Konzept «Nachhaltige Energiebildung»

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Transkript:

Konzept «Nachhaltige Energiebildung» Ein Projekt der Schulen Wattwil-Krinau und Mosnang sowie des Fördervereins energietal toggenburg, begleitet von der Pädagogischen Hochschule St. Gallen und weiteren Energie- und Bildungsfachleuten t o g g e n b u r g Nachhaltige Energiebildung c/o energietal toggenburg Bahnhofstrasse 1 9630 Wattwil Telefon 071 987 00 77 info@energietal-toggenburg.ch www.energietal-toggenburg.ch

Die nachhaltige Energiebildung beginnt im Kindergarten, führt über die verschiedenen Stufen der Volksschule... Inhaltsverzeichnis 2 1. Einleitung 3 1.1 Energiepolitische Ausgangslage 3 1.2 Bildung: Impuls für Veränderung 3 2. NEB: nachhaltige Energiebildung 4 2.1 Wir wollen mehr wissen... 4 2.2 Der Boden ist bereitet 4 3. Projektabstützung: breit und tief 8 3.1 Interdisziplinäre Zusammenarbeit 8 3.2 Innovatives Zusammenwirken 9 4. So wächst NEB 10 4.1 Unterrichtsreihen zum Energietal 10 4.2 Schauplatz für Energieplätze 10 4.3 Globi und die Energie 11 4.4 Vision: Erlebnisraum Energie 13 5. Projektstand und Meilensteine 14 6. Projektfinanzierung 16 7. Die Wirkung des Projekts 16 7.1 Beitrag zum Klimaschutz 16 7.2 Ausstrahlung in die Bevölkerung 16 7.3 Energiebildung bis ins hohe Alter 17 8. Anhang I Bestehende Unterrichtsmittel 18 8.1 Die Jugendsolarwoche 18 8.2 Energiewanderweg Gamplüt 19 8.3 Lehrpfad Wasserkraft 20 8.4 DVD «energietal toggenburg» 21 8.5 Schulmappe Energie 21 8.6 Energieakademie 22 8.7 Weiterbildungsangebote 23 8.8 Information und Sensibilisierung 23 9. Anhang II 25 9.1 Organigramm Förderverein energietal toggenburg 25 9.2 Organigramm Akteure im Förderverein energietal toggenburg 26 9.3 Organigramm energieakademie toggenburg 27 Impressum Text, Konzeption und Fotos: energietal toggenburg Globi-Bilder und -llustrationen: energietal toggenburg; Copyright Globi Verlag, Zürich

... und die Weiterbildung von Berufsleuten bis zu Informationsveranstaltungen für Menschen aller Generationen. 3 1. Einleitung 1.1 Energiepolitische Ausgangslage Die Energiestrategie 2050 des Bundes strebt bis 2050 eine energieeffiziente, CO2-arme, wirtschaftliche Energieversorgung an. Effizienz, Konsistenz und Suffizienz bilden die drei Pfeiler, um den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Gleichzeitig eröffnet der Umbau der Energieversorgung neue wirtschaftliche Chancen. Investitionen in Massnahmen zur Effizienzsteigerung und in erneuerbare Energien reduzieren Ausgaben für fossile Energien zu Gunsten von Aufträgen im Inland. Davon profitiert das Gewerbe, was Arbeitsplätze sichert und Wertschöpfung für die Regionen bedeutet. Das Know-how von Bauhandwerkern sowie Energie- und Umweltfachleuten im Cleantech-Bereich steigt. Innovationen werden beschleunigt und verbessern die Konkurrenzfähigkeit. «energietal toggenburg das sind wir». Private, Unternehmen und die öffentliche Hand engagieren sich gemeinsam für die Erreichung der Ziele. Das Energietal leistet mit seinem Engagement einen Beitrag an die Umsetzung der Energiestrategie 2050 und nimmt eine Vorbildrolle in der Schweiz ein. 1.2 Bildung: Impuls für Veränderung Effizienz, Konsistenz und Suffizienz fordern neue Alltags-Kompetenzen: den wirkungsvollen, intelligenten und sparsamen Umgang mit Ressourcen, der ein bewusstes Konsum- und Mobilitätsverhalten ermöglicht. Eine nachhaltige Energiezukunft lässt sich nur erreichen, wenn Wissen und Sensibilität für Energiethemen möglichst flächendeckend vorhanden sind. Die Volksschule nimmt bei der Wissensvermittlung eine Schlüsselrolle ein. t o g g e n b u rg Auf dem Weg ins energieautarke Tal Der Förderverein energietal toggenburg unterstützt den Aufbau einer einheimischen und CO2- armen Energieproduktion sowie die effiziente Energienutzung (vgl. Organigramm Anhang II). Zwei visionäre Ziele stehen seit der Gründung 2009 im Vordergrund: > > Das Toggenburg soll bis 2034 zur energieautarken Region werden, also selber so viel Energie produzieren wie das Tal braucht. > > 2059 leben die Menschen in einer 2000-Watt- Gesellschaft bei nachhaltiger, wirtschaftlicher Entwicklung mit regionaler Wertschöpfung. Der Förderverein versteht seine Philosophie als ideale Möglichkeit, das Toggenburg hinter einer gemeinsamen Vision zu vereinen: Das Feuer entfachen Deshalb haben die Schulen Wattwil-Krinau und Mosnang in Zusammenarbeit mit dem Förderverein energietal toggenburg das Projekt «Nachhaltige Energiebildung, NEB» lanciert. Es soll Kinder und Jugendliche im Toggenburg mit kontinuierlichem Energieunterricht auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereiten und das Feuer für eine zukunftsgerichtete Energieversorgung entfachen. Eingebettet ins Energietal Toggenburg mit seiner Sensibilisierungs- und Ausbildungstätigkeit kann das Projekt auf fruchtbaren Boden fallen und die Vision des Vereins in der nächsten Generation verankern. Die nachhaltige Energiebildung soll im Kindergarten beginnen und sich bis ins hohe Alter entwickeln..

Nachhaltige Energiebildung kann dann erfolgreich sein, wenn sie sich einfach in den Unterricht integrieren lässt... 2. NEB: nachhaltige Energiebildung 4 2.1 Wir wollen mehr wissen... Ziel des Projekts ist es, nachhaltige Energiebildung in der Volksschule des Toggenburgs verbindlich einzuführen und damit eine hohe Standardisierung des Energieunterrichts in der Region zu erreichen. Die Lehrpersonen machen «Energie» zum Kernthema. Die bewusste Ressourcennutzung nimmt fächerübergreifend einen festen Platz im Unterricht ein. Die Schülerinnen und Schüler verfügen am Ende ihrer Schulzeit über ein überdurchschnittliches «Energiewissen». Ihre Begeisterung für neue Energietechniken ist geweckt. Sie kennen die Chancen der Energiewende und sind gerüstet für einen bewussten Ressourcenumgang. Dank ihren Kompetenzen und Erfahrungen nutzen sie Energie wirkungsvoll, intelligent und sparsam und lösen als Multiplikatoren in allen Gesellschaftsschichten Impulse für nötige Veränderungen aus. 2.2 Der Boden ist bereitet Nachhaltige Energiebildung kann dann erfolgreich sein, wenn sie: > > einfach in den Unterricht zu integrieren ist. > > kontinuierlich gepflegt und über die Schulzeit hinweg geplant wird. «Nachhaltige Veränderungen gelingen nur dann, wenn das damit verbundene Wissen möglichst flächendeckend vorhanden ist und sich im Verhalten jedes einzelnen niederschlägt. Der Volksschule kommt in der Vermittlung dieses Wissens eine wichtige Bedeutung zu. Mit der für alle Klassen verbindlichen, auf die einzelnen Schulzyklen abgestimmten Aufnahme der im Energiebereich wichtigen Themen, schaffen wir eine Basis, mit welcher die Anliegen von energietal toggenburg nachhaltig Unterstützung erfahren. Das Projekt NEB bündelt die Stärken und Kompetenzen der verschiedenen Partner. Durch die geplanten und in Umsetzung befindenden neuen Angebote, wird nicht nur der Bildungsstandort Toggenburg gestärkt. Auch bestehende Angebote z.b. im Bereich des Tourismus erfahren eine Erweiterung, einhergehenden mit einer Attraktivitätssteigerung.» Norbert Stieger, Leitung Steuergruppe des Projekts NEB und Schulratspräsident der Pilotschule Wattwil- Krinau

... einen Mehrwert für Lehrpersonen schafft und Kinder ihrem Alter ensprechend fesselt. 5 > > Mehrwert für die Lehrpersonen schafft > > die Kinder ihrem Alter entsprechend emotional fesselt Dafür stellt das Projekt NEB den Schulen diese Instrumente zur Verfügung: > > Stoffplan Energie > > Sammlung praxisnaher Unterrichtsmittel > > Nachhaltige Energie-Lehrer-Bildung, NELB > > Controlling-Instrument Mehrwert für die Lehrpersonen Die Einführung des St. Galler Volksschullehrplans (Basis Lehrplan 21) bietet die einmalige Chance, die nachhaltige Energiebildung einzuführen und den Themen Energie, Energieeffizienz und erneuerbare Energien das nötige Gewicht zu verleihen. Neu sind die Lernziele als Kompetenzen definiert. Das bedeutet konkret: Der Lehrplan ist nicht bereits erfüllt, wenn der aufgelistete Stoff im Unterricht behandelt wurde, sondern erst dann, wenn die Kinder und Jugendlichen über das nötige Wissen verfügen und dieses auch anwenden können. Auf der Basis der geforderten Kompetenzen definieren die einzelnen Schulen die konkreten Inhalte ihres Unterrichts mit Hilfe von Stoffplänen. Kernstück des Projekts NEB ist deshalb der Stoffplan «Energie», der sich aufbauend durch alle drei Zyklen 1 hindurchzieht. 1 Die Zyklen sind gemäss interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule, Harmos wie folgt definiert: Zyklus 1 = 1. bis 4. Schuljahr (davon 2 Jahre Kindergarten und 1. und 2. Klasse); Zyklus 2 = 5. bis 8. Schuljahr (3. bis 6. Klasse); Zyklus 3 = Sek I (7. bis 9. Klasse) Er bildet für die Lehrpersonen den roten Faden für die nachhaltige Energiebildung. Dazu nimmt er die wichtigen Kompetenzen des Lehrplans rund um das Thema der bewussten Ressourcennutzung auf 2 und bietet den Lehrpersonen eine Anleitung, wann, wie und mit welchem Aufwand sie diese erfüllen können. > > Wann: Angabe zur Klasse innerhalb des Zyklus > > Wie: Unterrichtsplanung mit Verweis auf geeignete Unterrichtsmittel 3 > > Welcher Aufwand: Lektionen-Anzahl beim Einsatz entsprechender Unterrichtsmittel. Erfahren sichert den Lernerfolg Der Stoffplan verknüpft die einzelnen Kompetenzen mittels einer kompetenzorientierten Unterrichtsplanung mit entsprechenden zyklengerechten, praxisorientierten Unterrichtsmitteln. Diese müssen sich direkt im Unterricht einsetzen lassen, das zentrale Thema veranschaulichen und erlebbar machen. Was Kinder und Jugendliche selber herausfinden und erfahren, wird begreifbar und verspricht anhaltenden Lernerfolg. 2 Das weitgefasste Thema Energie ist im Zyklus 1 und 2 vorwiegend im Fachbereich «Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG)» definiert. Im 3. Zyklus wird der Fachbereich NMG in vier thematischen Perspektiven weitergeführt. Der Fachbereich «Textiles und Technisches Gestalten», der sich aufbauend durch alle drei Zyklen zieht, umfasst ebenfalls «Energie-Inhalte». Ausserdem findet ein bewusster Umgang mit Energie im fächerübergreifenden Thema «Natürliche Ressourcen und Umwelt» unter der Leitidee der «Nachhaltigen Entwicklung» Platz. 3 Unter dem Begriff «Unterrichtsmittel» fasst das Projekt NEB Lektionsreihen, klassische Lehrmittel, Unterrichtseinheiten, Werk- und Bastelarbeiten, Energie-Filme, -Experimente und -Exkursionen, Linklisten, fertige Energieprojekte usw. zusammen. t o g g e n b u rg

Das geplante Globibuch «Globi und die Energie» spielt mehrheitlich im Toggenburg und ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Energiebildung. 6 Die Aufbereitung der Sammlung bedeutet einerseits die Sichtung bestehender Unterrichtsmittel bezüglich ihrer Eignung für die im Stoffplan «Energie» definierten Kompetenzen. Dabei bietet die Bildungsplattform «Unterrichtsthema Energie» von EnergieSchweiz einen wichtigen Fundus (www.energiewissen.ch). Die bestehenden Schulangebote von energietal toggenburg werden ebenfalls integriert (Details vgl. Anhang I). Andererseits lanciert das NEB-Projekt die Erarbeitung neuer Unterrichtsmittel (vgl. Zusammenstellung unten). Lehrerweiterbildung: Kompetenz erhöhen Der dritte Pfeiler der nachhaltigen Energiebildung ist die Weiterbildung der Lehrpersonen, die «Nachhaltige Energie Lehrer Bildung, NELB». Der Sensibilisierung der Lehrpersonen aller Zyklen dient ein sogenanntes «Kickoff-Modul». Es umfasst die Vermittlung von Hintergrundwissen zur Energiepolitik und technik, die Information über Einbettung und Bedeutung der nachhaltigen Energiebildung sowie die Vorstellung des Projekts NEB. Nachhaltigkeit sichern Das Modul «Einführung in die NEB-Werkzeuge» richtet sich jeweils spezifisch an die Lehrpersonen eines Zyklus. Die Teilnehmenden lernen die Anwendung der NEB-Instrumente kennen und können nach der Weiterbildung die nachhaltige Energiebildung motiviert in den Unterricht zu integrieren. Unterrichtsmittel in Bearbeitung Titel Zielpublikum > > Unterrichtseinheiten Energietal Toggenburger Lehrpersonen Zyklus 3 > > Lehrmittel Energieplätze St. Galler Lehrpersonen Zyklus 3 > > Kindersachbuch Kinder ab ca. 8 Jahren/ «Globi und die Energie» Eltern/Lehrpersonen Vision > > Erlebnisraum Energie Schüler/Lehrpersonen Deutschschweiz/ Bevölkerung/Gäste Bestehende Unterrichtsmittel (siehe Anhang I) Titel Zielpublikum > > Jugendsolarwoche Lehrpersonen/Schüler > > Energiewanderweg Gamplüt Lehrpersonen/Schüler Bevölkerung/Gäste > > Lehrpfad Wasserkraft Lehrpersonen/Schüler Bevölkerung/Gäste > > Unterrichtsmappe Energie Lehrpersonen > > Lehrgäng Energieakademie Fachleute > > Kurse/Weiterbildungsangebote Fachleute der Region/ Energie-Interessierte > > Information/Sensibilisierung Energie-Interessierte/ Bevölkerung

Nachhaltige Energiebildung soll den Lehrpersonen die Möglichkeit bieten, innovative Formen des Unterrichts auszuprobieren und weiterzuentwickeln. 7 Kompetenzen erfüllt? Mit dem geplanten NEB Controlling-Instrument erhalten die Lehrpersonen ein weiteres Werkzeug im Sinne des Lehrplans. Dazu werden einfache Kriterien definiert, um zu prüfen, ob die Schülerinnen und Schüler die Kompetenzen aus dem Stoffplan Energie erfüllen. Der Härtetest Der Qualitätssicherung der NEB-Instrumente dient deren Erprobung in den beiden Pilotschulen Wattwil-Krinau und Mosnang. Basierend auf der Auswertung der Pilotphase erfolgt eine letzte Überarbeitung und die Einführung der nachhaltigen Energiebildung in den Toggenburger Schulen. Auch die NELB wird mit den Lehrpersonen der Pilotschulen erprobt und mit Hilfe ihrer Inputs optimiert. Sie sind nicht nur die ersten NEB-Lehrerinnen und -Lehrer, sondern auch begeisterte Multiplikatoren für den innovativen Unterricht im Kreise von Berufskolleginnen und Kollegen. Gesamtpaket für den erfolgreichen Unterricht Mit Stoffplan, Unterrichtsmitteln, Weiterbildung und Controlling-Instrument steht den Lehrpersonen des Toggenburgs ein umfassendes Paket zur Verfügung, das ihnen die kontinuierliche, nachhaltige Energiebildung während der ganzen Schulzeit ermöglicht und gleichzeitig die Unterrichtsplanung rund um die «Energie-Kompetenzen» vereinfacht. Dieses NEB-Gesamtpaket wird in der zweiten Umsetzungsphase den Schulen in der ganzen Deutschschweiz zur Verfügung gestellt. t o g g e n b u rg «Die politische Gemeinde Mosnang gehört zu den Trägern des energietal toggenburg und engagiert sich aktiv bei der nachhaltigen Energienutzung. Als Teil der Einheitsgemeinde beteiligt sich auch die Schule Mosnang an den «Energieaktivitäten» der Gemeinde. Zum Beispiel mit dem Bau von Solarmodellautos durch die Schüler oder dem Besuch von Louis Palmer und seinem Elektroauto-Tross. Solche Einzelaktionen sind interessant und fallen auf. Sie sind aber nicht unbedingt nachhaltig. Entsprechend arbeiten wir mit Begeisterung als Pilotschule an der Entwicklung des Projekts «Nachhaltige Energiebildung» mit. Ein weiteres Highlight ist die tolle, inspirierende Zusammenarbeit mit der Schule Wattwil. Unser gemeinsames Ziel ist es, nachhaltige Energiebildung im Toggenburg zu verankern und damit für das Energietal einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Erfüllung der Vision zu setzen. Max Gmür, Mitglied Steuergruppe des Projekts NEB und Präsident der Pilotschule Mosnang

NEB: Energie erfahr- und begreifbar machen. 3. Projektabstützung: breit und tief 8 3.1 Interdisziplinäre Zusammenarbeit Das Projekt ist eine Initiative der Schulen Wattwil- Krinau und Mosnang sowie des Fördervereins energietal toggenburg. An der Entwicklung und Umsetzung wirken Lehrpersonen und Schulleiter der beiden Schulgemeinden sowie externe Energie- und Bildungsfachleute mit. Eine Steuergruppe mit Vertretern der initiierenden Partner leitet und koordiniert das Projekt, während die Projektgruppe für die Organisation und Umsetzung des Projekts zuständig ist (vgl. Organigramm unten). Eine Begleitgruppe mit Fachleuten aus der Energie-Wirtschaft und dem Organigramm «Nachhaltige Energiebildung» Steuergruppe Norbert Stieger, Schulratspräsident Wattwil- Krinau Thomas Grob, Präsident energietal toggenburg Max Gmür, Schulratspräsident Mosnang Projektgruppe Ruedi Sterzing, Leitung Ernst Rüegg Gaby Roost Markus Aepli Cornel Hutter Silvia Oertli Fachliche Betreuung PH SG Robert Furrer Sabine Stopper Erika Rufer Nicolas Robin (punktueller Einsatz) Begleitgruppe Nicolas Robin, PHSG Eveline Volkart, AFU SG Mathias Wittenwiler, Kanti Wattwil Silvia Gemperle, Energieagentur SG Sonja Lüthi LV St. Gallen Matthias Unseld, Energieakademie Axel Krause, Firma Brusa Bruno Gemperle, Bütschwil Urs Bichler, Wattwil Christian Widmer, Mosnang Lukas Heim, Nesslau Urs Zwingli, Calorex AG Monika Scheidegger, Nova Energie Heinz Habegger, Hochschulrat Arbeitsgruppe: Zyklus 1 G. Roost/S. Oertli S. Aschwanden Livia Herzog Arbeitsgruppe: Zyklus 2 Markus Aepli David Fröhli Pius Schönenberger Evelin Egli Arbeitsgruppe: Zyklus 3 Ruedi Sterzing Daniel Franck Adrian Bernet Finanzierung Silvia Oertli Marketing Gaby Roost Silvia Oertli Koordination mit Einführung LP 21 Ernst Rüegg Cornel Hutter Individueller Einsatz PHSG in den Arbeitsgruppen Erika Rufer Zyklus 1 Robert Furrer Zyklus 2 Sabine Stopper Zyklus 3

Überdurchschnittliches Energiewissen haben die Schülerinnen und Schüler, die von nachhaltiger Energiebildung profitieren. 9 Bildungswesen stellt die breite Abstützung sicher und reflektiert die Projektfortschritte. Die Arbeitsgruppen, bestehend aus Lehrpersonen der drei Zyklen der beteiligten Schulen und je einem Mitglied der Projektgruppe, zeichnen sich für die Aufbereitung der Unterrichtsmittel verantwortlich. 3.2 Innovatives Zusammenwirken Die Pädagogische Hochschule St. Gallen (PHSG) bietet methodisch-didaktische Begleitung und ist in den verschiedenen Gremien mit Fachleuten vertreten, so dass aktuelles Wissen aus der Hochschule direkt in die praxisnahe Projektentwicklung einfliesst. Ferner ermöglicht die PHSG die Zusammenarbeit mit Studierenden sowie die einmalige Chance der Sensibilisierung angehender Lehrpersonen für die nachhaltige Energiebildung. Auch die «energieakademie toggenburg» ist in das Projekt eingebunden und wird als erfahrener Partner in der Weiterbildung die NELB umsetzen. Bei der Energieakademie handelt es sich um das gemeinsame Aus- und Weiterbildungangebot des Fördervereins energietal toggenburg und des Berufs- und Weiterbildungszentrums Toggenburg für Berufsleute im Bereich Energie (vgl. Organigramm Anhang II). t o g g e n b u rg «Die Entwicklungs- und Beratungstätigkeiten im Bereich Fachdidaktik, die seit zwei Jahren von wissenschaftlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Instituts Fachdidaktik Naturwissenschaften, in enger Zusammenarbeit mit dem Team des Fördervereins energietal toggenburg ausgeübt werden, zeigen eindeutig eine positive Wirkung. Effekte einer solchen praxisnahen Kooperation mit regionalen Akteuren werden sowohl auf der Ebene des Teams im Sinne der Aneignung neuer fachlicher und wirtschaftlicher Kenntnisse im Bereich Energie festgestellt, als auch in der Förderung der Kompetenzen und des Interesses der angehenden Lehrpersonen, die an der Entwicklung und Umsetzung des didaktischen Materials mitwirken. Die Zusammenarbeit mit energietal toggenburg und den Schulgemeinden Wattwil-Krinau sowie Mosnang erweist sich als eine sehr fruchtbare Kooperation, als eine zusätzliche Brücke zwischen Schulen, Hochschulen und Gesellschaft.» Nicolas Robin, Leiter Institut Fachdidaktik Naturwissenschaften der Pädagogische Hochschule St.Gallen

Symbolisch übergibt eine Gruppe Pädagogik- Studentinnen der PHSG ihre Lektionsreihe «Energie und Rohstoffe» dem NEB-Projektleiter Ruedi Sterzing für die spätere Verwendung als neues Unterrichtsmittel der nachhaltigen Energiebildung. 4. So wächst NEB 10 4.1 Unterrichtsreihen zum Energietal Dank der Begleitung des Projekts NEB durch die PHSG ist die Zusammenarbeit mit Studierenden zu Stande gekommen. 35 angehende Sekundarlehrerinnen und -lehrer entwickelten für ihre Seminararbeiten (Modul Räume, Zeiten, Gesellschaft mit Schwerpunkt Geografie) Unterrichtsreihen rund um die Themen «Energie und Rohstoffe». Um das Energietal Toggenburg in die Arbeiten einbeziehen zu können, eigneten sie sich vorgängig die nötigen Kenntnisse vor Ort im Rahmen einer Exkursion an. Die Resultate sind rund 35 Doppellektionen Energieunterricht, eingebettet in eine Jahresplanung. Neben dem Grundlagewissen rund um fossile und erneuerbare Energien, arbeiteten die Studierenden Aspekte wie nachhaltige Kleiderproduktion, 2000-Watt-Gesellschaft oder Recycling auf und setzen auf erlebnisorientierten Unterricht mit Experimente, Messungen, Werkarbeiten und Exkursionen. Nach der Erprobung in Pilotschulen bilden die Unterrichtsreihen das erste neue Produkt des Projekts-NEB. 4.2 Schauplatz für Energieplätze Bekannt ist die Lernheftreihe «Mathplätze», welche die PHSG im Zusammenhang mit der Einführung des Lehrplans erstellt. Analog wird das Lehrmittel «Energieplätze» lanciert. Schauplatz für die ersten «Energieplätze» bildet das Toggenburg. Die Erarbeitung erfolgt im Projekt NEB. Die Schülerinnen und Schüler erhalten mit den «Energieplätzen» Übungsaufgaben, die ihnen vor Ort zeigen, dass Energie überall ist. Dabei sollen geeignete Standorte im Freien zum Lösen naturwissenschaftlicher Aufgaben anregen und so den Bezug zum Alltag herstellen.

Das neue Globi-Wissen Buch «Globi und die Energie», welches energietal toggenburg mit dem Orell Füssli Verlag produzieren lässt, erscheint im September 2016. 11 4.3 Globi und die Energie Wo lässt sich die «Energiewende», der Weg in eine nachhaltige Energiezukunft, authentischer darstellen als im Toggenburg, wo die Menschen die Vision einer energieautarken Region mitgestalten, wo Schulklassen selber Solaranlagen bauen, die Gemeinden auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzen oder Unternehmen innovative Energieprojekte realisieren? Und welche Figur könnte sich besser eignen als der wissbegierige Globi, um Kindern einen bewussten Umgang mit Energie näher zu bringen? Produktion eines Globibuchs zu Energie Die Idee, Globi im Energietal anzusiedeln, besticht und hat wichtige Finanzpartner wie den Lotteriefonds des Kantons St. Gallen oder das Bundesamt für Energie überzeugt, die Realisierung des Sachbuchs zu unterstützen. Der Förderverein energietal toggenburg kann deshalb mit dem Orell Füssli Verlag das Globi Wissen-Buch «Globi und die Energie» produzieren lassen ein NEB-Vorzeigeangebot, das Jung und Alt in den Bann ziehen wird. Sorgfältig recherchierte Inhalte Bei den «Globi Wissen-Büchern» handelt es sich um Kindersachbücher ab circa 8 Jahren. Auch bei der Sachbuchreihe steht die sympathische Fantasiefigur mit dem unerschütterlichen Optimismus im Mittelpunkt. Doch im Unterschied zum Klassikbuch erzählt Globi seine Erlebnisse nicht in Versform, sondern führt mit Erklärungen von Station zu Station durch die Geschichte, vermittelt Hintergrundwissen und schafft Zusammenhänge. Die Inhalte sind sorgfältig recherchiert und pädagogisch aufbereitet, so dass Schulen des Zyklus 1 und 2 ein «Globi Wissen» im Unterricht einsetzen können. t o g g e n b u rg

Im Kindersachbuch «Globi und die Energie» lernt Globi unter anderem die Möglichkeiten einer nachhaltigen Energienutzung an Beispielen im Toggenburg kennen. 12 Einblick in die Geschichte Das Sachbuch «Globi und die Energie» veranschaulicht exemplarisch alte und neue Energietechniken sowie Möglichkeiten der sorgsamen Ressourcennutzung, um Kindern in ansprechender Weise die Herausforderungen einer nachhaltigen Energiezukunft aufzuzeigen. Dabei ist die Geschichte vorwiegend im Energietal Toggenburg angesiedelt: «Globi will mehr über das Thema Energie herausfinden und macht eine Recherche im Internet. Dabei stösst er auf die Webseite vom energietal toggenburg und findet dort jemanden, der sich Energiebotschafter nennt...»: So führt die Neugierde Globi ins Toggenburg. Im Verlauf der Geschichte setzt er sich mit der Entstehung von Erdöl und Kohle auseinander, baut ein kleines Solarmobil oder lernt die Vor- und Nachteile verschiedener Techniken zur Energieproduktion kennen. Der Energiebotschafter begleitet Globi auf der Reise in die Energiezukunft und macht ihn mit Möglichkeiten einer nachhaltigen Energieversorgung vertraut. Weitere Informationen Einen Einblick Globi-Wissen Buch und die Möglichkeit zur Bestellung bietet die Webseite: www.globi-im-toggenburg.ch «Für mich als Wissenschaftsjournalist und ausgebildeter Umweltwissenschaftler war die Recherche zu «Globi und die Energie» ein Traum. Das Toggenburg verwandelte sich während einiger Wochen in eine riesige Universität, in der ich alles zum Thema Energie erfahren durfte. Ich schaute mir Solarzellen, Sonnenkollektoren, Windturbinen und Wasserkraftwerke an. In einem Umspannwerk in Wattwil bin ich nur wenige Meter an Hochspannungsleitungen vorbei spaziert und lernte dabei, wie Strom an die Haushalte verteilt wird. An der Energieakademie sah ich die Welt durch eine Wärmebildkamera mit neuen Augen. Und in einer Kläranlage erfuhr ich, wie sich selbst unsere Fäkalien noch in wertvolle Energie verwandeln lassen. Daneben durfte ich Solar-Modellautos bauen, eine Probefahrt mit einem Elektroauto machen oder Schlorzifladen essen.» Atlant Bieri, Autor des Globibuchs «Globi und die Energie Globis Reise in die Energiezukunft»

Fernziel für das Projekt NEB ist ein Erlebnisraum Energie, welcher den nachhaltigen Energieunterricht mit Experimenten und interaktive Lernplätzen ergänzt. 13 4.4 Vision: Erlebnisraum Energie Ausgangspunkt und Vision des Projekts NEB bildet die Realisierung eines Erlebnisraums Energie für das Toggenburg mit Standort Wattwil. Vertreter der Schulgemeinden Wattwil-Krinau und Mosnang sowie des Fördervereins energietal toggenburg widmen sich seit 2013 der Idee, die Ziele des Fördervereins bei der nächsten Generation zu verankern und die Themen Energie und Klima zu versuchen in den Unterricht der Schulen des Toggenburgs zu integrieren. Das Team entwickelte unter anderem das Konzept zum «Erlebnisraum Energie». Dieser soll Lehrpersonen, Schülern und Privatpersonen die Möglichkeit bieten, das Thema Energie zu erfahren und sich Kenntnisse und geeignete Verhaltensänderungen anzueignen. Die Vision lebt Für den Aufbau des Erlebnisraums Energie besteht ein detaillierter Projektplan mit Budget. Während der Aufbau finanziert werden könnte, sind die Betriebskosten nicht gesichert. Aus diesem Grund stellte das Team diese Idee zurück und entwickelt in einem ersten Schritt in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen das Projekt NEB. Die Vision aber bleibt lebendig: Als Fernziel könnte ein Erlebnisraum Energie das Projekt NEB in den Bereichen Experimente, Werk- und Bastelarbeiten sowie interaktive Lernplätze ergänzen und zum attraktiven Ausstellungsmagnet für die ganze Region werden. Weitere Informationen Das Konzept Erlebnisraum Energie ist unter folgendem Link abgelegt: www.energietal-toggenburg.ch > Bildung > Erlebnisraum Energie t o g g e n b u rg Lernen beim Ausprobieren Das Konzept sieht dazu einen Ausstellungsbereich mit Aktivposten (einfache Installationen, Kurzvideos, Grafikpaneelen, Vitrinen) für einen attraktiven Einstieg ins Thema Energie vor. Einer ersten thematischen Vertiefung würden interaktive Experimente dienen. In einem weiteren Bereich des Lerngartens wäre begleitetes Lernen mit Werk- und Bastelarbeiten geplant.

Lernen über Erfahren: Während der Jugendsolarwoche, ein NEB-Unterrichtsmittel, können Schülerinnen und Schüler Solaranlagen auf dem Dach ihres Schulhauses bauen, wie hier das Beispiel des Projekts in Kirchberg zeigt. 5. Projektstand und Meilensteine 14 Das Projekt NEB ist auf der Basis des Konzepts «Erlebnisraum Energie im Toggenburg» (vgl. Kapitel 4.4) im August 2014 gestartet. Seit damals haben die Steuer- und Projektgruppe die folgenden Projektschritte realisiert: Die weitere Projektentwicklung orientiert sich an den folgenden Meilensteinen: 1. Semester Schuljahr 2016/17: > > Lehrerweiterbildung NELB Verantwortlichkeiten und Grobinhalte > > Projektdefinition Projektschritte, grober Zeitplan und Budget > > Sicherstellung der Finanzen Schulen Wattwil-Krinau und Mosnang > > Einbindung der Partner > > Aufbau der Organisation > > Begleitgruppe und Arbeitsgruppen Konstituierung und Aufgabenbeschreibung > > Einbindung von Studierenden der PHSG Unterrichtsreihen «Energie» mit Erprobung und Auswertung durch die Studierenden in den Pilotschulen > > Stoffplan «Energie» Erarbeitung in Vernehmlassungsversion > > Finanzierung und Abstützung Einbindung weiterer finanzieller und ideeller Partner > > Stoffplan Energie in Arbeitsversion > > Unterrichtsplanung für Energiekompetenzen mit Verknüpfung zu Unterrichtsmitteln: sammeln, sichten, recherchieren von Mitteln bezüglich Kompetenzerfüllung im Stoffplan > > Erarbeitung NELB Kick-off-Veranstaltung und -Module mit Energieakademie > > Präsentation NEB bei Toggenburger Schulpräsidenten > > Start öffentliche Kommunikation «Seit acht Jahren bietet die Energieakademie erfolgreich Kurse und Lehrgänge an und orientiert sich in der Entwicklung neuer Angebote am technischen Fortschritt und gesellschaftlichen Wandel. Als Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und erneuerbare Energien verfügen wir zudem über ein grosses Netzwerk an Fachleuten aus Politik, Wirtschaft und Bildung. Dieses Know-how bringen wir in die Lehrerweiterbildung ein.» Mathias Unseld, Leiter der «energieakademie toggenburg» und Rektor des Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg (BWZT)

Illustration: Ein Schlussplakat einer Jugendsolarwoche von energietal toggenburg 15 2. Semester Schuljahr 2016/17 > > Unterrichtsplanung für Energiekompetenzen mit Verknüpfung zu Unterrichtsmitteln: sammeln, sichten, recherchieren von Mitteln bezüglich Kompetenzerfüllung im Stoffplan > > Entwicklung Controlling-Instrument > > NELB-Kick-off mit Pilotschulen > > Erarbeitung definitiver Stoffplan Energie mit Kompetenzen, Unterrichtsplanung und passenden Unterrichtsmitteln > > Anschaffen und Bereitstellen Materialienkisten nach Zyklen für Pilotschulen > > NELB-Module mit Pilotschulen Schuljahr 2017/18 (Pilotphase) > > Pilotphase NEB-Instrumente in Pilotschulen > > Begleitung der Pilotschulen > > Überarbeitung/Optimierung NELB-Module > > laufende Optimierung NEB-Instrumente > > NELB-Kick-off mit Toggenburger Lehrpersonen > > laufende Kommunikation/Vorbereitungen zur Einführung NEB in Toggenburger Schulen > > Aufbereitung Stoffplan und Unterrichtsmittel in interaktivem Dokument > > NELB-Module mit Toggenburger Lehrpersonen > > Energieplätze: Entwicklung des Lernhefts Schuljahr 2018/19: Umsetzungsphase 1 > > Einführung von NEB in allen Toggenburger Schulen > > laufende Anpassung und Produktion neuer Unterrichtsmittel > > Vorbereitungen zur Umsetzung von NEB in Schulen des Kantons St. Gallen Schuljahr 2019/20: Umsetzungsphase 2 > > NEB-Instrumente stehen für Schulen im Kanton St. Gallen und in der Deutschschweiz bereit. t o g g e n b u rg «Das Anliegen der nachhaltigen und sparsamen Nutzung von Energie ist für die Zukunft zentral. Ohne den Einsatz der Volksschule wird dieses Ziel nie erreicht. Es ist eine Aufgabe für Generationen und in der Schule werden diese darauf vorbereitet. Eine Schule ist so gut wie ihre Lehrkräfte Wer Forderungen und Wünsche an die Volksschule hat, muss wissen, dass sich nichts ohne die Lehrkräfte realisieren lässt. Will man bei Kindern und Jugendlichen erreichen, dass sie ihr Verhalten im Energieverbrauch auf die Ideen des energietal toggenburg ausrichten, dann muss man zuerst die Lehrkräfte mit ins Boot holen. Und da setzt das Projekt NEB ein. Wir wollen nicht nur von den Lehrkräften etwas einfordern, sondern sie auf diesem Weg unter Einbezug der Region begleiten, entlasten und motivieren.» Ruedi Sterzing, Projektleiter NEB und Oberstufenlehrer

Die Wirkung des Projekts NEB verstärkt sich dank weiterführender Angeboten für Berufsleute aus der Region und... 6. Projektfinanzierung 7. Die Wirkung des Projekts 16 Das Projekt NEB muss sich finanziell auf breiter Basis abstützen. Die Ausgestaltung der Umsetzungsphase 2 ist davon abhängig, in welchem Umfang Finanzen zur Verfügung stehen. Neben den Schulgemeinden Wattwil-Krinau und Mosnang, die einen grossen Anteil an die Finanzierung leisten, erfolgt aktuell die Einbindung von weiteren Finanzpartnern: Bundesamt für Energie; Amt für Umwelt und Lotteriefonds des Kantons St. Gallen; Wirtschaftsorganisationen der Region Toggenburg; verschiedene nationale Stiftungen. 7.1 Beitrag zum Klimaschutz Bei Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen im Toggenburg setzt mit der Einführung der nachhaltigen Energiebildung eine zunehmende Sensibilisierung für den bewussten Umgang mit Ressourcen ein. Sie löst in erster Linie Verhaltensänderungen aus, die sich übergeordnet in einer Minderung des persönlichen CO2-Ausstosses auswirken und in den folgenden Bereichen Effekte zeigen: > > Reduktion des eigenen Energieverbrauchs > > sparsamer Umgang mit Materialien > > bewusste Verkehrsmittelnutzung. NEB in 14 Schulgemeinden Die Verhaltensveränderungen basieren auf Erfahrungen, neuem Wissen und dem wachsenden Erkennen von Handlungsmöglichkeiten sowie von Zusammenhängen zwischen Energieproduktion, Energieverbrauch, Ressourcenaufwand und der eigenen Lebensgestaltung. Das Projekt NEB erreicht im Toggenburg direkt: > > 14 Schulgemeinden > > 680 Lehrpersonen der Zyklen 1 3 > > 5 300 Schüler der Volksschule 7.2 Ausstrahlung in die Bevölkerung Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen nehmen eine gesellschaftliche Multiplikatorenrolle ein. Ihre Verhaltensänderungen lösen Impulse für Veränderungen in der Bevölkerung der ganzen Region mit total 45 600 Personen aus eine Region, die sich seit 2009 für die Vision von energietal toggenburg einsetzt.

... durch die Sensibilisierung der breiten Bevölkerung zum Beispiel am Stand zur Solarenergie von energietal toggenburg am jährlichen Bauernmarkt. 17 Die Ziele der nachhaltigen Energiebildung fallen auf fruchtbaren Boden. Das lässt den Schluss zu, dass sich das Projekt NEB mittelfristig: > > in der effizienten Nutzung von Energie und Materialien in der ganzen Region niederschlägt > > zu Engagement wie der Förderung und Nutzung erneuerbarer Energien führt. > > Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz und in Anlagen zur Produktion einheimischer, erneuerbarer Energien auslöst. 7.3 Energiebildung bis ins hohe Alter Die Wirkung des NEB-Projekts verstärkt sich durch die bestehende und weiterführende Bildungs- und Sensibilisierungstätigkeit von energietal toggenburg (vgl. Anhang I). Dazu gehören zum einen Kurse und Lehrgänge der energieakademie toggenburg, welche Berufsleuten das Rüstzeug vermitteln, sich im wachsenden Markt der Energieberufe zu behaupten. Zum anderen nehmen die Weiterbildungen des Energietals für regionale Fachleute zu aktuellen Energiethemen sowie die Informationsveranstaltungen für die breite Bevölkerung den Faden der Energiebildung auf. Unter dem Dach des Projekts NEB kann das Toggenburg langfristig ausgerichtete Energiebildung vom Kindergarten bis ins hohe Alter realisieren. Darüber hinaus ermöglichen die NEB-Instrumente den Lehrpersonen in der ganzen Deutschschweiz nachhaltigen Energieunterricht einfach in ihren Schulen zu integrieren. t o g g e n b u rg «Die Visionen von energietal toggenburg und der Energiestrategie 2050 lassen sich nur erreichen, wenn alle Generationen mitwirken. Der Erfolg wird dann eintreten, wenn unsere Kinder auf ihre Aufgabe im Energiebereich vorbereitet werden. Die Aktivitäten von NEB schliessen an diese Erkenntnis an und bieten Angebote für alle Altersgruppen. Damit wird gewährleistet, dass die Aktivitäten zur Veränderung sofort starten, aber auch langfristig gesichert werden.» Thomas Grob, Geschäftsführer und Präsident des Fördervereins energietal toggenburg

Im Rahmen der Jugendsolarwoche in Nesslau kreiierten die Schülerinnen und Schüler kleine Solarmobile und starten mit diesen am Schluss zur Solar-Mobil-Rallye. 18 8. Anhang I Bestehende Unterrichtsmittel 8.1 Die Jugendsolarwoche Eines der erfolgreichsten Unterrichtsmittel von energietal toggenburg ist die Jugendsolarwoche, die schon die folgenden Oberstufenschulen im Toggenburg realisiert haben: > > Wier Ebnat-Kappel 2013, 140 Schüler > > Kirchberg, 2014, 140 Schüler > > Nesslau Büelen 2015, 120 Schüler > > Risi Wattwil 2015, 100 Schüler Somit beteiligten sich rund 500 Schülerinnen und Schüler an einer Jugendsolarwoche von energietal toggenburg. Handlungsmöglichkeiten erfahren Die Jugendsolarwoche bringt den Schülerinnen und Schülern das Thema Energie (Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Suffizienz) am Beispiel des Energietals erlebnisorientiert näher. Sie vermittelt das neue Wissen durch praktische Aufgabenstellungen rund um das Schulhaus und zeigt Handlungsmöglichkeiten für Verhaltensänderungen auf. Massgeschneidertes Angebot Für die Lehrpersonen steht ein Unterrichtspaket bereit, das ihnen ermöglicht, die Jugendsolarwoche ihren Bedürfnisse entsprechend zu gestalten. Dazu bietet das Projekt verschiedene thematische Module zur Auswahl. Sie umfassen Arbeitsmaterialien für Schülerinnen und Schüler mit Hintergrundinformationen und Aufgabenanleitungen. Die Module nehmen die Themen Wärme, Strom und Wasser im Schulhaus auf und leiten die Jugendlichen an, den Verbrauch zu «Während einer Woche stand an der Oberstufe Büelen in Nesslau nicht Pflichtstoff, sondern das Projekt von Jugendsolar zum Thema Solarenergie im Vordergrund. Unterhaltsame Posten, ein fesselndes Referat von Louis Palmer und das Solarautorennen zum Schluss brachten Spannung und Spass in den Schulalltag. Die Jugendlichen konnten erkennen, wie wertvoll der Einsatz erneuerbarer Energien für unsere Umwelt ist. Ebenfalls wurden sie mit praktischen Beispielen für den sparsamen Umgang mit Strom sensibilisiert. Für die Jugendlichen und das Lehrerteam bildete diese erlebnisorientierte und vielseitige Projektwoche in Zusammenarbeit mit energietal toggenburg und Greenpeace eine grosse Bereicherung.» Roland Bruderer, Schulleiter Oberstufe Nesslau

Das Bergrestaurant Gamplüt ist nicht nur Ausgangspunkt des Energiewanderwegs, sondern auch ein vorbildliches Anschauungsbeispiel und Symbol für das grosse Engagement für die Nutzung erneuerbarer Energien im Toggenburg. 19 untersuchen. Zu den weiteren Bereichen gehören das Verhalten, die Ernährung, der Bau von Solarmodellen und die Medienarbeit. Ausserdem können die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projekts eine Solaranlage mit lokalen Gewerbepartnern bauen. Das Rahmenprogramm Neben der Modularbeit in Gruppen profitieren die Jugendlichen gemeinsam von einem Rahmenprogramm mit Einstiegs-Workshop, Exkursionen, Fachreferaten, Experimenten, öffentlicher Schlussveranstaltung und Vielem mehr. Die Leistungen Das Team Jugendsolarwoche von energietal toggenburg bietet folgende Leistungen: > > Projektleitung und Administration > > individuelle Wochenplanung mit den Schulen > > Personelle Unterstützung während der Woche > > Arbeitsmaterialien für Module > > Unterstützung bei der Medienarbeit > > Material für Energieparcours und Werken > > Organisation von Exkursionen > > Kosten Referenten und Exkursionen > > Koordination Bau einer Solaranlage Weitere Informationen: www.energietal-toggenburg.ch > Bildung > Jugendsolarwoche 8.2 Energiewanderweg Gamplüt Wie lange muss die Sonne auf das Solardach des Berggasthauses Gamplüt scheinen, damit 12 Personen mit der Gondelbahn von Wildhaus zum Gamplüt fahren können? Wie lange muss das Windrad im Chüeboden drehen, damit der Besitzer ¾ Stunden lang sein Haus staubsaugen kann? Die Antworten auf diese Fragen und viele weitere spannende Vergleiche sind auf zehn Informationstafeln entlang des Panoramaweges vom Gamplüt zum Chüeboden zu finden. Die Informationen sind kurz und anschaulich aufbereitet und somit bereits für Kinder des Zyklus 2 verständlich. Besonders interessant wird die Wanderung in Kombination mit einer Besichtigung des Bergrestaurants Gamplüt. Es bietet eine einmalige Kombination der Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien. Zum Einsatz kommen die Energieträger aus der Nähe: Holz, Sonne und Wind. Dabei sind die Anlagen so aufeinander abgestimmt, dass die je nach Tageszeit und Wetter unterschiedlich anfallende Energie den Bedarf für Heizung, Warmwasser und Strom von Bergrestaurant und Bergbahn sicherstellt. Wem der gesamte Energiewanderweg zu lang ist, kann auch lediglich die fünf Posten auf dem Panorama-Rundweg besuchen und sich danach im Berggasthaus ein Trottinett für eine rasante Abfahrt nach Wildhaus leihen. t o g g e n b u rg

Der Lehrpfad Wasserkraft spricht neben Schulen auch interessierte Wandergruppen an. 8.3 Lehrpfad Wasserkraft 20 Die Wasserkraft als grösste einheimische Energiequelle zur Stromproduktion in der Region ist Thema des Lehrpfades zwischen Ebnat-Kappel und Krummenau. Der Lehrpfad Wasserkraft zeigt die Bedeutung der heimischen Wasserkraftwerke für die Energieversorgung Der Weg beginnt beim Kraftwerk Ebnat und führt auf dem gut ausgebauten Thurweg bis zum Kraftwerk Trempel. Entlang des Wasserweges sind Informationstafeln bei den beiden Kraftwerken und beim Wasserfall im Lüpfertwil installiert. Die Inhalte decken vier Themenbereiche ab: des Toggenburgs in der Vergan- genheit, der Gegenwart und der Zukunft auf und vermittelt Hintergrundwissen über die Wasserkraft und ihre Entwicklung in der Schweiz. Technik, Natur, Hintergründe und Informationen zum jeweiligen Standort. Kleine Piktogramme auf den Infotafeln zeigen an, in welchem Themenbereich man sich gerade befindet. Am Standort Wasserfall gibt es zusätzlich eine Lernaufgabe für Schulklassen, in der das energetische Potenzial eines Wasserfalls abgeschätzt wird. Der Vertiefung dienen Quiztafeln. Die Fragen lassen sich aufgrund des neu erworbenen Wissens auf dem Lehrpfad beantworten. Für die Vor- oder Nachbearbeitung des Themas Wasserkraft mit Schülerinnen und Schülern des Zyklus 3 liegen zusätzliche Arbeitsblätter vor. Weitere Informationen Der Energiewanderweg Gamplüt und der Lehrpfad Wasserkraft sowie weitere Exkursionstipps sind zu finden unter: www.energietal-toggenburg.ch > Bildung > Exkursionen

Jeder Tipp in der Unterrichtsmappe wird auf einem Informationsblatt erklärt. Dieses beinhaltet eine Kurzbeschreibung sowie Informationen zur geeigneten Schulstufe, zur Organisation, zur Dauer und zu den Kosten. 21 8.4 DVD «energietal toggenburg» Die DVD «energietal toggenburg das sind wir» erzählt die Vision des energietal toggenburg. Die Filmemacher haben Menschen im ganzen Toggenburg besucht, die sich für eine saubere Energiezukunft einsetzen. Daraus ist ein einstündiger Film entstanden der eindrücklich zeigt, welche Kraft die Begeisterung entfaltet und was Menschen bewirken können, wenn sie handeln. Toggenburgerinnen und Toggenburger erzählen von ihren Wünschen für das Energietal, erklären eigene Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, sprechen über ihre Überzeugung für eine nachhaltige Energieversorgung. Ihr Engagement spiegelt die enge Verbundenheit mit dem Tal als erhaltenswerter Lebensraum und mit der Natur als prägende Heimat. Einsatz der DVD im Unterricht Für den Einsatz der DVD im Unterricht in Toggenburger Schulen hat energietal toggenburg Informations- und Aufgabenblätter erarbeitet, die Anregungen für vertiefende Lektionen bieten. 8.5 Schulmappe Energie Das Thema Energie eröffnet Raum für einen spannenden Unterricht vom beeindruckenden Experiment, über die Exkursion in der Region bis hin zur Werkarbeit oder dem fächer- und klassenübergreifenden Projekt. Die Schulmappe soll Lehrpersonen Anregungen bieten, um bei ihren Schülerinnen und Schülern, die Begeisterung für das vielseitige Thema Energie zu wecken. Wenn Kinder und Jugendliche experimentieren, messen und beobachten können, sind sie mit Engagement bei der Sache. Was sie selber erleben, erforschen und erfahren, verspricht anhaltenden Lernerfolg. Weitere Tipps für den Energieunterricht Ferner beinhaltet die Mappe fertige, bewährte Lektionen und Projekte für einen praktischen Energieunterricht und bietet eine Reihe von Anregungen für den Einstieg ins Thema Energie sowie die Umsetzung eigener Ideen. Dazu gehören Energie- und Umweltspiele, -Filme sowie Experimente, Werkarbeiten, Quiz und Exkursionsvorschläge. t o g g e n b u rg Weitere Informationen Bei der Schulmappe handelt es sich um eine Sammlung von energietal und von energieakademie toggenburg. Sie lässt sich unter folgendem Link herunterladen: www.energietal-toggenburg.ch > Bildung > Schulmappe und DVD

Die energieakademie toggenburg konzipiert Lehrgänge zur Qualifizierung von Berufsleuten für Aufgaben im wachsenden Energiemarkt. Rund 180 Solarteure sind bereits ausgezeichnet, jeweils im Rahmen von Zertifikatsfeiern. 22 8.6 Energieakademie Bei der Lancierung des Fördervereins energietal toggenburg 2009 hat sich gezeigt: Um konkrete Projekte rund um Energieeffizienz und erneuerbare Energien umzusetzen, benötigt die Wirtschaft qualifizierte Mitarbeitende. In der Schweiz existierten damals jedoch keine qualifizierten Lehrgänge im Energiebereich. Lücke auf dem Weiterbildungsmarkt Diese Lücke wollten der Förderverein und das Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg (BWZT) schliessen. Sie haben die energieakademie toggenburg gegründet mit dem Ziel, der Nachfrage nach Aus- und Weiterbildung im Bereich erneuerbarer Energien gerecht zu werden. Seit damals konzipiert die Energieakademie insbesondere Lehrgänge zur Qualifizierung von Berufsleuten für Aufgaben im wachsenden Energiemarkt. Erfolgreiche Realisierung In der Zwischenzeit ist die energieakademie toggenburg schweizweit die grösste Bildungseinrichtung für Solarteure. Bis heute hat sie ausgebildet: > > rund 180 Solarteure (in 13 Lehrgängen) > > 27 Zusatzmodule Projektleiter Solarmontage (in 2 Lehrgängen) > > 32 Energiemanager (in 2 Lehrgängen) > > 14 Gebäudetechnikoptimierer (Pilotlehrgang) Weitere Informationen Für den Erfolg spricht die Verleihung des Innovationspreises der Staatsverwaltung St. Gallen im Jahr 2014 an die Energieakademie: www.energieakademie.ch «Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte bei der Nutzung von erneuerbaren Energien erzielt. Umwelt und Gesellschaft können aber nur von diesen Fortschritten profitieren, wenn sie den Weg in die praktische Anwendung finden. Die Lehrgänge der Energieakademie ermöglichen genau diesen Wissenstransfer, indem den lokalen Handwerkern aktuelle und praxisrelevante Fachkenntnisse vermittelt werden.» Mathias Wittenwiler, Fachlehrkraft an der energieakademie toggenburg und Kantonsschullehrer

Spezifische Weiterbildungen vermitteln Wissen und vernetzen die Fachleute in der Region. Am «Energiegipfeli» wurden Bauhandwerker und Bauunternehmer zum Thema «Gebäudesanierung und Heizungsersatz das kantonale Förderprogramm» geschult. 23 8.7 Weiterbildungsangebote Im Fokus: regionale Fachleute Die Energietechnik ist im steten Wandel, Anpassungen der energiepolitischen Rahmenbedingungen verlangen nach neuen Kenntnissen der Berufsleute. Energietal toggenburg bereitet die Veränderungen auf und setzt sie in Kursangeboten um. Diese richten sich spezifisch an die Zielgruppe, an die Bauhandwerker und -unternehmer oder an die Architekten, Planer und Ingenieure aus der Region. Aktuelles Beispiel bildet das «Energiegipfeli» zum Thema «Gebäudesanierung und Heizungsersatz das kantonale Förderprogramm». Nach Einstieg mit Inputreferaten von Energiefachleuten, haben die Teilnehmenden Gelegenheit, sich bei Kaffee und Gipfeli über Erfahrungen auszutauschen und neue Kontakte zu Berufsleuten zu knüpfen. Seit Anfang 2016 nutzten 80 Fachleute die Kurse. Die Energiebotschafter als Verbindungsglied Zu den regelmässigen Weiterbildungen, gehört das sogenannte «Energiebotschafter-Treffen». Jede Gemeinde im Energietal Toggenburg stellt mit einem Energiebotschafter die enge Zusammenarbeit mit dem Förderverein sicher. Dieser organisiert vierteljährlich das Treffen der Botschafter. Im Mittelpunkt stehen jeweils Fachinputs rund um Entwicklungen in der Energiepolitik und -technik sowie Informationen zum Fortschritt laufender gemeinsamer Projekte. Ferner nimmt der Austausch unter den Energiebotschaftern sowie die Entwicklung neuer Projektideen viel Platz ein und trägt dazu bei, Synergien zu nutzen und gegenseitig von Erfahrungen in der Umsetzung von Massnahmen der kommunalen Energiekonzepte zu profitieren. 8.8 Information und Sensibilisierung Die Informations- und Sensibilisierungstätigkeit von energietal toggenburg ist sehr breit gefächert. Sie umfasst einerseits Fachreferate im Rahmen wiederkehrender Veranstaltungen wie die Hauptversammlung (siehe Bild unten) oder der «Danke-Schön-Anlass» für Sponsoren, Partner t o g g e n b u rg

In Zusammenarbeit mit Gemeinden organisiert energietal toggenburg Informationsveranstaltungen zu Themen rund um Energieeffizienz und erneuerbare Energien, zum Beispiel den «Tag der Sonne» hier in Lichtensteig. 24 und Behördenvertreter. Andererseits organisiert energietal toggenburg in Zusammenarbeit mit Gemeinden, kommunalen Energiekommissionen, dem Gewerbe und weiteren regionalen Partnern Informationsveranstaltungen zu aktuellen Energiethemen (Bild unten rechts). > > An der Hauptversammlung und am Danke- Schön-Anlass nehmen jährlich jeweils rund 100 Personen teil. > > Die Informationsveranstaltungen erreichen je zwischen 20 und 50 Personen Im Rahmen von Führungen und Weiterbildungen von Institutionen und Organisationen informiert der Förderverein mehrmals jährlich über die Erfahrungen und aktuellen Projekte des Energietals (siehe Bild unten links). Ausserdem wirken Mitarbeitende der Geschäftsstelle als Fachreferenten in der ganzen Schweiz. Energietal toggenburg ist auch immer wieder Gegenstand von Matura-, Bachelor- und Masterarbeiten und ein Beispiel vorbildhafter regionaler Energiepolitik in verschiedenen Publikationen. Kommunikationsarbeit Die kontinuierliche Sensibilisierung der Toggenburger Bevölkerung erfolgt im Weiteren über regelmässige Medienarbeit. Energietal toggenburg produziert unter anderem: > > 11 Sonderseiten pro Jahr im St. Galler Tagblatt, in der Toggenburger und der Wiler Ausgabe > > Newsletter, 3 4 mal jährlich > > Monatliche Energietipps > > Leitartikel zu energiepolitischen Themen > > Ausstellungen > > Facebook und Twitter Weitere Informationen Kurse und Informationsveranstaltungen präsentiert enregietal toggenburg auf der Webseite: www.energietal-toggenburg.ch > Agenda Einen Eindruck der Kommunikationsarbeit vermittelt folgender Link www.energietal-toggenburg.ch > Kommunikation