Europäische Union Workshop im Rahmen der ESF-Jahreskonferenz 2009 Chancen schaffen für junge Menschen 05. Mai 2009, European School of Management and Technology, Berlin Das Soziale stärken in Europa und der Welt. Für ein lebenswertes Land.
2 3 Einleitung Die Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern ist eine der großen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland. Die Bundesregierung sieht darin eine ihrer Schlüsselaufgaben. Heute leben in Deutschland rund 15 Millionen Menschen, die einen shintergrund haben oder als Spätaussiedler gekommen sind. Dies ist fast ein Fünftel der Bevölkerung Deutschlands. Im Jahr 2010 wird in den großen deutschen Städten möglicherweise bereits jeder Zweite unter vierzig Jahren einen shintergrund haben. einem geringen Umfang gesondert behandelt wird. Der Bereich wird in der ESF-Förderung der Länder vornehmlich als Querschnittsthema angesehen und Migrantinnen und Migranten werden unter die Zielgruppe der besonders Benachteiligten gefasst. Am 12. Juli 2007 wurde nach einem Jahr Vorbereitung der Nationale Integrationsplan verabschiedet. Er beinhaltet rund 400 Maßnahmen und Selbstverpflichtungen sowohl von staatlicher als auch nichtstaatlicher Seite. Die Bundesregierung hat sich im Rahmen des Nationalen Integrationsplans verpflichtet, in verschiedenen Handlungsfeldern nachhaltige Fortschritte zu erzielen. Der Europäische Sozialfonds (ESF) beteiligt sich in der aktuellen Förderperiode (2007 2013) mit konkreten Aktivitäten insbesondere an den folgenden Handlungsfeldern: Weiterentwicklung der Integrationskurse, Sicherung guter Bildung und Ausbildung, Erhöhung von Arbeitsmarktchancen, Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen, Verwirklichung von Gleichberechtigung, Unterstützung der Integration vor Ort. Im Rahmen des ESF fallen darunter auch Programmbestandteile, die sich unmittelbar der Integrationsförderung widmen, wie die beschäftigungsorientierten Sprachkurse beim Bundesamt für und Flüchtlinge (BAMF) und solche, die innerhalb ihrer Förderung einen deutlichen Fokus auf Personen mit shintergrund richten. Dazu zählen z. B. das Modellprogramm Schulverweigerung die 2. Chance und JOBSTARTER. Dieses Infoblatt möchte einen zusammenfassenden Überblick geben über die in den vier genannten Handlungsfeldern angesiedelten und in der aktuellen ESF- Förderperiode im Bereich bereits gestarteten Programme auf Bundesebene. Programme auf Länderebene werden nicht gesondert aufgeführt, da die Zielgruppe der Migrantinnen und Migranten nur von wenigen Ländern und in
4 5 ESF-Programme im Bereich ESF-BAMF-Programm (BMAS) Das ESF-BAMF-Programm richtet sich an Personen mit shintergrund, die eine berufsbezogene sprachliche und fachliche Weiterqualifizierung benötigen. Maßnahmen der sprachlichen Förderung werden kombiniert mit Elementen beruflicher Qualifizierung, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Kontakt: BAMF, E-Mail: esf-verwaltung@bamf.bund.de BMAS, Axel Schütt, E-Mail: axel.schuett@bmas.bund.de Internet: www.esf.de/portal/generator/806 Hochschulen durchgeführt werden. Dabei soll erprobt werden, inwieweit eine gemeinsame Qualifizierung beider Zielgruppen möglich ist und ob diese Fortbildung trotz längerfristiger Arbeitslosigkeit die Integration in den ersten Arbeitsmarkt bewirken kann. Kontakt: BMBF, Petra Jung, E-Mail: Petra.Jung@bmbf.bund.de OBS e.v, Dagmar Maur; E-Mail: Dagmar.Maur@obs-ev.de Internet: www.obs-ev.de/aqua XENOS Integration und Vielfalt (BMAS) Ziel des XENOS-Programms ist es, benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne shintergrund beim Einstieg in den Arbeitsmarkt und bei der Integration in die Gesellschaft dauerhaft und nachhaltig zu unterstützen. Gleichzeitig sollen Demokratiebewusstsein und Toleranz gestärkt und Fremdenfeindlichkeit und Rassismus abgebaut werden. Kontakt: BMAS, Thomas Becker, E-Mail: thomas.becker@bmas.bund.de Internet: www.xenos-de.de JOBSTARTER Für die Zukunft ausbilden (BMBF) Das Programm zielt auf eine bessere regionale Versorgung Jugendlicher mit betrieblichen Ausbildungsplätzen durch die Gewinnung von Unternehmen für die Ausbildung. Insbesondere der Programmbereich KAUSA (Koordinierungsstelle Ausbildung in Ausländischen Unternehmen) verfolgt das Ziel, die Ausbildungsbereitschaft in Unternehmen mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft zu erhöhen. Kontakt: BMBF, Peter Thiele, E-Mail: Peter.Thiele@bmbf.bund.de BIBB, Katharina Kanschat, E-Mail: kanschat@bibb.de Internet: www.jobstarter.de XENOS-Sonderprogramm ESF-Bundesprogramm zur arbeitsmarktlichen Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge mit Zugang zum Arbeitsmarkt (BMAS) Das Sonderprogramm zielt darauf ab, Bleibeberechtigte und Flüchtlinge nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Beratungsnetzwerke verhelfen der Zielgruppe zu einer schnelleren Vermittlung in Beschäftigung. Kontakt: BMAS, Barbara Schmidt, E-Mail: bleiberecht@bmas.bund.de Internet: www.xenos-de.de AQUA Akademikerinnen und Akademiker qualifizieren sich für den Arbeitsmarkt (BMBF) In einem Pilotprojekt nehmen neben Zugewanderten auch deutsche arbeitslose Akademikerinnen und Akademiker an Studienergänzungen teil, die in Kooperation mit Perspektive Berufsabschluß (BMBF) Die Intention des Programms Perspektive Berufsabschluss ist es, das regionale Übergangsmanagement zur Förderung Jugendlicher mit besonderem Förderbedarf (wie z. B. lernbeeinträchtige Jugendliche, sozial benachteiligte Jugendliche, Jugendliche ohne Hauptschulabschluss, Migrantinnen und Migranten) zu optimieren und die Möglichkeiten der abschlussbezogenen Nachqualifizierung für an- und ungelernte junge Erwachsene mit und ohne shintergrund stärker zu nutzen. Kontakt: BMBF, Peter Munk, E-Mail: peter.munk@bmbf.bund.de PT-DLR, Dr. Hans-Peter Albert, E-Mail: hans-peter.albert@dlr.de Internet: www.perspektive-berufsabschluss.de
6 7 ESF-Programme im Bereich Initiative JUGEND STÄRKEN Die unten genannten Programme Kompetenzagenturen, Schulverweigerung Die 2. Chance sowie STÄRKEN vor Ort sind Teil der Initiative JUGEND STÄRKEN. Mit der Initiative will die Bundesregierung die soziale, schulische und berufliche Integration junger Menschen mit schlechteren Startchancen fördern. Die Initiative setzt sich aus verschiedenen Programmen zusammen, die mit aufeinander abgestimmten Methoden auf die spezifischen Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen ausgerichtet sind. Internet: www.jugend-staerken.de Kompetenzagenturen (BMFSFJ) Die Kompetenzagenturen unterstützen besonders benachteiligte Jugendliche dabei, ihren Weg in einen Beruf und in die Gesellschaft zu finden. Sie bieten Hilfen für diejenigen, die vom bestehenden System der Hilfeangebote für den Übergang von der Schule in den Beruf nicht (mehr) erreicht werden. Ansprechpartner suchen die Jugendlichen auf, vereinbaren gemeinsam mit ihnen individuelle Förder- und Qualifizierungspläne und kontrollieren die Umsetzung. Sie begleiten die Jugendlichen langfristig und beziehen dabei ihr familiäres und persönliches Umfeld ein. Kontakt: ESF-Regiestelle, E-Mail: jugendsozialarbeit@esf-regiestelle.eu Internet: www.kompetenzagenturen.de Schulverweigerung Die 2. Chance (BMFSFJ) Das Programm zielt auf die Reintegration von schulverweigernden Jugendlichen in die Schulen und erhöht deren Chancen auf einen Schulabschluss. An rund 200 Projektstandorte stehen bundesweit feste Ansprechpartnerund Anprechpartnerinnen für die Jugendlichen zur Verfügung. Zusammen mit Eltern und Lehrkräften werden individuelle Förderpläne entwickelt, die auf die persönliche Lebenssituation der Mädchen und Jungen passgenau zugeschnitten sind. Kontakt: ESF-Regiestelle, E-Mail: jugendsozialarbeit@esf-regiestelle.eu Internet: www.zweitechance.eu STÄRKEN vor Ort (BMFSFJ) Das Programm STÄRKEN vor Ort (Nachfolgeprogramm von LOS Lokales Kapital für Soziale Zwecke) unterstützt in großstädtischen sozialen Brennpunkten sowie strukturarmen ländlichen Regionen benachteiligte Jugendliche und Frauen mit Problemen beim Einstieg und Wiedereinstieg in das Erwerbsleben. Ziel ist die Förderung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration der Jugendlichen und Frauen, die durch kleine Initiativen und Organisationen vor Ort erreicht werden sollen. Die Programmumsetzung erfolgt über Lokale Aktionspläne, aus denen Mikroprojekte gefördert werden. Kontakt: ESF-Regiestelle, E-Mail: staerken-vor-ort@esf-regiestelle.eu Internet: www.staerken-vor-ort.de BIWAQ Soziale Stadt Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BMVBS) Als sozialraumorientiertes arbeitmarktpolitisches ESF-Bundesprogramm ergänzt BIWAQ das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt. Besondertheit ist die Sozialraumorientierung und die Verzahnung von Instrumenten der Städtebauförderung mit Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktförderung. Gefördert werden passgenaue Projekte zur Integration von Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen in Ausbildung und Arbeit sowie zur Stärkung der lokalen Ökonomie. Die Integration von Menschen mit shintergrund, die überproportional in städtebaulich, sozial und wirtschaftlich benachteiligten Stadtquartieren leben, ist dabei integraler Bestandteil des Programms. Kontakt: BMVBS, Thomas Hartmann, Ingo Weiß und Eva Wilke, E-Mail: Ref-SW22@bmvbs.bund.de Internet: www.biwaq.de