und Energieumwandlung beschreiben und an Beispielen erläutern (exotherme und endotherme Reaktion, Aktivierungsenergie, Katalysator), ein Energiediagramm zu einer exothermen Reaktion erstellen und erläutern, die Veränderung der Eigenschaften durch Umgruppierung Veränderung der Teilchen begründen, Elemente und Verbindungen unterscheiden, chemische Reaktionen mit Hilfe von Wortgleichungen beschreiben, das Gesetz zur Erhaltung der Masse erklären, das Gesetz der konstanten Massenverhältnisse erläutern und ein einfaches quantitatives Schülerexperiment dazu durchführen. die Luft als Stoffgemisch beschreiben, die Zusammensetzung der Luft im Diagramm darstellen und dieses erläutern, Sauerstoff, Stickstoff und Kohlenstoffdioxid anhand ihrer Eigenschaften charakterisieren, Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Schülerexperiment nachweisen, Verbrennungen als Stoffumwandlung unter Freisetzung von Energie beschreiben, Maßnahmen zum Brandschutz und zur Brandbekämpfung planen, durchführen und erklären, die Reaktion mit Sauerstoff als Oxidation definieren, Eigenschaften von Wasserstoff nennen, die Herstellung und Verwendung von Wasserstoff recherchieren, Wasserstoff-Luft-Gemische als Knallgas benennen, die Verbrennung von Wasserstoff als Oxidation kennzeichnen, die Verbrennung von Magnesium als Oxidation kennzeichnen, Wasserstoff im Schülerexperiment durch die Knallgasprobe nachweisen. Bio: Atmung, Photosynthese Erd: Luftverschmutzung DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 7

3.1.5 Saure, alkalische und neutrale Lösungen I 3.2 Klassenstufe 9 3.2.1 Chemische Grundgesetze und Atombau bei wässrigen Lösungen die Fachausdrücke sauer, alkalisch, neutral der ph-skala zuordnen, saure und alkalische Lösungen aus dem Alltag mit Universalindikator im Schülerexperiment untersuchen und den ph-wert anhand der Farbreaktion zuordnen, Beispiele für alkalische und saure Lösungen (Natronlauge, Ammoniaklösung, Salzsäure, Kohlensäure, Schwefelsäure, Essigsäure) angeben. Bio: Magensäure, Pflanzenfarben 3.2.2 Ionen und Ionenverbindungen das Kern-Hülle-Modell von Atomen (Protonen, Elektronen, Neutronen) und ein Erklärungsmodell für die energetisch differenzierte Atomhülle (Ionisierungsenergie) beschreiben, den Begriff Isotop definieren, die Anordnung der Elemente im PSE begründen (Ordnungszahl, Hauptgruppe, Periode), den Atombau und die Lewis-Schreibweise der ersten 20 Hauptgruppenelemente aus der Stellung im PSE ableiten, wichtige Größen (Teilchenmasse, Stoffmenge, molare Masse) erläutern, verwenden und für gegebene Beispiele berechnen. Phy: Atombau die Ionenbildung aus Atomen am Beispiel der Reaktion von Metallen mit Nichtmetallen erklären, die Elektronenabgabe als Oxidation und die Elektronenaufnahme als Reduktion definieren, die eaktion on Natrium mit hlor als eaktion mit Elektronenu bergang Redoxreaktion kennzeichnen, die Ionenbindung am Beispiel von Natriumchlorid erläutern und den Zusammenhang zwischen Struktur und Eigenschaften darstellen. DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 8

3.2.3 Molekülverbindungen stöchiometrische Berechnungen durchführen und dabei auf den korrekten Umgang mit Größen und deren Einheiten achten, den Informationsgehalt einer Molekülformel und Verhältnisformel erläutern, den Informationsgehalt einer Strukturformel erläutern sowie Strukturformeln für einfache Beispiele erstellen, die Molekülbildung durch Elektronenpaarbindung unter Anwendung der Edelgasregel erläutern (bindende und nicht-bindende Elektronenpaare), den räumlichen Bau von Molekülen mithilfe des Valenzelektronenpaarabstoßungsmodells erklären, polare und unpolare Elektronenpaarbindungen mit Hilfe der Elektronegativität unterscheiden (Elektronegativität), am Beispiel von Chlorwasserstoff und Wasser die polare Atombindung erklären und die Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen Molekülstruktur und Dipol-Eigenschaften auf ausgewählte Moleküle anwenden, zwischenmolekulare Wechselwirkungen (Van-der-Waals Wechselwirkungen, Dipol-Wechselwirkungen, Wasserstoffbrücken) erkennen und erklären. Wasser ein besonderer Stoff die besonderen Eigenschaften von Wasser auf Grundlage des räumlichen Baus des Wasser- Moleküls und den vorliegenden Wasserstoffbrücken erklären, die Dichteanomalie und die Oberflächenspannung des Wassers erläutern. Wasserkreislauf DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 9

3.2.4 Saure, alkalische und neutrale Lösungen II die typischen Teilchen in sauren und alkalischen Lösungen nennen (Oxonium-Ionen und Hydroxid- Ionen), im Schülerexperiment die Reaktion von Magnesiumoxid oder Calciumoxid mit Wasser durchführen, die gebildeten Hydroxid-Ionen mit Indikatoren nachweisen, den Weg vom Metall zur alkalischen Lösungen mithilfe von Reaktionsgleichungen beschreiben, im Schülerexperiment ein Nichtmetall (z.b. Schwefel) oxidieren, die entstehenden Oxide in Wasser lösen, die Oxonium-Ionen in der Lösung nachweisen, den Weg vom Nichtmetall zur sauren Lösung mithilfe von Reaktionsgleichungen beschreiben, die Entstehung von saurem Regen erläutern, die chemischen Formeln ausgewählter Säuren und Laugen (Salzsäure, Schwefelsäure, Kohlensäure, Natronlauge) nennen das Donator-Akzeptor-Prinzip beim Protonenübergang am Beispiel der Reaktionen von Ammoniak mit Wasser und Chlorwasserstoff mit Wasser erläutern, das Donator-Akzeptor-Prinzip auf weitere Säure-Base-Reaktionen anwenden und mit Strukturformeln als Reaktionsgleichungen darstellen, Gefahrenhinweise und Sicherheitshinweise beim Umgang mit Säuren begründen, die Neutralisationsreaktion als Protonenübergang beschreiben und mithilfe von Reaktionsgleichungen in Ionenschreibweise erklären, im Schülerexperiment die Reaktion von sauren Lösungen mit unedlen Metallen durchführen und mithilfe einer Reaktionsgleichung beschreiben. DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 10

3.3 Klassenstufe 10 3.3.1 Erdgas und Erdöl Erdgas, Erdöl und Kohle als fossile Energieträger kennzeichnen, Ursachen und Folgen der Erhöhung der Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Atmosphäre erläutern, die chemischen Grundlagen für einen Kohlenstoffkreislauf in der belebten oder unbelebten Natur darstellen, ökonomische und ökologische Konsequenzen von Förderung und Transport von Erdgas und Erdöl diskutieren, die fraktionierten Destillation von Erdöl erklären, anhand der Summenformeln, Strukturformeln und vereinfachten Strukturformeln den Moleku lbau der gasförmigen Alkane beschreiben, den Zusammenhang zwischen Bau, Eigenschaften und Verwendung wichtiger Alkane erläutern, z. B.: Methan Erdgas, Propan und Butan Flüssiggas, Octan Benzin, Decan Diesel, Octadecan Kerzenparaffin, die intermolekulare Anziehung zwischen Alkanmoleku len mit Hilfe der an-der-waals-kräfte erklären, Alkane bis Decan und einfache verzweigte Alkane benennen und die Systematik bei der Nomenklatur organischer Verbindungen anwenden, Bau und Eigenschaften isomerer Alkane an einem Beispiel vergleichen, Verbrennung, Substitution und Eliminierung als typische Reaktionen der Alkane nennen und begru nden sowie entsprechende ort- und Formelgleichungen entwickeln, die Merkmale der homologen Reihe am Beispiel der Alkane beschreiben, das katalytische Cracken beschreiben und die Herstellung von Benzin und Diesel erläutern, Verbrennung und Addition als typische Reaktionen der Alkene nennen und begründen sowie entsprechende Wort- und Formelgleichungen entwickeln, die Merkmale der Reaktionsarten Substitution, Addition und Eliminierung erläutern, das Aufbauprinzip von Makromolekülen an einem Beispiel erläutern, IUPAC-Regeln zur Benennung einfacher organischer Verbindungen anwenden, die Verwendung ausgewählter organischer Stoffe (Methan, Ethen) in Alltag oder Technik erläutern. Erd: Entstehung, Transport und Vorkommen von Erdöl. DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 11

3.3.2 Organische Stoffe mit funktionellen Gruppen Ethanol ein Alkohol Bau, Eigenschaften und Herstellung von Ethanol beschreiben, die Hydroxylgruppe als funktionelle Gruppe kennzeichnen, den usammenhalt der Ethanol- oleku le mithilfe der asserstoffbru ckenbindung erklären, Ethanol ( Alkohol ) als Genussmittel und Suchtmittel beurteilen, Bedeutung und Verwendung weiterer Alkohole nennen. Aldehyde und Carbonsäuren Bio: alkoholische Gärung Kohlenstoffverbindungen mithilfe funktioneller Gruppen ordnen (Aldehyd-, Carboxyl- und Ester- Gruppe), die katalytische, partielle Oxidation von Ethanol zu Ethanal und Ethansäure erklären. Redoxreaktionen als Sauerstoffübertragung oder als Elektronenübergang erklären (Donator- Akzeptor-Prinzip), die Herstellung von Ethansäure durch Biokatalyse beschreiben, Vorkommen, Bedeutung bzw. Verwendung ausgewählter Carbonsäuren recherchieren, die Reaktion von Alkoholen mit Carbonsäuren zu Estern beschreiben sowie Wort- und Formelgleichung formulieren, Reaktionen von Alkansäuren mit Wasser als Protonenübergang erkennen und erläutern (Donator- Akzeptor-Prinzip), eine Titration zur Konzentrationsermittlung einer Alkansäure durchführen, einfache Experimente mit organischen Verbindungen durchführen (Oxidation eines Alkanols, Estersynthese), die Verwendung ausgewählter organischer Stoffe in Alltag oder Technik erläutern (Ethanol, Essigsäure) die Bedeutung nachwachsender Rohstoffe erläutern IUPAC-Regeln zur Benennung einfacher organischer Verbindungen mit funktionellen Gruppen anwenden DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 12

4 Qualifikationsphase - Verbindlicher Teil für die Regionen 2021 In der folgenden Übersicht ab 4.2 sind die regional verbindlichen Inhalte und Kompetenzen sowie schulspezifische Absprachen und Verknüpfungen zum schuleigenen Methodencurriculum dargestellt. Die Inhalte der Spalten sind wie folgt zu interpretieren: ThemenInhalte Die Abfolge der Themenbehandlung ist verbindlich und regional konform, um schulübergreifende Vergleichsarbeiten zu ermöglichen. Kompetenzen Hinweise Leitideen (inhaltsbezogene Kompetenzen) und prozessbezogene Kompetenzen (allgemeine Kompetenzen) Methoden, fachübergreifende Themen, fächerverbindende Projekte, Medieneinsatz, sonstige Bemerkungen. Konkrete Hinweise zum Methodencurriculum (vgl. Kapitel 5) sowie zu fächerübergreifenden Aspekten (kursiv ausgewiesen) werden im Rahmen der Erprobungsphase weiter ergänzt. Schulspezifisches Gegenüber dem Regionalcurriculum schulspezifische Vertiefungen und Erweiterungen, die auch für das mündliche Abitur relevant sind, werden entweder in eigenen Kapiteln ausgewiesen oder sind grau hinterlegt. 4.1 Themenübersicht und Stundenansätze für die Qualifikationsphase Verbindliche Themenreihenfolge 3 Wochenstunden (150 WStd.) Halbjahr 11.I 1. Naturstoffe 1.1 Fette 1.2 Kohlenhydrate 1.3 Proteine 1.4 Nucleinsäure Wochenstunden 2. Struktur und Reaktionen der Kunststoffe 12 Halbjahr 11.II 3. Chemische Gleichgewichte 18 4. Säure-Base-Chemie Teil I 24 Halbjahr 12.I 5. Säure-Base-Chemie Teil II 6 6. Elektrochemie 30 Halbjahr 12.II 30 Pflichtbereich 120 Leistungskontrolle 15 Summe bis zum schriftlichen Abitur 135 7. Wahlthema gemäß 15 DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 13

4.2 Klassenstufe 11 Halbjahr 1 4.2.1 Naturstoffe - Fette, Kohlenhydrate, Proteine, Nukleinsäuren (30 WStd.) Fette Struktur und Eigenschaften der Fette Reaktionen der Fette Struktur und Eigenschaften der Tenside Kohlenhydrate Struktur und Eigenschaften der Kohlenhydrate Reaktionen der Kohlenhydrate Cellulose als Textilfaser Molekülstruktur von Fetten erläutern und Fette den Estern zuordnen, am Beispiel der Fette den Zusammenhang zwischen Struktur und Eigenschaften erklären, die Fetthärtung durch Hydrierung erklären und die Bedeutung der Reaktion in der Lebensmittelindustrie erläutern, ungesättigte Fettsäuren durch Bromaddition experimentell nachweisen (Bromwasserprobe), die Fettspaltung und deren Bedeutung erläutern (basenkatalysierte Fettspaltung Verseifung), den Bau von Seifen als Tensidteilchen beschreiben, Bildung, Struktur und Wirkung anionischer Tenside beim Waschvorgang und in Emulsionen erklären, Eigenschaften der Tenside (Oberflächenspannung, Löseverhalten) erläutern. Kohlenhydrate in einer Übersicht den Mono-, Di- und Polysacchariden zuordnen: Glucose, Fructose Maltose, Saccharose Amylose, Amylopektin, Cellulose die Bildung der anomeren ingformen on α-d-glucose und β-d-glucose aus der Kettenform (Fischer-Projektion) mit Strukturformeln (Haworth-Projektion) beschreiben, die Bildung von Di- und Polysacchariden aus Monosachariden mit vereinfachten Strukturformeln (Haworth-Projektion) beschreiben und die Reaktionsart bestimmen, die reduzierende Wirkung der Glucose und Maltose erklären, die reduzierende Wirkung von Glucose, Maltose und Saccharose im Schülerexperiment untersuchen (Fehling- oder Silberspiegelprobe), den spezifischen Nachweis von Glucose mit Teststäbchen (GOD) nennen, Baumwolle als Cellulosefaser beschreiben, den Zusammenhang zwischen Struktur und Eigenschaften am Beispiel der Polysaccharide Stärke und Cellulose erläutern, die Bedeutung von Kohlenhydraten für die Ernährung am Beispiel Zucker und Zuckeraustauschstoffe in Lebensmitteln erläutern, Stärkenachweis im Schülerexperiment durchführen, Schülerexperiment zur Bromaddition Experimente zur Verseifung Bio: Enzymatische Fettspaltung Bio: Lecithin als Emulgator und Zellmembran Bio: Ernährung & Verdauung DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 14

Proteine Struktur und Eigenschaften der Aminosäuren Wolle als Textilfaser Struktur und Eigenschaften der Proteine Reaktionen der Proteine Aufbau und Struktur der Nucleinsäuren Naturstoffe im Vergleich Natürliche Textilfasern die prinzipielle Struktur der Aminosäuren mit Formeln beschreiben, die Strukturformeln von Glycin, Alanin, Valin und Cystein angeben, die Bildung von Dipeptiden und Polypetiden aus Aminosäuren beschreiben und als Kondensation identifizieren, die Peptid-Gruppen kennzeichnen, Wolle als Proteinfaser beschreiben, die Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur der Proteine unter Berücksichtigung der auftretenden Bindungen beschreiben, die Bedeutung von ProteinenEiweißen am Beispiel der Wirkung von Enzymen beim Stoffwechsel erläutern, (Schlüssel-Schloss-Prinzip), Reaktionen der Proteine im Schülerexperiment durchführen: Xanthoproteinreaktion, Biuretreaktion, Denaturierung. die Bausteine einer Nucleinsäure benennen, den Aufbau eines DNA-Strangs schematisch beschreiben und skizzieren, die Bedeutung der Nucleinsäuren in Lebewesen beschreiben, die Funktion von Fetten, Kohlenhydraten, Proteinen und Nukleinsäuren in Lebewesen beschreiben. natürliche Textilfasern in Tierfasern (Proteine) und Pflanzenfasern (Cellulose) unterscheiden. Bio: Enzymatik Bio: DNA-Extraktion aus Pflanzen DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 15

4.2.2 Struktur und Reaktionen der Kunststoffe (12 WStd.) Klassifizieren der Kunststoffe Polymerisation Polykondensation Struktur-Eigenschaftsbeziehungen bei Kunststoffen Chemiefasern den Zusammenhang von Struktur und Eigenschaften am Beispiel der Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere beschreiben und Beispiele für ihre Verwendung nennen. die Bildung synthetischer Makromoleküle durch Polymerisation am Beispiel von PE erläutern, den Reaktionsmechanismus der radikalischen Polymerisation am Beispiel von PE unter Zuhilfenahme von Strukturformeln erläutern, die Bildung synthetischer Makromoleküle durch Polykondensation an den Beispielen Polyethylentherephthalat PET, Polyamid PA 6.6 erläutern, die Reaktionsarten Polymerisation und Polykondensation vergleichen, die Eigenschaften der Polymerisate und Polykondensate aus der Struktur ableiten, an einem Beispiel das Prinzip der maßgeschneiderten Kunststoffe erläutern, Vor- und Nachteile des werkstofflichen und rohstofflichen Recycling und der energetischen Verwendung von Kunststoffabfällen diskutieren, die Prinzipien der Polykondensation und Hydrolyse aus dem Themenbereich Naturstoffe auf die Bildung von Kunststoffen übertragen. Beispiele (Nylon, Polyester) für die Verwendung von Kunststoffen als Chemiefasern nennen. die Herstellung von Chemiefasern beschreiben. Herstellung ausgewählter Kunststoffe im Schülerexperiment Erd: Entsorgung & Recycling von Kunststoffmüll DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 16

4.3 Klassenstufe 11 Halbjahr 2 4.3.1 Chemische Gleichgewichte (18 WStd.) Reaktionsgeschwindigkeit Konzentration Reaktionsgeschwindigkeit Stoßtheorie RGT-Regel Katalyse Chemisches Gleichgewicht MWG Le Chatelier Haber-Bosch-Verfahren Gleichgewichtskonstanten die Stoffmengenkonzentration definieren und an praktischen Beispielen aus gegebenen Größen bzw. Messwerten berechnen (n,m,m,v,v m), die Reaktionsgeschwindigkeit definieren und Messmethoden zu ihrer Ermittlung beschreiben, den Verlauf einer chemischen Reaktion mit Hilfe der Stoßtheorie erklären und in einem c-t- Diagramm darstellen, die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von Temperatur und Konzentration erklären so wie Diagramme dazu erstellen und interpretieren, die Begriffe Katalysator und Katalyse definieren und die Wirkungsweise von Katalysatoren (Senkung der Aktivierungsenergie) beschreiben. umkehrbare Reaktionen beschreiben und die Einstellung chemischer Gleichgewichte erläutern, die Merkmale chemischer Gleichgewichte erläutern: unvollständiger Stoffumsatz, gleiche Geschwindigkeit von Hin- und Rückreaktion, Konstanz der Konzentrationsverhältnisse, Einstellbarkeit von beiden Seiten, den Unterschied zu statischen Gleichgewichten beschreiben, die Beeinflussung des chemischen Gleichgewichts durch Temperatur, Druck und Konzentration nach LE CHATELIER erläutern, an den Beispielen Ester-Gleichgewicht und Ammoniak-Synthese-Gleichgewicht die Bedingungen für die Einstellung eines dynamischen chemischen Gleichgewichts erklären, die gesellschaftliche Bedeutung und die technischen und energetischen Faktoren bei der Ammoniak-Synthese erläutern, das Massenwirkungsgesetz auf homogene Gleichgewichte anwenden, Gleichgewichtskonstanten (K C) aus Stoffumsätzen berechnen, Stoffumsätze bei gegebener Konstante an einfachen Beispielen berechnen. Bio: Kalkbildung bei Korallen DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 17

4.3.2 Säure-Base-Chemie Teil I (24 WStd.) Säure-Base-Chemie Brönstedt-Theorie Autoprotolyse ph poh K S K B pk S pk B Aminosäuren II Titrationen Indikatoren Säuren und Basen nach BRÖNSTED definieren und am Beispiel von entsprechenden Molekülen und Ionen erläutern, Protolysen mit der BRÖNSTED-Theorie erklären und die korrespondierenden Säure-Base-Paare zuordnen, den Begriff Ampholyt definieren und entsprechende Teilchen als Ampholyte kennzeichnen, die Autoprotolyse des Wassers als Säure-Base-Reaktion erläutern und den Zusammenhang zwischen ph, poh und K W nennen, den ph-wert definieren und ph-werte für starke und schwache Säuren und Basen mit dem einfachen Näherungsverfahren berechnen, das Massenwirkungsgesetz auf die Autoprotolyse des Wassers anwenden und das Ionenprodukt des Wassers herleiten, Säure- und Base-Konstanten unter Anwendung des Prinzips von LE CHATELIER interpretieren, ph-werte im Schülerexperiment messen und die Ergebnisse mit den entsprechenden Berechnungen vergleichen, die Eigenschaften der Aminosäuren unter Anwendung der Säure-Base-Theorie erklären: Bildung von Zwitterionen, Reaktion mit Salzsäure und Natronlauge, Isoelektrischer Punkt. Das Prinzip der Elektrophorese zur Trennung eines Aminosäuregemisches erklären. die Maßanalyse als quantitatives Verfahren erläutern, die mathematischen Zusammenhänge ableiten sowie Konzentrationen und Massen in Analyse-Lösungen berechnen, im Schülerexperiment die Konzentration starker Säuren und Basen durch Titration (Salzsäure mit Natronlauge) mit Farbindikatoren bestimmen, Titrationskurven starker und schwacher Säuren und Basen anhand charakteristischer Punkte skizzieren und interpretieren, den ph-sprung am Äquivalenzpunkt erläutern, geeignete Farbindikatoren in Abhängigkeit von der Säure- und Basen-Stärke auswählen. DSTY Schulcurriculum SEK II Chemie 18