Projekt 4: Banzai 4. Rang / 4. Preis Architektur: ARGE Detlef Schulz, Barbara Burren, Zeno Vogel Büro Detlef Schulz, Architekt ETH SIA, Büro Barbara Burren, Architektin ETH SIA BSA Ankerstrasse 3, 8004 Zürich Verantwortlich: Detlef Schulz, Barbara Burren Mitarbeit: Selina Rasmussen Büro Zeno Vogel, Architekt Geroldstrasse 11, 8005 Zürich Verantwortlich: Zeno Vogel Mitarbeit: Nahoko Hara Landschaftsarchitektur: Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich Akustik/Bauphysik: BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich Alterswohnungen: Mathias Naeff, Zürich Das Konzept auf dem Areal Frieden basiert auf der Idee, alle Nutzungen in einem Gebäude zusammengefügt aus drei Häusern zu organisieren. Durch die Positionierung der Volumen und die differenzierte Höhenentwicklung wird präzise auf die verschiedenen Situationen des Ortes reagiert und das Restaurant Frieden kann auf selbstverständliche Art erhalten werden. Jedem Baukörper ist im Erdgeschoss eine Nutzung zugeordnet: Das Eltern-Kind-Zentrum mit relativ geschütztem Aussenraum an der Wehntalerstrasse, der Eingang zu den Wohnungen mit den gemeinsamen Einrichtungen im Hauptgebäude am Park, die Kinderkrippe mit etwas verstecktem Zugang gegen das Quartier. Die Aussenräume entwickeln sich mit unterschiedlichen Qualitäten rund um die drei Häuser. Der Aussenraum zu den Wohnungen liegt etwas peripher. Merkmal dieses Projektes ist die innere Erschliessungswelt der Alterswohnungen. Durch den Haupteingang und eine grosszügige Eingangshalle gelangt man über das Treppenhaus oder mit dem Lift in die Wohngeschosse. Von hier sind die in jedem Hausteil angeordneten Treppenhallen erkennbar. Rund um diese Treppenhallen ist die Mehrheit der Wohnungen organisiert. Die Hallen sind einerseits über grosse Oblichter und andererseits über Orangerien belichtet und bilden die Orientierungspunkte im inneren Gangsystem. In der abgewinkelten Grossform entsteht ein Wohnungsangebot mit Variationen von grundsätzlich zwei Wohnungstypen: Die einseitig orientierten Wohnungen sind mit einem Nacht- und einem Tagesbereich um eine zentrale Küche gut organisiert, die zweiseitig orientierten Eckwohnungen sind durch die in den Wohnraum integrierten Küchen etwas weniger attraktiv. Alle Wohnungen verfügen über grosse geschützte Loggien. Ungünstig sind die nur nach Norden orientierten oder nur sehr kurz besonnten Wohnungen. Im Weiteren sind die Wohnungen gegen die Wehntalerstrasse, obwohl sie den Lärmgrenzwert einhalten, insbesondere in Bezug auf die Loggien nur eingeschränkt nutzbar. Die Krippe funktioniert wegen der Trennung der Haupträume von den Schlafräumen in der vorgeschlagenen Form nicht. Der zweigeschossige Neubau an der Riedenhaldenstrasse kann als vierter Gebäudetrakt gelesen werden und schafft so einen klaren Bezug zum Haupthaus an der Wehntalerstrasse. Nicht zulässig ist die teilweise Überbauung der Freihaltezone sowie die Abgrabungen zur Riedenhaldenstrasse. Die vom Sockelgeschoss über eine grosszügige Halle erschlossenen Wohnungen sind nach ähnlichem Muster wie im Hauptgebäude strukturiert. 42
Projekt 4: Banzai Situationsmodell 1:500 Durch die kompakte Gebäudeform erreicht das Projekt den Minergiestandard. Der geforderte Kostenrahmen der Wohnbauförderung kann jedoch nicht erfüllt werden. Optimierungspotenzial besteht bei der vorgeschlagenen hinterlüfteten Fassadenkonstruktion mit vorgehängten Recyclingbetonplatten. Das städtebauliche Konzept mit einer Komposition von drei Häusern in einem Gebäude sowie die architektonische Umsetzung sind ein überzeugender Beitrag zur gestellten Aufgabe. Die Frage bleibt, ob die innere Erschliessungswelt die richtige Lösung für das Wohnen im Alter ist. Die Nachteile des Konzeptes die wenig attraktiven Wohnungen in den Innenecken und gegen Norden können die Vorteile der Kompaktheit und der räumlich interessanten Innenwelt nicht aufwiegen. 43
1:5000 / 1:1000 44
Projekt 4: Banzai 1:1000 45
1:200 46
Projekt 4: Banzai 47