Unterstützung gewaltbetroffener Frauen und deren Kinder im Frauenhaus und Grenzen

Ähnliche Dokumente
Zugang zum Hilfesystem muss für alle Frauen gesichert sein

Frauenhäuser und Wohnungslosigkeit

Umsetzung integrierter Versorgungskonzepte für wohnungslose junge Erwachsene

Die Situation des Hilfesystems bei Gewalt gegen Frauen am Beispiel der Frauenhäuser

Täterarbeit und Opferschutz Hannover Arbeit mit Tätern - Sicht der Frauenunterstützungseinrichtungen

Frauenhaus. Bericht aus dem Frauenhaus. Kontakt: 02821/ des AWO Kreisverbandes Kleve e. V.

Modelle und Möglichkeiten der Prävention in Landkreisen. Freiburg,

Fachübergreifende Gehversuche in Bayern Ein Konzept

Containerprojekt für obdachlose Frauen. Bundestagung 2011 der BAG Wohnungslosenhilfe e.v. Leipzig, 09. bis 11. November 2011

Qualitätsempfehlungen für des Hilfesystem bei Gewalt gegen Frauen

Rechtsinformation. Datenschutz in Frauenunterstützungseinrichtungen

condrobs.de FREIRAUM UND NEUE PERSPEKTIVEN FÜR FRAUEN SUCHTHILFEANGEBOTe FÜR FRAUEN

Frauenhauskoordinierung e.v. I Tucholskystraße 11 I DE Berlin I I Fax I

Rechtsinformation. Datenschutz. in Frauenunterstützungseinrichtungen. Ausgewählte Fragen zum Umgang mit personengebundenen

Arbeitsgruppe des Runden Tisches Wohnungslosenhilfe

Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e.v.

In den eigenen 4 Wänden fühle ich mich nicht mehr sicher

Projektträger: Frauen helfen Frauen e.v. Rostock

Leben im Frauenhaus. Mag. a Mag. a (FH) Ruth Hauser. Verein wendepunkt Frauenhaus Wr. Neustadt

Bedarfsgerechte Angebote für Wohnungslose im ländlichen Raum

Ablauf der Arbeitsgruppe

Beratung, Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt

Potentiale gemeindepsychiatrischer Versorgung für Flüchtlinge. Martin Vedder SPKoM Psychosozialer Trägerverein Solingen e.v.

Statistik Frauenhäuser und ihre Bewohnerinnen

Frauen in der Wohnungslosenhilfe. Besondere Bedarfe wohnungsloser Frauen. Impulse für einen Austausch

Sozialpädagogische Familienhilfe im System der Behindertenhilfe

Fachausschuss Wohnen der BAG-W e.v.

Vorstellung Familienhaus

Workshop Frühe Hilfen im Umgang mit Flüchtlingskindern

Frühe Hilfen in der Flüchtlingsversorgung

Erhebung von Ansätzen guter Praxis zur Integration und Aktivierung suchtkranker Leistungsberechtigter nach dem SGB II. Endbericht

Krisenintervention bei Menschen mit geistiger Behinderung.

Prozess der interkulturellen Öffnung in der Wohnungslosenhilfe am Beispiel der Beratungsstelle Levetzowstraße in Berlin

Kinder- und jugendpsychiatrische Beratungsangebote in den Kommunen

Erfolgreiche Intervention zum Erhalt der Wohnung Möglichkeiten freier Träger der Hilfen im Wohnungsnotfall

Frauen und Armut. Frauen ohne Wohnung

Was wirkt in der Unterstützung der Gewalt miterlebenden Kinder? Kooperations- und Vernetzungsstrukturen

Auf dem Sülzbrack Umbau der ZEA in öffentliche Unterbringung Informationsveranstaltung am 17. September 2015

Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser

Gewaltbetroffenheit und Versorgung von Frauen mit psychischen- und Suchterkrankungen

Arbeitsergebnisse der AG 4. Wohnungslose Jugendliche und junge Erwachsene in Dortmund Regionale Planungskonferenz

Gewalt, Migration und Flucht

Öffentliche Unterbringung Am Anzuchtgarten Informationsveranstaltung am 15. September 2015

Zugänge eröffnen und gestalten durch Netzwerke Frühe Hilfen

Betreutes Wohnen für psychisch kranke Menschen

Unterstützung der Selbsthilfe bei psychischen Erkrankungen Kirstin Fuß-Wölbert

Prävention verwirklichen! Die zentrale Fachstelle ein Kooperationsmodell für Kommunen und freie Träger in der Wohnungslosenhilfe?

Mitteilung Berlin, den 31. Oktober Tagesordnung. Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

4. IQ-Fachgruppe Anerkennung am , Berlin

Wohnungslosenhilfe in der Stadt Chemnitz

Standards in der (Winter)notversorgung

BerMico - Beratung und Mietcoaching bei drohendem Wohnungsverlust

Freiraum und neue Perspektiven

Interkulturelle Öffnung im Kinderschutz

Angebote des Gesundheitsamtes Düsseldorf für psychisch kranke obdachlose Menschen

Struktur des. Gemeindepsychiatrischen Verbundes. der Landeshauptstadt Stuttgart

JUGENDHAUS DOMÄNE. Suchtarbeit. Domänenweg 9, Eschwege Tel.: +49 (0)

Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung an Freizeitangeboten

Herausforderung Langzeitarbeitslosigkeit und Vermittlungshemmnisse

Die Fraktion DIE LINKE hat folgende Kleine Anfrage an den Senat gerichtet:

Integriertes Notversorgungskonzept: Standards ordnungsrechtlicher Unterbringung und Notversorgung

Leistungsbeschreibung

Gesellschaft für Sozialarbeit e. V. Pension Plus

Gelingende Kooperation im Kinderschutz. - Aus Fehlern lernen -

Regionales Netzwerk im Ländlichen Raum Minden-Lübbecke

Willkommenskultur für Flüchtlinge

Elternschaft und psychische Erkrankung- wie kann das gelingen?

Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser

Wenn Wohnen das Leben. Eckpunkte der Entwicklung, Praxis und Etablierung aufsuchender Beratung für Frauen in Wohnungsnot in ländlicher Region

Beschäftigung, Qualifizierung und Arbeitsförderung für abhängigkeitskranke Menschen Fachtag 16. Januar 2012 Berlin buss //DHS//FDR

Zwischen Arbeitsmarktintegration und sozialer Teilhabe wie unterstützen die Jobcenter suchtkranke Menschen?

Sozialpsychiatrischer Dienst

Fachtag zum LVR-Förderprogramm Gerontopsychiatrische Beratung an Gerontopsychiatrischen Zentren am

Eckpunkte der Kooperation zwischen kommunalen und freiverbandlichen Hilfen in Wohnungsnotfällen. BAG Wohnungslosenhilfe

APK Jahrestagung 2015 Selbsthilfe Selbstbestimmung - Partizipation Wiebke Schneider, Guttempler-Bundesverband Suchtreferentin und Geschäftsführerin

Fachtag Wie gelingt Erziehung im Kontext unterschiedlicher Kulturen? Infowalk Migrationsberatung - Caritas

Arbeitsgruppe A8 Wohnraum akquirieren, Wohnraum sichern Wohnungslosigkeit beenden

Frühe Hilfen im Landkreis Schwäbisch Hall

Landesfachtagung der LAG in Siegen. Geschlossene Tür (k)ein Ausweg für die Sozialpsychiatrie

Lebenslagen obdachloser Frauen

Stellungnahme der Frauenhauskoordinierung e.v.

Fetz Frauenberatungs- und Therapiezentrum Stuttgart e.v.

Stellungnahme der Frauenhauskoordinierung e.v.

Nachgehende Hilfe für Familien nach Mietschuldenübernahme

Rahmenkonzeption Einrichtungsverbund Frauen im Zentrum

Workshop 5 Übergänge gut gestalten in der Verantwortungsgemeinschaft von Gesundheitswesen und Kinder-und Jugendhilfe

Kindeswohlgefährdung als Folge von häuslicher Gewalt und Möglichkeiten der Intervention und Prävention

VII. Präventionstagung der BAG-W, Kiel, Einführung zum Themenbereich der AG 3 Rechtliche Gestaltung der Beteiligung freigemeinnütziger

Jung & psychisch krank Was nun????

HILFE FÜR FRAUEN. Konzeption. Elisabeth-Fry-Haus Außenwohngruppe Loorweg

Kinder und häusliche Gewalt

Grundsätze zur Förderung örtlicher/regionaler Kooperationen gegen Gewalt an Frauen

Kooperation zwischen ARGEn und der Wohnungslosenhilfe Zusammenarbeit nach 16 Abs. 2 SGB II im Verhältnis zu Leistungen SGB XII

Wohnen und Leben inklusiv!

Autonomes Frauenhaus Rostock Tätigkeitsbericht 2006

PROJEKTSKIZZE ZUM AUFBAU VON NETZWERKEN FÜR PSYCHISCH ERKRANKTE ELTERN UND IHRE KINDER IN MÜNCHEN

Fachstelle Migration und Behinderung. gefördert durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Berlin

Transkript:

Unterstützung gewaltbetroffener Frauen und deren Kinder im Frauenhaus und Grenzen Heike Herold, Frauenhauskoordinierung e.v. Bundestagung 2013 der BAG Wohnungslosenhilfe e.v. 26. September 2013 Workshop 6

Zugang zum und Angebote im Frauenhaus Zielgruppe: gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder Zugang der Frauen über Erleben Partnerschaftsgewalt und Schutz- und Unterstützungsbedarf (bundesweite Aufnahme, keine vorherige Klärung von Veränderungsbereitschaft und Kostenübernahme Angebote: Beratung vor FH- Aufenthalt/ohne FH-Aufenthalt geschützte anonyme Unterkunft für Frauen mit deren Kindern (24/7) Unterstützung im FH zu: Sicherheit, rechtlichen Schutz, Gewalterfahrung, Trennung, Existenzsicherung, Versorgungs- und Erziehungsfragen, Sorge- und Umgangsregelungen, gewaltfreien Lebensperspektiven, Wohnungssuche, Arbeitssuche, Integration in neues Lebensumfeld, Alltagsbewältigung, Freizeitgestaltung u.a. Eigenständige Unterstützung der Kinder Begleitung zu Behörden und anderen Stellen Nachgehende Beratung nach Auszug Gruppenangebote für Frauen und für Kinder 25.10.2013 2

Entwicklungen in Frauenhausarbeit Deutlicher Anstieg des Anteils an Migrantinnen auf 56% Dramatische Verschärfung finanzieller Notlagen der Frauen während FH- Aufenthalt (ALG II von 40% vor FH auf 67% während FH) Zunahme sehr junge Frauen in Altersgruppe 20 bis 30 Jahre Anzahl der Frauen mit Kindern: 66% der Frauen haben Kinder bis 18 Jahre, Kinder meist jünger als 12 Jahre (87%), nur 20% besuchen KITA Zunahme Frauen mit fremdplatzierten Kindern Zunahme von Anfragen von Frauen mit psychischen Beeinträchtigungen und mit Suchtproblemen, aber nur 3 spezifische FH in Deutschland (Bericht der BR 2012) Dauer: 30 % Kurzzeitaufenthalte (bis zu 1 Woche), damit Unterstützungsprozesse eingeschränkt Probleme der Frauen nach FH geeigneten Wohnraum zu finden, verlängern Aufenthaltszeiten 25.10.2013 3

Zugangshürden in FH für Frauen mit besonderen Belastungen insbesondere Frauen mit psychischen Beeinträchtigungen, akuter Suchtproblematik, Behinderungen, mit älteren Söhnen (ab 12 Jahre), Frauen mit Haustieren Geringe personelle Ressourcen: nachts, an Wochenenden und Feiertagen kein Personal im Haus Unterstützungsbedarf von Frauen mit zusätzlichen Belastungen kann mit ohnehin zu geringer Personalausstattung nicht gedeckt werden Räumliche Situation: Gemeinschaftsräume für Frauen und Kinder fehlende Rückzugsmöglichkeiten (mehrere Frauen in einem Zimmer, Frauen mit mehreren Kindern in einem Zimmer, keine eigenen Sanitäranlagen ) Gemeinschaftsleben von Frauen und Kindern mit akuter Traumatisierung mit Regeln (Hausordnung etc.) Überfüllung besonders in Ballungszentren, schutzsuchende Frauen müssen abgewiesen werden (Wartelisten, Vermittlung in weiter entfernte FH) ungesicherte Finanzierung des Aufenthalts der Frauen (SGB II-Tagessätze, Frauen aus anderen Kommunen und Bundesländern, Frauen ohne Papiere, Selbstzahlerinnen, Begrenzung Aufenthalt durch Kostenträger etc.)

Best Practice: Netzwerk Wohnungslosigkeit von Frauen vermeiden Duisburg Gutes lokales Beispiel für gelebte Vernetzung zwischen Hilfesystem bei Gewalt und WLH sowie weiteren Beteiligten NetzwerkpartnerInnen: WLH, FH, FBST, Jugendamt, Streetwork, Gesundheitsamt, sozialpsychiatrischer Dienst, Sozialamt, psychiatrische Klinik, Suchthilfe, Polizei, Migrationsdienste, Jobcenter, Fachstelle Wohnungsnotfälle Themen: gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsame Broschüre und digitales Handbuch Verständigung auf Rahmenregelungen/Leitlinien der Kooperation mit Regelungen zur Zusammenarbeit Helferkonferenzen, bilaterale Kooperationsvereinbarungen, gemeinsame sozialpolitische Initiativen

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Frauenhauskoordinierung e.v. (FHK) Bundesverband der Frauenhäuser und anderer Unterstützungseinrichtungen bei Gewalt an Frauen insbesondere in den Wohlfahrtsverbänden (ca. 260 Frauenhäuser und ca. 200 Fachberatungsstellen) Leistungsspektrum: Bundesweite Vernetzung der Frauenhäuser (FH) und Fachberatungsstellen (FBST) Interessenvertretung für FH und FBST Fachliche und fachpolitische Unterstützung der Fachpraxis Öffentlichkeitsarbeit Politikberatung und Stellungsnahmen für Gesetzesvorhaben Unterstützung Forschungsvorhaben 25.10.2013 7