WPPSI-III, Wechsler Preschool and Primary Scale of Intelligence-III



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Transkript:

WPPSI-III, Wechsler Preschool and Primary Scale of Intelligence-III Deutsche Version von F. Petermann (Hrsg.) unter Mitarbeit von M. Lipsius Die WPPSI-III ist die Adaption des gleichnamigen amerikanischen Testverfahrens, das bisher unter dem Namen HAWIVA-III zum Einsatz kam. Das Einzeltestverfahren, das die intellektuellen Fähigkeiten von Kindergarten-, Vorschul-, und Schulkindern erfasst, wurde 2009 neu normiert und die Alterspanne von 2;2 bis 6;11 Jahren (HAWIVA-III) zu 3;0 bis 7;2 Jahren (WPPSI-II) verschoben. Mit der WPPSI-III wird ein Gesamt-IQ als Maß für den kognitiven Entwicklungsstand von Kindern von 3;0 bis 7;2 Jahren bestimmt. Die Testbatterie besteht aus 14 Untertests, die sich in drei Gruppen aufteilen lassen: Kerntests, optionale und zusätzliche Untertests. Mit diesen Untertests lassen sich zusätzlich u. a. Werte für sprachliche Fähigkeiten, fluides Denken und die Verarbeitungsgeschwindigkeit ermitteln. Die Unterteststruktur, die Untertestaufgaben und die Bewertungskriterien wurden beibehalten, so dass die Vorläuferversion HAWIVA-III in Verbindung mit einem Ergänzungsset weiterhin genutzt werden kann. Preis: Test komplett: 850,00 zzgl. UST und Versandkosten Ergänzungsset für die Nachrüstung des HAWIVA-III Testkoffers: 175,00 zzgl. UST und Versandkosten. Das Ergänzungsset besteht aus einem Manual, je 25 Protokollbögen für die Altersgruppe 3;0 bis 3;11 Jahre und 4;0 bis 7;2 Jahre und 25 Aufgabenheften. Pearson Assessment, Frankfurt a.m., 2009 1. Kennzeichnung 1.1 Anwendungsbereich Die WPPSI-III ist ein Intelligenztest zur Erfassung von kognitiven Fähigkeiten von Kindern zwischen 3;0 und 7;2 Jahren. In den Untertests werden kognitive Fähigkeiten wie sprachliche Fähigkeiten, fluides Denken und Verarbeitungsgeschwindigkeit erfasst und in vier Skalenwerten dargestellt: Verbalteil, Handlungsteil, Verarbeitungsgeschwindigkeit und Allgemeine Sprachskala. Die deutschsprachige Version der WPPSI-III ist der Nachfolgetest des HAWIVA-III von Ricken et al., 2007, wobei die Unterteststruktur, die Untertestaufgaben sowie die Bewertungskriterien beibehalten wurden. Neu sind die aktualisierten Normdaten und der veränderte, nach oben verschobene Anwendungs-Altersbereich. 1.2 Alter/Klassenstufe Kindergarten-, Vorschul- und Schulkinder zwischen 3;0 und 7;2 Jahren. 1.3 Testart Einzeltestverfahren, kombinierter Power Speed-Test Leonie Budjarek, BRin 1

1.4 Durchführungsdauer 3;0 3;11 Jahre: 20 bis 30 Minuten 4;0 bis 7;2 Jahre: 40 bis 60 Minuten für die Kerntests Für die Auswertung sind etwa 15 Minuten einzuplanen. 2. Ziele des Tests Die deutsche Version der WPPSI-III basiert auf der Wechsler-Bellevue Intelligence Scale; so ist die Grundannahme, dass Intelligenz sowohl eine globale als auch eine aus unterschiedlichen Komponenten zusammengesetzte Fähigkeit ist. Untertests sollen demnach relevante kognitive Aspekte des Intelligenz erfassen, wie abstraktes Denken, Wahrnehmungsorganisation, verbales Verständnis, Gedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit. Die WPPSI-III dient der Abklärung der kognitiven Leistungsfähigkeit von Kindergarten-, Vorschul- und Schulkindern. Da die kognitiven Fähigkeiten und die Leistungen von Kindern im Vorschulalter raschen Veränderungen unterliegen und stark von der Situation und der jeweiligen Tagesform abhängen, muss der Verhaltensbeobachtung und der Motivation in der Testsituation große Aufmerksamkeit gewidmet und diese Beobachtungen unbedingt bei der Testinterpretation beachtet werden. 3. Testaufbau Mit der WPPSI-III Deutsche Version können folgende Gesamt- und Skalenwerte erhoben werden: G-IQ: Gesamt-IQ VT: Verbalteil - sprachliche Begriffsbildung - sprachliches Schlussfolgern und Verständnis - erworbenes Wissen - Fähigkeit zur Lenkung der Aufmerksamkeit auf verbale Stimuli HT: Handlungsteil - fluides Denken - räumliche Verarbeitung - Aufmerksamkeit für Details - visuell-motorische Integration VG: Verarbeitungsgeschwindigkeit (nur für die Altergruppe 4;0 bis 7;2 Jahre) - Geschwindigkeit der mentalen Verarbeitung - Geschwindigkeit graphomotorischen Verarbeitung AS: Allgemeine Sprachskala - Indikator für den Sprachentwicklungsstand eines Kindes im Bereich der expressiven und rezeptiven Sprachkompetenz Leonie Budjarek, BRin 2

Die WPPSI-III besteht aus 14 Untertests, die in die Gruppen Kerntests, optionale Tests und zusätzliche Untertests aufgeteilt sind. Die Durchführungsreihenfolge der Kerntests ist vorgegeben und soll eingehalten werden. Ausnahmen sind im Manual beschrieben. Ersetzen von Untertests: Ein Beispiel: Durch Beeinträchtigungen von Kindern im feinmotorischen Bereich kann es notwendig sein, den Untertest >Mosaik-Test< zu ersetzen. Eine Tabelle und genaue Regeln (s. Manual S. 40) ermöglichen den bedingten Austausch eines Kerntests mit einem optionalen Test. Die zusätzliche Durchführung von optionalen und zusätzlichen Untertests richtet sich nach der Ausgangsfrage der Testung. Es kann sowohl ein größerer Informationsgewinn über die intellektuelle Leistungsfähigkeit des Kindes erzielt werden als auch die Berechnung sämtlicher Skalenwerte oder ein Diskrepanzvergleich zwischen bestimmten Untertests. Mit der Durchführung zusätzlicher Untertests verlängert sich die Durchführungszeit. (Manual S. 16, Struktur der WPPSI-III Deutsche Version) Leonie Budjarek, BRin 3

Für die Alterbereiche 3;0 bis 3;11 und 4;0 bis 7;2 Jahre gibt es jeweils einen eigenen Protokollbogen. Für die Untertests >Symbolsuche< und >Symbole kodieren< wird nur ein Aufgabenheft für die gesamte Alterspanne verwendet. Die Startpunkte der Untertestaufgaben hängen vom Alter des Kindes ab. Beispielaufgaben werden mit allen Kindern bearbeitet. Die Startpunkte sind im Protokollblatt angegeben. Umkehrregeln werden dann bedeutsam, wenn mit altersspezifischen Startpunkten gearbeitet wird und das Kind eines der ersten beiden Items nicht mit voller Punktzahl löst. Die Abbruchregeln für die Untertests, bei Zeitaufgaben nach Zeitlimit oder nach einer bestimmten Anzahl nicht gelöster bzw. falsch gelöster Aufgaben, sind auf dem jeweiligen Protokollbogen zu jedem Untertest vermerkt. In verschiedenen Untertests erfolgt die Bewertung der Antworten je nach Qualität mit 0, 1 oder 2 Punkten. Da die Bewertung während des Tests erfolgen muss, um die Abbruchkriterien einzuhalten zu können, müssen vorab die Bewertungskriterien im Manual durchgearbeitet und zur Sicherheit die Antworten auf dem Protokollbogen notiert werden. 4.Gütekriterien 4.1. Normierung Insgesamt nahmen 710 Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren in Deutschland an der Erhebung im Jahr 2009 teil. 4.2. Objektivität Durchführungs- und Auswertungsobjektivität sind durch genaue Testinstruktionen, Auswertungskriterien im Manual und mittels eines ausführlichen - mit Hinweisen zu den Startpunkten, den Umkehrregeln und Abbruchskriterien versehenen - Protokollbogens gegeben. 4.3. Reliabilität Die Reliabilitäten wurden nach der Split-Half-Methode berechnet. Die Reliabilitäten der Untertests variieren zwischen r =.77 und r =.88. und auf der Skalenebene zwischen r =.87 und r =.92. Für den Gesamttest beträgt die Reliabilität r =.95. Die Reliabilitäten der Skalenwerte und des Gesamt-IQ fallen erwartungsgemäß höher aus, da die Zuverlässigkeit von Werten, die sich aus positiv miteinander korrelierenden Teilergebnissen zusammensetzen, stets höher sind als die des einzelnen Teilergebnisses. Aus diesem Grund liefert der Gesamt-IQ immer eine zuverlässigere Schätzung der kognitiven Fähigkeiten als das einzelne Untertestergebnis. (s. Manual, S. 70) 4.4. Validität Zum Nachweis der Validität liegen Interkorrelationsstudien, faktorenanalytische Studien, Korrelationsstudien mit anderen Messinstrumenten wie dem HAWIK-IV, Leonie Budjarek, BRin 4

amerikanischen WPPSI-III (Wechsler, 2002b) und dem HAWIVA-III, sowie klinischen Validierungsstudien der amerikanischen WPPSI-III vor. 5. Auswertung Die erreichten Punkte in einem Untertest werden durch Addition errechnet und die entsprechenden Wertpunktäquivalente mittels Tabellen (s. Manual ab S. 193) umgewertet. Aus den Wertpunkten der Untertests werden durch Addition die Skalenwerte ermittelt. Auf dem Deckblatt des Protokollbogens werden persönliche Daten des Kindes vermerkt, Rohwertsummen, Wertpunkte, die Berechnung der Wertsummenpunkte und der Skalen eingetragen. Zudem können Profile der Untertests und Skalen eingezeichnet werden. (Beispiel für einen ausgefüllten Protokollbogen, Manual S. 55) Leonie Budjarek, BRin 5

Für die Wertpunktsummen lassen sich IQ-Äquivalente, Prozentränge und Vertrauensintervalle in Tabellen (s. Manual ab S. 209) ablesen, die auf dem Bogen eingetragen und graphisch dargestellt werden können. Die zweite Seite des Bogens, die Analyseseite, ist für Diskrepanzvergleiche auf Skalen- und Untertestebene vorgesehen. In Korrelationstabellen (s. Manual ab S. 231) wird nachgeschlagen, ob ein kritischer Wert über- oder unterschritten wird und somit ein signifikanter Unterschied vorliegt. ( Beispiel für ein ausgefüllte Analyseseite, Manual S. 60) Zusätzlich können Testalter-Äquivalente bestimmt werden. Die Rohwertsummen der Untertests können mittels einer Tabelle (s. Manual S. 222) einem durchschnittlichen Alter zugeordnet werden, in dem die Werte typisch sind. Diese Werte sind nur bedingt aussagefähig, da sie u. a. die Leistungen des Kindes nicht mit denen anderer Kinder vergleichen. Standardisierte Werte und Prozentränge sind vorzuziehen. Die Rückseite des Protokollbogens dient der Verhaltensbeobachtung und gibt Raum zum Festhalten weiterer Beobachtungen und Informationen. Die Auswertung eines Tests, die Erstellung der Profile und das Ausfüllen der Rückseite des Protokollbogens dauern ca. 15 Minuten. 6. Würdigung Die WPPSI-III Deutsche Version findet ihren Einsatz in Kindergärten, Frühfördereinrichtungen, schulvorbereitenden Einrichtungen, bei der Einschulung und bei Schulkindern im angegebenen Altersbereich. Das Testverfahren unterstützt bei Fragestellungen in den Bereichen Klinische Kinderpsychologie und Sonderpädagogik. Die Ergebnisse können wichtige Informationen für Fördermaßnahmen liefern und Entscheidungen zur Förderortbestimmung im pädagogischen wie klinisch-psychologischen Rahmen unterstützen. Die Handhabung ist für TestleiterInnen, die mit anderen Wechsler-Testverfahren wie dem HAWIK-IV Erfahrung haben, vertraut. Die Testung von jungen Kindern erfordert darüber hinaus Erfahrung mit den Besonderheiten dieser Altersgruppe wie Sprache, Aufmerksamkeitsspanne und Motivation. Leonie Budjarek, BRin 6

Eine Einarbeitung in das komplexe Testverfahren wird durch die klaren Anweisungen im Manual systematisch angeleitet. Die sprachlichen Instruktionen zu den Beispielaufgaben und den Items sind deutlich hervorgehoben, im Manual vermerkt und Nachfragemöglichkeiten und Beispielantworten aufgeführt. Anmerkungen: Die Altersbereiche der WPPSI-III und des HAWIK-IV überschneiden sich in der Altersgruppe 6;0 bis 7;2. Hier sollte das Testverfahren nach Fragestellung und Vorinformationen über das Kind ausgewählt werden. Bei vermuteten unterdurchschnittlichen kognitiven Fähigkeiten von Kindern sollte der WPPSI- III durchgeführt werden. Dies gilt ebenso bei Kindern mit Beeinträchtigungen im sprachlichen Bereich. Bei Kindern mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten sollte der HAWIK-IV zum Einsatz kommen. Bei Kindern mit erheblichen sprachlichen Problemen empfiehlt sich ein nonverbales Testverfahren wie beispielsweise der SON Snijders-Oomen Nonverbaler Intelligenztest 2 ½ - 7. Anwender des HAWIVA-III werden sich die Frage stellen, ob die Anschaffung des Ergänzungssets zur Aufrüstung zum WPPSI-III notwendig ist. Der HAWIVA-III ist selbstverständlich weiterhin einsetzbar, so weit die dazugehörigen Protokollbögen noch vorhanden sind. Im Handel sind aber HAWIVA-III Materialien nicht mehr erhältlich, so dass dann auf die Protokollbögen - und damit auf das entsprechende Manual - des WPPSI-III übergegangen werden muss. Ein Testauswertungsprogramm für Computer wird nach Aussage des Verlags ab Sommer 2010 erhältlich sein. Dieser Artikel (gekürzte Fassung) wurde im Handbuch der Schulberatung (Honal, Werner H. / Graf, Doris / Knoll, Dr. Franz (Hrsg.). Olzog-Verlag. München 81. Ausgabe 2010) veröffentlicht. Leonie Budjarek, BRin 7