In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012

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Transkript:

In Kooperation mit Ingenieurmonitor Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 06/2012

Inhalt 1 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012... 4 2 Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot im Ingenieursegment... 4 3 Arbeitslosigkeit im Ingenieursegment... 6 4 Arbeitskräftelücken im Ingenieursegment... 8 5 Fazit... 10 Literatur... 11

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 3 Executive Summary Deutlicher Rückgang der Ingenieursarbeitslosigkeit Nur noch 18.684 Ingenieure ohne Job Die Zahl arbeitsloser Ingenieure ist im Mai 2012 um 2,9 Prozent auf 18.684 gesunken. Damit hat sie den geringsten Wert seit Beginn des Jahres erreicht. Gleichzeitig ist allerdings auch die Zahl offener Stellen auf 109.200 zurückgegangen, sodass sich eine Lücke von 90.800 Ingenieuren ergibt. Die Ingenieurlücke verfestigt sich auf sehr hohem Niveau. Wenn sie nicht nachhaltig verringert werden kann, müssen die davon betroffenen Unternehmen ihre Produktionskapazitäten an diese Engpässe anpassen kommentiert IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös die Daten des aktuellen VDI-/IW-Ingenieurmonitor. Zuwanderung ist ein Weg, wie den Ingenieurengpässen kurzfristig begegnet werden kann, so VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs. Daher ist die Einführung der Blauen Karte für Nicht-EU-Bürger im August ein Schritt in die richtige Richtung. Was allerdings immer noch fehlt, ist eine echte Willkommenskultur für ausländische Ingenieure. Differenziert nach Berufsordnungen fehlen mit 37.200 Personen am meisten Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure. Die zweitgrößte Lücke besteht bei Elektroingenieuren mit 22.200 Personen. Regional sind vor allem Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen betroffen.

4 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 1 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 Die Gegenüberstellung von offenen Stellen in den Ingenieurberufen und den arbeitslos gemeldeten Ingenieuren erlaubt eine Aussage über die Knappheitssituation am Arbeitsmarkt für Ingenieure. Zur Quantifizierung lassen sich Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) verwenden, die gemeldete Stellen und Arbeitslose im Ingenieursegment monatlich veröffentlicht. Für die Berechnung ist es entscheidend, sowohl nach Arbeitsmarktregionen als auch nach Berufsordnungen zu differenzieren. Auf diese Weise wird der begrenzten Mobilität der Ingenieure und der eingeschränkten Substituierbarkeit verschiedener Ingenieurberufe Rechnung getragen. Bei dieser Vorgehensweise werden entsprechend der Klassifikation der BA zehn Arbeitsmarktregionen und sieben Ingenieurberufsordnungen unterschieden. Im Folgenden werden die offenen Ingenieurstellen, die Ingenieurarbeitslosigkeit und die sich daraus ergebende bundesweite Ingenieurlücke für den Monat Mai 2012 dargestellt. 2 Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot im Ingenieursegment Das Arbeitskräfteangebot im Ingenieursegment kann mithilfe der bei der BA gemeldeten Stellen für Ingenieure approximiert werden. Obwohl sie dazu verpflichtet sind, melden Unternehmen nicht sämtliche bestehenden Vakanzen bei der BA. Eine repräsentative Unternehmensumfrage im Jahr 2009 hat gezeigt, dass lediglich jede siebte Ingenieurstelle von den Betrieben an die BA weitergegeben wird (Erdmann/Koppel, 2009). Die übrigen Stellen werden beispielsweise in Online-Stellenportalen, auf der Unternehmenswebseite oder in Zeitungen ausgeschrieben. Um diese Untererfassung der offenen Ingenieurstellen bei der BA zu berücksichtigen, werden die dort gemeldeten Stellen mit der ermittelten Meldequote von 14,4 Prozent hochgerechnet. Tabelle 1 stellt die offenen Stellen für Ingenieure nach Berufsordnungen und Arbeitsmarktregionen für den Monat Mai 2012 dar.

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 5 Tabelle 1 Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot nach regionalen Arbeitsmärkten und Ingenieurberufsordnungen, Stand: Mai 2012 Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure Elektroingenieure Architekten, Bauingenieure Vermessungsingenieure Bergbau-, Hütten-, Gießereiingenieure Übrige Fertigungsingenieure Sonstige Ingenieure Insgesamt Hamburg, Schleswig- Holstein, Mecklenburg- Vorpommern 3.400 1.600 1.400 0 100 100 1.700 8.300 Niedersachsen, Bremen 4.700 2.700 2.300 200 100 400 2.400 12.600 Nordrhein- Westfalen 7.100 4.300 3.400 100 200 500 4.100 19.600 Hessen 3.500 1.800 1.000 200 100 200 1.400 8.100 Rheinland- Pfalz, Saarland 1.900 1.000 900 0 100 0 900 4.800 Baden- Württemberg 8.400 5.500 2.900 200 200 400 5.300 22.900 Bayern 7.400 5.200 2.200 0 100 600 4.100 19.600 Berlin, Brandenburg 1.200 800 1.100 100 0 100 600 3.900 Sachsen- Anhalt, Thüringen 2.100 900 900 100 100 100 1.100 5.200 Sachsen 1.200 900 800 100 100 100 1.000 4.300 Insgesamt 40.800 24.600 16.900 1.000 900 2.500 22.500 109.200 Veränderung zum Vormonat -1,2% -1,2% -0,6% 0,0% -18,2% 0,0% -4,3% -1,9% Veränderung zum Vorjahresmonat 17,6% 19,4% 3,7% 42,9% -10,0% 13,6% 21,6% 16,3% Werte gerundet, zum Teil Rundungsdifferenzen. Quellen: Eigene Berechnung auf Basis von Bundesagentur für Arbeit, 2012; IW-Zukunftspanel, 2009

6 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 Im Mai 2012 gab es im gesamten Ingenieursegment 109.200 Vakanzen. Das waren 2.100 oder 1,9 Prozent weniger als im Vormonat. Dennoch erreichte die Zahl der offenen Stellen für Ingenieure damit den dritthöchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnung im August 2000. Gegenüber dem Mai 2011 lag die Zahl der offenen Stellen um 15.300 oder 16,3 Prozent höher. Differenziert man nach Berufsordnungen, fand sich im Mai 2012 mit 40.800 Vakanzen über ein Drittel der offenen Stelle bei Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der offenen Stellen in diesem Segment um 500 Vakanzen oder 1,2 Prozent. Die zweitgrößte Nachfrage bestand mit 24.600 Vakanzen nach Elektroingenieuren. Sie sank gegenüber dem Vormonat um 300 Vakanzen oder 1,2 Prozent. Eine hohe Dynamik zeigte auch die Nachfrage nach Sonstigen Ingenieuren. In dieser Berufsordnung sank die Nachfrage gegenüber dem April 2012 um 1.000 Vakanzen oder 4,3 Prozent auf 22.500 offene Stellen. Betrachtet man die Arbeitsmarktregionen, gab es mit 22.900 Vakanzen die größte Zahl offener Stellen in Baden- Württemberg. An zweiter Stelle lagen Bayern und Nordrhein-Westfalen mit jeweils 19.600 offenen Stellen. Am stärksten veränderte sich die Nachfrage in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit einem Rückgang der Zahl der Vakanzen um 600 oder 10,3 Prozent auf 5.200 offene Stellen. 3 Arbeitslosigkeit im Ingenieursegment Das Arbeitskräfteangebot im Ingenieursegment besteht aus den bei der BA arbeitslos gemeldeten Personen. Es wird davon ausgegangen, dass ein arbeitsloser Ingenieur jede seiner Zielberufsordnung entsprechende Stelle auch qualifikationsadäquat besetzen kann. Ingenieure, die einen Stellenwechsel anstreben, werden nicht in das Arbeitskräfteangebot einbezogen. Sie besetzen zwar eine Vakanz, verursachen aber in der Regel bei ihrem vorigen Arbeitgeber gleichzeitig eine neue. Es handelt sich somit lediglich um eine Umverteilung der Vakanz von einem Arbeitgeber auf einen anderen. Die im Mai 2012 arbeitslosen Ingenieure sind nach Arbeitsmarktregionen und Ingenieurberufsordnungen differenziert in Tabelle 2 zu finden.

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 7 Tabelle 2 Arbeitslose Personen nach regionalen Arbeitsmärkten und Ingenieurberufsordnungen, Stand: Mai 2012 Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure Elektroingenieure Architekten, Bauingenieure Vermessungsingenieure Bergbau-, Hütten-, Gießereiingenieure Übrige Fertigungsingenieure Sonstige Ingenieure Insgesamt Hamburg, Schleswig- Holstein, Mecklenburg- Vorpommern 346 196 444 14 17 63 530 1.610 Niedersachsen, Bremen 366 220 557 18 36 80 597 1.874 Nordrhein- Westfalen 752 544 946 31 83 193 1.162 3.711 Hessen 212 163 352 7 20 27 354 1.135 Rheinland- Pfalz, Saarland 137 104 201 4 21 39 262 768 Baden- Württemberg 348 251 352 14 22 109 725 1.821 Bayern 350 273 365 22 53 114 692 1.869 Berlin, Brandenburg 457 285 1.029 52 36 150 760 2.769 Sachsen- Anhalt, Thüringen 353 176 459 33 42 65 451 1.579 Sachsen 297 193 381 45 46 97 489 1.548 Insgesamt 3.618 2.405 5.086 240 376 937 6.022 18.684 Veränderung zum Vormonat -2,1% -2,7% -4,2% -4,8% -1,6% -1,6% -2,6% -2,9% Veränderung zum Vorjahresmonat -16,8% -19,6% -12,8% -21,6% 3,9% -10,8% -8,0% -12,8% Quelle: Eigene Berechnung auf Basis von Bundesagentur für Arbeit, 2012

8 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 Summiert über alle Berufsordnungen waren im Mai 2012 bundesweit 18.684 Ingenieure arbeitslos gemeldet. Damit sank die Zahl arbeitsloser Ingenieure im Vergleich zum Vormonat deutlich. Der Rückgang betrug 560 Personen oder 2,9 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2011 lag die Ingenieurarbeitslosigkeit sogar um 2.747 Personen oder 12,8 Prozent niedriger. Differenziert nach Berufsordnungen fanden sich im Mai 2012 die höchsten Zahlen arbeitsloser Ingenieure bei den Sonstigen Ingenieuren mit 6.022, den Architekten und Bauingenieuren mit 5.086 und den Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren mit 3.618. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl arbeitsloser in allen Berufsordnungen. Die stärksten absoluten Abnahmen verzeichneten die Architekten und Bauingenieure mit einem Rückgang um 223 oder 4,2 Prozent und die Sonstigen Ingenieure mit einem Rückgang um 160 oder 2,6 Prozent. Im Vergleich der Arbeitsmarktregionen wies Nordrhein-Westfalen, wie bereits in den Vormonaten, mit 3.711 Personen die meisten arbeitslosen Ingenieure auf. An zweiter Stelle lagen Berlin und Brandenburg mit 2.769 Personen. Den stärksten Rückgang der Zahl arbeitsloser Ingenieure verzeichnete Sachsen mit einer Abnahme um 90 Personen oder 5,5 Prozent. Die niedrigste Zahl arbeitsloser Ingenieure fand sich mit 768 Personen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. 4 Arbeitskräftelücken im Ingenieursegment Werden Arbeitskräftenachfrage (Tabelle 1) und Arbeitskräfteangebot (Tabelle 2) im Ingenieursegment differenziert nach Berufsordnungen und regionalen Arbeitsmärkten miteinander verglichen, lassen sich Arbeitskräftelücken ermitteln. Die Ingenieurlücke sagt aus, wie viele Ingenieure mindestens fehlen, um sämtliche offene Stellen besetzen zu können. Bei einem positiven Wert der Lücke besteht ein Engpass an Ingenieuren in dieser Höhe, eine Lücke von Null dagegen zeigt an, dass zumindest theoretisch alle Vakanzen besetzt werden können. Die Ingenieurlücken nach Berufsordnungen und Arbeitsmarktregionen sowie die gesamtwirtschaftliche Lücke im Mai 2012 sind in Tabelle 3 aufgeführt.

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 9 Tabelle 3 Arbeitskräftelücken nach regionalen Arbeitsmärkten und Ingenieurberufsordnungen, Stand: Mai 2012 Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure Elektroingenieure Architekten, Bauingenieure Vermessungsingenieure Bergbau-, Hütten-, Gießereiingenieure Übrige Fertigungsingenieure Sonstige Ingenieure Insgesamt Hamburg, Schleswig- Holstein, Mecklenburg- Vorpommern 3.100 1.400 900 0 0 100 1.200 6.700 Niedersachsen, Bremen 4.400 2.400 1.700 100 0 300 1.800 10.700 Nordrhein- Westfalen 6.300 3.700 2.400 100 100 300 2.900 15.900 Hessen 3.300 1.600 600 100 0 100 1.000 6.900 Rheinland- Pfalz, Saarland 1.800 900 700 0 0 0 600 4.100 Baden- Württemberg 8.000 5.200 2.600 100 200 300 4.600 21.000 Bayern 7.100 4.900 1.800 0 100 500 3.400 17.800 Berlin, Brandenburg 700 500 100 0 0 0 0 1.400 Sachsen- Anhalt, Thüringen 1.700 800 400 0 0 0 600 3.600 Sachsen 900 700 400 100 0 100 500 2.700 Insgesamt 37.200 22.200 11.800 700 600 1.700 16.600 90.800 Veränderung zum Vormonat -1,1% -0,9% 0,9% 0,0% -14,3% 0,0% -5,1% -1,6% Veränderung zum Vorjahresmonat 22,4% 26,1% 11,3% 40,0% 0,0% 30,8% 36,1% 24,2% Werte gerundet, zum Teil Rundungsdifferenzen. Quellen: Eigene Berechnung auf Basis von Bundesagentur für Arbeit, 2012; IW-Zukunftspanel, 2009

10 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 Im Mai 2012 lag die bundesweite Ingenieurlücke bei 90.800 Personen. Das waren 1.500 oder 1,6 Prozent weniger als im April 2012. Dennoch war dies nach den beiden vorangegangenen Monaten der dritthöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im August 2000. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug der Anstieg 17.700 nicht besetzbare Stellen oder 24,2 Prozent. Differenziert nach Berufsordnungen existierte im Mai 2012, wie bereits in den Vormonaten, die größte Lücke bei Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren. Mindestens 37.200 Personen fehlten in dieser Berufsordnung, um alle offenen Stellen besetzen zu können. Die zweitgrößte Lücke bestand bei den Elektroingenieuren mit 22.200 Personen und die drittgrößte bei den Sonstigen Ingenieuren mit 16.600 Personen. Große Veränderung gegenüber dem Vormonat ergaben sich bei den Sonstigen Ingenieuren mit einem Rückgang der Lücke um 900 Stellen oder 5,1 Prozent und den Maschinenund Fahrzeugbauingenieuren mit einem Rückgang um 400 Stellen oder 1,1 Prozent. Im Vergleich der Arbeitsmarktregionen verzeichnete Baden-Württemberg, wie bereits in den Vormonaten, mit 21.000 Personen die größte Lücke. Die zweitgrößte Lücke entstand in Bayern mit 17.800 Personen und die drittgrößte in Nordrhein-Westfalen mit 15.900 Personen. Die größte Veränderung zeigt sich in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit einem Rückgang der Lücke um 600 Stellen oder 14,3 Prozent auf 3.600. 5 Fazit Die Zahl der offenen Stellen für Ingenieure lag im Mai 2012 mit 109.200 zwar niedriger als in den beiden Vormonaten, erreichte damit aber immer noch den dritthöchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnung im August 2000. Die Arbeitslosenzahl sank gegenüber dem Vormonat deutlich um 2,9 Prozent auf 18.684, sodass eine Ingenieurlücke von 90.800 Stellen resultierte. Dies ist nach den beiden vorangegangen Monaten der dritthöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnung. Besonders betroffen von den herrschenden Ingenieurengpässen waren Unternehmen, die Maschinen- und Fahrzeugbau- sowie Elektroingenieure beschäftigen. Rund zwei Drittel der fehlenden Ingenieure entfielen auf diese beiden Bereiche. Regional betrachtet war Baden-Württemberg am stärksten betroffen. Über ein Fünftel der fehlenden Ingenieure entfielen auf diese Arbeitsmarktregion.

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012 11 Literatur BA Bundesagentur für Arbeit, 2012, Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitsmarktstatistik, Arbeitsmarkt nach Berufen - Deutschland (Klassifikation der Berufe 1988), Mai 2012, Sonderauswertung der Arbeitsmarktstatistik. Erdmann, Vera / Koppel, Oliver, 2009, Ingenieurmonitor: Fachkräftebedarf und -angebot nach Berufsordnungen und regionalen Arbeitsmärkten Methodenbericht, URL: http:// [Stand: 2011-11-30] IW-Zukunftspanel, 2009, 9. Welle, Januar 2009, Teildatensatz, Stichprobenumfang: 2.958 Unternehmen

In Kooperation mit Verein Deutscher Ingenieure e.v. Strategie & Kommunikation Stephan Berends Tel.: +49 (0) 211 62 14 2 76 berends@vdi.de Institut der deutschen Wirtschaft Köln Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik Dr. Wido Geis Tel.: +49 (0) 221 49 81-7 05 geis@iwkoeln.de Dr. Oliver Koppel Tel.: +49 (0) 221 49 81-7 16 koppel@iwkoeln.de