Weide-(Alm)haltung und Tiergesundheit Johann Gasteiner u. Johann Häusler LFZ Raumberg-Gumpenstein
Einleitung Schwere Verletzungen Kühe attackieren Familie auf Turacherhöhe Vermutlich war wieder ein Hund die Ursache für den Angriff. Wanderer von Weidevieh schwer verletzt. Liezen, Do. 19.08.10 15:05 Nachrichten von LPK-Steiermark Pruggern/BH-Liezen - Ein Wanderer wurde Mittwochmittag, 18.08.2010, auf der Sattentalalm vermutlich von einer Kuh angegriffen und schwer verletzt.gegen 11:45 Uhr war ein 68-jähriger deutscher Wanderer allein auf der Sattentalalm unterwegs. Aus bisher unbekannter Ursache wurde er in der Nähe einer Almhütte, vermutlich von einer Kuh zu Boden gestoßen und schwer verletzt. Dem 68-jäh... Rentner Hansjörg schwer verletzt auf der Intensivstation Von 15 Kühen angegriffen Kuhattacke Wanderer bewusstlos In Tirol sind gestern zwei Touristen von einer aggressiven Kuh attackiert worden. Die Wanderer sind scheinbar zu nahe an ihr Kalb geraten. Einer der beiden wird von dem Tier durch die Luft geschleudert und landet auf Stein er wird bewusstlos und mit schweren Verletzungen ins Spital geflogen. Einem vorbeikommenden Wanderer gelingt es schließlich die tobende Kuh zu vertreiben.
Ursachen für Konflikte zwischen Mensch und Tier Immer mehr Menschen sind in freier Natur unterwegs (Wandertourismus, Trendsport )! Immer weniger dieser Menschen wissen über das Verhalten der Tiere Bescheid! Immer öfter werden Hunde mitgeführt! Die Zahl der Mutterkühe nimmt zu (Extensivrassen, Mutterinstinkt, Deckstier )! Viele Betriebe werden im Nebenerwerb geführt und die Herden werden immer größer Tier-Mensch-Kontakt nimmt ab!!!
Körpersprache des Rindes
Wahrnehmung der Umwelt
Wahrnehmung der Umwelt
Verhalten der Tiere Rinder sind friedliche Tiere, die Gefahren meiden! Rinderherden haben eine ausgeprägte Hierarchie - das Verhalten ist stark synchronisiert! Hunger, Geschlechts- und Herdentrieb sowie die Mutter-Kind-Beziehung und Neugier steuern das Verhalten! Rinder sind Gewohnheitstiere! Bewegung erzeugt Bewegung!
Verhalten der Tiere Fluchtdistanz 0-?? m Stressfreies Treiben berücksichtigt das natürliche Verhalten!
Tipps zum Umgang mit Weiderindern Wanderer sollten mit Rindern bestoßene Weiden nach Möglichkeit meiden!! Wenn das nicht möglich ist: Abklären, wie sich die Herde zusammensetzt! Nie ohne Stock die Weide betreten! Nie zwischen den Tieren hindurchgehen, auf dem Weg bleiben und ruhig und zügig, wenn möglich bergseits an der Herde vorbeigehen, ohne die Tiere dabei aus den Augen zu lassen! Keine Nervosität zeigen, Lärm und hektische Bewegungen vermeiden! Jungtiere nicht streicheln oder füttern!
Tipps zum Umgang mit Weiderindern Auf Drohgebärden der Tiere achten! Wenn Tiere näher kommen, ruhig auf sie einreden! Im Falle eines Angriffes nicht weglaufen Drohgebärden mit dem Stock und lautes Zurufen sind wirkungsvoller! Schlagen und hektische Bewegungen mit den Armen vermeiden! Hunde an die Leine und in der Mitte der Gruppe führen! Bei einem Angriff den Hund loslassen!
Kuhsignale Das Auge des Herrn mästet (füttert, hält ) das Vieh. (Salomo)
Allgemeinverhalten Ø Aufmerksamkeit Ø Ohrenspiel ( Radar ) Ø Haltung von Kopf und Ohren Ø Augen (wach u. aufmerksam bzw. müde )
Körperhaltung Ø Kopf (erhoben oder gesenkt) Ø Rücken (gerade oder krumm) Ø Beine (gleichmäßige Belastung, trippeln)
Gehen (Bewegungsapparat) Locomotion Score (Sprecher et al. 1997)
Haarkleid und Hautoberfläche Ø Glatt und glänzend bzw. matt Ø Haarlose oder offene Stellen (z. B. bei Glatzflechte, Trichophytie) Ø Juckreiz (Läuse, Haarlinge, Räude)
Hautelastizität und Hauttemperatur Ø Hautfalte am Hals (besonders wichtig bei Durchfällen, besonders bei Kälbern) Ø Kalte Hautoberfläche bei Milchfieber bzw. Gebärparese
Innere Körpertemperatur Ø Kuh: 38,2 38,8 C Ø Kalb: 38,5 39,2 C Ø Untertemperatur z. B. bei Gebärparese Ø Fieber bei Infekten oder Entzündungen
Schleimhäute Ø Kopf: Augen, Mund, Nase (normal: rosa) Ø Körperöffnungen (ev. auch Ausfluss) Atmung Normal 10 30 Atemzüge pro Minute
Verdauungsapparat Ø Wiederkauaktivität (über 50 Wiederkauschläge pro Bissen, 70 % der liegenden Kühe sollen kauen) Ø Füllungszustand des Pansens (Hungergrube)
Verdauungsapparat Ø Harn- und Kotabsatz Ø Kotkonsistenz (Farbe, Geruch, Beimengungen) Ø Harn (Farbe, Geruch, Beimengungen, Ketostix ) Ø Futter-, Wasseraufnahme prüfen
Ernährungszustand (Körperkondition)
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