Luftrechtliche Grundlagen für den Modellflugsport. Urheber: Christian Walther

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Transkript:

Luftrechtliche Grundlagen für den Modellflugsport

1 Abs. 1 LuftVG Magna Charta des Luftrechts Fliegen: Die Nutzung des Luftraums durch Luftfahrzeuge ist frei. Beschränkungen nur möglich durch: das LuftVG selbst oder die zur Durchführung des LuftVG erlassenen Rechtsvorschriften, insb. LuftVO und LuftVZO im Inland anwendbares internationales Luftrecht

BGB Allgemeines Zivilrecht Landen und Starten: Die Nutzung der Erdoberfläche durch Luftfahrzeuge richtet sich u.a. auch nach den allgemeinen Regeln des Zivilrechts (BGB). Das Landen und Starten eines Flugmodells stellt keinen sog. Gemeingebrauch eines Grundstücks dar, den ein Eigentümer generell hinnehmen muss. Damit wird vielmehr eine sog. Sondernutzung des Grundstücks verwirklicht, die einer Erlaubnis des Eigentümers bedarf.

1 LuftVG, 1 Abs. 1 Nr. 8 LuftVZO Definition Flugmodell Luftfahrzeuge bemannte Luftfahrzeuge unbemannte Fluggeräte Flugmodelle für Sport & Freizeit Unbemannte Luftfahrtsysteme Abgrenzung für alle andere Zwecke

19 Abs. 3 LuftVZO n.f. Neue Beschriftungspflicht Beschriftungspflicht für alle unbemannten Fluggeräte Ab einer Startmasse von > 0,25 kg Inhalt: Name und Anschrift des Eigentümers (nicht des Halters oder Piloten) Art: dauerhaft & feuerfest, an sichtbarer Stelle

21b Abs. 1 Nr. 8 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Höhenbegrenzung auf 100m (AGL): Bezugspunkte für die Höhenbegrenzung: Flugmodell Erdoberfläche NICHT: Standort des Steuerers - Flugmodell Ausnahmen: Hinweis: AGL = Above Ground Level Speziell zugelassenes Modellfluggelände, für welches eine Aufsichtsperson bestellt ist Steuerer ist Inhaber eines sog. Kenntnisnachweises z.b. gem. 21a Abs. 4 LuftVO Diese Ausnahme gilt NICHT für MULTICOPER

21b Abs. 1 Nr. 8 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Menschenansammlungen: regelmäßig ab 12 Personen anzunehmen Verboten ist: über Menschenansammlungen zu fliegen neben Menschenansammlungen zu fliegen. Es ist ein seitlicher Abstand von 100m einzuhalten. Interessant: erhebliche Lockerungen in NfL 1-1163-17

21b Abs. 1 Nr. 2 u. Nr. 11 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Weitere Überflugverbote mit 100m- Abstandspflicht (1): Unglücksorte Katastrophengebiete und andere Einsatzorte von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie über mobile Einrichtungen und Truppen der Bundeswehr im Rahmen angemeldeter Manöver und Übungen Krankenhäuser

21b Abs. 1 Nr. 3 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Weitere Überflugverbote mit 100m- Abstandspflicht (2): Industrieanlagen Justizvollzugsanstalten, Einrichtungen des Maßregelvollzugs militärische Anlagen und Organisationen Anlagen der Energieerzeugung und -verteilung über Einrichtungen, in denen erlaubnisbedürfte Tätigkeiten der Schutzstufe 4 nach der Biostoffverordnung ausgeübt wird

21b Abs. 1 Nr. 4 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Weitere Überflugverbote mit 100m- Abstandspflicht (3): Grundstücke, auf denen die Verfassungsorgane des Bundes oder der Länder oder oberste und obere Bundes- oder Landesbehörden oder diplomatische und konsularische Vertretungen sowie internationale Organisationen im Sinne des Völkerrechts ihren Sitz haben sowie Liegenschaften von Polizei und anderen Sicherheitsbehörde

21b Abs. 1 Nr. 5 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Weitere Überflugverbote mit 100m- Abstandspflicht (4): Bundesfernstraßen Bundeswasserstraßen Bahnanlagen Interessant: - erhebliche Lockerungen in NfL 1-1163-17

21b Abs. 1 Nr. 9 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Grds. Flugverbot in Kontrollzonen: Kontrollzonen bestehen insb. über und um die 16 großen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Lage dieser Kontrollzonen kann der sog. ICAO-Karte entnommen werden. Im Übrigen dürften in naher Zukunft Apps für Mobilfunkgeräte zur Verfügung stehen, mit Hilfe derer am Standort des Steuerers die notwendigen Informationen abgefragt werden können. Spezielle Reglungen enthält ferner NfL 1-1023-17

21b Abs. 1 Nr. 1 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Verbot, außerhalb der Sichtweite zu fliegen (1): Ein Flugmodell fliegt außerhalb der Sichtweite, wenn der Steuerer das Flugmodell nicht mehr ohne besondere optische Hilfsmittel (z.b. Videobrille) sehen kann oder die Fluglage nicht mehr eindeutig erkennen kann.

21b Abs. 1 Nr. 1 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Verbot, außerhalb der Sichtweite zu fliegen (2): Ausnahmen in Abhängigkeit von der Startmasse bis einschl. 5 kg: FPV zulässig Flughöhe begrenzt auf max. 30m AGL sowie Startmasse kleiner oder gleich 250g wenn Startmasse größer 250g: Spotter erforderlich über 5 kg: Einzelfallreglung in Aufstiegserlaubnis erforderlich

21b Abs. 1 Nr. 1 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Verbot, außerhalb der Sichtweite zu fliegen (3): FPV-Flüge im Lehrer/Schüler-Betrieb stellen grundsätzlich keinen Flugbetrieb außerhalb der Sichtweite dar. Denn der Lehrer gilt als Steuerer. Der Lehrer fliegt stets klassisch auf Sicht. Er kann jederzeit die Gewalt des Flugmodells an sich ziehen. Der Schüler trägt die Videobrille. Er gilt nicht als Steuerer.

21b Abs. 1 Nr. 7 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Wohngrundstücke (1): Verboten ist: über Wohngrundstücke zu fliegen, wenn das Flugmodell mehr als 250g wiegt oder das Flugmodell in der Lage ist, optische, akustische oder Funksignale zu empfangen

21b Abs. 1 Nr. 7 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Wohngrundstücke (2): Ausnahme: Der Grundstückeigentümer ist mit dem Überflug einverstanden.

21b Abs. 1 Nr. 6 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Naturschutzgebiete, Nationalparke u.ä.: Verboten ist: grundsätzlich über - Naturschutzgebiete, - Nationalparken und - Gebiete i.s.v. 7 Abs. 1 Nr. 6 u. 7 BNatSchG (= Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und europäische Vogelschutzgebiete) zu fliegen soweit nicht der Betreib von unbemannten Fluggeräten landesrechtlich abweichend geregelt ist

21b Abs. 1 Nr. 10 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Explosivstoffe u.ä. (1): Explosivstoffe Pyrotechnische Gegenstände radioaktive Stoffe Verboten ist, gefährliche Stoffe gem. 3 der Vordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen Biostoffe der Risikogruppe 2-4 i.s.v. 3 Biostoffverordnung bei dem Betrieb eines Flugmodells zu transportieren.

21b Abs. 1 Nr. 10 LuftVO n.f. Flugverbote für Flugmodelle Explosivstoffe u.ä. (2): Gegenstände Flüssigkeiten oder gasförmige Substanzen Verboten ist überdies, zu transportieren, die geeignet sind, bei Abwurf oder Freisetzung Panik, Furcht oder Schrecken bei Menschen hervorzurufen. (Insoweit dürften bereits Waffenattrappen bei Modell-Warbirds kritisch zu beurteilen sein.)

21a Abs. 5, 21 b Abs. 1 Nr. 8 LuftVO n.f. Kenntnisnachweis Sog. Kenntnisnachweis erforderlich, wenn unbemanntes Fluggerät Startmasse > 2 kg höher als 100 m (AGL) steigt

21a Abs. 5, 21 b Abs. 1 Nr. 8 LuftVO n.f. Kenntnisnachweis Inhalt der Einweisung für den sog. Kenntnisnachweis Anwendung und Navigation von Flugmodellen Einschlägige luftrechtliche Grundlagen Örtliche Luftraumordnung

21e Abs. 2 S. 1 LuftVO n.f. Kenntnisnachweis Mindestalter für den sog. Kenntnisnachweis Vollendung des 14. Lebensjahrs Ausnahme: Auf einem speziell zugelassenen Modellfluggelände, für welches eine Aufsichtsperson bestellt ist, ist der sog. Kenntnisnachweis nicht erforderlich. Dort gilt auch die sonst generell bestehende Höhenbegrenzung von 100m (AGL) nicht. Ergo können dort auch Steuerer unter 14 Jahren mit Flugmodellen über 2 kg Startmasse und über 100 m Flughöhe fliegen (Gilt auch für Multicopter).

21a Abs. 1, 7 LuftVO n.f. Erlaubnispflicht Betrieb von Flugmodellen grds. erlaubnisfrei ausnahmsweise erlaubnispflichtig insbesondere, wenn: Startmasse > 5 kg Verbrennungsmotor u. Abstand zu Wohngebiet < 1,5 km Abstand zu Flugplatzbegrenzung < 1,5 km

21f LuftVO n.f. Ausweichpflicht Achtung: Flugmodelle sind personentragenden Luftfahrzeugen stets ausweichpflichtig!

Luftraumordnung aus der Perspektive des Modellflugsports

Örtliche Luftraumordnung Begriff Begriff der örtliche Luftraumordnung Der Steuerer eines Flugmodells benötigt keine Kenntnisse über die gesamte Luftraumordnung. Nach dem Sinn und Zweck des Kenntnisnachweises genügen Kenntnisse über die bodennahe Luftraumordnung, in welchem sich ein Flugvorhaben mit einem Flugmodell abspielen kann.

Örtliche Luftraumordnung Luftraumstruktur Überblick: Bildquelle & -rechte: Mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Flugsicherung

Örtliche Luftraumordnung Bodennaher Luftraum Bodennaher Luftraum Luftraum G (Golf) - Vertikale Ausdehnung: Grds. Erdoberfläche bis max. 2500 ft (AGL) = 762m Höhe - Horizontale Ausdehnung: Grds. über die gesamte Bundesrepublik Deutschland Luftraum E (Echo) - Vertikale Ausdehnung: Grds. oberhalb Luftraum Golf bis Luftraum C (10000 ft) - Horizontale Ausdehnung: Grds. über die gesamte Bundesrepublik Deutschland

Örtliche Luftraumordnung, 21 LuftVO Bodennaher Luftraum Unkontrollierter und kontrollierter Luftraum Luftraum Golf Unkontrollierter Luftraum: Luftraum Echo Kontrollierter Luftraum: Betrieb von Flugmodellen grds. zulässig Flugverkehrskontrollfreigabe erforderlich

Örtliche Luftraumordnung Bodennaher Luftraum Absenkungen des Luftraums Golf Der Luftraum Golf ist vielerorts abgesenkt auf - 1700 ft AGL (= 518 m) bzw. sogar - 1000 ft AGL (= 304 m) Solche Absenkungen sind regelmäßig und weiträumig um die 16 großen Verkehrsflughäfen in Deutschland der Fall. Die jeweilige lokale Absenkung des Luftraums Golf kann der sog. ICAO-Karte entnommen werden. Ferner werden vermutlich in naher Zukunft App-Lösungen für Mobilfunkgeräte am jeweiligen Standort des Steuerers die entsprechenden Informationen jederzeit abrufbar machen.

Örtliche Luftraumordnung Bodennaher Luftraum Beispiel für ICAO-Karte: Braunschweig Bildquelle & -rechte: Mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Flugsicherung

Örtliche Luftraumordnung Bodennaher Luftraum Übrige Verdrängung des Luftraums Golf Ferner ist der Luftraum Golf durch andere Lufträume (D, CTR, RMZ und ED-R) an vielen Stellen bis zur Erdoberfläche verdrängt. Solche Verdrängungen sind beispielsweise über und in der näheren Umgebung um die 16 großen Verkehrsflughäfen in Deutschland der Fall (insb. durch die dort jeweils eingerichteten Lufträume D bzw. CTR). Auch insoweit informiert die sog. ICAO-Karte über konkrete Ausmaße bzw. werden wahrscheinlich bald App-Lösungen behilflich sein können.

Örtliche Luftraumordnung Bodennaher Luftraum Weitere Einschränkungen des Luftraums Golf In der ICAO-Karte (und vermutlich bald auch den App- Lösungen) sind darüber hinaus weitere Einschränkungen des Luftraums Golf zu finden, die sich insbesondere durch Flugbeschränkungsgebiete (ED-R) z.b. über dem Zentrum von Berlin oder über Truppenübungsplätzen ergebe. Auch durch sog. Radio-Mandatory-Zones (RMZ) ergeben sich weitere Einschränkungen des Luftraums Golf.