Weiterbildung 2014. Ergebnisse der Online-Umfrage zur Aus- und Weiterbildung 2014



Ähnliche Dokumente
Weiterbildung Ergebnisse einer IHK-Online-Unternehmensbefragung. Deutscher Industrie- und Handelskammertag

Weiterbildung Ergebnisse einer IHK-Online-Unternehmensbefragung. Deutscher Industrie- und Handelskammertag

Weiterbildung Ergebnisse der Online-Umfrage zur Aus- und Weiterbildung 2015

Nr. Antwort Anzahl Prozent

Ohne Netz und doppelten Boden? - Sozial gesichert starten

Online Banking. Nutzung von Online Banking. Ergebnisse repräsentativer Meinungsumfragen im Auftrag des Bankenverbandes April 2011

Außenwirtschaftsreport Ergebnisse einer Umfrage bei den deutschen Industrie- und Handelskammern

Ergebnisse der Umfrage zur Wirtschaftsförderung. Name: Dr. Schulz

Deutschland-Check Nr. 35

MARKTPLATZ Weiterbildung Frisches zur betrieblichen Weiterbildung und Personalentwicklung

UMFRAGE II. QUARTAL 2014

Rhein-Main KOMPASS Der Wirtschaftstrend-Report der Helaba

Weiterbildung für die Wissensgesellschaft

Umfrage: Kreditzugang weiter schwierig BDS-Präsident Hieber: Kreditnot nicht verharmlosen

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Hamburger Kreditbarometer Ergebnisse der Sonderbefragung zur Kreditversorgung im Rahmen der Handelskammer-Konjunkturumfrage, I.

Themenbereich "Bestattungsvorsorge"

Fast jeder zweite Deutsche würde gerne abnehmen

Wie viele Unternehmen sind in Schwaben von der Einführung der Rente mit 63 betroffen?

Private Altersvorsorge

Risiken der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

LERNEN IM AUSLAND Duale Ausbildung und Praxiserfahrungen für den Beruf

Personalentwicklung. Umfrage zur Personalentwicklung. Februar Cisar - consulting and solutions GmbH. In Zusammenarbeit mit

Mobile Intranet in Unternehmen

Weiterbildungsumfrage

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Jeder zweite Selbstständige in Vollzeit mit überlanger Arbeitszeit

Umfrage Bedeutung von Innovationen und gesellschaftliche Relevanz

Lebensziel Eigenheim. Die Rolle des Internets. Repräsentative Umfrage Allianz Deutschland 2012

Erste Bank Spar und Kreditprognose. 2. Quartal 2015

Kreditversorgung der Hamburger Wirtschaft

Leben im Alter im Erzbistum Köln Umfrage im Auftrag des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.v.

Vertrauen in Banken. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage. PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG. Partner der Befragung

Was ist clevere Altersvorsorge?

Presse-Information

1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß

Moderne Personalpolitik Ausbildung nutzen I N F O R M A T I O N E N F Ü R A R B E I T G E B E R. Ausbildung in Teilzeit

Weihnachten: Mittelstand feiert und spendet

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

ifaa-trendbarometer: Auswertung Herbsterhebung 2013

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

AHVplus D E L E G I E R T E N V E R S A M M L U N G V OM 1 1. M A I Die AHVplus-Varianten. Antrag: Abstimmung.

Diversity Umfrage. Dokumentation / Januar 2015

Cloud Computing. Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung für das BMELV

ONLINE-UMFRAGE ZUR AUS- UND WEITERBILDUNG 2015 AUSWERTUNG DER REGION HEILBRONN-FRANKEN. Heilbronn, Juni 2015

Blitzumfrage zum Thema Crowdinvesting. Stand: Blitzumfrage des BITKOM zum Crowdinvesting in Deutschland. Methodik

Ausbildungsplatzsituation Ulm (IHK)

Online-Marketing in deutschen KMU

Deutliche Mehrheit der Bevölkerung für aktive Sterbehilfe

Saisonumfrage Tourismus Region Trier

Dramatisch: 6,6 Millionen Deutsche sind überschuldet DEUTSCHE...

Luzerner Glasfasernetz. Ihr Anschluss an die Zukunft. In Zusammenarbeit mit Swisscom

Statistische Materialien zu Existenzgründung und Selbstständigkeit der Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund

ERGEBNISSE DER CW-MARKTSTUDIE COLLABORATION AUS DER CLOUD IM UNTERNEHMENSEINSATZ IN TABELLARISCHER FORM

Warum Autoversicherungskunden ihren Anbieter wechseln

I N S T I T U T F Ü R D E M O S K O P I E A L L E N S B A C H

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Elternzeit Was ist das?

Newsletter Ausgabe 6 - August 2012

allensbacher berichte

Hohes Ausbildungsengagement

Entwicklung der Abiturdurchschnittsnoten an den öffentlichen und privaten Gymnasien in Baden-Württemberg seit Allgemeinbildende Gymnasien

Zusammenfassung CVTS3 Studie, Betriebliche Weiterbildung in Deutschland

Ergebnisse der forsa-umfrage: Wie stellt sich der Autokunde den Vertrieb der Zukunft vor?

Diversity und Diversity Management in Berliner Unternehmen Im Fokus: Personen mit Migrationshintergrund

Nicht kopieren. Der neue Report von: Stefan Ploberger. 1. Ausgabe 2003

Leichte Sprache Informationen zum Europäischen Sozialfonds (ESF) Was ist der Europäische Sozialfonds?

allensbacher berichte

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege

DIA Ausgewählte Trends Juni Klaus Morgenstern, Deutsches Institut für Altersvorsorge, Berlin Bettina Schneiderhan, YouGov Deutschland, Köln

Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten

Resultate GfS-Umfrage November Wie bekannt ist das Phänomen Illettrismus bei der Schweizer Bevölkerung?

Themenbereich "Bestattungskosten"

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Private Vorsorge für den Pflegefall

Sparen in Deutschland - mit Blick über die Ländergrenzen

FC BAYERN MÜNCHEN VOR SCHALKE 04 UND BORUSSIA DORTMUND

5.7.3 Fortbildungsaktivitäten der Beratungsteams im 4. Brückenjahr. Auswertung der Veranstaltungsaktivitäten auf Grundlage der Kurzberichte

Was ist das Budget für Arbeit?

Schwierige Zeiten für Existenzgründer? Mittelständler sagen: Wenn Gründung, dann mit der Sparkasse

Entwicklungen des Weiterbildungsmarkts in der Schweiz. Anbieter-Statistik Dr. André Schläfli, Direktor SVEB

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

Eine Initiative der Agenturen für Arbeit und Jobcenter. Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer. Erstausbildung junger Erwachsener

Wahrnehmung der Internetnutzung in Deutschland

Urlaubsanspruch = Nominale Zahl der Urlaubstage X Pflichtarbeitstage pro Woche / 6 Werktage

Rente mit 67 Anhebung der Altersgrenzen

ASQF-Umfrage 2014 Branchenreport für die deutschsprachige IT-Branche. Qualitätstrends in der Software-Entwicklung

Dresden: Wirtschaftliche Situation und digitale Herausforderungen von Freiberuflern, Gewerbetreibenden und Handwerkern

Personal der Frankfurter Pflegeeinrichtungen 2005

Meinungen zum Sterben Emnid-Umfrage 2001

Es gilt das gesprochene Wort! Impulse für Weiterbildung

Deutsche Bank. Studie Erben und Vererben 2015

Eine Bürokratiekostenfolgenabschätzung zum zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Einführung einer Gleitzone

Verpasst der Mittelstand den Zug?

Sparstudie 2014: Gibt s noch Futter für das Sparschwein? September 2014 IMAS International

AUS- UND WEITERBILDUNGS- UMFRAGE 2014

Emnid-Umfrage zur Bürger-Energiewende

Car-Net über WLAN Aufbau einer Internet-Verbindung über WLAN zur Nutzung von Car-Net

Test: Sind Sie ein Unternehmertyp?

Wissens-Check und Umfrage zur Situation der Gleichstellung in Wien

Transkript:

Weiterbildung 2014 Ergebnisse der Online-Umfrage zur Aus- und Weiterbildung 2014 Copyright Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck auch auszugsweise ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Herausgeber Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V. Berlin Brüssel DIHK Berlin: Postanschrift: 11052 Berlin Hausanschrift: Breite Straße 29 Berlin-Mitte Telefon (030) 20 308-0 Telefax (030) 20 308-1000 Internet: www.dihk.de Redaktion DIHK Bereich Weiterbildung Kristin Lorenz Stand: August 2014 1

Einführung Im Frühjahr 2014 hat der DIHK eine online gestützte Unternehmens-Befragung durchgeführt. Zu ihren Plänen und Motiven im Bereich Aus- und Weiterbildung äußerten sich 12.962 Unternehmen. Die Antworten verteilen sich auf die Wirtschaftszweige wie folgt: Industrie (ohne Bau) 26 Prozent, Baugewerbe 4 Prozent, IT/Medien 9 Prozent, Handel 17 Prozent, Gastgewerbe 7 Prozent, Verkehr 5 Prozent, Banken/Versicherungen 7 Prozent, Unternehmensorientierte Dienste 3 Prozent, Gesundheit/Pflege 3 Prozent, Immobilien 3 Prozent, sonstige Dienstleistungen 16 Prozent. Nach Größenklassen zeigt sich folgende Verteilung: Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten 15 Prozent, Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigten 13 Prozent, Unternehmen mit 20 bis 199 Beschäftigten 47 Prozent, Unternehmen mit 200 bis 499 Beschäftigten 12 Prozent, Unternehmen mit 500 bis 1.000 Beschäftigten 6 Prozent, Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten 7 Prozent. Die Auswahl und Ansprache der Unternehmen erfolgte über die Industrie- und Handelskammern. Zur besseren Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Doppelungen verzichtet. 2

Bedeutung Weiterbildung Das Weiterbildungsengagement in deutschen Unternehmen ist hoch: 99 Prozent der Unternehmen geben an, im Jahr 2014 die Weiterbildungsaktivität für ihre Mitarbeiter zu vergrößern oder diese zumindest auf gleichem Niveau zu belassen. Nur ein Prozent der Unternehmen plant mit weniger Weiterbildung als im Vorjahr ein historisch niedriger Wert. Ohne Weiterbildung geht es nicht, dieses Bewusstsein ist hieraus deutlich ablesbar. Der in der Vergangenheit deutlich sichtbare Unterschied beim geplanten Weiterbildungsengagement zwischen kleinen und großen Unternehmen hat sich im Jahr 2014 weiter angeglichen, da größere Unternehmen im weiteren Ausbau ihrer Weiterbildungsaktivitäten etwas zurückhaltender geworden sind: Plante im Jahr 2013 noch jedes fünfte Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern das Weiterbildungsengagement zu verstärken (45 Prozent), ist es im Jahr 2014 nur noch jedes dritte (34 Prozent). Zugleich ist der Anteil derjenigen Unternehmen, die weniger Weiterbildung anbieten wollen über alle Betriebsgrößen hinweg gleichbleibend gering, wohingegen die Tendenz, das Weiterbildungsengagement auf dem bisherigen Niveau zu halten, steigt. Hier dürfte sich auch ein gewisser Konsolidierungseffekt bemerkbar machen: Nach gestiegenem Engagement in den Vorjahren gibt es Anzeichen, dass zahlreiche Unternehmen ihre Aktivitäten nun auf höherem Niveau verstetigen eine Entwicklung, die sich insbesondere in größeren Unternehmen zeigt. 3

Reaktionen auf Generationenwechsel Die Reaktionen auf das altersbedingte Ausscheiden von Mitarbeitern und den immer deutlicher spürbaren Fachkräftemangel sind vielfältig. An erster Stelle stehen in vielen Unternehmen größere Kraftanstrengungen bei der betrieblichen Weiterbildung (58 Prozent). Genauso groß ist der Anteil derer, die angeben, die benötigten Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt rekrutieren zu wollen. An dritter Stelle - mit gut einem Drittel der Unternehmen steht ein größeres Engagement in Sachen Ausbildung. Sechs Prozent der Unternehmen etwas mehr als 2013 setzen auf mehr Fachkräfte aus dem Ausland. Erstmals abgefragt wurde, inwiefern Unternehmen altersbedingt ausgeschiedene Mitarbeiter durch die Nachqualifizierung von An- und Ungelernten bzw. die Beschäftigung älterer Mitarbeiter über den Rentenbeginn hinaus zu ersetzen versuchen. Für 17 bzw. 16 Prozent der Unternehmen sind dies konkrete Handlungsoptionen. 4

Zehn Prozent der Unternehmen sehen keinen Handlungsbedarf in Folge des Ausscheidens von Mitarbeitern, da sie ohnehin weniger Fachkräfte benötigen ein Phänomen, das in Kleinstbetrieben (weniger als zehn Beschäftigte) stärker ausgeprägt ist (29 Prozent) als in größeren Unternehmen. Auffallend auch: Je größer das Unternehmen, desto häufiger wird auf betriebliche Weiterbildung gesetzt, um durch das Ausscheiden Älterer nicht in einen Fachkräfteengpass zu geraten. Hier sollten alle Beteiligten einschließlich der IHKs darauf hinwirken, die betriebliche Weiterbildung auch in kleinen Unternehmen noch stärker zu verankern. 5

Voraussetzungen für mehr Investitionen in Weiterbildung Bessere Geschäftserwartungen sind für 28 Prozent der befragten Unternehmen Voraussetzung, um mehr in die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter zu investieren. Gleichauf liegt der Wunsch nach mehr Förderung. Ebenfalls 28 Prozent geben an, dass eine stärkere staatliche Finanzierung von Weiterbildung Voraussetzung ist, das Qualifizierungsangebot zu vergrößern. Grundsätzlich muss sich Weiterbildung für ein Unternehmen rechnen, das sagen 26 Prozent der Befragten. In diesem Zusammenhang spielt auch die Form der angebotenen Qualifizierungsmöglichkeiten eine zunehmend wichtige Rolle. Mehr Flexibilität ist gewünscht, d. h. mehr Inhouse-Seminare (22 Prozent) oder Online-Angebote (14 Prozent). Aus Sicht der Unternehmer sind aber auch die Arbeitnehmer selber stärker gefragt: 20 Prozent erwarten von den eigenen Mitarbeitern mehr Urlaubs- bzw. Freizeitverzicht oder eine finanzielle Beteiligung an Weiterbildungsmaßnahmen (elf Prozent). Knapp 30 Prozent der Unternehmen halten mehr Investitionen in Weiterbildung derzeit für nicht notwendig. Interessant sind auch die Schlüsse, die sich aus den Freitextantworten in Zusammenhang mit der Frage nach mehr Investitionen in Weiterbildung ziehen lassen. Von den mehr als 300 Unternehmen, die hier antworten, bescheinigen 20 Prozent ihren Mitarbeitern zu wenig Engagement bzw. Motivation für eine Weiterbildung. 13 Prozent wünschen sich mehr Angebote in der Region bzw. flexiblere sowie orts- und zeitunabhängige Lernangebote. Neben zu hohen Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen bemängeln elf Prozent fehlende Fördermöglichkeiten oder zu hohe bürokratische Hürden, um diese zu beantragen. Fünf Prozent befürchten, dass sich die kosten- und zeitintensive Qualifizierung ihrer Mitarbeiter am Ende nicht für das eigene Unternehmen auszahlt und wünschen sich eine stärkere Bindung ihres Personals. 6

Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR) Erstmals wurde unter den teilnehmenden Unternehmen auch die Frage nach Kenntnis und Nutzen des DQR gestellt. 87 Prozent geben hier an, den Deutschen Qualifikationsrahmen nicht zu kennen. Von den 13 Prozent, die Kenntnis vom DQR haben, sehen immerhin zwei Drittel darin auch einen unternehmerischen Nutzen. Hier ist auch von Seiten der Politik noch einige Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten! 7