Medienerziehung im Kindergarten Entwicklung der medienbezogenen Problemwahrnehmungen und -bewältigungsstrategien von Erzieherinnen und Erziehern

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Transkript:

Medienerziehung im Kindergarten Entwicklung der medienbezogenen Problemwahrnehmungen und -bewältigungsstrategien von Erzieherinnen und Erziehern Ausschreibungsunterlagen und Projektbeschreibung Düsseldorf, 13. Mai 2005 Bitte beachten Sie unbedingt auch die Bedingungen für die Übersendung der Projektanträge auf der letzten Seite.

Nach 88 Abs. 4 Mediengesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (LMG NRW) gehört es zu den Aufgaben der LfM, die Veranstaltung, Verbreitung und Weiterverbreitung von Rundfunkprogrammen und Mediendiensten einschließlich neuer Programmformen und -strukturen regelmäßig wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Die Forschungsschwerpunkte orientieren sich dabei am Handlungsbedarf und am Erkenntnisinteresse der LfM. I. Allgemeines Die LfM hat durch ein formalisiertes Verfahren sicherzustellen, dass aus der Gesamtheit der eingegangenen Anträge eine sinnvolle Auswahl getroffen wird. Die folgenden Kriterien sollen eine Entscheidungshilfe für eine angemessene Beurteilung der Anträge darstellen. Anträge bzw. Antragsteller sollen die folgenden Anforderungen erfüllen: 1. Unabhängigkeit der forschenden Personen/Institutionen Die beantragenden Personen/Institutionen dürfen in den angegebenen Forschungsfeldern keine Eigen- oder Fremdinteressen vertreten, sondern müssen unabhängig sein. Die LfM berücksichtigt ausschließlich solche Anträge, die eindeutig nicht (auch) auf Verwertungsinteressen Dritter gerichtet sind. Diese Unabhängigkeit kann als gegeben angenommen werden, wenn die Anträge von Hochschulen, unabhängigen Forschungsinstitutionen, gemeinnützigen Vereinen o.ä. Einrichtungen gestellt werden. 2. Medienwissenschaftliche Kompetenz Antragsteller sollten im Bereich der Medien- und Kommunikationsforschung ausgewiesen sein und dieses durch ihre wissenschaftlichen Veröffentlichungen be- 2

legen können. Vorhandene forschungspraktische Erfahrungen und methodisches Wissen bzgl. der Untersuchungsgegenstände werden als Voraussetzung einer effizienten Forschung angesehen. Hierdurch sollen keineswegs interessante und jenseits traditioneller "Forschungspfade" angelegte innovative Untersuchungen noch nicht etablierter Wissenschaftler (-gemeinschaften) abgewiesen werden. 3. Integration bestehender Forschungsergebnisse Dem Forschungsgegenstand angemessen sollen beantragte Untersuchungen mit innovativen Ansätzen arbeiten. Das schließt jedoch im forschungsökonomischen Interesse nicht aus, bestehende Erkenntnisse und Forschungsergebnisse der Medienforschung zu integrieren bzw. für das Untersuchungsdesign zu verwenden. Ein Vergabekriterium ist deshalb auch, inwieweit neuere Forschungsergebnisse einbezogen werden. Aus der Gestaltung der beantragten Untersuchung, nicht jedoch aus gesonderten Kapiteln des Antrages zum Stand der Forschung, soll geschlossen werden können, ob der gegenwärtige Stand der Medienforschung in der Projektkonstruktion berücksichtigt wurde. 4. Methoden Die Vergabe hängt davon ab, ob die methodische Konzeption der Untersuchung dem jeweiligen Forschungsgegenstand angemessen ist. Wichtig ist deshalb eine genaue Auflistung der beabsichtigten Methoden. Bevorzugt gefördert werden im Einzelfall Projekte mit einer Kombination quantitativer und qualitativer Methoden. 5. Realisierung des geplanten Forschungsprojektes Erforderlich ist eine genaue Auflistung der berücksichtigten Untersuchungsschritte. Das Verhältnis zwischen Untersuchungsfragen und -aufbau muss in 3

sich schlüssig sein. Generell wird vorausgesetzt, dass die geplanten Untersuchungen auch faktisch realisierbar sind, besonders im Hinblick auf den zeitlichen und den finanziellen Rahmen. 6. Für die Vergabe von Projekten sind auch forschungsökonomische Gesichtspunkte von Bedeutung. Die LfM erwartet von den Projektnehmern keine Subordination wissenschaftlicher unter wirtschaftliche Kriterien. Forschungsaufwand, -ergebnisse und -etat müssen indessen in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Werden die der Untersuchung zugrunde liegenden Fragestellungen und die methodischen Vorgehensweisen als sinnvoll erachtet, so wird innerhalb dieser vorgegebenen Rahmenbedingungen nach dem Kriterium der Forschungsökonomie ausgewählt werden. Hiermit ist nicht nur die Höhe der beantragten Gelder gemeint. Der Begriff der Forschungsökonomie umfasst vielmehr die Verwendung der Gelder, die Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Untersuchungen und den Rückgriff auf eine bereits vorhandene forschungstechnische Ausstattung der Antragsteller (hierzu gehören z.b. Rechneranlagen und Erhebungsgeräte). II. Forschungsfragen Im Jahre 1996 hatte die Landesanstalt für Rundfunk NRW Frau Professor Six mit der Studie Medienerziehung im Kindergarten 1 beauftragt. Vor dem Hintergrund, dass Medien bereits in der Lebenswelt von Klein- und Vorschulkindern eine wichtige Rolle spielen, wurde im Rahmen der Studie analysiert, wie und in welchem Ausmaß Erzieherinnen in Kindergärten medienbezogene Probleme von Kindern und Anforderungen an die Medienerziehung wahrnehmen, wie sie mit ihnen umgehen und welche medienpädagogischen Leitvorstellungen sie präferieren. Darüber hinaus wurde die medienpädagogische Ausbildung von Erzieherinnen untersucht. 1 Six, Ulrike; Christoph Frey und Roland Gimmler: Medienerziehung im Kindergarten. Theoretische Grundlagen und empirische Befunde, Opladen 1998, LfR-Schriftenreihe Medienforschung, Bd. 28. 4

Die Forschungsergebnisse wurden Ende 1998 der Öffentlichkeit vorgestellt und haben sowohl in der Fachöffentlichkeit als auch auf Seiten der Politik eine kontroverse Debatte über das Thema ausgelöst. Die Studie belegte die Defizite und Probleme im Bereich der Praxis der Medienerziehung im Kindergarten sowie im Bereich der Ausbildung von Erzieherinnen. So hat die Studie gezeigt, dass die Entwicklung hinsichtlich der elektronischen Medien im Kindergartenbereich Mitte der neunziger Jahre weitgehend nicht wahrgenommen bzw. für die eigene pädagogische Arbeit ausgeblendet wurde. Viele Erzieherinnen waren nur unzureichend mit dem Begriff Medienerziehung vertraut und kannten den kindlichen Fernsehkonsum, seine Hintergründe und Auswirkungen nur wenig und hatten eine negative Einstellung zu Medien und zum kindlichen Umgang mit Medien. Dementsprechend wurde auch nur wenig Medienerziehung im umfassenden Sinne in den Einrichtungen praktiziert. Die Notwendigkeit von Medienerziehung wurde im Vergleich zu anderen Erziehungsbereichen (wie etwa Kreativitäts- oder Bewegungserziehung) als relativ unwichtig eingestuft. Daher wurden konkrete medienerzieherische Maßnahmen nur selten gezielt geplant und kaum praktiziert. Darüber hinaus konnte die Ausstattung der Kindergärten in Nordrhein-Westfalen mit elektronischen Medien zum Zeitpunkt der Erhebung als schlecht bezeichnet werden. Die Wissenschaftler der Studie kamen zu der Schlussfolgerung, dass die medienpädagogische Ausbildung insbesondere an den Einstellungen der Erzieherinnen zu den Medien ansetzen müsse. In der Ausbildung sollten umfassende Kenntnisse hinsichtlich des kindlichen Fernsehkonsums, seiner zugrunde liegenden Motive und Qualifikationen sowie seiner Auswirkungen vermittelt werden. Dabei sollten in der Ausbildung praktische, handhabbare Umsetzungsmöglichkeiten medienerzieherischer Leitvorstellungen unter Berücksichtigung der realen Situation im Kindergarten-Alltag thematisiert werden. Des Weiteren wurde im Rahmen der Studie eine verbesserte Ausstattung mit elektronischen Medien gefordert. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse hat die LfM gemeinsam mit dem Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit NRW von 1999 bis 2004 eine Fortbildungsinitiative zur Medienerziehung im Kindergarten und Hort durchgeführt, an der eine Vielzahl von Erzieherinnen teilgenommen hat. Zur Nachhaltigkeit des Projektes wurden auf der Basis der gemachten Erfahrungen von der LfM verschiedene 5

auf der Basis der gemachten Erfahrungen von der LfM verschiedene Materialien entwickelt und den Erzieherinnen zur Verfügung gestellt, wie z.b. die Broschüre Video, Compi & Co, ein Medienpädagogik-Kalender oder das Internetportal www.kita-nrw.de. Angeregt insbesondere durch die LfM-Studie haben darüber hinaus Trägerorganisationen sowie Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen unterschiedliche Initiativen entwickelt (Publikationen, Veranstaltungen, Änderungen von Ausbildungsstandards). Neun Jahre nach Durchführung der Studie gilt es nun, zu überprüfen, inwieweit sich die medienbezogenen Problemwahrnehmungen und -bewältigungsstrategien von Erzieherinnen geändert haben. Wurden die seinerzeit von Professor Six et all formulierten Schlussfolgerungen inzwischen bei den curricularen Vorgaben der Erzieherinnenausbildungen berücksichtigt und im Alltag von Kindergarten und Hort umgesetzt? In Anlehnung an die Studie Medienerziehung im Kindergarten soll zudem die aktuelle Situation unter Berücksichtigung der veränderten medialen Rahmenbedingungen mit Blick auf Computer und Internet erhoben werden. Darüber hinaus soll der Aspekt der Medienerziehung sozial benachteiligter Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund stärker in die Untersuchung eingebunden werden. Auch die Situation der Trägerinstitutionen ist bei der Untersuchung zu berücksichtigen. Inwieweit wirken sich die veränderten insbesondere finanziellen Rahmenbedingungen der institutionellen Träger auf die Umsetzung medienpädagogischer Maßnahmen aus? In Analogie zu der ersten Studie sollen folgende Themenbereich untersucht werden: 1. Medienerzieherische Ausbildung aus der Sicht von Erzieherinnen und Ausbildern einschließlich curricularer Rahmenbedingungen 2. Bedingungen für Medienerziehung auf Seiten der Kindergärten strukturelle Rahmenbedingungen der Institutionen Medienausstattung und -nutzung in den Kindergärten 3. Bedingungen für Medienerziehung auf Seiten der Erzieherinnen Soziodemographie und eigene Medienerfahrungen 6

Kenntnisse, Annahmen und Problemwahrnehmung zum Themenkomplex Kinder Medien Medienerziehung 4. Praxis der Medienerziehung im Kindergarten sowie medienpädagogische Elternarbeit Auf der Basis eines Vergleiches der Ergebnisse mit den Daten aus der Erzieherinnenbefragung 1996 bis 1998 sollen Schlussfolgerungen für weitere Handlungsbedarfe formuliert werden. Im Rahmen des Projektes soll überprüft werden, inwieweit die verschiedenen Maßnahmen und Initiativen, die seitens der LfM und anderer Institutionen durchgeführt wurden, zu einer stärkeren Implementierung von Medienerziehung im Kindergarten geführt haben. Für das Forschungsprojekt stehen bis zu 90.000,- (inklusive Mehrwertsteuer) zur Verfügung. Das Projekt soll eine Laufzeit von 12 Monaten nicht überschreiten. 7

Das detaillierte Projektkonzept sollte neben Ausführungen zu dem Methodendesign einen Zeit- und Kostenplan beinhalten. In dem Kostenplan ist die ggf. abzuführenden Mehrwertsteuer auszuweisen. Darüber hinaus ist dem Antrag eine 1- bis 2-seitige Zusammenfassung beizufügen. Ende der Ausschreibungsfrist ist Freitag, der 1. Juli 2005 (Datum des Poststempels). Anträge dürfen nicht per Fax oder per Email eingereicht werden. Anträge müssen unbedingt an die Postfach-Adresse der LfM geschickt werden. Für Rückfragen steht Ihnen bei der Landesanstalt für Medien NRW bis zum 27. Mai 2005 Mechthild Appelhoff unter der Tel.-Nr. 0211/77007-136 oder per E-Mail (mappelhoff@lfm-nrw.de) zur Verfügung. Ab dem 30. Mai 2005 richten Sie Ihre Anfragen bitte an Antje vom Berg unter der Tel.-Nr. 0211/77007-168 oder per E-Mail (avomberg@lfmnrw.de). Sollte das Projekt Ihr Interesse finden, übersenden Sie Ihre Unterlagen in einem verschlossenen Umschlag an folgende Anschrift: Landesanstalt für Medien NRW, Bereich Landesweiter Rundfunk/Medienkompetenz, Kennwort: Medienerziehung im Kindergarten, Postfach 103443, 40025 Düsseldorf. Bei persönlicher Übergabe können Sie den Projektantrag bei der Landesanstalt für Medien NRW unter der Adresse Zollhof 2, 40221 Düsseldorf, einreichen. Bitte geben Sie unbedingt das Kennwort an! 8