HOLZBAU Baustelle des Monats Neuer Schwung für den Holzbrückenbau Seite 44. TOP-THEMA Neue Regeln bei der Windsogsicherung.

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Transkript:

HOLZBAU Baustelle des Monats Neuer Schwung für den Holzbrückenbau Seite 44 TOP-THEMA Neue Regeln bei der Windsogsicherung Seite 10 STEILDACH Kirchensanierung mit Systemdämmung Seite 20 FLACHDACH Photovoltaik für flach geneigte Dächer Seite 27 HOLZBAU Holztafelbau im Waldland Seite 56

Unsere PowerPackages - inklusive Easy-In!

EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, Rüdiger Sinn, verantwortlicher Redakteur, an einer kürzlich installierten PV-Anlage in Pfullingen Foto: Bernd Fetzer Intelligente Dachsysteme Flachdächer Dachanschlüsse Wir machen jede Form mit! der 12. März 2011 wird sich in die Köpfe der Menschen genauso einbrennen, wie einst der 11. September 2001. Kurz nach dem atomaren GAU im Kernkraftwerk Fukushima titelte das Nachrichtenmagazin Spiegel: Fukushima 12. März 2011, 15,36 Uhr das Ende des Atomzeitalters. Wenn auch nicht überall in der Welt, in Deutschland laufen seit diesem Tag im März die Uhren anders. Und auch wenn manche Zeitungen zwei Monate nach der Katastrophe was leider wundert nur noch in Randspalten von dem atomaren GAU berichten, in Deutschland ruckt es seither gewaltig. Nur ein Beispiel ist die abrupte 180 - Wendung der Bundesregierung in Sachen Atomausstieg und der Wahlerfolg der Grünen in Baden-Württemberg. erschließen: Am 8. Juni öffnet die Messe Intersolar in München ihre Pforten, dort können Sie sich über neue Techniken informieren. Zudem haben wir in unserem Produkte Spezial Solar Neuigkeiten für Sie zusammengetragen und berichten in Fachbeiträgen über die Stromgewinnung vom Dach. Die Baustelle des Monats im Bereich Holzbau widmet sich Brückenbauwerken. Mehrere Unternehmer haben sich seit geraumer Zeit zusammengefunden und die Qualitätsgemeinschaft Holzbrückenbau e.v. mit dem Ziel gegründet, diese Technik nach vorne zu bringen. Beachtliches ist bereits entstanden und die Brücken aus dem Werkstoff Holz müssen den Vergleich zu Brücken aus herkömmlichen Werkstoffen (Beton oder Mit der Solartechnik besteht die Chance, einen lukrativen neuen Markt zu erschließen Was hat das nun alles mit Ihrem Fachmagazin für Zimmerer und Dachhandwerker zu tun? Eine ganze Menge schließlich sind Sie mit Ihrem Wissen und Ihrer Kompetenz auf dem Dach und an der Fassade prädestiniert und damit mitverantwortlich für den endgültigen Eintritt Deutschlands in das Solare Energiezeitalter. Neben anderen regenerativen Energien trägt die Photovoltaik (PV) ihren Teil dazu bei, dass Deutschland den Ausstieg aus der Atomkraft so schnell wie möglich vollziehen kann. Dabei wird es nicht nur um die Montage von PV-Anlagen gehen, sondern auch um die Beratung der Kunden. Falls Sie bislang noch wenig Berührungspunkte mit dieser Technik hatten, so besteht nun die große Chance, einen weiteren Markt zu Stahl) nicht scheuen. Wir stellen Ihnen in der aktuellen Ausgabe der dach + holzbau zwei Holzbrücken vor, die in den Niederlanden fast baugleich entstanden sind. Die futuristischen Bauwerke vereinen den modifizierten Werkstoff Holz mit Verbindungstechnologien aus dem Stahlbau. Lassen Sie sich davon überzeugen, was unser geliebter Werkstoff Holz so alles kann. Viel Freude beim Lesen und frohes Schaffen wünscht Ihnen 1 Der Spezialist für Flüssigkunststoff Lösungen mit Triflex sind besonders sicher. Selbst komplizierte Details und Anschlüsse werden nahtlos abgedichtet. Und das ohne Grundierung auf den meisten Untergründen. Bereits in weniger als einer Stunde ist die Abdichtung regenfest. Objektreferenzen aus über 30 Jahren beweisen die Qualität der Triflex-Systeme. Nutzen Sie diese Vorteile! Flüssigkunststoff-Abdichtungen für Flachdächer und Dachanschlüsse. info@triflex.de www.triflex.de

INHALT PANORAMA Meldungen 4 TOP-Thema Neue Regeln bei der Windsogberechnung 10 Werkstatt und Betrieb Mobile Auftragsverwaltung im Handwerk 14 10 Windsogsicherung: Neue Regelungen DACH Baustelle des Monats Walzbleieinsatz bei der Kirchensanierung 16 Baubericht Steildachsanierung einer Kirche in Dortmund 20 Ausführung und Montage Anforderungen an die flache Dachneigung 24 Photovoltaik auf flach geneigten Dächern mit 27 sicherer Rendite Mit der richtigen Befestigung viel Sonnenstrom 30 vom Solardach Flüssige Kunst für eine starke Dichtung 32 16 Walzbleieinsatz bei der Kirchensanierung 27 Viel Sonnenstrom vom flach geneigten Dach Praxistipp Leichtbauschornstein-Montage als Zusatzgeschäft 35 für den Dachhandwerker Produkte Dach 38 Produkte Spezial Solar 41 44 Holzbrückenbau im niederländischen Sneek Web-Service Audio Podcast, Interview Film Montageanleitung PDF Prospekt, usw.... Text Liste, Text, usw.... Diagramm Vergleich, Übersicht Foto Bilddokumentation... Tabelle Datenvergleich... Zeichnung Grundriss, Schnitt... 2 Praxistipp: Schritt für Schritt 53 zum neuen Fenster 62 Produkte Spezial: Maschinen

INHALT DELTA schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort. HOLZBAU Baustelle des Monats Holzbrückenbau im Venedig von Holland 44 Baubericht Holzfaserdämmstoff dämmt nachhaltig 48 Hölzernes Kinderparadies im Walschlund 50 Praxistipp Fenstermontage als Zusatzgeschäft für den Zimmerer 53 NEU Optimale Detailsicherheit an Dach- und Wandkonstruktionen! Ausführung und Montage Holztafelbau im waldreichen Pfälzer Wald 56 Produkte 59 Produkte Spezial Baumaschinen 62 IMPRESSUM 63 ZÜNFTIG Auf der Walz Völkerverständigung im Studium 64 Neuer Schwung für den Holzbrückenbau Neue Regeln bei der Windsogsicherung Kirchensanierung mit Systemdämmung Photovoltaik für flach geneigte Dächer Titelbild: Dachhandwerker beim Installieren von PV-Modulen (Cenpac) des Herstellers Centrosolar PREMIUM-QUALITÄT DELTA -LIQUIXX Zum schnellen, luftdichten Anschluss. Passgenau und diffusionsfähig. DELTA -LIQUIXX sorgt dafür, dass Zangen, Antennenmaste, Dunstrohre, Dachfenster, Kabel, Rohre und andere schwierige Dachdetails sicher an Luft- und Dampfsperren angeschlossen werden. 1 Schornstein 2 Antennenmast 3 Zange Pastöse Funktionsbeschichtung Ideal bei Sanierung und Neubau. Problemlos mit dem Pinsel zu verarbeiten. Holztafelbau im Waldland Foto: Centrosolar 3 Dörken GmbH & Co. KG 58311 Herdecke Tel.: 0 23 30/63-0 Fax: 0 23 30/63-355 bvf@doerken.de www.doerken.de Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe

Basisdaten zum Metropol Parasol Bauherr Stadt Sevilla, Spanien Architektur J. Mayer H., Berlin Generalunternehmer Sacyr S.A.U. Tragwerksplanung und Haustechnik Arup, Berlin & Madrid Ingenieurholzbau und Detailplanung Finnforest 3000 Knotenpunkte halten den Schirm Das Tragverhalten der Metropol Parasol Struktur hängt von den mehrw als 3000 Knotenpunkten ab, die die Kerto-Elemente miteinander verbinden. Dafür wurde eine stahlbaumäßige Verbindung entwickelt, die auf die Kraftübertragung durch eingeklebte Gewindestangen setzt. Holzbau in Vollendung Metropol Parasol in Sevilla eröffnet Im Jahr 2004 gewann das deutsche Architekturbüro Jürgen Mayer H. den Wettbewerb zur Neugestaltung der Plaza de la Encarnación in Sevilla. Ende März wurde nun eine der weltgrößten Holzskulpturen fertig gestellt. Das Metropol Parasol, ein urbanes Zentrum, wurde aus Furnierschichtholz gefertigt. Das Bauwerk stellt eines der visionärsten und spannendsten städtebaulichen Projekte in Europa dar und wird zweifellos ein neues Wahrzeichen der Stadt werden. Metropol Parasol, mit seinen sechs miteinander verwachsenen Schirmen, ist eines der weltgrößten Holzgebäude. Die komplexe Holzkonstruktion erreicht eine Höhe von 28 Meter und bedeckt eine Fläche von 11 000 Quadratmeter. Das Untergeschoß beherbergt ein archäologisches Museum, das Erdgeschoß wird als Markthalle genutzt und die erhöhte Platzebene bietet Raum für Veranstaltungen. Ganz oben, zwischen den Trägern der Parasolschirme, wird ein 300 m² großes Restaurant einziehen. Auf dem Dach bietet ein öffentlich zugänglicher Rund-Steg einen herrlichen Blick über die Dächer von Sevillas Altstadt. Metropol Parasol ist eine hoch komplexe Konstruktion aus Furnierschichtholzelementen, die völlig neue Maßstäbe im Ingenieurholzbau setzt. Extrem große Abmessungen, ein dreidimensionales Tragwerk und die Vielzahl der unterschiedlichen geo- 4 metrischen Formen waren große Herausforderungen, sowohl für den Einsatz von Holz, als auch für das Ingenieurwesen, sagt Mika Kallio, Leiter des Geschäftsbereichs Bauprodukte bei Finnforest. Die hölzerne Megastruktur besteht aus verklebten Kerto-Q Furnierschichtholzelementen (Hersteller Finnforest), die in einem Raster von 1,5 x 1,5 Meter angeordnet sind. Die Größe der Einzelteile ist an die jeweilige Lastsituation angepasst. Die Dicke der Holzscheiben variiert von 68 mm bis 311 mm. Das größte Bauteil der rund 3400 Einzelelemente misst 16,5 m Länge, 3,5 m Breite und ist 140 mm dick. Aber nicht alles ist bei dem futuristischen Bauwerk aus Holz. Die Fundamente und Fotos: Finnforrest zylinderförmigen Aufzugstürme unterhalb des Panorama-Restaurants bestehen aus Beton, die Decke über dem Museum ist als weitgespannte Stahl-Beton-Verbundstruktur konstruiert, ebenso die Plattform in 21,5 m Höhe für den Restaurantbereich. Die Einzelteile der Gitternetzstruktur bestehen vornehmlich aus Kerto-Q-Furnierschichtholz. Sie wurden millimetergenau von einem CNC-Roboter ausgeschnitten, und mit Bohrungen und Ausschnitten für die Verbindungsmittel versehen. Neben vielen CNC-Arbeiten waren einige Arbeitsschritte auch Handarbeit. Zum Beispiel die 35000 Bohrungen für das Einkleben der rund 70 cm langen Gewindestangen, die Teil der Verbindungstechnik sind. Der Metropol Parasol hat kein geschlossenes Dach und muss daher auf andere Art gegen Witterungseinflüsse geschützt werden. Um diese Anforderung zu erfüllen, wählte der Architekt ein neuartiges Holzschutzprinzip. Zum Schutz vor Feuchtebelastung wurde das frei bewitterte, kesseldruckimprägnierte Holz mit einer wasserdichten, aber diffusionsoffenen 2 bis 3 mm dicken 2-Komponenten-Polyurethan- Beschichtung versehen. Web-Service www.bauhandwerk.de Im Internet finden Sie im emagazin der dach+holzbau weitere Bilder des Metropol Parasol.

Meldungen PANORAMA Messbar besser planen Die vom Schraubenhersteller Heco entwickelte Bemessungssoftware Calculation Software 2.0 (HCS) bietet Planern und Statikern die Möglichkeit, Dübel, Geländer, Aufsparrendämmungen und diverse Holzverbindungen oder -verstärkungen interaktiv zu bemessen. So können Haupt-Nebenträgeranschlüsse, Auflagerverstärkungen, Druckverstärkungen, Aufdoppelungen von Balken sowie allgemeine Holzanschlüsse übersichtlich berechnet werden. Dabei können die wichtigsten Bemessungen, wie etwa die Aufsparrendämmung oder Holzbaubemessung, dreidimensional angezeigt werden. Der Nutzer kann somit die Anwendung nicht nur von allen Seiten, son- dern auch von innen betrachten und beispielsweise die Setztiefe der Schrauben nachvollziehen. Bei der Aufsparrendämmung bietet die Software zudem diverse Befestigungsvarianten für druckfeste und weiche Dämmstoffe an. Ein besonders hilfreiches Tool für die Aufsparrendämmung ist das Eingabefeld Belastung. Dahinter verbirgt sich eine Schnee- und Windlastzonen-Karte für Deutschland zur automatischen Berechnung der Belastung auf Basis der regionalen Wind- und Schneeverhältnisse. Für Transparenz und Übersichtlichkeit sorgen zudem Ergebnisübersichten und vermaßte Einbauzeichnungen. Alle erforderlichen Informationen sind tabellarisch und grafisch aufbereitet. Darüber hinaus stehen die Bemessungsgrundlagen, Gleichungen und Zwischenergebnisse zur Verfügung. Informationen zur HCS 2.0, zum kostenlosen Download oder zu den Bestellmöglichkeiten auf CD-Rom sind im Internet unter www.heco-schrauben.de erhältlich. Screenshot: Heco BAUTECHNIK SIE HABEN BESTIMMT NICHT IHREN MEISTER GEMACHT, um mit Amateuren zu arbeiten. Dachdecker sind Spezialisten auf vielen Gebieten: Sie sind sowohl Dichtungsprofis als auch Solar- und Brandschutzexperten. Doch bei all den Kompetenzen sind sie vor allem eins: Handwerker. Für Dachabdichtungen aus einem Guss geben wir Ihnen das bestmögliche Werkzeug und unterstützen Sie mit hochwertigsten Problemlösern, die Ihre Arbeit nicht nur einfacher, sondern auch einfach professioneller machen. Erfahren Sie mehr über die Kunst des perfekten Abdichtens: www.wolfin.de

PANORAMA Meldungen Mit der Solarbranche in die Energiezukunft Der Energiehunger der Welt ist unverändert hoch und steigt voraussichtlich mit der Entwicklung einstiger Schwellenländer weiter. Nicht erst nach dem verheerenden GAU in Fukushima boomt die Photovolta- Der Intersolar Award 2011 Gemeinsam mit dem Bundesverband für Solarwirtschaft e.v. (BSW-Solar) verleihen die Veranstalter der Intersolar Europe zum vierten Mal in Folge den Intersolar Award. Der Preis wird am 8. Juni 2011 im Rahmen eines Festaktes in den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie, sowie der Kategorie PV Produktionstechnik an die innovativsten Unternehmen der Branche vergeben. Aktuelle Trends und neue Produkte stehen auch im Mittelpunkt der Neuheitenbörse in Halle B2. Hier stellen Aussteller in fünfzehnminütigen Vorträgen ihre Innovationen vor und stehen anschließend für Diskussionen zur Verfügung. ik-branche. Der Solarmarkt ist ein internationaler Wachstumsmarkt, das hat sich auch auf die Messe Intersolar Europe in den letzten Jahren deutlich ausgewirkt. In Deutschland wurde die erwartete Neuinstallationsleistung von 7000 MW p (siehe Grafik) im letzten Jahr sogar noch übertroffen. Doch es zeigen sich auch Probleme: Bei jeder Installation ist darauf zu achten, dass die Anlage korrekt montiert wird und einen sicheren sowie wirtschaftlichen Betrieb erlaubt. Das nötige Fachwissen ist eine Sache der Aus- und Weiterbildung, die auf keinen Fall vernachlässigt werden darf und gerade für das Zimmererund Dachdeckerhandwerk gibt es hier noch Nachholbedarf. Denn in der Solartechnik gilt das Gleiche wie in anderen technischen Berufen: Die Produkte werden ständig weiterentwickelt und nicht nur die Module selbst, sondern auch die Montagevorrichtungen. Gerade damit sollte sich der Handwerker intensiv befassen. Die Intersolar Europe wird vom 8. bis zum 10. Juni 2011 auf dem Gelände der Neuen Messe München erneut mehr Fläche als auf der Vorveranstaltung beanspruchen. Geplant ist in- zwischen eine Ausstellungsfläche von 165 000 m 2 in nun insgesamt 15 Messehallen. Die Veranstalter rechnen mit rund 2000 Ausstellern. Erstmalig findet die Sonderschau PV Energy World, die sowohl die Möglichkeiten der Geplante Hallenbelegung solaren Netzintegration thematisiert (Einspeisung des Solarstroms in das bestehende Stromnetz) und die Speicherung des Solarstroms, als auch den Energiemix der Zukunft in Deutschland und die Rolle der Photovoltaik vorstellt. Die Photovoltaik wird, entsprechend ihrer derzeitigen Marktbedeutung, auch in diesem Jahr wieder den größten Teil der Fläche für sich beanspruchen. Zellen und Module werden in den Halle A1 bis A4, die PV-Produktionstechnik in A5 und Wechselrichter sowie die PV-Systemtechnik vor allem in den Hallen A6 und B4 bis B6 zu sehen sein. Die Solarthermie wird überwiegend in der Halle B1 aber auch in den Hallen B2 und B3 unterkommen, wo zudem weitere PV-Systemanbieter und Großhändler ihre Messestände haben. In den Hallen C2 bis C4 sind Themen wie Montage- und Nachführsysteme, Komponenten und Installationszubehör zu finden. Merkblatt zum Download Foto: Verband Holzfaser Dämmstoffe (VHD) Unterdeckplatten aus Holzfaserdämmstoffen stellen in vielen Bauvorhaben die regensichernde Zusatzmaßnahme im Dachbereich dar. Welche Anforderungen die Platten zu erfüllen haben, regelt ein neues Merkblatt der Verbände BDF, DHV und VHD. Professionelle Bauhandwerker und Holzbautechniker erfahren in dem Merkblatt unter welchen Bedingungen Unterdeckplatten aus Holzfasern als regensichernde Zusatzmaßnahme im Dachbereich verwendet werden dürfen. Das Merkblatt nimmt Bezug auf die relevanten Bestandteile des Regelwerks des Zentralverbands des deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). Interessierte Bauhandwerker können die praxisrelevanten Informationen von der Website www.holzfaser.org aus dem Downloadbereich als PDF herunterladen. 6

Meldungen PANORAMA Kongress in Bremen: Holzhäuser für Kindergärten und grüne Ideen Maßgeschneiderte Lösungen für Neubau und Sanierung Anlässlich des gemeinsamen Bundeskongresses Anfang Mai in Bremen übergaben Spielhäuser aus Holz: Bei der Übergabe der der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks und Holzbau Deutschland Schneider (ZVDH), v.l.n.r. Karl-Heinz an den Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen zwei handgefertigte Spielhäuschen für Deutschland), Bürger- Ullrich Huth (Holzbau zwei Bremer Kindergärten. Damit wollten meister Jens Böhrnsen die Verbände die Familienfreundlichkeit des sowie Hans-Hermann Handwerks demonstrieren und auch ein Bellmer (Obermeister politisches Zeichen setzen. Wir brauchen der Zimmererinnung) Nachwuchs, die Kinder von heute sind die und Lutz Detring (Obermeister der Dachdecke- Fachkräfte von morgen, sagte Karl-Heinz Schneider (Präsident des ZVDH). rinnung) Holz ist durch seine Flexibilität und Vielfältigkeit ein Baustoff mit Zukunft, sagte land Foto: Holzbau Deutsch- Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland und bezeichnete die Spielhäuschen als erste Möglichkeit für Kinder, im Haus aus Holz zu wohnen und zu spielen. Auf dem dritten Bundeskongress in Bremen konnten die Teilnehmer dann an zwei Tagen aus einem reichen Seminarangebot an Technikthemen und Themen zur Unternehmensführung wählen. Besondere Aufmerksamkeit bekam gleich zu Beginn der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin. Bei der Podiumsdiskussion mit Ullrich Huth und Karl-Heinz Schneider wurden natürlich Themen wie Bauen mit Holz und energieeffiziente Bauen behandelt. Hier kommt dem Handwerk in Zukunft eine besondere Bedeutung zu, sagte Trittin. Wenn man den Klimaschutz ernst nimmt ist hier noch einiges zu tun und für Sie noch einiges zu holen, war sich der Grünen-Politiker sicher. Noch nicht ganz auf der Grünen-Linie waren Huth und Schneider beim notwendigen Wandel in der Energieversorgung. Im Hinblick auf die Versorgungssicherheit solle dieser nicht überstürzt ablaufen, sagten die Verbandschefs. Trotzdem zeigte die Podiumsdiskussion auch, dass das Handwerk mit der Politik der Grünen kann. Vor 25 Jahren hierin waren sich die Diskutanten einig hätte es ein solches Zusammentreffen zwischen Handwerk und der Grünen-Partei noch nicht gegeben. 7 Ein ungedämmtes Dach über ausgebautem Wohnraum, die Abdichtung der Bauanschlussfuge, die Anbindung von Dampfbremsen an Ziegel und Beton, ein überputzbares Klebeband usw. Sie haben die Anforderung - wir haben die und das WWW.ISOCELL.AT

PANORAMA Meldungen Wichtige Änderung zur Windsogsicherung viele Programme im Netz Planer und Dachdecker müssen seit dem 1. März 2011 das geänderte Regelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) zu beachten. Das Regelwerk entspricht dem Status einer anerkannten Regel der Technik und ist deshalb verbindlich (Lesen Sie dazu auch das Top-Thema auf Seite 10). Foto: Erlus Neue Sturmklammern von FOS Wichtig ist, dass bisher übliche Klammern entsprechend den neuen Fachinformationen nur noch bedingt verarbeitet werden dürfen. Der Hersteller empfiehlt deshalb, bei der Ausschreibung und beim Einkauf unbedingt auf die aktuelle Zuordnung zu achten. FOS bietet für diesen Zweck ein Handbuch für Verarbeiter und Planer, mit Hintergrundinformationen und Beispielen zur Berechnung. Das Handbuch wird im Internet zum Nachschlagen bereitgestellt oder kann direkt bei FOS als gedruckte Version bestellt werden. Mit einem Berechnungstool im Internet (www.fos.de) kann eine Einzelfallberechnung durchgeführt werden. Dem Nutzer werden dort die zugeordneten Klammern für die ausgewählte Dachpfanne angezeigt. Zusätzlich erfährt der Nutzer, ob und wie in welchem Dachbereich geklammert werden muss, wie groß die einzelnen Dachbereiche sind und wie viele Klammern für die jeweiligen Dachbereiche benötigt werden. Aus den Daten wird ein ausführliches Klammerschema inklusive genauer Dachbereichseinteilung und der jeweiligen Klammerstückzahlen pro Dachbereich angezeigt. Dieses Ergebnis kann als pdf abgespeichert oder ausdruckt werden. Windsogsicherungsprogramm bei Braas online Auch Braas hat sein Windsogberechnungs-Programm an die Vorgaben des neuen ZVDH- Regelwerks angepasst. Es steht ab sofort unter www. braas.de (dann unter für Profis / Planungsgrundlagen klicken) online. Das Windsogberechnungs-Programm bietet eine schnelle und einfache Ermittlung der erforderlichen Windsogsicherung für das Tagesgeschäft. Berechnungstool und neue Sturmklammern Die Erlus AG bietet als Dienstleistung unter www.erlus.de/ windsogsicherung die Berechnung der vorgeschriebenen Screenshot: Braas Anzahl der Sturmklammern für alle Dachbereiche an. Zur Festlegung der Windlastzone muss zu Beginn der Berechnung die Postleitzahl des Bauprojektes angegeben werden. Die Form des Daches (Walm-, Sattel- oder Pultdach) spielt zur Berechnung ebenso eine Rolle wie die Gebäudehöhe, die Dachneigung, die Giebelbreite und die Trauflänge. Am Ende der Berechnung steht die Anzahl der notwendigen Sturmklammern für die vier Dachbereiche Ortgang/ Grat/Walm/ Kehle, Innenbereich, Traufe und First/ Pultabschluss. Mit den Edelstahl-Klammern uno und duo hat Erlus zudem gleich noch die passenden Sturmklammern zur Windsogsicherung auf den Markt gebracht. Die Sturmklammern passen für die Lattungen 24/48, 30/50 und 40/60. www.wikiwood.eu Die Online-Datenbank www.wikiwood.eu das Lexikon der Holzbranche hat einen neuen Namen (vorher Holzdatenbanken. de) und kann auch mehr. Die Zahl der Beiträge wurden um 60 Prozent auf nun 373.600 gesteigert, die Suchergebnisse präzisiert und das Branchenspektrum um Dokumente aus dem Forstbereich erweitert. Künftig werden verstärkt auch Volltexte verfügbar gemacht. WikiWood.eu entwickelt sich täglich weiter, um auch klein- und mittelständischen Betrieben Fachinformationen jederzeit verfügbar zu machen. Angestrebt wird eine Internationalisierung: Das Suchportal soll über ein EU- Projekt auch in andere Sprachen verfügbar sein, um sich als europäisches Portal für Fachinformationen für den Holz- und Forstbereich zu etablieren. Alle in WikiWood.eu eingebundenen Texte werden über die automatische Zuordnung von Fachbegriffen aus dem bei weitem größten deutschsprachigen Forst- und Holzthesaurus recherchierbar gemacht. Dieser Thesaurus enthält schon jetzt über 40 000 verlinkte Fachbegriffe. 8

Meldungen PANORAMA dach+holzbau und Mafell prämieren zünftigen Lesestoff Die Zeitschrift dach+holzbau und der Werkzeughersteller Mafell präsentieren und prämieren lesenswerte Geschichten von Gesellinnen und Gesellen auf der Walz. Wir möchten damit die Tradition unterstützen und den Handwerkern auf der Walz eine Plattform geben, um ihre Erlebnisse mit anderen zu teilen, betont Ralf Kohler, Leiter Gesamtvertrieb und Marketing der Mafell AG. Der Weltmarktführer für handgeführte Zimmereimaschinen wird deshalb mit der dach + holzbau Redaktion von den interessantesten Beitrag mit der universellen Mafell-Tauchsäge MT 55 cc mit umfangreichem Zubehör im Wert von 500,- Euro prämieren. Die eingereichten Text- und Bilddateien werden von einer Redaktion bewertet, der Lesestoff wird für die Veröffentlichung in der Rubrik Zünftig bei dach+holzbau und in der gleichnamigen Rubrik auf der Website www.mafell.de redaktionell bearbeitet. Informationen zur Teilnahme sind bei der der Messe LIGNA bei Mafell in Halle 15, Stand E14 - F18, erhältlich. Informationen, Anmeldungen und Beiträge bitte an: Zünftiger Lesestoff c/o LässingMüller Public Relations GmbH Gerokstraße 6 70188 Stuttgart Telefon 0711/248922-179 zuenftig@lmpr.de Zimmerleute am Messestand von Mafell: nicht nur hier gibt es interessante Geschichten, berichtenswertes gibt es auch auf der Walz. Senden Sie uns Ihre Geschichte Foto: Mafell

PANORAMA TOP-Thema Immer häufigere und kostspieligere Sturmschäden ließen die Anforderungen an die Windsogsicherung steigen Foto: Wienerberger / Koramic Windsogsicherung neu geregelt Seit März 2011 gilt die ZVDH-Fachinformation Windlasten auf Dächern mit Dachziegel- und Dachsteindeckungen. Daraus ergibt sich eine erheblichen Verschärfung der Anforderungen sowie unter anderem eine neue Einteilung der Dachbereiche und neue Klammerkategorien. Von Jürgen Henrich, Dirk Kühne und Gerard Halama Aktuelle Windzonenkarte von Deutschland Grafik: Wienerberger / Koramic 10 Die neue Fachinformation des ZVDH setzt die erhöhten Anforderungen an die Sturmsicherung von geneigten Dächern um, die aus der Neuauflage der DIN 1055, Teil 4, Ausgabe März 2005, erwachsen. Die neuen Regelungen basieren auf einer veränderten Windzonenkarte, diese unterteilt Deutschland in vier Zonen. Davon grenzen die Windzonen zwei, drei und vier an die Küsten der Nord- und Ostsee. Aus diesem Grund ist für diese Bereiche neben der Kategorie Binnenland landeinwärts ein 5 km breiter Küstenstreifen als höher belastete Zone Küste und Inseln der Ostsee definiert. Bei der Bestimmung einer Windzone hilft die CD-Fasssung der ZVDH-Fachregel, die Internetseite des Deutschen Instituts für Bautechnik (www.dibt.de) oder die Internet-Rechentools der Dachziegelhersteller, zum Beispiel www.sturmfix.de. Die starken Kleinen Bei der baupraktischen Umsetzung der neuen DIN 1055, Teil 4, sind für kleinformatige, überlappend verlegte Bauteile wie beispielsweise Dachziegel oder Dachsteine abweichende Regelungen maßgebend. Die Veränderungen der Lastannahmen durch den ZVDH beruhen auf der Erkenntnis, dass sich kleinformatige Deckmaterialien im Falle eines Sturms geringfügig anheben und durch die entweichende Luft der Windsog erheblich reduziert wird. Je dichter, umso günstiger Wie weit die Windlasten bei kleinformatigen Deckmaterialien reduziert werden können, hängt von der Deckunterlage ab. Es wird unterschieden nach Dächern mit geschlossener Deckunterlage und / oder durchströmungshemmender Schicht (zum Beispiel ausgebaute Dachgeschosse) mit einem Reduktionsfaktor von 0,5 und nach Gebäuden mit Unterspannungen und ohne durchströmungshemmende Schichten (zum Beispiel nicht ausgebaute Dächer) mit einem ungünstigeren Reduktionsfaktor von 0,625. Neue Höhenstaffeln und Dachbereiche: Die Windlast hängt von der Firsthöhe ab. Die Höhen- Staffelungen gelten jetzt bis zehn, bis 18 und bis 25 Meter. Unterschieden werden drei grundlegende Dachformen: Sattel-, Walm- und Pultdach. Alle anderen Dachgeometrien, zum Beispiel Mansard- und Zeltdächer oder zusammengesetzte Dächer (Winkelbunga- Neue Vokabel: Dachziegel-Klammer-Kombination Der alte Regelwerksteil sah nur eine Klammerbemessungslast vor. Sie betrug für alle bekannten Klammern 150 Newton. In den neuen Klammerkategorien ist nicht allein die Tragfähigkeit der Klammer, sondern die der jeweiligen Dachziegel-Klammer-Kombination definiert. Es wird unterschieden zwischen: K-I: R d,f 125 Newton, K-II: R d,f 175 Newton, K-III: R d,f 250 Newton sowie einer Biber-Klammergruppe: B-I: R d,f 70 Newton. Ermittelt wird der Verklammerungsgrad der jeweiligen Kombination aus Dachstein / Dachziegel und Klammer. Dabei bedeutet 1:1, dass jeder Dachziegel, 1:2, jeder zweite, 1:3 jeder dritte und 0 kein Dachziegel oder Dachstein geklammert werden muss.

TOP-Thema PANORAMA Neue und alte Regelung der Dachbereiche am Satteldach Zeichnungen: Wienerberger/Koramic Neu low), lassen sich aus diesen Dachgeometrien ableiten. Ebenfalls neu in der Fachinformation ist die Einteilung der Dachbereiche für die Sturmsicherung. Ein Satteldach wird in vier Bereiche unterteilt: Ortgang-, Innen-, Trauf- und Firstbereich (siehe Zeichnung). Bei einem Walmdach sind es die Bereiche Grat- und Walm, Innen, Traufe und First. Die gleiche Logik greift für das Pultdach (Ortgang, Innen, Traufe und Pultabschluss). Den jeweiligen Bereichen sind in den Tabellenwerken der Fachinformation Nummern zugeordnet. Eine 1 steht je nach Dachgeometrie für Ortgang- oder Gratbereich beziehungsweise Walmfläche. Eine 2 steht für den Innenbereich, eine 3 für den Traufbereich und eine 4 für den Firstbereich oder den Pultabschluss (siehe Zeichnung Seite 12). Neue Größen der Dachbereiche Die Breite der Traufbereiche (3) und der Firstbereiche (4) beträgt 1/8 der Trauflänge (mit Dachüberständen) oder 1/8 der zweifachen Gebäudehöhe. Es gilt der kleinere Wert von beiden. Die Breite der Ortgangbereiche (1) beträgt 1/8 der Giebellänge im Grundriss Alt (mit Dachüberständen) oder 1/8 der zweifachen Gebäudehöhe. Der Ortgangbereich muss dabei immer mindestens 1,5 Meter oder breiter sein. Unterschieden werden drei Dachformen, alle anderen leiten sich aus diesen Dachgeometrien ab Alle Dachdeckungen rund um Dachdurchbrüche, ob Gaube oder Schornstein, die höher als 0,35 und breiter als 0,5 Meter sind, gehören zum höchsten Beanspruchungsbereich (1). Die Breite dieser Dachbereiche entspricht der Hälfte der maximalen Breite des Durchbruches, mindestens jedoch ein, maximal zwei Meter. Kehlbereiche sind zu beiden Seiten mindestens einen Meter breit zu klammern. Die neue Fachinformation unterscheidet zwischen dem vereinfachten Nachweis per Tabellenwerk und dem Einzelnachweis per Rechengang. Der vereinfachte Nachweis per Tabellenwerk, der für Gebäudestand- 8

PANORAMA TOP-Thema Neue Dachbereiche am Walmdach Zeichnungen: Wienerberger/Koramic Alle Dachflächen mit Dachdurchbrüchen werden behandelt wie der am höchsten beanspruchte Dachbereich (1) Die Sturmfix-Klammer von Wienerberger Foto: Wienerberger / Koramic orte bis 800 Meter Höhe über Normalnull gilt, verwendet pauschal 40 kg/m² für das Flächengewicht der Deckung und Mindestwerte für die Dachziegel- / Klammerkombination. Der rechnerische Einzelnachweis ist dem tabellarischen Nachweis vorzuziehen, weil er nicht nur schneller, sondern vor allem genauer und wirtschaftlicher ist. Im Einzelnachweis wird unter anderem das exakte, meist höhere Flächengewicht der Dachziegel angesetzt. Darüber hinaus gilt der Einzelnachweis (mit Erhöhungsfaktor) auch für Gebäudestandorte bis 1100 Meter über Normalnull. Das Rechenprogramm MF Steildach mini bietet der ZVDH auf seiner Fachregel-CD an. Mit Istwerten im Vorteil Klammerhersteller und Dachziegelindustrie bieten ihre Berechnungsprogramme im Internet an. Die Rechentools der Industrie besitzen einen entscheidenden Vorteil. Sie arbeiten mit den tatsächlichen Ist-Werten der Abhebewiderstände der Dachziegel-Klammer-Kombinationen, die im Rahmen der Prüfungen nach DIN EN 14437 ermittelt wurden. Mit den höheren Ist-Werten kann per Einzelnachweis fast immer ein günstigerer Verklammerungsgrad errechnet werden. Beispiel: Eine K-III-Klammer mit einem Abhebewiderstand von 250 Newton kann im Test beispielsweise einen Ist-Wert von 400 Newton erreicht haben. Dieser höhere Wert erlaubt im Einzelnachweis einen entsprechend günstigeren Verklammerungsgrad. Die Internetseite www.sturmfix.de ist online Wienerberger installierte für die neue Fachinformation eine eigene Internetseite. Unter www.sturmfix.de finden Verarbeiter und Planer alles Wissenswerte rund um das Thema Windsogsicherung. Als weiterer Service steht zur kostenlosen Nutzung ein Koramic-Berechnungstool zur Verfügung, mit dem schnell und unkompliziert per Einzelnachweis der erforderliche Verklammerungsgrad ermittelt werden kann. Dies führt besonders bei den mit dem Befestigungssystem Sturmfix ausgestatteten Koramic- Dachziegeln oft zu einem niedrigeren und damit wirtschaftlicheren Verklammerungsgrad. Das Programm zur Berechnung des Einzelnachweises, welches beispielsweise Wienerberger / Koramic im Internet auf der speziellen Internetseite www.sturmfix. de anbietet, ist auf das Wesentliche reduziert und auf leichteste Bedienung ausgerichtet. Nach der Eingabe des gewünschten Dachziegelmodells, der Auswahl der vorgeschlagenen Klammer und der Windzone werden zum Beispiel für ein Satteldach nur noch die Dachneigung, die Firsthöhe, die Gebäudebreite und -länge jeweils mit Dachüberstand abgefragt. Ein Profi benötigt für den Nachweis weniger als eine Minute. Für die Mitarbeiter auf dem Dach oder das Kundengespräch lässt sich ein PDF-Dokument ausdrucken. Es enthält alle wichtigen Daten sowie eine übersichtliche Zeichnung der zu verklammernden Dachbereiche. Die Internet-Rechentools stellen sicher, dass sich die vorab befürchtete Komplexität der Neuerungen relativiert und die neue Fachinformation in der Praxis schnell und fehlerfrei umgesetzt werden kann. Bei Unklarheiten ist der Fachplaner gefragt Nur wenige Dächer sind von den neuen Regelungen nicht erfasst. Dazu gehören Bauten mit Standorten über 1100 Meter über Normalnull, Dächer auf den Inseln der Nordsee, Gebäude mit Höhen über 25 Meter, Bauten in Kamm- und Gipfellagen und in exponierten Lagen aus Erfahrung (zum Beispiel Schluchtenbildung, Flughafeneinflugschneisen). Außerdem gehören dazu Scheunen mit von unten sichtbarer Ziegeldeckung. Sofern der Verarbeiter nicht auf einen Fachplaner zurückgreifen möchte, empfiehlt sich der Einbau einer geschlossenen Deckunterlage aus einer Schalung mit einer Unterdeckbahn oder Holzfaser-Unterdeckplatten. Wer für einen dieser wenigen Sonderfälle einen Fachplaner sucht, kann sich unter anderem an seinen bevorzugten Dachziegelhersteller wenden. Autoren Dipl.-Betriebswirt Jürgen Henrich ist Leiter des Produktmanagements bei der Wienerberger GmbH, Dirk Kühne ist Keramiktechniker im Produktmanagement/Dachtechnik bei der Wienerberger GmbH und Dipl.-Ing. Gerard Halama ist Baufachjournalist und Leiter eines Büros für Fachpublizistik in Bremen. 12